Neos Reise ins Leben
von Das S-Team
Vom
S-Team
Ein paar Worte zu Beginn...
Es war der Spätsommer 2006, als sich im Forum von Sevac ein besonderer Aufruf fand: Faith, ein bekannter und hoch geschätzter Autor suchte einige mutige Männer und Frauen, die gemeinsam mit ihm ein Werk erarbeiten wollten. Die Resonanz war überraschend positiv und als sich der Rauch der Anfangszeit verzogen hatte, zählte die erste Autorenrunde sieben aktive Schreiber. Ein Name war schnell gefunden: Nach der literarischen Heimat der Autorenrunde nannten sich die Sieben „S-Team“. Chef für das erste große Projekt wurde der Gründer des Teams selbst.
Und trotz aller Skepsis und Zweifel, ob es möglich sei, so viele Stile und Charaktere produktiv zusammen zu bringen, gelang Faith das, was es in dieser Form vorher bei Sevac noch nicht gegeben hatte. In der Vorweihnachszeit kam die erste Geschichte des Teams heraus. Hauptperson war die junge Liebesgöttin Sensiel, die mit ihren Talenten die Welt ein bisschen besser machen wollte.
Schon in der Erarbeitungsphase stellte sich die Frage nach der Zukunft des Runde, da sich die Autoren eigentlich alle sehr wohl fühlten und das Schreiben als „Teamsport“ eine angenehme Abwechslung darstellte. Faith räumte auf eigenen Wunsch hin den Chefsessel und neuer Moderator des Teams wurde ZeroZero.
Ein erneuter Aufruf brachte vier weitere Mitglieder und da sich die Erstbesetzung fast vollständig zum Weitermachen entschieden hatte, zählte das S-Team die folgenden 10 Autoren:
Faith,
Evi Angel,
Aweiawa,
Mondstern 70,
Juxi,
Sabbi,
Schlafloser Single,
HG 1,
XXX – Zine und
ZeroZero.
Auf den folgenden Seiten findet sich nun die zweite Geschichte dieses erweiterten Teams. Die neue Hauptfigur ist Neo, ein reicher Mann Mitte 20, der nach Beendigung seines Studiums beschließt eine Weltreise zu unternehmen, um sich die Hörner abzustoßen und seine Freiheit zu feiern. Wir als Team möchten nun jeden Leser einladen, Neo auf dieser Reise zu begleiten und an dieser Episode seines Lebens Anteil zu haben.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit präsentieren wir allerdings an dieser Stelle erstmals eine Art von Wegweiser, welcher zeigt, in welcher Reihenfolge sich die einzelnen Teile der Teammitglieder befinden. Die gesamte Geschichte ist so angelegt, dass es möglich ist, jeden Teil für sich zu lesen, wer aber die gesamte Geschichte verstehen möchte, muss Alles lesen.
Einleitung (in Hamburg) – ZeroZero,
Neo in Düsseldorf – Evi Angel,
Neo in Sierra Leone – Mondstern,
Neo in Fantasia – Juxi/Sabbi,
Neo – ein Mordsurlaub (in Florida) – XXX-Zine,
Neo in Südtirol – Aweiawa,
Neo in Leukerbad – HG 1,
Neo on sunny island – Schlafloser Single
und
Neo kommt heim (in Frankfurt am Main) – Faith.
Die Zwischensequenzen entstammen der Feder des Moderatoren.
Einleitung
Der Applaus donnerte in Neos Ohren. Alle Anwesenden erhoben sich, als Neo langsam zur Bühne schritt, dem Dekan die Hand drückte und mit der anderen sein Abschlusszeugnis entgegennahm. Wie ein Zepter hielt er das sorgsam verzierte und zusammengerollte Dokument in die Höhe, schloss die Augen und seufzte.
Aus und vorbei! Endlich! Diese Worte beherrschten seine Sinne, dann sah er den Dekan an, dessen Augen erwartungsvoll funkelten. Neo lächelte. Nein, da war noch eine letzte Ehre, die er bewältigen musste. Mit einem kurzen Kopfnicken signalisierte er seine Bereitschaft und der Dekan trat an das Mikrofon, um zu den Gästen zu sprechen:
„Sehr geehrte Damen und Herren, nun wird unser Abschlussbester, der Gewinner des Förderpreises der Deutschen Wirtschaft und der beste Student, den wir jemals in diesem Studiengang unterrichten durften, die Abschiedsrede dieses bemerkenswerten Jahrgangs halten. Neo, wir sind alle gespannt, was sie uns mitzuteilen haben.“
Neo trat mit festem Schritt an das Mikrofon und sah in die Menge, zögerte ein paar Sekunden und suchte den richtigen Moment einzufangen. Den Moment seines großen Triumphes. Schlussendlich hatte er sich doch durchgekämpft. Er hatte Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen.
Nach etwa einer Minute holte er dann doch Luft und öffnete den Mund, um seine ersten Worte, als wirklich freier Mann zu sprechen:
„Liebe Anwesende ...“
Der Sektempfang wurde Neos Triumphzug. Seine Freunde, Kommilitonen und sogar Menschen, von denen er keine Ahnung hatte, wer sie waren, reichten ihn wie eine Trophäe umher. Überall musste er Hände schütteln, auf Fotos posieren, gut gemeinte Ratschläge anhören und unendlich viel lächeln. Aber Neo genoss jede Sekunde. Immerhin zeigte das doch deutlich, dass sich alle Anwesenden mehr als bewusst waren, dass er etwas Besonderes war. Nicht nur Durchschnitt, wie die anderen, sondern ein funkelnder Stern, der in der Lage war, sogar Mittelmaß und Versagen durch sein Licht zu erhellen.
Mit einem Mal stockte er und sah zu einem Tisch im hinteren Teil der großen Empfangshalle der Universität, wo ihn eine Gestalt, deren stolze, fast hochmütige Haltung, durch den ganzen Raum zu erkennen war, beobachtete. Um ihn herum schwänzelte wie immer eine Traube von Menschen. Neo schüttelte resignierend den Kopf. Natürlich war er gekommen, wie hätte er nicht?
Eilig passierte er die Halle und ging auf die Traube zu, deren Zentrum die Gestalt war. Sie trat aus der Traube heraus und reichte ihm die Hand:
„Ich bin stolz auf dich, mein Junge!“
Neo nahm die Hand:
„Ist das so?“
„Natürlich. Ich bin dein Vater und dein Erfolg erfüllt auch mich mit unendlicher Zufriedenheit.“
„Ich kann mich erinnern, dass du nicht immer an mich geglaubt hast. Ich kann mich sogar erinnern, dass du gegen mich gewettet hast, dass ich mein Studium niemals abschließen könnte.“
„Und du hast gemeint, dass du nicht nur abschließen würdest, sondern der Beste deines Jahrgangs sein wirst. Und du hast Recht behalten. Das werde ich nicht vergessen.“
Neos Augen blitzten.
„Du weißt, was du mir jetzt schuldest?“
Sein Vater nickte:
„Natürlich. Der Fonds gehört seit heute nur dir. Du bist Multimillionär. Herzlichen Glückwunsch, du hast deine finanzielle Unabhängigkeit, die du dir immer so sehr gewünscht hast.“
„Das war noch nicht alles!“ Neos Stimme war zum ersten Mal an diesem Tage von ungeheurer Härte.
Der Ältere sah betreten zu Boden und spitzte die Lippen. Als er sprach, wurde der Ton sehr viel leiser:
„Mach dir keine Sorgen. Du hast gewonnen und ich habe Wort gehalten. Es ist alles veranlasst.“
„Wo ...?“ Setzte Neo an, dann unterbrach ihn sein Vater:
„Ich denke, bei ihrer Familie in Altona.“
Neo begann mit einem Mal zu lachen und klopfte seinem Vater auf die Schulter:
„Sehr gut, trinken wir einen Sekt. Ich bin sicher, einige der Anwesenden würden sogar Geld bezahlen, um mit uns beiden gemeinsam auf einem Foto zu sein.“
Sein Vater begann ebenfalls zu lachen und die beiden Männer ließen sich frische Gläser bringen.
Drei Stunden später neigte sich der Festakt seinem Ende zu. Neo durchschritt noch immer die Halle neben seinem Vater, der ihn fragend ansah:
„Eine Weltreise?“
„Ja, ich dachte, nach der harten Arbeit gönne ich mir etwas, schalte ab.“
„Das kann ich nachvollziehen, wann geht's los und wie lange?“
Neo zögerte nicht, dazu hatte er schon zu lange die Pläne für diese Reise gemacht:
„Morgen! Ich wüsste nicht, warum ich noch länger hier bleiben sollte. Der Förderpreis, den ich gewonnen habe, sollte alleine schon alle Kosten decken.“
Sein Vater blieb überrascht stehen:
„Schon Morgen? Solltest du dir nicht noch ein paar Tage Ruhe gönnen, um alles zu planen?“
Neo schüttelte seinen Kopf:
„Die Planung steht. Eine vorläufige Reiseroute ist ausgearbeitet, ich werde sie Christiane per Email schicken.“
„Gut, wenn deine Mutter sie hat, wissen wir wenigstens, wo du dich aufhältst.“
Die beiden Männer steuerten das Buffet an und versorgten sich mit belegten Brötchen und neuen Sektgläsern. Neo dachte nach. Er wollte am nächsten Morgen in aller Frühe nach Düsseldorf aufbrechen. Mit der ersten Maschine aus Hamburg. Er würde noch an diesem Tag seine offene Rechnung begleichen müssen.
Eine weitere Frage seines Vaters unterbrach diese Gedanken:
„Wirst du alleine reisen?“
Neos Augen verengten sich.
„Sieht wohl so aus.“
„Das bedeutet?“
Neo schluckte. Das Thema war ihm unangenehm.
„Ich wollte eigentlich mit meinem Freund Sebastian reisen, ich glaube, du kennst seinen Vater.“
„Aber?“ ging sein Vater in einer Art dazwischen, von der Neo wusste, dass sie seine Ungeduld ausdrückte.
„Sagen wir es einmal so, er hat vorgezogen, bei seiner Freundin, nein, jetzt Verlobten zu bleiben.“
„Wie stehst du dazu?“
Neo bemühte sich, seine Verletzung nicht sichtbar werden zu lassen.
„Ich habe es akzeptiert, auch wenn es doch bedauerlich ist. Er wäre ja wiedergekommen. Nun reise ich eben ohne jede Belastung.“
Sein Vater nahm einen großen Bissen des Brötchens.
„Apropos Rückkehr! Wann kommst du denn zurück?“
Die Frage kam Neo gelegen, half sie ihm doch, zu seinem selbstsicheren, überheblich wirkenden Lächeln zurückzufinden.
„Ach, so genau steht das noch nicht fest. Vielleicht in 11 Wochen, vielleicht auch später. Das ist ja das Schöne an der Unabhängigkeit. Ich kann das so machen, wie es mir gefällt.“
Sein Vater lachte:
„Ganz wie sein alter Herr.“
Neo schüttelte den Kopf, seine Stimme war dunkel:
„Ach, nun verstehst du, dass wir uns ähnlich sind. Schön. Das kann man wohl einen Fortschritt nennen.“
Die Miene seines Vaters wurde finster:
„Ich habe doch gesagt, dass ich alles veranlasst habe. Warum fängst du immer wieder mit dieser alten Geschichte an?“
Neo klatschte in die Hände:
„Weil es die Geschichte meines Lebens ist! Und ich gehe jetzt besser, bevor dieser schöne Tag doch noch hässliche Züge annimmt!“
Mit diesen Worten drehte sich Neo um und wollte gehen, als die Hand seines Vaters ihn an seiner Schulter zurückhielt.
„Junge, wenn du zurückkommst, hast du über mein Angebot nachgedacht?“
Neo grinste:
„Oh ja, das habe ich! Und du hast immer noch nichts verstanden! Ich will nicht für dich arbeiten, ich will dich ruinieren!“
Nachdem er das gesagt hatte, nahm er die Hand seines Vaters von seiner Schulter und verließ mit schnellen Schritten die Halle.
Es war inzwischen Abend geworden, als sich Neo hinter das Steuer seines BMW geworfen hatte und den Wagen viel zu schnell durch das nächtliche Hamburg bewegte. Er wollte so schnell wie möglich nach Altona gelangen. Eine Rechnung war noch offen, die er unbedingt begleichen musste. Und dafür ging er auch das Risiko ein, seinen Führerschein wegen „Führen eines Fahrzeugs unter Alkoholeinfluss“ zu verlieren. Heute war der Tag seines Triumphs und er würde triumphieren.
Ein leichter Wind blies Neo ins Gesicht, nachdem er seinen M8 auf einem gesicherten Parkplatz abgestellt hatte und nun langsam auf eine heruntergekommene Kneipe zumarschierte. Das Schild zeigte noch immer den Namen, den dieser Laden schon in seinen guten Tagen getragen hatte:
‚Biggys Zuflucht’.
Tatsächlich war die Kneipe schon seit Jahren im Besitz einer türkischen Emigrantenfamilie. Und mit dem Verfall des Stadtteils hatte auch der Verfall dieses Ladens eingesetzt. Was nichts daran änderte, dass Neo sicher war, sie hier finden zu können. Ein Teil ihrer Familie arbeitete hier und viele ihrer Freunde saßen am Kneipentresen, um sich nach Feierabend zu betrinken.
Nachdem er die doppelte Eingangstür durchschritten hatte, kam Neo eine dichte Wand von Rauchschwaden entgegen. Er musste einen Moment stehen bleiben, um sich wieder orientieren zu können. Dann schritt er zum Tresen, der sogar noch verfaulter, als bei seinem letzten Besuch zu sein schien. Mit einer Handbewegung holte er den Barkeeper heran. Der sah ihn misstrauisch an:
„Sie sind zu fein für diesen Laden!“ Dabei musterte er Neo, der noch immer seinen Anzug trug, den er für die Zeugnisverleihung angelegt hatte.
Neo sah sich im Innenraum um. Die meisten Kunden kamen von ihrer Arbeit und trugen ihre zum größten Teil verschmutzte Arbeitskleidung als Müllmänner, Hausmeister oder ähnlichem. Ein anderer Teil saß in Trainingshosen an den Tischen, scheinbar ohne jede Arbeit.
Neo wandte sich wieder zum Tresen:
„Haben sie wirklich so große Einwände gegen einen Kunden, der seinen Drink auch bezahlen kann?“
Der Barkeeper sah immer noch zweifelnd aus:
„Also gut, aber seien sie vorsichtig, was sie sagen und zu wem, solange sie hier sind. Was trinken sie?“
Neo schob einen Zwanzig-Euroschein über den Tresen:
„Die Hausmarke. Außerdem suche ich noch einen ihrer Stammgäste.“
Der Barkeeper betrachtete den Schein argwöhnisch.
„Und wer sollte das wohl sein?“
Neo lächelte so höflich, wie er konnte:
„Eine junge Dame.“
„Es ist immer eine junge Dame.“
„Die Dame heißt Beyza, ich denke, sie ist öfter hier zu Gast.“
Der Barkeeper begann nun auch zu lächeln:
„Und wen, sollte ich diese Beyza tatsächlich kennen, darf ich ihr melden?“
„Neo!“ Die Antwort kam kurz und knapp.
„Neo? Und wie weiter?“
Diese Frage hörte Neo oft, aber er vermied es nach Möglichkeit, seinen Nachnamen zu nennen. Er war kein Narr. Seine Familie war reich und er war oft alleine und schutzlos unterwegs. Man musste ja nicht Gefahr provozieren. Sollte er doch nicht umhinkönnen, einen vollständigen Namen zu nennen, verwendete er in der Regel eine leichte Umwandlung eines Internetnicknamens von sich.
„Neo Tames.“ sagte er deswegen.
In diesem Moment läutete hinter ihm die Glocke, die das Öffnen der Kneipentür signalisierte. Neo drehte sich um und sah zur Tür. Sein Puls schoss sofort in die Höhe, seine Hände wurden feucht und für einen kurzen Moment verlor er seine alles überragende Gelassenheit.
Dort stand sie!
„Hat sich schon erledigt.“ sagte er dann, an den Barkeeper gerichtet, ohne die Türkin, ca. Ende 20, aus den Augen zu lassen. Sie setzte sich an einen Tisch an der Wand, weg vom Zentrum des Kneipentrubels. Sie war ganz allein. Die Situation war perfekt.
Neo griff sein Getränk und ging zu dem Tisch. Auf dem Weg bemühte er sich, ruhig zu atmen, um die Situation voll auskosten zu können. Viel zu lange hatte er von diesem Tag, diesem Moment geträumt.
„Ist hier noch frei?“ sagte er, als er schließlich vor dem Tisch stand. Seine Stimme klang genauso, wie er es gehofft hatte.
„Sie können sich den Stuhl gerne nehmen ... du?“
Neo grinste und setzte sich:
„Ja, ich! Wie ich höre, hat sich deine Lebenssituation etwas verschlechtert?“
Er sah tief in ihre Augen und genoss es, die Überraschung und den Schrecken zu sehen.
„Hast du etwas damit zu tun?“ Ihre Stimme klang weinerlich.
Neo zog seine Augenbrauen in die Höhe:
„Natürlich! Sag mir, hat er dir etwas Geld mitgegeben oder durftest du vielleicht den Schmuck behalten, mit dem du dich immer so gerne im Spiegel bewundert hast?“
„Warum? Warum hast du meinem Leben den Boden unter den Füßen weggezogen?“
Neo ignorierte die Frage, er war zu sehr in Fahrt.
„Oh, ich hoffe, du musst jetzt nicht unter einer Brücke schlafen? Wer hat dich aufgenommen? Einer deiner Brüder?“
„Meine Eltern.“
„Deine Eltern. Haben sie immer noch ihr prächtiges 50 qm-Apartment mit Blick auf die Bahnschienen?“
„Habe ich das alles wirklich verdient?“ Beyza hatte angefangen zu weinen.
Neo begann zu lachen:
„Oh ja, das hast du! Vor all den Jahren hattest du eine Entscheidung zu treffen und heute weißt du, es war die falsche. Und ich bin endlich frei von dir!“ Dann trank er mit einem Zug sein Getränk aus und wandte sich zum Gehen. Ihre Stimme hielt ihn zurück:
„Immerhin kannst du noch nicht lieben!“
„Vielleicht stimmt das sogar, aber es gibt mir ein unheimlich gutes Gefühl, dass dir nichts außer deiner Liebe bleibt!“
Mit diesen Worten wandte sich Neo vollends um und verließ die Bar. Jetzt freute er sich auf seine Reise. Endlich hatte er den Kopf für andere Dinge frei. Dieser Tag hatte ihm wirkliche Freiheit gebracht.
Neo hatte wirklich versucht zu schlafen. Aber die Euphorie hatte dafür gesorgt, dass er fast ununterbrochen lächelte, gefolgt von Lachkrämpfen und Tränen des Glücks. Er wusste nicht, ob und wann er sich schon einmal glücklicher gefühlt haben könnte. So gab er irgendwann den Plan, sich vor Antritt seiner Reise auszuschlafen, auf, überprüfte stattdessen sein Gepäck, mailte seiner Mutter die versprochene Route und zappte sich durch ein miserables Nachtfernsehprogramm.
Irgendwann war er doch weggedöst und schreckte hoch, als ihn das Klingeln des Telefons aus einer wirren Traumwelt voller nackter Frauen riss. Verschlafen schaute er auf seinen Radiowecker:
6:30 Uhr!
Verblüfft rieb er sich die Augen. Eigentlich hatte er erst in einer Stunde aufstehen wollen. Und keiner, der weiterhin etwas mit ihm zu tun haben wollte, wagte es, um diese Zeit unaufgefordert anzurufen.
„Ja?“ Seine Stimme klang verschlafen.
„Entschuldigen sie bitte die frühe Störung.“ Das war die Stimme des Nachtportiers der Apartmentanlage, in der Neo seit seinem Studienbeginn lebte. Neo wurde sofort wacher:
„Ist irgendwas passiert, Christian?“
„Hier steht eine Limousine für sie. Und der Fahrer behauptet, ihr Vater würde ihn schicken. Soll ich ihn bitten, zu gehen?“
Neo konnte ein Lachen nicht unterdrücken und ließ sich rücklings aufs Bett fallen.
Dieser alte Starrkopf. Natürlich würde er so einfach nicht aufgeben, dachte er und nahm wieder den Hörer:
„Nein, nicht nötig. Ich komme gleich runter, solange soll er warten. Und irgendwer soll kommen und mein Gepäck holen.“
Neo hatte sich zur Verwunderung des Fahrers auf den Beifahrersitz und nicht in den luxuriösen Fonds des Wagens gesetzt. Aber Neo wusste, dass der Fahrer seinem Vater alles haarklein würde berichten müssen. Und es gab kaum ein besseres Symbol, um zu zeigen, dass er nicht so einfach zu bestechen war.
„Aber, wenn sie eine Weltreise machen, was wollen sie dann in Düsseldorf?“
Die Stimme des Fahrers unterbrach Neos Gedankengänge.
„Was? Entschuldigung? Ich war gerade in Gedanken.“
„Sie sagten, sie würden nach Düsseldorf fliegen. Aber ihr Vater meinte, sie würden eine Weltreise antreten.“
Neo nickte:
„Das ist beides richtig. In Düsseldorf befindet sich das Reisebüro, mit dem unsere Familie schon seit Jahren vertrauensvoll zusammenarbeitet. Ihnen habe ich die Detailarbeit der Reise überlassen und hole dort meine Unterlagen und so weiter. Sie wissen ja, was man alles braucht, wenn man reisen möchte. Habe ich alles, fliege ich zu meiner ersten richtigen Station. Nach Milos.“
Der Fahrer nickte nur und lenkte den Wagen auf die Ausfahrt „Flughafen“.
Als sie den Terminal ‚Abflug’ erreicht hatten, rechnete Neo damit, dass der Fahrer irgendwo einen Parkplatz suchen und ihn aussteigen lassen würde. Er hatte seine Hand schon an der Türklinke. Dann aber bog der Fahrer auf einmal an einer Kreuzung in eine kleine Straße links ab, die sie mitten in den abgesperrten Bereich des Flughafens führte.
„Wo fahren sie denn jetzt hin?“ fragte Neo und überlegte besorgt, was sein Vater wohl jetzt geplant haben könnte.
„Keine Sorge, ihr Vater hat nur eine weitere Überraschung für sie.“
Kurze Zeit später hielt er den Wagen an und lächelte Neo zu.
„Oder wären sie lieber in einer Linienmaschine geflogen?“
Neo folgte den Augen des Chauffeurs, um dann anerkennend zu nicken.
„Nicht schlecht. Wirklich nicht schlecht“, sagte er dann, als er den Privatjet seiner Familie erkannt hatte. Sein Vater wollte es wirklich wissen.
„Was wollen sie jetzt tun?“ fragte der Fahrer plötzlich, als erwarte er eine bestimmte Handlung von Neo.
„Jetzt? Jetzt fliege ich nach Düsseldorf!“
Neo in Düsseldorf [von Evi Angel]
Lisa winkte dem Kunden noch ein letztes Mal und machte sich dann wieder auf den Heimweg. Im Gebäude des Flughafens Düsseldorf kannte sie sich ganz gut aus, sie hatte dort fast täglich beruflich zu tun.
Die Aufmerksamkeit, die sie erregte, hielt sie für ganz normal:
Mit 1,70 Körpergröße, langen blonden Locken, ihrem hübschen, offenen Gesicht, ihrer sportlichen Figur mit Kurven an den richtigen Stellen, war sie aufmerksame Blicke gewohnt. Ihr Chef bestand darauf, dass sie sich immer konservativ kleidete und sexy aussah. An diesem Tag hatte sie ihr rotes Lederkostüm an, das mit dem kurzen Rock. Und natürlich die hohen Hacken.
Es ist für sie eine diebische Freude, wenn ein Mann so in ihren Anblick versunken ist, dass er mit Gegenständen oder Personen kollidiert. Das passierte ihr öfter, als man denken sollte.
Lisa hat die Erfahrung gemacht, dass sie als gepflegte und attraktive Frau sehr viele Vorteile genießt, allerdings auch den Nachteil, dass sie zur Beute wird. Jeder Jäger und Sammler will ein solches Wild erlegen und seiner Trophäensammlung hinzufügen. Und da sie in dem Moment, in dem ihr der Mann des Lebens über den Weg läuft, nicht in allzu vielen Vitrinen herumstehen wollte, musste sie Verteidigungsstrategien entwickeln.
Das hat sie natürlich nicht daran gehindert, das Leben zu genießen.
Die Blicke sind der Beginn der Jagd. Es wird abgeschätzt, ob das Wild ein lohnendes Opfer ist. Und die Beute kann an der Intensität und Häufigkeit den derzeitigen Grad ihrer Attraktivität ablesen.
Sie genoss die Blicke, die man ihr zuwarf, bis einer sie irritierte.
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Neo sah das Hühnchen zum ersten Mal auf dem Flughafen Düsseldorf, als er am Hertz-Schalter für einen Leihwagen anstand. Sie stöckelte zielstrebig Richtung Ausgang, ein Gedicht von einer Frau:
lange weizenblonde Locken, viel versprechende Kurven, lange sportliche Beine in einem kurzen roten Lederrock und auf hohen Hacken, ein hübsches, selbstbewusstes Gesicht mit riesigen blauen Augen und einem geschwungenen Mund mit sehr sinnlichen Lippen. Die Oberlippe hatte diese Kerbe mit dem kleinen Wulst an der Unterkante, die Roald Dahl als Zeichen für Nymphomanie deutete.
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Sie behielt ihr Tempo bei, denn sie hatte noch Termine im Büro. Der Mann hielt ihren Blick gefangen.
Seine äußere Erscheinung war gepflegt, Anzug und Krawatte, sein Haar blond, sein Gesicht markant, arrogant-gelangweilt, ein Macho- und Siegertyp, wie ihn viele Frauen mögen. Solche Männer ließen Lisa kalt.
Soweit waren ihre Betrachtungen gediehen, als sie mit vollem Tempo einen großen dicken Mann mit schwarzem Vollbart rammte.
Lisa entschuldigte sich und bekam einen knallroten Kopf. Der große Dicke führte eine sehr junge und attraktive Frau an der Hand. Die schaute ihren Begleiter aus den blauesten Augen heraus an, die Lisa je gesehen hatte. Mit treuherzigem Augenaufschlag meinte sie zu ihrem Begleiter:
"Jakob, wenn du die Dame kennen lernen möchtest, gibt es schicklichere Wege, als sie einfach umzurennen!"
Der Dicke rieb sich die Wange, dort, wo Lisa ihn getroffen hatte, und Lisa rieb sich die Stirn.
"Veräppel mich noch!" meinte der Riese zu der dunkelhaarigen Schönheit. Diese trug das gleiche Kostüm wie Lisa! Seltsam!
Sie entschuldigte sich nochmals und eilte weiter.
Der Mann stand nicht mehr an dem Hertz-Schalter, wie sie mit einem raschen Blick über die Schulter feststellte.
Lisa fuhr den Firmen-Touran aus dem Parkhaus und bog in die Straße ein, die in die Stadtmitte führte, da stand der Mann vom Hertz-Schalter an der Straße und winkte ihr zu.
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Draußen fiel Neo ein Wagen mit der Aufschrift eines ihm bekannten Reisebüros auf. Er hielt es an und, oh Wunder, dieses göttliche Geschöpf saß darin.
Sie arbeitete bei Schnitzler, bei dem Neo seine Weltreise abwickelte. In die Staaten reiste Neo sonst immer mit dem Würzburger Schöneich, die sind in dem Bereich unschlagbar, aber dieses Mal hatte er alles Schnitzler anvertraut.
Das Mädchen, Neo schätzte es auf 21-22, fuhr einen rasanten Stil mit dem Touran TDI. Sie brachte es tatsächlich fertig, ein Taxi zu überholen! Neo empfand widerwillig Respekt vor den fahrerischen Qualitäten dieser Frau.
Er ließ sich vor dem Büro absetzen und ging gleich zu Schnitzler. Der freute sich natürlich, hatte anscheinend reichlich Arbeit. Sie besprachen seine Reise und Neo erhielt die ersten Unterlagen.
Er stellte Neo einen Rabatt in Aussicht, der nach Meilenzahl gestaffelt war, eine komplizierte Geschichte. Bei Schnitzler muss man immer gut aufpassen, dessen war sich Neo bewusst: Der Kerl trägt seinen Anzug wie ein Graf, aber unter dem Tisch kann man bei ihm Pornos kaufen.
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Die Parkplätze des Büros liegen in der Tiefgarage unter den Kellern der Häuser. Um dorthin zu gelangen, musste Lisa dreimal ums Eck fahren und dann durch die richtige Toreinfahrt, das Tor öffnete sich, als Lisa die Chipkarte einsteckte.
Traditionell ging Lisa die Treppen hinauf und nahm nicht den Aufzug.
Atemlos kam sie oben an, ging gleich zum Chef, um sich zurückzumelden, da saß der Typ im Büro des Chefs.
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Sie waren mitten im Gespräch, als plötzlich die blonde Maus hereinkam. Ein fantastisches Geschöpf! Perfekter Körper, glänzende Lippen, einen Bewegungsablauf wie eine Katze. Nach Neos Einschätzung sehr temperamentvoll und glühend heiß.
Neo wettete im Stillen auf eine rasierte Möse.
Wenn du diese Maus reitest, dann glüht dir der Stift, da war sich Neo sehr sicher. Und das wollte er ausprobieren, das musste er ausprobieren, das war der Schnitzler ihm schuldig!
Sie rang nach Atem, als sie Neo sah. 'Das mal eben zu meiner Wirkung auf Frauen!', dachte Neo selbstgefällig.
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Über seine gefalteten Hände hinweg schaute er Lisa nachdenklich mit dem Blick an, der sie schon auf dem Flugplatz irritiert hatte. Der Chef wollte sie vorstellen, da sagte Neo:
"Wir kennen uns schon. Ich habe mit ihrem heißen Kurvenstil ..." meinte sie das nur oder schaute er bei den Worten auf ihre Brust? "... Bekanntschaft gemacht!"
Lisa klärte ihren Chef auf. Der lachte kurz.
