Oma Soffies Geschenk
von Schlafloser Single
In einer kleinen Nebenstraße der Altstadt, etwas abseits vom Trubel der Fußgängerzone mit ihren In-Shops, Boutiquen, kleinen Cafés und den Läden der großen Marken, wohnten zum Teil noch diejenigen Menschen, die nach dem Krieg wieder aufgebaut hatten, was zerstört worden war. Und falls das nicht der Fall war, weil die entbehrungsreichen Zeiten frühzeitig ihren Tribut gefordert hatten, so lebten in den kleinen verwinkelten Häusern deren Nachfahren.
Zu diesen Nachfahren gehörte auch Sophie-Marie Lütje. Aber kaum jemand nannte sie „Frau Lütje“. Die meisten nannten sie „Mutter Soffie“ oder „Oma Soffie“, wenn sie der übernächsten Generation angehörten. Soffie hatte früh ihren Mann verloren, aber nicht wieder geheiratet. Niemand wusste genau, wie sie sich und ihre beiden Kinder durchgebracht hatte, denn sie verriet es niemanden. Einige munkelten, sie und ihr Mann wären reicher gewesen, als man dachte, und durch den Tod ihres Mannes, der durch einen Unfall gestorben war, hätte sie von der verantwortlichen Firma einen großen Betrag als Abfindung, Rente und Schweigegeld bekommen.
Andere waren der Ansicht, dass Soffie eine recht lustige Witwe gewesen sei, die durchaus ihre Reize bei den richtigen Männern einzusetzen wusste. Das konnte niemand beweisen und Soffie verriet auch nichts. Einige sehr enge Freundinnen wussten die Antwort, die eine Mischung aus beiden Meinungen war, aber auch sie verrieten nichts.
Frau Lütje war beliebt. Sie hatte als Babysitterin für die Nachbarschaft gearbeitet und kannte daher die meisten Anwohner von Kindesbeinen an. Niemand würde auf den Gedanken kommen, die freundliche alte Dame zu beleidigen oder zu verärgern, denn das würde zweifelsfrei den Zorn eines halben Wohnviertels heraufbeschwören. Die alte Dame war für viele auch heute noch eine Ratgeberin, sei es in Haushaltsfragen, Dingen des Alltags oder auch bei Sex. Letzteres mutet etwas verwunderlich an, aber Soffie hatte eine ganze Weile für eine Zeitung als die Kummerkastentante geschrieben, in einer Beratungsstelle gearbeitet und war, wie die zweite Gruppe bei ihrem Lebensweg richtig vermutet hatte, nie ein Kind von Traurigkeit gewesen. Aber das war eine Weile her und mit den Jahren waren die blonden Haare den grauen gewichen und Soffie hatte auch nicht mehr die schlanke Figur von damals. Sie war ein bisschen mollig geworden. Sie selbst sagte darüber, sie sei gemütlich geworden. Nimmt man die Einschätzung der meisten Leute aus Soffies Umgebung als Maßstab, so war sie einfach die Bilderbuchgroßmutter. Und ihre Vergangenheit und die Mutmaßungen darüber interessierten niemanden so ernsthaft, als dass er Nachforschungen anstellen würde.
Doch wenn mal die Sprache im nachbarlichen Tratsch auf Soffies Lebensweg kam, verwunderte es die Leute, dass Sophie-Marie Lütjes Sohn Johann ein spießiger Biedermann war. Er war verheiratet, hatte eine gute Arbeitsstelle, ein kleines Häuschen in der Vorstadt, zwei Autos, einen Hund und eine sehr hübsche Tochter namens Kora. Diese Tochter Kora war gerade achtzehn geworden, was auch der Grund dafür war, dass Oma Soffie sich mit ihrem schwarzen Regenschirm, den die alte Dame als Gehilfe nutzte, auf den Weg machte. Sie suchte nach einem passenden Geschenk.
Gemächlich ging sie die kleine Gasse entlang und überlegte, wo sie das passende Geschenk finden konnte. „Was braucht eine Achtzehnjährige?“ grübelte sie vor sich hin, als sie die Fußgängerzone erreichte und die Geschäfte mit ihren teils grellen Werbungen und Lichtern hinabwanderte. Egal, wohin sie blickte, nichts gefiel ihr. Ihr Sohn verwöhnte seine einzige Tochter sehr. Kora bekam fast alles, was sie wünschte. „Fast“ auch nur deshalb, weil ihre spießigen Eltern bisher nicht erlaubt hatten, dass sie einen Freund haben durfte.
„Sie ist noch ein kleines Mädchen, das wir vor der Welt beschützen müssen“, hatte Soffies Sohn noch vor kurzem gesagt. Kora hatte die Augen verdreht, war aufgestanden und gegangen. Im Rücken ihrer Eltern hatte sie sich dann noch einmal im Türrahmen umgedreht. Sie hatte ein Grimasse gezogen und ihren Eltern den Mittelfinger hingestreckt. Es hatte Oma Soffie einiges an Beherrschung abverlangt, nicht laut zu lachen.
Langsam ging Soffie weiter. Am Hafen fiel ihr Blick auf die Mauer vor dem modernen Wellenbad. Die Mauer war der Treffpunkt der Jugendlichen, die sich dort nach der Schule versammelten, um noch ein Eis zu essen oder gemeinsam zu shoppen. Einige der Mädchen kannte Soffie und sie beschloss, sie zu fragen.
