Neugier ist des Katers Tod
von BlackFurredBeast
Curiosity Kills The Cat
Regen.
Seit Wochen nichts als Regen. Ich hatte noch nie zuvor so viele und so verdammt nasse Regentage am Stück erlebt. Ich kam mir vor wie in der alten 2D-Videoversion von "Blade Runner", komplett mit flackernden Neonröhren an der Hauswand und brazzelnden Bildschirmen in den Fenstern der Third-Hand-Läden. Ich blieb vor einem stehen, da die graufleckige PVC-Markise etwas Schutz vor dem Regen bot. Im Schaufenster liefen, teils hundsmiserabel geflickt, alte Röhrenfernseher und zeigten einen Querschnitt durch das, was wir hier im Jahre 2020 gemeinhin Fernsehen nennen ...
"Die neue H&K-Schnellfeuerkanone HK666TX, gemeiner als ihr schlimmster Nachbar ..."
"Iron Stallion - each night, every night and she'll never know"
"Kanal 30 - dort, wo Triple X noch einen Namen hat"
"CyberNator - die Kampfmaschine aus dem Bottich! Unzensiert schon ab 6!"
Der Regen ließ - zumindest subjektiv - etwas nach, und ich schleppte mich mitsamt meiner abgewetzten Ledertragetasche weiter, meinen vier Wänden in einem schmuddeligen Apartmentblock entgegen. Aus der Ferne tönte der übliche Nachtlärm. Dissonante Harmonien, zusammengesetzt aus zum tausendsten Mal recycleten 80er-Jahre "Hits", begleitet von heulenden Polizeisirenen und stakkatohaft unterlegt vom Feuer automatischer Waffen.
Endlich. Ich konnte den monolithischen Schatten "meines" Apartmentbunkers ausmachen. Nur noch ein paar Dutzend Meter, und ich war im Trockenen. Ich spürte die eisigen Windstöße, die heulend um die Häuser wehten, kaum. Das musste mit den Medikamenten zu tun haben, die mir der Arzt in der Walk-In-Klinik verabreicht hatte. Die Betäubung, bevor sie mir das kleine Implantat hinter dem linken Ohr eingesetzt hatten.
Ein Kribbeln machte sich in meiner Magengrube breit. Eine halbe Ewigkeit sparen, Mistjobs und diverse schlecht bezahlte Datendiebstähle gipfelten in freudiger Erwartung, und ich bildete mir ein, dass aus der abgewetzten Tragetasche eine angenehme Wärme durch die klatschnasse Seite meines schwarzen Trenchcoats sickerte. Ich beschleunigte, soweit möglich, meine Schritte und versuchte, den mit Wasser vollgelaufenen Schlaglöchern auszuweichen. Endlich an der Haustür angekommen, wühlte ich in meiner Manteltasche und zog die zerkratzte Magnetkarte heraus, die hoffentlich die Tür öffnen würde. Ich zog sie durch den Leseschlitz, einmal, zweimal ... aber außer dem zittrigen Blinken der Stand-By-Diode gab es keine Reaktion. Fluchend hieb ich mit der geballten Faust auf das billig wirkende Metallkästchen, das sich mit einem trockenen "Piep" bei mir bedankte und die Tür freigab. Ich schob mich ins Treppenhaus, mied aus reiner Gewohnheit den Lift (im besten Fall hatte dort jemand hingekotzt, schlimmstenfalls lag da eine Leiche drin) und erklomm die Stufen in den neunten Stock. Erneutes Graben in den Manteltaschen förderte einen geradezu archaisch wirkenden Stahlschlüssel zutage, den ich nacheinander in die drei Sicherheitsschlösser an meiner Tür stopfte und diese dadurch öffnete.
Die Tür schwang auf und ich wurde durch das leicht eiernde "Mi-auauau" meiner "absolutely RealKat (tm)" begrüßt. Das kleine Plastik-Fell-Bündel sprang mir mit fröhlich neongelb leuchtenden Augen zwischen die Beine, ich bückte mich, hob es auf (was es mit einem synthetischen Schnurren quittierte) und setzte es auf mein Bett. Ihr folgten der triefnasse Trenchcoat, und kurze Zeit später gesellten sich die Stahlkappenstiefel zu einem stetig größer werdenden Müllberg in der hintersten Ecke des Zimmers.
