Paul Heihl - Die vierte Loge 1
von Jeremy Kottan
Prolog
Eins gleich vorweg:
Diese Story ist etwas anders als meine vorhergehenden Werke. Nicht, dass ich „das Rad“ neu erfunden hätte. Nein. Vielmehr ist es der Versuch, die Elemente Sex, Crime und Fantasie zu verschmelzen und in einer erotischen Geschichte zu verpacken.
Dabei bin ich mir natürlich darüber im Klaren, dass es wirklich Neues nicht gibt. Irgendwie war alles in irgendeiner Form schon da. Trotzdem möchte ich mit dieser Lektüre versuchen, Sie auf angenehme und spannende Weise unterhalten, Ihre Fantasie anregen und Ihnen etwas Freude schenken.
Ich hoffe, dass es mir mit dieser Geschichte ein wenig gelungen ist.
ABER: Mit Logik kommen Sie dieser Story nicht bei, und das ist so gewollt. Deshalb aufgepasst! Ich habe mir erlaubt, ein paar kleine „Fallen“ einzubauen - und natürlich weiß ich, dass kein Mensch der Welt den schlechteren Weg wählt, wenn es einen besseren gibt.
Alle sexuellen Handlungen meiner volljährigen Akteure basieren auf Freiwilligkeit und ohne bleibende körperliche oder seelische Schäden!
Viel Spaß mit Paul Heihl und der vierten Loge - und stolpern Sie nicht.
Ihr Jeremy Kottan
Hauptpersonen
Paul Heihl (21) – privater Ermittler
Benjamin Rusler (23) – Kung-Fu Lehrer
Corvina Petri (26) – Journalistin
Wolfgang Booth (50) – Psychiater
Weitere Personen
Gerhard Buck (46) – Kioskbesitzer
Susanne (19) – Mätresse
Britta (20) – Mätresse
Mai-Lin (27) - Mätresse
Rüdiger (?) – Aufpasser
und der Meister
Inhalt
Boshafte Menschen sind gefährlich. Man meidet sie am besten. Noch gefährlicher sind böse Menschen, die man erst gar nicht als böse erkennt, weil sie sich gut getarnt in Vereine und Organisationen verstecken und von dort aus ihr Unwesen treiben.
Die größte Sauerei ist es aber, wenn mystisch und ideologisch angehauchte Leute einen Orden gründen und sich und ihre Mitglieder von der „Außenwelt“ abschotten, um die Exklusivität einzelner Logen zu schützen. Das – für sich allein genommen – ist noch ziemlich harmlos.
Wenn Menschen aber sterben müssen, um die geheimen Lehren und Erotik-Monografien des Ordens zu schützen, hört der Spaß auf.
Der private Ermittler Paul Heihl ist fest entschlossen, mithilfe der schönen Journalistin Corvina Petri und seinem Freund Benjamin Rusler, den skrupellosen Orden zu torpedieren.
Die Kapitel
Teil 1
Prolog, Personen, Inhalt
Kapitel 1 – Corvina und der Schattenmörder
Kapitel 2 – Der Auftrag
Kapitel 3 – Eine seltsame Begegnung
Kapitel 4 – Geheime Monografien
Kapitel 5 – Der Anschlag
Kapitel 6 – Das Ritual
Teil 2
Kapitel 7 – Die Tempelhure Mai-Lin
Kapitel 8 – Der unheimliche Keller des Erneuerungstempels
Kapitel 9 – Mahatma und Kung-Fu
Kapitel 10 – Die Hölle ist nicht weit genug
Kapitel 11 – Sterben ist nicht einfach
* * *
Kapitel 1
Corvina und der Schattenmörder
Mechanisch spuckte der Parkscheinautomat die Codekarte aus.
Es interessierte ihn nicht im Geringsten, dass der Mann in dem roten Van Jörg hieß. Und es machte ihm erst recht nichts aus, dass dieser Jörg nicht nur aussah wie ein Firmenboss, sondern auch leibhaftig einer war.
Durch die offene Seitenscheibe nahm die schmale, gepflegte Hand den Parkschein entgegen, und sehr bedächtig ließ Jörg das schwere Auto wieder anfahren, nachdem sich die zweigliedrige Schranke geöffnet hatte. Ein dünnes Lächeln huschte über sein Gesicht. Er fühlte sich behaglich.
Die Geschäfte liefen gut, er konnte zufrieden sein. Ihm blieb noch ausreichend Zeit bis zu seinem nächsten Termin, und somit konnte Jörg dies berufliche Gespräch in Ruhe, so ganz ohne Hektik angehen. Das war – weiß Gott – nicht jeden Tag so.
Der Geschäftsmann lotste den Wagen durch die schmale Fahrgasse der Tiefgarage und fand im dritten Untergeschoss einen ausreichend großen Parkplatz für sein Auto.
Nachdem Jörg sein Flaggschiff abstellte, beugte er sich vor, um sein Handy aus dem Handschuhfach zu nehmen. Noch in gebückter Haltung schaltete er es an und fütterte das kleine Gerät mit dem erforderlichen PIN. Ein Signalton verkündete, dass der Code stimmte und das Gerät jetzt genutzt werden konnte.
Als Jörg wieder hochkam, sah er - Sie!
Er hatte die Frau nicht kommen hören, nicht wahrgenommen, dass sich die feuerfeste Eisentür geöffnet und wieder geschlossen hatte. Also, wo kam sie plötzlich her?
Egal!
Sie tauchte jedenfalls unerwartet auf und ging zielstrebig auf den dunkelfarbigen Subaru Legacy zu. Soweit Jörg bei den schummrigen Lichtverhältnissen erkennen konnte, wurde sie von einem kurzen, weiß- oder cremefarbenen Sommerkleid verhüllt, und was ihm noch sofort auffiel: Sie trug echte und schwarze Nahtnylons im Stil der 50er-Jahre mit einer kantigen Hochferse, das sah er sogar bei den schwachen Lichtverhältnissen, die hier unten herrschten. Nicht besonders elegant zu dem weißen Kleid – aber anrüchig und aufreizend.
Während er noch darüber nachdachte, was ihm besser gefiel, das Kleid oder die zarten, dünnen Strümpfe, bückte sie sich am Heck des Fahrzeugs vornüber. Sie schien nach etwas zu suchen.
Wie gelähmt blickte Jörg auf ihren Po, der mehr und mehr sichtbar wurde, je tiefer sie sich herunterbeugte. Jede andere Frau wäre in die Hocke gegangen, aber diese schlanke Person machte eine Ausnahme.
Es dauerte eine Weile, bis Jörg begriff, dass sie den hinteren Reifen des Autos inspizierte.
Gebannt starrte er noch immer auf ihren Hintern. Jetzt konnte er sehen, dass sie halterlose Nylons trug, und dass darüber das weiße Fleisch ihrer Schenkel sichtbar wurde.
„Scheiß’ doch die Henne an!“, entfuhr es ihm rüde und entgegen seiner sonst so vornehmen Umgangssprache. Sein Hals fühlte sich wie ausgedörrt an, als er ihren knappen Slip sah.
Heiliger Strohsack!
Die Fremde ging noch tiefer herunter, und sein Penis entsprechend hoch.
Sofort als er es bemerkte, legte Jörg die Hand auf die Beule seiner Hose und drückte leicht dagegen, so als wolle er seine Erektion einfach wegdrücken, ihr befehlen, ihn gefälligst in Ruhe zu lassen. Schließlich hielt er ganz andere An- und Aussichten für erotischer, als diesen kleinen Keks, der harmlos, aber schön anzusehen war.
Doch sein „Kommandant“ hielt nichts von Müßiggang. Unaufhörlich pochte er auf sein Recht und dachte nicht daran, sich zurückzuziehen. Im Gegenteil. Die Positur der unbekannten Frau erregte ihn mehr und mehr, so stark, dass sein Geschlecht beinahe anfing, sich selbstständig zu machen.
Jörg stieg aus.
Langsam nahm er Kurs auf den Ausgang, drehte aber vorher ab und ging, wie ferngesteuert, in ihre Richtung.
* * *
Sie verspürte ein Kribbeln in Nacken.
Jemand stand hinter ihr.
Noch bevor sie ihren Oberkörper aufrichten konnte, fragte eine warme Männerstimme: „Kann ich Ihnen behilflich sein?“
Corvina richtete sich hastig auf. Sie bekam von der schnellen Bewegung einen roten Kopf. Leichter Schwindel überfiel sie, als sie zu dem Fremden hoch sah und ihn im Auge behielt.
„Ich weiß nicht“, sagte sie. Sie duzte ihn. „Kann sein, dass du so was noch nie gemacht hast.“
„Was gemacht?“
Ganz nah ging sie an ihn heran, so nah, dass ihr karminrot geschminkter Mund fast sein Ohr berührte.
Mit glasigen Augen sah sie ihn an.
„Es mit einer Frau in einer Tiefgarage … na, du weißt schon“, hauchte sie verführerisch. „Bestimmt gefällt dir dieser Gedanke – und bestimmt gefalle ich dir.“
„’türlich“, stammelte Jörg etwas verlegen.
„Und?“, fragte sie und sah ihn an, als erwartete sie eine vollständige Meinung zu ihrem Vorhaben und Outfit.
