My Sisters hot Friends - Teil 02
von Kojote
Eine Geschichte über inter-geschwisterlichen Terrorismus
© Coyote/Kojote/Mike Stone
II. - Kayla
Abendessen im Kreis der Familie…
Yay!
Ich bin nicht nur ein wenig nachdenklich, als ich zu dieser täglichen Sitzung der örtlichen Variante der Nahost-Friedenskonferenz erscheine. Israel, mit dem sich mein geknechtetes Palästina die Abstammung teilt, ist natürlich bereits anwesend. Ihre Überpünktlichkeit schreckt auch vor familiären Dingen nicht zurück.
Die mütterlichen USA, die der eigentliche Initiator dieses zum Scheitern verursachten Termins zur Völkerverständigung sind, wissen das zu schätzen. Aber sie sind ohnehin auf der Seite meiner Gegenpartei. Und die väterliche UNO hat dazu keine Meinung. So wie sie zu jeder anderen Sache eine erstaunliche Neutralität mit einer beeindruckenden Handlungsunfähigkeit verbindet, wird sie auch in diesen familiären Dingen vom Standpunkt der USA dominiert und beugt sich.
Die Atmosphäre zum Abendessen ist immer steif. Was ebenfalls meiner Mutter zu verdanken ist. Sie umgibt sich gerne mit diesem Hauch von ‚Noblesse oblige‘. Und wenn man ihr dabei unter die Fuchtel gerät, fügt man sich besser. Sonst lernt man ihre Stimme am oberen Ende der Tonleiter kennen.
Heute kommt mir das alles aber eher entgegen, denn so kann ich meinen Gedanken nachhängen und meinen gröbsten Hunger stillen. In den alltäglichen Small-Talk mit eingebunden zu werden, muss das Schwarze Schaf der Familie nicht befürchten.
Ein abruptes Ende findet meine Versunkenheit allerdings, als mein Blick auf die Obstschüssel mitten auf dem Tisch fällt. Sie enthält die vermutlich perfekte Anordnung von Bananen, Äpfeln, Orangen, nur Frauen bekannten, weiteren Südfrüchten und einer Honigmelone.
Nichts Ungewöhnliches für den unbedarften Betrachter. Aber ich bin seit gestern nicht mehr unbedarft.
In meinem Kopf macht es leise ‚klirr‘ und eine Illusion zerbricht, als ich die volle Tragweite der immer vollen Obstschüssel in ihrer Gesamtheit erfasse. Und das kann ich nur, weil mir Miriam ein paar sehr grafische Beschreibungen darüber geliefert hat, welche Rolle Obst in den sadistischen Foltersessions meiner sogenannten Schwester spielt.
Ohne großartig darüber nachzudenken, bedient sich meine ganze Familie zum Ende des Essens hin an der Schale. Ich selbst habe das auch schon getan. Aber ich wusste da noch nicht, wo diese Früchte möglicherweise einen Teil ihrer Schonfrist vor dem Verzehr verbringen.
Ein Teil von mir ist von dieser Erkenntnis einfach nur fasziniert. Ein anderer Teil ein wenig angewidert. Aber überwiegend muss meine multiple Persönlichkeit einfach nur ein Lachen unterdrücken, als meine Mutter genüsslich in eine Banane beißt und mein Vater sich einen Apfel schält.
Ich traue Jessi ohne eine Sekunde zu zögern zu, dass sie das ‚gebrauchte‘ Obst nur abwischt und in die Schale zurücklegt. Aus reiner Boshaftigkeit.
Zur Abwechslung beobachte ich sie tatsächlich einmal etwas genauer, als sie selbst nach der Schale greift. Und tatsächlich schwebt ihre Hand einen kurzen Moment darüber und sie wählt sorgfältig eine Papaya aus. Nicht die Erstbeste, sondern eine ganz bestimmte.
Zur Prüfung meiner Theorie strecke ich ebenfalls die Hand aus und neige die Schale ein wenig zu mir. Das missmutige Stirnrunzeln meiner Mutter darüber, dass ich nicht einfach hineingreife, sondern die perfekte Anordnung der Restfrüchte störe, ignoriere ich gepflegt.
Mit der jahrelangen Übung eines geschickten Abschreibers in der Schule behalte ich den Inbegriff der Abartigkeit im Auge, während ich eine Schau daraus mache, mich nicht entscheiden zu können. Und sie beobachtet tatsächlich sehr genau.
Es ist nicht viel, was ihr durchaus gekonntes Pokerface hergibt. Aber es reicht aus. Als ich nach einem Apfel greife, zuckt ihre Braue eine Winzigkeit. Und als ich mich wieder zurückziehe, runzelt sie für einen Sekundenbruchteil die Stirn.
