Patricia - Ein Model entdeckt die Liebe
von EviAngel
Wie versprochen traf Patricia Evi am nächsten Tag in dem Stoffladen an.
„Scheffchen ist begeistert!“, meinte die freudestrahlend, als sie Patricia begrüßte, „Hier, deine Kollektion!“, ergänzte sie und zeigte auf einen verchromten Kleiderständer auf Rollen, an dem einige Kleidungsstücke hingen.
„Das Kleid hier zum Beispiel“, Evi nahm einen Bügel mit einem uni-blauen Kleid daran von dem Ständer, „von dem ist er so begeistert, er wollte es gleich ins Sortiment aufnehmen. Er meinte, dass wir vielleicht ins Modegeschäft einsteigen sollen.“
Patricia sah erstmals, wie ein Kleid nach ihrem Entwurf von einem Profi hergestellt aussah. Sie traute sich kaum, es anzufassen.
„Hast du Zeit?“, fragte Evi, „Scheffchen möchte dich gern kennen lernen, er wünscht sich, dass du ihm die Kleider vorführst. Hast du Zeit und Lust?“
„Ach, ich weiß nicht“, meinte Patricia. In der vergangenen Nacht war sie kaum zum Schlafen gekommen, die frei gelassenen Gefühle für den Großen Blonden weckten sie mehrfach auf, raubten ihr den Schlaf. Angst und Befürchtungen, was ihr mit Leon alles passieren könnte, stellten sich im Dunkel der Nacht bedrohlich auf. Sie verschwanden bei Tageslicht nahezu vollständig, wurden klein und unscheinbar, hinterließen jedoch große Unsicherheit. Sie war unschlüssig, wie ihr weiterer Weg aussehen sollte.
Ihr Kopf fühlte sich seit dem frühen Morgen an, als sei er mit Watte gefüllt, Evis Begeisterung drang kaum zu ihr durch. Da sie nicht wusste was sie wollte, stimmte sie dem zu, was Evi vorschlug. Innerhalb weniger Minuten saß sie in dem fremden Auto.
„Wo sitzt denn dein Chef?“, fragte sie, als sie auf die Autobahn abbogen.
„In Gelsenkirchen, dauert nicht lang, keine Sorge.“
Sie fuhr sehr rasant, schien viel Übung darin zu haben, sich durch den dichten Verkehr zum Firmensitz durchzuschlängeln.
Die beiden Frauen teilten sich darin, die Kleidersäcke mit Patricias Entwürfen hinauf ins Chefbüro zu tragen.
„Das ist sie!“, wurde sie einem etwa fünfzigjährigen, hoch aufgeschossenen Mann vorgestellt, „Patricia, das ist mein Chef, der, der hier die Entscheidungen fällt.“
Evi und der Chef gingen sehr vertraut miteinander um, das fiel Patricia gleich auf. Der Chef betrachtete Patricia. Sie trug wieder Jeans und Jackett, wie gestern.
„Das ist das Model, oder? Wo ist denn die Designerin?“, fragte er Evi.
„Nee, nee, Scheffchen“, erwiderte Evi schmunzelnd, „das ist Patricia, die Designerin. Sie möchte dir ihre Entwürfe vorstellen.“
„Donnerwetter!“, meinte der Chef, er schürzt die Lippen und nickte anerkennend.
„Dann mal los, ich helfe dir, dich umzukleiden!“, meinte Evi und geleitete Patricia in einen Nebenraum. Dort wurden sie von einer Frau empfangen, etwas älter, sie wirkte sehr erfahren. Sie nahm Patricia sehr neugierig und genau in Augenschein.
„Wunderschön!“, meinte sie abschließend, „Da haben wir leichtes Spiel!“
Patricia saß Augenblicke später in Unterwäsche vor einem Schminkspiegel. Hier zupfte die Frau, die ihr als Visagistin vorgestellt wurde, ein Härchen aus den Augenbrauen, dort stäubte sie etwas Rouge auf die Wange, trug einen Hauch Lidschatten auf, zog Patricias Lippen mit einem kaum sichtbaren Lippenstift nach.
„So, fertig“, meinte sie und betrachtete ihr Kunstwerk, „bei solch jungen Gesichtern verschlechtert Schminke nur das Aussehen. Sie sind wunderschön!“, meinte sie noch. Patricia kam sich vor wie eine Prinzessin, so wie hier wurde sie noch nie angesehen, noch nie so aufmerksam und mit so viel Respekt behandelt.
Als erstes schlüpfte sie in das Kleid, das sie auch selbst genäht hatte. Dieses hier war aus uni-blauem Stoff gefertigt, es sah wunderschön aus. Der Ausschnitt war deutlich größer als in Patricias Entwurf, jedoch ohne aufdringlich zu wirken.