"Das ist Herr Neo. Herr Neo ist früher schon mit unserem Büro gereist und möchte das wieder tun. Frau Schubert, ich glaube, der Herr Sauermann wartet auf unseren Anruf!?"
Lisa eilte in ihr Büro und die Arbeit hatte sie wieder.
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Neo fragte Schnitzler, was die Maus denn so für Hobbys hat. Da sagte der unverständlicherweise, er wüsste es nicht!
Der hat so ein glutheißes Gerät in seinem Büro und weiß über das Geschoss nicht Bescheid!
Schnitzler meinte, sie wäre schon ein paarmal in der Oper gewesen und hätte die Karten hier über das Büro bestellt.
'Oper! Ausgerechnet Oper!', dachte Neo mit einem Anflug von Verzweiflung, 'kann es nicht auch unkomplizierte Frauen geben? Welche, die mit zum Eishockey oder Fußball gehen?
Ausgerechnet Oper!'
Schnitzler versprach, ein Date zu arrangieren, da Neo ja noch ein bisschen Zeit bis zu seinem Abflug nach Milos habe.
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Als Feierabend war und sie ihren Schreibtisch aufgeräumt hatte, verabschiedete sich Lisa vom Chef und wünschte einen guten Feierabend.
"Ach, Frau Schubert!" rief er sie, als sie schon fast zur Türe hinaus war.
"Frau Schubert, Herr Neo hat mich gefragt, ob sie wohl mit ihm morgen in die Oper nach Essen fahren. Er wollte nicht ohne Begleitung gehen und da ich weiß, dass sie kulturell interessiert sind ..."
Na, das fehlte Lisa noch! Hatte sie einen Vertrag als Hostess? Ganz bestimmt nicht!! Und dann erst recht nicht mit diesem kalten Typen!
"Abends treibe ich immer Sport, Herr Schnitzler, da habe ich eigentlich keine Zeit!"
Lisa wollte nicht zu hart ablehnen, aber sie fand, das ginge echt zu weit!
"Ach, daher haben Sie diesen geilen Arsch!"
Das konnte doch nicht wahr sein! Lisa gegenüber war er immer sehr seriös, ja, sogar distinguiert aufgetreten. So einen Spruch hätte sie ihm bis zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht zugetraut. Ob er etwas getrunken hatte?
Lisa funkelte ihn entrüstet an.
"Entschuldigung, Frau Schubert, das ist mir so rausgerutscht.“
Er schaute, nicht sonderlich verlegen, auf seine Hand, mit der er an der obersten Schreibtischschublade fummelte.
„Herr Neo fand das übrigens auch. Also, ich kann ihm zusagen?"
Er schaute fragend auf.
"Nein!", sagte Lisa, schroffer, als geplant. Was sollte dieser Spruch? Tatsächlich liegt sie zweimal in der Woche auf der Liege im Sportstudio und quält sich durch die Übungen, damit man genau das denkt, aber den Spruch fand sie dann doch einfach zu direkt.
"Kommen Sie, Frau Schubert, die nächste Tour auf die Malediven dürfen sie begleiten, wenn sie mir den Gefallen tun."
Grr! Er weiß natürlich, dass Lisa auf Reisen steht und eine solche Begleitung ist zwar nicht direkt Urlaub, aber kommt dem schon sehr nahe und wird auch noch gut bezahlt!
"Wo muss ich den denn treffen?"
"Danke, Frau Schubert, das werde ich ihnen nicht vergessen.
Also Folgendes ..."
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Neo hatte an diesem Abend eigentlich noch einen Freund in Köln besuchen wollen. Aber ein Termin mit diesem verlockenden Körper war wichtiger. Er telefonierte kurz. Sein Freund hatte Verständnis für dieses spezielle Problem.
Er traf sie im Foyer des Aalto-Theaters in Essen, ein wunderschönes Haus mit einer hervorragenden Akustik. Aber schon während der Fahrt ging ihm der Opern-Mist auf die Nerven. Er hatte wirklich nicht sehr viel Lust. Aber Lust auf das scharfe Mädchen hatte er schon.
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Lisa betrat das Foyer, in dem sie sich treffen sollten, wie eine Königin. Sie war atemberaubend gekleidet, ihre blonde Mähne hatte sie zusammengebunden, es wirkte wie eine Krone. Einzelne Haarsträhnen lugten überall heraus und wippten beim Gehen. Dabei ging sie nicht, sondern sie schritt, und sie schritt nicht von einem Ort zum anderen, sondern gab den Anwesenden die Ehre ihrer Gegenwart. Ihr hauchdünnes, hochgeschlossene schwarze Kleid zeichnete genau ihre Figur nach, man konnte die Höfe ihrer Brustwarzen ahnen. Arme, Schultern und Rücken waren frei und zeigten diesen wundervollen Goldton, den nur wenige Blondinen als Sonnenbräune haben. Fasziniert betrachtete Neo in dem Rückenausschnitt die beiden Grübchen über ihrem Po.
Alle Köpfe wandten sich ihr zu, jeder schaute sie an. Neo beobachtete, wie sie die Aufmerksamkeit, die sie hervorrief, registrierte und mit einem umwerfenden Selbstbewusstsein goutierte. Lisa gönnte ihren Bewunderern ein erfreutes und majestätisches Lächeln. Sie begegnete den Blicken ohne Scheu und komplett unbefangen.
Diese Frau musste Neo haben, daran führte kein Weg vorbei!
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Lisa sah ihn am Treffpunkt stehen. Er beobachtete sie. Als sie sich ihm näherte, zog er sie mit den Augen aus.
'Das kann ja heiter werden!', dachte Lisa missbilligend.
Er überraschte Lisa positiv, als er ihr mit eleganten Bewegungen die Hand küsste. Die hatte in der Hinsicht heute Premiere.
"Sie sind mit Abstand die attraktivste Frau hier im Raum!", er hielt ihre Hand fest und blickte sie so unehrlich-schmalzig an, dass sich Lisa vor Abneigung die Zehennägel kräuselten. Ihr Lächeln fiel entsprechend sparsam aus.
-
Aus seinem reichen Erfahrungsschatz wusste Neo, dass man bei Komplimenten nicht zu dick auftragen kann.
Das Mädchen gab ein ganz kleines Lächeln von sich.
Neo bezweifelte, dass sie unter diesem Kleid einen Slip anhatte. Er musste wissen, ob sie nackt darunter war, er konnte nicht anders.
Er beugte sich zu ihr und fragte sie:
"Haben Sie einen String an oder gar keinen Slip?" und kniff gleichzeitig in ihre Hüfte, um es selbst herauszufinden.
Er fühlte ein ganz schmales Bändchen.
Neo wartete immer noch auf den Augenblick, in dem eine Nicht-Professionelle beim ersten Rendezvous mit ihm auf Unterwäsche verzichtete.
Etwas aus ihrer Richtung irritierte ihn, er schaute Lisa an.
Das Gesicht wird Neo nie vergessen! Sie funkelte ihn zornig an, ihre Augen sandten sengende Strahlen aus.
Neo legte den Kopf in den Nacken und lachte lauthals. Es störte ihn nicht die Bohne, dass alle Umstehenden zu ihnen hersahen.
"Mit dem Blick hätten sie leicht ein halbes Dutzend Brathähnchen grillen können!", sagte er, immer noch glucksend.
Lisa musste wider Willen mitlachen.
'Manchmal regen sich die Weiber auch über die kleinsten Nichtigkeiten auf,' fand Neo.
"Ihr Lachen ist bezaubernd. Und glauben Sie mir: alle Frauen hier im Raum beneiden Sie und alle Männer in diesem Raum beneiden mich."
Lisa bemühte sich um ein majestätisches Lächeln.
"Sehr schön!" er lachte wieder, verbeugte sich und gab ihr noch einen Handkuss.
"Ganz bezaubernd. Wie gefalle ich Ihnen?"
Lisa beäugte ihn kritisch.
Er bot insgesamt eine stattliche Erscheinung, war größer als sie mit den Hochhackigen, gut gebaut, nicht zu viel und nicht zu wenig. Und sie stand einfach auf Männer im Smoking.
"Ihr Kompliment kann ich zurückgeben: Sie sind mit Abstand der attraktivste Mann im Saale!"
Er lachte wieder.
"Tja, ein Armani-Anzug bringt es eben!"
Lisa schürzte die Oberlippe: Angeber fand sie einfach ..., ach, dafür fand sie keine Worte.
Ihre Plätze waren hervorragend, die Aufführung grandios, die Besetzung erstklassig und der Tenor, der den Rodolfo sang und die Sopranistin, die den Part der Mimi erledigte, überboten sich gegenseitig in ihren Leistungen. Sowohl Neo als auch Lisa verfolgten das Geschehen auf der Bühne hochkonzentriert.
Neo beobachtete, wie angespannt Lisa die Handlung miterlebte. Wenn er es richtig sah, konnte sie sogar einige Textpassagen mitsprechen. Er bewunderte Lisa, wie sie da saß, die Beine streng parallel, die Hände gefaltet im Schoß, der Rücken kerzengerade, die Brust herausgestreckt, (beide!, bemerkte er für sich anzüglich) die großen Augen funkelten vor Begeisterung und Anspannung.
Die schauspielerische Qualität der Sopranistin war so schlecht, wie ihre Sangeskunst perfekt war. Sie machte eine sehr plumpe Geste, Lisa musste laut auflachen. Leider als Einzige in der gesamten Oper. Lisa fürchtete, sie habe im Dunklen geleuchtet mit ihrem roten Kopf. Neo schaute sie amüsiert an.
In der Pause lud er sie auf ein Gläschen Schampus ein. Sie unterhielten sich angeregt über das Stück. Ihren Faux-pas erwähnte er nicht.
"Ich habe es noch nicht erlebt, dass eine junge Frau sich für die Oper interessiert. Musicals ja, aber für Oper? Wie sind Sie dazu gekommen?"
'Schau an,', bemerkte Lisa, 'er kann ja auch ganz nett sein!'
Sie erzählte ihm von ihrem Patenonkel, der unter vielen anderen Verrücktheiten auch eine fanatische Liebe zur Oper pflegte. Die Ferien verbrachte sie immer bei ihm. Ganz oft besuchten sie in Italien an Originalschauplätzen die Aufführungen.
Lisa findet Oper toll.
"Und wie kamen sie dazu?"
Neo konnte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, er musste es einfach sagen.
"Mein Großvater war Leiter der Wiener Staatsoper. Uns liegt die Musik im Blut."
'Natürlich!', dachte Lisa, 'unter Umständen hieß er vielleicht Karajan?'
Er erzählte von Opernaufführungen, die er als Kind besucht hatte, in Wien, in Paris, Rom und Berlin und, natürlich und am wichtigsten: in der Met!
Überhaupt schien er viel herumzukommen in der Welt. Aber was er beruflich machte, hat er Lisa nicht verraten.
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Neo lud das scharfe Mädchen im Anschluss an die Veranstaltung noch zu einem Italiener ein. Mit einer solchen Zuckerschnecke Essen zu gehen, bedeutete immer nur das Eine. Das wissen die natürlich auch, davon konnte Neo als Mann von Welt ausgehen.
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"Eines der besten italienischen Restaurants auf der Welt!" behauptete er allen Ernstes.
'Ganz natürlich!', dachte Lisa ironisch, 'denn er geht schließlich nicht zu dem Zweitbesten!'
Sie gingen zu Fuß, es waren nur einige Meter vom Aalto-Theater entfernt in Richtung Hauptbahnhof.
Wenn Lisa eine Charaktereigenschaft nicht akzeptabel findet, dann ist es großkotziges Benehmen Kellnern gegenüber. Die tun schließlich auch nur ihre Arbeit. Aber Neo bemahm sich unangenehmerweise auf Gutsherrenart.
Lisa zeigte ihm deutlich, dass ihr das nicht gefiel.
"Man muss Domestiken auf Distanz halten, ansonsten tanzen sie einem auf der Nase herum!"
Das ist kein Spruch aus dem Mittelalter, sondern aus dem jungen 21. Jahrhundert, live gesprochen von Neo!
Da Lisa ihm ihre Abneigung mit dem Brathähnchen-Blick ganz deutlich zeigte und er einen missglückten Abend befürchten musste, ging er etwas freundlicher mit dem Kellner um. So konnten sie den Tag einigermaßen harmonisch ausklingen lassen.
Lisa beeindruckte seine Welterfahrenheit und seine Bildung. Was sie weiterhin abstieß, war seine unangenehme Art und Weise, mit anderen Menschen umzugehen und die blöde Angeberei.
"Ich danke Ihnen sehr für den bezaubernden Abend!"
Anstatt zu bezahlen, brauchte er nur zu unterschreiben. Zum Abschluss tranken sie einen Sambuca.
Er küsste Lisas Hand, schaute ihr in die Augen und hielt sie fest.
„Wie ist Ihr Vorname?“
„Lisa und Ihrer?“
„Ich heiße Neo, wie Caesar habe ich nur diesen einen Namen.“
Mit dem unehrlich-schmalzigen Blick schaute er in ihre Augen, lächelte schief.
"Sie sind sehr schön, wissen Sie das?"
Ohje, die blöde Tour! Was sollte Lisa darauf antworten?
Sollte sie sagen: 'Nee, keine Ahnung! Hat noch niemand gemerkt, allerdings, wenn ich so in den Spiegel schaue, kommt mir schon mal der Verdacht!'?
Lisa neigte den Kopf etwas, lächelte geschmeichelt, gab sich madonnenhaft und harrte der Dinge, die er sich noch ausdenken sollte. Auf das, was dann kam, war sie allerdings nicht vorbereitet.
"Kommen Sie!", sagte er entschlossen, "Lassen Sie uns Sex machen. Ich will Sie mal so richtig durchficken, wirklich glücklich machen!"
Erst stutzte sie, behielt aber, so hoffte sie wenigstens, diesen lächelnden Gesichtsausdruck bei.
Er schaute gespannt, was sie sagte. Soo selbstsicher war er nicht.
Lisa lachte.
"Lassen Sie mich raten: Sie sind der Beste und haben den Größten?"
Er wurde wütend. Lisa konnte eine Ader an der Schläfe pulsieren sehen.
„Sie lachen häufig an der falschen Stelle!“
„Das ist eine Spezialität von mir!“, an Schlagfertigkeit hatte es Lisa noch nie gemangelt und einschüchtern ließ sie sich schon mal gar nicht. Sie schaute abschließend auf die Uhr.
„Sie werden mich jetzt entschuldigen, ich muss morgen früh aufstehen und brauche meinen Schönheitsschlaf“, nahm ihre Tasche und stand auf.
„Vielen Dank für die Einladung und angenehmen Aufenthalt in Düsseldorf!“
Er bewahrte Contenance, obwohl er beleidigt aussah, stand ebenfalls auf, knöpfte das Jakett zu, nahm Lisas Hand, drückte noch einen Kuss darauf und sagte:
„War mir ein Vergnügen, danke für den reizenden Abend! Bitte erlauben Sie mir, sie noch zu ihrem Fahrzeug zu begleiten.“
Lisa erlaubte es ihm, noch einen Handkuss und sie war verschwunden.
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Dass ihn diese Zuckerschnecke auslachte und wider Erwarten nicht ranließ, war ein Schock für Neo.
’was bildet sich das Rotzblag eigentlich ein? ‚
Er fuhr mit dem Elfer Porsche in die Düsseldorfer Altstadt. 'Das Füchschen' war eines der Lokale, das er aufsuchte, wenn er in Düsseldorf war.
Dort betrank er sich mit Altbier, gewann zwei Mal im Dart und verlor 5-mal im Billard, weil er zu betrunken war.
Ein Taxi brachte ihn zum Hilton. Der Elfer wurde mit einem zweiten Fahrer nachgebracht.
So konnte er den Korb, den ihm das Hühnchen verpasst hatte, verarbeiten. Aber er musste sie haben, jetzt erst recht!
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Um 12 Uhr am nächsten Tag saß er wieder beim Chef. Sie besprachen gerade die letzten Details der Reise, als Lisa eintrat. Neo sprang auf, aber Lisa ging einen Bogen, um Neo nicht ihre Hand ergreifen und wieder daran herumschlecken zu lassen.
Sie gab dem Chef die angeforderte Unterlage und wollte sich wieder davonmachen. Bevor sie die Türe erreichte, sprach Neo sie an.
„Frau Schubert, Lisa!“
Sie wendete sich ihm mit kühlem Gesichtsausdruck zu.
„Es war gestern ein großartiger Abend. Ich möchte mich nochmals bei Ihnen bedanken. Bitte erlauben Sie mir, Sie jetzt zum Mittagessen einzuladen!“
Lisa schaute zu Herrn Schnitzler. Der sagte:
„Ich brauche Sie erst um 3 Uhr wieder hier!“
'Das war klar!' dachte Lisa, 'Bei so was halten die Kerls natürlich zusammen!'
Er fuhr einen niedrigen Sportwagen und Lisa hatte ihr blaues Kostüm an, das mit dem kürzesten Rock, den sie auf der Arbeit trug. Und eng war er auch noch.
Sie zupfte während der Fahrt häufig an dem Rock herum.
„Finden sie ihn zu kurz? Das können Sie aber tragen, sieht sehr gut aus, sehr sexy. Dass sie einen weißen Slip tragen, sieht man nur beim Einsteigen!“
Lisa bedachte ihn mit einem abgeschwächten Brathähnchen-Blick.
Macho!
Er fuhr nach Kaiserswerth, parkte frech im Halteverbot und brachte sie in das beste Restaurant, in dem Lisa je gesessen hatte, es heißt: „Im Schiffchen“ und liegt im ersten Stock eines alten Hauses.
Und natürlich kannte der Angeber den Inhaber, Jean-Claude Bourgueil, persönlich. Der kam an ihren Tisch und Neo unterhielt sich mit ihm auf Französisch. Maître Bourgueil hier und Monsieur Neo da. Ein affektiertes, wichtiges Getue!
Lisa lächelte pflichtbewusst, der Maître erfreute ihre Hand mit einem Kuss. Um die Auswahl der Speisen brauchete sie sich nicht zu kümmern, die beiden klamüserten die Gangfolge auf Französisch aus. Neo ging mit dem Maître sogar in die Küche, um etwas zu probieren.
„So haben Sie noch nie gespeist, das verspreche ich Ihnen!“, er setzte sich siegessicher wieder an den Tisch.
Lisa hoffte nur, dass schon alles tot wäre, was sie essen müsste!
Sie tranken einen trockenen Champagner dazu.
Das Essen war wirklich ganz vorzüglich, 5 Gänge und als Nachtisch ein wundervoll leichtes Mousse au Chocolat.
Lisa lehnte sich zufrieden zurück.
„Das war wundervoll! Vielen Dank für das Erlebnis!“
„Das größte Erlebnis steht Ihnen noch bevor!“
„Ja!", Lisa schaute auf die Uhr, „ich habe um 15:00 Uhr einen Termin mit Herrn Sauermann!“
„Das meine ich nicht!“, sagte Neo bedeutungsschwanger und legte die Hand auf ihre, „ich will Sie glücklich machen!“
„Dafür danke ich Ihnen!“, erwiderte sie geschäftig, „Ich wäre ansatzweise glücklich, wenn Sie mich jetzt zurückbrächten!“
„Zurückbrächten, zurückbrächten!“ Neo wackelte geringschätzig mit dem Kopf. Mittlerweile saßen sie wieder im Auto. „Sie benehmen sich wie eine Jungfrau!“
"Nöh, eigentlich bin ich typisch Wassermann, das sagt mir jeder!"
Er lachte schallend.
"Lisa, Sie sind nicht zu fassen!"
Zum Feierabend war er wieder da.
Lisa wimmelte ihn ab.
„Termine, sorry!“
Sie hatte einen Termin mit dem Waldweg, auf dem sie gerne joggte und einen mit ihrer Couch.
"Lisa, ich bin nur noch ganz kurze Zeit hier, bevor ich nach Milos fliege, ich bitte Sie, gönnen Sie mir Ihre Gesellschaft heute Abend."
Jede Blondine muss auch schon mal mit Türken verhandeln, das stählt natürlich.
"Tut mir leid, ich habe heute keine Zeit!"
"Lisa, Sie machen mich todunglücklich!"
"Wenn ich einmal Zeit habe, werde ich Sie bedauern!"
Sie ließ sich nicht erweichen.
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Neo wandte sich an Schnitzler.
"Hören Sie, Herr Schnitzler. Das Mädchen zickt rum. Es kann doch nicht wahr sein, dass die mich heute Abend versetzt! Ich habe nicht endlos Zeit!"
"Tja!", sagte Schnitzler, leicht schadenfroh, "ich habe Ihnen den Weg geebnet, einstielen müssen Sie selber! Ihrem Ruf nach müssten Sie doch schon längst ..."
"Ich glaube, dass die eine Lesbe ist, kann gar nicht anders sein!"
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Am nächsten Mittag bekam Lisa vom Chef die Anweisung, Herrn Neo zu begleiten. Und wieder ging es zum Essen und noch ein Stück feudaler als bisher. Sie dinierten auf Schloss Hugenpoet in Kettwig.
Du lieber Himmel, was gab sich der Mann Mühe. Er war sogar freundlich zum Kellner! Vormittags war es ein wenig frisch und die dicken Schlossmauern bewahrten die Nachtkühle im Restaurant. Lisa fröstelte, als sie den ersten Schluck Veuve Clicquot trank.
Da war er sofort besorgter Gentleman, ließ ihr einen heißen Tee und Cognac bringen.
"Den heißen Tee nehmen Sie nur, um sich die Hände zu wärmen, der Cognac wärmt sie von innen."
Nach der rasch hinzugeorderten klaren Ochsenschwanzsuppe war ihr dann schön warm.
Und natürlich kannte Herr Neo hier ebenfalls den Küchenchef, hier mal eine Chefin, und den Sommelier kannte er natürlich auch.
Von dem stammte die Idee mit dem Veuve Clicquot. Ein edler Tropfen!
Lisa trinkt gerne trockene Perlweine. Meistens hält sie sich an italienische Proseccos, die sind eher ihre Preislage als Champagner.
Lisa war noch nie in einem Restaurant, in dem auf der Damenkarte keine Preise standen.
Als Hauptgang gab es etwas mit Kalb und Fisch in einem Gericht. Es schmeckte superb! Sie prosteten sich oft zu und nach dem dritten Toast duzten sie sich. Er bestand, natürlich, das machen sie bei Lisa immer, auf einen Bruderkuss. Es wurde nur ein Küsschen, er wollte mit seiner Zunge, aber das ist bei einem Bruderkuss nun wirklich nicht notwendig, fand Lisa.
Aber unangenehm war es nicht, ihn zu küssen, das musste sie zugeben.
Vor dem Nachtisch gab es vorsorglich noch einen Grappa, dann noch einen Toast auf Lisas Chef und dann noch einen Grand Marnier und einen Sambuca und zum Kaffee noch einen Grand Marnier. Und da merkte sie: Huch, Lisa hat einen Schwips!
Ihr war jetzt wohlig warm. Der Mann ihr gegenüber hatte deutlich an Attraktivität gewonnen. Die eine Haarsträhne, die ihm öfter in die Stirn fiel, brachte etwas Lausbubenhaftes in seinen Gesichtsausdruck.
Was ihr nicht so gefiel, waren die schnellen Blicke, die er ihr aus den grünen Augen zuwarf, wenn er dachte, sie schaue nicht hin. Die hatten etwas Berechnendes.
Aber das bildete sie sich wahrscheinlich nur ein.
Es gibt ein Kaminzimmer, das er ihr unbedingt zeigen wollte, jedoch war das für Hotelgäste reserviert und für Restaurantbesucher nicht zugänglich.
Neo mietete kurzerhand ein Tageszimmer, was immer das auch ist, und sie zogen in das Kaminzimmer um.
Ein wundervoller alter Raum mit Bücherregalen bis unter die Decke, gefüllt mit alten Büchern mit geprägten und mit goldener Schrift versehenen Lederrücken, eine echte, alte Bibliothek, wie sie im Buche steht: Fenster mit bunter Bleiverglasung, grüne Plüschsessel, ein großer runder Eichentisch, grüne Samtvorhänge und dicke persische Teppiche. Ein riesiger Globus krönte das Ambiente.
Und die Hauptsache: ein Kamin, in dem ein richtiges Feuer loderte.
Sie setzten sich auf zwei Ledersessel direkt ans Feuer und tranken noch einen, Lisa ein Orangenlikörchen und Neo, der Große Neo, ein Conjäckchen. Den Kaffee dazu tranken sie schlückchenweise, genau wie den Veuve Clicquot.
Lisa zog sich die Schuhe aus. Es fühlte sich an, als würde sie in der Haut einer anderen stecken und die würde ihr die Schuhe ausziehen. Sie war eindeutig etwas neben der Spur, aber fühlte sich heimelig und warm.
Um sich an heißen Tagen wirklich Erleichterung verschaffen zu können, trug sie unter der seriösen Kostümjacke häufig ein winzig kleines Top. Mit der zugeknöpften Jacke wirkte es hochgeschlossen, ohne Jacke wirkte es weniger als halb angezogen. In ihrem Büro machte das nichts, es besuchte sie dort niemand unangemeldet.
Ein solches Top trug sie unter der Kostümjacke. Es wurde ihr warm und wärmer, der Schwips nahm zu und die Vorsicht ab. Lisa zog die Jacke aus und legte sie über die Armlehne.
Neo bekam Stielaugen. Lisas Oberweite ist nicht das Letzte, was einem Mann bei ihrem Anblick in die Augen fällt, um das mal zurückhaltend auszudrücken. Der Cognac, die Orangenlikörchen oder die Grappachen oder vielleicht der Schampus oder die Kombination von allem brachten Lisa dazu, ihn neckisch anzuschauen.
In einer filmreifen Inszenierung drückte sie die Brust heraus, führte ihren Sektkelch mit beiden Händen an den Mund, die Arme quetschten die Brüste, um sie noch besser in Szene zu setzen, die Warzen stachen hervor. Sie schaute ihn über den Sektkelch hinweg an, ließ Neo ihre Augen und Brüste gleichzeitig betrachten. Die Gelegenheit ließ der sich nicht entgehen, er schaute ausführlich.
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Neo konnte den Anblick kaum glauben und kaum verkraften. Das Schneckchen hatte eine traumhafte Figur und war spitz wie Nachbars Lumpi.
Neo beglückwünschte sich zu der Wahl des Restaurants: Es müsste immer ein Hotel dabei sein! Das merkte er sich für zukünftige Fälle.
'Wie bringe ich diese Zuckerschnecke jetzt dazu, mit mir aufs Zimmer zu gehen?', dachte er sich, da stellte Lisa die tiefsinnige Frage:
"Was isn ein Tagesßimmer?"
Lisa war sich bewusst, dass das das Ende ihres Widerstandes war.
Neo hatte schneller Lisas Jäckchen geschnappt, sie am Arm aus dem Sessel gehievt und ihre Schuhe in der Hand, als sie "Momentchen mal!" sagen konnte.
"Komm, ich zeigs dir!" sagte er unternehmungslustig.
Er führte sie in ein wunderschönes Zimmer, das den Namen Suite verdiente. Es war mit einem Himmelbett, grünen Vorhängen, einem Schreibtisch in Chippendale ...
Er ließ Lisa nicht in Ruhe schauen, sondern zog sie an sich.
"Wir müssen den Bruderkuss noch einmal üben, da unten, das zählte nicht."
Lisa verschränkte ihre Hände in seinem Nacken. Sie war immer noch barfuß und er eine ganze Strecke größer als sie. Er war ein großer Mann, der einer Frau Geborgenheit und Wärme geben konnte. Lisa tanzte den Grand-Marnier-Rumba, dessen Musik nur sie selbst hören konnte. Sie erwiderte den Kuss, den Neo ihr gab, ließ seine Zunge ein und erwiderte deren Streicheleinheiten.
Die großen Hände, die die Geborgenheit und Wärme vermitteln sollten, ergriffen Besitz von ihren Brüsten, rieben fest mit den Handballen über die Spitzen und taxierten gekonnt Größe und Gewicht. Das Gefühl war sehr intensiv, aber auch so, als berühre es nicht Lisa, sondern jemand anderen, in dessen Haut sie steckte. Das Top wurde ihr über den Kopf gezogen, die nackten Brüste massiert, geküsst, gesaugt, penetriert. Vor Lust summte und brummte sie. Sie freute sich auf guten Sex mit Neo, denn so schlimm ist er gar nicht! Er tat ihr gut und das sehr ausführlich.
Voller Vorfreude überzog eine Gänsehaut ihre Brüste, wanderte den Bauch hinunter zum Rockbund. Der löste sich und der Rock rutschte hinunter bis auf den Boden, der Slip wurde ihr bis auf die Füße gezogen. Sie war ganz nackt und präsentierte sich stolz.
Sie stand allein in der Mitte des Raumes. Ein Blitzlicht flammte auf, sie hielt eine Hand vor die Augen.
"Ein Wahnsinnskörper und auch noch rasiert!" meinte Neo voller Vorfreude.
Er bewunderte ihren Körper. Darauf war Lisa sehr stolz.
Sie war sich nicht sicher, ob sie gerade oder schräg stand. Das schien sich auch laufend zu verändern. Aber Neo sorgte für sie, ergriff sie und legte sie aufs Bett. Er beobachtete und betrachtete sie, während er sich aus seinen Kleidern schälte. Er kniete sich neben sie aufs Bett, betrachtete ihren Körper.
Ein warmes Glücksgefühl durchströmte Lisa. Der Geber von Geborgenheit und Wärme hatte Freude am Anblick ihres Körpers. Sie schlang einen Arm um seinen Nacken und ließ sich küssen. Sie wollte sich ihm schenken.
Neo nahm das Geschenk an, erforschte mit Mund und Nase, was ihm da geboten wurde. Er drang langsam in die zentrale Lustregion vor. Es passierte ihr, aber es passierte nicht ihr. Es fühlte sich weit weg an, aber es erregte sie atemberaubend.
Er drückte gegen ihre Beine, die sie ihm bereitwillig öffnete. Sie spürte seine Berührungen durch ihre Trunkenheit wie durch einen dichten Nebel im Kopf, trotzdem erregte es sie ungeheuerlich. Er schien sie zu lecken, sicher war sie da nicht. Aber das Gefühl war toll, es heizte ihr ein. Sie stöhnte lustvoll im Takt der Berührungen. Sie fühlte die Berührungen an ihrer Scheide, fühlte einen Finger eindringen und ihre Klit massiert. Sie stöhnte lauter, teilte ihrer Umgebung ihre ungezügelte Lust mit.
