Nigerian Connection
von Enricaru
Er erkannte sie sofort, als er sie vom Flughafen abholte, obwohl er sie noch nie gesehen hatte. Es war unweigerlich immer der gleiche Typ Frau, relativ jung, aber nicht zu jung … weiß natürlich, europäisch, wohlhabend, gebildet und selbstsicher, dabei so überaus gelangweilt und herzzerreißend naiv. Gerade in der übertrieben Aufmerksamkeit, die dieser Typ Frau ihm schon bei der Begrüßung entgegenbrachte, erkannte er ihren latent vorhandenen Rassismus, dieses aufdringliche Gutmenschentum, das er mehr verachtete als alles andere. Sie suchten hier, was sie zu Hause zu vermissen glaubten, obschon sie alles im Überfluss hatten, hier jedoch hatte alles diesen besonderen Geschmack des exotischen. Er verachtete diese arroganten Hühner zutiefst, war sich absolut bewusst, wie er auf sie wirkte, wenn er sich ihr als der erwartete afrikanische Geschäftspartner zu erkennen geben würde.
Neugierig würde sie ihn mustern, bewundernd, schamlos und offen würden ihre Blicke über seinen Körper streifen, in einer Art und Weise, die sie keinem Mann in ihrer Heimat zumuten würde. Irgendwie schien die helle Hautfarbe ihnen immer das Gefühl absoluter Überlegenheit zu geben, egal wie dumm sie sich eigentlich anstellten. Und unweigerlich würde irgendwann ihr Blick über seine Hose wandern, an der Beule zwischen seinen Beinen haltmachen, während sie darüber nachdachte, wie viel wohl dran war am Mythos des schwarzen Mannes.
Nun, sie würde es früh genug herausfinden, vielleicht heute, vielleicht morgen; mit Sicherheit aber würde sie auf ihn hereinfallen und er würde ihren weißen Körper in Besitz nehmen, mehr als nur ein- oder zweimal bevor die Woche zu Ende war. Er würde sie verführen, sie von sich abhängig machen, sie um den Verstand vögeln und wenn die Zeit um war, ins Flugzeug setzen, um ihre Selbstsicherheit erleichtert und voll mit seinem Samen, voll auch mit Träumen, Illusionen … bis dann in ihrer Heimat, einige Zeit später, die Folgen ihrer Geschäftsreise klar werden würden - die finanziellen, und später auch die anderen. Ebenso neugierig und unverschämt, wie sie jetzt seinen Schritt begutachtete, würde er bei ihrem Abschied auf ihren Bauch starren - den vorläufig nur sanft gerundeten, schneeweißen Bauch, würde in der Vorstellung schwelgen, wie er sich runden würde, wenn sein Baby in ihr wuchs.
Es war, genau wie immer, der zweite Abend nach der Ankunft. Ihm war sofort klar, dass er sie heute besitzen würde, so eindeutig klar, dass die ganze Sache für einen Moment keinen Reiz mehr zu haben schien, er für einen Moment daran dachte, sie einfach stehen zu lassen. Warum eigentlich? Für einige Sekunden stellte er sich den Ablauf des vor ihm liegenden Abends vor, die Komplimente, die er ihr machen würde, die feurigen Blicke, mit denen sie ihn bedenken würde, immer im Bewusstsein ihrer einmaligen Gelegenheit etwas wirklich Exotisches zu erleben. Etwas einmaliges, eine Romanze, mit der sie ihre beste Freundin beeindrucken könnte. Das alles war so unabwendbar und vorhersehbar für ihn, bis hin zu der Akrobatik, die er im Hotelzimmer mit ihr veranstalten würde, dass er fast blockiert war vor Langeweile. Wozu?
Dann jedoch dachte er an den Moment, der ihn immer für alles entschädigte; den Augenblick, wenn er von der Lobby des Airports aus beobachtete, wie das Flugzeug nach Europa startete und er sich vorstellte, dass eine große Summe europäischen Geldes auf verschlungenen Wegen zu seinem Konto finden würde, während vielleicht, aber nur vielleicht, etwas aus dem, was er auf direktem Weg in ihren Uterus der Frau gepflanzt hatte, eine geradlinige Entwicklung durchlaufen würde, um eindrucksvoll und sehr nachhaltig an ihren Trip nach Nigeria zu erinnern.
Und wie immer verlief alles nach dem gewohnten Muster. Gemeinsames Abendessen im Hotelrestaurant, romantische Atmosphäre, Smalltalk; die tiefen, im Laufe des Abends immer länger werdenden Blicke im Kerzenlicht. Sparsam platzierte Komplimente, Zurückhaltung, auf keinen Fall zudringlich wirken. Dann, auf dem Weg durch die Lobby zum Gästetrakt, der inszenierte Abschied. Beide Hände ergreifen, tiefer Hundeblick. Der übliche Text:
„Es war ein unvergesslicher Abend für mich ... Die Krönung unseres Geschäfts ... Bedaure zutiefst, heute Abend schon so früh auf ihre Gesellschaft verzichten zu müssen ... Wage nicht zu hoffen, in nächster Zeit eine ähnlich angenehmen Abend mit einer so faszinierenden Bekanntschaft verbringen zu können ... Würde den Abend liebend gerne noch fortsetzen, allerdings - sie verstehe schon - in dieser Gegend ...“
Wie immer an der Stelle das Angebot der Frau, noch ein letztes Abschiedsgetränk in ihrem Zimmer ...
