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Kommentare: 8 | Lesungen: 3621 | Bewertung: 6.57 | Kategorie: BDSM | veröffentlicht: 24.02.2012

Obsession

von

Die ersten Sonnenstrahlen des Tages kämpften sich über den mit Gras bespannten Hügel, der golden im Licht der Sonne erstrahlte. Der See lag ruhig und kein Windhauch formte eine Welle, die mit zerstörerischer Kraft die Spiegelung der Landschaftsidylle zerstört hätte.


Pfffffff. Ich presste den Rauch aus meinen Lungen und atmete genussvoll aus. Die grauen Wolken des Zigarrenrauchs türmten sich hoch auf, bis sie sich in der Unendlichkeit der Atmosphäre verloren. Whisky und Vanille erschmeckte meine Zunge, als die Spitze über meine Lippen strich. Ja, das ist totaler Genuss. Ein perfekter Tag, nach einer perfekten Nacht.


 


Das Toben der Vögel, das hier draußen gegen 5 Uhr morgens begann, erstarb langsam. Sie hatten den Tag ausgiebig begrüßt und waren aufgeregt in den Bäumen hin und her geflogen. Besonders die Trauerweide, die dort am Ufer wurzelte und schon immer da war, zog die Schar magisch an. In ihrem dichten Geäst fanden sich genügend Verstecke, in denen sie vor Räubern sicher waren. Hhhhhhhhhh. Meine Lungen blähten sich als der aromatisierte Tabakrauch warm einströmte. Pfffffff, blies ich ihn sanft aus und lehnte mich zurück in meinen Schaukelstuhl. Ich genoss meine Nacktheit und hier draußen konnte mich niemand dabei stören. Zu abgelegen war mein Reich, zu weit entfernt von der Zivilisation. Einfach nur ich und die Natur. Ach ja, und mein Besuch natürlich. Beinahe hätte ich sie vergessen und das nach dieser Nacht. Ja die Einsamkeit in dieser abgelegenen Ecke der Welt hatte seine Vorteile. Kein Genörgel oder Blabla, wenn man es nicht gebrauchen konnte, kein Lärm, wenn man Ruhe nötig hatte.


 


Ahhhhhh. Welch erhabenes Gefühl es doch ist, wenn man selbst an den Stellschrauben sitzt und nach Belieben verfahren kann. Ein Marionettenspieler, der die Fäden spinnt. ja, dieser Vergleich gefiel mir.


 


Der Whisky brannte leicht, als er meine Lippen benetzte. Die Schärfe spülte die Speiseröhre hinunter und sammelte sich in meinem Magen. Ein Teufelszeug. Ich tunkte das Mundstück meiner Zigarillo in das bernsteinfarbene Höllenzeug und führte es wieder an meine Lippen. Ahhhhhh, noch besser. Der süßliche Geschmack der Vanille wurde sanft verstärkt.


 


Im Laufe der nächsten Minuten arbeitete sich die Sonne höher entlang des Firmaments und gewann weiter an Kraft. Erste Schweißperlen bildeten sich, die, nachdem sie gespeist von angrenzenden Regionen gewachsen waren, sich langsam durch meine üppige Körperbehaarung der Schwerkraft folgend kämpften. Ich liebe dieses freie Gefühl der Nacktheit, keinerlei Restriktion folgen zu müssen, ohne Scham, ohne schlechtes Gewissen. Einfach sein, existieren, genießen. Kein störender Hosenbund, keine Kordel, die sich in die Haut schnitt, kein enger Anzug, der einem schier die Luft abschnitt –nein – Freiheit, Luft, Weite. Wobei es schon etwas gemein war, dass ich selbst genoss, was ich ihr nicht gönnte, ganz im Gegenteil. Aber sie wollte es ja nicht anders. es war ihre freie Entscheidung. Na zumindest fast.


 


Jeder soll nach seiner Fasson selig werden, sagte mein Vater immer und genau dieser Leitsatz wurde im Laufe der Jahre zu meiner Doktrin. Wie hätte ich sonst mit den Massen an homosexuellen Menschen klar kommen sollen, die sich gegenseitig aufgehetzt mit ihrem jeweiligen Gesellschaftsouting förmlich zu überbieten suchten. Es ist schon eine verrückte Zeit, in der wir leben. Hier jedoch, hier draußen, im hier und jetzt, hatte dies keinerlei Bedeutung. Hier gab es keine Homos. Hier gab es auch keine anderen heterosexuellen Männer. Hier gab es nur mich und mein Spielzeug. Die kleine Schlampe, der ich erst einmal zeigen musste, was eigentlich in ihr steckt. Der ich lehren musste, ihren Körper zu lesen, ihre Gefühle zuzulassen und sich bedingungslos aufzugeben und in meine Hände fallen zu lassen. Ich versprach ihr, sie zu formen und zu gestalten. Ich versprach ihr nur in ihrem Interesse und zu ihrem Besten zu handeln und ihr all die schönen intensiven Gefühle zu bescheren, die sie sich immer erträumte, aber nie zuließ.


 


Nach diesem Abend, als wir uns nach dem wochenlangen E-Mail- und Chatkontakt zum ersten Mal in einer Bar trafen und bis spät in die Nacht unterhielten. Gut, eigentlich sprach sie kaum etwas. Sie hörte nur zu. Es war ich, der redete, der sie faszinierte und das scheue Reh einfing. Der die Neugierde und die Lust in ihr weckte. Es war ein Vortrag, ein Referat über eine vollkommene Obsession. Die Selbstaufgabe hin zur totalen Erfüllung.