Von ihrer Idee beflügelt schritt die rüstige Dame energisch aus. Die Jugendlichen, die „Oma Soffie“ kannten, wunderten sich etwas, dass sie offensichtlich das Ziel der alten Dame waren, aber sie freuten sich, die gute Seele des Viertels zu sehen. Einige andere Teenager guckten der Frau weniger wohlwollend entgegen.
„Was will die alte Schnepfe von uns?“ fragte ein pickeiliger Junge seinen Freund. Der zuckte nur mit den Schultern.
„Hey, sei nett zu Oma Soffie oder halt die Fresse“, sagte ein Mädchen wütend.
„Danke, Rita, dass du für mich Partei ergreifst, aber dieser schlappschwänzige Schnösel hat zu wenig Eier in der Hose, um mir seine dumme Bemerkung noch einmal ins Gesicht zu sagen“, lächelte Oma Soffie das Mädchen an. „Und wenn dieser Kurzschwanzpavian es tatsächlich wagen sollte, würde ich seine Eier als Aalköder die Mole runterhängen. Natürlich mit dem Rest dieser Verschwendung jugendlichen Fleisches.“
Einen Moment herrschte überraschte Stille, dann wieherte die ganze Meute los. Bis auf den Jungen, der Oma Soffie als Schnepfe bezeichnet hatte. Der war so rot geworden, dass eine Tomate dagegen blass wirkte.
Doch dann wurde er wütend. Er sprang von der Mauer und baute sich vor Oma Soffie auf. „Habe ich das eben richtig gehört?“
„Oh, Mann, und ich dachte, ich werde aufgrund meines Alters schwerhörig“, stöhnte Oma Soffie theatralisch. „Hast du so eine kurze Konzentrationsspanne, dass du dir nicht einmal drei einfache Sätze merken kannst? Ich sagte, dass du ein…“
„Ich weiß, was Sie gesagt haben“, unterbrach der Junge die alte Dame. „Ich meinte,…“
„Sag mal, haben deine Eltern dir keine Manieren beigebracht? Seit wann darf das junge Gemüse denn ungefragt reden, und vor allem eine weise alte Frau mitten im Satz unterbrechen? Du brauchst nicht antworten, das war rhetorisch gemeint. Außerdem wüsstest du eh keine gescheite Antwort. Also sei gefälligst still, wenn ich dich unterbreche. So, jetzt sei brav, such dein Eimerchen und dein Schäufelchen und geh lieb im Sand spielen, während die Frauen und ich uns hier ernsthaft unterhalten, bist du so gut, Kleiner? Danke dir!“
Mit offenem Mund stand der pickelige Teenager vor der alten Frau, die ihn aus ihren sanften Augen anschaute und lächelte, als hätte er ihr gerade stolz sein Schulheft mit einer Eins gezeigt. Das einsetzende Gelächter riss ihn aus der Starre und er wurde erneut sehr wütend. Er ließ seinen Rucksack fallen und wollte sich auf Oma Soffie stürzen.
„Thorsten, nicht…“, rief sein Kumpel, der von der Mauer sprang, um seinen Freund aufzuhalten. Dummerweise war Thorsten so wütend, dass er sich völlig vergessen hatte. Doch rasch wurde er sich seiner wieder bewusst, als ein fürchterlicher Schmerz sich von seiner Körpermitte ausbreitete und ihm die Tränen in die Augen trieb. Er jappte nach Luft und blickte kalkweiß auf Oma Soffie, deren Regenschirm noch immer zwischen seinen Beinen ruhte.
„Ich habe dir gesagt, dass ich deine Eier samt deines Kadavers von der Mole baumeln lasse. Die Fische fressen auch Rührei, dat is dene schiitegol. So, und jetzt nach mal: Pack deine Klamotten und verschwinde wie die Wurst im Spinde“, kicherte Oma Soffie. Humpelnd und von seinem Freund gestützt ging Thorsten langsam fort. Sein Freund drehte sich noch einmal um.
„Tut mir leid, Oma Soffie. Er ist neu hier und kennt die Gegend und dich noch nicht“, meinte er als Entschuldigung.
„Ts, wer mich nicht kennt…“
„… hat die Welt verpennt“, vollendete ein lachender Chor.
„Richtig“, meinte Oma Soffie. „So, jetzt hat diese Qualle mich völlig aus dem Konzept gebracht. Was wollte ich eigentlich von euch?“
„Keine Ahnung, Oma Soffie“, meinte Rita, „dass hast du bisher noch nicht gesagt. Aber mal was anderes: Kommt Kora mal wieder vorbei? Die muss doch jetzt irgendwann Geburtstag haben?“
Rita und Kora hatten als Kinder oft miteinander gespielt und waren gute Freundinnen gewesen. Durch den Umzug in die Vorstadt, hatte die Freundschaft allerdings etwas gelitten.
„Koras Geburtstag! Ja, das war es. Hört zu, ich bin auf der Suche nach einem Geschenk für Kora. Diesen ganzen Elektronikschnickschnack hat sie ja alles. Ich suche etwas, dass zu einer Achtzehnjährigen passt. Hättet ihr Vorschläge?“
Einen Moment überlegten die Mädchen, dann riefen sie alle durcheinander. „Klamotten… Führerschein… Auto… Urlaub…“
„Nein, nein, das bekommt sie ja alles von ihren Eltern in den Allerwertesten geblasen“, stoppte Oma Soffie die Mädchen.