Mein Apartment war nicht viel mehr, nur ein handtuchschmaler Raum mit versenkbarem Bett, Klapp-Schreibtisch und in die Wand eingelassenen Schrank. Wer braucht noch eine Küche im Zeitalter des selbsterhitzenden Fertiggerichts?
Auf meinem Schreibtisch standen meine bisherigen Arbeitsgeräte. Ein bis-zum-gehtnichtmehr aufgemotzter Pentium-XII mit notdürftig verdrahteter VR-Ausrüstung, komplett mit einem Elektroden-Headset und einem klobigen, schwarzen Datenhandschuh. Heutzutage hat EDV nicht mehr viel mit Mäusen und Monitoren zu tun, sondern eher mit "da sein und es selber machen". Musste eine Sekretärin zur Jahrtausendwende noch einigermaßen tippen und formulieren können, um das Geschäftsschreiben des Chefs ins "Word" zu bekommen, so setzte sie heute ihre DataBrille auf, schlüpfte in den Datenhandschuh und "dachte" sich ihren Text. Dank automatischer Rechtschreibprüfung schlichen sich auch keine Stilfehler mehr ein, und um den Brief dann zu verschicken, nimmt sie ihn einfach, klebt ihn zu und steckt ihn in einen virtuellen Briefkasten, der frappierend den gelben Boxen aus der Prä-EDV-Ära ähnelt. Der Computer übersetzt dann ihre Hand- und Kopfbewegungen in Befehle wie "send mail to XY" um.
Oder, um einen anderen konkreten Fall zu benennen ... Will man als Hacker ein Bankkonto knacken, lädt man ein Programm, das im Cyberspace wie eine Dynamitstange aussieht, klemmt es von außen an das an einen Safe erinnernde Bankkonto, bringt sich in Sicherheit und lässt dann das Programm schnell seine Arbeit tun, so schnell, dass es fast einer Explosion nahe kommt. Und da Banken es nicht mögen, dass Hacker an ihren Konten herumpfuschen, haben sie natürlich auch Wachen im Cyberspace, die sich um solche Leute wie mich zu kümmern haben. Im besten Fall erwischen sie mich nicht, aber wenn doch, dann verfolgen sie mich durch den Cyberspace bis zu meiner Adresse in der realen Welt zurück und hetzen mir die Bullen auf den Hals. Einer der Gründe, warum ich nur mit leichtem Gepäck reise.
Das bringt mich zurück zu der Tasche, die neben mir auf dem Bett steht. Ich öffne sie und ziehe ein eckiges Etwas daraus hervor, das mehrmals in Plastikfolie eingewickelt ist. Das Etwas ist rechteckig, schnittig, flach, etwa einen halben Meter breit und fünfunddreißig Zentimeter lang, also etwas größer als eine alte IBM-Tastatur. Ehrfürchtig entferne ich das Plastik und halte das Etwas andächtig gegen das Licht der müde vor sich hinfunzelnden Glühbirne. In der Ecke oben rechts steht "Infiltrator 2020", und außer einigen Buchsen auf der Rückseite lässt nichts darauf schließen, das dieses Etwas ein hochmoderner Computer ist, der zusammen mit dem Implantat in meiner Schläfe die nächsten Monate aus einem gerade in die Oberliga aufgestiegenen Datencowboy einen Millionär machen soll.
Nach ein paar Minuten hektischer Betriebsamkeit ist der alte Rechner vom Schreibtisch geräumt, und der "Infiltrator" nimmt dessen Platz ein. Meine RealKat(tm) (sie heißt, in einem Anflug geistloser Ironie "Gibson") hat sich derweil meinen klapperigen Drehstuhl als Domizil ausgesucht, von der ich sie mit sanften Händen aufhebe und auf das Bett zurücklege.
Ich lasse mich seufzend auf dem Stuhl nieder, stöpsele das Netzkabel in die 12er-Mehrfachsteckdose an der Wand, verbinde das eingebaute Modem mit der DSL-Leitung, lasse den Stecker des zweiten Kabels erst in den mit "DataPort" gekennzeichneten Anschluss am Infiltrator einrasten, und führe das bleistiftdicke Kabel an meine Schläfe.
