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Kommentare: 6 | Lesungen: 8712 | Bewertung: 7.71 | Kategorie: Lesbisch | veröffentlicht: 17.11.2006

Nicki und Jack - Eine Party mit Folgen (Teil 2)

von

Es war einmal wieder dieser verregneten Tage, an dem man besser im Bett liegen bleibt. Der Wecker riss mich abrupt und sehr unsanft aus meinem gerade noch prickelnden Traum. 8:00 Uhr und ich hatte noch einiges zu erledigen! Heute war es soweit!

Jack war seit gestern im Krankenhaus. Um 10:00 Uhr soll die bevorstehende OP an seinem Rücken durchgeführt werden. Ich sollte um 9:00 bei ihm sein. Er sagte mir gestern am Telefon noch, wie nervös und aufgeregt er deswegen ist und er mich vor der OP gern noch kurz sehen möchte. Ich versuchte ihn etwas zu beruhigen, was mir leider nicht wirklich gelungen ist. Dabei versicherten ihm die Ärzte, dass der Eingriff ‚nur’ ein kleinerer sei und er schneller aus dem OP zurück ist als er gucken könne! Zur Sicherheit soll er allerdings noch einige Tage dort zur Beobachtung liegen bleiben. Das hieß für uns dann wohl erst mal, dass wir keine Zweisamkeit genießen konnten. Und wir waren doch gerade erst zusammengezogen..

Ich ging also erst mal leise ins Bad, um mir den Schlaf aus den Augen zu waschen. Die letzte Nacht war kurz und ich habe nur drei Stunden Schlaf abbekommen. Was muss ich auch immer über mein Ziel hinaus schießen, dachte ich mir, als ich mein verknittertes Ebenbild im Spiegel betrachtete. „Ich kenn dich nicht, aber ich wasch dich trotzdem!“ sagte ich zu mir selber, stieg Gedankenversunken in die Dusche und ließ den gestrigen Abend Revue passieren..

Ich war am Abend auf der Geburtstagsparty eines Kollegen eingeladen worden und fuhr allerdings erst um 22 Uhr dorthin. Erst wollte ich überhaupt nicht hin fahren, jedoch hat mich Jack am Telefon dazu überzeugen können doch noch hinzufahren. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was ich da sollte, da ich ja keine Menschenseele kannte außer meinen Kollegen Eric. Aber ich bin froh, den Abend dort verbracht zu haben.

Anfangs, es war gerade kurz nach zehn, begrüßte ich Eric mit einer Kleinigkeit als Geschenk und stand wenige Minuten später etwas abseits an der Bar um das Treiben auf der Tanzfläche zu verfolgen. Dabei schlürfte ich genüsslich an meinem Mojito, den ich einem netten Kerl an der Bar zu verdanken hatte. Dann fiel sie mir auf! Sie tanzte zwischen den 5-7 Paaren auf der Tanzfläche ganz für sich alleine.

Sie hatte rote, schulterlange Locken, die ihr wild ins Gesicht fielen. Ihre Augen strahlten in einem giftigen Grün, was ich zuvor noch niemals bei einem menschlichen Wesen gesehen habe. Ich muss gestehen, sie hat mich verzaubert mit ihrem Blick ins Leere während sie sich wohl gedankenversunken zur Musik bewegte.

Plötzlich fühlte ich mich ziemlich overdressed in meinem schwarzen Minirock, der weißen Bluse und den schwarzen Stiefeln. Erst jetzt fiel mir auch auf, dass fast alle nur in Jeans oder anderen vergleichbaren Alltagsklamotten ausgelassen feierten. Nur sie – sie hatte ein rotes Hemd an, was vorne kurz über dem Bauchnabel verknoten war, dazu ein schwarze figurbetonte Hose und schwarze Lackschuhe. Und eine super Figur hatte sie wirklich! Sie betonte sie mit dem was sie trug wie ein gefallener Engel! So liebreizend und verrucht zugleich..

