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Kommentare: 6 | Lesungen: 5712 | Bewertung: 8.27 | Kategorie: Teen | veröffentlicht: 02.06.2012

Nils - Verborgene Talente

von

„Und was ist mit ficken?“, fragte Börgers von der Rücksitzbank aus.


„Boh, Börgers, du nervst echt. Was ist denn jetzt, gehen wir rein oder gehen wir rein?“, fragte der Fahrer, ein sehr großer Jugendlicher, ehemaliger Schulkamerad, mittlerweile Klempnerlehrling. Das Auto, besetzt mit 5 jungen Männern stand in der Nähe des Eingangs zu der Großraumdisco.


„Es ist erst zehn Uhr, da ist noch nichts los“, meinte der Mittlere auf der Rücksitzbank.


„Ist das da nicht die Kleine, die du mal flach gelegt hast, Börgers? Wie heißt die noch gleich?“


„Häh?“, Börgers reckte den Hals, „Ach jou, das ist sie. Die heißt Zehbusch oder so. Ich hab sie zum Stöhnen gebracht, da gab es für sie kein Halten, Leckofanni.“


„Ist sie gut im Bett?“, fragte der Beifahrer interessiert, ein großer Dicker, offensichtlich der Boß der Jungenclique.


„Und ob die gut ist. Sie hat gestrippt, sie hat geblasen und sogar Sperma geschluckt. War echt geil.“


„Und warum hast du mit der Schluss gemacht? Immerhin 'ne Frau die dir den Schwanz bläst, so eine findest du nicht oft.“


„Ach, die war so hyperempfindlich. Es hatte sich herumgesprochen, dass und wie wir es getrieben hatten, da hat sie dann Schluss gemacht.“


„Wie meinst du das, es hatte sich rumgesprochen? Ihr beide wart doch die Einzigen, die davon wussten?“


Der Beifahrer schaute Börgers auffordernd an, er möchte es erklären. Statt einer Antwort starrte der in der Gegend herum und zeigte dann aufgeregt aus dem Fenster, froh über die Möglichkeit, abzulenken:


„Das scheint ihr neuer Freund zu sein, der da bei ihr ist, Wohatschek der Streber.“


Der Beifahrer schaute immer noch Börgers an und meinte dann kopfschüttelnd: „Börgers, du bist eine hohle Nuss und ne alte Sau, aber das gefällt mir. Das Mädchen will ich mal kennen lernen. 'Ne Frau die strippt und bläst und den Saft schluckt, hatte ich noch nicht, jedenfalls nicht ohne Bezahlung.“


Sie trafen Clarissa am Tresen der Disco an, sie wartete auf Getränke. Luca war auf der Toilette, er bekam in ihrer Nähe schwitzige Hände, die er sich unbedingt waschen musste. Sie waren in letzter Zeit häufig zusammen und sich auch schon sehr viel näher gekommen. Er hatte sich noch nicht getraut, sie zu küssen, dazu war er zu unsicher, aber er wollte es sehr und sie schien darauf zu warten, deswegen wollte er es heute versuchen und das machte ihm schwitzige Hände. Die fünf Burschen traten auf Clarissa zu:


„Eh, Schneedorn“, begrüßte sie Börgers. Sie schaute ihn an und sofort, peinlich berührt, wieder in Richtung Barkeeper. Börgers war unterirdisch, er war oberpeinlich, ein Unberührbarer für sie.


„Heh, Zehbusch“, wandte sich der Fahrer an Clarissa, „ich hab nen voll Großen, damit könnte ich es dir mal so richtig besorgen.“


Clarissa hatte in letzter Zeit schon häufiger mit blöden Anmachen zu tun, wem hatte sie das zu verdanken? Zornig überlegte sie, wie dieser Anmache zu begegnen sei. Der Barkeeper stellte zwei Gläser vor Clarissa, die bezahlte in Ruhe und wandte sich an ihre fünf Möchtegernstecher:


„Echt? Du hast einen richtig Großen? Ich habs gern mit einem Großen, zeig mal her.“