„Mein Gott!“, meinte der Chef, als sie ihm unter die Augen trat, „Was ist denn jetzt schöner, das Kleid oder die Designerin?“
Evi stand daneben und griente. „Geil, oder?“, meinte sie begeistert.
Der Chef widmete sich dem Kleid, Patricia musste es vorführen, sich drehen, hierhin-dorthin gehen.
„Nee!“, sagte der Chef, „Das ist der Wahnsinn, das will ich machen, das will ich haben. Das nächste bitte.“
Als nächstes führte sie einen schmalen Rock vor, eine schlichte, dazu passende Bluse reichte ihr die Visagistin.
Nach etwas mehr als einer Stunde waren sie mit der Modenschau durch.
„Zeigen Sie mir bitte noch einmal das erste Kleid, das blaue“, bat der Chef.
Patricia fand den Mann sehr interessant, dominant und interessant. Er schüchterte sie mit seiner Autorität und seiner Macht ein, trotzdem fühlte sie sich zu ihm hingezogen, bei ihm fühlte sie sich sicher.
Die Vorführung ihrer Kollektion fand sie sehr anstrengend, in ihrer Vorstellung erschien der Model-Job sehr viel einfacher, weniger herausfordernd. Hin und her zu gehen, ständig den kritischen Blicken ausgesetzt, war nicht so einfach, wie sie sich als Mädchen eine Modenschau vorgestellt hatte.
„Fantastisch!“, meinte der Chef, immer noch begeistert, „Absolut fantastisch. Haben Sie noch mehr Entwürfe? Stoffe designen Sie auch, erzählte Evi?“
Sie nahm auf seine Bitte hin vor dem Schreibtisch Platz.
„Es sind meine allerersten Entwürfe“, gestand Patricia freimütig, „ich kann Ihnen jederzeit auch mehr davon liefern. Auch die Stoffe, in denen ich sie mir vorstelle, kann ich ihnen gern aufzeichnen, kein Problem.“
„Sie sind ein Genie, wenn ich Ihnen das sagen darf“, meinte der Chef. Er sah sie sehr nachdenklich an und meinte nach einiger Zeit sehr leise: „Sie haben eine große Zukunft vor sich. Ich möchte Sie unter Vertrag nehmen. Was halten Sie davon?“
Patricia war verblüfft, sie konnte sich nicht vorstellen, was das bedeuten könnte, was daraus entstünde und was das für Auswirkungen auf ihr Leben haben könnte.
Vertrag? Unter Vertrag nehmen? Was hieß das?
Sie besaß einen Handy-Vertrag, ansonsten gab es in ihrem bisherigen Leben keine Verträge.
Sie hatte keine Ahnung was das Richtige zu tun war. Sie kam sich hilflos vor, einem Geschäftsmann gegenüber, der etwas Geschäftliches von ihr wollte, mit dem sie sich nicht auskannte. Wie sollte sie darauf reagieren? Darauf wusste sie keinen Rat. Sie wüsste auch nicht, wen sie um Rat fragen könnte. Wer kannte sich mit Verträgen aus und würde ihr helfen, die richtige Entscheidung zu treffen?
Die Mutter? Der war sie so gleichgültig, die würde ungerührt zusehen, wie sie ins Verderben rennen würde.
Der Freund der Mutter? Lachhaft.
Den Mathelehrer würde sie vielleicht fragen können, jedoch würde sie einem Lehrer nicht gestatten Einblick in ihre Privatangelegenheiten zu nehmen, geschweige denn darin herum zu werken. Dafür war das Erlebnis mit dem Sportlehrer noch zu deutlich in der Erinnerung.
Leon kam nicht in Frage, obwohl der die Hütte und damit Grundbesitz besaß, schienen ihr seine Fähigkeiten als Berater in undurchsichtigen Organisationsfragen nicht groß genug zu sein, dazu war er zu jung.
Höchstens Mark, ja, Mark, den könnte sie um Rat bitten, seine Eltern waren Rechtsanwälte. Das schien eine gute Idee zu sein. Diese Gedanken blitzten in hohem Tempo durch ihr mathematisch geschultes Gehirn, ohne weiteres Zutun, sie wog die Möglichkeiten ab.
Sie antwortete auf die Frage des Chefs mit einer Gegenfrage:
„Was würde das bedeuten?“
„Sie würden ausschließlich für mich arbeiten, exklusiv. Wir würden eine Linie aufbauen, eine Designlinie. Die würde die Stoffe und die Schnittmuster umfassen. Wir könnten Sie pro Entwurf bezahlen oder Sie zu einem festen Betrag anstellen.“
Der Chef sah ihre Ratlosigkeit.