Ob ich sie ansprechen sollte? Nein, dazu war ich einfach zu schüchtern. Außerdem hat sie bestimmt eine Begleitung dabei. Also drehte ich mich zur Bar um und tauschte das leere Glas gegen ein Volles. Als ich mich jedoch wieder umdrehte, stand der rote Engel plötzlich neben mir und fragte ganz frech: „Ist das etwa ein Mojito?“ und griff nach dem Strohhalm um sich einen Schluck vom eisgekühlten Getränk zu erhaschen. Mir blieb im ersten Moment nichts anderes übrig als dazustehen und ungläubig in diese verdammt hübschen Augen zu sehen.

„Öhm.. Ja, das ist ein Mojito! Magst du ihn ganz haben? Ich kann mir ja noch einen mixen lassen“ und hielt ihr das Glas hin. „Nein, ich vertrag eigentlich nicht viel von dem Zeug!“ gestand sie mir. „Aber wenn ich darf, komm ich gern ab und zu mal an deinem Glas naschen, wenn ich darf. Ein ganzes Glas ist mir zu viel!“ grinste sie mich an.

Ich wusste gar nicht, wie mir geschah und war wie hypnotisiert von ihrer lockeren Art mit der sie mir entgegen trat. Im nächsten Moment griff sie nochmals zum Glas – jedoch nicht um davon zu trinken! Sie stellte es auf der Theke ab, nahm meine Hand und zog mich auf die Tanzfläche mit der gleichen Art, wie sie mich in ihren Bann gezogen hatte.

Ich konnte gar nicht anders als ihr zu folgen und schon tanzten wir zusammen auf der Tanzfläche. Sie kam mir dabei ziemlich nah und ich hatte irgendwie richtige Hemmungen ihr


in die funkelnden Augen zu schauen bei den vielen fremden Menschen um mich herum. „Wie heißt du eigentlich?“ überraschte sie mich mit dieser Frage. Ich war so in Gedanken versunken, dass mir gar nicht in den Sinn kam sie das selbe zu fragen. „Ich heiße Anika, aber meine Freunde nennen mich meistens nur Nicki! Und du?“ fragte ich sie nun neugierig geworden. „Nenn mich Jenny!“ strahlte sie mich an. „Ich glaube, der Mojito fängt an zu wirken!“ sagte sie grinsend und kam mir noch näher bis sich unsere Körper beim Tanzen berührten.

Ich könnte schwören es knistern gehört zu haben, was natürlich nur eine reine Illusion sein konnte. Aber eine gewisse Spannung war trotzdem da. Plötzlich bemerkte ich ihre Hand an der meinen und es durchströmte mich eine Welle der Erregung. Was macht sie nur mit mir? Was hat sie nur vor? Und vor allem WIE macht sie das nur? Wenn das Jack wüsste…

Meine Gedanken kreisten nun plötzlich bei ihm. Aber Jenny lenkte mich schnell wieder ab indem sie mich plötzlich an sich zog und mir etwas ins linke Ohr hauchte: „Du bist mir sofort aufgefallen, als du den Raum betratst. Ich hoffe, du bist mir nicht böse, wenn ich dir sage, dass ich dir nicht länger widerstehen kann!?“ „Ich.. ähm.. ich weiß nicht! Nein, böse bin ich nicht! Wenn ich ehrlich bin, du gefällst mir auch recht gut! Ich hätte nur nicht gedacht, dass ich überhaupt mit dir ins Gespräch kommen würde!“ antwortete ich sehr verlegen. Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. „Weißt du, ich konnte eigentlich gar nicht meinen Blick von dir lösen, als ich da so mit meinem Cocktail an der Bar stand. Und dann bist du auch schon zu mir rüber gekommen. Das war echt seltsam, denn insgeheim wünschte ich mir, dass du mich ansprichst!“ gab ich offen zu.

In diesem Augenblick spürte ich einen harten Stoß im Rücken und ich kippte vornüber um dann mit der Nase auf der Tanzfläche zu landen. Ich wusste gar nicht wie mir geschah und es wurde schwarz…

Es vergingen wohl einige Minuten bis ich wieder zu Bewusstsein kam. Als ich endlich die Augen aufschlug, fand ich mich auf der Terrasse direkt neben dem Pool wieder. Jenny saß neben mir auf der Sonnenliege und drückte mir einen Eisbeutel auf die rechte Gesichtshälfte.