„Komm mit raus, da zeig ich ihn dir nicht nur, da kannst du ihn probieren.“


„Ach was, ich bin doch gerade erst angekommen, zeig ihn mal her, ich bin sicher, dass mein Freund einen Größeren hat.“


„Was? Der Käsekuchen soll einen großen Schwanz haben?“


In dem Moment kam Luca zurück. Vor Schreck über die fünf Gestalten wäre er am liebsten davon gelaufen, aber er konnte Clarissa nicht im Stich lassen. Er stellte sich neben sie, musste sich am Handlauf des Tresens festhalten, weil er vor Angst weiche Knie hatte. Clarissa kuschelte sich in Lucas Arm und sagte:


„Er da meint, er hätte einen Größeren als du, ich hab ihm gesagt, er soll ihn mal zeigen.“


Luca erdete sich am Tresen und die Nähe der kleinen Clarissa baute sein Selbstbewusstsein auf. Er griente gezwungen und meinte:


„Ich habe gelesen, dass es die Größe allein nicht ausmacht, der Fleiß spielt eine erhebliche Rolle. Aber zeig mal, was du zu bieten hast,“ und gab sich betont klugscheißerisch, in der Rolle fühlte er sich den Fünfen überlegen.


Die bauten sich drohend auf und rückten näher.


„Worum geht es hier?“, fragte Nils laut hinter den Unruhestiftern. Luca lächelte erleichtert, Klose kam zum optimalen Zeitpunkt. Dombrowski schlängelte sich durch die Fünf, die auf Krawall aus waren, aber nun ihre Felle schwimmen sahen, und begrüßte Clarissa mit zwei Wangenküssen.


„Er dort hat behauptet, dass er einen Größeren hätte als ich, er will ihn jetzt zeigen“, erzählte Luca.


„Nee, lieber nicht“, meinte Nils lässig, „nachher ist er nicht gewaschen und vielleicht riecht er auch noch. Was trinken wir, Gnömchen? Wer fährt?“


Die Fünf empfanden ihre Lage als aussichtslos und verdrückten sich, Clarissa blieb in Lucas Arm und der beließ die Hand am Tresengeländer, egal was passieren mochte, denn die ungewohnte warme Nähe des Mädchenkörpers entzückte ihn.


Clarissa berichtete Dombrowski das bisherige Geschehen, Nils fragte Luca über die Köpfe der Mädchen hinweg:


„Was wollten die Penner?“


„Rumstänkern, kennst sie doch und du kennst Börgers.“


„Ach so, sie hatten es auf Clarissa abgesehen. Die Feiglinge.“


Clarissa fragte Luca etwas, was der nicht mitbekam, sie wendete sich ihm zu, ihr Gesicht nur wenige Zentimeter von seinem entfernt. Er befürchtete, Mundgeruch zu haben oder sie anderweitig mit seinem Atem zu belästigen, er fragte mit schiefem Mund, „Bitte?“


„Ich habe angeboten, dass wir fahren und für die Beiden nachher das Taxi spielen.“


„Von mir aus, ich will sowieso nichts trinken.“


Nils hielt seinem Freund die Faust hin, der stieß seine Faust dagegen. Clarissa schmiegte sich an Luca, der fühlte ihre Brust an seinen Rippen und bekam eine Erektion.


„Das ist schön, wenn du so nah bist“, flüsterte er in ihr Ohr. Sie kuschelte sich noch näher und schaute zu ihm hoch, bot ihm dabei ihre Lippen an. Luca konnte nicht anders, er nahm die Einladung an und küsste sie, ganz leicht und flüchtig. Sie hielten Augenkontakt.


„Kommt!“, rief Michelle, „Wir gehen tanzen.“


„Komm mit!“, forderte Clarissa Luca auf und zerrte ihn an der Hand mit. Widerstrebend ging auch Nils mit auf die Tanzfläche. Was sie dort zu sehen bekamen, hatten sie nicht erwartet: Clarissa tanzte wie losgelassen, sie hatte den Rhythmus im Blut, ein Temperament, das man ihr nicht zutraute, wenn man sie nur aus der Schule kannte. Sie bewegte sich so elegant, so harmonisch, so rhythmisch, es sah toll aus, Luca staunte, genau wie Nils. Von Michelle war er es gewohnt, dass sie die Blicke auf sich zog, wenn sie losgelöst von allen irdischen Problemen im Rhythmus der Musik versank, aber die Ausdrucksstärke Clarissas war dazu noch eine weitere Steigerung. Nils stieß Michelle an und deutete auf die im Rhythmus versunkene Tänzerin.