Als Lisa die Augen schloss, drehte sich die Welt um sie, so schaute sie an die Decke, schaute deren reiche Stuckverzierung an und genoss die Streicheleinheiten.
Neo legte sich in einer 69er Position über sie, sein harter Pfahl klopfte gegen ihre Nase und ihren Mund. Sie wollte den Großen Neo nicht enttäuschen und schlang seinen Schwanz hinunter, so weit er nur hinein ging, lutschte daran. Er begann zu brummen. Seine Zunge war herrlich, aber durch den Nebel fühlte sie nicht so intensiv wie sonst; das Gefühl war da, drang aber nicht bis in ihr Orgasmuskämmerchen vor.
Mit Hingabe bearbeitete sie seinen Langen mit dem Mund, nahm noch eine Hand zu Hilfe, fasste nach dem Säckchen, schenkte ihm die Wärme und Geborgenheit zurück.
Er kniete neben ihrem Kopf, sie lutschte weiterhin an dem wundervollen Pfahl, hob den Kopf und bemühte sich, die gesamte Länge mit den Lippen zu bearbeiten. Ein geiles Gefühl in ihrem Mund, ihr Eifer wurde immer leidenschaftlicher.
"Sehr schön, das machst du gut, du kleines Fickschweinchen. Erst unnahbar, dann hemmungslos! Das habe ich vorher gewusst!"
Wenn der große Neo das so sieht, wird er seine Gründe dafür haben. Für Lisa war er der Geber von Geborgenheit und Wärme und durfte sagen, was er wollte.
Es blitzte wieder, zwei- oder dreimal.
Dann entzog er ihr seinen Lustspender, legte sich auf sie und schenkte ihr seinen Schwanz. Er brauchte keine Hilfe, drang tief in ihre Spalte ein. Lisa hieß ihn herzlich willkommen. Es fühlte sich toll an, aber immer durch den Nebel aus Cognac, Veuve Clicquot, Grand Marnier, Grappa und Sambuca. Nicht so ganz gefühlsecht, trotzdem wunderbar.
Neo rammte mit großer Kraft und sehr viel Geschick, zeigte ihr seine Machokraft und sehr viel Leidenschaft. Lisa zeigte ihm ihr Gefühl für Takt und Timing und blieb ihm keinen Hieb schuldig.
Er wusste seinen Speer zu führen, lotete seine und Lisas Möglichkeiten aus. Lisa fühlte, es würde ihr auch im trunkenen Kopf zum Orgasmus reichen, da wurde ihr Lover plötzlich sehr viel schneller, die Hitze nahm plötzlich zu, er hackte wie wild los, grunzte einmal laut und strömte ihr seine heiße Sahne hinein.
Viel zu früh für Lisa.
Er rollte sofort von ihr herunter und blieb schwer atmend auf dem Rücken liegen.
Das war genau das Erlebnis, dass er vorausgesehen hatte. Eine spitzenheiße Braut, die mit ihrem Temperament das Letzte von ihm gefordert hatte.
Für Lisa war es ungewohnt, keinen Orgasmus zu haben. Und damit war sie auch nicht zufrieden.
"Los, Schlampe, leck ihn sauber! Aber vorsichtig!" meldete sich Neo.
Sie machte ganz vorsichtig. Aus dem Geschmack machte sie sich nichts, es war ja für den Geber von Wärme und Geborgenheit. Er hielt einen Handrücken über die Augen.
"Mein Gott, bist du ein schwanzgeiles Luder!"
Wenn Neo das so sieht, war ihr das recht, sie wollte einfach den Orgasmus haben, der ihr die Erfüllung bringen sollte, nach der es sie verlangte.
"Ich werde wahnsinnig! Du kriegst ihn wieder hin! So eine geile Schlampe, wer hätte das gedacht?"
Er war begeistert! Das freute Lisa in ihrem betrunkenen Zustand.
Sie schwang sich bei ihm in den Sattel, führte sich den harten Schwanz ein. Es war wirklich toll, sie war so geil, wie sie nur sein konnte, aber das Gefühl war immer noch vernebelt. Sie ritt ihn und er gab das Tempo vor. Ein wundervoller, dominanter Lover. Er schüttelte sie so richtig durch. Lisa hat es gerne, wenn es wild wird, aber hier beschlich sie doch ein seltsames Gefühl.
Plötzlich wurde ihr schlecht. Sie taumelte zum Bad und ließ sich das Mittagessen und die vielen Drinks nochmals durch den Kopf gehen.
Lisa kniete vor der Kloschüssel, hatte gerade den Mund abgewischt, da kam der Bringer von Geborgenheit und Wärme herein.
"Meinst du, du kannst dich drücken, du Schlampe?"
Er kniete sich hinter sie, zerrte an ihren Haaren und rammte ihr seinen Schwanz hinein. Er hieb 10 oder 15-mal, zog ihr jedes Mal an den Haaren den Kopf nach hinten und spritzte dann erneut ab.
"Siehste, geht doch!"
Lisa blieb erschöpft vor der Toilettenschüssel knien. Erst nach einiger Zeit raffte sie sich auf, stellte sich unter die Dusche und säuberte sich überall. Geborgenheit und Wärme waren nicht bei ihr angekommen.
Um sich zu kasteien, stellte sie die Dusche auf kalt. Und blieb darunter stehen, obwohl sie kreischend weglaufen wollte.
Und blieb darunter.
Die Haare inklusive.
Ihr war eiskalt.
Sie blieb darunter, bis ihre Haut taub wurde. Dann huschte sie von dem Strahl weg.
Eines der flauschigen großen Frotteetücher wand sie um sich, ein kleineres um den Kopf, die Haare umwickelt und aufgetürmt.
Von nebenan hörte sie die eine Seite eines Telefongespräches:
"Ich lass ihr die Rechnung nachher mitgeben. Jaja, geleckt, geblasen und gefickt, logisch, das volle Programm!"
"Nee, blasen kann sie gut, hat ihn mir sogar zum zweiten Mal wieder hochgebracht. Nicht ganz freiwillig, ist eben bisschen zickig, die Kleine!"
"Nein, da haben Sie Recht: ein Traumkörper, kein Gramm Fett, aber die großen knackigen Möpse. Und rasiert ist sie auch. Kann aber auf normalem Wege nicht zum Orgasmus gebracht werden.
Was ich mir schon gedacht habe: wahrscheinlich ne Lesbe, deswegen auch so schwer zu knacken."
"Ja sicher, die Fotos maile ich, können Sie bestimmt noch mal gebrauchen, dann wird sie gefügiger sein."
"Wie? Natürlich, ich schaffe Jede."
Lisa hörte eine Türe klappen, dann war Stille nebenan. Das trunkene Gefühl im Kopf nahm langsam ab und machte einem Kopfschmerz Platz, der mit dem Herzschlag pochte.
In Zeitlupe trocknete sie sich ab, föhnte die Haare notdürftig, zog sich komplett an. Sie fühlte sich sehr niedergeschlagen. Langsam ging sie die Treppe hinunter. Den Portier bat sie, ihr ein Taxi zu besorgen. Er fragte:
"Frau Schubert?"
Irgendwie machte er einen blasierten Eindruck. Wahrscheinlich wussten hier alle, was Neo mit Lisa angestellt hatte. Vielleicht wettete der Portier mit dem Gepäckträger, wie lange es dauerte, bis Neo 'die Neue' aufs Zimmer bugsiert.
"Ja bitte?"
"Herr Neo bat mich, Ihnen die Rechnung zu präsentieren. Hier, bitte sehr!"
"Wie bitte?" da war Lisa sprachlos. Nicht nur, dass sie die Rechnung bezahlen sollte, warf sie aus dem Gleichgewicht, sondern, sie hatte auch keine Chance, die Rechnung zu begleichen: Sie hatte kaum Geld dabei und ihr Konto sah so aus, wie es eigentlich immer aussieht: ohne Reserve.
"Er sagte, das sei so abgesprochen."
Lisa warf einen Blick darauf.
210€ für Speisen und Getränke, 120€ für das Zimmer.
Sie wollte gerade in Ohnmacht fallen, da fiel ihr die Adresse auf der Rechnung ins Auge: ihr Reisebüro, zu Händen Herrn Schnitzler.
"Ich werde die Rechnung übergeben!" sagte sie dem Portier sehr erleichtert. Der hatte ihr Mienenspiel wohl richtig gedeutet und griente schadenfroh.
"Aber bitte bald, Frau Schubert!", er beugte sich geheimniskrämerisch vor und sprach mit gedämpfter Stimme:
"Solche ...", er machte eine inhaltsschwere Pause, "…. Damen wie Sie sind hier nicht gern gesehen!"
Lisa verschlug es die Sprache. Bevor sie sich fangen konnte, sagte der Portier:
"Der Wagen fährt gerade vor! Gute Fahrt!" und wandte sich ab.
Lisa war erschüttert.
Das Taxi brauchte eine Dreiviertelstunde und kostete 55€.
So langsam wandelte sich Lisas Niedergeschlagenheit in eine Stinkwut. Natürlich war sie auch wütend auf sich. Wie ein Landei hatte sie sich betrunken machen lassen. Wenn sie daran dachte, dass der Drecksack auch noch Fotos von ihr gemacht hat, wurde sie richtig sauer. Und dann dieser Stinker, Schnitzler, der hat es mindestens geahnt und gebilligt!
Kurz vor Feierabend trudelte sie im Büro ein. Der Chef hatte den Telefonhörer zwischen Ohr und Schulter geklemmt, mit den Händen blätterte er in Katalogen. Lisa erzählte er immer, eine Beratung am Telefon sei zu vermeiden, weil der Kunde am Telefon nicht unterschreiben könne.
Sie hielt ihm die Rechnung unter die Nase.
Er nahm sie nicht entgegen, sondern griff einen kleinen Packen Rechnungen, drückte ihn Lisa in die Hand.
Er hielt die Sprechmuschel zu.
"Bitte alles vom Commerzbank-Konto überweisen."
Lisa nahm einen Packen Überweisungsformulare aus dem Schrank und ging in ihr Büro. Erst schrieb sie die Überweisung 'ihrer' Rechnung. Die erste von seinem Packen war eine Leihwagenrechnung.
Für einen Elfer Porsche! Lisa schaute schnell die anderen Rechnungen durch. Da waren sie alle: Die Eintrittskarten für die Oper, der Italiener, das Restaurant in Kaiserswerth, die Rechnung über 3 Übernachtungen vom Hilton. Das ist doch die Höhe!
Schnaubend rannte sie in Schnitzlers Büro, er wählte gerade neu.
"Was soll das denn sein, hier?" Lisa knallte ihm die Rechnungen auf den Schreibtisch.
Kühl entgegnete er:
"Sie sollten sich überlegen, ob es mit Ihrem Firmeninteresse vereinbar ist, dass sie so eigensinnig und unnahbar sind. Sie sehen ja, was das für ein Geld kostet."
Er deutete mit einer wedelnden Handbewegung auf die Rechnungen und klemmte sich wieder den Hörer ans Ohr
"Wenn Sie beruflich weiter kommen wollen, sollten Sie etwas zugänglicher sein!"
"Wie meinen Sie das denn jetzt?"
Lisa sprach mit erhobener Stimme, sie war ziemlich sauer.
"Ich will Sie gerne für Großkunden einsetzen, aber dafür jedes Mal einen solchen Betrag aufzuwenden, wäre unkaufmännisch und nicht rentabel."
Lisa lief die Galle über.
"Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich weiter für Sie arbeite? Sie verschachern mich an die Kunden und ich soll das mitmachen? Ticken Sie noch sauber?"
Er grinste hinterhältig.
"Sehen Sie, es war doch gut, dass Neo die Fotos gemacht hat!"
[Vielen Dank an Evi]
Geld ist ein international verständliches Lockmittel, dachte Neo und schaute amüsiert der blondierten Spanierin auf der Nachbarliege zu, wie sie versuchte, ihn möglichst unauffällig anzustarren.
Inzwischen war er drei Tage auf Milos und nachdem er sich die ersten beiden Abende unterhaltsame Erlebnisse mit Griechinnen gegönnt hatte, wollte er sich heute weltoffen zeigen und vielleicht mal eine Touristin mit seiner Gesellschaft und seinem Charme beglücken.
„Man will ja niemanden diskriminieren!“ sagte Neo laut auf Deutsch und lachte, als er bemerkte, wie die Spanierin unwillkürlich zurückzuckte. Neo hatte sie schon am ersten Tag seiner Ankunft bemerkt. Anfangs fand sie ihn wohl nicht besonders interessant. Allerdings gestern, als sie gesehen hatte, wie sein gemieteter Lamborghini vor der Hotelanlage die kleinen, nur schwach motorisierten Autos angebrüllt hatte, musste sie wohl entschieden haben, dass er doch einer näheren Betrachtung wert wäre. Und als dann heute Morgen wie durch einen dummen Zufall der Schlüssel zu seiner Präsidentensuite auf ihrem Platz gelandet war, da könnte es wohl passiert sein, dass er für sie die Attraktion des Tages geworden war.
Frauen waren so leicht zu manipulieren, lachte Neo in sich hinein. Er musste nur hier sitzen, seinen Long Island Ice Tea schlürfen und darauf warten, dass sie sich ein Herz fasste. Und das würde sie. Spätestens, wenn sie sehen würde, womit er zu einer abendlichen Feier von Geschäftsfreunden seiner Familie abgeholt werden sollte.
„Mr. Neo, Mr. Neo!“
Neo blickte überrascht auf und zog seine Sonnenbrille ein Stück die Nase hinauf, um gegen die Sonne sehen zu können. Am Strand kam einer der Hotelmitarbeiter entlang gelaufen und winkte ihm aufgeregt zu. Neo schätzte, dass es wohl der Page namens Dimitrios sein musste, dem man ihm vom Hotel für seinen Aufenthalt als eine Art „Mädchen für alles“ zugeteilt hatte. Eigentlich war es ein guter Service, nur leider sprach Dimitrios kein Wort Deutsch und auch sein Englisch war kaum verständlich.
Inzwischen war Dimitrios bei Neo angekommen. Dieser sah seinen Pagen erwartungsvoll an, bemerkte auch, wie die Augen der Spanierin zu leuchten begannen. Scheinbar machte ihn das noch interessanter. Oder ihr gefielen Männer in Hoteluniformen.
Neo schüttelte unmerklich den Kopf und versuchte, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
„What´s up, Dimitrios?“
„Phone. Important. It is this person here.“
Er reichte Neo einen Block, auf dem die griechische Version eines deutschen Namen stand. Neo überlegte kurz und versuchte, den Namen zuzuordnen, um dann urplötzlich aufzuspringen. Wenn es tatsächlich der Name war, für den Neo es hielt, war es wichtig.
Seine Suite hatte er in Rekordzeit erreicht, dann schmiss er sich auf sein Bett und griff sich eilig das Telefon, wo Lichter ihm blinkend mehrere Nachrichten mitteilten. Er hörte das Band ab und tatsächlich hatte er den Namen richtig identifiziert. Es war der alte Dettenheimer. Ein Mann, der fast so reich wie sein Vater war, und dessen Sohn Neo einiges verdankte. Neo vermutete, dass der Alte irgendeinen Narren an ihm gefressen hatte. Anders war das Stellenangebot nicht zu erklären gewesen, das er Neo kurz vor Ende des Studiums gemacht hatte. Aber der Alte hatte zu dem Zeitpunkt nicht gewusst, dass Neo von seinem Vater aufgrund ihrer Wette ausreichend Geld bekommen hatte, um nie wieder für einen anderen Menschen als Neo arbeiten zu müssen.
Neo versuchte sich zu sammeln und der Nachricht des Alten zu folgen:
„Neo, Junge, bitte ruf meinen Sohn zurück. Du musst uns einen großen Gefallen tun. Wir wissen, dass du auf einer Weltreise bist und versuchst, dich zu erholen, aber ich brauche deine speziellen Talente für ein paar Tage. Und glaube mir, es soll dein Schaden nicht sein.“
Neo wählte ohne zu zögern die Nummer des jungen Dettenheimer. Geld war ein international verständliches Lockmittel. Das galt auch für ihn. Außerdem hatten ihn die wenigen Sätze des Alten neugierig gemacht. Dem Jungen einen Wunsch abzuschlagen, das war kein Problem für Neo. Genau genommen hatte es zu den Sachen gehört, die ihm während seines Studiums immer viel Freude bereitet hatten.
Es klingelte nur zweimal, bevor am anderen Ende abgehoben wurde:
„Ja, Thomas Dettenheimer hier.“
„Hallo, ich bin es.“ Neo wusste, dass er seinen Namen nicht zu nennen brauchte. Er würde ihn auch so erkennen.
„Neo! Gott sei Dank! Wir brauchen deine Hilfe!“
„Das hat dein Vater mir schon auf das Band gesprochen. Was wollt ihr denn von mir?“ Neo erinnerte sich wieder daran, dass er immer ungeduldig wurde, wenn er mit dem jungen Dettenheimer sprechen musste.
„Du sollst für uns nach Sierra Leone fliegen! Nach Freetown. Dort muss unsere Niederlassung überprüft werden. Wir brauchen jemanden, dem wir vertrauen können und der fähig ist, mit allen Arten von Menschen umzugehen.“
Neo wurde zornig:
„Du störst mich in meinem Urlaub, damit ich eine eurer Niederlassungen überprüfe? Und noch dazu bei den Wilden? Vergiss es! Schickt einen Buchhalter. Mit Glück lassen sie ihn mit beiden Armen wieder zurück.“
„Wenn es dir um deine Sicherheit geht ...“
Neo lachte:
„Es geht mir nicht um meine Sicherheit. Ich weiß Bescheid. Dort würde einem finanzstarken Weißen nie etwas passieren. Mein Problem ist, dass ich keine Lust habe, in ein stinkendes, unzivilisiertes Land zu fliegen, wenn ich hier am Strand liegen, Margaritas schlürfen und Titten zählen kann.“
Neo dachte ernsthaft daran, einfach aufzulegen.
„Mein Vater wünscht sich sehr, dass du uns diesen Gefallen tust. Er sagt, er würde sich sehr dankbar zeigen und dich vielleicht zu den Netzwerkern mitnehmen.“
Neo schwieg einen Moment. Der junge Dettenheimer hatte ihn an der Angel. Die Netzwerker waren eine informelle Vereinigung sehr einflussreicher europäischer Geschäftsleute, deren Wahlspruch es war, dass durch sie noch niemand ärmer geworden sei.
„Und Neo, sie werden dich wie einen König behandeln.“
Neo seufzte. Die Menschen kannten ihn einfach zu gut. Er lächelte. Zumindest sollten sie das glauben.
„Ich denke, bevor ich nach Florida weiterfliege, kann ich zwei Tage opfern.“
„Oh, vielen Dank. Wir werden es dir reichlich vergelten.“
Und ob ihr das werdet, dachte Neo, um dann zu sagen:
„Wie lange werde ich auf die Unterlagen warten müssen?“
„Wir schicken sofort einen Boten von unserer Niederlassung aus Athen los. Ich denke, er sollte dich noch heute erreichen. Wann machst du dich auf den Weg?“
„Morgen, heute muss ich noch eine Spanierin zu einem Stierkampf überreden.“
Neo in Sierra Leone [von Mondstern 70]
Seit Minuten betrachtete der junge Mann sich im Spiegel der Bordtoilette des alten Jumbos einer afrikanischen Fluglinie, deren Namen er nicht einmal aussprechen konnte. Neo kämmte sich die blonden Haare, überprüfte den korrekten Sitz seiner Kleidung und trottete an seinen Sitzplatz in der ersten Klasse zurück. Ein Blick auf seine teure Armbanduhr ließ ihn kurz lächeln. In weniger als einer Stunde würde er am Ziel dieser seltsamen Reise sein.
Noch einmal überprüfte er die Nachricht, die ihm ein Bote auf dem Flugplatz in Griechenland überbracht hatte. Dann der Telefonanruf nach Deutschland.
„Du fliegst ja sowieso in die USA“, murmelte er halblaut vor sich hin, während er den Inhalt des Schnellhefters überflog. „Ja, ich fliege nach Florida. Aber mit einem kleinen Umweg an den Arsch der Welt?“
„Ist alles in Ordnung, Sir?“, fragte die Stewardess, die durch den breiten Mittelgang ging, um die Wünsche der betuchten Reisenden zu erfüllen.
„Natürlich! Oder sehe ich aus wie jemand, bei dem nicht alles in Ordnung ist?“, fuhr er die zierliche, dunkelhäutige Frau barsch an. Im selben Moment tat es ihm aber auch schon Leid.
Die erfahrene Flugbegleiterin lächelte höflich, ließ sich nichts anmerken und kümmerte sich um die anderen Gäste.
Neo streckte seinen Kopf in den Mittelgang und sah der attraktiven Frau nach. Unter dem engen Rock zeichnete sich ihr knapper Slip deutlich ab,
„Dich würde ich auch gern mal vögeln!“, sagte er leise auf Deutsch. Dann wendete er sich wieder den mysteriösen Unterlagen zu. Seine Sitznachbarin, eine dicke, platinblonde Frau in den 60ern sah in lächelnd an.
Er lächelte zurück und murmelte vor sich hin: „Dich würde ich nicht mal vögeln, wenn der Fortbestand der Menschheit davon abhinge!“
Wieder zeigte er sein charmantes Lächeln und die in bunte Stofftücher gehüllte Dame, die kein Wort Deutsch verstand, schmunzelte zurück.
Dieser junge Dettenheimer war ein Volldepp. Aber einer von der Sorte mit reichem Vater, großem internationalen Konzern und Geld bis zum Abwinken. Geld hatte Neo allerdings selbst genug. Was er wollte, war Macht und Ansehen. Dafür hatte er Dettenheimer durch das gesamte BWL-Studium gezogen. Ihn mit auf Partys genommen, ihm Frauen besorgt und für alle Fälle eine heimliche Videoaufnahme von der letzten nächtlichen Orgie gemacht. Besonders die 150 Euro, die Neo einem Stricher bezahlt hatte, um seine Karriere fördernde Fotosammlung zu bereichern, empfand er als eine seiner besten Zukunftsinvestitionen. Vor allem der Schnappschuss, wo der junge Dettenheimer viel Spaß mit dem hinter ihm knienden Stricher hatte.
Der alte Herr Dettenheimer hätte ihn als Jahrgangsbesten wahrscheinlich auch so eingestellt. Für das mittlere Management, als rechte Hand seines Sohnes.
Neo lachte laut auf.
Die Dame zu seiner Linken nickte wieder lächelnd.
Nimm nie das erste Angebot an. Neo erinnerte sich an Dettenheimer jr.`s Gesichtsausdruck, als er die gut bezahlte Stelle ablehnte. Eine Woche später hatte er seinen Termin beim Boss persönlich, in einem der imposantesten Bürokomplexe von Frankfurt. Ein sehr aufschlussreiches Gespräch mit dem alten Dettenheimer und die Option, dort mit seiner Karriere zu beginnen, wo es eines Neo würdig war. Alles lief nach Plan und nachdem seine kleine Weltreise vorüber war, wollte er sich die nächsten Jahre intensiv seiner beruflichen Karriere widmen.
„In 5 Jahren bin ich Junior-Präsident, in 10 leite ich das Imperium und in 20 regiere ich die Welt“, sagte er zu seiner Platznachbarin und grinste arrogant vor sich hin. „Oder ich jette um die Welt, lege Bräute flach und amüsiere mich die nächsten 50 Jahre.“
Neo hatte niemals die Absicht, für Dettenheimer zu arbeiten. Allerdings können gute Geschäftskontakte immer von Vorteil sein. Für Geschäfte, die Neo vorschwebten, waren starke und vor allem finanzkräftige Unternehmen als Partner unumgänglich.
Dieser „Auftrag“ war ein Witz. So primitiv, dass es fast wehtat. Er sollte sich irgendwelche Geschäftspapiere der neuen Niederlassung in Sierra Leone ansehen und einige Positionen überprüfen. Da hätte die Dettenheimer AG jeden Buchprüfer hinschicken können. Neo wusste das auch. „Du würdest uns damit einen Gefallen tun“, erinnerte er sich an Dettenheimer Juniors drittklassigen Versuch, ihm die Sache zu verkaufen. Allerdings war das alles von ganz oben abgesegnet und Neo nahm die „Pluspunkte“ einfach mit. Wer hier wem eine Gefälligkeit erwies, das würde sich in der Zukunft noch zeigen.
Neo blätterte im Dossier, das ihm der Bote nach seiner telefonischen Zusage übergeben hatte. Angaben über die dortige Firma. Ein dreiseitiger Bericht, was er genau überprüfen sollte und eine kurze Memo über sein Reiseziel.
***
Freetown, die Hauptstadt von Sierra Leone. Laut den Vereinten Nationen belegt der Staat in Westafrika seit Jahren den Platz des am wenigsten entwickelten Landes. Der Bürgerkrieg war zwar seit 2002 beendet, aber der Hass der Menschen aufeinander noch lange nicht. Die Rebellenvereinigung Revolutionary United Front (RUF), dessen markantes Markenzeichen, das Abtrennen von Gliedmaßen war, sorgte von 1991 – 2002 für Furcht und Schrecken. Die Tatsache, dass, wer keine Arme mehr hat, auch keinen Reis anbauen und die Regierung damit beliefern kann, war der Hintergrund, meistens Babys und Kindern mit Macheten zu verstümmeln. Rekrutierte Kinder wurden mit barbarischen Methoden zu Kindersoldaten oder Prostituierten ausgebildet. Oft mussten sie sogar ihre eigenen Eltern ermorden.
***
Neo legte angewidert den Schnellhefter aus der Hand und spürte, wie sich sein Magen zusammenzog. Sicherlich war er auch nicht gerade zimperlich beim Erreichen seiner Ziele, aber für Gewalt, Krieg und Mord hatte er noch nie Verständnis.
Der letzte Satz des Abschnitts ging ihm durch den Sinn, während er hastig einen Scotch Whiskey trank, den er sich einfach vom Tablett einer vorbeilaufenden Flugbegleiterin genommen hatte.
‚Ein Glück, dass ich in Deutschland aufwachsen konnte’, dachte Neo und freute sich über einen weiteren Scotch, den ihm die hübsche Stewardess servierte. Ihr sinnliches Make-up und ihre leicht mandelförmigen Augen machten ihn an.
Er schloss die Augen und war mit seinen Gedanken sehr bald woanders …
Er lehnte sich in den durchgesessenen Sitz der alten Maschine und legte seine Hand auf ihren straffen Hintern.
„Noch einen Wunsch, Sir?“, fragte sie ihn.
„Frag nicht so lange und blas’ mir einen!“
„Mit Vergnügen, Sir.“
„Und zieh dich aus. Ich will dich nackt sehen, Süße!“
Die hübsche Flugbegleiterin riss sich ihre Uniform vom Leib und stürzte sich auf Neos Glied. Sie war gut. Genau nach seinem Geschmack lutschte und saugte sie an seiner Männlichkeit.
„Blas ihn, Süße!“
„Ja, Sir! … Sir? … SIR?“
„WAS?“
Neo schreckte auf.
„Bitte anschnallen, Sir. Wir setzen zur Landung an!“ sagte die Stewardess, die soeben noch splitternackt zwischen Neos Beinen turnte, und half ihm den Beistelltisch einzuklappen.
„Mist! Noch 2 Minuten und …!“
Die alte Maschine setzte zur Landung auf dem Lungi International Airport an und Neo hoffte, dass er wie abgesprochen vom Flughafen abgeholt würde. Der Pilot hämmerte die Maschine knallhart auf die Piste und kam irgendwann neben einem schäbigen Hangar zum Stehen. Als Neo den klimatisierten Innenraum der Maschine verließ, traf ihn fast der Schlag. Zum einen wegen der mörderischen Hitze, zum anderen, als er das Wrack von einem Omnibus sah, der als Zubringer fungierte. Bevor er sich weitere Gedanken machen konnte, hörte er seinen Namen. Ein dunkelhäutiger Mann, mit grauem kurzem Haar und kantigem Gesicht, winkte ihm zu. Er trug lange sandfarbene Hosen und ein Kakihemd, das ihm eine Nummer zu groß war.
„Kommen Sie her, Mr. Tames!“, rief er in nahezu akzentfreiem Englisch.
„Neo! Nennen Sie mich doch bitte Neo.“
„Ich bin Uddama. Die Holding hat mich zu ihrem persönlichen Assistenten ernannt. Ich werde alle Ihre Wünsche erfüllen und …“
„Dann besorge mir erst mal ein verkehrssicheres Fahrzeug! Das Wrack ist ja wohl ein schlechter Scherz“, meinte Neo und zeigte auf das, was vor etwa dreißig Jahren einmal vom Band lief.
„Ist der so weit nach Ihrem Geschmack?“
Uddama zeigt auf ein Fahrzeug, das im Schatten eines rostigen Tankwagens stand.
Neo pfiff leise. Ein AMG 55 sieht man auch in Deutschland nicht an jeder Straßenecke und hier im ärmsten Teil der Welt wohl noch etwas seltener. Er lief um den Mercedes und nickte anerkennend. Als er Uddama wieder anblickte, war dessen Aufmerksamkeit einer anderen Schönheit gewidmet. Neo folgte der Blickrichtung und erkannte „seine“ Stewardess wieder.
„Wenn ich zwischen den beiden die Wahl hätte - ich denke, so eine Karre bekomme ich überall.“
Neo zwinkerte seinem Assistenten zu und dieser begann zu grinsen. Eine Weile sahen sie noch der Flugbegleiterin hinterher, die zusammen mit ihren Kollegen den Zubringerbus bestieg.
„Wo werde ich wohnen?“
„Auf der Farm des Ministerpräsidenten, einem der Gesellschafter der Holding.“
‚Und wohl dem korruptesten und gefährlichsten Scheißkerl hier’, dachte sich Neo, vermied es aber, irgendeine Reaktion zu zeigen.