"Es ist so, als hättest du ein eingebautes VR-Headset", so hat mir mein Arbeitgeber die Sache beschrieben, als wir die ersten Tests durchführten. (Dachten Sie, ich alleine könnte mir so einen Ferrari von Computer leisten? I wo! Ich arbeite für Leute, die wiederum anderer Leute Geheimnisse haben wollen. Belassen wir es dabei. Es sind schon Leute wegen solch trivialer Details in die Kanalisation geworfen worden. Und Sie wissen ja, was heutzutage für eine Brühe als "Abwasser" bezeichnet wird, hm?)
Damals, vor einer Ewigkeit, wie mir scheint, hatten wir mit Elektroden gearbeitet, die direkt die relevanten Nervenzentren stimulierten. Dadurch fiel der Weg über Augen und Gehör weg, sodass wertvolle Sekundenbruchteile im Kampf gegen die Anti-Hacker-Maßnahmen unserer "Opfer" gewonnen wurden. Jedoch waren die Signale eher schwach und verzerrt, so als ob man bei einem Radio den Sender nicht ganz "sauber" hereinkommt. Der nächste logische Schritt war dann die Stimulierung der Nervenbahnen direkt im Gehirn ... Deswegen das Implantat und deswegen dieser "Matrix-Für-Arme-Kram". Es sorgte dafür, dass ich keine Gesten ausführen oder Befehle geben musste, stattdessen dachte ich die Befehle, und die Impulse, die sonst für meine Bewegung zuständig waren, wurden direkt in virtuelle Entsprechungen umgewandelt. Damit ich nicht vom Hocker kippte, während ich das System benutzte, sprangen so genannte Motorik-Blocker ein, die jede Bewegung in der echten Welt unterbinden sollten. So sah es zumindest die Theorie vor.
All dies zuckte mir in rasender Geschwindigkeit durch den Kopf, als ich den Stecker einrasten spürte.
Mein Finger legte sich auf den dicken, roten Power-Schalter an der rechten Seite des "Infiltrators", und mit einem trockenen "KLACK" sprang der Computer an.
Im ersten Moment tat sich gar nichts, außer dem monotonen Surren eines Lüfters im Inneren der Maschine. Dann erschienen transparente Zeichenkolonnen am Rand meines Blickfeldes, die mich frappierend an den Bootvorgang eines alten PCs erinnerten.
Dann, in großer roter Schrift, quer über mein Sichtfeld:
"ACHTUNG! MOTORIK-BLOCKER AKTIV"
Ich wollte hastig nach dem Stecker greifen, jedoch bewegte sich mein Arm keinen Millimeter von der Tischplatte. Für zwei, drei Herzschläge erfasste mich eisige Panik, aber ich würgte sie hinunter.
Dann wurde es schwarz um mich.
Ich fühlte mich schwerelos, als wäre ich nur noch ein Geist. Dann, langsam, quälend langsam, bilden sich Konturen aus der Dunkelheit heraus. Die hektisch flirrenden Schriftzeichen am Rande meines Sichtfeldes sind wieder da, mein Blick huscht über eine Zeile, in der die "Synchronisierungs-%" angezeigt werden. Je höher dieser Wert steigt, desto besser kann ich die Konturen sehen.
Es ist ein achteckiger Raum, in dessen Mitte ein Podest steht. Auf diesem Podest, es ist achteckig, liegt eine Gestalt, einer aus Lehm geformten Puppe nicht unähnlich. Nur besteht sie nicht aus Lehm, sondern aus sanft pulsierenden, graublau leuchtenden Chromfäden, die sich eng wie ein Kokon um diese Gestalt wickeln.
"BITTE DEFINIEREN SIE DIE PARAMETER IHRES ICONS!" erscheint in greller grüner Schrift vor meinen Augen. Ich erinnere mich an diesen Teil der Prozedur. Mit knappen, gesprochenen Befehlen forme ich den Chrom-Avatar in ein Ebenbild meiner selbst aus der realen Welt nach - natürlich mit einigen Korrekturen, sollte es mich mal in einen Chatraum verschlagen.
Langes, welligwehendes, braunes Haar, ein maskulines Gesicht mit grauen Augen, einem kantigen Kinn und einem Hauch von Dreitagebart, breite Schultern, muskulöse Arme, kräftige, aber geschickte Hände. Ein flacher Bauch, ein dazu passender knackiger Arsch ... Aus einer Laune heraus, gönnte ich meinem Avatar etwas mehr als 21 cm Penislänge und vervollständigte die Kreation durch einen dunkelblauen Slip, dazu schwarze Jeans und Shirt, abgerundet durch Trenchcoat und Stiefel.