Der Geschäftsmann versuchte cool zu bleiben. Er hoffte, dass sich die Beule unterhalb seines Bauches nicht ausweitete und sie diese nicht gleich bemerkte.
„Ich wäre wohl kaum zu dir herübergekommen, wenn es nicht so wäre.“
„Schön! Und jetzt?“
Jörg zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung“, sagte er. „Wollte nur wissen, ob du Hilfe brauchst.“
Er erinnerte sich, dass er vor einigen Tagen, vielleicht sogar nur Stunden, noch gedacht hatte, in seinem Leben passierte eigentlich wenig Privates. Immer nur Stress im Beruf. Aber diese Situation roch auch nicht besonders frisch, und ihm wurde mit einem Mal klar, dass es auch von Vorteil sein konnte, wenn sein Tagesablauf möglichst gleichförmig, vielleicht sogar langweilig verliefe.
Sie stellten sich einander vor und redeten kurz über belanglose Dinge, bevor Corvina ihn unmissverständlich fragte: „Hast du dir schon mal eine Frau genommen, einfach weil sie da war. Nur einfach so, weil die Situation günstig erschien?“
Er hätte jetzt kehrt machen und sofort gehen sollen - tat es aber nicht. Statt dessen antwortete Jörg ihr wahrheitsgemäß: „Nö.“
So schnell rechnete er nicht mit einem weiteren Vorstoß von ihr und der nächste Hieb folgte sogleich aus dem Hinterhalt.
„Dann tu’s jetzt! Es ist eine Ausnahme und eine einmalige Gelegenheit für dich.“
Während Corvina das sagte, drückte sie ihr Becken gegen das seine. Ihre eindeutige Geste ließ keinen Zweifel zu, dass sie seinen harten Schwanz spürte.
Jörg schaute auf die Uhr.
„Ne, ne, hab' gleich eine Besprechung. Für so was braucht man etwas mehr Zeit – ich meine Vorlaufzeit.“
„Für was?“, fragte sie nach, obwohl sie seine Antwort verstanden hatte.
„Na, für einen richtig guten Fick.“
„Ich gefalle dir hast du gesagt, also was hindert dich, es dann zu tun.“
Es sah sie prüfend an. Dann wollte er wissen: „Hast du es wirklich so nötig, junge Frau? Ich meine … in der Tiefgarage … mit einem Mann, den du nicht kennst …“
„Klar – immer!“, antwortete sie schnell.
Corvina drückte stärker gegen seinen Unterbauch und versuchte so, seinen Penis zu stimulieren.
„Das ist Feeling, ein Kick der besonderen Art, verstehst du?“
Jörg nickte.
„Ja, ich kapiere das“, sagte er. „Nur musst du dir jemand anderen dafür suchen.“
„Warum denn nur? Du bist doch schön geil momentan, wie dein rebellischer Prügel in der Hose beweist.“
Sie nahm hastig seine Hand, führte sie unter ihren Rock und drückte sie gegen ihr Döschen.
„Und ich …“, hauchte sie, „… na, das kannst du ja fühlen.
Er bemerkte den dünnen Stofffetzen, durchtränkt von ihrer Nässe.
Corvina dirigierte als Nächstes seine Hand von ihrem Schoß zu Jörgs Nase.
„Rieche dran! Nehme mich wahr!“
Es klang wie ein Kommando dem er gehorchte.
Durch die Nase sog Jörg ihr Odeur ein, was auf der Stelle seinen Widerstand brach. Dennoch: Das schlechte Gefühl in seiner Magengegend blieb. Irgendetwas stimmte hier nicht, da war er sich sicher.
‚Ich träume’, dachte er. Entweder das, oder es würde gleich etwas passieren, worauf er keinen Einfluss mehr nehmen konnte.
Die Tussi war wohl tatsächlich nicht mehr richtig im Kopf, sonst hätte sie ihm nie einen solchen Vorschlag machen können. Das tat keine normale Frau.
„Bist du eine Hure? Oder guckt dein Alter aus einem der Autos zu und holt sich dabei einen runter?“, fragte er keuchend.
„Jede Frau ist eine Hure. Die eine mehr, die andere weniger. Und meinen „Alten“ habe ich nicht dabei.“
„Glaube ich nicht – aber egal. Ich meinte auch eher, ob du eine Professionelle bist.“
„Sehe ich so aus? Ich denke du hast mich nicht verstanden, Süßer. Ich will nicht, dass du mir einen Gefallen tust. Nein, vielmehr bin ich hier, um dir etwas anzubieten.“
„Warum?“, fragte Jörg, doch die junge Frau ging nicht ein auf seine Frage. Sie machte stattdessen eine kleine Pause, um ihren zuvor gesprochenen Worten Nachdruck zu verleihen. Dann fuhr sie mit gedämpfter Stimme fort: „Ich werde dich glücklich machen, wenn du es erlaubst.“
„Ein bisschen trittst du schon wie eine Prostituierte auf.“
„Na, um so besser“, sagte Corvina. „Es wird dir gefallen, Schatz.“
Jetzt griff sie nach ihm, doch er wehrte sie noch einmal ab.
„Ich mache es nicht ohne Schutz“, warf Jörg schwach ein.
„Du meinst, du willst ein Kondom?“
Die Frau warf ihren Kopf zurück und lachte schallend.
„Was ist daran so lustig?“, wollte Jörg wissen. „Schließlich kenne ich dich nicht.“
Noch immer ein Lachen im Gesicht, lehnte sie sich weit zurück, sodass ihre Brüste besser zur Geltung kamen.
„Das ist doch kein Grund zum Aufgeben. Kein Mensch schleppt die Dinger ständig mit sich herum.“
„Ohne läuft nichts. Ohne mache ich es nicht“, beharrte Jörg.
Über Corvinas Miene huschte ein Anflug von Unverständnis. Mehr und mehr verflüchtigte sich ihr freudiger Gesichtsausdruck.
„Dass so was ausgerechnet ein Mann verlangt. - Eventuell hast du ja selbst welche dabei, oder vielleicht habe ich jetzt auch keine Lust mehr, ich kann es nicht sagen. Jedenfalls dachte ich zuerst, ich hätte einen attraktiven Kerl vor mir, dem ich eine Freude machen könnte, indem ich mich hier und jetzt in dieser unheimlichen Atmosphäre von ihm ficken lasse, ihm so einen außergewöhnlichen Kick verschaffe.“
„Okay Madame! Es geht mich ja nichts an …“
„Leck mich!“, kreischte Corvina in seinen angefangenen Satz hinein und fügte hinzu: „Wenn`s geht am Arsch. Vor allem aber lang und schmutzig.“
Unwirsch wandte sie sich ab und machte Anstalten zu gehen.
Er hielt sie am Arm zurück.
„Nicht so hastig. Es war eine normale Frage nach einem Kondom. Aber wenn du nicht darauf stehst ... - Also gut, ich mache es auch ohne Lümmeltüte. Aber dafür musst du mir ein Gefallen tun.“
Jetzt machte auch er die gleiche Kunstpause, um ihr Gelegenheit zu geben, sich klar zu machen, dass sie ja ohne Schutz bumsen wollte und nicht er - und dass sie am Ende dann auch die Schuld dafür tragen würde, wenn etwas schief ginge und sie krank würden.
„Ich würde mich ja umstimmen lassen“, lenkte er mit gespaltener Zunge ein.
Corvina sah Jörg fragend an.
„Und?“
„Das Kleid sieht hübsch aus. Es steht dir.“
„Danke!“
Sie wartete darauf, dass der Firmenboss damit herauskäme, was er von ihr verlangte. Und das dauerte nicht lange. Schon im nächsten Satz hörte sie ihn sagen: „Nur würde es mich mehr reizen, wenn du nichts anhättest.“
Er zupfte an ihrem Kleid. „Ziehe es aus, bitte.“
„Oh, das ist nicht gut. Wenn jemand kommt, um sein Auto zu holen, dann …“
„Bitte zieh’ es aus … für mich“, drängte er sie. Er sah wieder zur Uhr. Viel Zeit blieb ihm nicht mehr. Unter diesem Druck stieg seine Erregung. Jörg keuchte, befeuchtete seine Lippen mit der Zunge.
„Bitte, außer uns ist niemand hier. Ich möchte deinen ganzen Körper sehen.“
„Ich dachte eher an etwas Schnelles. Was glaubst du, warum ich ein Kleid trage und einen Slip, den man flugs zur Seite … - okay. Aber nur das Höschen.“
„Bitte … Es muss schon alles sein. Das Kleid auch.“
Corvina zögerte. Damit hatte sie nicht gerechnet. Zwar reizte der Gedanke sie, sich hier zu entkleiden. Nur: das Risiko erwischt zu werden war relativ hoch, wenn man den Gewinn dagegen hielt, den ihr dieses kleine Spiel einbringen würde.
„Komm! Mach schon. - Entweder ohne Klamotten, oder ich gehe.“
„Du drohst mir?“
„Quatsch! Wie könnte ich? Ich will nur endlich deine nackten Titten vor mir sehen.“
Er half ihr beim Ausziehen. Als Jörg ihre Brüste, zwei mittelgroße, straffe Zwillinge mit langen, festen Nippeln sah, konnte er nicht anders, als sie gleich abwechselnd zu küssen und an ihnen zu nuckeln.