Die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle und Neo betrachtete nachdenklich die Umgebung mit baufälligen Häusern, niedergebrannten Geschäften und erbärmlich gekleideten Menschen, die um ihr tägliches Überleben kämpften. Sie taten ihm Leid, aber er war nicht der Messias. Insgeheim schwor er sich jedoch, bei Gelegenheit einige Hilfsorganisationen finanziell zu unterstützen.
Endlich waren sie im Büro der Zweigstelle angekommen, einem älteren Gebäude, das allerdings gerade renoviert wurde. Alles wirkte noch provisorisch und überall liefen Handwerker herum.
Dass man ihn in einem Vorzimmer erst einmal eine Stunde warten ließ, störte Neo nicht weiter. So wurde das Spiel eben gespielt und sie wollten ihm hier gleich klarmachen, wer der Chef war. Neo las sich noch einmal ein und wunderte sich insgeheim, dass die Dettenheimer AG Geschäfte mit Militärs machte. Andererseits, in Afrika tickten die Uhren eben anders.
Die Zeit verging langsam und Neo wurde es langweilig. Als aber die dritte Stunde anbrach, die Sekretärin nur mit der Schulter zuckte, stand Neo auf und verließ zornig das Büro. Er war fast am Ausgang, als ihm ein aufgeregter Mann in Tarnflecken-Uniform nachrannte und zum Stehenbleiben aufforderte.
„Mr. Tames! Stehen bleiben, das ist ein Befehl!“
Neo blieb stehen und sah sich den etwa 30-jährigen Mann an.
„Sie haben mir keine Befehle zu erteilen! Wenn ich mit meinem Bericht fertig bin, werden Sie nie wieder jemandem einen Befehl geben!“
Verwundert sah der Offizier den selbstsicheren jungen Mann an. Er fletschte die Zähne zu einem gezwungenen Grinsen:
„Der General empfängt Sie jetzt.“
Neo, der sich seiner Machtbefugnis durchaus im Klaren war, trat einen Schritt auf den Uniformierten zu. Dieser sah ihn unsicher an.
„Wo ist hier der beste Nachtklub?“
„Nachtklub? Wieso Nachtklub? Ich verstehe die Frag …“
„Was Sie verstehen oder nicht, interessiert mich einen Dreck! Beantworten Sie meine Frage!“
„Das ‚Golden Nugget’. Am Hafen!“, sagte der Offizier unsicher.
„Am Hafen, SIR!“
Der Offizier nahm Haltung an und antwortete in militärischem Ton:
„Das Golden Nugget, SIR!“
Neo grinste triumphierend und sah auf seine Armbanduhr.
„Wie lange brauche ich bis dorthin?“
„30 Minuten, SIR!“
„Ich erwarte den General dort in einer Stunde!“
„Ja, SIR!“, war seine knappe Antwort und während er auf dem Absatz kehrtmachte, ging Neo zu dem geparkten Mercedes.
„Zum Golden Nugget, Uddama!“
Etwas enttäuscht darüber, dass sein persönlicher Sekretär nicht genauso aufsprang, die Hacken zusammenschlug oder gar vor ihm salutierte, stieg Neo in den Wagen. Gäbe es da nicht diese „Zwischenfälle“, so hätte Neo durchaus während seiner Bundeswehrzeit Karriere machen können. Er war schon für den Offizierslehrgang vorgeschlagen, als ihm etwas „dazwischen“ kam. Seine Vorgesetzten hatten einfach zu schöne Töchter, und die Tochter des Feldwebels, die er mit den abenteuerlichsten Versprechungen flachlegte, war sein Untergang.
Neo zuckte mit den Schultern und lachte laut. „Das war das Latrinenputzen allemal wert!“
Der Wagen fuhr durch ein Schlagloch, das in Deutschland schon als kleine Baustelle gehandelt würde und Neo ärgerte sich, das Uddama nicht besser auf den teuren Wagen aufpasste.
„Bauerntölpel!“, zischte er ihn auf Deutsch an. Zugleich änderte sich seine Laune und er begann vor sich hinzufluchen.
„Ihr werdet mich noch kennen lernen, ihr arroganten Mistkerle. Sehe ich aus wie einer, den man einfach warten lässt?“, bruddelte er immer noch in seiner Muttersprache.
Uddama grinste.
„Verstehst du was ich sage?“, fragte Neo auf Deutsch. Keine Reaktion. „Was ist so lustig, Uddama?“, wollte Neo dann auf Englisch wissen.
„Nichts! Aber das Spiel ziehen sie mit jedem ab. Der letzte Vertreter wartete die ganze Nacht!“
„Vertreter? Ich bin kein Vertreter, sonder der C.N.V.D.“
„C.N.V.D.?“
„Chef Nigg… ähh … Neg… Chef … Chef Neo Vom Dienst!“
Neo ärgerte sich über seine dumme Äußerung. Er überlegte, ob es angebracht wäre, Uddama seine Meinung über Rassismus und Ethik darzulegen. Ließ es dann aber auf sich beruhen.
„Ja, Master Neo!“
„Gibt es schon ein Programm in dem Schuppen?“
„Ja, Master Neo! Die schönsten Frauen des Landes tanzen für Sie.“
Neo störte es zwar, dass Uddama ihn abfällig Master nannte, wollte das aber nicht weiter vertiefen. Dieser Kerl war ihm auf einmal unheimlich. Das war kein dummer Bauerntölpel, der ihm als Kindermädchen zugeteilt war. Der Mann war – gefährlich! Das spürte Neo instinktiv. Es wäre besser, es mit ihm nicht zu verscherzen oder ihn zu provozieren. Er hatte nicht das Verlangen, mit durchschnittener Kehle in einem der dreckigen Hinterhöfe zu enden. Also änderte er seine Taktik.
„Uddama, Sie sind angehalten, sich um mein Wohlergehen zu kümmern?“
„Ja, Master Neo!“
„Was sind im Golden Nugget für Frauen? Also ich meine, die arbeiten doch freiwillig dort?“
„Es sind dort ausschließlich erwachsene Frauen und es ist ein Privileg, dort arbeiten zu dürfen. Mr. Tames!“
Böse funkelten Uddamas Augen und Neo hatte Erklärungsnot.
„Verstehen Sie mich bitte richtig! Ich würde nie eine Minderjährige auch nur ansehen und hasse diese Wichser, die sich an der wirtschaftlichen Not der Menschen befriedigen! Ich hasse auch diese Schweine, die in Entwicklungsländer fliegen und sich minderjährig …“
Sichtlich bewegt brach Neo den Satz ab und starrte aus dem Fenster. Uddamas Hand tippte an seine Schulter.
„Wir verstehen uns, Neo.“
Beide schwiegen einige Minuten, bis Neo sich wieder gefasst hatte.
„Dann müssen Sie mich wohl oder übel begleiten, wenn wir auf Spesenrechnung einige Puppen tanzen lassen.“
„Sehr wohl, Master Neo!“, meinte Uddama und drosch den schnellen Wagen in bester Rennfahrermanier durch die engen Straßen.
„Falls wir lebend ankommen!“, sagte Neo wieder in Deutsch und kontrollierte den Sitz seines Sicherheitsgurtes.
Uddama parkte direkt vor dem Eingang des hotelartigen Gebäudes. Er verzichtete sogar darauf, den Wagen abzuschließen, was ihm einen fragenden Blick seines jungen deutschen Gastes einbrachte.
„Jeder hier kennt das Fahrzeug, den stiehlt keiner … und lebt morgen noch!“
Neo musste schlucken und brachte nur ein verzerrtes Lächeln über die Lippen.
Zwei bullige Türsteher in billigen Polyesteranzügen nickten ihnen grimmig zu. Ein penetranter Klingelton drang an Neos Ohren. Uddama blieb stehen und fasste in seine Jackentasche. Er zog ein supermodernes Satellitenhandy heraus und unterhielt sich mit jemandem in einer Sprache, die Neo nicht verstand. Er sah sich um. Ein schäbiges Taxi hielt an und 5 Gestalten, denen er nicht alleine im Mondschein begegnen wollte, stiegen aus. Neo beobachtete, wie die Türsteher die Männer abwimmeln wollten, doch ein 10-Dollarschein für jeden, regelte den Einlass.
„Und diesmal keinen Ärger, sonst bekommt ihr wirklich Hausverbot, Matrosen!“, rief der 2-Meter-Mann den Seeleuten nach. Dann wandte er sich wieder seinem Partner zu. Der kleinere, dunkelhäutige winkte nur ab.
„Und ich sage es dir noch einmal. Jedes Wort ist wahr!“, nahm der Hüne die unterbrochene Unterhaltung wieder auf. „Mein Partner heulte den Mond an und ich kotzte eine Schnecke raus!“
„Nimm noch mehr Drogen und selbst hier feuern sie dich!“
„So glaub mir doch, diese Sensiel war real. Ich weiß noch jede Einzelheit …“
„Und alle anderen nicht mehr! Alter, du spinnst doch total.“
„Aber das ist doch klar, sie sagte doch, dass wir das vergessen werden, nur bei mir hat das nicht funktioniert!“
„Natürlich nicht, weil du es erfunden hast!“
Neo stand, wie „bestellt und nicht abgeholt“, daneben und verstand nur Bahnhof. Sensiel? Wohl etwas „senil“ die beiden Typen, dachte er sich. Eine Hand legte sich um seine Schulter.
„Auf, Master Neo, dann wollen wir mal etwas Spaß haben!“
Der dunkelhäutige Türsteher sah Neo grimmig an.
„Würden Sie bitte mit diesem Master-Neo-Quatsch aufhören, Uddama! Sonst killt mich hier noch einer!“, flüsterte er ins Ohr seines Begleiters.
„Solange ich an Ihrer Seite bin, mein Junge, passiert dir nichts“, meinte der grauhaarige Mann in väterlichem Ton und schien die aufkommende Angst des jungen Deutschen zu genießen.
Neo erschrak, nachdem sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. In Deutschland würden sie sich darum streiten, ob der Wirtschaftskontrolldienst, das Bauamt oder die Sitte den Schuppen hier schließen würden. Die zweite Überraschung war, dass der Laden zum Bersten voll war. Im wahrsten Sinne des Wortes. Unzählige Betrunkene vergnügten sich auf alle nur erdenklichen Arten mit, so weit Neo sehen konnte, ausschließlich schwarzen Frauen.
„Was ist das denn? Ein billiger Puff?“
„Im Gegenteil! Das können sich hier nur Ausländer leisten. Die wollen feiern, saufen und sich an den Tanzshows vergnügen! Das ist eine Diskothek und kein Puff!“
„Saufen kann man auch woanders!“
„Möglich, aber nur hier gibt’s Import-Spirituosen. Whisky, Bourbon, Wodka, Birnenschnaps aus Deutschland und selbstverständlich euer gutes Bier.“
„Und die Frauen strippen nur?“
„Sie wissen doch, wie so was läuft. Wer mehr will, geht ins Separee! Allerdings können die Frauen das alleine entscheiden.“
Neo nickte und war mit Uddamas Erklärungen zufrieden. Er erfuhr außerdem, dass das Golden Nugget einen ausgezeichneten Ruf bei den Touristen und Gastarbeitern hatte, weil die Sicherheit der Gäste hier großgeschrieben wurde. Spezielle Sicherheitsangestellte übernahmen Fahrdienste oder brachten Betrunkene zu ihren Hotels zurück. Gegen angemessene Bezahlung selbstverständlich. Aber die Gäste bezahlten gerne die verhältnismäßig geringe Gebühr. Afrika war Afrika! Hier galten andere Gesetze: Diebstahl, Mord, Raubüberfälle waren zu nächtlicher Stunde der Normalfall und viele Touristen verschwanden auf Nimmerwiedersehen. Aber leider gab es auch Zwangsprostitution und einschlägige Sextouristen.
„Letzte Woche wurden acht Mädchenhändler und fünf Pädophile zum Tode verurteilt. Der General selbst hat die Exekution überwacht.“
„Der General? Unser General?“
„Natürlich! General Mirinada hat vier Ehefrauen, unzählige Geliebte und 18 Kinder. Und er liebt jedes einzelne über alles!“
„Scheint ja ein ganz Netter zu sein!“
„Nett? Ja, doch … wie man sieht. Folgen Sie mir, mein Junge!“
Neo wusste nicht, ob er nun Master oder mein Junge als Anrede favorisieren sollte, ließ sich aber auch dabei nichts anmerken. Uddama ging zielstrebig, ohne auf das rege Treiben zu achten, zu einer Treppe. In weißen Buchstaben war „Members only“ an die schwere Holztüre geschrieben und der Dreizentnermann, der davor auf einem Stuhl saß, ließ keinen Zweifel aufkommen, dass hier nur ausgesuchte Gäste Einlass bekamen. Er sprang sofort auf, nahm Haltung an und salutierte.
„Rühren!“, erwiderte Uddama und klopfte dem Dicken freundschaftlich auf die Schulter.
„Alles ruhig, mein Junge?“
„Ja Sir, Oberst Uddama! Keine besonderen Vorkommnisse!“
„Oberst?“, fragte sich Neo. Ob er das eben richtig verstanden hatte? Die junge Stripperin, die sich gerade unter dem Johlen der Matrosen eine Sektflasche unten reingeschoben hatte, lenkte ihn kurz ab. Aber es würde passen. Uddama hatte so etwas von einem Ex-Militär.
Sie stiegen die knarrenden Stufen nach oben und Neo flüsterte in Uddamas Ohr.
„So, so. Ein Oberst sind Sie!“
Dieser grinste über beide Ohren.
„Ich habe hier viele Titel!“
„Oberst Uddama! Wir hatten wenig Zeit, ihren Tisch zu richten!“
„Aber wie immer haben Sie es hinbekommen!“
„Wenn auch die Auswahl der Damen zu dieser ungewöhnlichen Zeit nicht den gewohnten Rahmen hat!“
Ein gut gekleideter Mann in den Fünfzigern verbeugte sich respektvoll, aber nicht unterwürfig und schritt gemächlich auf einen Tisch im hinteren Teil des Raumes zu. Neo machte es sich auf den teuren Klubsesseln bequem und inspizierte die Details der übrigen Einrichtung. Auch hier waren schon Gäste, die sich aber dezent und niveauvoller an den Tischen unterhielten. Magnum-Flaschen aus der Champagne und Fischeier von der Schwarzmeerküste bestimmten das Bild.
‚Nobel geht die Welt zugrunde!’, dachte Neo. ‚Da draußen haben sie nichts zu fressen und hier lassen sie die Sau raus.’
Die folgende halbe Stunde verbrachten die beiden damit, die Tanzshows der Frauen zu begutachten. Einige gefielen Neo, andere weniger. Bei den etwas „fülligeren“ Damen lächelte Uddama über beide Ohren, während Neo doch die schlanken, sportlichen vorzog. Nachdem ihr jeweiliger Tanz beendet war, winkte Uddama die eine oder andere an den Tisch und spendierte ihr Pikkolo. Neo flirtete ein wenig und lernte seine nächste Lektion.
Sicherlich kannte er auch von seinen nächtlichen Kneipentouren als Student solche und solche Frauen. Mit diesem Typ Frau hatte er schon immer Probleme. Der missfiel ihm nicht nur, er regte ihn sogar auf. Sie setzte sich ungefragt auf seinen Schoß, griff ihm zwischen die Beine und forderte am laufenden Band kleine Geschenke oder neue Drinks, obwohl ihr Glas noch randvoll war. Als sie Neo mit einem breiten Grinsen die Armbanduhr abstreifte und mit einstudiertem Wimpernschlag in ihrem Dekolletee verschwinden ließ, reichte es ihm. Genervt fasste Neo ihr in den Ausschnitt, holte sein Eigentum wieder hervor und schubste die Tänzerin zornig von seinem Schoß. Schmollend sah sie ihn an und machte sich aus dem Staub.
„That´s africa!“, lachte Uddama und amüsierte sich mit zwei vollschlanken Damen.
„Dass man hier bestohlen wird?“, fragte Neo nach und band sich die Uhr ums Handgelenk.
„Manche der Mädchen kennen keine Grenze. Für Geld gibt’s alles und die nehmen jeden aus wie eine Weihnachtsgans!“
***
Vier Uniformierte eskortierten einen mit Orden übersäten dicken Mann an den Tisch der Holding. Uddama stand auf und begrüßte ihn. Neo zog es vor, desinteressiert sitzen zu bleiben.
„General Mirinada, unter anderem der Präsident der Holding“, stellte Uddama seinen Chef vor.
„General!“ Neo blieb sitzen, reichte ihm die Hand und bat ihn Platz zu nehmen. Die Bodyguards verteilten sich dezent im Lokal, aber dennoch so, dass jeder sie wahrnahm.
„Entschuldigen Sie bitte, Mr. Tames, dass ich Sie nicht sofort empfangen habe …“, begann der General das übliche Spiel. Neo lächelte verständnisvoll und aus den Augenwinkeln betrachtete er zwei Ladys, die vom Geschäftsführer einige Anweisungen bekamen.
Mit einem Ohr folgte er Mirinadas zuckersüßer Rede, mit dem anderen versuchte er, die Wortfetzen der beiden Schönheiten aufzufangen, die ihn mit ihren großen, dunklen Augen ansahen.
„… Im Hause unseres verehrten Ministerpräsidenten habe ich alle wichtigen Papiere zusammenstellen lassen und morgen oder übermorgen können wir sie durchgehen …“
‚Morgen fliege ich schon wieder weiter, du Dummkopf!’, dachte Neo.
„… eine Safari mögen Sie doch …?“
‚Klar, ich jage gern Muschis!’
„… die großartige Kunstsammlung ist …!
‚Gestohlen – schon klar! Verdammt. Ich sitze hier in einem Bordell und bin geil.’
„… ein begnadeter Musiker und Komponist, er wird alte Lieder unserer Heimat auf der Querflöte vortragen …“
‚Himmel, Arsch … halt´s Maul! Ich schieb dir deine blöde Flöte gleich in deinen fetten Hintern!’
Längst bekam Neo von den kulturellen Highlights, die wohl ihm zu Ehren stattfinden sollten, nichts mehr mit und starrte nur noch auf die beiden Frauen, die sinnlich auf einer der kleinen Bühnen miteinander tanzten. Mirinada registrierte, dass Neo abgelenkt war, und folgte dessen Blickrichtung.
„Zwei hübsche Häschen.“
„Ich will sie!“, sagte Neo, ohne seinen Blick von ihnen abzuwenden.
„Schon vergessen, Mr. Tames? Sie sind mein Gast. Nehmen Sie sich was Sie wollen!“, antwortete der General in Geberlaune. „Ich verstehe allerdings nicht, was ihr Weißen an so dürren Häschen findet? Da gibt’s doch gar nichts zum Knuddeln und Kneten!“
Gerade im Begriff, einen seiner coolen Sprüche loszulassen, besann sich Neo, dass ihm hier ein mächtiger Mann gegenübersaß.
„Ich bin noch ein junger Mann, General, und wenn ich erst ihre Lebenserfahrung habe, dann denke ich wahrscheinlich genauso wie Sie!“
Der General schmunzelte, dachte nach und begann zu lachen. Dann wurde er wieder ernst.
„Ich wusste, dass Dettenheimers Stab keinen Idioten herschickt. Ihre Antwort gefällt mir, wenn sie auch etwas zu leicht durchschaubar war.“
Der General rief einem seiner Männer etwas in Landessprache zu, worauf dieser zum Geschäftsführer ging. Neo beobachtete, wie er mit den Tänzerinnen sprach, diese zu ihm herüberblickten und zustimmend nickten. Nachdem dann fast alle Verantwortlichen sich gegenseitig zugenickt hatten, grinste Neo zufrieden.
Neo stand auf und ging zur Bar.
„Scotch, geschüttelt, nicht gerührt!“, sagte er zu der älteren Frau. Sie lächelte.
„Sind Sie auch James-Bond-Fan?“
„Nein, Schätzchen! Ich bin in geheimer Mission.“
Neo drehte sich um und sah gerade noch die beiden Objekte seiner Begierde in einem der zahlreichen Separees an der Nordseite des Raums verschwinden. Er drehte sich noch einmal zur Bar um.
„Und eine Flasche Wasser! Aber eine, die noch verschlossen ist!“
Das Separee bestand nur aus einem winzigen Raum, der fast vollständig von einem Futonbett vereinnahmt wurde. Lediglich ein Klubsessel mit einem kleinen Beistelltisch stand noch im Zimmer. Er saß noch nicht richtig und sein Drink wurde bereits serviert.
Während Neo es sich bequem machte, räkelten die beiden Frauen sich auf dem breiten Bett und boten ihm genau die Liveshow, die er sich erhofft hatte. Als ob ihre Knochen aus Gummi wären, verbogen die beiden ihre Leiber und wälzten sich über die Matratze. Langsam zogen sie sich gegenseitig den Hauch von Nichts aus. Teure französische Dessous aus feinster Seide. Ein sinnliches Parfüm lag in der Luft. Frech warf die kleinere der beiden ihm den Slip zu. Geschickt fing ihn Neo, roch genüsslich an dem Stoff und tupfte sich seine Stirn damit ab. Die Hose spannte und er musste seinen kleinen Freund mehrmals zurechtrücken.
Nur wenige Zentimeter vor Neos Gesicht aalten sie sich, mittlerweile splitternackt. Die Show wurde heißer, Neo wurde es heißer. Seinem Kopf wurde es heißer und er öffnete die oberen Knöpfe des Seidenhemdes. Instinktiv griff er nach der Flasche und schüttete sich etwas von dem kalten Wasser über den Kopf. Als er sein Haupt schüttelte, spritzten die Wassertropfen in alle Himmelsrichtungen.
Als die eine der beiden Engel, ihren Kopf aus dem Schoß der anderen hob, ihn mit von den Spuren der Erregung feucht glänzenden Lippen und Wangen anlächelte, und die auf dem Rücken liegende ihn mit einem Fingerzeichen bat, näher zu kommen, sprang Neo wie eine Sprungfeder auf, war 30 Sekunden später ebenfalls nackt und inmitten der beiden Frauen.
Raffiniert und mit der Erfahrung ausgefuchster Callgirls, brachten sie Neo an den Rand des Wahnsinns. Sie massierten ihn, streichelten ihn mit den Händen und ihren Brüsten. Leckten mit der Zunge über seine Hoden und … ließen bewusst Neos Glied aus. Er küsste ihre Brüste, saugte an den Brustwarzen und seine Fingerkuppen ertasteten jeden Quadratzentimeter der makellosen, tiefschwarzen Körper. Seine Zunge leckte über die sanfte Haut. Sein Glied war bis zum Zerreißen gespannt und er wollte unbedingt zum Abschluss kommen. Langsam beugte sich die Größere über seinen Schritt. Ihre Zunge berührte Neos Eichel und er zuckte zusammen.
„Ja, Baby. Nimm ihn in den Mund. Blase mir einen!“
„Und ich? Ich will auch …“, säuselte die andere.
„Ja! Jaaa Baby. Macht es mir gleichzeitig. Oh Mann, wie ist das geil.“
Neo lag auf dem Rücken und geschickt bearbeiteten die erfahrenen Frauen sein Glied. Allerdings nicht so, wie man es von Professionellen allgemein erwarten würde. Zeit ist Geld, und je schneller der Freier kam, desto eher war der Job erledigt. In Neos Fall ließen sie sich extrem viel Zeit und schafften es, ihn über viele Minuten in hoch erregtem Zustand zu lassen.
„Genug jetzt! Ich will euch vögeln. Ich bin auf 180 und …“
Neo begann, sich im Raum umzusehen. Als er nicht finden konnte, wonach er suchte, wurde er zunehmend unruhiger.
„Kondome! Gummis!“
„Jonnys, so sagen doch die Amis immer.“
„Ja, verdammt! Mir doch egal, wie die dazu sagen. Her damit!“
„Gummis sind hier Mangelware! Normalerweise haben immer die Männer welche dabei!“, sagte eine der Frauen.
„Du kannst uns so poppen. Wir sind gesund!“
„Ja, wir haben einen Aidstest gemacht.“
Neo zuckte zusammen. Was er gerne verdrängt hätte, war plötzlich Mittelpunkt seiner Gedanken. Acquired Immune Deficiency Syndrome, oder auf Deutsch – erworbenes Immundefektsyndrom, bewirkte in Neos Kopf eine Reaktion. Unbewusst war er sich der Gefährlichkeit natürlich bewusst. Er erinnerte sich an den Artikel, den er unlängst gelesen hatte. Millionen von erkrankten weltweit und gerade in Afrika erreichen die 15-49-jährigen Werte um 20%. Und der Berufsstand der Prostituierten wird den Durchschnittswert wohl noch um einiges toppen.
Als ob er eine eiskalte Dusche genommen hätte, war seine Stimmung gegen null. Neo drückte instinktiv die Frau zurück, die seine Eichel gerade zwischen ihren Beinen rieb, und sah sie fragend an.
„Wann war denn dieser Test?“
„Erst vor drei oder vier Monaten!“
Neo lachte sarkastisch auf.
„Na, wenn das so ist, dann kann ich euch beide ja bedenkenlos vögeln! So muss sich doch Yuri Orlov alias Nicolas Cage in der Politiksatire ‚Lord of War’ vorgekommen sein!“
Er stand auf und zog sich seine Hose an, schob die Schiebetür so wütend beiseite, dass sie fast aus der Laufschiene flog und lief zum Geschäftsführer, der gerade an der Bar die Bestandsliste der Spirituosen durchging.
„Ich brauch Kondome! Und ich brauche sie jetzt!“
„Kondome?“
„Habe ich einen Sprachfehler, Mann?“
„Sir, unsere Kunden pflegen sich mit derartigen Utensilien selbst einzudecken! Die können sie hier nur auf dem Schwarzmarkt kaufen“, antwortete der Geschäftsführer arrogant und widmete sich wieder seiner Bestellung.
Verdutzt ging Neo an den Tisch der Holding. Ihm entgingen das hämische Grinsen des Geschäftsführers und auch die erhobene Faust, die den Daumen nach oben richtete. Die Nachricht war für Uddama bestimmt, der sie teilnahmslos zur Kenntnis nahm. Neo klagte ihm sein Problem und stand wie ein Schuljunge vor dem Tisch.
Uddama spielte den Geschockten. Er fasste sich an die Stirn und murmelte immer wieder was von „Meine Schuld – wie konnte ich das nur vergessen.“
Neo setzte sich erst einmal auf seinen Platz, schenkte sich einen Drink ein und leerte das Glas in einem Zug. Die mitleidigen Blicke der Offiziere, und auch der verschiedenen Mädchen, die mittlerweile mit am Tisch saßen, rissen in wieder in die Realität.
Er war, bis auf seine Hose, förmlich nackt und machte sich gerade zum Clown. Blitzschnell fing er sich wieder und seine alte Selbstsicherheit kehrte zurück.
„Zu Hause habe ich eine Tausenderpackung!“, meinte der General amüsiert.
„Ja, ich auch. Bekomme ich jeden Monat per Abo zugeschickt!“, knurrte Neo zurück.
„Ich könnte die Girls herrufen lassen und sie können eine Lesbenshow vorführen“, meinte der Oberst.
„Ich will sie ficken und nicht anstarren, Uddama!“
Neo schenkte sich wütend einen weiteren Drink ein, nippte aber diesmal nur am Glas.
„Bestell mir einen warmen Apfelkuchen!“
„Apfelkuchen?
„Ja, American Pie. Musst unbedingt öfters Filme ansehen, Oberst!“
Neo stemmte seine Hände auf die Sitzlehnen und schnellte dynamisch aus dem Sessel.
„Verdammter Mist! Das glaubt mir zu Hause keine Sau!“
Komplett bekleidet gesellte Neo sich nach wenigen Minuten wieder zurück und ließ sich in seinen Sessel fallen. Plötzlich war er wie elektrisiert.
Die Frau auf dem Schoß des Generals … Neo kniff die Augen zusammen und suchte nach einer rationalen Erklärung. Wie konnte das sein? Hier eine Bekannte, wenn auch sehr flüchtige, zu treffen.
Die Frau sah ihn ebenfalls an und senkte den Blick ihrer mandelförmigen Augen. Weitere Frauen präsentierten sich vor den glänzenden Schweinsaugen des Generals, aber die meisten schickte er gleich weg. Einige „Glückliche“ durften sich jedoch neben ihn stellen.
„Ich kenne die Frau, Uddama!“, flüsterte Neo in dessen Ohr.
„Für euch sieht doch jede Schwarze gleich aus“, meinte dieser abwinkend.
„Nein, im Ernst. Das ist eine Stewardess. Die war im gleichen Flieger wie ich! Wir schauten ihr doch noch hinterher.“
„Na ja, Zufälle …“
„Das ist kein Zufall. Das ist Schicksal. Die hätte ich am liebsten an Bord vernascht!“
„Vielleicht haben Sie ja Glück und der General hat bald genug von ihr. So wie es aussieht, ist sie definitiv in der engeren Wahl.“
„Wahl? Für was? – Vergiss es! Schon klar! Aber Uddama, ich WILL sie!“
Uddama lachte und schüttelt den Kopf.
„Junge! Hören Sie mir gut zu. Es ist sehr, sehr gefährlich, dem General ein Spielzeug wegnehmen zu wollen.“
„Ich muss Sie haben!“, flüsterte Neo weiterhin und rutschte, wie ein Schuljunge vor dem ersten Rendezvous, auf dem Sessel umher. Urplötzlich war seine Lust wieder da, sogar noch intensiver als zuvor bei den beiden Schönheiten.
Neo sah zur Stewardess. Sein Verstand arbeitete fieberhaft. Wieso ist sie hier? Hat sie es nötig, sich hier von diesem fetten Schwein angrapschen zu lassen. Mit Missfallen beobachtete Neo, wie der General ihr am Busen rumfummelte und ihr den Hintern tätschelte. Sie lachte mit ihm und ließ sich den teuren Sekt schmecken. Scheinbar erkannte sie Neo nicht wieder. So etwas wie Eifersucht kam in ihm auf.
„Jetzt tun Sie doch was, Oberst Uddama!“
„Da müssen Sie sich schon selbst helfen, Junge. Wenn sie es geschickt anpacken …“, flüsterte Uddama.