„Aua.. was.. was ist passiert?“ stöhnte ich auf. Jenny runzelte die Stirn und zuckte mit den Schultern. „So genau hab ich das auch nicht mitbekommen. Ich weiß nur, dass Ralf wieder mal einen seiner Aussetzer hatte und meinte, er müsse direkt zuschlagen nur weil Marcel ihm blöd kam!“ „Ok! Auch wenn ich nicht weiß, wer eigentlich Ralf oder Marcel sein soll. Ich glaub, ich will nur noch heim! Meine Güte, war das ein Volltreffer auf dem Boden! Warum muss es denn immer mich treffen?“ „Komm, ich helf dir auf.“ Sagte Jenny und zog mich zu sich rauf bis ich aus eigener Kraft auf meinen Beinen stand.

Mir war leicht übel und ich fühlte einen leichten Schwindelanfall herannahen. „Ist wohl besser, wenn ich doch noch etwas sitzen bleibe.“ seufzte ich und nahm wieder auf der Liege Platz. Sie behielt mich streng im Auge. „Ich mach mir Sorgen! Willst du nicht lieber mal ins Krankenhaus um sicher zu gehen, dass nix gebrochen ist oder so?“ „Nein, bist du verrückt?! Es reicht, wenn mein Freund im Krankenhaus liegt!“ wehrte ich ab. „Dein Freund?“ fragte sie nun mit etwas traurigem Blick. „Ja! Er wird morgen operiert und sollte heute schon dort sein für die Voruntersuchungen. Und wenn er mich durch einen dummen Zufall dort so sieht, dann macht er sich nur unnötig Sorgen. Aua.. Das tut echt weh! Sieht es sehr schlimm aus? Ich hoffe, es ist nicht all zu geschwollen!“ „Na ja.. es ist ziemlich dick und schon recht blau angelaufen, wenn du mich fragst. Lass das Eis noch drauf, dann geht eventuell die Schwellung etwas zurück.“ sagte sie mitfühlend. „Soll ich dich nach Hause begleiten? Ich würde dich ja gern fahren, aber ich habe schon getrunken. Aber wenn du magst, ruf ich ein Taxi?!“ „Ich wohne nicht weit weg von hier. Ich kann ja mal versuchen zu laufen.“ Überlegte ich laut, wurde aber direkt schon heftig unterbrochen. „Nein, kommt gar nicht in die Tüte! Dann frag ich lieber mal drinnen nach, ob noch jemand in der Lage ist zu fahren! Ich fahre auch gern mit, wenn du das magst!“ Ich willigte ein und Jenny stand auf um hinein zu gehen.

Ich saß nun da und hielt mir den Eisbeutel weiter ans Gesicht. Es pochte etwas und ich merkte, wie der Schmerz durch die Kälte des Eises etwas nachließ. Nach einer Weile kam Jenny zurück und setzte sich direkt neben mich.

„Alice hat noch nichts getrunken und nimmt gleich den Wagen von ihrem Freund Jerry um dich heimfahren zu können. Aber sie braucht noch eine halbe Stunde, weil sie dann auch direkt im Anschluss heimfahren will. Sie will nur noch schnell abklären, wie Jerry dann heim kommt. Ist das ok für dich?“ informierte sie mich. „Klar...! Im Moment kann ich eh noch nicht aufstehen ohne direkt wieder auf dem Boden zu landen.“ sagte ich.

Dann merkte ich, wie sie mir immer näher kam. Sie schaute mir nun direkt in die Augen. „Bitte verzeih mir aber ich kann einfach nicht anders..!“ flüsterte sie und berührte ganz zart meine Lippen mit ihrem Mund. Ich war so perplex, dass ich es einfach zuließ. Als ich ihre Wärme spürte, die ihre Lippen mir gaben, erwiderte ich den schüchternen Kuss. Ich schloss meine Augen und genoss den Duft, den sie an sich hatte. Sie roch nach Rosenblüten mit einem Hauch Vanille.

Als ich die Augen wieder öffnete, hatte ich den Schmerz im Gesicht fast völlig vergessen. Mir war nur nicht klar, ob ich meine weichen Knie der Bewusstlosigkeit oder dem Kuss von Jenny zu verdanken hatte. Doch dann stand Alice neben dem Pool und schaute breit grinsend zu uns rüber. Ich merkte durch das Eis und die dadurch aufgetretene Taubheit gar nicht, wie mir das Blut ins Gesicht schoss. Oje, war mir das peinlich!