 


Sie stahl mir jedes Wort von den Lippen, verschlang jede Silbe und saugte die Botschaft förmlich in sich auf. Unruhig, erregt, rutschte sie mit ihrem lediglich durch ein dünnes Sommerkleid bedeckten Schenkeln und Pobacken über den rauen Bezug der gewaltigen Ohrensessel, die in der Nische eine gemütliche Sitzgruppe bildeten. Immer fordernder rieb sie unbewusst ihre brennende Scham über den rauen Stoff und heizte sich hierdurch noch weiter an. Ein glücklicher Umstand kam mir zu Hilfe, denn bislang hatte sie in ihrem Job nur wenig Freizeit. Bislang musste dieses zarte begehrenswerte Wesen hinter Aktenbergen brüten und ein Treffen verschob sich somit auf unbestimmte Zeit, bis, ja bis sie ein besseres, finanziell noch attraktiveres Angebot durch einen Headhunter unterbreitet bekam und zusagen musste. Sie musste einfach, die Chance ihres Lebens, wie sie sagte. Auf ihre Kündigung, mit in ihrer Position recht normaler Frist von 6 Monaten folgte die sofortige Freistellung bei voller Bezahlung, schließlich wollte sie zu einem Wettbewerber wechseln.


 


Nun hatte sie Zeit, viel Zeit. Viel Zeit zum Denken, zum Fühlen, zum Schmecken, zum Riechen. Viel Zeit zum Dienen.


 


Es dauerte etwas, bis ich sie soweit hatte. Wir sprechen hier aber nicht von Monaten oder Wochen. Wir sprechen hier von Tagen. Jeweils nur ein paar Tage kostete es mich, sie auf eine neue Bewusstseinsebene zu bringen, sie auf eine neue Stufe zu heben, auf der sie noch ein Stück mehr von sich aufgab und sich mir bedingungslos unterwarf. Tage in denen sie litt und gleichermaßen in vollen Zügen genoss.  Sie lernte schnell, begierig. Wie eine ausgetrocknete Pflaume saugte sie die Feuchtigkeit der Ekstase auf und verwandelte sich in eine reife Frucht, die gepflückt werden wollte. Und ich pflückte sie. Oh ja, das tat ich und ich verfiel ihr, so wie sie mir verfiel. Nur eben auf eine andere Art und Weise. Längst hatte ich keine Gedanken mehr daran verschwendet, wie es plötzlich wieder ohne sie sein würde. Längst war sie für mich selbstverständlich, meine Obsession. Längst war sie tief in meinem Herzen verwu

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Kommentare


Tegernseepirate
(AutorIn)
dabei seit: Apr '04
Kommentare: 34
Tegernseepirate
schrieb am 02.03.2012:
»Danke für die Rückmeldungen«

Coy
dabei seit: Jul '04
Kommentare: 156
Kojote
schrieb am 24.02.2012:
»Hmmm...
Was soll ich sagen?
DU erzeugst eine Atmosphäre. Das lässt sich nicht in Frage stellen und dafür muss ich dir auf jeden Fall einige Punkte geben.
Vermutlich erzeugst du sogar genau die Atmosphäre, die du erzeugen willst.
Mich stößt du mit dieser Atmosphäre und dem Bild dieses Charakters aber einfach nur zutiefst ab. Rein technisch und inhaltlich ist die Erzählung zwar distanziert, aber durchaus nicht schlecht gemacht. Aber der Typ ist mir zutiefst unsympathisch und sein 'Opfer' tut mir leid, weil sie sich in den Händen eines egozentrischen Mistkerls wiederfindet.
Was so eine starke Reaktion bei mir erzeugt, muss einfach eine hohe Bewertung kriegen, auch wenn ich jetzt mal annehme, dass du ein anderes Bild erzeugen wolltest.«

DomJoker
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 2
schrieb am 24.02.2012:
»Eine der selteneren Geschichten aus der Sicht des Dominanten, deshalb mit Vorschußlorbeer. Leider genau dazu passend zuviel Selbstbetrachtung, zuviele Sätze mit "ich". Gefühlte Ansätze von Spannung, von Erotik werden zerstört. Man gewinnt den Eindruck, dass der Autor es einfach drauf hat, egal, welche sub ihm in die Hände fällt. Ein Superdom. Und am Ende noch das "O"-Klischee. Das wars dann... Alles, was sich bis dahin eventuell gerührt hatte, fiel schlagartig in sich zusammen.«

malta1
dabei seit: Feb '12
Kommentare: 17
schrieb am 25.02.2012:
»sehr schöne atmosphäre, in die man sich gerne fallen läßt«

Freewilly
dabei seit: Feb '02
Kommentare: 8
schrieb am 27.02.2012:
»Tlle Einführung, hoffe wir lesen bald wie es weitergeht.«

Leichtgewicht
dabei seit: Mär '10
Kommentare: 279
Leichtgewicht
schrieb am 28.02.2012:
»Tja ...
Guter Ansatz in der Story. Ich mag auch die Perspektive, aber es wird zu viel erzählt. Kleine szenische Schnipsel hätten gut getan.
Die Stimmung in der der Prota sich befindet kommt gut rüber, aber die Rückblenden sind zu lang.
Einige schöne Beobachtungen wie die der lärmenden Vögel, andere Bilder passen nicht. Goldene Hügel bei gerade sich durchkämpfenden Sonnenstrahlen gibt es nicht. Sind aber nur Kleinigkeiten.
Für mich ist das aloles ausbaufähig.

Liebe Grüße
Leichtgewicht«

chevie
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 32
schrieb am 24.04.2012:
»Gut geschrieben, aber ANKE gefiel mir besser (wann kommt da endlich der nächste Teil?). Weiter so...«

Skypit
dabei seit: Jul '10
Kommentare: 93
schrieb am 29.10.2012:
»klasse«



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