Mein Blickwinkel glitt um das achteckige Podest herum. Ja, perfekt.
Ich wies den Computer an, das Profil zu speichern und das Betriebssystem zu starten.
Es wurde erneut schwarz um mich.
Ich erwachte. Ich lag auf etwas Hartem, Unbequemen. Langsam wanderte mein Blick, und ich stellte fest, dass ich nun tatsächlich auf dem Achteck-Podest lag. Die Jeans war extrem eng und spannte sich um meine Hüfte. Erst jetzt bemerkte ich, dass man sogar im Cyberspace eine Morgenlatte haben konnte. Ich salutierte den Programmierern im Stillen, erhob mich mit elektronisch generierte Lässigkeit und stand auf. Neugierig tat ich einige Schritte in der Oktagon-Kammer, die laut und metallisch deutlich von den Wänden widerhallten. Unglaublich. Meine Fingerspitzen strichen über die Seitennaht der Jeans. Sie fühlte sich wie frisch von der Stange an. Ich hob den Arm und schnupperte an der Manschette des Trenchcoats. Hhmmmmm... Frisches, duftendes, weiches Leder.
Ich wusste, eigentlich sitze ich in einem von strömenden Regen umgebenen Apartment auf einem klapperigen Drehstuhl, doch dieser Gedanke verblasste scheinbar vor der virtuellen Realität, in der ich mich befand.
Mit einem leisen Zischen hob sich vor mir eine Wand in die Decke, und ich verließ die Oktagon-Kammer. Meine Schritte trugen mich in eine Art begehbaren Wandschrank. Die Tür mir direkt gegenüber war mit "World Wide Web" beschriftet, die hinter mir zuzischende Wand las "Profil-Registrierung". Der Raum, in dem ich mich befand, stellte sich Neon flimmernd mit "Eigene Programme" vor. Ich schob die Leuchtschrift beiseite und besah mir die Dinge, die auf den Regalbrettern neben der Tür lagen.
Eine Geldbörse. Fürs legale Einkaufen im Web. Daneben eine Krokolederbörse, aus der ein leises Klappern und Rattern zu hören ist. Ich hebe sie auf und werfe einen Blick in die Scheintasche. Aus einem Auswurfschacht in der Geldbörse purzeln Banknoten ins Scheinfach. Aha, das Falschgeld zum Einkaufen im Web. Ich ließ beide Börsen in meinen Taschen verschwinden, dazu noch einige Magnetkarten und Dieteriche, die ich für meinen großen Coup brauchen würde. Zur Sicherheit ließ ich auch die gute, alte Dynamitstange (die hier etwas Skurrilzeichentrickmäßiges hatte) in meiner Manteltasche versinken.
Zu guter Letzt noch das Notizbuch, in dem ich meine Adressen notiert habe. Ein schneller Blick hinein zeigt mir, dass sie den Datentransfer auf den "Infiltrator" überlebt hatten.
Wie durch Zufall fiel mein Blick auf eine Adresse, die ich schon seit einiger Zeit nicht mehr besucht hatte. www.sevac.com. Ich musste grinsen. Sevac war lange, lange eine der besten Erotic-Story-Sites im Netz gewesen, bis sich die neuen Besitzer dazu entschlossen, aus ihr eine High-End-Glitter-Glitzer Pay-Site zu machen.
"Ha" dachte ich mir ... "Welch besseren Weg, dieses Baby mal Probe zu fahren, als bei sevac vorbeizuschauen und ein paar Videos zu saugen?"....
Gesagt, getan. Ich öffnete die Tür mit der Aufschrift "World Wide Web" und verließ mein Zimmer.
Ich fiel. Zumindest fühlte es sich in den ersten Sekunden so an. Eine Bewegung nach "unten", an einem Etwas entlang, das wie ein neonblauer Faden im Nichts zu hängen scheint. Erst nach und nach realisiere ich, dass dieser Faden auf einem immer dichter werdenden Wirrwarr von neonfarbenen geometrischen Strukturen zuführt. Und ehe ich mich versehe, stehe ich an den Pforten eines kitschig pink pulsierenden Art-Deco-Herzen, auf dem in wunderbar geschwungener Schönschrift die Worte "SEVAC.COM" stehen. Ich hebe die Hand und lege sie auf den silberfarbenen Handgriff, will die Tür öffnen, doch eine Stimme aus dem Off fordert mich auf: "Bitte geben Sie Usernamen, PIN-Nummer und Stimmprobe ab."