Die Drei nahmen Clarissa in ihre Mitte und staunten, wie sie völlig losgelöst in der Musik aufging.


Etliche Zeit später standen sie wieder am Tresen in der leiseren Zone der Disco, Clarissa schmiegte sich mit dem Rücken an Luca und unterhielt sich mit Dombrowski, suchte dabei ständig den Kontakt zu Luca zu halten. Als der etwas von ihr abrückte, legte sie sich seine Arme wie einen Schal um, drehte sich zu ihm um und lächelte. Luca wusste nicht recht, wie ihm geschah. Er hatte sie früher nie wirklich wahrgenommen, sich nur darüber amüsiert, dass es niemand fertig brachte, sich ihren Namen zu merken. Ansonsten saß sie grau und unscheinbar irgendwo in der Mitte des Klassenzimmers und niemand bemerkte sie. Sein Banknachbar Nils zeigte plötzlich Interesse an dem Mädchen und nach den skandalösen Enthüllungen dieses Prolls Börgers hatte er ihm Clarissa vorgestellt. Es dauerte lange Zeit, bis er seine Scheu überwanden hatte und sie um ihre Begleitung bat, um etwas trinken zu gehen 'oder ins Kino oder so.' Er war erleichtert, als sie ja sagte und von da an unternahmen sie nahezu täglich etwas zusammen. Er fühlte sich großartig mit dem Mädchen, er empfand sie nicht mehr als graue Maus, er fand sie sehr attraktiv, vor allem, wenn sie ihn anlächelte. Seine Hormone tanzten Cha-Cha-Cha, er wollte nichts verderben und war sich unsicher, was das Richtige zu tun war, nun zeigte ihm das Mädchen, wo es lang ging. Sie wandte ihm wieder ihr Gesicht zu, ihr Lächeln bezauberte ihn, er musste ihre Lippen küssen. Clarissa erwiderte den Kuss, erwiderte darin seine Zärtlichkeit, drehte sich zu ihm um, schmiegte sich an. Er musste weiter küssen, seine Zunge suchte den Weg in den Mund des Mädchens, der sich bereitwillig öffnete. Clarissa war begeistert, denn die Gefühle, die sich zwischen ihr und ihm entwickelt hatten, bekamen endlich eine Chance.


Nils und Michelle beobachteten die Beiden. Als sie sich ausführlich küssten, flüsterte Nils Michelle ins Ohr: „Ja! Geht doch!“, wie nach einer erfolgreich geplanten und durchgeführten Aktion.


Sie zwinkerte ihm zu und sie klatschten sich diskret ab, sie empfand genau so.


„Was machen wir zwei denn jetzt?“, fragte Nils, „Noch mal zappeln?“


„Weißt du, wonach mir jetzt ist?“, fragte Michelle, schmiegte sich in seinen Arm und schaute ihn sinnlich an.


„Nein, weiß ich nicht“, Nils gab sich schwer von Begriff, „jedoch wenn du mich weiterhin so unverschämt anglotzt, werde ich dich Mores lehren.“


Sie schaute weiter sinnlich, konnte sich jedoch einen Widerspruch nicht verkneifen:


„Ich glotze nicht, ich hypnotisiere die einäugige Schlange. Was ist nun? Mores oder nicht Mores?“


Nils schaute sein Gnömchen von oben herab an und versuchte, der Hypnose zu widerstehen, vergeblich.


„Mores!“, entschied er und zog seine Kleine aus der Disco hinaus, auf den Parkplatz zum Familienkombi der Kloses. Nils nahm, seitdem er sein Gnömchen hatte und dessen spontanen Liebesattacken zu schätzen gelernt hatte, stets einige Decken mit, auf denen sie es sich im Laderaum gemütlich machten. Eine gekühlte Flasche Prosecco fand sich in der Kühltasche und er zauberte zwei Gläser hervor.