„Apropos blasen… Hat sie einen Freund?“ fragte ein Mädchen frech.
Oma Soffie lachte. „Ha, ha, ha, nein. Das wäre das Ende der uns bekannten Welt. Jeder Junge, der es wagt, den Gartenweg zur Tür meines Sohnes entlangzugehen und auf Freiersfüßen wandelt, der betritt quasi die Autobahn zur Hölle.“
„Schade, dann fällt die Idee mit sexy Dessous auch flach“, meinte das Mädchen.
„Wieso?“ fragte Oma Soffie neugierig. „Trägst du Strickunterwäsche, wenn du solo bist? Ich dachte immer, eine Frau zieht sich sexy an, um auch sich zu gefallen und wohl zu fühlen.“
Einige Mädchen kicherten und tuschelten miteinander. Soffie konnte sich denken, was sie sagten. „Ja, ja, kichert nur. Wenn ihr in meinem Alter seid, dann werdet ihr die praktische Unterwäsche den sexy Höschen vorziehen, glaubt es mir. Aber die Idee mit den Dessous finde ich nett. Ich weiß nur nicht, welche Größe sie hat…“
Wieder flüsterten zwei Mädchen miteinander und lachten dann laut. Verärgert blickte die alte Dame die beiden an. „Hört auf zu flüstern. Wenn es lustig ist, dann wollen wir alle lachen.“
Die beiden wurden fast so rot wie Thorsten zuvor. „Äh, also… ich meinte…“, druckste das eine Mädchen herum.
„Ach, komm Steffie, das ist Oma Soffie. Steffie meinte, wenn Kora keinen Freund hat, dann schenk ihr doch einen!“
Eine gespannte Stille breitete sich aus. Nachdenklich blickte Oma Soffie ins Hafenbecken, wo einige Fischer gerade ihre Kutter seeklar machten. „Hm, eine interessante Idee. Ich habe ja noch ein Zimmer frei…“
„Was hat das damit zu tun?“ fragte Rita neugierig.
Oma Soffie blickte das Mädchen belustigt an. „Na hör mal, wenn mein Sohn mitbekommt, dass ich Kora einen Jungen besorgt habe, der es ihr besorgt, dann schmeißt er Kora raus. Und unter einer Brücke soll sie nicht wohnen müssen. Aber wahrscheinlich werde ich das Zimmer für den Betreuer brauchen, denn Johann dann für mich bestellt.“
Erneut brach die Gruppe in Gelächter aus. „Dann kauf ihr doch einen Freund aus Latex!“ rief ein Mädchen.
„Oder einen zum Aufblasen!“
„So etwas gibt es?“ fragte ein Mädchen naiv.
„Natürlich gibt es so etwas“, meinte Oma Soffie nickend. „Das erste nennt man Dildo, oder wenn es einen Motor hat, einen Vibrator. Und es wird auch irgendwo männliche Sexpuppen zu bestellen geben. Bin ich jung und neugierig, oder ihr?“
„Naja, du hast…“
„… wahrscheinlich mehr über Sex vergessen, als ihr je lernen werdet, ich weiß“, kicherte jetzt Oma Soffie. „Aber die Idee hat was. Hm, ich habe doch neulich noch irgendwo so einen Laden gesehen… Wo war das bloß?“
„Was für einen Laden?“
„Was für einen Laden?“ fragte Oma Soffie überrascht zurück. „Einen Sexshop natürlich. Oder würdest du einen Freudenspender im Fischmarkt oder beim Schlachter kaufen?“
Das Mädchen wollte antworten, aber die schlagfertige alte Dame war schneller. „Nein, bitte, verrat uns keine intimen Einzelheiten. Ich ziehe meine Frage zurück. Die Antwort könnte einige der Anwesenden zu sehr schocken. Also, wo war dieser Laden?“
„Hinter der Fußgängerzone, ich meine, in der Parallelstraße ist doch dieser große Laden“, meinte ein weiteres Mädchen.
„Ach, woher kennst du den denn?“ fragte ein anderes Mädchen neugierig.
„Gehst du in die Apotheke, um dir Kondome zu besorgen?“ kam die Antwort zurück. „Da kannst du es gleich deinem Papi auf die Nase binden.“
„Ich binde meinem Papi keine Kondome auf die Nase, damit sehe er zu albern aus“, schoss das erste Mädchen zurück. „Ich hole mir die Kondome aus seiner Nachttischschublade.“
„Aha. Vor jeder Nummer eine kleine Diebestour?“
„Nö. Er hat mir gezeigt, wo die Dinger liegen und gesagt, ich kann mir jederzeit welche nehmen, er würde auch nicht nachzählen. Und selbst wenn er nachzählte, meinte er, wäre es doch meine eigene Verantwortung, in die er mir nicht reinreden will. Aber lieber so, als das er plötzlich Großvater würde.“
„Das ist cool“, meinte Oma Sophie. „An deinem alten Herrn können sich einige andere, inklusive meinem Herrn Sohn, der in einem falschen Jahrhundert geboren wurde, eine dicke Scheibe abschneiden. Grüß den Markus mal von mir und sag ihm, dass sich unsere langen Gespräche ja tatsächlich gelohnt haben.“
„Äh, ihr habt über so etwas gesprochen?“ fragte das Mädchen verdutzt.