Sehr schnell überkam ihn seine zurückgedrängte Gier.
Er drückte die Frau rückwärts, bis sie mit dem Hintern an die vordere Karosserie des Subaru stieß.
„Setz dich auf deine Karre und mach die Beine breit“, befahl er keuchend. „Ich will dir zuerst den Schleim aus dem ‚Schneckenhaus’ lecken.“
Corvina parierte. Sie ließ sich von der Seite her auf die metallisch kühle Motorhaube fallen, nahm ihre Füße hoch und stellte sie auf den glatten Kotflügel. Das Gleichgewicht auf der ebenen Fläche zu halten hatte etwas mit Kunst zu tun, und schließlich fand sie eine Stellung, die ihr einigermaßen guten Halt bot. Sie stützte sich auf ihre Hände und ließ den Oberkörper nach hinten fallen.
Mit leicht angewinkelten Knien ging Jörg zu ihr herunter. Hastig ließ er seine Zunge in die Falte schnellen und spaltete sie. Mit geübtem „Zungenspitzengefühl“ leckte er ihre nassen Schamlippen entlang, drang mit der Spitze in ihr Loch und lutschte ihr schmatzend die Feuchtigkeit heraus.
Immer öfter traf die Zungenspitze ihre Klitoris.
Corvina begann laut, die Luft durch die Nase einzuziehen.
„Hör auf damit!“, keuchte sie, „sonst hast du sehr schnell eine Ladung von mir im Mund."
Corvina setzte sich jetzt aufrecht und ließ ihre Beine herunterbaumeln. Sie zog ihn hoch und legte die Arme um seinen Nacken.
„Ich weiß nicht, wie lange ich diese Stellung aushalte. Ist ziemlich unbequem. Viel lieber hätte ich es, jetzt von dir gevögelt zu werden. Nachher kommt doch noch jemand und dann wird es nichts mehr.“
„Du schmeckst so gut“, protestierte der Manager. „Es macht Spaß dich zu lecken.“
„Später ... vielleicht später. Jetzt fick mich zuerst!“
Fieberhaft öffnete Jörg den Gürtel seiner Hose, während Corvina den Reißverschluss seines Hosenladens nach unten zog und ihre Hand in den Schlitz fahren ließ. „Schon ganz prächtig, was ich da fühle“, hauchte sie, „und meine ganze Aufmerksamkeit gehört dem schönen Mann im Anzug.“
Mit einer Hand griff sie nach seinem Penis und zog daran, bis sie ihn vor ihrer Spalte spürte.“
Jörg küsste sie.
„Steck ihn rein“, japste Corvina, „stecke ihn so tief rein, wie du kannst.“
Er schob seine Hände unter ihre Pobacken und hob Corvina leicht an. Um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, schlang sie wieder ihre Arme um seinen Nacken und nun auch die Beine um seine Lenden. Nur ihr süßer Hintern blieb auf der Kutsche.
Was für ein geiles Spiel!
So fest aneinander geklammert stieß Jörg vor Aufregung seine Eichel nicht gleich in ihre Pussy. Er traf irgendetwas, nur nicht ihren Eingang. Beim zweiten Versuch prallte sein Penis unerklärlicherweise gegen den Kotflügel des Subaru. Und erst beim dritten Mal drang sein dicker Stab tief in ihre Pussy. Ein Augenblick verharrte Jörg still in der Vagina, positionierte seinen Unterkörper und begann sie anschließend zu stoßen. Die Hitze ihres Schoßes verbrannte ihn fast und als er ihr lautes Juchzen hörte, hätte er am liebsten gleich losgespritzt.
Sie pendelte splitternackt auf seinem feucht glänzenden Phallus, der wie das Vögelchen aus dem Häuschen einer Kuckucksuhr, aus dem Schlitz seiner Anzughose heraus den Ton angab.
„Oh ja, meine kleine notgeile Hure, jetzt spielt dir Onkel Jörg auf der Tastatur. Sollst mal sehen, wie das deinem Mäuschen gefällt.“
Corvina seufzte auf.
Sie wusste nicht, warum der Geschäftsmann ausgerechnet sie mit einem blöden Computer verglich, schließlich war sie kein Officeprogramm und sein Schwanz kein Joystick. Doch Jörg schien derartige Begleitworte zu brauchen, um Fahrt aufnehmen zu können. Immer schneller wurde das Pendeln und er spürte immer mehr Nässe aus ihrer Falte fließen, die links und rechts im Stoff seiner Hose versickerte.
Corvina zog ihn näher an sich heran und küsste ihn leidenschaftlich, während sie sich von ihm ficken ließ.
Sie glühte. Ihr Körper glänzte nass vom Schweiß und unter seiner Hand fühlte er das Pochen ihres Herzens.
„Machst du es dir ab und zu selbst?“, erkundigte er sich fauchend. Die Frage diente ihm zur Stimulanz, deshalb hörte er kurz auf, sie zu bumsen.
Corvina lächelte freundlich.
„Sicher. Ja, ich wichse mich fast jeden Tag. Auch heute, wenn ich ins Bett gehe, werde ich an dich denken. Daran, wie geil du es mir jetzt machst. Und dann werde ich wieder masturbieren ...“
Er schnaufte laut.
„Ja ... ja“, stotterte er. „Der Gedanke macht mich wild.“
„Mach jetzt weiter“, bat sie ihn.
Mit Bedacht begann Jörg wieder, sie mit seinem Penis zu stoßen und sie wimmerte, er möge noch fester, noch schneller ihr glitschiges Loch rammeln. Laut seufzte sie, als sie gleich darauf wieder seine Glut in sich spürte.
„Ich geb’ schon alles“, behauptete er, während er sich unauffällig umsah, um festzustellen, dass ihnen wirklich niemand zusah.
„Komm schon, Süßer. Da ist noch was drin. Stoß mich ganz fest ... fick mich ... härter ... fester“, bettelte Corvina unnachgiebig.
Wie in einem gefüllten Cremetiegel rührte er mit seinem Stab in ihrer Vagina und „hämmerte“ ihre nasses, unersättliches Loch.
„Wichs dich selbst! Masturbiere schon jetzt deine Klit, nicht erst heute Abend. Nein, wichse schon jetzt, während ich es dir besorge.“
Wie ein Wilder stieß Jörg sein Geschlecht in sie, als er Corvinas Hand an ihrer Klitoris ausmachte. Ihr Finger drückte gegen das erbsengroße „Pickelchen“, begann es umkreisend zu stimulieren, und ihre Pussy füllte sich noch mehr mit ihrem lauwarmen Saft. So, als hätte sie eine Orange ausgequetscht und der Nektar liefe aus der Frucht und ergösse sich in ihren Schoß.
Die junge Frau kreischte unterdrückt und lang gezogen auf: „Jeetttzzzttt!“
Sie keuchten und japsten nun beide angestrengt, nachdem Jörg noch einmal so richtig losgelegt hatte, war auch er so weit.
„Ja ... ja ...“
Plötzlich zuckte er zusammen. Sein Schwanz begann zu pumpen.
An ihm spürte er ihren Orgasmus, das Zucken ihrer empfangenden Pussy.
„Oh schön, wie du kommst. Ich kann mich auch nicht mehr halten“, ächzte Jörg. „Jetzt dröhne ich alles in deine Möse ... du bekommst alles von mir in die Schnecke gespritzt ... oh Allgewaltiger ... ich komme!“
Das Zucken seines Penis begann, die Kontraktionen ihrer Pussy zu überlagern. Sie spürte sein heißes Temperament tief in sich, und seine Kraft begeisterte sie. Ewig hätte das Zusammenziehen ihrer Vagina dauern können.
Jörg stöhnte laut. Er suchte nach ihren Lippen und glitt dabei mit seinem Mund über ihr erhitztes Gesicht.
„Jetzt, jetzt gebe ich dir einen aus ... oh ja ... ich spritze ... jaahhhaaa“, schrie er.
Er ließ sie fast fallen, als seine Hand nach ihren prallen Brüsten griff, um die harten Warzen zu zwirbeln.
Dann war es aus!
Vorsichtig setzte er sie zurück auf die Motorhaube des Subaru.
* * *
Als Corvina von der Motorhaube des Autos rutschte, hinterließ die triefende Scheide eine schmale Spur ihrer Feuchte auf der Karosse. Mit dem Rücken rutschte sie keuchend an dem kühlen Kotflügel weiter herunter, bis ihr roter Mund an der Spitze von Jörgs Freudenspender ankam.
Ohne zu zögern, ließ sie seinen tropfenden Penis durch die leicht geöffneten Lippen in ihren Mund eindringen.
Er musste sich am Wagen abstützen, als er die Überreizung seiner Eichel durch ihren Mund spürte.
Trotzdem verlangte er: „Ja, lutsch die Reste ab. Lutsch ihn mir fein sauber. Schleck mir alles von der Kuppe ... herrlich. Lutsch mir die „Bartnelke“!“
Sie saugte rücksichtslos an seiner Zuckerstange, bis ihr die Wangen vom Sog nach innen einfielen. Dann gab sie seine Eichel frei und umkreiste mit der Zunge nur die Spitze.
Glücklich streichelte Jörg der jungen Frau durchs Haar. Er lächelte Corvina zustimmend von oben herab an und machte ihr Komplimente.