Dafür erhellt sich ihre Miene deutlich - zumindest für den genauen Betrachter - als ich eine Banane wähle. Sicherlich war das naheliegend, aber ich will ja auch Gewissheit.
Und die habe ich jetzt. Tatsächlich ist meine hinterfotzige Schwester so gestört, ihrer Familie dabei zuzusehen, wie sie Obst isst, das sich keine zwei Tage zuvor noch in diversen Körperöffnungen ihrer Freundinnen befand.
Zeit für einen winzigen Vorstoß hinter die gegnerischen Linien…
Demonstrativ stutze ich kurz, als ich gerade ansetzen will, die Banane zu pellen. Ich hebe sie zur Nase, rieche kurz daran und ziehe eine Augenbraue hoch.
„Ist die noch gut?“, frage ich in die Runde, halte aber genau Jessi das Tropenobst entgegen. „Irgendwie riecht die komisch.“
Die letzte Bestätigung für meine Theorie erhalte ich, als der lebende Beweis für die Wahrheit hinter der Geschichte des Sündenfalls völlig uncharakteristisch reagiert.
Normalerweise würde Jessica etwas, das ich ihr reiche, nur nach vorheriger Dekontamination und zweiwöchiger Quarantäne annehmen. Vor allem, wenn ich schon andeute, damit könne etwas nicht in Ordnung sein.
Seinen Hintergrund mag das in einem Geschenk haben, das ich ihr einmal gab, als wir viele Jahre jünger waren. Aber es ist auch wirklich nicht meine Schuld, dass sie so sehr auf dunkle Schokolade abfährt, dass sie schon fast in die Hundescheiße gebissen hatte, bevor ihr die Täuschung auffiel.
Was denn?
Ich habe nie behauptet, keine Gegenangriffe durchgeführt zu haben. Sowas nennt man offensive Verteidigungsstrategie.
Im Gegensatz zu ihrer sonst sehr vorsichtigen Herangehensweise bei Dingen, die ich in den Händen habe oder hatte, reißt sie mir diesmal das Obst fast aus der Hand. Das ist so auffällig, dass sogar unsere Mutter eine Braue hochzieht.
Vorsichtig riecht sie daran und setzt dann wieder ihr Pokerface auf. Natürlich hat sie nichts wahrgenommen. Da ist ja auch nichts.
„Riecht völlig normal, Brian“, erklärt sie betont höflich.
„Ich weiß nicht“, antworte ich zweifelnd. „Irgendwie fischig, finde ich.“
Meine Schwester verliert für einen Augenblick fast die Beherrschung. Ihre Augen weiten sich und ich stelle fest, dass ich besser nicht weiter in dieses Thema vordringen sollte, um sie nicht misstrauisch zu machen.
Sie mustert mich ziemlich eindringlich, während sie noch einmal an der Banane riecht. „Nichts…“, sagt sie gefährlich leise.
Rettung naht in diesem brenzligen Moment dann von völlig unerwarteter Seite.
„Lass mal sehen, Liebes“, fordert meine Mutter und nimmt sich die Frucht.
Vorsichtig fächelt sie darüber und schnüffelt vornehm. Oder so, wie sie das für vornehm hält. Und dann verzieht sie sofort das Gesicht und lässt angewidert das unschuldige Stück Obst fallen.
„Igitt!“, kommt es pikiert hinter ihrer eilig vor Mund und Nase gehaltenen Hand hervor. „Brian hat recht. Das Obst ist schlecht!“
Gleich als Nächstes springt sie auf, schnappt sich ihre Serviette, mit der sie ihren Mund bedeckt und eilt aus dem Raum. Zweifelsohne zur Toilette, um ihren Anteil der Obstschale sofort aus ihrem System zu entfernen.
Mir rettet das den Arsch. Auch wenn mir mein Vater ein klein wenig leidtut. Vermutlich wird er den Auftrag erhalten, dem kaiserlichen Hoflieferanten für Frischobst den Prozess zu machen und seine Hinrichtung zu veranlassen. Und er wird es mit Logik versuchen, bis er aufgibt und einen anderen Lieferanten aussucht.
‚Gerade noch mal so davon gekommen‘, denke ich mir und nutze die Gelegenheit, den Tisch zu verlassen.
Ich habe eine Menge nachgedacht und eine ganze Nacht ohne einen Tropfen Alkohol verbracht. Ich war sogar morgens wach genug, um Jessi genau zu beobachten, während sie ihr alltägliches Terrortraining in Vorbereitung auf irgendeinen persönlichen 11. September durchzieht. Aber so richtig schlau werde ich nicht aus ihrem Verhalten.