Neo beobachtete, wie der dicke Mirinada es sich auf dem breiten Klubsofa bequem machte und seine Stewardess wohl dabei die Hauptrolle spielen sollte. Fieberhaft überlegte Neo, wie er an die Frau herankommen sollte. Sie einfach vom Schoß des Generals herunterzuziehen, wäre sicher nicht die beste aller Möglichkeiten.
„Suchen Sie sich eine andere aus, Neo.“
„Das verstehen Sie nicht, Oberst. Ich muss diese Frau haben! Ich brauche ihre Hilfe.“
„Na schön, vielleicht kann ich für morgen oder übermorgen etwas arrangieren. Der General ist nicht bekannt dafür, es mit einer Hure länger als eine Nacht auszuhalten.“
„Morgen bin ich im Flieger, Uddama. Ich will die Maus heute Nacht haben, aber nicht hier … vielleicht im Hotel am Flugplatz?“
„Das wäre kein Problem, aber wie ich schon sagte, sie müssen Geduld haben …“
„Gerade das ist keine meiner Tugenden“, flüsterte Neo räusperte sich und sprach den General mit klarer, entschlossener Stimme an.
„General Mirinada. Sie sind ein Mann, der zu seinem Wort steht?“,
Dieser sah Neo nur verwundert an. Wahrscheinlich war schon die Frage für ihn eine halbe Beleidigung.
„Sie sagten vorhin, ich bin Ihr Gast und soll mir nehmen, was ich will!“
Der General sah in seine Augen, dann zu Uddama. Der nickte.
„Mister Tames. Was ich sage das ist auch so! Was wollen Sie?“
„Ich will die Kleine hier!“
„Kyra? Ausgeschlossen die …“
„General! Was wollen Sie mit diesem dürren Gerippe? An der ist doch gar nichts dran. Bringen Sie mir die Kleine in das Flughafenhotel und lassen Sie uns noch schnell die geschäftlichen Dinge durchgehen! Dann können wir uns unserer Entspannung widmen“
Der General blickte seinen Oberst fragend an.
„Morgen früh muss ich weiter, General Mirinada“, fuhr Neo fort. „Ich unterschreibe alle Papiere und hoffe, Ihre großzügige Einladung auf die Farm des Ministers bei meinem nächsten Besuch genießen zu können.“
Der fette General fletschte seine Zähne.
„Sie wollen uns so schnell verlassen, Mr. Tames?“
„Leider, General Mirinada. Leider. Aber ich habe auch sofort gesehen, dass Sie der richtige Mann für diesen Job hier sind!“
‚Autsch!’, durchfuhr es Neo im selben Moment. Er hatte sich gehen lassen und dem Dicken etwas zu viel Zucker in den Allerwertesten geblasen.
Der General erhob sich lachend aus seinem Sessel. Dabei verlor er das Gleichgewicht und plumpste wieder zurück. Neo musste sich beherrschen, nicht laut herauszulachen. Uddama war sofort aufgesprungen, reichte seinem Chef die Hand und zog ihn hoch.
„Sie beleidigen meine Intelligenz. Daran müssen Sie noch arbeiten, Mr. Tames. Denken Sie mit Ihrem Gehirn, nicht mit Ihrem Schwanz!“
Wie ein ertappter Dieb zwang sich Neo zu einem Lächeln. Diese Runde hatte er klar verloren. In Gedanken verabschiedete er sich davon, hier noch etwas Erotisches zu erleben.
„In Afrika wäscht eine Hand die andere!“, sagte der General in strengem Ton.
„In Deutschland ist das genauso!“, erwiderte Neo und sah wieder Licht am Horizont.
Mirinada beriet sich mit Uddama und dieser schien aufmerksam zuzuhören.
Neo beobachtete sie aus dem Augenwinkel und insgeheim wusste er, wenn er es in diesem Geschäft wirklich zu etwas bringen wollte, dann musste er seine Lust unter Kontrolle bringen. Aber das hatte noch Zeit. Bis zum Ende des Urlaubs.
Uddama versprach, sich um alles zu kümmern und ließ Neo und Mirinada alleine am Tisch zurück. Was die beiden an firmentechnischen Dingen besprachen, war nicht mehr als Small Talk. Dennoch machte Neo unmissverständlich klar, dass er Ahnung vom Geschäft hatte und keinesfalls ein kleiner, dummer Blondkopf war. Der General verstand nur zu gut die vielen Anspielungen, aber auch, dass Neo die Spielregeln verstand. So gesehen – hackt eine Krähe der anderen kein Auge aus.
Ein Klingeln unterbrach ihre Unterhaltung und einer der Bodyguards des Generals gab diesem ein Handy. Das Gespräch, welches in einer afrikanischen Sprache stattfand, war kurz und der General erhob sich von seinem Platz.
„Einer meiner Männer wird Sie jetzt in Ihr Hotel bringen. Oberst Uddama hat alles organisiert und an der Rezeption wissen sie Bescheid.“
„Wunderbar, General Mirinada! Es war mir eine Freude, Sie kennengelernt zu haben. Für alle Fälle …“, Neo fasste in sein Hemd, entnahm eine laminierte Visitenkarte und gab sie Mirinada. „Ich bin stets für eine gute Geschäftsidee offen!“
Der General blickte kurz auf die Karte und steckte sie ein,
„Viel Spaß, Mr. Tames.“
Neo bedankte sich höflich und der General äugte schon nach den gut proportionierten Ladys, die er sich für die heutige Nacht auserwählen wird. Schnell verließ Neo den Schuppen und wartete am Eingang auf den Wagen.
Mit quietschenden Reifen hielt eine dunkelblaue SEL-Limousine und Neo stieg ein. Ein letzter Blick auf das Gebäude, dann wichen seine Gedanken allerdings schnell auf das vor ihm Liegende und er bemerkte, wie ihn alleine die Vorstellung schon erregte.
‚Kondome!!!’, schoss es ihm plötzlich durch den Sinn.
Neo tippte dem Fahrer an die Schulter.
„Fahr zu einem Laden, wo ich Kondome kaufen kann!“
„Ik nixx värstäh!“
„Pariser! Gummis!“
„Ik nixx värstäh!“
„Volldepp!“
„Ik nixx värstäh!“
„Ist ja gut! Ich bekomme im Hotel sicherlich welche“, sagte Neon zu sich und machte es sich auf der Rückbank bequem.
Eine halbe Stunde später stand Neo unter der Dusche in einer der beiden Penthouse Suiten und freute sich auf die hübsche Stewardess, die bereits in Dessous und Negligé auf dem großen Kingsize-Bett lag. Jeden Moment musste der Page anklopfen und die hauchdünnen, aber lebenswichtigen Latexprodukte zustellen. Neo grinste zufrieden sein Spiegelbild an, schlüpfte in den Bademantel und riebt sich die Wangen mit seinem Lieblings-Aftershave ein. Er schaute kurz aus dem Fenster und atmete tief durch. Draußen war es mittlerweile stockdunkel, und nur vereinzelt erhellten Laternen oder bunte Leuchtneonreklamen die Straßen. „Let´s go“, sagte er sich und die Show begann.
Neo saß in einem Sessel und schaute gebannt den schlangenartigen Bewegungen zu, mit denen Kyra ihn bezirzte. Es war ihre Idee, ihn so anzuheizen und Neo gefiel es immer besser.
Langsam zog Kyra ihre Dessous aus und räkelte sich nackt vor Neos Augen. Sie näherte sich immer nur so weit, dass er im Sessel sitzend, sie mit den Fingerspitzen berühren konnte. Das machte ihn nur noch schärfer. Längst war Neo nackt und sein Glied war zum Zerreißen gespannt. Als sich Kyra aufs Bett legte, ihre Beine spreizte und wie aus dem Nichts einen summenden Vibrator in der Hand hielt, stand Neo langsam auf und setzte sich an das Fußende des Bettes.
Er musste schlucken, als sie sich das Toy zwischen den Beinen einführte. Erregt streichelte Neo ihre Brüste. Sie stöhnte und schloss die Augen.
„Mach du es für mich weiter, Neo?“
Sofort griff er nach dem Vibrator und folgte Kyras Bitte. Sie lag nur noch stöhnend vor ihm und ließ sich von Neo verwöhnen. Längst war Neo ihr Werkzeug und er genoss es, mit vertauschten Rollen zu jonglieren.
„Ja … ja … schneller … ja … langsamer … schneller … ja … ich kom …!“
Kyra zuckte heftig zusammen und Neo fand es unglaublich geil, sie dabei zu beobachten. Jetzt war auch er so weit und wollte endlich kommen. Schlagartig wurde ihm bewusst, dass der Hotelpage immer noch nicht da war.
„Verdammt, wo bleibt dieser Trottel nur!“
Kyra sah ihn verwundert an.
„Ich habe schon vor über einer Stunde Kondome bestellt und …“
„Die sind schwer zu bekommen, selbst für ein so einzigartiges Hotel wie dieses. Aber Neo, ich werde etwas mit dir machen, das du noch nicht erlebt hast und es wird dir helfen, die Wartezeit zu überbrücken.“
„Ich will nicht länger warten! Verstehst du nicht? Ich bin geil wie Nachbars Lumpi, ich will dich endlich vögeln.“
„Ich praktiziere ausschließlich Safer Sex!“
Neo sprang wütend vom Bett auf, griff zum Telefon und schrie den Hotelangestellten an.
„Ich habe Kondome bestellt! Wo bleiben diese Scheißdinger?“
„Der Bote ist unterwegs. Es tut uns Leid, aber …“
„Ja, schon gut!“
Wieder einmal hatte Neo sich durch sein aufbrausendes Temperament zum Kasper gemacht. ‚Die lachen sich doch dort an der Rezeption kaputt’, dachte er.
Neo atmete tief durch, und sah selbstverständlich ein, dass alles andere als Safer Sex Selbstmord war.
„Na gut, Süße. Was hättest du denn da für eine Idee?“
Sie lächelte und klopfte mit der Handfläche auf das Bett.
„Dann lege dich doch einfach auf den Bauch und lass dich überraschen.“
Dann begann Kyra Öl auf Neos Haut zu träufeln und verrieb es mit ihren Händen. Neo stöhnte einige Male auf, der leichte Schmerz des Fingerdrucks beim Massieren und das kurze Berühren, als ihre Hand, die Wirbelsäule nach unten fahrend, auch an seinem Po nicht haltmachte.
Immer intensiver massierte sie seinen Po und fuhr zwischen seine Beine, verweilte kurz und fuhr den Weg wieder in entgegengesetzter Richtung zurück. Kyra forderte Neo mit sanfter Stimme auf, sein Becken etwas anzuheben und er kniete bald darauf in einer Position, die des „Doggy style“ nicht unähnlich war. Neo keuchte und begann zu stöhnen. Die ganze Situation erregte ihn einerseits, anderseits gefiel ihm seine passive, ja schon leicht devote Rolle nicht wirklich.
„Du sehnst dich danach!“, säuselte sie in sein Ohr.
„Ja!“, hauchte er, ohne überhaupt zu wissen, wozu er gerade seine Zustimmung gab.
Kyras Finger kreiste nun an einer bestimmten Stelle und Neo stöhnte auf. Langsam, ganz langsam drang ihr Finger in seinen Po ein und Neo verzog etwas das Gesicht.
„Entspann’ dich!“
„Ich weiß nicht so recht, ob ich das will …“
„Es wird dir gefallen!“
Um ihre Aussage zu untermauern, träufelte Kyra etwas von dem Massageöl zwischen seine Pobacken und beobachte, wie Neo sich verkrampfte, lockerer wurde, aber nur, um erneut seinen ganzen Körper anzuspannen. Nach einigen Minuten war ihr Finger tief in Neo und er stöhnte laut auf, wand sich und ließ sich komplett „fallen“.
Kyra stand plötzlich auf, ging zu ihrer Tasche, die auf einem Stuhl neben dem Bett stand, und holte etwas heraus. Neo beobachtete sie dabei und seufzte, als sie sich dabei leicht nach vorne beugte. Für einen Moment erinnerte er sich, dass er seinen kleinen Freund am liebsten sofort in ihre pinkfarbene Grotte versenken wollte.
Kyra schlüpfte in ein „Teil“ aus flexiblen Bändern, die wie ein Slip saßen. Sie drehte ihm den Rücken zu und Neo erschrak, als sie sich umdrehte. Wie bei einem erregten Mann stand etwas von ihr ab. Ein schwarzer, ihrer Hautfarbe entsprechender Dildo, zeigte bedrohlich auf ihn.
Mit einmal fröstelte es Neo, aber er konnte dieses Gefühl nicht einordnen. War es Angst oder war es Lust?
Bevor er sich weiter Gedanken machen konnte, kniete Kyra bereits hinter ihm und träufelte weiteres Öl an seinen Po. Mit der linken Hand griff sie an seine Hoden und massierte diese leicht. Neo stöhnte laut auf, als die Spitze des „Kunstschwanzes“ in ihn eindrang. Die Stimulation, verbunden mit einem leichten Schmerz, steigerte seine Erregung.
Anfangs noch unsicher, genoss Neo die vertauschten Rollen. Plötzlich hielt Kyra inne. Während der Dildo tief in Neos Hintern steckte, begann sie mit schnellen Bewegungen seinen Schaft zu massieren.
Er schloss die Augen und nahm durch die geschlossenen Lider ein Blitzen wahr. Nur Sekunden später zuckte Neo heftig zusammen und eine nicht geringe, weiß-transparente Flüssigkeit sammelte sich in mehreren kleinen Pfützen auf dem Bettlaken. Seine ganze aufgestaute Lust und seinen Frust schrie er sich aus dem Leib und genoss, wie Kyra auf seinem Glied die Vorhaut mit festem Griff hin und her schob.
Neo fühlte sich geblendet und suchte mit fast geschlossenen Lidern die Lichtquelle.
Wieder dieses grelle, unnatürliche Licht und Sekunden später schaltete jemand die Zimmerbeleuchtung ein.
Oberst Uddama stand mit zwei Soldaten im Zimmer und senkte die Sofortbildkamera. Neo sprang vom Bett auf, um die teilnahmslos dastehenden Eindringlinge zur Rede zu stellen. Er ging wütend auf sie zu, die Soldaten packten ihn jedoch und drückten ihn zu Boden, wo er zappelnd einen Tobsuchtsanfall bekam.
Gegen die ausgebildeten Männer hatte er keine Chance und so beruhigte er sich schnell wieder. Einige Minuten vergingen. Die kräftigen Arme der beiden Soldaten hielten ihn, wie mit Schraubzwingen fixiert, in einer unbequemen Kauerstellung am Boden. Kyra zog sich wortlos an und sprach ein paar Worte mit dem Oberst, der ihr einen länglichen Umschlag überreichte. Sie öffnete ihn, überflog den Inhalt und lächelte zufrieden.
Kyra drehte sich ein letztes Mal um. Für einige Sekunden blickte sie Neo tief in die Augen, bis sie kurz mit der Hand winkte und den Raum verließ.
„Wenn meine Männer Sie jetzt loslassen, werden Sie sich dann zu beherrschen wissen?“
„Ich werde dir deinen Hals umdrehen, du Ratte …!“
Uddama nickte und einer seiner Soldaten zog Neo an den Haaren hoch, während der andere ihm einen Schlag in den Magen versetzte. Sich vor Schmerz krümmend, sackte Neo in die Hocke. Einer der Soldaten schubste Neo unsanft zur Seite, wo er auf dem Boden kauernd liegen blieb.
„Das können wir bis morgen früh weiterspielen, mein Junge! Letztendlich haben es aber alle Ihre Vorgänger schnell begriffen, dass kooperieren gesünder ist!“
Da Neo nicht die Anstalt machte etwas zu sagen, rissen ihn Uddamas Männer wieder vom Boden hoch und pressten ihn an die Wand.
„Ja! Okay! Ich hab’s kapiert!“
„Sicher? Überlegen Sie sich ihre Antwort gut! Sonst erfahren Sie, was Schmerzen wirklich sind!“
Neos Coolness war blanker Angst gewichen. Keinen Moment zweifelte er an Uddamas Drohung und wünschte sich nur, so schnell wie möglich im nächsten Flieger zu sitzen.
Während Neo sich den Bademantel anzog, schickte Uddama seine Männer vor die Tür. Neo setzte sich auf einen Stuhl und versuchte seine Gedanken zu ordnen.
Der Oberst goss Scotch in zwei Gläser, nahm sich einen Stuhl und reichte Neo ein Glas. Stumm stießen sie an.
„Und wieso das alles?“
„Auftragsarbeit!“
„Von wem?“, fragte Neo erstaunt. „Wer interessiert sich für mein Sexualleben? Ich bin ledig und niemandem Rechenschaft schuldig.“
„Ich dachte, Sie wären intelligenter, Neo“, sagte Uddama in Deutsch.
Neo sah ihn erstaunt an. Uddama genoss den Moment.
„Nicht schlecht für einen … Bauerntölpel, wie Sie mich gestern noch abwertend genannt haben!“
„Der Bauerntölpel scheine ich zu sein!“
„Allerdings, mein Junge. Aber wenn es ein Trost ist, es war nicht gegen Sie persönlich!“
Neo nippte an seinem Drink.
„Wo haben Sie unsere Sprache so perfekt gelernt, Oberst?“
„Ich bin in Angola geboren. Als junger Mann ging ich zum Militär und so kam ich über unsere sowjetischen Freunde in die DDR. Ich wurde von Offizieren der Nationalen Volksarmee ausgebildet und lernte russisch und deutsch.“
„Respekt Oberst! Ich habe nichts davon bemerkt!“
„Natürlich nicht, mein Jung! Ich bin ein Profi und Sie – sagen wir mal so … Sie waren schwanzgesteuert.“
Neo starrte verlegen auf den Holzboden und dann auf sein leeres Glas. Der Oberst schenkte nach.
„Jack Daniels. Nur nicht Black Label“, schmeckte Neo heraus.
„Gentleman Jack.“
„Nicht schlecht, Oberst. Nicht schlecht! Sie haben einen ausgezeichneten Geschmack.“
„Sie haben Ihr Studium mit Auszeichnung bestanden, Neo. Sie sehen gut aus, sind clever und werden Ihren Weg gehen, davon bin ich überzeugt.“
„Und irgendwann bekomme ich ein Foto geschickt, wo ich mich in den Arsch ficken lasse!“
Uddama fasste in seine Innentasche und holte die beiden Polaroidbilder hervor. Er warf sie neben Neo auf den Tisch.
„Schenke ich Ihnen, Junge!“
Neo sah Uddama erstaunt an.
„Ich dachte … Sie sind ein Profi?“
„Natürlich! Sehen Sie den schwarzen Punkt an der Decke?“ Uddama zeigte nach oben. „Neben dem Abzugsgitter! Eine Minikamera, aber ausgezeichnete Qualität.“
„Ich verstehe jetzt gar nichts mehr …“
„NEO!“
„Okay, okay. Ihr habt das inszeniert! Das war so geplant! Die Nutten im Golden Nugget … keine Gummis …“
Der Oberst lachte laut auf:
„Das war allerdings das größte Problem. Im Golden Nugget mussten wir zwei Automaten abschrauben!“
Neos Gesichtsausdruck schrieb Bände. Er schaute nachdenklich auf die beiden Polaroidfotos. Der Oberst warf ihm ein Päckchen Streichhölzer zu und während das erste Bild im Aschenbecher verbrannte, dämmerte es Neo.
„Es ging genau um diese Spielart. Die beiden im Golden Nugget sollten mich … Sie spekulierten darauf, dass ich sie ohne Gummi nicht vögeln würde, andererseits aber geil und enthemmt für neue Spielchen wäre. Aber wieso?“
Auch das zweite Foto glimmte und wurde zu Asche.
„Aber als das nicht klappte, kam Plan B. Sie erinnerten sich, dass ich die Stewardess am Flughafen schon begehrenswert fand und nicht widerstehen könnte!“
„Konnten Sie auch nicht, mein Junge. Ein guter Stratege hat immer einen Alternativplan.“
„Ist Kyra eine Nutte? Ein Professionelle, oder arbeitet die auch für Sie.“
„Weder noch! Eine junge, selbstbewusste Frau. Ich erklärte ihr, dass sie mit Ihnen keinen Geschlechtsverkehr haben wird, und es sich um einen … kleinen Scherz handeln würde.
„Kleiner Scherz?“
„Genau. Kyra glaubt, Sie seien schwul und scharf darauf, es einmal mit einer Frau zu versuchen. Quasi als Geschenk, von Ihren Freunden arrangiert. Außerdem bekam sie ein schönes Taschengeld dafür.“
Neo schüttelte nur den Kopf.
„Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr! Aber ich verstehe immer noch nicht. Wozu der ganze Aufwand? Wer ist der Auftraggeber?“
„Wie gesagt, mein Junge! Ich bin Profi. Aber Sie sollten alleine darauf kommen!“
„Ziehen Sie sich jetzt an Neo. Ich bringe Sie noch zum Terminal und vorher unterschreiben Sie die Papiere.“
„Das ist … Erpressung!“
„Natürlich ist es das. Wir sind hier in Sierra Leone. Aber ich kann Sie beruhigen. Das ist vielleicht ein armes Land, und sie lachen über unseren Lebensstandard. Ich versichere Ihnen, wir schlachten doch nicht die Kuh, die uns mit Milch versorgt!“
Neo wollte nur weg und war kurz darauf mit dem Oberst am Flughafen. Die Maschine startete erst in vier Stunden. Neo unterschrieb den Bericht, den Uddamas Leute in seinem Namen verfasst hatten. Das Schreiben war recht allgemein gehalten und Neo konnte es sogar mit gutem Gewissen bestätigen.
„Was wird auf dem Videofilm zu sehen sein?“
„Das, was sie jedem Mann plausibel erklären können. Ein Mann und eine Frau …die normalen Sex haben.“
Ein kräftiger Händedruck, wie er unter Männern üblich ist, und Neo saß alleine in der noch menschenleeren Abfertigungshalle.
„Ach, noch eine Kleinigkeit, Neo!“
Der Oberst warf etwas durch die Luft, das Neo reflexartig auffing. Er starrte auf das quadratische Plastiktütchen mit dem knallroten Aufdruck. „Save your Live – Hersteller Dettenheimer Holding - Made in Sierra Leone”.
Eines unserer Hauptprodukte“, lachte sich Uddama halb kaputt. „Und noch was, der einzige Fehler den ich machte: Als Sie im Büro warteten, standen Hunderte von den Dingern im Foyer.“
Neo sah ihm fassungslos hinterher und steckte das Kondom ein.
„Immerhin ein Souvenir. In Florida muss ich das alles erst einmal verdauen“, sagte er zu sich selbst und verfiel ins Grübeln. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Nur einer konnte das organisiert haben. Einer der wohl mitbekommen hat, dass er vor ein paar Jahren selbst fotografiert wurde. Da hatte er seinen Studienkollegen wohl etwas unterschätzt.
Eine Stewardess weckte Neo, der auf den bequemen Polstern des Wartesaals eingeschlafen war, und forderte ihn auf, an Bord der Maschine zu gehen.
[Vielen Dank an Mondstern]
Immer noch müde, betrachtete Neo, wie die Afrikaner das Gepäck fertig in die Maschine luden und das Flugzeug langsam startbereit machten. Vorne, neben dem Zugang zur ersten Klasse, erklärte der Kapitän höchstpersönlich, sozusagen als Bonbon für zahlungskräftigsten Fluggäste, die Sicherheitsvorschriften. Neo erfuhr heute wahrscheinlich zum zweihundertsten Mal, wie viele Rutschen ihn notfalls aus dem Flugzeug retten würden, und dass man die Schwimmweste unter seinem Sitz überraschenderweise mit dem Stück aufblies, auf das ein großer schwarzer Pfeil gemalt war, der die Beschriftung trug:
Bitte hier aufblasen!
Neo lehnte sich in seinen komfortablen Sessel zurück. Immerhin durfte er nun zu seinem Urlaub zurückkehren. Florida würde ein schönes Kontrastprogramm zu den Afrikanern bieten. Endlich wieder Meer, Sonne in erträglicher Temperatur und Frauen, von denen man kein Aidstest verlangen musste.
Als er sich in der Kabine der ersten Klasse umsah, begann er zu lächeln. Die meisten der Mitreisenden waren ältere weiße Herren in teuren Anzügen, die vermutlich ähnliche Gründe wie Neo auf den schwarzen Kontinent geführt hatten. Aber diese waren für Neo nur eine Klischee bestätigende Randerscheinung. Denn am Ende des Ganges, bei der Getränkebar, stand der Grund, warum dieser Flug sehr unterhaltsam werden konnte. Zumindest attraktiv. Neo schüttelte seufzend den Kopf und versuchte ein Grinsen zu unterdrücken. Er wurde scheinbar aus Schaden oder besser aus Erfahrung nicht klug. Oder irgendetwas faszinierte ihn am dem Beruf der Flugbegleiterin.
Neo in Fantasia [von Juxi und Sabbi]
Denn er hatte eben eine Stewardess mit sanft gewellter, blonder Engelsmähne entdeckt, die ihm den langen Flug garantiert dadurch versüßen würde, indem sie ihren wohlgeformten Körper in einer eleganten, ihre Reize zur Schau stellenden Uniform, mehrere Male zu seinem Sitz bewegen würde, um ihn zu bewirten. Er war gut darin, die Aufmerksamkeit anderer auf sich zu ziehen. Besonders wenn er seinen Brand von einem langen, berauschenden Abend löschen musste und eine besonders hinreißende Stewardess für sein Wohl zu sorgen hatte.
‚Ja ja.’ Er seufzte, schloss, wie vom Kapitän gewünscht, den Gurt und stellte die Rückenlehne hoch. Die Boeing rollte langsam auf das Startfeld. Jetzt kam das übliche Prozedere, das er als Karrieremensch natürlich längst gewohnt war. Das Anschwellen der Geräuschkulisse, dann der kräftige Ruck der Beschleunigung. Als die Lichter der ausklingenden Nacht schnell genug an ihm vorbeibrausten, hob sich der Vogel. Minuten später erloschen die Hinweisschilder. Er löste den Gurt und winkte der blonden Schönheit im aufregend kurzen Mini zu.
„Könnte ich bitte eine Flasche Evian haben?“, bat er, als sie sich höflich zu ihm hinab beugte und der belebende Duft ihres Parfüms zu ihm vordrang. Er las die Lettern ihres Vornamens mit vagem Interesse.
„Selbstverständlich. Bringe ich sofort.“ Ob sie nun Sabrina, Sabine, Senta oder Sandra hieß, wusste er nicht mehr, sobald sie ihm den Rücken zugewandt hatte und davoneilte. An ihr aufregendes Dekolletee erinnerte er sich genau. Mit der ansonsten recht biederen Kleiderordnung wurde es hier in der Businessclass offensichtlich nicht so streng genommen. Kein BH, keine Notwendigkeit, die Bluse bis ganz obenhin zugeknöpft zu halten. Sein Herz machte einen kleinen Sprung, als sie ihren Körper geschmeidig zwischen den Sitzen zu ihm durchschlängelte und sie ihn freundlich fragte, ob sie ihm einschenken dürfe.
„Sehr gerne.“
Er klappte sein kleines Tischchen herunter und sah zu, wie Sabrina oder Sabine oder Steffi, wie die Frau mit dem schönsten Körper, den er seit Langem gesehen hatte, sich mit dem Verschluss der Flasche abmühte. Wie sie sie fest zwischen die Oberschenkel klemmte, um sie zu öffnen, wobei ihre Finger, die sich wie ein Schraubstock um den Verschluss legten, eine weiße Farbe annahmen, wie sich ihre Brüste gegen den Stoff drückten und ihm signalisierten, befreit und leidenschaftlich geknetet werden zu wollen. Er war sicher, er würde sie kriegen. Frauen ihres Formats ließen sich für gewöhnlich leicht imponieren und von seinem Charme einwickeln. Spätestens beim Aussteigen würde er wissen, wo sie in Miami zu nächtigen gedachte und wann sie ihn erwartete. Mit etwas Glück würde sich sogar schon während des Flugs eine Möglichkeit ergeben, mit ihr auf der Bordtoilette zu verschwinden. Und dass es dort heiß hergehen würde, war klar. Das Bild, wie sich ihre Schenkel um sein Becken schlangen, während er sie gegen die Wand drückte und sie mit tiefen Stößen vögelte, hatte er klar vor Augen, genauso ihr reizendes Dekolletee. Sein nicht ganz kleiner Freund, auf den Frauen ihres Formats nur zu gerne abfuhren, meldete sich zu Wort und stemmte sich ein Stück weit hoch. Gerade so weit, um die Hose etwas ausgebeult aussehen zu lassen. Er genoss die Situation und machte kein Geheimnis daraus, dass er von ihrem Äußeren angetan war. Erst als sie ihn verzweifelt um Hilfe bat, ging er ihr zur Hand und schraubte das Metallkäppchen von der Glasflasche, die er triumphierend lächelnd retournierte, wobei Sabrina – tatsächlich hieß sie so – ihn mit dezent geröteten Bäckchen anlächelte.
„Danke vielmals. Das ist mir peinlich. Und trotzdem passiert es immer wieder.“
„Nichts zu danken, Sabrina. Ich habe zu danken.“ Er zwinkerte ihr zu, spendierte ihr einen einstudierten Ladykillersmile und spähte ungeniert auf den sich öffnenden Spalt der Bluse, was ihr keineswegs entging, als sie sich erneut nach vorne beugte, um einzuschenken.
„Ich heiße übrigens Neo – Neo Tames. Dann können sie mich beim Namen rufen, wenn sie mit einer weiteren Flasche Probleme haben sollten.“
„Willkommen an Bord, Neo.“
Sie blickte in sein Gesicht und schenkte ihm ein freundliches Lächeln, bei dem ihre makellosen Zähne weiß blitzten. Ihm wurde warm ums Herz und urplötzlich kalt im Lendenbereich.
„Scheiße ist das kalt!“ Er fluchte und sprang hoch. Ein dunkler Fleck hatte sich auf seiner ausgebeulten Hose abgebildet. Der See, der sich um das übervolle Glas herum gebildet hatte, tropfte seitlich vom Tischchen. Sabrina entschuldigte sich umgehend mehrmals und hatte flugs ein Tuch parat, mit dem sie die ausgebeulte Hose trocken wischen wollte.