„Das hab ich gebraucht“, hauchte sie gepresst mit einem Lächeln. „Danke, es war sehr schön mit dir.“
Mit sanften Küssen verwöhnte sie seinen Hodensack und seine kräftigen Oberschenkel -
Plötzlich … ein Zischen aus dem Hinterhalt, ein dumpfes Geräusch aus dem Nichts … nur Sekunden.
Corvina nahm es unbewusst wahr. Intuitiv sah sie nach oben in Jörgs Gesicht.
Sein Lächeln fror ein, er verdrehte die Augen und Entsetzen zeichnete sein Antlitz. Sein Handeln schwang um in Panik, und er schien zu begreifen, dass seine letzte Sekunde schlug. Lautlos, mit dem Mut der Verzweiflung, taumelte er zwei Schritte rückwärts, spürte, wie etwas Kaltes in seinem Rücken ihn herunterzog, wie das Gewicht an einer Kuckucksuhr.
Jörg stemmte sich gegen diese Schwere und versuchte das Gewicht nach vorn zu verlagern. Er kippte gegen das gegenüber parkende Auto, den Mund weit aufgerissen, als wolle er einen Schrei ausstoßen. Doch nur ein Glucksen, ein Stammeln entwich seiner Kehle, dann ein dünner Blutfaden, der aus seinem Mundwinkel hervorquoll.
Corvina schnellte aus der Hocke nach oben. Mit der flachen Hand wischte sie sich den Mund trocken.
„Jörg!“ schrie sie unterdrückt. „Was ist denn? Was hast du denn plötzlich?“
Der Mann knickte ein und fiel seitlich in den schmalen Gang zwischen den abgestellten Autos. Ihm blieb nicht einmal mehr Zeit, seinen Penis zu verpacken.
Wie elektrisiert blieb Corvina sekundenlang atemlos stehen. Sie starrte mit weit aufgerissenen Augen auf den Menschen, der sie eben noch lustvoll befriedigt hatte und der nun vor ihr blutend auf dem kalten Betonboden lag, und sich noch einmal verzweifelt zur Seite drehte.
Er streckte seinen Zeigefinger aus und deutete auf sie.
„Du … du …“
Die Laute drangen wie zugeschnürt aus seiner Kehle, langsam und gequält.
Jetzt entdeckte auch Corvina das Messer. Es steckte tief in Jörgs Rücken. Nur das Heft ragte heraus, um das sich ein immer größer werdender Blutfleck bildete. Sie ging wieder in die Hocke und schob ihren Arm unter seinen Kopf.
„Los! Kopf hoch, Süßer. Heb’ den Kopf an. Mach schon.“
Sie beugte sich zu ihm herunter, um sein Haupt zu stützen.
„Nicht die Augen zumachen … Hast du verstanden … hörst du“, keuchte Corvina.
„Du ver … verfluchte Hure … du …“ Seine Stimme wurde leiser - und dann wurden seine keuchenden Atemzüge leichter und gedämpfter, bis sie ganz verstummten.
Corvina hielt ihn noch einen Moment lang, betäubt von dem Schock, dann zog sie ihren Arm vorsichtig zurück und legte seinen Kopf ab auf den kalten, schmutzigen Betonboden.
Schweißperlen bedeckten ihre Stirn. Weit weg realisierte sie, dass der Typ vor ihr auf dem Boden tot war. Wie in einem Bienenstock summte es plötzlich in ihrem Schädel und es dauerte eine Weile, bis Corvina wieder zu sich kam und einen klaren Gedanken fassen konnte. Der Wunsch laut zu schreien kroch in ihr hoch, aber sie verschloss den Mund und presste ihre Hand fest auf die Lippen.
„Mein Gott …“, entwich es fast lautlos ihrer Kehle. Sie rieb sich über die Stirn, um den Schweiß wegzuwischen.
Hastig zog sie das Kleid wieder über, suchte fieberhaft nach dem Slip. Wenig später entdeckte sie ihn halb unter dem Auto liegend am vorderen Reifen, schmutzig und unbrauchbar. Also raffte sie das Höschen vom Boden auf und ließ es in ihrer Tasche verschwinden. Ihr fehlten einfach die Nerven ruhig zu überlegen, was sie jetzt tun sollte. Jeden Moment konnte ein Auto hier unten nach einem freien Parkplatz suchen, oder die Tür ging auf und ein Besitzer holte sein Fahrzeug ab. Oder der Killer … er war noch hier … um auch sie zu töten …
Corvina drehte sich um. Dicht an die Blechkarossen gedrückt und im Schutz der parkenden Autos, steuerte sie leicht gebückt den Ausgang an. Bis zur Tür schlich sie auf Zehenspitzen. Als sie endlich das Treppenhaus erreichte, begann die junge Frau die Stufen hochzurennen. Vor dem rettenden Ausgang hielt sie kurz an. Mit zitternden Händen kramte sie eine Zigarette aus ihrer Tasche hervor und zündete sie an. Sie hätte am liebsten laut losgeschrien, aber das verbot sie sich selbst.
Corvina dachte daran, dass jemand sie vielleicht sehen könnte und sich später an sie erinnern würde. Aufreizend genug war sie ja gekleidet ...
Sie fühlte sich plötzlich schuldig, obwohl sie ja gar nichts Schlimmes getan hatte. Etwas Verwerfliches vielleicht, indem sie sich von diesem Jörg ficken ließ. Aber sie hatte ihn nicht getötet. Makabre Gedanken durchschossen ihren Kopf. Sie fühlte sich wie eine ausgekotzte Henkersmahlzeit.
Hustend blies sie den Rauch heraus, warf die Kippe fort und trat vorsichtig ins Freie.
„Nur keine Panik“, beruhigte sie sich selbst. „Nur keine Aufmerksamkeit erregen. Du bist doch unschuldig. Du hast nichts getan.“
Unauffällig schaute sie sich um, aber niemand nahm Notiz von ihr. Niemand interessierte sich für sie. Sie war eine gewöhnliche Passantin, die aus einem Parkhaus kam, sonst nichts.
* * *
„Hallo Gerhard“, grüßte Corvina kurz, als sie den Kiosk ansteuerte.
Der Angesprochene lächelte zurück.
„Wie immer?“, fragte er Corvina schon von Weitem. Noch ehe sie den Stand ganz erreichte, wandte er sich ab ohne ihre Antwort abzuwarten, um die Tageszeitung vom Stapel zu nehmen.
„Langsam könnte es aufhören zu regnen. Die ersten fünf Exemplare konnte ich heute wegwerfen, so durchnässt waren sie vom Regen. Und das, obwohl sie in einer dünnen Plastikfolie eingepackt sind.“
Corvina kannte Gerhard Buck schon ewig, genau, seitdem sie hier wohnte - und das dürfte auch schon ewig sein.
Der kleine, untersetzte Mann, Mitte vierzig, schien nie schlechte Laune zu haben. Sein rundes Gesicht zeigte andauernd ein aufgesetztes Lächeln. Seine ausgeprägten Geheimratsecken deuteten an, dass es wohl nicht mehr allzu lange dauern würde, bis sich sein lichtes Haar in eine Glatze verwandelt haben dürfte.
„Könntest du mir heute mal ausnahmsweise meine Zeitung in den Briefkasten stecken, bevor du zumachst?“
Der Kioskbesitzer nickte und legte die Zeitung zurück auf den Stapel.
„Klar doch. Für dich würde ich alles tun“, grinste er.
„Aber sag, willst du denn noch weg? Hast du etwa nie Feierabend, Corvina?“
Er fingerte eine Schachtel Marlboro aus dem Regal und reichte sie ihr.
„Tja, viele Menschen haben keinen Job und würden gerne etwas arbeiten, und denjenigen, die Arbeit haben, wächst diese über den Kopf. Ja, ich muss noch mal weg. Also denk an meine Zeitung - und schönen Feierabend, Gerhard. Die Zigaretten zahle ich dir später.“
„Ja! Schon recht Corvina. Bis Morgen dann.“
Corvina lächelte ihn an.
„Wenn ich dich nicht hätte ...“
Sie drehte sich um und tauchte unter in der Menge der Passanten.
Kopfschüttelnd sah Gerhard ihr nach.
Kapitel 2
Der Auftrag
Eigentlich hätte ich zufrieden sein können, denn ich hatte alles erreicht, was ein junger Mensch mit 21 Jahren erreichen konnte.
Mal abgesehen davon, dass ich seinerzeit keinen Ausbildungsplatz für meinen Traumberuf als Fotograf bekam, ging es mir vier Jahre danach nicht wirklich schlecht.
Nach der ersten Enttäuschung bezüglich meiner Lehrstelle fiel es mir nicht schwer, selbst die Initiative zu ergreifen und nach neuen Wegen, einer Alternative zu suchen. Ich ließ mich auf einer Spezialschule zum Privatdetektiv ausbilden. Der Lehrgang entpuppte sich als stressig und anspruchsvoller, als ich mir vorstellen konnte. Und auch die Kosten stiegen für meine Verhältnisse in schwindelnde Höhen. Aber irgendwie hielt ich das Ganze durch bis zum Schluss und durfte mich jetzt Detektiv oder privater Ermittler nennen.
Doch dann tauchte ein unerwartetes Problem auf. Niemand wollte den jungen Rechercheur einstellen.