„Klar, er hat an der selben Stelle wie du gesessen, auch das Alter passt ungefähr“, lachte Oma Soffie. „Oder nein, es war da drüben unterhalb der Bank. Und er hat dabei ein Spaghettieis gegessen. Jetzt muss ich aber los, bevor der Laden dicht macht, und ich ohne Geschenk dastehe.“
Die Mädchen lachten, riefen Oma Soffie noch Grüße für Kora hinterher und winkten der alten Dame nach. „Sie ist echt eine Nummer für sich, die Oma Soffie“, murmelte Rita belustigt.
„Ja, sie ist unglaublich“, stimmten ihr mehrere andere Mädchen zu.
„Hm, ich werde mal meine Eltern fragen, ob sie solche Gespräche auch schon mit Oma Soffie geführt haben. Vielleicht erinnert sie das ja an etwas?“ sagte ein Mädchen nachdenklich.
„An was soll es sie erinnern?“ fragte Rita neugierig.
„Das Oma Soffie die besseren Ratschläge in Bezug auf Sex hatte als sie!“ Die Mädchen lachten erneut auf und kichernd verzog sich die Meute in eine Eisdiele. Zur selben Zeit bog Soffie in eine Seitenstraße und folgte ihr bis zum Ende. An der Straßenkreuzung fand sie tatsächlich das gesuchte Geschäft.
„Richtig, da ist er ja: Harrys Sexshop“, stellte die alte Dame fest. Mit festem Schritt ging sie auf die Stufen vor der Ladentür zu und seufzte. „Na klar, Stufen. Die bauen sie doch nur davor, damit so alte Uhus wie ich nicht die Kundschaft verschrecken und draußen bleiben.“
„Nein, eigentlich nicht, denn Sex sollte in jedem Alter Spaß machen“, sagte plötzlich eine Stimme neben Sophie-Marie. Erschrocken zuckte die alte Dame zusammen. „Oh, Verzeihung, ich wollte Sie nicht erschrecken. Aber ich hatte Ihre Worte gehört, auch wenn sie nicht für mich bestimmt waren. Aber da wir beide das gleiche Ziel haben, musste ich mithören.“
Soffie drehte sich zu der Stimme um. Neben ihr stand eine sympathische junge Frau mit roten Haaren und Sommersprossen. Sie trug sehr anregende Kleidung und Soffie war sich sicher, dass die Knöpfe von den großen Brüsten unter der Bluse abgesprengt würden, sollte die junge Frau zu tief einatmen. Unter der sehr transparenten Bluse trug die Rothaarige nichts, was Sophie einen guten Blick auf die Höfe auf den Spitzen der Brüste gewährte. Ihre langen sportlichen Beine ragten aus einem extrem kurzen Minirock und Sophie war von dem Mut der jungen Frau beeindruckt, denn sie schob ein Mountainbike neben sich her.
„Na, es ist doch erfreulich, wenn in dieser Welt noch jemand zuhört“, witzelte Sophie. „Aber mal zwei Fragen: Fahren Sie in dem breiten Gürtel tatsächlich Rad? Und gehen Sie zur oder kommen Sie von der Arbeit?“
Die Rothaarige lachte. „Ich fahre mit dem Gürtel Rad, ja. Und ich gehe zur Arbeit. Denn ich bin eine der Verkäuferinnen in Harrys Shop. Und bevor Sie fragen: Ich verkaufe die Artikel in den Regalen und auf den Ständern. Keinen Sex.“
„Aha“, machte Sophie nur.
„Denn Sex macht mir viel zu viel Spaß, als dass ich damit Geld verdienen wollte“, grinste die junge Frau frech.
„Jetzt reden Sie meine Sprache“, lachte Sophie. „Ich heiße übrigens Sophie- Soffie für meine Freunde. Und lass das alberne ‚Sie’ weg, das macht mich alt.“
„Alles klar, Soffie“, nickte die junge Frau und reichte der alten Dame die Hand. „Ich heiße Norma. Sag mal, du bist nicht zufällig DIE Soffie? Die Oma Soffie hier im Viertel?“
„Wahrscheinlich nicht aus Zufall, sondern aus irgendeiner Bestimmung heraus“, kicherte Sophie leise. „Eilt mir mein Ruf auch schon in diesen Kreisen voraus?“ Sie deutete auf die Ladentür.