„Das ist aber stilvoll, dieser Mores“, bewunderte Michelle seine Vorbereitung.


„Tja, ich hoffe ja, dass diese Lehren irgendwann fruchten“, Nils' Ton hörte sich an, wie der ihrer Sportlehrerin, die stets und ständig irgendjemandem etwas vorzuwerfen hatte, „da soll es mir auf eine Flasche Kribbelwasser nicht ankommen. Prosit!“


„Du leg dich mal ganz flach und entspannt hier hin“, fuhr er fort, „lass den Onkel mal machen.“


„Bist du denn ein lieber Onkel?“, fragte Michelle ängstlich.


„Sicher, Kleine, sicher. Keine Angst, der Onkel wird dir nicht wehtun. Lass mich mal sehen, was du darunter anhast.“


Er entkleidete die völlig passive Freundin, bis sie nackt dort lag.


„Was machst du da, Onkel?“


„Ich schaue nach, woher dieser Geruch kommt.“


„Kommt er hierher?“, er schnupperte lautstark an ihrem Ohr.


„Nicht!“, kicherte Michelle.


Er knabberte an der Nase und roch am Mund:


„Hierher vielleicht?“


„Onkel?“


„Ja, Kleines?“


„Warum bin ich nackig und du noch angezogen?“


„Ich möchte nicht, dass du Angst bekommst, Kleines.“


„Wovor sollte ich Angst bekommen?“


Nils zog die Hose herunter.


„Vor dem hier.“


„Das sieht aber nicht böse aus. Warum sollte ich davor Angst haben? Was machst du denn damit? Darf ich das mal streicheln?“


„Ja, darfst du, weil du artig warst.“


Michelle kraulte am Säckchen und strich die Rute ihres Liebsten.


„Das hat es gerne“, erklärte er der unwissenden Kleinen.


„Wie heißt es?“, Michelle gab sich immer noch wie ein kleines Mädchen.


„Es heißt 'obergeiler Riemen'“


„Aha, das ist aber ein komischer Name.“


„Du Onkel?“


„Ja, bitte?“


„Kann es sein, dass es gewachsen ist und jetzt ganz hart ist?“


„Das hast du gut beobachtet, Kleines.“


„Darf ich es mal in den Mund nehmen?“


„Ja, aber nur ausnahmsweise.“


Mit Mühe bekam sie die dicke Eichel in ihr gieriges Schleckermäulchen, es handelte sich dabei jedoch um eine viel geübte Fertigkeit, die Nils die Augen schließen und sich dem Genuss hingeben ließ.


„Onkel?“, Michelle schmatzte laut, „Ich glaube, der obergeile Riemen würde genau in meine Mumu passen, kann das sein?“


„Mh, jetzt wo du es sagst, kommt es mir auch so vor. Wir können es ausprobieren, aber du darfst es nicht der Mama sagen.“


„Die Mama weiß es schon und der Papa auch. Lehrst du mich jetzt Mores oder muss ich es mir selbst machen?“


„Welch garstig Kind. Wart, ich werd dich lehren.“


Nils legte sich auf seine Kleine und bescherte ihr und sich selbst den Himmel auf Erden indem er ihr seinen aufs Vortrefflichste vorbereiteten Lustspeer einführte. Sie liebten sich aus voller Kraft, wunderbar vertraut und auf einander eingespielt. Sie erlangten, wie so oft, ihren Höhepunkt gemeinsam. Anschließend lagen sie entspannt nebeneinander und schlürften den Prosecco.