‚Keine Berufserfahrung’, hieß es immer wieder, ‚zu jung’, ‚Sie passen nicht in unser Team’ usw. An Ausflüchten fehlte es den Detekteien nicht und so kam es, dass ich nicht mal als Kaufhausdetektiv Arbeit fand. Nicht mal das!
Also, was blieb noch?
Wie damals musste ich selbst etwas unternehmen. So meldete ich schon nach kurzer Zeit ein Gewerbe an, ließ mir ein Schild herstellen, auf dem „Paul Heihl – Privatdetektiv“ stand. Ich ließ mir einen Stempel anfertigen und Geschäftspapiere drucken. Ein winziges Büro, abseits der Fußgängerzone, konnte ich mir gerade so leisten, und ich hielt mich mit kleinen Aufträgen über Wasser. Das Geschäft war hart und hatte mit „Matula und Co“ nichts zu tun. Als Einmannbetrieb konnte ich meist nur einen Auftrag bearbeiten, was sich in meinen finanziellen Möglichkeiten niederschlug.
Meinem Freund Benjamin Rusler ging es ähnlich wie mir. Er besaß eine Kampfsportschule, und auch ihn holte die Ernüchterung längst ein, was die Versprechungen der Banken, der Wirtschaft und Politik bezüglich junger Existenzgründer anbelangte.
Gegen 20.00 Uhr fuhr ich meinen Freund nach einem anstrengenden Training nach Hause.
Ben war 23 Jahre alt, und wenn ich sein Äußeres betrachtete, fiel mir auf, dass er nicht sehr gut aussah. Manche Menschen behaupteten sogar, er sei hässlich - mir gefiel er aber, weil ich der Meinung bin, dass nicht nur das Äußere einen Menschen ausmacht.
Ben brachte es auf eine Größe von 173 Zentimetern. Er wirkte dick, und sein starker Körperbau gab ihm eine schwerfällige Figur und einen schlaksigen, plumpen Gang. Sein gesamtes Auftreten schien vor Unsicherheit nur so zu strotzen. Aber schon manch einer, der sich von seiner Statur täuschen ließ, erlebte sein blaues Wunder. Ben, ein Ass in Kung-Fu, besaß die Beweglichkeit einer Gazelle, was im krassen Widerspruch zu dem stand, was man vor Augen sah.
Das blonde, glatte Haar trug er stets schulterlang, es umrahmte sein volles Gesicht. Der kurz geschnittene Pony gab seinem Antlitz einen witzigen Ausdruck.
Sein Mund war voll und breit, die obere Zahnreihe ziemlich unregelmäßig gewachsen.
In seinen blauen Augen lag ein seltsamer Schimmer, sie strahlten Wärme, Vertrauen und Treue aus.
Vom linken Gucker her zog sich eine winzige Narbe bis zur Nasenwurzel.
Die Nase erinnerte mich an einen Harkenzinken, sie war breit und an der Spitze gebogen – passte aber zu seinem Gesicht.
Ben trug meistens Jeans und groß karierte Hemden.
Man konnte meinen Freund nicht gerade als still bezeichnen. Aber im rechten Augenblick hielt er seinen Mund, was sehr wichtig war, denn wenn er mal richtig loslegte – auweia ...
Alles zusammengenommen war Ben ein sympathischer Mensch und zuverlässiger Freund.
„Kommst du noch mit nach oben?“ erkundigte er sich, als wir hielten, „wir könnten noch etwas trinken.“
Ich wehrte ab. Kopfschüttelnd sagte ich zu ihm: „Nein, lieber nicht. Schließlich muss ich ab und zu daran denken, ein wenig zu schlafen. Sei mir bitte nicht böse, aber ich möchte heute etwas früher zu Bett gehen. Wie du weißt, wird es am Wochenende immer spät.“
„Okay. Besuch mich am Montag zum Kung-Fu Training. Vergiss nicht wieder meinen Kampfanzug. Ich habe ihn schon vor Monaten bei dir liegen lassen. So langsam brauch ich ihn.“
„Du brauchst ja nur mal bei mir vorbei kommen“, lächelte ich, „aber ich werde es mir aufschreiben“.
Dann sah ich Ben nach. Ohne sich nochmal umzublicken, verschwand er im Hauseingang.
* * *
Als ich zu Hause eintraf, saß vor meiner Tür eine junge Frau auf der obersten Treppe des Absatzes. Sie trug ein kurzes Sommerkleid, keine Strümpfe und die einfachen Schuhe hatte sie ausgezogen. Die schnappte sie jetzt und stand auf, als sie mich erblickte.
Ich blieb auf der Treppe stehen und musterte sie fragend. Dass jemand vor meiner Tür auf mich wartet, passiert mir so gut wie nie. Dementsprechend überraschte mich dieser Umstand. Für einen Moment starrte ich die Frau nur an.
Ich ergötzte mich an der Schönheit dieser Evastochter. Schon oft habe ich wunderbare Frauen kennengelernt – manchmal hatte ich sogar Glück bei ihnen, doch solch eine schöne Verführerin war mir selten begegnet. Ich konnte mich gar nicht losreißen von diesem zierlichen Gesicht.
Die Frau trug nackenlanges, lockiges, dunkles Haar, die Augen waren groß und braun, der Mund breit und voll. Sonst zurückhaltend geschminkt hatte die Dame ihre Lippen mit einem dunkelroten Lippenstift, die Augen dezent mit einem grünen Lidschatten nachgezogen.
„Du bist doch Paul Heihl?“ hörte ich ihre weiche Stimme.
Ich starrte sie noch immer an.
„Äh, was?“
„Paul Heihl?“ fragte sie wieder.
„Ja“, stotterte ich verlegen, „der bin ich.“
„Kann ich kurz zu dir hereinkommen? Ich habe ein Problem, das ich dir vortragen möchte. Es ist sehr wichtig und es duldet keinen Aufschub.“
Ihre Augen forschten in meinem Gesicht. Ich sah es und sagte schnell: „Oh, ja, natürlich. Was ist denn so wichtig?“
Ich sperrte die Tür auf, und wir gingen in meine Wohnung.
„Wir kennen uns!“, bemerkte die Frau vertraut.
„Erinnerst du dich an mich? Ich heiße Corvina Petri, bin Journalistin und arbeite als freie Mitarbeiterin für mehrere Zeitungen und Illustrierte. Meist schreibe ich Sportreportagen, aber ich kann so ziemlich alles, was eine Zeitung zu bieten hat.“
„Hmm“, machte ich. „Im Moment erinnere ich mich nicht. Nur mein Gefühl sagt mir, dass wir uns schon mal begegnet sein müssen.“
Sie sah mich an.
„Das, was ich dir vorzutragen habe, wird etwas länger dauern. Könnten wir derweil etwas essen gehen? Ich habe heute noch nichts im Magen und einen Riesenhunger. Ich lade dich ein. Danach trinken wir bei mir zu Hause einen Kaffee, wenn du willst."
„Ich könnte uns etwas zu Essen machen“, bot ich ihr an, aber sie lehnte lächelnd ab.
„Ne lass mal! Das macht zu viel Umstände. – Gehen wir?“
Die Schöne erwartete meine Antwort mit fragendem Gesicht.
„Warum?“ brummte ich.
„Das, was ich dir zu sagen habe, ist wichtig“, unterstrich sie ihr Anliegen und ich willigte ein, wenn auch skeptisch.
Also wieder raus auf die Straße.
* * *
Wir aßen eine Kleinigkeit beim Italiener und fuhren danach zu ihrer Wohnung.
Da ich an der Garderobe nichts abzulegen hatte, gingen wir gleich ins Wohnzimmer und ich warf mich seufzend auf das Sofa. Während sie sich mir gegenüber in den Sessel setzte, beobachtete ich sie interessiert. Corvina wirkte nervös und aufgekratzt, für eine Journalistin verhältnismäßig unsicher.
„Die Sache ist ziemlich heikel“, begann sie schließlich. „Ich bin da auf einen Fall gestoßen, der gefährlich für mich werden könnte. Ich brauche deshalb einen Beschützer.“
„Du suchst einen Bodyguard?“
Corvina nickte.
„Ja ich brauche jemand, der ohne großes Aufsehen auf mich aufpasst. Der mich vor Angriffen bewahrt. Einen Partner sozusagen.“
Ich schüttelte ablehnend den Kopf.
„Das ist nichts für mich“, sagte ich prohibitiv. „Ich habe keine Ausbildung als Bodyguard.“
„Das weiß ich. Trotzdem. Ich bin sicher, dass du mir helfen kannst.“
„Bei was? Drogendelikte, Bandenkrieg, Mord, Totschlag, Prostitution.“
„Nichts dergleichen … Das ist alles so schwierig zu erklären ...“
Eine kurze Pause entstand. Ich hörte, wie die junge Frau jetzt hastiger atmete.
„Nun gut“, nahm sie einen neuen Anlauf. Ihr wurde bewusst, dass sie jetzt mit ihrer Geschichte herausrücken musste.
„Etwas Furchtbares ist passiert!“, presste sie hervor.
Rhetorik! Da musste ich schmunzeln.
Im gleichen Atemzug aber schwächte sie ihre dramatischen Worte wieder ab.