„Hm, wenn du einen Ruf hast, der dir vorauseilen muss, dann habe ich den nicht gehört“, verneinte Norma. „Ich habe nur von einer freundlichen Dame gehört, die vielen Menschen mit ihrer Einstellung als Vorbild dient und gute Tipps aus ihrem großen Erfahrungsschatz geben kann.“
„Pah, Dame und pah, großer Erfahrungsschatz. Beides sagt nur, dass ich alt bin. Eine Dame nennen sie dich erst, wenn du älter wirst und einen großen Erfahrungsschatz hast du, wenn du alt bist“, philosophierte Sophie mürrisch. „Und Vorbilder sind Bilder- und die gehören aufgehängt. So, jetzt schließ dein Rad an und hilf der alten Frau in den Laden, sonst haste eine Kundin weniger, Mädchen. Entweder schließt ihr bis ich von allein da oben angekommen bin, oder ich schaffs gar nicht so weit und bin gestorben.“
Lachend schloss Norma ihr Fahrrad an, dann sprang sie neben Sophie und half ihr die Stufen hoch. Mit dem Ellenbogen drückte sie die Tür auf und stand anschließend mit Sophie im Laden. „Was suchst du denn?“ fragte Norma freundlich. „Etwas für dich?“
„Ha, das wäre es noch“, meinte Sophie lachend. „Weißt du, wenn aus Schamlippen Schamlappen werden und deine Titten katholisch sind, verlierst du doch so ein bisschen das Interesse an dem ganzen Spielzeug.“
Norma zuckte mit den Schultern. „Glaube ich nicht. Die kleine Perle zwischen den Beinen wird doch immer noch funktionieren und die Nippel reagieren doch auch noch.“
Sophie blickte auf ihre Bluse, unter der sich ihre Oberweite abzeichnete und besonders die Brustwarzen, die auf die klimatisierte Kühle des Verkaufsraums im Kontrast zu hohen Außentemperatur reagierten und sich aufgerichtet hatten. Grinsend blickte sie Norma an. „Tja, ich konnte noch nie gut lügen.“
„Dafür war das gerade ziemlich gut“, grinste Norma breit.
Sophie guckte die junge Frau überrascht an. Innerlich lächelte sie. Ein paar Jahrzehnte früher hätte sie an Normas Stelle stehen können. Die alte Dame spürte eine Seelenverwandtschaft zu der jungen Verkäuferin, die ihr sehr sympathisch war. Und das gefiel Sophie.
„Sehr schlagfertig, wirklich“, lobte Sophie. „Nun, ich suche etwas für meine achtzehnjährige Enkelin. Sie hat spießige Eltern, väterlichem Verbots folgend keinen Freund, ein sehr hübsches Äußeres, das nur noch von ihrer Intelligenz übertroffen wird und eine freche Oma mit einem losen Mundwerk, die allerdings nicht die Körbchengröße ihrer Enkelin weiß. Somit fallen Dessous aus.“
„Kauf etwas ohne Körbchen“, meinte Norma trocken.
„Eine hervorragende Idee, aber ich glaube, sie würde sich darin nicht wohl fühlen. Abgesehen davon, dass sie beim Tanzen in der Disco ein oder zwei Probleme bekommen könnte, die ihr aus der Bluse springen.“
„Nun, sie würde dann sofort gegen das väterliche Verbot verstoßen und jede Menge Freunde haben, schätze ich.“
„Richtig, Norma, aber weißt du, ich habe zwar in meinem Häuschen noch ein Zimmer frei, aber ich mag es gern ruhig, also so, wie es ist“, entgegnete Sophie. „Dass ich diesen Witz zweimal an einem Tag anbringen kann… Ts, ts, ts, meine Kreativität lässt nach.“
„Ich fand die Erläuterung nicht schlecht“, kicherte Norma. „Hm, an was hattest du denn gedacht, Soffie?“
„Tja, einige Mädchen in Koras Alter gaben mir den Tipp, nach einem Freund aus Latex Ausschau zu halten“, erklärte Sophie.
„Keine Freund, keine Erfahrung und dann einen Latexprügel? Das setzt die Erwartungen an spätere Kerle aber hoch“, überlegte Norma und drehte nachdenklich an einer Haarsträhne.
„Hey, nur weil sie keinen Freund hat, heißt das doch nicht, dass Kora keine Erfahrung haben muss“, meinte Sophie und knuffte der Rothaarigen in die Seite.
„Auch wieder wahr. Komm, ich zeige dir, was wir haben“, stimmte Norma zu und führte die alte Dame in die „Spielzeugabteilung“ wie sie die Regale voller Dildos, Liebeskugeln und Vibratoren nannte.
Norma überlegte wieder. „Wahrscheinlich sollte es etwas dezentes sein, dass Papa nicht auf die Palme bringt, falls er es sieht, oder?“
„Was der mit seiner Palme macht, ist mir egal“, sagte Soffie ernst. „Der hat so lange gebraucht, ein Kind zu zeugen, dass ich mich wundere, dass er das überhaupt geschafft hat.“
„Wahrscheinlich Windbestäubung- die Natur findet immer einen Weg“, erklärte Norma mit ernstem Tonfall, aber ihre Augen blitzten.
„Gute Erklärung und leider wahrscheinlich sogar wahr“, seufzte Soffie und blickte sich um. Überall prangten nackte junge Frauen mit Sternchen auf den Brüsten oder im Schritt auf grellen Verpackungen der verschiedensten Lustspender. Die Vielfalt, Größen und Formen verwirrte Soffie. Sie hatte sich die Auswahl leichter vorgestellt.
„Meine Güte, so viele Teile. Die Kerle haben doch alle nur einen Schwanz, der mal dicker, länger, dünner oder kürzer ist. Da müssten vier verschiedene Modelle doch reichen?“
„Soll der Vibrator sich drehen, winden, biegen, leise oder laut sein, wasserdicht sein, dich vaginal, klitoral oder anal stimulieren, oder alles gleichzeitig, soll er gelb, grün oder sonst eine bestimmte Farbe haben, hart oder weich sein, oder…“, begann Norma grinsend aufzuzählen, bis sie von Soffie gebremst wurde.