„Hab ich dir schon gesagt dass ich dich liebe?“


„Nicht oft genug, heute erst gefühlte 5.678 mal.“


„Du kannst 5.678 fühlen?“


„Ja klar, du nicht?“


„Ich könnte dich ja schon wieder Mores lehren, aber der Riemen ist leer.“


„Tja, Pulver vor Erreichen des Ziels frühzeitig verschossen.“


„Ich bin in dich verschossen.“


„Und du hast dich in mir verschossen.“


„Geh mit dem Saft vorsichtig um, verliere ihn nicht, er ist kostbar.“


Flaxend lagen sie im Auto auf dem Parkplatz der Disco und genossen den Anderen, genossen die Nähe und genossen das Leben und ihre Liebe. Die Zeit verging, sie kleideten sich an und gingen wieder in die Disco.


„Luca und Clarissa sind weg!“, Michelle reagierte hektisch.


„Der weiß doch, dass er uns mitnehmen muss, oder?“, Nils behielt die Ruhe.


„Ob die auch auf dem Parkplatz sind, im Auto und so, so ähnlich wie wir?“


„Nee, nicht die beiden Langsamstarter. Du hast doch gesehen, wie lange sie für den ersten Kuss gebraucht haben. Es vergehen garantiert noch Monate, bevor die poppen.“


„Was machen wir jetzt?“, fragte Michelle, immer noch hektisch.


„Jetzt zappeln wir ein wenig, dann trinken wir noch was, dann zappeln wir noch ein wenig, dann trinken wir noch was ...“


„Hört sich an, wie ein normaler Discobesuch!“


„Komm, bevor wir festblödeln, lass uns lieber tanzen gehen. Was später passiert, werden wir sehen. Luca wird uns schon nicht vergessen.“


-


Luca schaute den beiden Verliebten nach, als sie die Disco verließen. Er verlor damit einen wichtigen Ankerpunkt, denn Clarissas unmittelbare Nähe verwirrte ihn, er wusste nicht wohin mit seinen Händen, er wusste nicht, ob es schicklich ist, das Mädchen dauernd zu küssen, wie er es am liebsten täte. Clarissa war ebenfalls unsicher über das, was zu tun sei, sie wäre sehr gerne mit Luca allein und näher bei ihm und an ihm und wollte ihn für sich haben. Sie sann über einen Ausweg und fragte schließlich:


„Kannst du mich nach Hause bringen?“


„Öh, äh, ja klar, na sicher, klar, ist etwas Besonderes?“


Clarissa bot ihm wieder ihr Gesicht zum Kuss, Luca vertiefte sein Gefühl für sie, ihre Lippen wollten sich nicht trennen, die Hitze überschwemmte beide, sie konnten und wollten nicht voneinander lassen. Luca wurde das peinlich, hier vor allen Leuten hemmungslos zu knutschen. Sie verließen die Disco und schlugen den Weg nach Hause ein.


„Kannst du bitte anhalten?“, bat Clarissa, „Da vorn ist ein Parkplatz.“


Luca hielt und fragte besorgt: „Was ist passiert?“


„Das hier“, meinte Clarissa und bot ihm ihre Lippen an. Sie versanken in dem schönsten und leidenschaftlichsten Kuss, den beide je erlebt hatten.


„Mein Gott“, sagte Luca nach etlichen Minuten. Er rang um Fassung, bisher hatte er sein Leben und seine eigenen Reaktionen im Griff gehabt, oder glaubte es zumindest, aber was jetzt mit ihm passierte, konnte er nicht steuern, im Gegenteil, es passierte mit ihm, er hatte keine Möglichkeit zur Gegenwehr. Clarissa war begeistert von der Leidenschaft, die von Luca ausging. Das, was sie hier unternahmen, fühlte sich für sie so richtig nach Freund an, das könnte er sein, ihr erster richtiger Freund.


Keiner von Beiden achtete auf das Fahrzeug, das hinter ihnen auf den Parkplatz einbog, es hatte die Lichter ausgeschaltet, der Motor lief im Leerlauf.