Ich greife in meine Manteltasche und zücke einen Dieterich, den ich an das Schlüsselloch der Tür halte.
Der dünne Stahldraht zerfließt in eine nicht enden wollende Schlange aus Nullen und Einsen, die in das Schlüsselloch hineinperlt wie Chianti in den Rachen eines Jet-Set-Playboys.
Nach für mich endlos scheinenden Momenten höre ich ein befriedigendes "Klick", und die Tür öffnet sich einen Spalt breit. Der Dieterich in meiner Hand zerfällt zu grauer Asche und rieselt zu Boden. Resolut drücke ich die Tür nach innen und betrete die mir so lange verwehrt gebliebenen Hallen von Sevac. Nun gut, beim letzten Besuch waren es noch von Datenbrillen erzeugte Korridore, nicht unähnlich einem archaischen Ballerspiel wie DOOM, aber heute konnte ich sogar das Parfüm einiger Chat-Gäste riechen, die kürzlich aus der Lobby in die CS-Bar gewechselt sein müssen.
Die Tür hinter mir schließend werfe ich einen Blick um mich. Die Türen sind praktischerweise alle gut ausgeschildert, von "Geschichten" zu meiner Linken über den "Chat" direkt am anderen Ende des Raumes, bis hin zum "Premium Content" rechts von mir. Grinsend zücke ich die leise ratternde Krokobörse und wende mich der "Premium Content"-Tür zu ...
... die sich just in diesem Moment öffnet. Aus dem Raum kommt mir eine Frau entgegen. Sie ist in ein langes, schwarzes, hauteng anliegendes Abendkleid gehüllt, dessen tief ausgeschnittenes Dekolleté nicht den Hauch eines Zweifels ob ihrer Unterwäsche zulässt. Meine Augen wandern höher (ich fühle sogar ein wenig Röte in meine Wangen schießen ... selbst im Cyberspace guckt man(n) immer zuerst auf den Busen!) und mustern ihr atemberaubend schönes, herzförmiges Gesicht. Sie hat unendlich grüne Augen, wie aus feinster Jade, eine schmale, klassisch schöne Nase. Die Blässe ihrer Haut wird durch tiefschwarzes, endlos langes Haar, durch volle, sinnlich rote Lippen aufs Angenehmste kontrastiert, und als sie mich anspricht, umschmeichelt mich ihre samtige Stimme.
"Na sowas ... Wir haben unangemeldeten Besuch?"
Ich blieb wie angewurzelt stehen. Etwa zweihundert verschiedene Möglichkeiten, was genau jetzt schief gegangen ist, rasen mir durch den Kopf, und ich bin schon halb auf der Flucht, als sich ihre langen Finger um mein Handgelenk legen.
"Nicht doch, nicht doch ... Jetzt, wo du schon mal hier bist, kannst du es dir ja auch ruhig gemütlich machen, oder nicht?" Ihr leises gefährliches Schnurren ließ sämtliche Haare auf meinem Körper (und ein nicht ganz unwichtiges Organ) Männchen machen, und ich ließ mich fast ohne Widerstand hinter die dick gepanzerte "Premium Content"-Tür ziehen, die sich mit einem finalen, grabesdumpfen Pochen hinter uns schloss.
"Was haben wir denn da?" fragte sie mich, spielerisch lächelnd, während ihre Fingerspitzen, mit blutrot lackierten Fingernägeln, über die deutliche Beule in meiner Jeans strichen. Irgendwo jenseits des rauschenden Blutes in meinen Ohren hörte ich ein mehrfaches "klack klack klack", als ob Schlösser einrasten würden, jedoch fiel es mir schwer, mich auf irgendetwas Anderes als die schwarz gewandete Verführerin zu konzentrieren, die sich lasziv gegen mich räkelte, mich dadurch gegen die Tür drückte und mich zu Bewegungslosigkeit verdammte. Ihre Finger machten sich mit geradezu unheimlicher Zielstrebigkeit an den Knöpfen der Jeans zu schaffen, und schon zwei Herzschläge später fühlte ich ihre kühlen Finger in meinem Slip. Irgendwo zwischen Panik und Neugierde verließ mich mein gesunder Menschenverstand, und ich ließ mich auf ihr Spiel ein.