„Mädchen, halt den Mund und nimm eine alte Frau nicht so auf den Arm“, tadelte sie gespielt. „Welchen kannst du mir empfehlen?“
„Tja, da kann ich dir nicht helfen“, gestand Norma ernsthaft. „Meine Kollegin Becci ist da die Spezialistin, denn wir verkaufen kaum Modelle, die sie nicht irgendwann mal getestet hat. Also das Modell, nicht den Artikel, den der Kunde kauft, meine ich.“
„Schon klar“, grinste Soffie. „Ich dachte mir nur, dass du, wenn du hier arbeitetest… Norma, Hallo? Alles okay?“
Die junge Frau neben Soffie blickte aus leeren Augen starr auf eine Packung in einem Regal. Soffie sah sich schon besorgt nach einer Hilfe um, als wieder Leben in den Gesichtsausdruck der jungen Verkäuferin kam. „Entschuldige, Soffie. Ich hatte nur gerade nachgedacht. Ich glaube, ich habe eine Lösung für dich gefunden. Komm, da vorn ist ein Tisch, da kannst du es dir in einem Sessel bequem machen. Ich bin dann gleich wieder bei dir.“
Neugierig ließ sich Soffie von Norma zu dem Sitzplatz führen. Norma stellt ihr noch ein Glas mit Wasser hin, dann verschwand sie für mehrer Minuten, in denen sich Soffie amüsiertem indem sie die Kunden und Kundinnen beobachtete. Das Verhalten der Personen war so unterschiedlich, dass Soffie schon bald erkennen konnte, wer schon häufiger in einem solchen Laden gewesen war und wer nicht. Doch dann kam Norma wieder und hielt in der Hand einen Karton.
Sie stellte den Karton auf den Tisch und öffnete ihn. „Eigentlich wäre ein Zylinder eine passendere Verpackung, aber nun ja, da hat man gespart.“
Mit einem „tataaa“ holte Norma einen Plüschhasen aus der Packung. „Wie gefällt er dir?“ fragte sie, als sie den ungefähr vierzig Zentimeter hohen Hasen auf die Tischplatte stellte.
„Ähem, du weißt, dass ich von einer Achtzehnjährigen sprach?“ fragte Soffie noch einmal sicherheitshalber nach.
„Ja, und ich sagte, dezent und unauffällig“, grinste Norma und hob den Hasen an. Mit einer Hand griff sie ihm zwischen die Beine, strich das Fell zur Seite und zupfte etwas an einem hellen Plastikteil. Und dann klappte sie ganz langsam einen ungefähr dreißig Zentimeter messenden Dildo aus dem Hasenkörper. „Na, ist der nicht dezent versteckt? Kannst du lieb mit im Bett kuscheln oder einfach nur lieb haben.“
Soffie war von dem Hasen begeistert. „Ja, das ist es.“
„Ahnte ich doch, dass die Tarnung dir gefällt“, meinte Norma lächelnd. „Kann ich sonst noch etwas für dich tun?“
„Nimm mir fünfundzwanzig Jahre ab“, meinte Soffie nur. „Herrjeh, was würde ich alles kaufen. Hm, da kommt mir allerdings eine Idee…“
Suchend blickte sich die alte Dame um. Dann hatte sie gefunden, was sie suchte. „Norma, ich brauche drei Babydolls, je verspielter, desto besser. Und scharfe Tangas dazu.“
„Okay, da zeige ich dir meine Lieblingsmodelle“, versprach Norma und führte Soffie zu der Nachtwäsche. Sie griff sich verschiedene Teile heraus und zeigte sie Soffie. „Na, was hältst du von diesen frechen Teilen?“
Soffie betrachtete die transparenten Stoffe, fühlte, wie dünn und leicht sie waren und betrachtete die verspielten Säume aus Spitze oder Federn. „Ja, die sind gut. Und die Größe ist ja fast egal. Meine Enkelin ist ungefähr 1,70m, schlank und hat etwas weniger Holz vor der Hütte als du. Die werden passen, oder?“
„Sicher, die sind genau richtig“, meinte Norma. „Und jetzt noch drei Tangas?“
„Ja, genau. Aber mach sechs draus“, meinte Soffie nachdenklich. „Drei, die man anziehen kann und drei, die Mann ausziehen kann.“
„Es gibt welche, die muss Mann nicht ausziehen“, erklärte Norma grinsend, die Soffie genau verstanden hatte.
„Hm, endlich mal etwas Praktisches“, kicherte die alte Dame. „Okay, dann zeig mal, was du hast.“
Norma zeigte Soffie eine Auswahl gewagter Höschen. Beim Anblick einiger der heißen Teile musste die alte Frau kichern, denn sie malte sich aus, wie ihre Enkelin die vor den Augen vor Soffies Sohn Johann auspackte. Allein das war schon ein Grund, sie zu kaufen.