„Meine Zeitung beauftragte mich mit einer Reportage über Sekten und Religionsgemeinschaften. Im Zusammenhang mit meiner Arbeit bin ich bei Recherchen auf eine so genannte „Mahatma-Liga“ gestoßen. Ein bisher völlig unbekannter geheimer Orden.“
„Ich verstehe nicht. Was hat das mit mir zu tun?“
Sie antwortete nicht auf meine Frage, deshalb hakte ich interessiert nach, ohne länger ihre Antwort abzuwarten.
„Was ist das für eine Liga?“
Corvina beugte sich etwas vor. Ihr Gesicht verriet Ratlosigkeit. Doch ich täuschte mich darin. Zwar wusste sie noch nicht, welcher geheimnisvolle Bund sich hinter dem Wort „Mahatma“ verbarg, aber sie kannte die Bedeutung.
„Das Wort „Mahatma“ kommt aus dem Indischen“, verriet sie mir atemlos, „es bedeutet so viel wie „große erleuchtete Seele“ oder „gute Seele“. In Indien ist es ein Ehrentitel wie etwa Gandhi.“
„Also handelt es sich um eine indische Gruppierung, von der du mir erzählen willst?“
Corvina schüttelte wieder nachdenklich ihren Kopf.
„Nicht unbedingt, Paul. Wenn sich dieser Zirkel auch eines indischen Namens bedient, muss das nicht gleichzeitig heißen, dass die Organisation aus Indien stammt.“
Ich seufzte.
Bei so wenig Informationen konnte ich nun wirklich keine Zusammenhänge zwischen dem Klub und mir herstellen. Die mageren Wortfetzen, die mir die Journalistin präsentierte, trugen nicht sonderlich zum besseren Verständnis bei.
„Da ich den Namen der Gruppierung bisher nie hörte, habe ich sogleich Erkundigungen eingezogen. Ich ging zunächst einmal von Kirche zu Kirche. Ich klapperte sie alle ab. Aber niemand konnte mir eine befriedigende und vor allem eine richtungsweisende Auskunft geben. Ich gab nicht auf, jedenfalls nicht gleich. Ich fragte in einer der großen Kirchen nach. Der Pfarrer dort hatte endlich den Durchblick.“
Ich horchte auf. Bestimmt glich ich jetzt einem Geier, der sich gierig auf ein Aas stürzte. Ich hob meinen Kopf und sah die Schönheit fragend an. Sie konnte es wirklich spannend machen. Im Moment allerdings wirkte ihre Kunstpause beklemmend auf mich.
„Sprich weiter!“, sagte ich eindringlich.
„Der Pfarrer hatte von dieser Konstellation gehört. Er sagte, die Liga gehört eher in den Bereich der Spiritisten oder in den eines gotischen Swingerklubs, als zu einer Kirche. Er begründete dies mit der Art der Mitglieder, sich aufzumachen. Sie würden sich vermummen, um von Mitgliedern und Außenstehenden bei ihren geheimnisvollen Ritualen nicht erkannt zu werden. Sie glauben „erneuerte“ Menschen zu sein und diese Erneuerung durch strenge Meditation erreicht zu haben. Ihr Ziel ist Macht, Geld und sexuelle Lust. Es gibt sogar ein Haus, das der geheime Bund besitzt. In diesem Gebäude wohnen immer wieder Anhänger der verschiedenen Logen. An Geld scheint es dort nicht zu mangeln.“
Corvina wischte sich mit der Hand über den Mund.
„Ich weiß nicht, ob der kirchliche Wissenschaftler übertrieben hat. Jedenfalls meinte er, dass in diesem Haus ein sehr starker Gruppenzwang und Isolation von vertrauten Umgebungen, Bindungen und Ideen herrscht. Er meinte: Strengste Fastenregeln und Schlafentzug seien Voraussetzung für eine erfolgreiche Meditation, welche mit ständigem Singen und merkwürdigen Ritualen unterstützt werden muss.“
„Das kann man alles so und so sehen. Irgendwie sind wir alle in irgendwelche Zwänge gepresst. Ich bin nicht sicher, dass alle so denken wie dieser weise Mann der Kirche“, sagte ich.
„Was schon mal nicht passen würde, ist die Aussage, dass übermäßige Keuschheitsregeln, Armuts- und Gehorsamszwang häufig zu Zank und Terror in der Gruppe führen. Das spricht gegen das erklärte Ziel.“
Die Journalistin seufzte, bevor sie weiter sprach.
„Jedenfalls“, sagte sie, „steuert ein so genannter „Prinzipal“ die Vereinigung mit harter Hand und schottet sie vor der Öffentlichkeit ab, um die Exklusivität der Geheimloge zu bewahren.“
„Klingt abenteuerlich. Haben die etwas mit den Freimaurern zu tun? Logen, Tempel, Geheimbund. All das hört sich nach einer solchen Organisation an, denn wer seine Treffen so speziell isoliert, fordert Hypothesen geradezu heraus …“
„Ich sehe schon!“, sagte Corvina, den Blick auf mich fixiert. „Du bist kein Mann, der sich von schnellen Entschlüssen leiten lässt. Du musst nachdenken, nicht wahr?“
Sie gab sich nett, freundlich und zuvorkommend. Aber ihre Ausführungen hatten mich noch nicht überzeugt.
„Sag mir, was so Furchtbares passiert ist, vielleicht fördert das meine Entscheidungswilligkeit.“
Corvina lächelte verlegen.
„Seitdem ich recherchiere, habe ich das Interesse eines Psychopaten auf mich gezogen. Er bringt die Leute mit einem Wurfmesser um, mit denen ich Kontakt aufnehme,.“
„Waaassss?“, schrie ich heraus.
Das hob mich von der Couch!
So ungefähr hatte ich mir das vorgestellt. Bisher klang alles so harmlos, aber in diesem Moment kam der Hammer. Das war immer so, und deshalb beunruhigte es mich.
Sicherheitshalber winkte ich jetzt schon ab.
„Das ist Sache der Polizei. Da kann ich mich nicht einmischen. Ich kann nichts machen.“
„Na ja, ich bin bei der Kontaktaufnahme zu dem Mann nicht gerade konventionell vorgegangen. Deshalb kann ich nicht zur Polizei“, gab sie zurückhaltend zu. „Ich habe einen Informanten über die aussichtsreichste Schiene geködert, die eine Frau zu bieten hat. Aus diesem Grund werden die Bullen wohl auch meine DNA auf der Motorhaube eines parkenden Autos gefunden haben. – Aber noch, bevor ich an die entsprechenden Informationen herankam, gab es die Quelle nicht mehr.“
Ich verzog das Gesicht zu einem modellierten Lächeln.
„Ich kapiere nicht“, sagte ich, obwohl ich mir denken konnte, wovon sie sprach.
„Ich bin eine Frau, die es versteht, das Notwendige mit dem Nützlichen zu verbinden. Deshalb nehme ich mir auch das Recht heraus, meine weiblichen Vorzüge einzusetzen, wenn es unerlässlich ist.“
Die Journalistin grinste zufrieden.
Nur ich konnte das alles gar nicht richtig fassen. Ich musste erst einmal tief Luft holen, bevor ich fragte: „Du hast deinen potenziellen Informanten sexuell genötigt?“
Corvina schüttelte den Kopf. Das Wort „genötigt“ störte sie sehr.
„Es wäre nett von dir, wenn du jetzt nichts Falsches von mir denkst. Ich habe nur dafür gesorgt, dass ich die ungeteilte Aufmerksamkeit des Mannes ... Aber ... Lassen wir das ... -“
Sie war für das Direkte und das Praktische, daran gab es nichts zu rütteln. Doch im Moment spürte sie meine Ablehnung. Sie wollte sich aber nicht noch tiefer in eine Diskussion verstricken lassen, die am Ende dazu führte, dass ich wohl möglich überstürzt aus ihrer Wohnung rannte.
„Wie viele?“, wollte ich wissen und Corvina sah mich skeptisch an.
„Was meinst du?“
„Wie viele Informanten mussten bisher dran glauben.“
Sie fuhr sich übers Gesicht.
„Darüber wollte ich jetzt nicht reden“, sagte sie. „Ich glaube aber, es ist nur der eine, den der Bekloppte kalt gemacht hat.“
Sie wich mir aus und ich spürte, dass das Thema sie sehr belastete.
„Bestimmt denkst du jetzt, dass es in meiner Nähe lebensgefährlich für dich ist“, glaubte sie, sich verteidigen zu müssen. „Dabei habe ich eine Höllenangst. Ich habe Angst, dass noch mehr passiert, denn ich werde ... ich kann nicht aufgeben. Ich brauche diese Story und das damit verbundene Honorar.“
Sie kam einen Schritt auf mich zu.
„Zweifellos kochst du jetzt vor innerlicher Wut und denkst, es wäre ein Fehler von dir gewesen, dich mit mir einzulassen. Aber ich brauche deine Hilfe, wenn ich aus dieser Sache heil herauskommen soll.“
Ich schüttelte wieder den Kopf. Kurz nur.
„Ich glaube, ich kann dir nicht helfen.“
„Doch das kannst du“, sagte sie. Corvina wandte sich ab, trotzdem sah ich ihre Tränen im Gesicht und das berührte mich. Geschockt über ihre Erschütterung, fragte ich sie mit in Balsam eingelegter Stimme: „Was sollen wir deiner Meinung nach unternehmen?“
Sie schluchzte.