Etwas genervt und vom Charme des ungeschickten Blondchens angetan, entschuldigte er sich und zog sich auf die Toilette zurück, wo er die Hose auszog und unter dem Händetrockner trocknete. Als er an seinen Platz zurückkam, war alles wieder in bester Ordnung. Die halb leere Flasche Evian war durch eine Volle ersetzt, das Glas bis zur Markierung eingeschenkt, zur Wiedergutmachung ein kleiner Kuchen neben das Glas gestellt. Darunter fand er eine Serviette mit dem handgeschriebenen Hinweis: „Sollte der überaus reizende kleine Neo mal was wirklich Fantastisches kennen lernen wollen …“ und darunter stand ihre Telefonnummer.
Neo faltete die Nachricht sorgfältig und verstaute die Serviette in seinem Sakko. Er erspähte sie am Ende des Gangs, wo sie gerade einen anderen Passagier bewirtete, prostete ihr mit dem Glas Evian zu und beschenkte sie mit einem heroischen, aber herzlichen Lächeln, das sie augenzwinkernd erwiderte. Dann nahm er einen gierigen Schluck, machte sich in heißer Vorfreude über den Kuchen her und lehnte sich zurück. Er beschloss, die Morgenzeitung zu lesen. Danach wollte er ein kleines Nickerchen machen, um in Miami fit für Sabrina zu sein.
„Jepp, jepp, wieder ein warmes Nest mit einer außerordentlich heißen Braut“, sagte er zu sich und freute sich über das gefundene Nachtquartier, das er vielleicht ausnahmsweise nicht kurz nach dem vollzogenen Beischlaf wieder verlassen würde.
Die erste Seite las er mit regem Interesse, jedoch nicht ohne hie und da zu Sabrina zu schielen, die, wenn sie Notiz davon nahm, immer einen verstohlenen Blick für seine Leibesmitte übrig hatte.
Er nahm erfreut zur Kenntnis, dass er seinen rauchenden Arbeitskollegen ihre Raucherpausen künftig nicht mehr vergolden musste, runzelte die Stirn ob sinnloser Tempolimits, die auf Autobahnen eingeführt werden sollten, um Schadstoffemissionen zu reduzieren.
„Und das mir. Wozu hab ich mir denn einen Cayenne gekauft, wenn ich damit nur 100 fahren darf?“, fragte er sich und bemerkte ganz beiläufig, dass ihn die kurze Nacht mehr geschlaucht hatte, als er es sich eingestehen wollte. Dabei fühlte er sich nicht wirklich müde, sondern …
Angestrengt dachte er nach, wie er sein Befinden beschreiben sollte. Freilich war er erledigt. War das nicht angebracht, wenn man die halbe Nacht lang mit einer heißen Braut gebumst hatte? Er fühlte sich trotzdem körperlich fit. Die Konzentration ließ vielleicht ein bisschen zu wünschen übrig. Seine Fantasie spielte ihm Streiche. Oder war es möglich, dass Sabrina ihre zart schimmernden Strümpfe ausgezogen hatte? Und eben hatte er geglaubt, anstatt ihres Rocks nur ein kleines, unschuldig weißes Schürzchen gesehen zu haben. Neo sah sich nach ihr um, sah von hinten nichts Auffälliges, wenn er von der rückenfreien Bluse absah. Ein leichter Schwindel überfiel ihn, zog wie ein heißer Schauer durch seinen Körper und hinterließ ein angenehmes Kribbeln im Bauch. Wohlige Wärme erfüllte ihn. Ja. In der Tat fühlte er sich müde und hellwach zugleich. War er beschwipst? Er rieb sich die Augen. Und als sich sein Blick wieder klärte, stand Sabrina vor ihm und schenkte zuckersüß lächelnd nach, wobei sie sich ihm zuliebe extra weit hinabbeugte und noch einen Knopf mehr geöffnet hatte.
„Noch einen mehr, und eines der Bällchen flutscht heraus“, fantasierte er nicht nur in Gedanken und starrte wie hypnotisiert in ihren Ausschnitt.
„Aber doch nicht hier, Neo“, entgegnete sie, drehte sich noch etwas in seine Richtung und verharrte noch eine Sekunde. „Was würden denn die anderen Passagiere sagen, wenn ich hier meine Babys auspacke?“ Sie strich mit einem Finger über ihre reizenden Bällchen, streckte die zweite Hand aus und legte sie unverschämt auf seinen abstehenden Harten, der sich jetzt nicht mehr verbergen ließ, und drückte ihn leidenschaftlich. „Ein bisschen müssen sie sich noch gedulden. Nach dem Frühstück habe ich eine längere Pause. Halten sie so lange durch, Neo?“ Sie sah ihn fordernd an und knetete die Schwellung, die noch immer zu wachsen schien.
Er nickte, schluckte trocken und trank gierig, während Sabrina die Flasche abservierte und eleganten Schrittes davoneilte. Klar war er verwöhnt, was seinen Erfolg beim anderen Geschlecht anging. Aber dass sich diese atemberaubend attraktive Frau derartig an ihn warf, betörte ihn mehr, als er sich eingestehen wollte. Widerwillig widmete er sich wieder der Zeitung. Er versuchte, seine entgleisten Gedanken unter Kontrolle zu bringen. Er schloss für einen Moment die Augen und konzentrierte sich auf … nichts. Der Film, der ihn und Sabrina beim heißen Liebesspiel zeigte, lief unaufhörlich weiter. Seine Erregung wuchs. Zugleich auch die Müdigkeit und das Schwindelgefühl, das ihm vorgaukelte, zu schweben. Als er sich wieder der Zeitung widmete, verschwammen die Zeilen langsam aber sicher. Er ertappte sich dabei, in immer kürzeren Abständen ganz kurz einzunicken. Zwar waren es immer nur Sekunden. Dennoch verpasste er Sabrina hin und wieder, wenn sie vorbei hastete. Es waren verlorene Momente, in denen ihre Brüste, etwas über Augenhöhe, aufgeregt unter ihrer Bluse auf und ab hüpften und ihm zuriefen, dass sie von ihm liebkost werden wollten. ‚Später, Babys, später’, dachte er sich. Jetzt war er müde. Geil aber müde. Sehr müde sogar. Die Zeitung sank auf die Beule, sein Kinn bis zu seiner Brust. Von einer auf die andere Sekunde war er scheinbar tief eingeschlafen. Welch wilde Träume ihn heimsuchten, wusste nur eine – Sabrina, die mit einem smarten Lächeln immer wieder vorbeieilte und sich den anderen Passagieren widmete.
*****
Als Neo die Augen aufschlug, fiel ein gleißend heller Lichtkegel in sein Gesicht. Unweigerlich blinzelte er. Nach und nach schärften sich die Konturen seiner Umgebung. Noch ein bisschen später und er erkannte auch Farben und Formen. Er fand langsam aber sicher zu sich selbst. Er war splitternackt. Sein Körper fühlte sich taub an. Die Arme waren unbequem unter den Rücken gebettet, seine Beine hingen über den harten Rand eines ziemlich unbequemen Betts. Ungelenk befreite er seinen eingeschlafenen Arm von der Last seines Körpers und rieb sich mit einer Hand die Augen, während die andere schmerzhaft kribbelnd zum Leben erweckt wurde. Als er seine Beine über die schroffe Kante zog und auch diese wieder knieabwärts durchblutet wurden, wollte er vor Schmerz laut aufschreien. Stattdessen entrang sich ein unbeholfenes Kichern seiner Kehle. Es war ein Kichern, das schmerzte. Im Kopf nämlich. In diesem hämmerte es, als wäre er eben aus einem rauschbedingten Koma erwacht. Dennoch drang sein gequältes Lachen in den strahlend schönen Vormittag hinaus. Er fühlte sich wie ein armer Tropf, der völlig hilflos in irgendeinem Bett lag und sich minutenlang nicht mehr rühren konnte. Ihm kullerten längst Tränen über die Wangen, ehe er sich wieder beruhigte. Endlich konnte er sich die Augen trocken reiben und sich in Ruhe umsehen. Die Bilder um sich herum entpuppten sich als Porträts von Gespielinnen seiner Vergangenheit, die in chronologischer Reihenfolge die Wände zierten. Er erkannte sie alle wieder, wenngleich er sich nicht an alle Namen erinnern konnte. Es handelte sich anscheinend doch um sein Bett in einer seiner Junggesellenbuden. Weil die Rollläden nicht ganz geschlossen waren, fiel Licht durch den Spalt. Warum er quer darin gelegen hatte und die Beine über den hölzernen Rahmen hinaushingen, entzog sich seiner Kenntnis. Ein tierischer Kater erfüllte seinen Kopf mit einem mürrischen Brummen. Hatte er etwa am Vorabend gesoffen? Immerhin war es, abgesehen von fröhlichem Vogelgezwitscher, gespenstisch still, was dieses Brummen erträglicher machte.
Unbeholfen rappelte er sich hoch und setzte einen Fuß vor den anderen. Begleitet von einem herzhaften Gähnen streckte er sich in alle Richtungen und stemmte sich aus den Federn. Im Kopf hämmerte es gewaltig. Etwas in ihm wollte sich gegen das Aufstehen wehren und ihn zurück ins Bett befördern, doch irgendwie hielt er das Gleichgewicht und torkelte in Richtung Fenster, um die Jalousien langsam zu öffnen. Sein Staunen ließ ihm den Mund offen stehen. Statt des gewöhnlichen Anblicks der etwas heruntergekommenen Siedlung bot sich ihm eine Aussicht auf eine Welt, die vorwiegend aus warmen, gelblichen und rötlichen Pastellfarben bestand. Die Siedlung war von saftigen Grünflächen, diese wiederum von herrlich regelmäßig gestutzten Hecken eingefasst. Der gewohnt löchrige Asphalt war einer menschenleeren, makellosen Straße gewichen, deren Ränder breite Gehsteige aufwiesen. Alles in allem erinnerte das Szenario ein bisschen an Fantasiewelten von Kindheitsträumen, die aus Lollybäumen und Tortenhäusern mit Zuckergussdächern bestanden.
‚Kitschig. Zu kitschig. Irreal’, waren seine ersten Gedanken, die seinen Kater kurz vergessen machten. Trotzdem staunte er verträumt in den ruhigen Vormittag hinaus und war von der Schönheit überwältigt. Er schloss die Augen, atmete tief ein und flutete seine Lungen mit frischer Frühlingsluft, die um so viel reiner wirkte als sonst. Doch die Freude über die Frühlingsruhe währte nur kurz. Wie aus dem Nichts war ein silbernes Bentleycabrio auf der Bildfläche erschienen und raste die Straße entlang. Im Fahrtwind wirbelte eine blonde Engelsmähne hinterher, bis es mit quietschenden Bremsen die Fahrt verlangsamte.
Der kreischende Felgentod, der das Einparkmanöver der Blondine begleitete, jagte ihm einen stechenden Schmerz durch den Schädel. Erschrocken schreckte er hoch und stieß dabei mit einer Zehe gegen den Heizkörper.
„Aua!“ Er fluchte lauthals und hüpfte einbeinig, die Zehen haltend, hin und her. Sein Kopf drohte zu explodieren. Er war nicht sicher, was schlimmer war – der Kater oder die vielleicht gebrochene Zehe. Schnaubend ärgerte er sich über das Ungeschick der Fahrerin.
„Typisch Blondine. Frau am Steuer – Ungeheuer“, sagte er sich. „Sicher wieder eine der superscharfen hirnlosen Weibsen, die nur für eines zu brauchen sind.“ Und damit meinte er nicht das Einparken von Autos auf einer ohnehin menschenleeren Straße.
Der Schmerz im Zeh ließ nach. Er wagte es, sich wieder beidbeinig hinzustellen, um zu beobachten, ob sich sein Verdacht bestätigen würde.
Der Motor lief noch, als die Luft aus dem zerschundenen Reifen strömte und die Felge sich bis auf den Asphalt senkte. Plötzlich blickte sie ihn entschuldigend über die dunkle Sonnenbrille hinweg an. Zu unerwartet hatte sie ihn geortet, als dass er den rettenden Sprung hinter den Vorhang geschafft hätte. Dessen war er sich bewusst. Es hieß, seinen Mann zu stehen und ihrem Blick zu trotzen, obwohl er bereits ahnte, dass sie seine nackte Leibesmitte erspäht hatte. Schließlich war das Fensterbrett etwas über Kniehöhe angebracht und seine Wohnung im Erdgeschoss. In der Tat erwies sich die Frau als äußerst attraktiv. Hinter ihrer Sonnenbrille verbarg sie ihre himmelblauen Augen, die ihn fast genauso anstrahlten wie das Hilfe suchende, freundliche Lächeln, bei dem ihre Zähne weiß zwischen den kirschfarbenen Lippen blitzten. Ihr Körper war in ein luftiges Kleid gehüllt. Die Spaghettiträger ließen das Dekolletee großzügig und offenherzig wirken. Der Ansatz ihrer Brüste verriet, dass es sich bei ihnen um eine äußerst reizende Handvoll handelte. Die entschuldigende Geste des Schulterzuckens ließ ihre Äpfelchen kurz wippen.
‚Wenn der Rest des Körpers ähnlich perfekt ist …’, dachte er, und Vorfreude keimte auf. Kannte er die Frau nicht von irgendwoher? So angestrengt er mit seinem verkaterten Gehirn nachdachte. Es fiel ihm nicht ein. Nach ihrem lasziven Lecken über ihre vollen Lippen hatte er ihr die blitzartig hervorgerufenen Schmerzen natürlich längst verziehen und stellte sein Glied stolz zur Schau.
Endlich verstummte der Motor. Die Fahrertür ging auf. Schlanke Beine, die unter dem kurzen Kleid besonders lang wirkten, bewegten sich elegant durch die Türöffnung. Ihre Haut hatte das matt schimmernde, blasse Etwas, das im Frühling auf Neo eine besonders anziehende Wirkung hatte. Sie ging um die Fahrertür herum und inspizierte den fabrizierten Schaden. Weil sie sich dabei weit hinabbeugte, ohne in die Knie zu gehen, offenbarte sie ihren niedlichen Po, der zwei perfekten Halbkugeln nicht unähnlich war.
‚Halt’, sagte er sich, als sie sich wieder aufrichtete. ‚Bitte noch einmal. Aber langsamer. Sag bloß, die trägt keine Unterwäsche.’
Als hätte sie seinen Wunsch vernommen, erhörte sie ihn und sah noch einmal ganz genau hin.
‚Strrrrike!’ Er freute sich. ‚Ich wusste es.’ Sein Glied regte sich unmerklich. Es reichte aber, um Neos Ladykillerinstinkt zu wecken. ‚Sieht so aus, als käme mein Frühstück heute zu mir ins Haus.’ Und dabei war ihm in Anbetracht seiner Kopfschmerzen weiß Gott nicht nach Frühstück zumute.
Abermals zuckte sie mit den Schultern. In ihrem Kleid sah sie hilflos aus, als sie Blickkontakt mit ihm suchte.
„Sieht nach einem Totalschaden aus“, mutmaßte sie in seine Richtung und ließ das Blut in seinen Adern für einen Moment lang gefrieren.
‚Logisch. Schmeißen wir das Auto weg, bloß weil die Felge im Arsch ist’, ärgerte er sich über die Wortwahl der niedlichen Dumpfbacke vor seinem Haus. Neo beschloss, sein Verhalten ihrem IQ anzupassen. Er mimte den hilfreichen Retter in der Not, der stets weiß, was zu tun ist und nie arrogant genug ist, um sie zu verunsichern.
„Haben sie 'nen Platten?“
„Ja“, bestätigte sie. „Sieht ganz so aus, als wäre meine Felge dem Bordstein nicht ganz gewachsen gewesen. Dass immer mir so was passiert.“
„Ach was. Das kann doch jedem einmal passieren“, beschwichtigte er.
„Das ist schon das dritte Mal – in diesem Jahr. Ich könnte heulen.“ Sie schlug mit der Hand auf die Motorhaube, als ob das Auto Schuld an ihrer Unfähigkeit hätte. Obwohl das Neos Puls zusätzlich Auftrieb verlieh, behielt er die Fassung. Im Gegenteil. Ihr trauriger Blick weckte seinen Beschützerinstinkt.
„Aber nicht doch. Heulen macht den doofen Reifen auch nicht wieder flott.“
„Da haben sie allerdings recht“, gab sie zu und näherte sich seinem Fenster.
„Haben sie einen Ersatzreifen?“, fragte Neo nicht ohne Hintergedanken. Wenn sie sich bei der Montage bückte, böten sich ganz sicher aufregende Einblicke.
„Ja, das schon. Aber ob sie es glauben oder nicht: Ich kann noch immer nicht selbst den Reifen wechseln.“
Sie hatte die Sonnenbrille auf der Stirn abgesetzt und stand inzwischen quasi direkt vor ihm und inspizierte seinen Körper von oben nach unten. An den wichtigen Stellen verharrte der Blick für einige Sekunden.
„Brauchen sie Hilfe?“
„Hm. Wie meinen sie das jetzt?“, fragte sie und plinkerte ihn vielsagend an. „Kommt ganz darauf an, ob sie das passende Werkzeug parat haben.“
„Wenn sie mich kurz entschuldigen …“
Er wandte sich ab, um sich für den Kampf des Machos zu rüsten. Das passende Werkzeug hatte er natürlich immer parat. Egal, welches sie meinte. Er ließ sie vor dem offenen Fenster stehen und marschierte schnurstracks über die Küche, wo er sich schnell wirkendes Schmerzmittel einverleibte, in seinen Abstellraum, wo auch sein Werkzeugkasten lagerte. Die passende Latzhose hing direkt darüber. Er brauchte nur hineinzuschlüpfen und sich daran zu erfreuen, dass sich der raue Stoff gut an seiner Penisspitze anfühlte. T-Shirt brauchte er keines. Er hatte so den Verdacht, dass sich ob seines sportlichen Körpers ohnehin niemand beschweren würde, wenn er mit nacktem Oberkörper an der Karre herumwerkelte. Wenn er keine Unterhose trug, konnte sich das eigentlich nur als vorteilhaft erweisen. „Damit hätten wir wohl Gleichstand“, sagte er zu sich und dachte an ihren süßen Hintern, den sie ihm dargeboten hatte.
Als er die Haustür lässig mit dem Ellenbogen aufstieß, erwartete ihn die Schönheit schon.
„Aha, Neo heißen sie also?“
Das musste sie am Türschild gelesen haben. ‚Gar nicht mal schlecht für eine Blondine’, kombinierte er.
„Richtig. Neo Tames. Sie dürfen mich gerne Neo nennen.“
Er reichte ihr einen kleinen Finger, den er so weit wie möglich von der Werkzeugkiste abspreizte, und lächelte sie entschuldigend an.
„Schön, den nackten Mann hinterm offenen Fenster endlich beim Namen nennen zu können. Ich heiße übrigens Sabrina.“
Ein kurzer Schauer durchfuhr ihn. Er wusste nicht warum, aber es wunderte ihn nicht, dass sie Sabrina hieß. Im Gegenteil. Er fühlte sich so, als hätte er den Namen erwartet.
„Und ich bin erfreut, jene Frau kennen zu lernen, die mir in aller Früh ihren niedlichen Knackarsch zur Schau gestellt hat.“
Wie auf Kommando errötete sie und rechtfertigte ihr freizügiges Outfit: „Nun … wissen sie … Manchmal fahre ich einfach sinnlos in der Gegend herum und genieße es, wenn der Fahrtwind durch mein Haar und über die nackte Haut streicht. Es gibt mir das Gefühl von grenzenloser Freiheit. Am liebsten würde ich ja nackt fahren. Aber das gibt tagsüber nur Anzeigen wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses.“
Sie waren beim Auto angekommen und starrten für einen stummen Moment auf das Desaster.
„Tatsächlich. Die Felge war der Bordsteinkante nicht gewachsen“, bestätigte er und wusste nicht, ob er bei dem Anblick lachen oder weinen sollte. Wie konnte eine offensichtlich strohdumme Blondine nur an so ein edles Auto kommen? Wie war es möglich, sich auf einer leeren Straße so dusselig einzuparken? Dabei waren die Bordsteine nicht mal sonderlich hoch oder scharf. Sie wirkten harmlos. Nur die Regelmäßigkeit ihrer Anordnung war fast schon beängstigend. Ebenso die gespenstische Ruhe, die ansonsten immer um die Zeit dem Geplapper von Dutzenden Tratschweibern weichen musste. Aber weil er sich nach wie vor ein bisschen benebelt fühlte und nicht beschwören konnte, wirklich wach zu sein, kümmerte er sich nicht darum, sondern spielte weiterhin routiniert seine Rolle des Weiberhelden.
„Können sie den Reifen wechseln?“, fragte sie und beugte sich neben ihm vornüber, um gemeinsam mit ihm näher hinzusehen. Dass sein Blick unweigerlich vom Blechschaden abdriftete und den Weg bis tief in ihr Dekolletee fand, verheimlichte er nicht. Dass ihm gefiel, was er sah, ebenfalls nicht.
„Wenn sie mir mehr Einblicke dieser Art gönnen, wechsle ich sogar alle vier Reifen.“
„Welchen Sinn hätte das denn? Ich hab doch nur einen im Kofferraum. Da müssen sie mir schon was Besseres anbieten.“
„Vielleicht putze ich auch ihre Windschutzscheibe. Die Motorhaube poliere ich aber nur, wenn ich weiß, dass ich mich mit ihnen darauf vergnügen werde.“
Er wusste, dass das hoch gepokert war. Aber Frauen, die teils elegant und teuer wirkten, sich billig gaben und nichts im Hirn hatten, imponierte die lockere Zunge für gewöhnlich.
„Darüber werde ich nachdenken, wenn der Reifen montiert ist.“ Ein spitzbübisches Lächeln spannte sich über ihre Lippen. „Der ist übrigens im Kofferraum und viel zu schwer für mich.“
Sie holte aus und gab ihm mit der Handfläche einen Klaps auf den Hintern.
„Und fühlt er sich wenigstens gut an?“, wollte er wissen, als sie um das Auto herumgingen und sie den Kofferraum öffnete.
„Na ja. Geht so. Hatte auch schon knackigere Rundungen in der Hand.“ Sie griff sich an ihre Brüste und drückte sie sanft zusammen, sodass sie prall aus dem Dekolletee hervortraten. Als Neos Blick auf ihren Babys haftete, lachte sie lauthals. Sabrina öffnete den Kofferraum und räumte allen möglichen Krimskrams zur Seite.
„Hier, unter der Klappe müsste er verstaut sein.“
Brav gehorchte er und zog an der Lasche. Doch statt eines Reifens kam ein kleines rosarotes Köfferchen, das mit Plüsch eingehüllt war, zum Vorschein.
„Na so was. Ich wusste gar nicht, dass die auch hier drinnen sind“, flötete sie. „Ich glaube, die gehören nicht hier hin.“
Sie angelte nach dem Griff und schmiegte ihren Oberkörper dabei eng an seinen. Einen Moment lang war er von dem sanften Druck ihrer Brüste abgelenkt. Er stellte sich vor, wie es sein musste, sie zärtlich zu kneten und an ihren Knospen zu knabbern. Ob sie so klein und spitz abstehend waren, wie er sie sich vorstellte? Ein Rumpeln riss ihn aus seinem Sekundentraum. Quer über den Boden des Kofferraums lagen allerlei Dildos und anderes Sexspielzeug verstreut herum. Sabrina kicherte unverschämt ansteckend, sodass er in ihr Gelächter einstimmen musste.
„Gehört das auch zu ihren Ausflügen in die Natur?“, fragte Neo und nahm einen Vibrator genauer unter die Lupe, indem er ihn prüfend beäugte. Er war ziemlich klein, kleiner als sein Schwanz. Dafür war er auf einer flexiblen, muschelähnlichen Unterlage befestigt, die an der Unterseite einen kleinen Schalter und einen Batteriefachdeckel aufwies. Zwei Riemchen, die schlaff zur Seite hingen, ließen Ähnlichkeiten mit einem Höschen erkennen.
Er suchte ihren Blickkontakt und hielt das inspizierte Teil vor ihre Nase.
„Ist das so schwer vorstellbar?“ Sie stemmte die Fäuste erst in die Seiten und kniff die Augen zu Schlitzen zusammen, dann entriss sie ihm ihren kleinen Liebling, der sich laut Hersteller Liebesmuschel nannte.
‚Kein Wunder, dass die Frau so einen Mist zusammenfährt’, dachte sich Neo. ‚Wenn das bisschen Hirn auch noch ausgeschaltet wird, weil Madame gerade im siebten Himmel schwebt, kann nichts Gescheites dabei herauskommen.’
„Was glauben sie: Können sie meinen Reifen schneller wechseln, wenn ich ihnen das Teil mal vorführe?“
Neo stockte der Atem. Er glaubte sich verhört zu haben und blickte sie ungläubig an.
„Das trauen sie mir wohl nicht zu, oder?“ Sie legte den Kopf zur Seite und musterte ihn, begleitet von einem neckischen Lächeln.
„Äh …“ Neo wollte etwas sagen, fühlte sich aber zum ersten Mal seit vielen Jahren auf dem falschen Fuß erwischt. Ihn beschlich der üble Verdacht, dass er der Frau vielleicht nicht gewachsen sein könnte, verdrängte den Gedanken aber schnell wieder. Ihm fiel nichts ein, was er dem hätte entgegnen können. Natürlich wollte er dabei sein, wenn sie es sich selbst besorgte. Aber noch viel lieber wollte er es ihr besorgen. Er fühlte, wie sein Magen von einem wohltuenden Kribbeln durchflutet wurde und sich etwas in seiner Hose in freudiger Erwartung aufrichtete und erhärtete.
„Was halten sie von dem Deal? Sie wechseln meinen Reifen und ich mache es mir vor ihren Augen ein bisschen gemütlich, um es mal so zu formulieren. Irgendwie will ich mich schließlich auch erkenntlich zeigen für ihre Hilfe“, flötete sie, grapschte nach der Liebesmuschel und wirbelte sie wie eine Trophäe in der Luft.
„Das ist ihr Ernst, oder?“, fragte er vorsichtig und freute sich zugleich über die leichte Beute, die ihm schon am frühen Morgen in die Arme gelaufen war. „Immerhin bin ich doch ein Fremder …“
„Na und? Ich war auch eine Fremde, als sie mich nackt vor dem Fenster empfangen haben“, konterte sie und spechtete verstohlen auf die ausgebeulte Latzhose. „Aber bevor wir loslegen können, müsste ich mal eben.“
Neo schenkte ihren, sich deutlich durch das Kleid abzeichnenden Nippeln, seine volle Aufmerksamkeit und träumte schon davon, vor ihr, zwischen ihren geöffneten Schenkeln zu knien, während sie sich mit diesem Ding vergnügte ...
„Hm?“ Sein Blick klärte sich. Er bekam seine Gedanken wieder etwas unter Kontrolle.
„Ich müsste mal meine Blase leeren. Dürfte ich das eben bei ihnen …?“, fragte sie diskret.
„Oh. Äh, natürlich. Hinter der Türe gleich links …“
Er konnte gar nicht ausreden. Sabrina lehnte schon an der Seite ihres Bentleys – keinen Meter neben Neo, zog das Kleid hoch, öffnete die Beine zu einer leichten Grätsche, legte ihre Hand über ihre Muschel, zog mit Zeige- und Mittelfinger ihre Schamlippen auseinander und begann vor Neos Augen zu urinieren, wobei der feste Strahl in die blühende Hecke prasselte.
„… ist das WC“, beendete er den Satz und schluckte trocken, während ihm das Herz bis zum Hals schlug. Etwas derartig Freches war ihm bis jetzt noch nicht über den Weg gelaufen. Mit großem Staunen sah er zu, wie der Strahl langsam schwächer wurde und schließlich jäh versiegte, wobei die letzten Tropfen natürlich vor ihr zu Boden tropften, und der allerletzte glitzernd an ihrer Lustpforte hängen blieb, ehe sie ihn mit dem Po wackelnd, abschüttelte.
„Puh, das war ganz schön dringend“, rechtfertigte sie sich und strich das Kleid wieder zurecht. „Entschuldigen sie mein unhöfliches Verhalten. Aber bei dem Wetter wäre es eine Schande, hineinzugehen.“
Neo nickte geistesabwesend. Seine Gedanken hafteten noch bei den eben gesehenen Bildern.
„Außerdem hat es noch nie geschadet, im Frühling die Pflanzen zu gießen.“
„Da haben sie vermutlich recht. Aber …“ Er hatte einen Frosch im Hals.
„Sagen sie jetzt bloß nicht, sie hätten nicht gerne zugesehen“, fuhr sie dazwischen. Er lächelte ergeben und zuckte mit den Schultern. Ob er sich verschätzt hatte, was diese Frau anging?
„Das will ich nicht leugnen. Aber was werden die Nachbarn über mich denken, wenn ich ihnen auf offener Straße ungeniert beim Pinkeln zusehe?“
„Sehen sie welche?“, fragte sie ohne sich umzuschauen. Sie wusste, dass niemand da war, der sie sehen konnte. Niemand außer Angelique, ihrer Freundin, die nur darauf wartete, ganz unverhofft auf der Bildfläche zu erscheinen.
Neo seufzte ergeben. Langsam errang er wieder die Fassung. Mit Mühe brachte er seine Gedanken wieder halbwegs unter Kontrolle. Er wollte sich wieder darauf besinnen, weshalb er eigentlich um die Zeit schon hier draußen war – diese Zuckerpuppe wollte offensichtlich beglückt werden. Blöderweise hatte er versprochen, zuerst den Reifen zu wechseln. Ein vorerst letzter sehnsüchtiger Blick auf die Tropfen, die den Gehsteig zierten, dann widmete er sich wieder dem Kofferraum, um den Reservereifen zwischen den Dildos auszugraben.
Er kniete längst auf der Fahrerseite und machte sich an den Radmuttern zu schaffen, als Sabrina endlich wieder die Stille durchbrach.
„Sind sie auf mich sauer?“, fragte sie vorsichtig.
„Iwo. Warum sollte ich sauer sein?“
„Sie haben keinen Ton mehr gesagt, seit ich ihre Hecke gegossen habe.“
„Ach so.“ Er erwiderte ihren fragenden Blick mit einem gequälten Lächeln. Dann sah er zu seiner Leibesmitte hinab.