"Das? Das ist nur mein ... Zauberstab?", versuchte ich nonchalant zu entgegnen, doch fehlte meinen Worten die rechte Überzeugungskraft, zumal sie langsam in die Knie ging, während ihre Hände eifrig damit beschäftigt waren, meine virtuelle Männlichkeit aus dem Gefängnis eines nicht minder virtuellen Slips zu befreien. Ich war mir in einem stroboskopisch aufflackernden Moment der Wissenschaftlichkeit bewusst, das dies hier mindestens so real war wie das wirkliche Leben. Doch die Nüchternheit des klaren Denkens wurde wie eine Kerze im Wind ausgepustet, als sich ihre samtigen Lippen um meinen Ständer legten und ich ihre heiße Zungenspitze spürte, die Loopings um meine Eichel drehte. Mir versagten die Knie, und ich glitt langsam an der Tür zu Boden. Sie ließ meinen Schwanz kurz aus ihrem Mund gleiten, bis ich mich vollständig auf dem Boden verteilt hatte, beugte sich dann über meine Hüfte und fuhr ungerührt damit fort, mir den heißesten Blowjob meines Lebens zu verpassen. Meine zitternde Hand wanderte über den samtweichen Teppich und erreichte den Saum ihres Kleides. Der Stoff war seidenweich und raschelte leicht, als ich meine Hand unter dem Kleid langsam auf Entdeckungsreise wandern ließ. Meine Fingerspitzen strichen über ihren Oberschenkel, und ein zustimmendes Seufzen zeigte an, dass ich anscheinend auf dem richtigen Weg bin. Höher wanderten die Finger, und sie fuhren über die samtig kühle Haut ihres Hinterns. Meine Finger streicheln über die festen Pobacken und wandern weiter, tiefer hinab zwischen die Schenkel. "Mein Gott", flüsterte ich, als meine Fingerspitzen ihre Schamlippen teilten und in ihre heißfeuchte Grotte eintauchten, "sogar SO echt geht das schon?"
Ihre Hüfte schob sich mir entgegen, und ich ließ zwei Finger in ihren Liebestunnel gleiten, während der Daumen über ihrem Kitzler kreiste. Ihr Zungenspiel blieb auch auf mich nicht ohne Wirkung, und mein Becken bewegte sich reflexartig stoßend nach oben. Sie bändigte mich, indem ihre kühle Hand meinen Schaft nahe der Wurzel umfasste und festhielt, während ihre Lippen und Zunge das Tempo bestimmten.
Abrupt hörte sie auf.
Ich hielt ebenfalls inne, meine Finger glitten fast wie von selbst aus ihrer zarten Spalte. Sie lächelt unglaublich verführerisch und meint: "Lass es uns etwas bequemer machen, Hübscher."
Mit diesen Worten erhob sie sich, streifte die Schulterträger des Kleides ab und ließ es in einer seidigen Welle zu Boden rascheln. Wie eine Mischung aus Michelangelo-Kunstwerk und einer gotischen Vampirlady stand sie vor mir, drehte sich kokett um und glitt zu einem Deluxe-Kingsize-Bett, das den Großteil dieses Raumes einnahm. Ich stand ebenfalls auf und rupfte mir erheblich unzeremonieller die Kleidung vom Leib, bis ich ebenfalls so dastand, wie meine Fantasie mich schuf. Meine Verführerin hatte es sich derweil auf dem Deluxe-Bett bequem gemacht. Sie lag auf der Seite, und die rote Seidenbettwäsche rahmte sie wie ein modernes Kunstwerk ein. Ihre Brüste waren klein, fest, und ihre Nippel standen dunkel und hart von ihnen ab. Meine Blicke wanderten an ihrer elegant daliegenden Gestalt entlang, über ihren flachen Bauch, bis hin zu dem Dreieck zwischen ihren Beinen, wo nur ein hauchzarter Strich dunklen Flaums darauf hindeutete, dass dort je Haar wuchs.
"Na komm schon ... willst du mich fotografieren oder vernaschen?" neckte sie mich. Ein vielsagender Blick auf meinen hoch aufgerichteten Ständer ließ jeden Zweifel verpuffen, welche der beiden Möglichkeiten sie bevorzugen würde. Ich erreichte das Bett, und sie zog mich zu sich hinunter.