Clarissa sagte hintergründig lächelnd: „Ich muss dir etwas sagen.“


Luca wandte ihr aufmerksam das Gesicht zu, sie küsste ihn wieder und wiederum schwappte eine Gefühlewelle über sie hinweg. Luca streichelte ihren Rücken, wollte sie fest an sich drücken. Sie ergaben sich beide ihren Gefühlen und ließen sich leiten, berührten sich, streichelten sich. Als Luca das erste Mal eine ihrer Brüste berührte, war es aus Versehen. Es überraschte ihn, wie sie darauf reagierte: sie genoss es und zeigte es ihm, sie hielt sie ihm hin. Vorsichtig tastete er sich vor, streichelte dieses eine Hügelchen, auf das er gestoßen war. Ihre Reaktion überraschte ihn wieder, denn sie zeigte ihm unverblümt, dass sie die Streicheleinheiten erregten, sie stöhnte leise, während sie sich küssten.


„Es ist toll mit dir“, sagte Luca nach einiger Zeit. Sie saßen Händchen haltend im Auto und schauten sich unverwandt an.


„Ja“, bestätigte Clarissa breit lächelnd, „wirklich toll.“


Plötzlich wurden beide Türen des Autos aufgerissen, die fünf Rabauken standen dort. Der große Dicke sagte:


„Schau an, was haben wir denn hier? Ein geiles Fötzchen und ein schlapper Käsekuchen.“


Clarissa huschte vor Schreck in Lucas Arme und umklammerte ihn, Luca schoss das Adrenalin in den Kopf und der Schreck und die Angst in die Knie.


„Was wollt ihr Penner?“, fragte er erschrocken.


„Von dir garnichts, wir wollen nur mal hören, wie die Kleine stöhnt. Halte dich raus, dann passiert dir nichts.“


„Das wüsste ich aber!“, bei Luca gewann das Adrenalin und das Testesteron, er wollte sich aus dem Sitz schwingen um auszusteigen. Der Klempnerlehrling, einen Kopf größer und mindestens 20 Kilo schwerer, hielt ihn mit einer Hand auf der Brust in seinem Sitz fest, der große Dicke zerrte Clarissa aus dem Auto.


„So Puppe, dann wollen wir doch mal sehen, was du so drauf hast.“


Luca schlug um sich, traf aber nicht, seine Arme waren zu kurz, der Klempnerlehrling lachte ihn aus und hielt ihn weiter fest. Börgers stand daneben und machte ein unbehagliches Gesicht. Ihm wurde es unheimlich, denn das hatte er so nicht gewollt, jedoch, um ernsthaft einzuschreiten fehlte ihm der Mut.


Der, der vorhin auf der Rücksitzbank in der Mitte gesessen hatte, packte Clarissas anderen Arm, sie wollten sie auf die Fronthaube des Autos legen. Clarissa strampelte und wehrte sich, nach einiger Zeit sah sie die Aussichtslosigkeit ihrer Bemühungen ein und gab nach.


„Siehste, geht doch. Bist eine geile Schlampe, stimmts?“, freute sich der große Dicke. Als er nah genug war, riss die Kleine ihr Knie hoch und traf ihn wuchtig zwischen den Beinen. Der Dicke klappte vehement zusammen und ließ sie frei.


In diesem Moment strahlte eine starke Taschenlampe durch die dünne Baumreihe, die den Parkplatz von der Straße trennte und beleuchtete die eindeutige Szene. Das Fahrzeug, aus dem die Taschenlampe erstrahlte, schaltete Blaulicht ein und kam in rasender Fahrt durch die Ausfahrt des Parkplatzes angeprescht. Die drei unverletzten Rabauken mussten die Ausweglosigkeit einer Flucht sofort erkennen, der große Dicke war nicht bewegungsfähig, er krümmte sich vor Schmerzen, Börgers verdrückte sich ins Gebüsch.


„Was ist hier los?“, fragte der tonangebende Polizist, der sofort aus dem Auto sprang.


Die Sachlage war klar, die vier Rabauken wurden abgeführt, Clarissa und Luca erklärten sich und wurden für den folgenden Tag zum Protokoll in die Polizeiwache bestellt. Plötzlich war der Spuk vorüber und die beiden standen allein in der Dunkelheit.