„Ich würde ja sagen, macht ruhig weiter! Aber ich würde dann doch jetzt gern losfahren!“ rief sie uns rüber und wedelte mit den Autoschlüsseln. „Jerry fährt zum Glück später mit Ralf heim. Also muss ich nicht mehr zurück.“ Erklärte sie uns und schlenderte schon Richtung Gartentor zur Straße hin, wo das Auto parkte.

„Willst du, dass ich dich bis nach Hause begleite?“ fragte Jenny mich mit einem verschmitzten Lächeln. „Gern, aber willst du nicht doch lieber noch etwas hier bleiben?“ entgegnete ich. „Nö! Eigentlich würde ich lieber mit zu dir fahren. Aber wenn du das nicht willst, fahre ich heim, sobald ich weiß, dass du heil zu Hause angekommen bist.“ Sagte sie in mehr oder weniger ernstem Ton. Sie schien sich wirklich Sorgen zu machen! Dabei kannte sie mich doch erst ein paar Stunden.

Sie half mir nun erneut hoch und wir schlenderten langsam zum Auto. So ganz fit war ich nun doch noch nicht und ich merkte, wie ich anfing zu wanken. Jenny merkte es direkt und stützte mich etwas, indem sie ihren Arm um meine Hüfte legte.

Ich merkte sofort, wie mir ein warmer Schauer durch den Körper strömte. Mein erster Gedanke war, dass ich sie unmöglich heimfahren lassen würde!

Am Auto angekommen stiegen wir alle ein. Da Alice noch ziemlich viel Kram auf dem Beifahrersitz liegen hatte, kam Jenny zu mir nach hinten und nahm neben mir Platz. Kaum schnappten die Autotüren zu, startete Alice auch schon den Motor. „Wo soll ich dich denn rauslassen, Nicki?“ wollte sie wissen und fuhr langsam los. „Du kannst mich direkt an der Kirche aussteigen lassen. Ich wohne im Haus gegenüber.“

Jenny schaute mich daraufhin fragend an, als Alice auch von ihr wissen wollte, wo sie aussteigen will. „Darf ich bei dir bleiben?“ flüsterte sie mir zu. Jetzt schlug mein Herz noch höher als eben, als sie ihren Arm um meine Taille legte damit ich nicht das Gleichgewicht verlor. „Wenn du das möchtest – gern! Aber bitte achte nicht auf die Unordnung!“ grinste ich sie an. „Ich steig mit Nicki aus!“ rief sie Alice nach vorne. Ich sah im Rückspiegel, dass Alice daraufhin breit grinsen musste. Wahrscheinlich dachte sie schon dasselbe, was auch mir durch den Kopf ging. Wenn ich daheim bin, würde ich erst mal nach Schmerztabletten suchen und

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Kommentare


Steffi
(AutorIn)
dabei seit: Jun '04
Kommentare: 1
Steffi
schrieb am 23.11.2006:
»Danke für die vielen netten Kommentare! Meine HP steht mittlerweile im Profil. Der 4. Teil ist leider noch in Arbeit und wird noch was dauern. :)
Über Mails würde ich mich sehr freuen! Bin leider nicht so häufig hier auf der Seite ;)
Leffi«

razorworks
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 8
schrieb am 18.11.2006:
»Sehr schöne Geschichte - bin mal auf den Rest gespannt.

Greets«

Die_Auster
dabei seit: Sep '03
Kommentare: 8
schrieb am 18.11.2006:
»Ich würde ebenfalls gerne wissen wie es weiter geht :-)«

kawa650
dabei seit: Jan '02
Kommentare: 29
schrieb am 21.11.2006:
»wirklich eine sehr schöne geschichte, hoffentlich giebt es bald eine fortsetzung.
lg kuh«

sj_toast
dabei seit: Jan '04
Kommentare: 1
schrieb am 22.11.2006:
»Sehr schöne Geschichte, freue mich schon auf die weiteren Teile!
Wie heist denn deine HP?«

XXX-Zine
dabei seit: Apr '01
Kommentare: 136
Der XXX-Zine
schrieb am 22.11.2006:
»@sj toast:
Schau einfach mal in Leffis Autorenprofil!«



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