Statt mich also auf mein Zimmer zu verziehen und weiter mit dem Kopf gegen diese Wand zu rennen, die vermutlich selbst einem Psychologen einen Nervenzusammenbruch bescheren würde, muss ich raus. Ein wenig saufen und vielleicht etwas rumhuren sollte helfen.
Ich überlege kurz, ob ich mir zwei Sechserträger hole und Miriam antexte. Aber so reizvoll dieser Gedanke auch ist, so viel Ballast bringt er mit sich. Beispielsweise das Risiko, sich immer tiefer in diese Sache mit ihr zu verstricken.
Stattdessen mache ich mich lieber frisch, ziehe mich um und suche meine eigenen Kreise auf. Bloß weg von dieser Welt meiner restlichen Familie, in der unter der sauberen Tischdecke aus handgeklöppelter Spitze ein gewaltiges Meer aus Scheiße munter vor sich hin gluckert.
Raus in die Welt, in der die Scheiße unmittelbar an der Oberfläche schwimmt und wenigstens für den aufmerksamen Beobachter sichtbar ist.
Ich will keine haltlosen Behauptungen über meine bevorzugten Kreise aufstellen. Die Leute sind nicht wirklich besser als die überkandidelten Freunde meiner Schwester. Aber sie haben keine Kohle und keinen Grund, so zu tun, als wären sie jemand, der sie nicht sind.
Nein warte… Das ist missverständlich. Natürlich versuchen sie auch, sich besser zu machen. Aber die Masken sitzen irgendwie lockerer und werden nicht so energisch festgehalten.
Ein paar Drinks oder ein längeres Gespräch und du hast einen ganz guten Eindruck, mit wem du es zu tun hast. Schließlich ist was dran an dem Spruch: ‚Und ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.‘
Mein Weg führt mich ziellos in meine vertrauten Ecken und ich lande schließlich in einer kleinen Disko. Der Dresscode hier lässt sich mit einem Wort sehr treffend beschreiben: Leder. Und zwar die drei Varianten künstlich, echt und noch am lebenden Objekt befindlich. Dem Laien vermutlich besser als Haut bekannt.
Es ist ein Schuppen, in dem Biker, SMler und Freaks sich treffen, um Rockmusik und Metal zu hören und Bier zu trinken. Und nebenbei auch gerne mal am Rand der Tanzfläche oder auf dem Gang zu den Toiletten eine Nummer zu schieben.
Man klebt am Boden fest, kriegt einen Hörsturz und erhält das Bier gleich in der Flasche - was auch besser so ist, wenn man sich die Gläser so ansieht. Aber die Leute sind in Ordnung. Meistens…
Mir ist nicht nach einem Aufriss. Und zugegebenermaßen wäre selbst ich hier eher vorsichtig. Es gibt Areale, in denen man aus Gesundheitsgründen besser bekanntvögelt.
Bekannt ist mir heute Abend aber nur die kleine Blondine, die sich kurz nach meiner Ankunft zu mir an die Bar gesellt. Und die ist stocklesbisch. Bei ihr ist bestenfalls ein wenig Gefummel drin, wenn sie richtig einen im Tee hat.
Rein optisch ist sie eine echte Ablenkung von trüben Gedanken. Seitlich ziemlich offenherzig geschnürte Chaps, ein String für den praktisch freiliegenden Unterleib und ein topartiges Oberteil aus kleinen Kettengliedern - natürlich ohne was drunter - bilden einen netten Rahmen für ihre wirklich zierliche Gestalt.
Ohne ihre ausgleichenden zwanzig Zentimeter Plateau und Heel reicht sie mir kaum bis zum Kinn. So könnten wir uns fast in die Augen sehen. Falls wir darauf gesteigerten Wert legen würden.
Tun wir aber selten.
Objektiv betrachtet sind Kayla und ich beinahe sowas wie Freunde. Da sexuelles Interesse von ihrer Seite ausgeschlossen ist und ich das schließlich akzeptiert habe, reden oder saufen wir einträchtig wie gute Kumpel und kommen einander nur ins Gehege, wenn wir auf die gleiche Braut scharf sind. Was hier für mich kein Problem darstellt.
Und da reden bei der Lautstärke sowieso essig ist und sie mit ihrer eigenen Laus über der Leber zu kämpfen zu haben scheint, steht einem zünftigen Besäufnis nichts mehr im Weg.
Nichts, bis auf den Umstand, dass ich schon beim ersten Bier merke, dass es mir an Entschlossenheit fehlt.
Kacke!