Wie immer schamhafte Zurückhaltung von ihm ... „Liebend gerne ... aber ich weiß nicht, ob ich sie noch länger belästigen kann ...“
Dann, in ihrem Zimmer, schneller Wechsel; der heißblütige Liebhaber.
Sie an die Wand pressen, kaum, dass die Zimmertür zufällt.
„Er ist sofort über mich hergefallen - mit unglaublicher Leidenschaft ...“, wird sie ihrer besten Freundin erzählen.
Tiefe, harte Küsse; feste Umarmungen, eine Hand über ihren Körper wandern lassen, erst die Hinterbacken drücken, die Fingerspitzen weiter und weiter nach unten wandern lassen, wenn sie, wie die meisten, einen Stringtanga trägt, vorsichtig daran ziehen, bis er ihre Scham teilt.
Dann, wenn sie sich schon auf seine Finger zwischen ihren Beinen freut, die Hand nach oben wandern lassen; Hals, Nacken, hinter den Ohren; ihre Brust ...
Dann der Wurf aufs Bett, rückwärts ... das Kleid hochstreifen, schnell, geschickt ... den Verschluss des BH mit einer Hand öffnen, abstreifen, auf den Boden fallen lassen … dann ... der Slip ... Beine auseinander ...
Er weiß, dass er gewonnen hat, wie er immer bisher gewonnen hat. Kaum liegt sie nackt vor ihm, mit seiner Zunge in ihrer Möse, ist alle Zurückhaltung, gespielt oder nicht, vergessen.
Weit öffnen sich die Schenkel für ihn, für den routinierten Einsatz der oralen Einstiegsphase ... Lippen, Zähne ... seine dicke, heiße Zunge in ihrer Grotte, eindeutig mehr versprechend ... seine Hände auf ihren Brüsten, kräftig knetend, jetzt, da er ihr die Möse leckt …
Er leckt sie lange, erfahren ... er lässt sie kommen, so oft sie es wünscht.
Einige, so wie diese heute, sind auch jetzt noch nicht ganz gelöst, haben Schwierigkeiten sich fallen zu lassen.
Letzte Hemmungen? Vielleicht der Gedanke an ihren Ehemann?
Vielleicht, denkt er, braucht sie erst das ganze Programm.
Kein Problem; sie wird es bekommen. Alles, wovon sie je geträumt hat und wahrscheinlich noch viel mehr.
Er entkleidete sich, wobei er, falls sie ihn beobachtet, sorgfältig darauf achtet, hektisch, fast fiebrig zu wirken; in keinem Fall kühl oder routiniert.
Er weiß, was sie ihrer Freundin zu Hause erzählen will, weiß, was diese hören will, damit sie sich im nächsten Jahr auf den Weg nach Afrika macht:
„Er war völlig außer sich vor Verlangen ... riss sich die Kleider vom Leib, hektisch, bevor er dann aufs Bett sprang und mich mit seinem großen Ding aufgespießt hat ... beinahe wie eine Vergewaltigung, so wild und ungezähmt ... hat mich fast auseinander gerissen ... aber dann ...“
Glücklicherweise schien wenigstens sein Schwanz sich nicht zu langweilen; bretthart wie immer sprang er hervor, als er, beide Hosen gleichzeitig, seine Beinkleider samt Socken und Schuhen abstreifte.
Derselbe leise Laut des Erschreckens, wie immer, wenn sie seine ganze Pracht sehen konnten; halb Angst, halb Staunen.
Im nächsten Moment war er auf dem Bett, zwischen ihren Schenkeln; das geöffnete Hemd lose um seine Schultern, damit sie seine Tätowierungen nicht zu früh entdeckte.
Wenn er erst ein- oder zweimal in ihr abgespritzt hatte, war es egal; bis dahin entsprach so etwas nicht dem Bild eines seriösen Geschäftsmannes. Hatte er dann erst mal eine ordentliche Ladung seines heißen Safts in ihnen deponiert, neigten die Damen meist dazu, die Sache mit anderen Augen zu sehen; er würde nie verstehen, warum.
Vielleicht wollten sie sich einen eventuellen Erzeuger ihres Nachwuchses im Nachhinein schönreden, um die Anstrengungen der Schwangerschaft zu rechtfert
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Kommentare
(AutorIn)
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Enricaru
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Interessante tabubrechende Geschichte. :-)«
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Mondstern
Wenn man den Sarkasmus des Autors erkennt, dann ist das sogar ein sehr gelungener Plot. Es stimmt nachdenklich, und war für mich interessant es aus sicht eines "Geschäftsmanns" zu lesen.
Ich hätte "ihm" aber zumindest einen Namen spendiert, dann hätte sich auch der "üble" Stil des ersten Satzes (dreimal er/sie) vermeiden lassen können.
Rassismus konnte ich nicht erkennen, Ironie aber jede Menge
LG Mondstern«
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Fast!
Doch weiß ich, von Erzählungen, dass es wohl auch so ähnlich passiert....
Die Ironie, der Sakasmus? Der passt unbedingt!«
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Adlerswald
Eine Geschichte, die sehr sehr zweiespältige Gefühle erzeugt.«
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Aus welchem Grund fahren denn sexuell unterversorgte Europäerinnen in die afrikanischen Staaten? Wahrscheinlich doch hauptsächlich, um die legendären überdimensionierten schwarzen Schwänze genießen zu können. Wer erwartet denn, dass da auch noch so etwas wie Liebe im Spiel sein sollte?«
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MarcLelky
"Namen sind Schall und Rauch", wenn nur 1 Mann und 1 Frau eine Rolle spielen, ist es auch nur mit "er" und "sie" gut lesbar.«
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Serenity
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