„Verstehe. Und nun würden sie es lieber mit mir treiben, anstatt den Reifen zu wechseln“, stellte sie fest und setzte sich mit angezogenen Knien neben ihn, sodass ihr Kleid bis über die Oberschenkel hochrutschte und ihr Heiligstes entblößte. Die Liebesmuschel baumelte von ihrem Zeigefinger.
Er fühlte sich ertappt und bejahte. „Ja, ich könnte mir momentan nichts Schöneres vorstellen, als mich mit ihnen auf der Stelle zu vergnügen“, gestand er.
„Was denn? Es gibt nichts Schöneres für sie?“, hakte sie nach.
Er schüttelte den Kopf ‚außer es gibt zwei von ihnen und ich könnte sie beide zugleich haben’, sagte er sich in Gedanken und kicherte spitzbübisch.
„Und was würden die Nachbarn sagen, wenn ich mich in ihrem Garten von ihnen flachlegen ließe?“
„Welche Nachbarn? Da ist doch niemand.“ Diesmal zwinkerte er ihr verstohlen zu und schaute sich demonstrativ um. Es hätte ihn wundern müssen, dass die Straßen menschenleer waren und dass auch sonst alles viel zu ruhig und selig wirkte. Aber nichts wunderte ihn. Er fühlte sich nach wie vor ein bisschen wie in Trance. Dennoch hatte er schlagartig wieder das Gefühl, die Kontrolle über die Situation gewonnen zu haben.
„Sind sie sicher, dass hier niemand ist?“, fragte Sabrina und öffnete unmerklich ihre Beine gerade so weit, dass Neos Herz wieder zu rasen begann. Zugleich war das Angeliques Stichwort, um auf der Bildfläche zu erscheinen.
„Das haben sie vorhin zumindest gesagt.“
„Und was, wenn ich gelogen habe?“
„Wie meinen sie das?“ Neo stutzte.
„Drehen sie sich mal um.“ Sie kicherte leise, wobei ihre Brüste verlockend wippten.
„Hi Süße! Wen hast du denn da aufgegabelt? Willst du uns nicht miteinander bekannt machen?“
Ein nicht minder bezauberndes Fräulein, Anfang zwanzig, mit brünetter, seidig glänzender Mähne, gekleidet mit einem knappen Jeansminirock und weißer, weit ausgeschnittener Bluse, stand plötzlich hinter ihm. Dass der Mini nicht nur kurz ausfiel, sondern auch noch einen relativ großzügigen Schlitz aufwies, stach ihm ins Auge, weshalb er sofort merkte, dass sie, wie Sabrina keine Unterwäsche trug.
„Hi Angie. Süße, das ist Neo. Neo – Angelique, meine Freundin.“
Neo beäugte sie mit großen Augen und erkannte sofort äußerst reizende Parallelen zwischen den beiden. Sie hatten etwa die gleiche Statur, lange schlanke Beine, einen reizenden, knackigen Po, eine schmale Taille, mittelgroße feste Brüste, deren Nippel offenbar sehr lebhaft waren, sich häufig aufrichteten und sich durch den Stoff klar abzeichneten - und natürlich ihre Freizügigkeit, die sich nicht zuletzt im glatt rasierten Schambereich widerspiegelte.
„Hi Neo. Wie ich sehe, bist du unser Retter in der Not.“
Angelique beugte sich zu ihm hinab und drückte ihm ein Küsschen auf die Wange – eine freilich ungewohnte Begrüßung. Aber Neo ließ sie natürlich mit sich geschehen. Er fühlte sich wie in seinen schönsten und feuchtesten Träumen - zwei freizügige Lesben, eine Menge Sexspielzeug und er, um dessen Gunst die beiden hoffentlich kämpfen würden.
Der demolierte Reifen war endlich entfernt. Jetzt bat er Sabrina, ihm den Neuen zuzurollen. Den Gefallen tat sie ihm natürlich, indem sie sich weit zur Seite beugte, die Knie dabei weit spreizte, um das Gleichgewicht zu halten. Neos Blick haftete an ihrer kleinen Rose, die sich einen Spalt weit öffnete und wieder schloss, als Sabrina sich wieder aufrichtete.
„Cherie!“, kommentierte Angelique den kurzen aber intimen Einblick gespielt erstaunt. „Zeig Neo doch nicht gleich deine Gebärmutter.“
„Ach, das ist schon okay. Neo ist in Ordnung“, beschwichtigte sie. „Er ist keiner von den üblichen verklemmten Typen.“
Neo fühlte sich in seiner Meinung bestärkt und dazu animiert, dies zu bekräftigen.
„Sie hat mich schließlich auch schon nackt gesehen …“
Kaum hatte er das ausgesprochen, wollte er sich auf die Lippen beißen. Das war zu unüberlegt, eigentlich überhaupt nicht sein Stil. Er hoffte, die beiden würden ihm diese billige Rechtfertigung verzeihen.
„Stimmt. Neo hat sich nicht vor mir abgewandt, als er mich erspähte. Und er versteckt übrigens etwas sehr Verlockendes unter seiner Hose.“
Neo versuchte, nicht angeberisch zu nicken oder sich sonst wie in Pose zu bringen. Er konzentrierte sich mit aller Macht auf die Arbeit und hievte den Reservereifen auf die Halterung und schraubte ihn eilig fest, während Sabrina weiter über ihn schwärmte: „Er hat übrigens unsere Spielzeugsammlung gefunden.“
Angelique kniff die Augen zusammen und blickte schockiert drein. „Und?“
„Nichts und. Neo hat’s locker genommen. Wie ein richtiger Mann eben. Deshalb werde ich ihm auch zeigen, wie die Liebesmuschel funktioniert.“
„Muss ich eifersüchtig werden?“, fragte Angie. „Ich weiß nämlich, was das Ding kann.“
„Quatsch. So ein kleiner Vibrator mit Kitzlerstimulator kann zwei geschickte Hände, deine flinke Zunge oder beides zusammen gar nie ersetzen.“
Neo sah mit regem Interesse zu, als Sabrina den kleinen Vibrator in ihren Mund einführte und gut befeuchtete, ihre Füße in die Schlaufen fädelte und den vermeintlichen Freudenbringer wie einen Slip über die Beine hochzog. Nachdem sie den kleinen Lustspender mit einem geschickten Griff eingeführt und das kleine Riemchen um das Becken befestigt hatte, setzte sie sich wieder mit leicht geöffneten Beinen hin.
„Wollen sie den Vibrator für mich einschalten?“, fragte sie in Neos Richtung. Ohne zu bejahen, kam er ihrer Aufforderung nach und nahm fasziniert wahr, dass Sabrina sich sofort auf die Lippen biss, die Augen für einen Moment zusammenkniff und sich ein heiserer Seufzer ihrer Kehle entrang. Einige Sekunden später schien sie sich an das kribbelnde Ding zwischen ihren Beinen gewöhnt zu haben. Ihr Wohlfühllächeln wich jedoch in keinem Moment aus ihrem Gesicht.
„Und Neo ist ein richtiger Mann?“, fragte Angie sicherheitshalber.
„Mhm.“ Was Neo dabei nicht entging - ihre Stimme klang etwas gehaucht, vielleicht auch um einen Halbton höher als zuvor. „Er hat mir sogar erlaubt, neben ihm in seine Hecke zu pinkeln.“
„Wie bitte? Neben ihm? Und er hat sich nicht angewidert weggedreht und dich als pervers beschimpft?“
Sabrina schüttelte den Kopf und spielte damit, die Knie abwechselnd zu öffnen und wieder zu schließen. Ihr gefiel, dass Neo nicht eine Bewegung ihrerseits entging. Dafür entging ihm, dass Angie hinter seinem Rücken anfing, sich ihrer Bluse zu entledigen. Er vergaß zwischenzeitlich auch, dass er eigentlich seinen Mann stehen wollte, indem er den Reifen festschraubte, bevor er sich auf die blonde Fee stürzte.
„Nein. Er hat auch nicht versucht, mich zu begrapschen oder so, sondern einfach nur zugesehen“, stellte sie ihm ein Unschuldszeugnis aus. „Stimmt’s?“
Neo war mit der Antwort schlicht überfordert. Er hatte das glitzernde Tröpfchen, das an ihrer Schamlippe hing, bis es abgeschüttelt wurde, wieder vor Augen. Er erinnerte sich an den noch nie erlebten sehnsüchtigen Wunsch, diese Perle mit dem Mund aufzusaugen, um sich anschließend an ihrem Honigtöpfchen zu verköstigen. Neo räusperte sich und bejahte.
„Das trifft sich ja hervorragend.“ Angelique hatte die Bluse inzwischen feinsäuberlich über die Hecke gelegt und stieg gerade aus ihrem Mini, als Sabrina vor Neo ihr süßestes, teuflischstes Lächeln ausspielte. „Gibt’s hier irgendwo noch mehr vertrocknete Stauden, die gewässert gehören? Oder muss ich um Erlaubnis fragen, ihre Toilette benützen zu dürfen, Neo?“
Er glaubte, sich verhört zu haben. Sollte er etwa gleich noch einmal Zeuge dieses Moments werden? Ein trockenes Schlucken erinnerte ihn daran, dass er schrecklichen Durst hatte.
„Äh. Nein. Kein Problem. Machen sie nur. Es sieht ohnehin niemand zu.“ Er räusperte sich und nahm Sabrinas bestätigendes Nicken zur Kenntnis.
„Süße, würdest du mir bitte ein bisschen zur Hand gehen? Ich will nicht, dass wieder alles die Beine runter läuft“, fragte Angelique.
„Aber klar. Immer doch.“
Widerwillig löste er seinen Blick von Sabrinas weit geöffneten Schenkeln, als sie sich hochstemmte, breitbeinig aber provokant mit dem Po wedelnd um ihn herum schlenderte, Angie an der Hand nahm und sich hinter sie auf die Bordsteinkante stellte, ihren Blick auf Neo gerichtet..
„So werden wir aber keine Stauden wässern“, gab Angelique zu bedenken, lehnte sich dennoch bei ihrer Freundin an und streckte das Becken etwas nach vorne, um Neo ungeniert ihre Schätze zu offenbaren. Und er verheimlichte auf seine natürliche Weise nicht, dass seine Erregung inzwischen voll ausgeprägt war und es unter dem Latz seiner Hose mächtig pochte.
„Mhm. Richtig. Aber bevor die Büsche ertrinken …“ Sabrina positionierte Angie so, dass sie sicher war, dass Neo alles aus halbwegs sicherer Entfernung sehen konnte. Dann ließ sie ihre Hände über die geschmeidigen Kurven streichen, knetete kurz die Brüste ihrer Freundin, öffnete jedoch, als diese zu zappeln anfing, auf die gleiche Weise deren Schamlippen, was Neo mit regem Interesse beäugte. Er griff unter seine Hose, um seinen Harten zu wichsen. Einige Sekunden lang geschah gar nichts. Alle drei verharrten in ihrer Position und sahen sich erwartungsfroh an. Dann endlich floss ein kleines Rinnsal zwischen Sabrinas Fingern hervor und fiel fast lautlos zwischen Angies Füßen zu Boden. Und ehe sie entsprang, versiegte die Quelle auch schon wieder.
„Was denn? War das etwa schon alles?“, zeigte sich Sabrina enttäuscht. Auch Neo zeigte sich überrascht ob des winzigen feuchten Flecks auf dem Gehsteig. Aber weil in der Sonne einzelne kleine Tröpfchen glitzerten, die an Angie hängen geblieben waren, frohlockte er trotzdem.
„Nö, war nicht alles. Wart’ doch mal ab“, beruhigte Angie und begann mit beiden Händen, gegen ihre Bauchdecke zu drücken. Und tatsächlich stellte sich Erfolg ein. Diesmal prasselte ein harter gebündelter Strahl auf den Boden.
„Na wer sagt’s denn. Geht nur nicht immer auf Befehl.“ Weil sie dabei in Kichern ausbrach, spritzte es plötzlich in alle Richtungen, sodass die Tropfen bis zu Neos Knie spritzten. Sie genoss Neos gierigen Blick und erfreute sich daran, ihn heftig wichsend zu sehen und begann verspielt, ihr Becken einmal in die eine, dann in die andere Richtung zu drehen, sodass sich die Pfütze bogenförmig auf der Straße und dem Gehsteig ausbreitete. Schließlich verebbte der prasselnde Strom. Neos gierige Blicke erkundeten die beiden aneinander geschmiegten Frauenkörper. Ihm gefiel, wie liebevoll und offenherzig sie miteinander umgingen. Sicherlich waren sie schon ewig miteinander liiert. Als sie sich innig küssten und Sabrina die apfelgroßen Brüste ihrer Süßen von hinten leidenschaftlich knetete, breitete sich ein schaler Geschmack in seinem Mund aus. Er war Zeuge dessen, wovon er heimlich stets geträumt hatte. Zwei Frauen, die offenbar keine Tabus kannten, ließen ihn am gemeinsamen Liebesspiel teilhaben. Und doch war er nur passiver Beobachter. Ihm wurde eines schmerzlich bewusst, als sich auch noch Angie von ihm ab und sich Sabrina zuwandte, ihm praktisch die nicht minder verlockende, knackige Kehrseite zudrehte: ‚Scheiße. Was habe ich von Lesben?’ Natürlich animierte ihn die voyeuristische Ader zum Weitermasturbieren, was freilich eine geile Sache war. ‚Trotzdem ist es nicht das Gleiche. Es ist, wie wenn Wein serviert wird und du darfst nur Wasser trinken.’
Während Angie Sabrinas Körper aus dem luftigen Sommerkleid befreite, drehte er sich etwas und lehnte sich mit dem Rücken an das aufgebockte Auto. Die linke Hand verschwand unter der Hose und streichelte seinen Sack, während die rechte die Vorhaut rhythmisch vor und zurückzog und seine Eichel immer wieder wohltuend mit dem kratzigen Stoff der Latzhose in Berührung kam.
‚Besser als nichts’, sagte er sich, als er ein Tröpfchen seiner Vorfreude aus dem Schaft drückte. ‚Sogar viel besser als nichts.’
Als er begann, sich mit dem Gedanken abzufinden, nur Augenzeuge zu sein, ließ Sabrina von ihrer Hübschen ab.
„Was meint ihr? Wollen wir nicht in den Garten gehen? Wäre vielleicht gemütlicher als hier auf dem Asphalt …“ Damit musste sie wohl den großzügigen Grünstreifen vor dem Haus meinen, der durch die niedere Hecke von der Straße abgetrennt war.
Neo war von der Idee angetan. „Klar, wieso nicht. Mein Hintern schmerzt schon von der harten Unterlage“, scherzte er, erhob sich und hechtete wie ein Athlet über die Hecke.
„Wow. Beeindruckend.“ Sabrina applaudierte theatralisch. Neos Blick haftete dabei auf ihren wippenden Brüsten und den aufgerichteten Knospen. „Wenn sie’s nicht drüber geschafft hätten, säßen sie jetzt in meiner Pisse. Wissen sie das?“
Jetzt, wo sie das erwähnte, wurde es ihm bewusst. Sein Blick durchforstete die Wiese hinter dem Gebüsch, um eventuelle Spuren ihrer Hinterlassenschaft zu erspähen. Die dunklen Stellen endeten jedoch zwischen den dünnen Stämmen.
„Wenigstens war mein jahrelanges Training nicht um …“
„Da fällt mir ein, dass ich mir noch etwas für sie aufgespart habe“, fiel ihm Angie ins Wort. Neo stutzte und sah sie kritisch an. Sabrina schien zu wissen, wovon sie sprach. Ihr verheißungsvolles Lächeln wurde breiter, als er sie fragend ansah.
Angelique stand vor Neo, der schon im Gras kniete und die Hände in die Hose hatte wandern lassen, als sie die Beine erneut grätschte und die Hände in die Seite stemmte. „Na los. Schauen sie nur aus nächster Nähe hin. Wenn sie wollen, können sie Sabrinas Job übernehmen und mein Fötzchen öffnen. Dann müssen sie allerdings damit rechnen, nass zu werden.“ Er folgte ihrem Wunsch und bezog vor ihr Stellung, vorerst jedoch ohne Hand an sie zu legen. Schon prasselte ein mäßiger Strom lautlos vor ihm ins Gras. Ein bisschen ihres klaren Saftes floss tatsächlich über die Oberschenkel. Dann verebbte der Brunnen wieder, ehe er sich überwinden konnte, ihrem zweiten Angebot nachzukommen. Er war zu erregt, um sich über dieses Versäumnis zu ärgern. Er bekam auch nur beiläufig mit, dass Sabrina inzwischen neben ihm kniete und ihre Hände unter seine Hose geschoben hatte. Überrascht spürte er, dass sie mit ihrer warmen Fingerkuppe über seine Eichel strich und dabei ein weiteres Tröpfchen seiner Lust verrieb, zog seine Hände deshalb zurück und ließ sie gewähren. Sein Blick haftete an den verführerisch glitzernden Perlen, die Angies Paradies zierten.
„Darf ich?“, fragte sie und griff, ohne die Antwort abzuwarten, nach den Trägern und öffnete sie. Die Hose rutschte bis zu den Knien hinab. Weil er sich bereitwillig auf den Rücken legte und die Beine hochhob, landete sie recht schnell im Gras – nur unweit der nassen Stelle. Aber das war ihm einerlei.
„Sagt bloß, ihr seid keine Lesben“, fragte er sicherheitshalber nach und versuchte abwechselnd, in einem der beiden Gesichter eine Antwort zu erkennen.
Wortlos krabbelte Sabrina um ihn herum und streckte ihm ihre Brüste entgegen, die er gierig küsste, ehe sie sich ihm wieder entzog. Ihr verräterisches Lächeln hätte alles und dennoch nur eines bedeuten können. Trotzdem wurde Neo mit jeder Sekunde ungeduldiger. Sie legte den Zeigefinger auf ihre Lippen. „Schhhhht. Abwarten und flach hinlegen.“
Er folgte natürlich und robbte ein Stück weit nach vorne, damit sie alle nebeneinander Platz hatten. Sein Schwanz stand eine Sekunde lang fast senkrecht ab, fiel dann jedoch auf seinen Bauch, wo er in heißer Erwartung prall und pochend liegen blieb. Er spürte die Nässe, die Angie verursacht hatte, unter seinem Rücken und fühlte sich seltsamerweise davon betört, was diese wiederum mit einem stolzen Lächeln erwiderte. Dann stellte sie sich breitbeinig über ihn. Einen Moment lang hoffte er, sie hätte noch weitere Reserven aufgespart, um noch eine Stufe weiter zu gehen. Doch zugleich war er unsicher, ob er das wirklich wollte. Erhaben sah sie auf ihn hinab. Sein Blick haftete auf ihren Lotusblüten, die einladend glänzten.
„Tja. Also ich weiß nicht so recht. Würden Lesben zum Beispiel DAS tun?“
Sie ging einen Schritt nach vorne, ließ sich auf die Knie fallen und senkte ihr Becken gerade so weit, dass ihre feuchte Blüte wenige Millimeter über seinem Mund schwebte. Er sog ihren betörenden Duft ein. Ehe seine Lungen sich komplett füllen konnten, drückte sie sich fordernd gegen seinen Mund, sodass er ihre Frage theoretisch nicht beantworten konnte. Er antwortete also auf seine Weise, indem er seine Lippen öffnete und die Zunge einfach tief in ihre Spalte gleiten ließ und sich am Geschmack ihres Nektars verköstigte.
„Oooooder“, diesmal hatte Sabrina wieder das Wort ergriffen, „würden Lesben vielleicht DAS tun?“
Egal, was kam. Vermutlich lautete die Antwort auf die Frage nein. Neo konnte Sabrina nicht sehen. Er hatte bildfüllend Angies reizenden Körper vor Augen und sah, dass sie ihre aufgerichteten Nippel zwischen den Fingerkuppen zwirbelte. Aber er fühlte, was sie mit ihm anstellte. Eine sanfte Hand legte sich um seinen Schaft und zog seine Vorhaut zurück bis seine Eichel prall hervorgetreten war und ein Tröpfchen aus der kleinen Ritze trat. Mit genussvoller Langsamkeit trat die Faust die Gegenbewegung an und zog die Haut seines besten Stücks in die Länge, bis die Spitze wieder vollständig verhüllt und die kleine Perle verrieben war. Neo wollte lustvoll stöhnen. Mehr als ein erstickter Laut drang jedoch nicht unter Angie hervor. Sie war darauf bedacht, seinen Mund fest mit ihrem kleinen brodelnden Vulkan zu versiegen, indem sie das Becken genießerisch fordernd, begleitet von einem frivolen Lächeln im Gesicht, vor und zurückschob.
Kurz bevor er glaubte, dass ihm bald schwarz vor Augen würde, weil die beiden ihm die Luft zum Atmen und den Verstand raubten, zeigte Angie einen Anflug von Mitleid mit ihm. Sie hob ihr Becken etwas an und lächelte ihn spitz an. Sein Blick huschte sprunghaft über ihren wunderschönen Körper. Was hatte sie vor? Sie sah aus, als würde sie jede Sekunde über ihn herfallen. Ihr Körper stand sichtlich unter Strom. Ihre Brustwarzen standen keck ab, der gesamte Brustkorb bebte. Sie selbst hechelte. Ihr Fötzchen glich einer sprudelnden Quelle der Wollust. Rötlich schimmerte die Pforte der Lust vor seinen Augen. Der feuchte Spalt schien ihn zu rufen. Er wünschte sich plötzlich nichts sehnlicher, als diese unbekannte Schönheit namens Angelique zu nehmen. Aus dem Augenwinkel sah er, dass sie ihr glattes Haar mit einer geschmeidigen Bewegung über die rechte Schulter warf und ihn lüstern musterte, ehe sie ihn mit einer weiteren Frage konfrontierte: „Wissen sie, was Lesben erst recht nicht tun würden?“
Er dachte, dass dies nur eines bedeuten konnte. Sein Herz machte einen Sprung. Sein Puls schnellte kurz auf 180 hoch. Seine Anspannung war fast schon unerträglich. Sabrina wichste seinen Harten mit festen Bewegungen. Dass sie seine Murmeln durch die zweite Hand rollen ließ und sanft knetete, war ihm fast entgangen. Jeder Muskel seines Körpers war angespannt. Er fühlte sich dennoch gelähmt und ausgeliefert. Eine für ihn absolut ungewohnte Rolle. Dennoch genoss er jede Sekunde.
„Was?“, fragte er schließlich, als Angie ihn einfach nur regungslos angesehen hatte. Er begann zu winseln. Stimmlich nach außen drang jedoch nur ein Wort vor: „Bitte.“
Angie drehte sich um, legte sich seitlich neben ihn, Sabrina tat es ihr gleich. Beide streckten ihm ihre Becken entgegen und spreizten die Beine. Als er den Kopf hob, konnte er noch mit ansehen, dass ihre Münder sich bei seinem Zepter trafen, dass sie längs über den Schaft leckten und sich gierig an der Eichel verköstigten. Die Einladung, es ihnen gleich zu tun, nahm er freilich an. Endlich hatte er Zeit, sich die Liebesmuschel aus nächster Nähe anzusehen. Er berührte das weiche Material und spürte das kribbelnde Brummen auf seiner Fingerkuppe. Der kleine, unauffällige Schalter verleitete dazu, daran herumzuspielen. Neos Aufmerksamkeit, dem Rest, der davon bei all der Erregung noch übrig war, galt sofort ihm. Er drückte ihn auf die eine Seite und hörte sofort ein enttäuschtes Murren von Sabrina, weil das Brummen aufgehört hatte. Drückte er ihn auf die andere Seite, begann sie wie von selbst, ihr Becken unauffällig rhythmisch vor und zurückzubewegen. Es war die Art von Bewegung, die bezeugte, dass sich Gehirn und Körper getrennt voneinander funktionierten. Die Bewegung, die perfekter und eleganter war, als jeder einstudierte Tanz. Eine Bewegung, die jeden Mann süchtig machte. Er hatte genug davon gesehen. Ohne den Vibrator auszuschalten, löste Neo die Befestigungsbänder und entledigte Sabrina des kleinen Spielzeugs, was mit einem Seufzen kommentiert wurde.
Sie lag einladend, vor ihm und bot sich seiner forschen Zunge an. Ihre Schamlippen waren leicht gerötet. Ihr duftender Nektar trat aus dem Kelch. Weil sich ihm beide freizügig offerierten, wusste er nicht sofort, wo er anfangen sollte. Deshalb folgte er seinem Instinkt. Unwillkürlich wanderte seine linke Hand zu Angies Lustzentrum, die rechte öffnete Sabrinas Spalt, an dem er sich schließlich auch verköstigte. Seine Zunge drang in sie, glitt zwischen den weichen Lippen hindurch und liebkoste ihren Kitzler, zwei Finger seiner linken Hand folgten ebenfalls der Hitze, die von Angie ausging, und drängten sich ihr entgegen, während sein Sack mit einer Hand geknetet wurde und sie zu zweit seinen Pint wichsten.
„Ob Neo weiß, was Lesben ganz sicher nie machen würden?“, hörte er Sabrina Angie fragen, die bei der Frage erheitert kicherte. Er wusste, was jetzt kam. Es konnte nur noch eines kommen. Sie waren so weit gegangen. Der letzte Schritt war, eine der beiden oder gar beide ganz für sich zu haben. Er wusste nicht, wie er das im Angesicht dieser beiden heißen Feger durchhalten sollte. Aber er wusste eines ganz gewiss: Es fehlte nicht viel, und er würde explodieren.
„Du meinst …?“, warf Sabrina eine unvollständige Frage in die Runde. Ihr Gesicht nahm spitzbübische Züge an. Ihr Blick sprang kurz in Neos Gesicht, der sie sehnsüchtig und sichtlich außer Atem anhimmelte, dann zurück zu seinem pulsierenden Zepter.
„Aber ist das für uns Lesben nicht viel zu groß? Wir sind doch eher kleine Spielzeuge gewöhnt. Kleine Spielzeuge für kleine unschuldige Muschis.“ Sabrina entzog sich Neos Spezialbehandlung, die sie mächtig in Fahrt gebracht hatte, rappelte sich hoch und streckte ihrer Freundin demonstrativ und äußerst lasziv ihr Hinterteil entgegen.
„Stimmt. Du hast absolut Recht. Für Dinge dieser Dimensionen sind wir nicht gebaut. Sieh mal, ich kann es mit einer Hand ja kaum umfassen.“ Angelique suchte Blickkontakt zu Neo, der langsam begann, um Erlösung zu flehen. Sie genoss es und legte noch einen drauf. „Und überhaupt hab’ ich noch nie ein Teil dieser Länge in der Hand gehabt. Selbst wenn ich beide Hände daran lege, schaut oben noch ein schönes Stück heraus.“ Eine obligatorische Demonstration dessen folgte.
Klar kannte Neo seine Qualitäten. Er spielte sie ja oft genug aus, um Frauen zu beglücken. Doch als er diese Komplimente hörte, wusste er nicht, was er davon halten sollte. Er fühlte sich größer und zugleich hilfloser als je zuvor.
„Bitte …“, flüsterte er fast, ehe er ein Versprechen abgab: „Ich werde auch ganz vorsichtig sein.“ Angie widmete sich Sabrinas feuchtem Kelch, der ihr dargeboten wurde, drang mit drei Fingern in sie, zog sie wieder heraus und spähte wieder auf Neos Schwanz. Neo tat es ihr gleich, drückte mit einem dritten Finger gegen Angies Lustpforte, bis er gleitend eintauchte und ihr ein überraschtes Seufzen entlockte.
„Was meinst du, Süße? Willst du’s probieren?“
Sabrina setzte sich neben Neo und musterte ihn ausgiebig. Ihr listiges Lächeln missfiel ihm dabei. Es war ihm nicht geheuer, in dieser Situation angelächelt zu werden. Für gewöhnlich sah er in große, lechzende Augen, bevor er mit einer jungen Dame intim wurde. Wortlos bezog sie Position. In ihrer üblichen geschmeidigen Art setzte sie ein Knie auf der anderen Seite von Neos Becken ab, sie selbst legte eine Hand um seinen Pint und strich noch einmal der Länge nach darüber.
„Hm. Wenn ich es mir recht überlege - ich bin ein großes Mädchen. Und das ist ein großer Schwanz für ein großes Mädchen.“
Sie hob ihr Becken etwas an, richtete Neos Harten auf, dirigierte ihn zwischen ihre Beine, wo sie mit der anderen Hand die Schamlippen für ihn ein klein wenig auseinanderzog. Als sie sich langsam auf ihn sinken ließ und er mit ansah und fühlte, wie seine Eichel in die heiße Enge ihres Fötzchens drang, war es plötzlich um ihn geschehen. Er versuchte, sich gegen den nahenden Höhepunkt zu wehren. Doch wie gegen die beiden Freundinnen, war er auch gegen ihn völlig machtlos. Unwillkürlich stemmte er sich hoch, zog Sabrinas Körper dicht an sich und stieß einige Male kraftvoll zu, ehe sich sein Höhepunkt tief in ihr entlud und er erschöpft in ihre Arme sank und seinen Kopf an ihre Schulter lehnte. Sabrina streichelte ihn am Hinterkopf. Fast wirkte es so, als hätte sie Mitleid mit ihm. In der Tat fühlte er sich völlig leer gepumpt. Seine Muskeln waren so schlaff, genauso sein Penis, der sich langsam aus ihren Gefilden zurückzog. Er fühlte seinen eigenen Saft über seinen Sack abfließen. Ein erschöpftes aber zufriedenes Lachen entrang sich seiner Kehle. Woher dieses kam, wusste er selbst nicht. Seit Ewigkeiten war er nicht mehr zu früh gekommen. Selten zuvor hatte er nach einem Orgasmus keine Reserven mehr, um eine zweite Runde einzuläuten. Noch nie hatte er sich nach einem Höhepunkt so ausgeglichen und zufrieden gefühlt. Er hatte die Lesben erobert, was zu einer Ausschüttung von Glückshormonen führte und ihm ein heroisches Gefühl verlieh. Er ließ sich auf den Rücken fallen und zog Sabrina mit sich. Während er die letzten Minuten der Intimität mit ihr genoss und vor sich hindöste, flüsterte sie ihm etwas Unmissverständliches ins Ohr.
