Normal ist anders
von Hassels
Wenn es die Zeit erlaubte, fuhr Leyla gerne weit und schnell. Ihre Heimatstadt Springfield lag günstig ans Fernstraßennetz angebunden. Durch die halbe USA war sie schon mit ihrem Porsche gedüst, immer aus Lust und Laune.
Aber dieses Mal befolgte sie eine Anweisung, wenn auch freiwillig.
Als Homosexuelle musste sie sich immer in Clubs begeben um nicht aufzufallen und trotzdem ein wenig Liebesleben zu genießen. Und in solch einem Club hatte sie Tiffany kennengelernt. Wobei das nicht ganz der Wahrheit entsprach, sie hatte Tiffanys Körper kennengelernt.
Es war eine dieser Fetisch-Veranstaltungen, außer den blauen Augen konnte sie unter der Maske nichts von ihr erkennen. Diese Herrin verwöhnte sie, schlug sie mit Gerte und Paddle, vollbrachte mit ihrer Zunge wahre Wunder. Dieses Heiß und Kalt, dieser Schmerz und das Hochgefühl, sie wollte es nicht mehr missen.
Und gestern hatte Tiffany Leyla zu sich nach Hause eingeladen. Mit dem gleichen Tonfall, der schon im Club Leylas Sinne betört hatte, erteilte Tiffany ihr Befehle und Leyla konnte nur mit „ja Herrin“ oder „werde ich machen, Herrin“ antworten.
Nach 90 Kilometern auf der Interstate55 hatte sie das Ziel erreicht. ‚Welcome to Normal‘ prangte auf einem verwitterten Schild. Vorbei an der abgelegenen Polizeistation zeigte ihr Tom-Tom noch knapp zwei Kilometer bis zum Ziel an, als ein Polizeiwagen an ihr vorbeischoss und sich vor ihr einreihte. ‚Follow me‘ blinkte immer wieder auf.
Anstatt die ländliche Abgeschiedenheit einer in den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts stecken gebliebener Kleinstadt zu genießen, konzentrierte sie sich nun darauf, dem Wagen vor ihr zu folgen. Leyla war sich keiner Schuld, keines Vergehens bewusst.
Kurz darauf stand sie auf dem Parkplatz des ‚Normal Police Department‘. Kaum, dass sie den Zündschlüssel in Nullstellung gebracht hatte, klopfte einer der Cops an der Scheibe der Fahrertür. Mehr als das Mittelstück der Uniform und einen grimmigen Hundekopf konnte sie nicht sehen, da fuhr ihr die kehlige Stimme der Polizistin in die Glieder.
„Steigen Sie bitte aus und halten sie die Papiere bereit. Nach Paragraph…“, wurde ein uralter Paragraph von Illinois zitiert, nachdem sich ein jeder Besucher der Stadt, zuerst bei der Polizeibehörde anmelden müsse.
„…und wir hier in Normal halten uns an die Gesetze!“, endeten die Ausführungen.
Leyla war inzwischen ausgestiegen, musterte die Polizistin, deren Stimme so gar nicht zu ihrem Erscheinungsbild passte. Sie hatte ein weiches und sehr hübsches Gesicht, wie Leyla fand, doch dann blieb ihr Blick am Namensschild hängen.
‚Chief Plum‘ stand da in schwarzer Schrift auf silbernem Grund. Als wäre die Situation nicht schon skurril genug, beugte Leyla sich zu dem Dobermann herunter und zog Grimassen, um nicht lauthals loslachen zu müssen.
Und ehe sie sich versah, klickten bei ihr die Handschellen. Der Hund hatte kurz angeschlagen und nun kehlte Chief Plum wieder: „Das Schneiden von Grimassen gegenüber Hunden ist in Normal verboten und wird mit drei Tagen Haft bestraft. Und da der Drogenhund angeschlagen hat, muss ich alles untersuchen.“
Chief Plum nahm sich die Wagenschlüssel und durchsuchte den Kofferraum und das Wageninnere. Leyla konnte dabei nur hilflos zusehen, wagte es nicht, noch einen Ton zu sagen.
Mehr als zehn Minuten wurde ihr Wagen untersucht und der Armschmuck drückte an ihren Handgelenken. So gedemütigt hatte sie sich noch nie gefühlt und innerlich kochte sie. Aber Leyla wagte es nicht, auf ihre Rechte zu pochen.
Als der Wagen endlich verschlossen war, zog Chief Plum sie einfach an den Handschellen hinter sich her, bis in die Polizeistation.
„Da heute Silvester ist, sind wir allein auf der Wache“, folgte die Erklärung zu den leeren Räumlichkeiten. Wortlos nahm Chief Plum ihr wieder die Handschellen ab und führte sie in einen Raum mit Maßstab an der Wand. Ein Täfelchen mit Zahlen darauf, wurde ihr in die Hände gedrückt.
„Stellen Sie sich dort an die Wand, ich muss ein Foto machen!“
Nach Ende dieser Prozedur, war ihr nicht mehr nach Lachen zumute.
„Ich muss Sie jetzt nach Drogen durchsuchen. Drehen Sie sich mit dem Gesicht zur Wand!“, befahl Chief Plum und zog dabei den linken Lederhandschuh aus.
Leyla hatte sich kaum zur Wand gedreht, da wurde sie schon angeherrscht: „Hände nach oben, über Kopf gegen die Wand.
Anscheinend war es nicht wie gewünscht, sie spürte sofort die kraftvollen Hände der Polizistin, die ihre Hände noch etwas höher schoben. Unwillkürlich hatte Leyla dabei aufgeschaut und den Ring wiedererkannt.
„Was für ein schönes Spiel“, grinste sie in sich hinein, ohne ihren aktuellen Wissensstand kundzutun. Obwohl sie Tiffany ja jetzt nicht sehen konnte, wollte sie ihr Anlass für weitere Maßnahmen geben.
Schon beim Abtasten leistete sie ein wenig Widerstand.
„Da ich äußerlich nichts finden konnte, muss ich eine Leibesvisitation vornehmen, bis ich entweder etwas finde oder aber eben nichts“, sagte Tiffany jetzt ganz ruhig.
„Mit den Schuhen fangen wir an!“, kam das Kommando.
Jetzt dämmerte es Leyla, warum Tiffany ihr diese leichte Kleidung verordnet hatte. Ballerinas, Rock und Bluse, schon war Leyla nur noch in Unterwäsche. Gekonnt zierte sie sich den BH abzulegen, bis Tiffany selbst Hand anlegte. Beim Slip leistete sie noch mehr Widerstand, hielt ihn einige Zeit fest, bis Tiffany ihn herunterstreifen konnte.
Die Handgriffe, wie Tiffany sie rückwärtig auf den Tisch beugte und mit Klettbändern fixierte, waren allerdings so schnell, dass sie keinen Widerstand mehr leisten konnte. Und auch ihre Schenkel wurden schnell gespreizt und fixiert. Leyla war chancenlos und musste ihre Zufriedenheit darüber, überspielen. Al
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Kommentare
(AutorIn)
Kommentare: 17
Hassels
Kommentare: 9
die Geschichte ist flott erzählt und wirklich unterhaltsam.
Das die Geheimnisse (Polizistin --> Tiffany) so schnell erzählt werden macht die Geschichte schon schnell zum "kurzen Ast".
Auch die Erotik fängt gut an, aber ist zu schnell zu Ende.
Alles in allem, wenn es keine Geschichte für einen Kurz Wettbewerb war, viel zu schnell lebig und kurz.
Aber gut :-)«
Kommentare: 1