„Soll ich mit Ihren Eltern reden?“
Patricia kam zu sich.
„Nein!“, wehrte sie heftig ab und wiederholte das, was sie zu Evi auf eine ähnliche Frage geantwortet hatte, „Ich entscheide für mich selbst.“
„OK!“, meinte der Chef abschließend, „Sie überlegen sich, was Ihnen vorschwebt und wir reden darüber, einverstanden?“
Sie verabredeten, sich in den nächsten Tagen noch einmal zu treffen, Evi gab Patricia eine private Handynummer. Sie brachte sie mitsamt der Kleidersäcke nach Hause.
Der Freund der Mutter schien sie erwartet zu haben.
„Das Frollein beehrt uns auch mal wieder“, meinte er streitlustig, „Du hast anscheinend zu viel Geld“, er deutete auf das blaue Kleid, das sie nach wie vor trug und auf den Packen Kleidersäcke, mit denen sich Patricia abschleppte.
„Ob das alles so richtig ist, wollen wir doch einmal sehen“, meinte er drohend.
Patricia beachtete ihn nicht weiter. Wenn es tatsächlich dazu kommen sollte, dass sie eigenes Geld verdiente, dann würde sie diese Wohnung so rasch wie möglich verlassen und sich selbst eine suchen.
Sie rief Mark an, der konnte es kaum erwarten, sie zu sehen. Sie traf ihn vor dem Eiscafé, wo er mit seiner winzigen Klapperkiste vorfuhr.
„Mein Gott siehst du toll aus!“, empfing er sie. Sie fuhren zu ihm. Auf dem Weg dorthin öffnete sie sich für ihn, ließ das Gefühl für den Riesen zu, ein Gefühl, mit dem sie seit Kurzem nicht mehr auf Kriegsfuß stand, sondern es zu schätzen lernte, es als Zugewinn betrachtete. Sie ließ es zu, dass ihr Herz überströmte. Sie lehnte sich an der starken Schulter an, umfasste den Bizeps des Riesen. Der strahlte zu ihr herüber, fasste ihr zart ans Knie, gab ihr ein wunderbares, heimeliges, warmes Gefühl von Geborgenheit. In dem kleinen Auto machte sich etwas breit, was Patricia so nicht kannte und für das ihr noch nie die Gelegenheit gegeben wurde, es zu erleben. Es kam ein Gefühl über sie, das sie beide in einem Kokon zusammenhielt, einem unsichtbaren Gebilde, das Geborgenheit, Zuneigung, Zusammengehörigkeit umfasste.
So war es wunderbar, ganz wunderbar. Feindseligkeit war fern, das unbekannte Gefühl schloss Vertrauen mit ein, Vertrauen, das Patricia noch niemals jemandem entgegen gebracht hatte, jedenfalls nicht in dem Maße, wie sie es für Mark empfand. Der würde niemals etwas tun, was für sie schlecht war, niemals, unvorstellbar. Die Vorstellung, was gleich geschehen würde, wie nahe sie ihm und er ihr sein würde, verursachte ein Gefühl, als flögen Schmetterlinge in ihrem Bauch herum.
Bevor sie ein weiteres Wort sprachen, entblätterten sie sich gegenseitig, kaum dass sie das Apartment betreten hatten. Sie landeten im Bett, der Riese kam über sie, sie gab sich ihm willig und vollständig hin, schenkte ihm alles, nahm von ihm alles. Diese wunderbare Harmonie führte sie in Gegenden des Glücks, in denen sie noch nie war, machte sie zu einer Märchenprinzessin.
Der Riesenpimmel besorgte ihr das Glück, der wunderbare Mensch schenkte ihr die Liebe, die ihr nie in dieser Art begegnet war. Mit der sie erst umzugehen lernen musste, denn sie beinhaltete vollständiges, blindes Vertrauen, sie gab es und sie forderte es. Man lief Gefahr, verletzt zu werden, jedoch, wenn man sich darauf einließ war es unglaublich süß, es füllte den gesamten Raum, schloss die darin befindlichen Menschen ein, ließ das Glück unendlich erscheinen.
Erst eine Stunde später kamen sie auf Patricias Anliegen zu sprechen. Sie lagen nackt im Bett, einander zugetan, berührten sich großflächig, schauten sich nicht an. Beide hielten eine dampfende Kakaotasse in Händen, fühlten einander, waren innig vereint.
Patricia erzählte von dem Zusammentreffen mit Evi.
„Was machst du?“, fragte Mark entgeistert, „Kleider und Stoffe entwerfen? Ich denke, du bist Mathematikerin? Gibts doch nicht, das haut mich echt um! Du entwirfst Stoffe? Du designst Kleider und kriegst Geld dafür?