Aber wenigstens geht es mir nicht allein so. Kayla scheint auch extrem überdreht zu sein. Und zwar ohne die üblichen Anzeichen für eingeworfene Pillen. Sie hält sich ebenso verzweifelt an ihrer Flasche fest und lässt jeden Säufer-Enthusiasmus vermissen.
Nach zwei Bier ziehe ich mein Handy raus und tippe ein paar Worte in den Texteditor:
‚Sechserträger unter der Brücke?‘
Es ist ein Angebot mir anzuhören, was sie beschäftigt. Zumindest muss ich dann nicht über meine eigenen Probleme nachdenken und kann mich auf was anderes konzentrieren.
Auf ihr Nicken hin stehen wir auf und verlassen gemeinsam den Laden. Und ich scheiße dabei auf die neidischen Blicke, die ich ernte. Auch wenn ich über den Gesprächsstoff grinsen muss, den wir gerade erzeugt haben.
Kayla wartet nicht erst, bis wir an der Brücke sind, unter der ich schon oft mit Leuten kleine Sit-ins veranstaltet habe. Man hat von dort aus einen ganz netten Blick über die Stadt und frische Luft in der Nase. Und man ist ungestört.
Aber ihr Rededruck ist offenbar ziemlich groß. Also legt sie gleich los und erzählt mir von ihrer letzten Beziehung - immerhin ganze zweieinhalb Monate lang - und wie die dumme Kuh sie abgeschossen hat. Weil ihr Kaylas… Neigungen zu extrem wären.
Es ist von außen betrachtet kein Wunder, dass uns der Kassierer an der Vierundzwanzig-Stunden-Tanke mit ziemlich großen Augen anstarrt, als wir zwei Sechserträger und zwei Packungen Kippen kaufen.
Zum einen sehen wir so aus, als wären wir auf dem Weg von oder zu einer Fetischparty. Und zum anderen sieht er nicht so aus, als hätte er jemals an die Existenz solcher Frauen wie der Blondine glauben können.
Und dann sind da noch ihre absolut unverblümten Worte…
„Es ist ja nicht so, als wollte ich verprügelt werden“, regt sie sich über die Empfindlichkeit ihrer Ex auf. „Nur etwas härter angefasst, halt. Ich bin eben eine kleine Schlampe und will, dass sie mich auch so behandelt. Mir zeigt, wo ich hingehöre und so.“
Der Tankstellen-Bubi schnappt nach Luft und ich stelle ihm die Sachen zum Abscannen hin.
„Sie wusste verdammt nochmal vorher, dass ich im Bett eine Sub bin. Und es hat ihr auch nicht das Geringste ausgemacht, bis ich auch mal wieder mit einem Dildo gefickt werden wollte.“ sie schnaubt und verdreht die Augen. „Warum haben manche Leckschwestern so ein verficktes Problem mit Gummischwänzen?“
Der arme Kerl hinter der Kasse lässt fast den Sixpack fallen und ich erlöse ihn, indem ich einen Zwanziger hinlege und abwinke. Dann schnappe ich mir die Sachen und wir gehen wieder.
„Vielleicht hat sie befürchtet, dass du auf deine alten Tage bi wirst?“, schlage ich vor.
Kayla schnaubt wieder und schüttelt den Kopf.
„Ich glaube eher, sie war gar nicht so dominant, wie sie immer getan hat. Sonst wäre sie nicht so ausgetickt, als ich sie angebettelt habe, mir den Dildo einfach mal in den Arsch zu rammen oder mir zur Abwechslung mal die Faust ins Fötzchen zu schieben.“
Ich höre noch, wie dem Kassierer irgendwas aus der Hand fällt, weil er die Worte wohl noch ganz deutlich verstanden hat. Aber für einen Moment nehme ich dann gar nichts mehr wahr.
Urplötzlich klicken ihre Worte in eine bestimmte Position in meinem Kopf und ich muss unwillkürlich an meine Schwester denken. Es ist nicht nur die ‚Dildo im Arsch‘ Sache, sondern auch das mit der Faust. Von Miriam weiß ich nämlich, dass exakt diese Art von Event ein anderes Hühnchen aus der Weiberclique bei der nächsten Orgie erwartet.
Mit Ankündigung, damit die arme kleine Vanessa zwei Wochen lang abends ihre Faust anstarren und sich mächtig in die Hose machen kann, während sie sich im Detail vorstellt, wie das sein mag.
Bing! Eine große Lampe geht über meinem Kopf an.
„Warte mal“, unterbreche ich, was immer Kayla auch gerade weiter erzählt.
Sie verstummt und sieht mich irritiert an.