„Wir könnten uns zumindest einen Einblick verschaffen, wenn wir dort einmal hingehen würden. Vielleicht finden wir ja einen Ansatzpunkt, an dem wir einhaken könnten – der uns Gewissheit verschafft, was dieser Geheimbund überhaupt treibt“, schlug Corvina vor. „Möglicherweise ist an der ganzen Sache ja gar nichts dran. Dann hat sich der Artikel eh erledigt.“
„Der Artikel schon“, sagte ich, „der Mord nicht. Hast du eine Adresse?“
Ihr Gesicht erhellte sich. Schnell wischte sie die Nässe fort aus ihrem Gesicht.
„Klar! Ich bin Journalistin, Paul.“
„Oh, wie konnte ich das nur vergessen“, lachte ich gequält und meinte dann wieder ernsthaft:
„Ich glaube aber kaum, dass die uns so ohne weiteres reinlassen werden bei der Geheimniskrämerei, die diese Leute offensichtlich betreiben. Vielleicht ist es deshalb ratsamer, zunächst einmal das andere Haus zu sichten, bevor wir den „Tempel“ angreifen. Unter Umständen erfahren wir da noch mehr über den mysteriösen Klub als in der komischen Basilika selbst.“
Die Schöne strich sich eine Strähne aus der Stirn. Eine bedrückende Pause entstand.
Sie überlegte laut.
„Ja vielleicht.“ Dann fuhr sie zögernd fort. „Da müsstest du allerdings allein hingehen. Der Fall duldet – wie gesagt - keinen Aufschub, wenn wir etwas erfahren wollen. Ich treffe mich währenddessen mit einer jungen Frau, namens Britta, die ein paar Schriftstücke über den Orden angeboten hat.“
Ich nickte, fragte aber nicht nach, was für eine Frau das war.
Vielmehr beschäftigte mich eine andere Frage. Hatte ich jetzt doch einen Fall an der Backe, den ich nicht wollte?
„Meinen Freund Benjamin Rusler werde ich mitnehmen“, verkündete ich und Corvina war einverstanden.
„Mir ist wichtig, dass du mich beschützt, mich in dieser Sache vor beruflichen und privaten Dummheiten bewahrst. Wie und mit wem ist mir völlig egal.“
Na das konnte ja heiter werden ...
Kapitel 3
Eine seltsame Begegnung
Schon am nächsten Tag ging ich zusammen mit Ben in das erwähnte Haus. Notgedrungen musste ich meinen Freund in die Geschichte einweihen, was sich als schwierig erwies. Beide waren wir von der Aktion nicht sonderlich begeistert. Ben hielt die ganze Angelegenheit für Humbug, für den Klamauk einer Zeitungsredaktion und im Großen und Ganzen stimmte ich ihm zu - aber ich hatte Corvina versprochen, mich hinter die Sache zu klemmen. Da musste ich wohl oder übel mit meinen Nachforschungen irgendwo anfangen.
Zur Polizei konnten wir in Bezug auf den Mord auch nicht. Was sollten wir denen erzählen? Vermutungen, Wahrscheinlichkeiten, Gerüchte. Das reichte nicht aus. Trotzdem blieb etwas Unsicherheit und Neugier bei mir zurück und ich wollte sicher gehen, dass hier alles mit rechten Dingen zuging und Corvina sich irrte.
Das Haus sah verkommen und alt aus. Es entsprach so gar nicht Corvinas Beschreibung - das bekamen wir sehr schnell raus.
Schon nach der Eingangstür, die meterweit offen stand, stank es bestialisch nach Moder und Urin. Keine Spur von irgendwelchen Jüngern, kein Mahatma, nichts von alledem.
Ben und ich gingen durch ein winziges Foyer, und als wir ein Geräusch aus einem der Zimmer hörten, blieben wir wie angewurzelt stehen und lauschten.
Nichts.
Als wir nichts mehr hörten, drückten wir uns vorsichtig auf leisen Sohlen um die Ecke und betraten den Raum durch die halb geöffnete Tür. Sofort erkannten wir die Situation, was sich als nicht besonders schwer darstellte, denn das Zimmer war einfach leer. Nur auf dem ausgetretenen Parkettfußboden am Rand des Raumes lag ein Mädchen. Sie musste ungefähr 19 oder 20 Jahre alt sein. Ihr langes, glattes und blondiertes Haar hing in zottigen Strähnen herab. Aus diesem Haarknäuel blickte uns ein mageres Gesicht mit hohen Backenknochen entgegen. Der schlanke Körper steckte in einem anspruchslosen Pulli und einer schmuddeligen Jeans.
Sie atmete flach und unregelmäßig.
„Ich habe Tabletten genommen“, flüsterte sie, als wir näher kamen, und sie Ben und mich entdeckte.
Ihre Augen standen weit offen und aus den Mundwinkeln des Mädchens floss in einem kleinen, Rinnsal weißer, schaumiger Speichel.
Mit drei Schritten standen wir bei ihr.
„Wie viele?“ fragte Ben besorgt.
Sie hob kraftlos ihren Arm.
„Keine Ahnung ... was weiß ich, wie viel ich von dem Zeug eingeworfen habe.“
Eines ihrer Lider flackerte und wir machten uns Sorgen, sie könne bewusstlos werden.
„Befreit mich“, sagte sie müde. „Bitte, bitte. Helft mir hoch.“
Sie schüttelte den Kopf, so als wolle sie sich von diesem betäubenden Gefühl losmachen.
Sie versuchte sich aufzurichten, aber es gelang ihr nicht.
„Ihr denkt, ich bin rauschgiftsüchtig oder betrunken, nicht wahr?“
„Wir denken noch gar nichts!“, behauptete Ben.
„Versuche mal aufzustehen“, sagte ich, und sie bemühte sich redlich, uns noch immer davon zu überzeugen, dass sie kein Rauschgift nahm und auch wirklich keinen Alkohol trank.
„Komm, steh auf! Los!“
„Es sind die Tabletten. Antidepressivum! Ich habe die Wirkung total falsch eingeschätzt.“
„Komm' weg vom Boden “, erinnerte ich sie noch einmal.
„Ich habe das Zeug völlig unterschätzt. Zuerst ging es mir echt sehr gut, herrlich sage ich euch. Das müsst ihr mir glauben. Ich fühlte mich behaglich und beschwingt, hatte gar keine Angst mehr. Aber dann ist mir schlecht geworden. Ich habe, verdammt noch mal, etwas falsch gemacht. Ich habe die Pillen falsch dosiert, da bin ich mir ganz sicher, und nur deshalb fühle ich mich jetzt nicht sehr gut.“
Ihre Stimme brach ab.
Plötzlich sah sie um Jahre älter aus.
„Ich fühle mich totkrank, das müsst ihr mir glauben.“
„Davon sind wir völlig überzeugt“, meinte Ben.
Das Mädchen setzte sich auf und wischte sich mit dem rechten Ärmel den Schweiß von der Stirn.
„Helft mir bitte hoch“, wiederholte sie noch einmal. Ihre Stimme wirkte dünn und gepresst.
„Ich will aufstehen“, wimmerte sie kaum hörbar.
Wir halfen ihr beim Aufstehen, und als sie endlich wirklich auf den Beinen stand, schlug ihre Stimmung um. Sie starrte uns aus zusammengekniffenen Augen an. Allmählich dämmerte ihr wohl, dass zwei „alte Säcke“ vor ihr standen, für die sich das Aufstehen nicht lohnte. Ihr Gesicht veränderte sich zu einer Fratze.
„Es ist hoffnungslos mit mir. Lasst mich hier verenden!“
Sie torkelte zwei Schritte vorwärts.
„Ich nehme das Zeug schon viel zu lange.“
Ben griff ihr unter die Arme.
„Ja – vielleicht.“
„Begreift ihr das nicht? Es ist zu spät für mich!“
„Aber ... wir wollen dir doch nur helfen.“ Mein Freund sah sie fragend an.
„Einverstanden! Dann bringt mich hier raus.“
„Du wohnst also nicht hier“, stellte ich fest.
„Bist du total verrückt, Mann? Niemand wohnt hier in dieser Bruchbude. Jedenfalls nicht fest.“
„Okay. Wir bringen dich jetzt zu einem Arzt. Besser noch in ein Krankenhaus.“
Beim Anblick dieses Häufchen Elends fiel uns die Entscheidung nicht sonderlich schwer.
„Arzt? Krankenhaus? Habt ihr den Verstand verloren? Ihr beide seid wohl völlig angesoffen, was?“
„Du musst das behandeln lassen. Ich kenne mich nicht aus mit Tabletten. Aber wenn du einen allergischen Schock bekommst oder was weiß ich für Nebenwirkungen, kann das tödlich für dich enden.“
Das Mädchen schüttelte mit lautlosem Gelächter den Kopf.
„Ihr müsst ja wirklich verrückt sein! Glaubt ihr etwa, ich könnte zu einem Arzt oder in ein Krankenhaus? Glaubt ihr, ich könnte da so einfach hingehen, ohne Krankenversicherung? Der Einzige, der mir helfen kann, ist Doktor Booth. Der ist aber nicht da.“
Ben gab mir einen Stoß in die Seite.
„Meinetwegen kann sie hier bleiben und verrecken. Mir ist das so ziemlich egal.“
„Also?“, fragte ich.