Das glaub ich jetzt nicht!“
Der Riese sah hilflos aus. Er lehnte mit den breiten Schultern an dem Kopfteil des Bettes, Patricia kam sich neben ihm klein vor. Die Muskelberge neben ihr schienen bei all der innewohnenden Kraft jedoch hilflos diesen Neuigkeiten gegenüber.
„Soll ich es machen oder nicht? Was meinst du?“, fragte sie den besten Freund den sie wusste.
„Alter!“, meinte Mark und fasste sich an den Kopf, „Sie bieten dir Geld an dafür dass du ihnen Kleider entwirfst? Wie bist du denn drauf? Kannst du auch Raketen entwickeln? Tauchst du in Vulkane? Was erlebe ich denn sonst noch für Unglaublichkeiten mit dir?“
Patricia war plötzlich überlegen. Der Riese schien ein wenig schwerfällig. So, wie verwöhnte Einzelkinder eben so sind, dachte sie respektlos.
„Raketen? Gibts dafür Geld?“, meinte sie schmunzelnd.
Mark riss sich zusammen, gab sich einen Ruck.
„Wo ist der Haken?“, er setzte sich aufrecht in den Schneidersitz. Der Riesenpimmel ruhte, der Mann schien bei der Sache zu sein.
„Eben!“, meinte Patricia, „Wo ist der Haken? Ich schmiere während der Geographiestunde etwas auf einen Zettel, zeige ihn vor und die Leute sind aus dem Häuschen. Was soll ich da machen?“
„Was verlangen die denn?“, fragte Mark nach kurzer Denkpause.
„Keine Ahnung, sie wollen mich unter Vertrag nehmen, entweder pro Stück oder pro Jahr, keine Ahnung.“
„Wieviel von dem Zeug kannst du denn entwerfen?“, ging Mark systematisch vor.
„Keine Ahnung“, erwiderte die nackte Patricia. Sie saß dem Freund genau so unbekleidet im Schneidersitz gegenüber, wie er ihr. Ihre blauen Augen blitzten vor Eifer, die langen blonden Locken wirbelten herum, sie sprach in der Erregung mit ausdrucksstarker Gestik, nahm die Hände, die Arme, den ganzen Körper zu Hilfe.
„Ich kann das einfach so hinkritzeln, ist keine Mühe. Ich stelle mir mich in dem Kleid vor und fertig. Die Stoffe kann ich beinahe sehen, so deutlich liegen sie vor mir. Was soll ich tun?“
„Lass mal überlegen“, meinte Mark und legte den Finger an die Nase, „weiß der Geier, wie lang diese schöpferische Phase anhält, kann ja sein, dass dir nichts mehr einfällt oder? Du solltest ein Festgehalt für maximal soundsoviel Entwürfe pro Monat verlangen. Bringst du weniger, dann greift das Festgehalt, bringst du mehr, dann wird pro Stück ein Bonus fällig.
Ja, das scheint mir gut. Mindestens fünf Jahre.“
„Aha“, meinte Patricia nach einigem Nachdenken, „alles Risiko bei denen?“
„Jupp“, erwiderte Mark lax, „darauf werden sie sich nicht einlassen, aber es ist ein Ausgangspunkt von dem aus du verhandeln kannst.“
Patricia schaute auf den nackten Mark, der sich um sie sorgte, der sich dafür anstrengte, für sie die richtige Lösung des Problems zu finden.
Der verliebte Blick traf den Riesen, weckte Gefühle, führte ihm den verlockenden Körper seines Gastes vor Augen, ließ Erregung in dem Bewusstsein wachsen, dass dieses Mädchen ihm nicht nur zugetan, sondern regelrecht scharf darauf war, dass er diesen unsäglich großen Schwanz in sie versenkte. Mark schnappte sich die Kleine mit seiner Riesenkraft, Patricia jauchzte auf vor Freude und Überraschung, gab sich dem hin, was der Riese mit ihr tun wollte.
Sie fühlte sich von dessen Riesenpenis berührt, bedrängt, geöffnet, geteilt, erobert, dominiert, aufgespießt. Sie kreischte den ersten Orgasmus hinaus, den allein das Eindringen und die Dominanz herauf schießen ließ, versank machtlos im Liebestaumel, arbeitete intensiv und mit aller Kraft an dem wundervoll spontanen Liebesakt, ließ sich hinaufschießen auf den Mond, darüber hinaus, weit, weit hinaus, ins schiere Gleißen hinein.
Sie fühlte sich im Himmel.
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© Evi Engler
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Ich bin auf jede Neue gespannt.«