„Hör mal kurz zu und nick mir das ab, wenn ich richtig liege“, fange ich an. „Deine perfekte Frau müsste ziemlich rücksichtslos sein und Spaß daran haben, dich zu quälen, bis du sie um Gnade anbettelst. Und dann noch ein wenig weiter.“
Kayla zögert nicht lange zu nicken und starrt mich mit ihren grauen Augen forschend an. Worauf ich hinaus will, ahnt sie noch nicht.
„Wenn die dich vor anderen Frauen vorführen würde, wäre keine schlechte Sache?“, frage ich weiter und bekomme ein langsames Nicken. „Und wenn sie manchmal ein wenig kranke Ideen hat… Beispielsweise dich mit Obst zu ficken und das dann ihrer Familie vorzusetzen, ohne dass die was davon ahnen… Wäre das hot? Or not?“
Sie zögert eine Sekunde, bevor sie antwortet. Aber das Funkeln in ihrem Blick ist schon sehr vielsagend. Ebenso wie das Lecken ihrer Zungenspitze über ihre Lippen.
„Hot. Absolut hot!“
Eine knappe halbe Stunde später stiefeln wir gemeinsam durch einen gepflegten Garten auf eine Hintertür zu.
Alle Fragen von Kayla habe ich abgeblockt und auf später verschoben. Bis ich selbst Antworten habe. Aber sie ist trotzdem mitgekommen. Vermutlich, weil sie ahnt, dass ich auf etwas hinaus will. Etwas, das sie reizvoll findet.
Meinen Besuch an unserem Ziel habe ich per SMS angekündigt.
‚Hast du Zeit und einen Ort zum ungestörten Reden?‘
Nicht gerade viel Informationen, aber ich tippe nun einmal nicht gerne.
Die Antwort kam keine Minute später: ‚Okay.‘ Und dann noch eine Minute danach: ‚Sehr…! :-*‘
Ich bekomme die Adresse, eine Beschreibung des Hauses und des Gartens und den Hinweis auf die Hintertür. Zusammen mit der Aufforderung, nicht zu klopfen, sondern eine SMS zu schicken, wenn ich da bin.
Ein klein wenig ist mir mulmig, weil ich da wohl eine Erwartungshaltung geweckt habe, die sich nicht erfüllen wird. Aber ich habe genug mit meiner eigenen Irritation zu kämpfen und verschiebe die Klärung auf später.
In Sichtweite des Hintereingangs schicke ich die geforderte Nachricht ab und unmittelbar darauf öffnet sich die Tür auch schon. Offenbar hat sie direkt dahinter gewartet.
Ich bleibe ziemlich abrupt stehen und realisiere nur ganz vage, dass Kayla das ebenfalls tut. Kein Wunder. Sie hat schließlich auch Augen im Kopf. Und was wir zu sehen bekommen, ist eine Show der Extraklasse.
Über der Tür ist ein eher dezenter Strahler angebracht, der gerade mal den Türrahmen selbst ausleuchtet. Perfekt, um nicht gleich den ganzen Garten mit Licht zu fluten, wenn man einmal das Schlüsselloch sucht. Oder eben als Spotlight für jemanden, der in der Tür erscheint.
So wie Miriam es jetzt gerade tut. Und wie sie das tut…
Heilige Scheiße… Ausrufezeichen.
Mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht tritt sie in den Türrahmen. Ihre Haare sehen feucht aus, als hätte sie noch schnell geduscht. Und dieser Wet-Look steht ihr ausgezeichnet.
Sie hat sich einen seidenen Bademantel umgelegt. Aber entweder hat sie gar nicht erst daran gedacht, ihn zu schließen oder sie hat ihn schnell wieder geöffnet. Jedenfalls bildet er nur den Rahmen für ihre absolut sahnemäßige Figur, die sich ansonsten völlig unverhüllt präsentiert.
Ich kann nicht sagen, ob sie den Effekt der Beleuchtung in ihrem Rücken geplant hat. Der Schimmer verschafft ihr so etwas wie eine Aurora, die durch den dünnen Stoff des Bademantels scheint und sie perfekt einrahmt.
Es ist ein Bild zum Niederknien.
Als sie sieht, dass ich nicht allein bin, bremst das ihre Freude gehörig. Sie erschrickt und schließt das Seidenteil schnell vor ihrer Brust. Und dann mustert sie die Frau an meiner Seite wie ein lästiges Insekt.
Stutenbissigkeit scheint fast vorprogrammiert und die Schuld daran trage ganz allein ich. Meinem Vorhaben eines Gesprächs kommt das nicht grade entgegen.
Mist.
Als ich bei ihr ankomme, hat sich eine eher angesäuerte Miene auf ihrem Gesicht ausgebreitet.