Kaum hatte mein Rücken die Matratze berührt, glitt sie katzengleich über mich, und ich konnte ihre heiße und feuchte Scham aus nächster Nähe bewundern. Ich war froh, dass mir das Ausziehen Gelegenheit gab, kurz Luft zu holen, daher konnte ich es umso mehr genießen, als ihre Lippen meinen Ständer umschlossen. Ich verwarf jeden Gedanken an analytisches Denken. Stattdessen ließ ich meine Zunge zwischen ihre Schamlippen gleiten und begann damit, ihre Perle mit der Zungenspitze zu verwöhnen. Ich kostete ihre süßen Säfte, erforschte mit der Zunge jeden Winkel ihre Lustgrotte, während meine Hände an ihren Flanken entlang streichelten und sich dann massierend über ihre Brüste legten. Sie ließ ihre Spalte immer heftiger über meinem Gesicht rotieren, während ihre Zunge und die Hand an meinem Schwanz ein schnelleres Tempo anschlugen. Mein gesamter Unterleib spannte sich an, und einer glühenden Woge gleich entlud sich meine Lust zwischen ihren Lippen. Ich unterstützte meine Zunge mit zwei Fingern, die schnell und tief in ihren Tunnel stießen, und wenig später spannte sie sich an und ließ sich von den Wellen ihres eigenen Höhepunkts davontragen.
Ihre Finger streichelten mich sofort weiter, ihre Zunge fuhr heiß über meinen Schwanz, der sich durch diese Behandlung ermuntert fühlte und gar nicht daran dachte, abzuschlaffen. Die dunkelhaarige Schönheit hob ihren Kopf, lächelte mich mit blitzenden Augen an und glitt an mir herunter, sodass sie nun rittlings auf meinem Bauch zu sitzen kam, Gesicht von mir fortgedreht. Sie lehnte sich zurück, ihr Haar kitzelte mich im Gesicht, und ich schloss meine Arme um sie. Meine Hände streichelten ihre kleinen, festen Brüste, während ich ihre Hände an meinem Ständer spürte. Meine Lippen berühren die Haut ihres Nackens, es knisterte leise, wie von winzigen Stromschlägen, die ausgetauscht werden. "Hat dir das gefallen?" hauchte sie mir entgegen.
"Willst du darauf wirklich eine Antwort?" fragte ich zurück.
"Ich weiß es schon" schnurrte sie, und ich spüre den sanften Druck ihrer Fingernägel auf der Unterseite meines harten Schaftes.
"Bist du auch hart genug für die zweite Runde?" Ihr Rücken rieb sich gegen meine Brust, meine Fingerspitzen zwirbelten sacht ihre Nippel und mein Atem kam stoßweise. "Aber ... ja ... doch ... wenn sie so gut ist ... wie die Erste ...?"
"Besser, Baby, besser", entgegnete sie mir, richtete sich auf, drehte sich um hundertachtzig Grad und ließ meinen Ständer mit beinahe spielerischer Leichtigkeit zwischen ihren Schamlippen verschwinden. Ich holte überrascht Luft. Verdammt, sie war ziemlich eng ... und heiß. Wie ein sündiger Engel saß sie auf mir und lächelte mich an. "Entspann dich ... das ist nur für dich" schnurrte sie. Ihre Hüfte ruhte auf meiner, und ich spürte, wie sie ihre Scheidenmuskeln spielen ließ. Ein wohliger Schauer kribbelte von den Lenden bis direkt ins Gehirn, und ich wollte mich am Liebesspiel beteiligen, ihr mein Tempo aufzwingen, sie heftiger nehmen. Aber sie unterband jeden derartigen Versuch. Ihre Hand lag auf meinem Bauch, und selbst in der virtuellen Welt war mir bewusst, dass ein Handballen im Magen nicht zu den wünschenswerten Dingen beim Sex gehört. Ich ließ sie gewähren, während ihre Hüften leicht zu kreisen begannen, entspannte mich, so gut es ging, ließ mich von den unglaublichen Empfindungen, die dieses Wesen in mir auslöste, überwältigen. Sie hatte den Kopf in den Nacken gelegt, die Augen geschlossen, ihre Hände streichelten ihre Brüste, zwirbelten die Nippel, während sich ihre Hüfte langsam hob und senkte. Ich spürte nur noch diese unheimlich angenehme Wärme, hatte die Augen halb geschlossen, fühlte, wie sich meine Lust immer weiter steigerte ... hörte ihr volles, ungebändigtes Stöhnen ... dann gruben sich ihre Fingernägel tief in meine Schultern, jedoch empfand ich es nicht als Schmerz, eher als Ansporn, ihr entgegenzukommen ... Sie beugte sich über mich, raunte mir ein tiefes, animalisches "Na los, gib's mir" ins Ohr ... ein Wunsch, dem ich nur zu gerne nachkam ... Unsere Hüften hoben und senkten sich im Gleichklang, wir stöhnten um die Wette, meine Finger krallten sich in ihre schweißnassen Schultern, und ich spürte, dass es nicht mehr weit bis zur erneuten Erlösung war. Sie schien ähnlich zu empfinden, denn auch sie steigerte ihr Tempo, ihr Stöhnen wurde einige Tonlagen höher, und sie feuerte mich mit spitzen Schreien an. Ich spürte, wie sich ihr Liebestunnel um meinen Schwanz zusammenzog, das Brodeln in meinen Lenden, das dem Siedepunkt entgegenschoss, dann nur noch einen scharfen, stechenden Schmerz in meinem Kopf, von Schläfe zu Schläfe......