„Gut, dann nehme ich die sechs hier“, bestimmte Soffie energisch. „Und dann schaff mich hier raus, sonst kaufe ich doch noch den gesamten Laden.“
„Darüber musst du dich mit Harry auseinandersetzen“, kicherte Norma. „Aber ich glaube nicht, dass er verkaufen wird, wo der Laden endlich richtig brummt.“
Vorsichtig verstaute Norma den Hasen wieder in der Verpackung und begleitete Soffie zur Kasse. Die alte Dame bezahlte, ermahnte noch zwei junge Frauen mit den Peitschen vorsichtig zu sein und bedankte sich bei Norma für deren Hilfe. Soffie versprach, irgendwann noch einmal hereinzukommen und verließ den Laden.
Nachdenklich blickte Norma ihr hinterher. „Meinst du es, war klug, ihr den Hasen zu geben? Sie wird sich erinnern können, Gluido*“, flüsterte sie sehr leise.
„Sie ist aufgeklärt und weise genug. Und ihre Enkelin wird von ihr nichts erfahren, da bin ich mir sicher. Und der Hase spricht nicht“, klang es in ihren Geist.
„Wir werden sehen. Und bei dem Hasen bin ich mir nicht sicher“, murmelte Norma und wandte sich dann mit einem Ruck einer Kundin zu, die unentschlossen zwischen den Lederdessous stand. „Hallo, ich heiße Norma. Kann ich dir helfen?“
Glücklich über ihren Einkauf eilte Soffie so schnell es ging zurück zu ihrem Häuschen. Ihre Wangen leuchteten rot und wer Soffie kannte, wusste, dass sie aufgeregt war. Die alte Dame war zwar sehr auf- und abgeklärt, aber der Einkauf und die Gespräche mit den jungen Leuten hatten in ihr etwas geweckt, das sie schon vor langer Zeit für verloren geglaubt hatte. Doch jetzt war es wieder erwacht und Soffie konnte es kaum erwarten, ihre Einkäufe in der Sicherheit ihres Hauses zu betrachten.
Schwer atmend und mit zittrigen Händen schloss Soffie endlich die Haustür auf. Sie stellte die Tasche mit den Einkäufen auf den Küchentisch und fiel schwer auf den Stuhl daneben. „Puh, warum renne ich denn so?“ jappste sie. „Mich hetzt doch niemand.“
Nach ein paar Minuten stemmte sie sich wieder hoch und goss sich ein Glas Wasser ein. Nachdem sie das Glas wieder abgespült und in den Schrank gestellt hatte, nahm sie die Tüte in die Hand und holte die Babydolls und den Hasen im Karton heraus. Neugierig nahm Soffie eines der leichten Gewänder in die Hand und hielt es sich vor den Oberkörper. „Wie mir wohl so etwas steht?“ überlegte sie. Kurzentschlossen nahm sie das Teil und ging in ihr Schlafzimmer. Sie zog ihre Bluse und Rock aus und den Babydoll über. Dabei fiel ihr auf, dass sogar ein Höschen dazu gehörte. Leise kicherte sie, als sich vorstellte, so einen String zu tragen.
Als sie in den großen Spiegel blickte, kam die Ernüchterung. Mit dem schmucklosen BH und der nicht weniger biederen Unterhose, sah sie nicht gerade verführerisch aus. „Hm, es wäre ja auch komisch gewesen, wenn ein Stück Stoff die alten Zeiten wieder beleben könnte“, murmelte sie wehmütig, als sie an ihre amourösen Abenteuer dachte, die sie früher hatte. Soffie legte den Babydoll aufs Bett. Als sie für einen Moment die Augen schloss, konnte sie ihre Enkelin sehen, die sich den Stoff über ihren jugendlichen Körper streifte. Das Bild war so deutlich, dass Soffie alle Details sehen konnte. Überrascht holte sie Luft, als sie die großen Brüste mit den Brustwarzen und erstaunlichen Höfen sah, oder den kecken Irokesen, der den Schamhügel zierte, unter dem deutlich die Schamlippen zu sehen waren.
„Wie ist das möglich?“ fragte sich die alte Dame und schämte sich, denn sie hatte das Gefühl, ihre Enkelin ausspioniert zu haben. „Es ist so lange her, dass ich sie nackt sah. Damals war sie nicht so gut entwickelt.“
Soffie öffnete ihre Augen und blickte den Babydoll an. Sie wusste, dass sie mit diesem Kleidungsstück ihrer Enkelin das richtige gekauft hatte. Ihr Blick fiel wieder in den Spiegel und plötzlich hasste sie die Wäsche, die sie trug. Energisch öffnete sie den BH und warf ihn wütend in eine Ecke des Raumes. Die Bewegung fand ihren Nachklang in dem Beben ihrer massigen Brüste, die jetzt ohne Halt tief über ihrem Bauch hingen. Soffie streichelte ihre Brüste, die im Laufe der Jahrzehnte dem Sog der Schwerkraft folgen mussten, aber die alte Dame war noch immer stolz darauf, pralle Brüste ohne Falten zu haben.
Dann zog Soffie ihre Unterhose aus und ließ sie einfach an Ort und Stelle liegen. Um ihre Schamhaare zu sehen, musste sie die Brüste zur Seite drücken, aber Soffie war froh, dass sie noch immer ihre Schamhaare sehen konnte. So mollig, dass sie die dunklen Locken nicht mehr sehen konnte, war sie nicht.