„Ich dachte, du kommst allein“, sagt sie spitz.
Kein Zweifel, dass sie andere Pläne für diesen spätabendlichen Besuch hatte. Und ebenfalls kein Zweifel, dass sie ein wenig eifersüchtig ist.
Mir fällt eigentlich nur eine Sache ein, die ich tun kann. Und die ist nicht als Entschärfung der Situation gemeint, sondern kommt von Herzen.
Statt etwas zu sagen, nehme ich sie in den Arm und küsse sie. Was eine Sekunde lang eine Ausweichreaktion und ein empörtes Quengeln produziert, bevor sie meine Jacke am Kragen packt und den Kuss plötzlich erwidert, als wäre es ihre letzte Chance vor dem Weltuntergang.
Sich an mich pressend scheißt sie auf ihren Bademantel und jeden Anschein von Anstand oder Sitte und wirft sich voll in die Sache. So als wäre da erheblich mehr als nur sexuelle Spannung zwischen uns.
Und was soll ich sagen…? Ich vergesse auch um ein Haar, dass ich zwei Sixpacks in den Händen halte.
„Wenn das eine Wiedergutmachung sein soll“, wispert sie nach Atem ringend, „ist das ein Anfang.“
Dann greift sie meinen Ärmel und zieht mich hinein. Das Kayla uns folgt, höre ich an ihren Schritten und daran, wie sie die Tür schließt. Aber es könnte mich gerade nicht weniger interessieren.
Miriam führt mich in ein dunkles Schlafzimmer. Düstere Einrichtung, düstere Deko. Ganz und gar nicht, was ich von ihr erwartet hätte. Und angesichts der Poster von nackten und halbnackten Vampirinnen an den Wänden auch ganz sicher nicht ihr eigentliches Reich.
Sitzgelegenheiten gibt es neben einem Bett und einem Bürostuhl keine. Also stelle ich die Sechserträger ab und warte erst einmal auf Kayla. Damit wir die Situation aufklären können.
Aber Miriam will davon nichts wissen. Sie dreht mich und gibt mir einen Stoß, sodass ich aufs Bett falle. Und dann klettert sie über mich und packt mich erneut am Kragen.
„Wenn du das nächste Mal einen Dreier planst, dann warn mich wenigstens vor“, faucht sie mich an.
Es soll böse klingen, aber sie schafft weder einen überzeugenden Tonfall, noch kann sie das Glitzern in ihren Augen verbergen.
Und ich bin… baff.
Sicherlich hat es einen Augenblick gegeben, in dem ich darüber nachgedacht habe, wo dieser Abend enden könnte. Nach dem Gespräch und falls die beiden Mädels einander riechen konnten, war da eine hauchdünne Chance.
Das hier haut mich jetzt aber wirklich aus den Socken.
„Eigentlich wollte ich über etwas mit dir reden“, rutscht es mir heraus.
Am liebsten würde ich mir auf die Zunge beißen, als sich Miriam daraufhin zurücklehnt und etwas gefasster aussieht.
„Achso…“, meint sie und es klingt verflucht noch mal ein wenig enttäuscht. „Na dann…“
Kayla ist mittlerweile eingetreten und starrt die Frau auf meinem Schoss mit einer gewissen Gier im Blick an. Und Miriam erwidert den Blick.
Ich kann ihr Gesicht nur von der Seite sehen, als sie die andere mustert. Aber da ist keine Ablehnung. Und mir leuchtet zumindest ein, dass die kleine Brünette eine gewisse Neigung zu Frauen haben muss, wenn sie sich auf die Spiele meiner Schwester einlässt.
Die Stimme des Obergremlins ist wieder in meinem Ohr und spricht von ‚Möglichkeiten‘…
„Also…?“, sagt Kayla ein klein wenig reserviert.
Miriam wendet sich ebenfalls wieder mir zu und in ihren Augen steht die gleiche Frage.
Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen, huh?
„Also…“, fange ich an. „Das ist Kayla. Sie ist eine Freundin von mir und hat mir heute von ihrer letzten Freundin und ihren eigenen Neigungen erzählt. Und ich musste irgendwie an Jessi denken, als sie von Dildos in ihrem Arsch und Fäusten in ihrer Fotze sprach.“
Stumpf, direkt und ohne Schnörkel. Im Geiste klopfe ich mir auf die Schulter für eine Aussage, die in jeder Männerrunde Applaus gefunden hätte. Ich Vollpfosten.
Aber die Mädels reagieren nicht angewidert, sondern ganz unabhängig voneinander mit einer gewissen Faszination.