„Wir sind bi, nicht Lesben. Aber wissen sie, was ein Grund wäre, um lesbisch zu werden? Wenn alle Männer so früh kämen wie sie.“
Sie löste sich aus seiner Umklammerung, stand auf und ließ die Reste seiner Lust auf seinen Bauch tropfen, angelte nach der Liebesmuschel, nahm Angie, die sie aufgeweckt anstrahlte und ihr zuzwinkerte, an der Hand und ging mit ihr zur Straße. Dort zogen sie sich wieder an. Neo blieb liegen und fühlte, wie sein Saft und auch sein überhitzter Körper auskühlten. Jetzt nahm er auch wieder bewusst wahr, dass das Gras unter seinem Rücken feucht war und dass sein Harndrang zunahm. Als Sabrina auf der anderen Seite den gewechselten Reifen als immerhin annehmbare Arbeit kommentierte und Angie bat, die Muttern kräftig anzuziehen und den kaputten Reifen im Kofferraum zu verstauen, seufzte er laut, schloss die Augen und gab seinem Harndrang einfach nach. Mit etwas Glück gelang es ihm, die eben erlebten Szenen noch einmal imaginär zum Leben zu erwecken. Er spürte jedoch nur, dass sein warmer Urin über den Bauch rann und seitlich zu Boden tropfte. Weder Sabrinas noch Angies aufregendes Antlitz kam ihm dabei in Sinn. Es hatte keinen Sinn, sich etwas einzubilden. Er wusste, dass er sich nur selbst ansaute. Erniedrigt blieb er liegen. Ihm blieb schließlich die Erinnerung, sich mit zwei atemberaubenden Gören vergnügt zu haben. Mit einem kleinen See im Bauchnabel schlummerte er schließlich ein und erwachte erst wieder, als eine Hand auf seiner Schulter lag und ihn eine freundliche Stimme bat, aufzuwachen. Natürlich hatte er im Schlaf alles noch einmal erlebt. Das und noch viel mehr. Er hatte mit beiden Mädchen geschlafen. Immer und immer wieder. So oft, bis sein Schwanz schmerzte und ihre Fötzchen brannten. Aber sie waren sich nichts schuldig geblieben.
*****
„Neo?“ eindeutig Sabrinas Stimme. „Sie können wieder aufwachen. Es gibt Frühstück.“
Missmutig schlug er die Augen auf. Er ahnte, dass er geschlafen und alles nur geträumt hatte. Weil er Sabrina neben sich stehen und ihn schelmisch anlächeln sah, war er nicht so sicher, ob nicht zumindest ein Teil der ganzen Geschichte real gewesen war. Als sein Blick über ihre weit geöffnete Bluse und das bekannte Dekolletee strich, hoffte er es sehr.
„Ich hoffe, sie haben gut geschlafen.“ Er lächelte müde.
Sie stellte ein kleines Tablett auf sein Tischchen. „Kaffee?“
Er nickte benommen und starrte unentwegt auf ihre Brüste. Wenn er nur wüsste, was tatsächlich geschehen war. Ehe er es bemerkte, war sie aus seinem Blickfeld verschwunden. Er widmete sich seinem Frühstück und staunte nicht schlecht, als er wieder eine Serviette fand, so, wie sie eine vor seinem Nickerchen bei ihm abgeliefert hatte. Erneut las er eine handgeschriebene Botschaft: „In der Hoffnung, dass sich der kleine Neo nicht völlig verausgabt hat ... Hotel Freud, Zimmer 69. Und kommen sie nicht zu früh …“
Darunter zierte ein gut platzierter Kuss die Serviette, die sein Herz höher schlagen ließ. Was immer Traum und Realität gewesen war – er war sicher, er würde es herausfinden.
[Vielen Dank an Juxi und Sabbi]
Neo drückte dem Taxifahrer übermäßig viel Trinkgeld in die Hand, ließ die Anmeldeprozedur über sich ergehen, eilte auf sein Zimmer und plumpste auf das große Wasserbett. Erleichtert schloss er die Augen.
„Ich kann nicht glauben, dass ich wirklich hier bin.“ Er wusste nicht, warum er das laut gesagt hatte. Vermutlich nur aus einem Bedürfnis heraus.
Es musste eine Ewigkeit her sein, seit er auf Milos in seinem Urlaub einfach so auf seinem Bett liegen konnte. Der Trip nach Afrika hatte ihn mehr Kraft gekostet, als er anfangs bereit war, sich einzugestehen. Aber der Transatlantikflug und die wirren Auswüchse seines Geistes hatten ihn daran erinnert, dass er anstrengende Monate hinter sich hatte und die Weltreise tatsächlich auch zu Erholungszwecken hatte machen wollen.
„Aber schlussendlich bin ich doch heile hier“, sagte er wiederum laut und musste kurz den Impuls der Traurigkeit unterdrücken, dass niemand diese Sätze hören konnte oder wollte. Er schluckte und öffnete seine Augen wieder. Neo blickte direkt auf die getäfelte Decke und versuchte sich vorzustellen, wie es wohl wäre, jeden Tag neben einem geliebten Menschen aufzuwachen und statt auf billig verzierte Decken, in große Augen zu blicken, in denen man sich verlieren konnte. So wie in denen von Beyza. Wieder schluckte er und erinnerte sich, dass er die Existenz dieser Frau zerstört hatte. Und immer noch brachte die Erinnerung ein Lächeln der Erleichterung und der Freude zurück auf seine Lippen. Sie hatte verdient, was sie bekommen hatte.
Er atmete tief durch. Der Gedanke an seine Begegnung mit der Türkin hatte die Traurigkeit vertrieben. Was waren ihre letzten Worte gewesen:
„Immerhin kannst du immer noch nicht lieben!“
Neo schüttelte den Kopf, als könnte sie so seine Ablehnung sehen. Es war keine Frage des Könnens. Es war eine Frage des Wollens.
Es vergingen zwei Stunden, in denen Neo etwas schlief, um sich anschließend zu duschen, zu rasieren und auch sonst den Geruch des langen Fluges aus allen seinen Poren zu entfernen. Dann zog er sich nachdenklich die Hose an, um in dem Moment, als er sie hochziehen wollte, zu stocken. Irgendetwas war in seiner Hosentasche. Neugierig zog er den kleinen weißen Gegenstand hervor.
„Hotel Freud, Zimmer 69.“ Die Schrift war inzwischen kaum mehr lesbar, aber Neo fiel die Autorin oder besser ihr sagenhafter Körperbau sofort wieder ein.
Er fragte sich, wie weit entfernt wohl dieses Hotel Freud liegen würde. Irgendwer an der Rezeption würde es ihm sagen können.
„Sind sie mit irgendetwas bei uns unzufrieden? Sagen sie es nur!“ Die Augen des Rezeptionschefs verrieten seine erschrockene Überraschung. Er dachte wohl, der Gast seiner teuersten Suite wollte umziehen. Aber Neo lächelte und klopfte dem Mann auf die Schulter:
„Nein, keine Sorge. Es ist alles hervorragend. Ich möchte nur eine Freundin von mir besuchen, die mich eingeladen hat.“
„Ach so.“ Neo konnte erahnen, wie dem kleinen, untersetzten Mann mehrere Steine vom Herzen fielen.
„Es ist nicht weit. 15 Minuten mit dem Auto die Strandpromenade entlang. Wenn sie wollen, kann sie unser Fahrdienst hinbringen.“
Neo lächelte hinterhältig.
„Ich habe eine andere, bessere Idee.“
Der andere sah ihn erwartungsvoll an.
„Beim Einchecken habe ich auf dem Parkplatz eine Dodge Viper gesehen. Die würde ich mir gerne heute Abend ausborgen.“
„Aber das geht nicht. Die gehört dem Direktor.“
„Das soll sie auch. Nur heute wird er sie freundlicherweise mir zur Verfügung stellen. Oder wollen sie ihm erklären, warum sein reichster Gast auf einmal ausgezogen ist.“
10 Minuten später stand Neo am Strand und blickte in die Wellen des Ozeans. In seiner rechten Hand lag der Schlüssel zur Viper. Geld war nicht nur ein gutes Lockmittel, es war auch ein hervorragendes Druckmittel. Zufrieden warf er den Schlüssel in die Luft. Am Abend würde er Sabrina sehen und jetzt hatte er noch den ganzen Nachmittag, um Strand, Land und Leute besser kennen zu lernen.
Für einige Minuten schlenderte er am Strand entlang und beobachtete, wie die Sonnenhungrigen vor sich hinbrutzelten. Ein leichter Wind blies den Strand entlang und durchwühlte sein Haar. Neo schloss die Augen, öffnete seinen Mund und schmeckte die angenehme, salzige Luft, genoss den wohligen Geruch von Sonne, Ozean und Strand.
„Head up!“
Neo sah erschrocken auf, aber der Schrei kam zu spät. Das runde, pinkfarbene Geschoss knallte mit voller Wucht gegen seine Stirn. Neo taumelte, um dann rückwärts hinzufallen und in der Sandburg eines kleinen Jungen zu landen, der zu weinen und nach seiner Mutter zu schreien begann.
„Was soll der Scheiß ...?“ Wollte Neo gerade ansetzen zu schreien, während er sich die schmerzende Stirn rieb, um dann aber abzubrechen und zu lächeln, als er einem schuldbewusst dreinblickenden Lockenkopf ins Gesicht schaute.
„I am so sorry!“ Der Lockenkopf sah ihn noch immer erschrocken an.
„It's allright. Don't worry.“ Neo hatte sich erhoben und versuchte zu beschwichtigen, aber nicht so sehr, dass die Blondine das Interesse verlor. Er schätzte sie auf ungefähr 20 und ihr Körper sah ähnlich verlockend wie das Gesicht aus.
Die Blonde reichte ihm eine Hand und half ihm hoch. Neo versuchte, so verführerisch wie möglich mit seinen Augen zu rollen und freute sich, als er sah, wie der Blick der jungen Frau zwischen ihre Beine wanderte.
„Heather!“
Überrascht sahen beide auf. Der Ruf kam von einem jungen Mann, der einige Meter entfernt stand und mit den Füßen im Sand scharrte. Scheinbar derjenige, der als Fänger des pinken Flugobjekts vorgesehen war, welches Neo inzwischen als eine Frisbee identifiziert hatte.
Dann sah er zu der jungen Frau namens Heather, welche die Frisbee aufgehoben und dem anderen zugenickt hatte. Sie lächelte ihn noch einmal an und wandte sich zum Gehen.
Neo sah ihr kopfschüttelnd nach und sagte auf Deutsch:
„Mann, wenn du nicht so lecker aussehen würdest, wäre ich wirklich böse geworden.“
Die Blonde blieb sofort stehen, drehte sich nochmals zu ihm um, grinste breit, wie ein Honigkuchenpferd und sagte:
„Danke. Aber du siehst auch heiß aus! Wäre mir die Frisbee nicht versehentlich gegen deinen Kopf geflogen, fast hätte ich es tun müssen. Aber mein Freund hätte das vermutlich nicht so witzig gefunden!“ Ihr Deutsch war akzentfrei, hatte aber einen leichten schwäbischen Einschlag.
Neo begann zu lachen und blickte der Blondine noch einige Sekunden hinterher. Mit der rechten Hand rieb er seine linke.
„Heute nicht! Aber bald!“ Fast hatte er diese Worte geflüstert und machte sich eine Notiz auf dem großen Block in seinem Gehirn. Heute galt seine ganze Aufmerksamkeit Sabrina. Und der Viper!
***
Der Wecker in Sabrinas Hotelzimmer zeigte 5:00, als Neo sich seine Hose anzog und die schlafende Sabrina betrachtete. Die Nacht war gut für sein Ego gewesen. Und wenn er die Spuren ihrer Fingernägel in seinem Rücken richtig deutete, war sie mit ihm auch zufrieden gewesen. Neo hoffte inständig, nicht mehr an seinen merkwürdigen Traum vom Hinflug denken zu müssen. Er hatte zumindest alles gegeben, um das Trauma zu bewältigen.
Auf dem Hotelparkplatz stand er vor der Viper und fuhr sanft über das glänzende Metall. Ob er Sabrina eine Nachricht hätte hinterlassen sollen? Er schüttelte den Kopf. Wozu die Dinge so verkomplizieren? Eine Frau, die man in seinem Urlaub zweimal vögelte, war so etwas wie ein Eingeständnis, dass man keine Neue bekommen konnte. Oder noch schlimmer: so etwas wie eine feste Freundin! Außerdem gab es da ja noch Heather. Neo betrachtete sein Lächeln in der Spiegelung des Autos.
Heather, die Neue!
Neo - Ein Mordsurlaub [von XXX-Zine]
Neo packte die Blondine an den Lenden und stieß kraftvoll sein bestes Stück in sie hinein. Die junge Frau schrie ihre Lust laut heraus.
Er griff in ihr langes dünnes Haar und zog ihren Kopf mit einem Ruck nach hinten. Das Mädchen schrie auf, verfiel dann aber sofort wieder in leises Keuchen. Neo beugte seinen Oberkörper vor, ohne dabei mit seinen kräftigen Stößen innezuhalten. Sein Mund war ganz dicht an ihrem Ohr.
"Gefällt es dir, wie er in dich hineinfährt?", flüsterte er ihr zu und fuhr mit der Zunge nass über ihr Ohr. Mit seiner freien Hand schlug er ihr kräftig auf die Seite ihres Hinterns.
Wieder schrie die Blondine auf. Der Schrei war gepaart von Lust und Schmerz. Sie hatte die Augen geschlossen, atmete keuchend und abgehackt. Ihr Kopf wandte sich ihm zu und Neo schleckte genüsslich mit seiner Zunge über ihre Wange.
"Besorgt es dir dein Freund auch so hart?", fragte er sie und schlug noch einmal mit der flachen Hand zu.
"Nein", kam es lang gezogen und fast gequält aus ihrem Mund.
"Soll ich dich für ihn zureiten, meine süße Heather?" Und wieder leckte er ihr über das Gesicht. "Hat er denn schon oft seinen kleinen Pimmel in dich hineingesteckt?"
"Erst zweimal!", antwortete Heather leise und stöhnte dabei ihre Lust heraus.
Neo hatte Heather am Strand von Miami Beach angesprochen. Dass ihr Freund dabei gewesen war, störte dabei nicht im geringsten. Er ignorierte ihn einfach. Wie schnell hatte er sie unter einem Vorwand dazu überreden können, ihn mit auf ihr Zimmer zu nehmen. Ihr Freund stand einfach nur mit offenem Mund neben seiner Freundin und hatte nichts unternommen.
"Ich werde deine kleine Freundin jetzt mit auf euer gemeinsames Zimmer nehmen und mit ihr ein paar versaute Sachen machen", waren seine Worte gewesen, ohne dass Heather es mitbekam, und war anschließend mit ihr in ihrem Zimmer verschwunden.
"Erst zweimal?", wiederholte Neo und rammte ihr seinen Schwanz tief und fest in ihre Spalte.
"Jaaaa!", schrie sie laut auf und löste eine Hand vom Bett, um unter ihren Körper nach hinten zu greifen und Neo an seinen prall gefüllten Eiern zu packen. Neo triumphierte, er spürte, dass Heather langsam ihre Hemmungen ablegte.
Wieder schlug Neo kräftig zu und beschleunigte seine Bemühungen. Heather begann seine Eier zu kneten. Endlich wurde sie aktiv, beteiligte sich an dem rasanten Liebesspiel.
Neo spürte, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er ihr seinen Samen das erste Mal hineinpumpen würde. Aber natürlich würde es nicht sein letztes Mal mit Heather an diesem schwülwarmen Sommertag sein. Er hatte noch viel vor mit der jungen Frau, bevor er sie wieder in die Obhut ihres Freundes entließ, sofern sie dahin noch zurückkehren wollte. Es gab noch andere Körperöffnungen, in die er seinen Saft hineinpumpen wollte. An Stellen, woran die noch recht unerfahrene Heather wohl nicht einmal im Traum dachte, dass man sie für schmutzige Sexspielchen missbrauchen würde. Ein geiles und gieriges Luder wollte er aus der süßen Blondine machen, wenn er sie ihrem Freund zurückbrachte, im Bikini, so wie er sie mitgenommen hatte, aber dann besudelt mit seinem getrockneten Samen.
Neo spürte ihre kleinen Finger an seinem Sack, dessen Haut sich langsam zusammenzog. Die langen Fingernägel gruben sich darin fest. Der Schmerz, den sie dabei erzeugten, spornte Neo nur zu größeren Leistungen an.
"So gefällst du mir, kleine versaute Hure. Gleich werde ich dich mit meinem Saft besudeln, aber glaube ja nicht, dass ich dann schon fertig mit dir bin."
Noch einmal stieß er sein hartes Glied mit voller Kraft in sie hinein. Neo richtete sich auf, zog noch ein Stück kräftiger an ihren Haaren und riss ihren Kopf noch weiter nach hinten. Gurgelnd schrie das gepeinigte Mädchen auf. Lust und Pein waren es, was innig vereint ihrer Kehle entrann.
Neo schrie auf und verkrampfte sich, während sein Ding tief in ihrer heißen Muschi steckte. Er spürte, wie sein Saft in sie hineinschoss.
Plötzlich krachte es, eine laute, aber dennoch gedämpfte Stimme drang zu ihm heran. Die Tür brach auf und schlug mit einem lauten Knallen an die Innenwand des Hotelzimmers. Mit einem Satz wand sich Heather aus seiner Umklammerung. Neos Schwanz fluppte mit einem lauten Schmatzen aus ihrer Lustgrotte, während mehrere bewaffnete Männer in das Zimmer stürmten.
Heather schrie kreischend auf, warf sich auf den Rücken und strampelte sich mit den Füßen in die hinterste Ecke des Bettes.
Mit erstaunter Miene wandte Neo den Kopf in Richtung der Eindringlinge, während ein zweiter Schwall seines Samens auf Heathers Oberschenkel spritzte.
Er brauchte ein paar Augenblicke, um die neue, so aberwitzige Situation, in seinem Kopf zu realisieren. Sein Lustpegel war innerhalb von Sekundenbruchteilen fast vollständig auf null gesunken, auch wenn sein steifes und tropfendes Glied diesem Umstand Hohn sprach.
Das verstörte Mädchen drückte sich am Kopfende des Bettes an die Wand, zog ängstlich die Beine an den Körper und fischte nach dem dünnen Bettlaken, um sich zu bedecken.
Neo dagegen kümmerte sich nicht um die Schamhaftigkeit der Situation. Aufgerichtet und mit immer noch steifem Glied blickte er die Polizeibeamten an. Die vier mit Schusswesten bekleideten Männer, 'Miami Dade Police' prangte in großen Lettern auf den wohl mit Kevlar gepanzerten Westen, machten nicht den Eindruck, als wenn sie die Statisten einer 'Verstehen Sie Spaß'-Sendung wären.
"Hinknien und die Hände hinter den Kopf", befahl einer der Männer unmissverständlich und deutete mit dem Lauf seiner Schusswaffe direkt auf Neos Brustkorb. Auch die Läufe zwei weiterer Polizisten richteten sich bedeutungsvoll auf seinen Körper. Der vierte Beamte dagegen postierte sich neben der armen Heather, hielt aber seine Waffe nur andeutungsweise auf sie gerichtet.
Sie wollten ihn, das erkannte Neo sofort. Er war eindeutig das Ziel dieses Einsatzes, aber Neo wusste ums Verrecken nicht, warum sie ihn als Zielperson auserkoren hatten.
Neo tat wie ihm geheißen und vermied es ruckartige Bewegungen zu machen. Sein Herz pochte. Nicht unbedingt Angst, aber eine gehörige Portion Wut machte sich in seinem Brustkorb breit.
"Was ist denn das hier für ein Bullshit?", rief Neo kopfschüttelnd, hielt aber die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Neo wusste, dass amerikanische Polizisten nicht lange fackelten, wenn sie sich bedroht fühlten. In Amerika tickten die Uhren anders, als in 'good old germany'.
"Maul halten", wurde er angeraunzt und bekam gleichzeitig das Schulterstück eines Gewehres in die Seite gestoßen. Ein stechender Schmerz durchraste seinen Oberkörper, aber Neo unterdrückte einen Schmerzensschrei.
Schon wollte er zu einer Erwiderung ansetzen, doch die Haltung der Gewehre, die sich ihm nun noch ein Stückchen mehr widmeten, belehrten ihn eines Besseren.
Wortlos blieb Neo vor den Männern knien, mit erigiertem Glied, in einer mehr als menschenunwürdigen Situation.
Als Neo die Schritte vom Hotelflur her vernahm, erkannte er sofort, dass es eine Frau sein musste, die den Raum betreten wollte. Zwei der Beamten traten zur Seite, um dem Neuankömmling Platz zu machen.
Sie war groß, vielleicht eine halbe Handbreit größer als er selber, trug einen dünnen, schwarzen Ledermantel, vollkommen unpassend für das warme Klima von Miami, doch an ihr wirkte er alles andere als deplatziert. Der Mantel war weit geöffnet. Sie trug schwarze Jeans, ihre Dienstmarke klemmte locker an dem breiten dunklen Gürtel und die weiße Bluse spannte sich fest um ihre üppige Oberweite. Ihre Füße steckten in schwarzen Stiefeln, die ihr fast bis zu den Kniekehlen gingen. Sie war schlank, fast dürr, sodass Neo sie wohl mit beiden Händen vollständig um die Taille hätte greifen können. Doch ihrer faszinierenden Erscheinung tat dies kein Abbruch. Vom ersten Moment an hielt ihn der Anblick dieser Frau gefangen. Ihm stockte fast der Atem.
Grinsend postierte sie sich vor dem Bett und blickte kopfschüttelnd auf Neo herunter. Sie schob ihre dunkle Sonnenbrille, die von schwarzen, seidigen, langen Haaren umrahmt wurde, in die Stirn. Dann blickte sie auf Neo herab und ihre grünen Augen bohrten sich wie Strahlen eines Lasergeschützes in sein Gesicht.
Langsam schob sie ihren Mantel noch ein Stück auseinander, legte die linke Hand an den Gürtel und zeigte dezent mit dem Zeigefinger auf ihre Dienstmarke.
"Miami Dade Police - Ana Lepopadidies", stellte sie sich mit schneidender Stimme vor. Neo blickte ihr in die Augen, ohne mit den Wimpern zu zucken erwiderte er ihren Blick.
Heather hätte nicht einmal ein paar läppische Sekunden seinem Blick standhalten können, doch bei dieser Frau war es anders. Ihre Züge wirkten hart und kantig. In ihrem Gesicht zuckte nicht ein Muskel. Starr waren die Augen auf ihn gerichtet und versprühten ihr grelles Feuer.
Die Stille wurde nur unterbrochen von dem Schluchzen der verstörten Heather.
Neo schluckte. Plötzlich wurde er sich seiner Nacktheit gewahr. Die Gegenwart der Polizisten war es nicht, die ihn störte, auch nicht, dass eine Frau das Zimmer betreten hatte. Nein, es war DIESE Frau, die ihn innerhalb von wenigen Augenblicken um seine Selbstsicherheit brachte.
Neo spürte, dass er dieses stumme Duell zu verlieren drohte. Die Polizisten konnte er ignorieren, innerlich über sie lachen, so bedrohlich sie sich auch mit ihren Schusswaffen gaben. Aber diese Frau!
Neo blinzelte und senkte den Blick leicht nach unten.
Ein hauchdünnes, kaum zu erahnendes Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit. Das Lächeln des Siegers!, durchfuhr es Neo wie ein Blitzschlag.
"Haben wir dich endlich", sagte sie nur.
"Was soll der Bullshit?", begehrte Neo auf. "Bin ich in einen falschen Film hineingeraten? Spielt ihr hier Miami Vice?"
Prompt wurde sein Aufbegehren von dem Beamten neben ihm, mit einem weiteren Stoß in die Seite belohnt.
Die Frau wiegte den Kopf mehrmals zur Seite und musterte ihn. Dabei blieb ihr Blick für einen flüchtigen Augenblick auf sein erigiertes Geschlechtsteil gerichtet.
"Fast zu schade, um für den Rest des Lebens weggesperrt zu werden."
Leises, raues Gelächter kam aus den Mündern der bewaffneten Männer.
"Okay, abführen. Die Frau kommt auch mit und dann lasst gleich die Jungs vom CSI rein - und Spuren sichern."
"Shit und gleich kommt Horatio Caine hier rein und lässt seinen obligatorischen Spruch los, oder was?"
Die schwarz Gekleidete schüttelte den Kopf. Neo konnte den Blick nicht von ihr lassen, vermied es aber, ihr in die Augen zu schauen.
"Unser Perversling hat anscheinend ein wenig zu viel TV geschaut. Und dafür wird er sicher bis zu seinem Lebensende noch genug Zeit haben." Sie drehte sich um, hielt aber dann noch einmal inne. "Zwischen den Zeiten, wo er seinen Arsch hinhalten muss"
Ein erneutes Auflachen ging durch die Reihe der Beamten.
"Wessen werde ich beschuldigt?", rief Neo und nun schwang schon ein Stück Verzweiflung in seiner Stimme mit.
"Sagt es ihm und lest ihm seine Rechte vor. Ich möchte nicht, dass er wegen eines Formfehlers wieder rauskommt." Die Polizistin wandte sich ab.
"Randolf Redrum, ich verhafte sie wegen Mordes an Kathrin Denborrow. Sie haben das Recht ...", fing der Beamte an, der ihm zweimal das Gewehr in die Seite gerammt hatte..
Neo hörte den Worten des Officers nicht mehr zu, fassungslos blickte er der hochgeschossenen Frau mit dem langen Ledermantel nach.
Zwei Fragen quälten ihn, während ein Mann aus dem Sonderkommando damit beschäftigt war, ihm Handschellen anzulegen. Niemand kümmerte sich um seine Blöße, als sie ihn abführten.
Heather wurde ebenfalls abgeführt, allerdings gestattete man ihr, sich etwas überzustreifen.
Für Neo gab es aber nur noch die zwei Fragen: Wie er aus dieser Sache herauskam und wie er die arrogante Polizistenschlampe flach gelegt bekam.
*
Das Verhör ging inzwischen über mehrere Stunden. Ana Lepopadidies saß ihm am Tisch gegenüber. Sie trug immer noch ihren schwarzen langen Mantel. Die Lepopadidies hatte die Arme unter ihrem Busen gekreuzt und blickte Neo mit starrer Miene an. Ihre grünen Augen versprühten dabei ein Feuer, das Neo fast um den Verstand brachte.
Ein dampfender Becher Kaffee stand vor ihm, wie zum Hohn, denn seine Hände waren an Handschellen auf dem Rücken gefesselt.
Inzwischen war Neo froh, dass man ihn in eine orangefarbene Gefängniskombi geste

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Kommentare
Kommentare: 27
Und in einem Punkt muss ich Serenity Recht geben: Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit für jeden Geschmack das Richtige dabei. Danke den Beteiligten für das Lesevergnügen. Ich hoffe, ihr bekommt das Lob und die Anerkennung, die euch zusteht. Macht weiter so. Grüße,
Martin.«
Kommentare: 6
Aber einen kleinen Fehler habe ich doch gefunden. Erst tritt Neo im Smoking auf, und beim anschließenden Nahkampf trägt er dann nur noch die Krawatte...«
Kommentare: 18
Kommentare: 1
aber: eine reisebüroangestellte, die nicht weiss, was ein tageszimmer ist ;)
[und: zum smoking trägt man eine fliege und keine krawatte]«
Kommentare: 102
Du hast Recht, zu einem Smoking sollte man(n) keine Krawatte tragen - gut aufgepasst.
Ich werde die Konsequenzen aus meinem Fehler ziehen und begehe jetzt Kiri-Kiri mit frischen Brötchen und einer heißen Tasse Kaffee. ;-)«
Kommentare: 127
Danke für die Komplimente, schön, dass es Spaß macht.
Gruß Evi
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Kommentare: 441
Die Recherchen, das Ausdenken der Handlung sowie das Schreiben, wenn auch im von mir nicht favorisierten auktorialen Stils, machten sehr viel Spaß.
Meine Lieblingsgeschichte ... verrate ich hier natürlich nicht, aber ich denke jeder Leser wird sich sein persönliches Highlight selbst herauspicken und sich daran erfreuen
LG Mondstern, die ja auch Leserin dieses Werkes ist
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Kommentare: 6
Kommentare: 31
Fehler sind mir nicht wirklich aufgefallen beim ersten Lesen, vielleicht finde ich beim zweiten Mal welche :), einzig die Bangkog-Schreibweise irritiert mich (heißt es nicht eigentlich Bangkok?). Wobei ich mir relativ sicher bin, dass ich auch beim zweiten Lesen keine "Fehler" finden werde.
Zur Story:
Die Motive Neos sind mir auch am Ende nicht wirklich klar geworden, am Anfang der Story erweist er sich als echter Kotzbrocken, was sich leider (für mich) durch die Geschichte nicht wirklich ändert. Vielleicht schafft es eine Fortsetzung, das gestörte Weltbild des Jungchens gerade zu rücken. Sensiel hat da ja gewisse Fähigkeiten....
Martinus
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Kommentare: 6
Schon eure erste Geschichte war eine Offenbarung für mich!
Und "obwohl ich ein Mann" bin muss ich sagen, dass mir der letzte Teil der Geschichte in dem Sensiel und Neo am See sitzen am Besten gefällt! Herrlich melancholich und gleichzeitig von mehr Gefühl geprägt als ich anfangs vom restlichen Teil der Geschichte noch erwartet hätte! Ein Zwischenspiel von Sensiel und Neo wäre trotzdem schön gewesen, aber vielleicht liegt im Ausbleiben die Ironie der Autoren, dass Neo nicht bekommt wonach sein Körper und seine Seele so sehr verlangen!?!
Nochmals "Danke" für diese einzigartige Geschichte.
MfG
Funke
P.S.:Ich freu mich schon auf eure nächste Geschichte«
Kommentare: 18
mir allerdings wäre sie in drei oder vier einzelgesichten lieber gewesen...
was an der qualität aber nix ändert«
Kommentare: 3
Danke an das S-Team«