„Meine Fresse!“, sagte Luca, Clarissa, die sich bis da hin ruhig und gefasst gegeben hatte, eilte auf ihn zu und umklammerte ihn. Sie zitterte und schluchzte, Luca hielt sie ganz fest und streichelte zärtlich ihren Rücken. Er rief über ihre Schulter in die Dunkelheit hinein:


„Börgers, du Drecksack, wir sprechen uns noch!“, denn der kleine Feigling hockte immer noch hinter dem Gebüsch und rührte sich nicht.


Die beiden Verliebten verließen den schrecklichen Ort, Clarissa klammerte sich immer noch an Luca, so dass der kaum fahren konnte.


„Was lernen wir daraus?“, fragte Luca nach einiger Zeit und gab sich wieder betont klugscheißerisch.


Clarissa schaute ihn verständnislos an.


„Wir verriegeln die Türen, wenn wir nochmal irgendwo stehen bleiben.“ Er drückte demonstrativ mehrfach auf den Knopf der Zentralverriegelung, die mit deutlichem Klacken öffnete und schloss.


„Siehste, ganz einfach oder, noch besser, wir gehen gleich zu mir.“ Er schaute verstohlen, ob er mit diesem Vorschlag zu weit gegangen war.


„Geht das denn, hast du ein eigenes Zimmer?“, fragte Clarissa gänzlich unbefangen.


„Na sicher. Du nicht?“


„Nein. Aber ich muss jetzt nach Hause.“


„Geht klar, Mäuslein.“


„Wie?“


„Mäuslein. Du bist eine kleine süße Maus und die nenne ich ein Mäuslein.“


Clarissa umarmte ihn glücklich, der Schreck war verflogen.


Luca setzte sie zu Hause ab. Er fühlte sich leicht und stark und unbesiegbar, die Rabauken bekamen ihren gerechten Lohn und er hatte Clarissa. Sie zu küssen, sie streicheln zu dürfen wo er wollte und ihre Reaktion darauf, die eindeutig Zuneigung zu ihm bewies, setzte ungeahnte und bisher unbekannte Kräfte in ihm frei. Sowas aber auch, er, der strebende Käsekuchen, er lachte hämisch bei dem Gedanken, hatte eine Freundin, und was für eine. Ihm wurde klar, warum Klose so überaus souverän agierte, seitdem er mit Dombrowski zusammen war. Es machte eine Beziehung aus, dadurch bekam man dies

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Kommentare


EviAngel
(AutorIn)
dabei seit: Feb '05
Kommentare: 127
EviAngel
schrieb am 26.11.2014:
»Diese Geschichte und alle, die hier von Nils veröffentlicht sind, findest du bei Amazon unter meinem Namen Evi Engler in stark überarbeiteter und ausführlicherer Version, als Buch, als elektronisches Buch, das du dir auf den PC oder aufs Tablet runterladen kannst.
13 brandneue Geschichten, von denen demnächst eine bei sevac erscheint, sind in dem dritten 'Nils'-Buch erschienen, Studentenleben.
Viel Spaß mit meinen Geschichten

Gruß

Evi Engler :-)«

fisch54
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 8
schrieb am 04.06.2012:
»Das war einer der besten Teile Deiner Geschichte.
Hat mir zwar etwas meiner Nachtruhe geraubt, aber ist jede Minute versäumten Schlafs wert gewesen.
Danke Evi. Bitte mach weiter so.
glg, Martin.«

fetus
dabei seit: Aug '03
Kommentare: 43
schrieb am 08.06.2012:
»Wunderschön und lustig geschrieben.
Voll prickelnder Zärtlichkeit.
Bravo!«

playman
dabei seit: Apr '05
Kommentare: 68
schrieb am 08.06.2012:
»Klasse geschrieben, bin gespannt wie es weitergeht, auch ob die "fünf" Gesellen bzw. der ein noch übgrig gebliebene noch seine "Abreibung" bekommt, wie auch immer«

br1966
dabei seit: Feb '05
Kommentare: 1
schrieb am 20.01.2013:
»super geschrieben - phantasievoll.
Ich kann bei jedem Teil mind. 2 mal abspritzen :-)«

kylli
dabei seit: Okt '01
Kommentare: 103
schrieb am 14.09.2013:
»Mmmmmmmmm da gibt's nicht mehr zu sagen«



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