Kayla legt den Kopf leicht schräg und beißt sich auf die Unterlippe und Miriam zuckt bei den Schlagworten ein wenig zusammen leckt sich über die Lippen. Ich müsste nicht erst bemerken, dass ihre Brustwarzen härter werden, um zu wissen, dass ich ihre Vorliebe für harte Worte ganz gut getroffen habe.
„Jessi? Ist das nicht deine Schwester?“, will die Blondine wissen. „Das elende Miststück, das dir dein Leben zur Hölle macht?“
Irgendwie liegt in ihren Worten mehr Faszination und weniger Ablehnung, als mir eigentlich recht ist.
„Eine Sadistin“, bestätigt Miriam an meiner Stelle.
„Umso besser…“
Miriam sieht mich wieder an und eine Ahnung blitzt in ihren Augen auf.
„Du willst sie ihr unterschieben“, vermutet sie.
Was soll ich darauf antworten. Der Plan ist offensichtlich, wenn man über ihre Informationen verfügt. Ich muss nicht mal nicken.
„Aber sie hat keine Ahnung, worauf sie sich einlässt…“, zweifelt meine Komplizin. „Jessi ist ein Monster. Sie liebt es, andere leiden zu lassen.“
„Ich leide gern“, mischt sich Kayla ein.
Offenbar entwickelt sie langsam eine Vorstellung davon, wohin die Reise gehen soll.
Langsam erhebt sich Miriam. Aber dabei hält sie Blickkontakt mit mir. Sie hat etwas vor. Da bin ich mir sicher. Und ich fange an, sie in einem anderen Licht zu sehen.
Sie schaltet schnell und scheint mittlerweile mehr als nur ihren Frieden mit dem Gedanken gemacht zu haben, den Spieß gegenüber meiner Schwester umzudrehen. Das ist ein ziemlich hartes Glitzern in ihrem Blick. Ich bin ehrlich fasziniert und irgendwie auch gespannt.
Von einem Moment auf den anderen richtet sich die Brünette kerzengerade auf und setzt eine fast schon arrogante Miene auf. Es ist genau die Art von Haltung, die ich bei ihr und den anderen Schicksen hassen gelernt habe.
Aber sie gilt nicht mir, denn Miriam stolziert auf Kayla zu, die ihr mit einem Mal sichtlich nervös entgegenblickt.
Barfuß ist Miriam natürlich ein Stück kleiner als die Blondine. Trotzdem schafft sie es mühelos, auf die andere herabzublicken.
Faszinierenderweise lässt die sonst so stolze Kayla das auch wirklich mit sich machen. Als Miriam sie einmal umrundet, wirkt sie erwartungsvoll eingeschüchtert und ich fresse einen Besen, wenn ich sie nicht sogar ein wenig zittern sehe.
Ein Bild für die Götter. Ich wünschte, ich hätte meine Kamera zur Hand.
„Läufst du immer rum wie eine Nutte?“, zischt Miriam ihr von hinten ins Ohr.
Kayla zuckt zusammen und öffnet leicht den Mund. Ich kann ihr überdeutlich ansehen, dass die Worte ihr durch und durch gehen.
Als keine Antwort kommt, packt Miriam grob das lange, blonde Haar und zieht ihrem Opfer den Kopf in den Nacken. Ein Keuchen ist die lauteste Reaktion.
„Ich hab dich was gefragt, Miststück“, faucht sie.
Und auf mich wirkt es ehrlich gesagt wirklich ziemlich aggressiv.
„Meistens…“, wimmert Kayla leise.
„Und wenn jemand das als Aufforderung versteht und sich bedienen will?“, hakt Miriam hart nach.
„Dann habe ich es nicht besser verdient“, kommt die Antwort diesmal wie aus der Pistole geschossen.
„Verdammt richtig.“
Ich zucke gehörig zusammen, als Miriam mit diesen Worten die kleinere Frau an den Haaren herumreißt und über das schmiedeeiserne, hüfthohe Fußteil des Bettes stößt.
Ich habe ja selbst eine gewisse Neigung zu Dominanzspielen und packe auch gern etwas härter zu, aber das ist eine Dimension, in die ich nie vorgedrungen bin. Mal ganz davon abgesehen, dass ich schon allein aus Sorge um Verletzungsrisiken einen Gang zurückgeschaltet hätte.
Aber wenn ich mir den Blick ansehe, den mit Kayla zwischen ihren Haaren hindurch aus einer sichtlich unangenehmen Haltung zuwirft, nachdem sie halb auf dem Bett angekommen ist, scheint sie sich nicht beklagen zu wollen. Eher im Gegenteil.