Wieder blickte die Frau in den Spiegel. Ein warmes Gefühl der Zufriedenheit breitete sich in der alten Frau aus und sie lächelte sich selbst an.
Ein Ziehen in ihrer Brust lenkte Soffies Blick auf ihre Brustwarzen, die sich hart und groß aus den Höfen erhoben. Neugierig strich Soffie darüber und kicherte, als sie das erregende Gefühl verspürte. „Ja, Norma, sie funktionieren noch“, lachte die Alte und dachte an die hübsche Verkäuferin im Sexshop.
Mit sich völlig im Reinen tat Soffie etwas, was sie schon sehr lange nicht mehr getan hatte: Sie ging nackt durch ihr Haus.
Bei jedem Schritt schwangen die großen Brüste hin und her, aber es war ein gutes Gefühl. Ein Lied summend überlegte Soffie, warum sie das schon so lange nicht mehr getan hatte. Als sie in der Küche ankam, war Soffie so guter Laune, dass sie einen Schlager sang, den sie irgendwann mal gehört hatte. Verwundert über sich, schüttelte sie den Kopf und dann grinsend den Hasen aus dem Karton und betrachtete ihn.
Sanft streichelte die alte Dame das weiche Fell und ließ ihre Finger über den Bauch des Tieres gleiten. Sie konnte den darin versteckten Dildo nicht ertasten. Auch, als sie ihre zweite Hand zur Hilfe nahm, fand sie nichts anderes, als weiches Fell.
„Komisch“, meinte Soffie und schüttelte verwundert den Kopf. „Norma wird mich doch nicht hereingelegt haben?“
Aber daran glaubte Soffie nicht. „Da gibt es einen Trick, um an die Möhre zu kommen“, kicherte sie albern und drehte sich zur Küchenzeile, um sich erstmal einen Kaffee zu kochen.
„Ich nehme auch eine“, sagte eine Stimme hinter ihr.
Erschrocken fuhr Soffie herum. Ihre Augen huschten durch den Raum, aber da war niemand. Einen Moment lauschte sie noch, aber da war wirklich niemand. „Soffie, du wirst alt“, stellte die Frau fest, „und hörst schon Stimmen.“
„Was hat das Hören mit dem Alter zu tun?“
Es war nicht möglich, aber die Stimme kam von dem Hasen. Deutlich hatte Soffie gesehen, wie er gesprochen und sich sein Mund bewegt hatte. Ungläubig starrte die alte Dame den Plüschhasen an.
„Ähem, gibt’s Möhren?“ fragte das Langohr frech und zwinkerte der alten Frau zu.
„Du sprichst!“, stellte Soffie fest.
„Ja, und ich tanze, singe und ficke“, ergänzte der Hase. Er streckte sich und setzte sich dann an die Tischkante, wo er die Beine baumeln ließ. Sein Blick glitt musternd über Soffies Körper. „Hast dich gut gehalten, altes Mädchen. Deine Titten sind echt ein Hammer.“
„Wie bitte?“ meinte Soffie automatisch. Sie konnte zwar sehen, dass der Hase sich bewegte und sprach, aber begreifen konnte sie es noch nicht.
„Ich meinte, deine Titten sind schön groß und sehen geil aus“, erklärte der Hase laut und deutlich. „Und auch sonst bist du ein ziemlich heißer Anblick.“
„Äh, danke… glaube ich“, erwiderte Soffie verwirrt.
„Da nicht für“, meinte der Hase. „Sag mal, was hast du eben eigentlich meinen Bauch so gedrückt?“
Jetzt wurde Soffie rot. „Ich suchte deinen Penis?“
„Penis? Sag mal, Soffie Lütje, geht’s noch? Penis? Seid wann biste Ärztin? Du hattest schon mal interessantere Begriffe für das hier!“ Der Hase regte sich so auf, dass er beinahe von der Tischkante gefallen wäre. Dann griff er sich zwischen die Beine und hielt plötzlich seinen dreißig Zentimeter langen Freudenspender in der Hand.
„Ah, da ist der Schniedel“, meinte Soffie grinsend. „Wo hattest du den versteckt?“
„Wo neugierige Omas ihn nicht finden“, blaffte der Hase. „Was hattest du denn vor?“
„Hm, ich gebe dir ein Rätsel auf: Eine Frau war im Sexshop. Sie hat scharfe Dessous und ein Sextoy gekauft. Nach dem Einkauf läuft sie nack
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Kommentare
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Allein schon die Idee der Handlung ist excellent.
Hoffentlich folgt bald wieder so eine großartige Storie.
Danke«
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Wieder einmal möchte ich in demselben Städtchen wie Norma und die anderen leben. Hat sich seinerzeit die Shexe eigentlich gefreut, dass Jung-Soffie ihr einen Teil der Pärchen-Aufklärungsarbeit abgenommen hat?
Und wie geht es überhaupt Piri und Matt?
Jedenfalls hat mir die Geschichte wieder großen Spaß gemacht. Danke.«
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Hat Spaß gemacht zu lesen..«
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Und nur eine kleien Bemerkung, bei uns in Franken ist 'basdscho' eigentlich die maximalste Emotionsäußerung! ;-)«
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achja, es einfach nur schön, von diesen Autor etwas (egal was) zu lesen
DANKE...«
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