Und in der realen Welt piepst der "Infiltrator", dunklen Rauch ausstoßend, während eine einsame Leuchtdiode mit der Beschriftung "SENSORY OVERLOAD" einsam vor sich flackert.
Ein zusammengekrümmter Schatten liegt regungslos auf dem Boden, ein statisches Knistern erfüllt den Raum. Die RealKat (tm) springt vom Bett auf den Tisch und setzt sich dann auf die Hinterpfoten, den Kopf schief gelegt und lässt ein einsames, eierndes "Mi-auauau?" vernehmen ...
The End?
Kommentare
(AutorIn)
Kommentare: 17
So, noch ein kurzes Nachwort vom Autor :)
Ein ganz dickes "Danköööö!" an sabbi, denn ohne ihre Korrekturen wäre diese Story hier nie erschienen.
@bolle69
Dank für das Lob. Ich brüte schon über einer Fortsetzung, wobei sich die (für mich logische) Frage stellt, ob es weiter in Richtung Erotik oder eher zum Hardcore-Cyberpunk wird... Mal sehen, was so in meinen Hirnwindungen passiert <sfg>
@sabbi
Doooooch, das muß so sein... hast ja gesehen, in was für einem Zustand meine Linksschreibe ist :)
@dummdidumm
hehehe... Material zum Hand-Trainieren gibt's ja hier schon genug. Solange sie lesenswert ist, ist es mir total wurscht, ob der Leser lacht oder die Palme schüttelt :->
@lilith011
Meine Muse küßt mich leider nur selten und für Romane hab ich nicht das Sitzfleisch. Ich hab zig angefangene Sachen auf der Platte oder in der Schublade liegen, aber fertig werden die (leider) nie. Danke für das Lob, das spornt an!
The Beast«
Kommentare: 154
Die Story war von Anfang an Klasse, da gab es nichts auszusetzen *schulterklopf*
Hab ich dir übrigens per Mail zu diesem gelungenen Werk gratuliert? Wenn nein, dann jetzt:
Danke, schönes Werk, mit dem du - meines Wissens - wieder eine kleine Lücke im Sevac-Board geschlossen hast. *verneig*
08-08-03
Hmpf. Nur 253 Leser und unsere beiden Kommentare in den ersten 24 Stunden? *wonders*
Schade eigentlich. Viele sevac-Leser wissen gar nicht was ihnen entgeht :-(«
Kommentare: 73
Da gibt es Leute, den fällt nichts anderes als Schund ein und dann sowas hier! Wenn das nicht wirklich Phantasie ist...
Ich muß jedoch zugeben, daß ich mich bei der Geschichte wesentlich mehr amüsiert habe über die wunderbare Idee, denn sie als erotisch zu empfinden.
Aber einfach klasse!!!!
Bitte weiter so!
Gregor«
Kommentare: 317
solltest du für eine eventuelle fortsetzung weitere probeleser benötigen, zögere nicht mir die geschichte zu schicken.«
Kommentare: 99
Kommentare: 21
Kommentare: 26
"durch das, was wir hier im Jahre 2020 gemeinhin Fernsehen nennen..."
beginnt, in 2021 zu lesen...
Aber die Geschichte ist auch mit 18 jahren (volljährig!) immer noch Klasse.
Danke fürs Lesen-Lassen!«