„Ich brauche etwas mehr Platz, Brian“, sagt Miriam in meine Richtung.
In ihren Augen ist das fast schon irre Flackern zwar nicht ganz verschwunden, aber sie redet ganz normal mit mir. Bittet mich sogar.
„Setz dich doch auf den Stuhl, nimm dir ein Bier und genieß die Show“, schlägt sie vor. „Und zieh dich bitte aus. Ich würde gern ab und zu einen Blick auf deinen Schwanz werfen und sehen, wie hart wir ihn machen können.“
„Keinen Schwanz“, schnauft Kayla erschrocken und rollt sich ganz aufs Bett.
„Wenn ich von dir etwas hören will, lasse ich es dich wissen, Schlampe“, schnappt Miriam sofort aggressiv.
Und tatsächlich bekommt sie keine Antwort darauf.
Ich folge der Aufforderung und verlasse das Bett. Ob mein Schwanz eingesetzt wird, entscheide ich selbst. Miriam sollte das ahnen und Kayla müsste auch wissen, dass ihr dahingehend keine Gefahr droht. Aber wenn den beiden das Spiel mit der Drohung Spaß machen sollte, werde ich ihnen den nicht verderben.
Trotzdem nehme ich mir die Zeit, Kayla einen beruhigenden Blick zu schenken, den sie dankbar erwidert. So hilflos habe ich sie wirklich noch nie gesehen. Fast schäme ich mich ein wenig für das Zucken in meinem Unterleib, das dieser Anblick auslöst.
Während ich mich erst einmal angezogen hinsetze und mir Zigarette und Bier schnappe, wendet sich Miriam wieder ihrem Opfer zu. Ihr Ziel ist es nun, die andere nackt zu sehen.
Sie geht dabei methodisch und ziemlich brutal vor. Das Oberteil aus Kettengliedern zieht sie ziemlich zielgeri
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Kojote
Danke vielmals!
Zum Hauptkritikpunkt: Leider habe ich nicht so viel Zeit, wie ich zum Schreiben gerne hätte. Und noch erprobe ich mich außerdem in sehr, sehr vielen Genres. Mit Ergebnissen, die ich teilweise einfach niemanden zumuten werde.
Es dauert also manchmal, bis ich eine Fortsetzung liefere. Vielleicht auch mal ein Jahr. Aber wenn mir der Himmel nicht auf den Kopf fällt (oder eine Zombieapokalypse kommt, oder der Weltuntergang mal nicht ausfällt) werde ich liefern. So viel verspreche ich.
@ tink
Freut mich ehrlich riesig, dass ich dich zur Anmeldung verlocken konnte!
@ black eye
Und dich zum Kommentieren!«
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Leichtgewicht
LG vom Leichtgewicht«
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bolle
hier stimmt für mich einfach alles. lust, humor (ich empfinde die überzeichnete beziehung mit der schwester zumindest so) und eine darüber liegende metageschichte.
großartig.
jetzt werde ich wieder warten :-D«
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Ich bin sehr gespannt auf Teil 3 (der hoffentlich nicht so lang auf sich warten lässt wie Teil 2) :-)«
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Ich glaube, das habe ich schon beim ersten Teil geschrieben - ich hätte gerne noch die Verfilmung hiervon. Und nicht wirklich erwähnen muss ich natürlich viele weitere Teile.«
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bitte bitte schneeeeeel weitere teile«
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Mondstern
In gewohnter und gekonnter Manier gelungene Fortsetzung. Mich begeistert in erster Linie der Schreibstil, und deine Fähigkeit dem Leser eine Tüte Popcorn in die Hand zu drücken und ihm einen Film zu zeigen
LG Mondstern«
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Gruß
Oceanman«
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Danke für so viel Lesevergnügen.
LG Motor«
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Genial geschrieben. Ist eine Fortsetzung (Teil 3) schon in Planung?
Ich muss dringend meine Freundin anrufen um einige Szenen aus Teil 1 +2 nachzuspielen xD«
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Aber auch die Handlung ist gut, nicht nur schnöde Vögelei mit hölzernen Figuren, sondern der Autor schafft das Kunststück während des Sex selber den Figuren Tiefe zu verleihen.
Insgesamt hebt sie diese Reihe in meinen Augen doch deutlich positiv hier von den anderen Sevac Geschichten ab.
Einziger Kritikpunkt vielleicht, daß man eventuell etwas mehr die Handlung anschieben könnte. Aber vielleicht bin ja auch einfach nur zu ungeduldig. Jedenfalls eindeutig mal hier die seltene 10 Punkte Vergabe.«
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Dürfen wir auf Teil 3 hoffen?
LG:Musicus«
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