„Gut, gut, ich komme mit. Aber keinen Notarzt“, entschied das Mädchen.
Irgendwo und ganz nebenbei vernahmen wir ein leises Geräusch, welches wir nicht zuordnen konnten.
„Ist noch jemand hier?“ wollte ich wissen.
„Nein, nein. Niemand. Niemand ist da.“
Kaum verhallten ihre Worte im Raum, da stieß jemand die Tür ganz auf. Hereingestürmt kam ein vollbärtiger Mann mit lockigem Haar, das auch schon bessere Tage hinter sich gehabt haben dürfte. Bei seinem Kopf mit der wallenden Haarpracht könnte man denken, ein Mann mit Sandalen und einem biblischen Gewand müsse hereinkommen. Er sah viel antiker aus, als das Mädchen, Ben und ich zusammen, obwohl er etwa in unserem Alter sein musste. Deutlich konnte man ihm ansehen, dass er versuchte, durch seine Aufmachung jünger zu wirken, was sein krauser, ungepflegter Backenbart jedoch wieder aufhob.
„Was ist denn hier los?“, brüllte er uns an. „Wer, zum Teufel, seid ihr und was wollt ihr hier?“
„Sie wollen mir helfen, Rüdiger“, sagte das Mädchen schwach. „Die beiden sind hereingekommen, um mir zu helfen. Ich bin sehr krank, aber ich verspreche dir, dass ...“
„Halts Maul, du blöde Zicke“, dröhnte der Mann los. „Ich will wissen, was die beiden Wichser hier verloren haben und ich will es sofort wissen, sonst ...“
Er hielt plötzlich drohend ein Klappmesser in der Hand. „... sonst schneide ich ihnen die Klunker ab.“
„Hör zu Lockenköpfchen ...“, begann Ben freundlich zu erklären, aber der Krausbart hatte etwas dagegen.
„Halt du die Fresse, Fettsack!“, brüllte er los. „Der andere Penner da soll es mir sagen, aber ein bisschen zügig, sonst gibt es Eiersalat.“
Er fuchtelte mit dem Messer herum, wie ein wild gewordener Teppichklopfer, kam sich mächtig stark und überlegen vor.
„Aus dem Eiersalat wird nichts werden, Freundchen!“, verkündete Ben trocken. „Hör gut zu Kleiner! Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich nur etwas angespannt. Aber manchmal kann ich richtig aufgeregt, ja echt böse werden, verstanden. Nur damit das in dein Spatzenhirn hineingeht. Wenn ich richtig ärgerlich werde, weiß ich nicht mehr, was ich tue! Hast du das kapiert?“
Ben sprang blitzschnell vor, schlug ihm das Messer aus der Hand und nahm ihn fest in den Würgegriff. Während er den Kerl festhielt, wandte er sich zu mir.
„Sag es ihm, Paul! Erkläre dieser Fettlocke, was passiert, wenn ich mich noch mehr aufregen muss.“
„Lass gut sein – ist ja schon gut. Das wird nicht nötig sein“, winselte der Vollbart. Aus dem Schwitzkasten heraus sah er Hilfe suchend zu dem Mädchen, das wie versteinert dastand, mit offenem Mund zusah und nicht glauben konnte, was passierte.
„Verschont mich bitte. Ich dachte, ihr seid unangemeldete Freier der ausgeflippten Schlampe.“
Das Mädchen taumelte einen Schritt auf Ben zu.
Bitte“, sagte sie, „lass ihn in Ruhe. Er ist harmlos.“
Harmlos, mit einem Messer in der Hand? Na wunderbar.
„Halt die Fresse, Susanne!“, brüllte er das verstörte Mädchen an. „Du sagst nichts mehr!“
„Nur zu, nur zu. Noch so eine dumme Anzüglichkeit und ich breche dir sämtliche Knochen ...“
„Beruhige dich, Ben“, beschwichtigte ich meinen Freund. Er redete sich heiß, ich wollte aber nicht, dass die Situation grundlos eskalierte.
„Ich mache Mus aus dir, du gekringelte Muttersau ... Noch ein einziges Wort von dir und ich organisiere fortan deinen Alltag.“
„Ist ja gut!“ unterbrach ich meinen Freund. Als er nicht aufhörte, schrie ich laut: „Lass ihn los, Ben.“
Das Mädchen stand noch immer regungslos da. Ihr schien die Situation nicht zu gefallen, und als Ben den Bärtigen von sich stieß, ihm - für die Beleidigung „Fettsack“ - einen Stoß mit den Ellbogen in die Rippen versetzte, dass er mit lautem Getöse auf den modrigen Parkettboden knallte, stieß sie einen unterdrückten Schrei aus.
Der Bärtige krümmte sich zusammen und jammerte.
„Ich gebe dir einen guten Rat“, sagte ich. „Bevor du irgendwelchen Leuten irgendein ein Angebot machst, solltest du dir diese näher anschauen. - Kommt, wir verziehen uns!“
„Schweine!“ rief er uns nach.
Auf der Straße besprachen wir, wie es jetzt weitergehen sollte. Dem Mädchen namens Susanne ging es an der frischen Luft immer besser und sie weigerte sich beharrlich, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. So blieb uns nichts anderes übrig, zu beschließen, sie irgendwo unterzubringen, was wir als gefährlich einstuften. Wenn sie ihrer Vergiftung erlag, waren wir nach § 323c StGB die Dummen – unterlassene Hilfeleistung bedeutete ein Jahr Knast oder eine fette Geldstrafe. Nur, was sollten wir tun?
Zu mir mitnehmen konnte ich sie nicht, weil ich mein Quartier zu Corvina verlegen wollte. Deshalb opferte sich mein Freund. Nachdem wir sie gemeinsam, so wie sie war, ins Bett verfrachtet hatten, fuhr ich nach Hause, um ein paar Klamotten zu holen und dann zu Corvina zu fahren.
* * *
Das Mädchen schlief fest bis zum nächsten Morgen. Benommen schaute sie sich schlaftrunken um.
„Das Frühstück ist fertig“, schmunzelte Ben.
„Mmm, wie der Kaffee duftet. Seit langem mal wieder ein richtiges Essen, ich freu mich drauf.“
Susanne warf die Bettdecke zurück. Ohne vorher dem Bad einen Besuch abzustatten, setzte sie sich an den Tisch, was Ben schon ein wenig irritierte. Doch Susanne hatte kein Problem damit und wenig später bissen sie in knackige Brötchen und schlürften gemütlich heißen, schwarzen Kaffee.
Nach einer Weile sagte Susanne plötzlich: „Mir geht es heute – außer einem Brummschädel - wieder gut. Du kannst jetzt selbstverständlich mit mir schlafen. Es geht mir wirklich viel besser.“
Sie schwatzte das einfach heraus, als wäre es das Normalste auf der Welt.
Überrascht sah mein Freund sie an.
„Wie bitte?“
„Du darfst mich ficken, wenn du willst. Nach dem Frühstück zu bumsen ist echt geil, mein Lieber.“
„Wieso sollte ich ...?“
Susanne blickte erstaunt zu Ben rüber.
„Alle Männer der Logen dürfen mich nehmen. Ich bin eine Mätresse im Orden und ich finde das echt geil, wenn die Männer es mit mir treiben.“
Sie machte eine kurze Pause. Zuversichtlich meinte sie: „Aber schon bald werde ich erneuert sein. Dann gehöre ich zu dem inneren Kreis der obersten Loge. Ich bin dann eine Liebesdienerin des Lehrmeisters.“
Also doch eine Hure, die auf irgendeinem Trip war, dachte Ben, vielleicht hatte sie Speed oder LSD genommen und war jetzt auf Horror, wo die Realität langsam zurückkehrte.
Er sah sie kauend an, ohne sofort auf ihre Bemerkung einzugehen, meinte er:
„Gib mir noch ein Brötchen, Susanne.“ Und gleich darauf: „Möchtest du auch noch eines?“
Susanne richtete sich auf, sodass ihre Brüste noch besser zu Geltung kamen. Wie zwei Knöpfe drückten sich ihre Warzen durch den Pulli. Ihr nackter Fuß fand den von Ben und das Mädchen versuchte, mit ihren Zehen unter sein Hosenbein zu kriechen.
„Nein, danke, Benjamin. Ich habe genug gegessen. Aber meine Muschi ist jetzt schon ganz nass und bereit dich zu empfangen. – Hast du gehört, was ich gesagt habe?“
„Ja, klar. Das kommt bestimmt von den Tabletten, ist wohl irgendeine Psychose, die wieder vergeht“, meinte er mürrisch.
Ben sah das schlanke Mädchen durchdringend an. Von dem Psychomist hielt er nichts. Gut, er hatte dieser Susanne seine Gastfreundschaft angeboten, ihr für die Nacht ein Bett gegeben, aber dass sie ihn nun verarschen wollte, das konnte er nicht verstehen.
„So, Mätresse bist du – irgendeine Prostituiertensache – aber das ist lange noch kein Grund, mich für blöd halten zu wollen. Ich will das Geschwätz nicht hören, Susanne, hörst du! Das macht mich nur zappelig.“
Äußerlich gab Ben sich sachlich, aber er kochte vor Wut. Er spürte, wie seine Nerven flimmerten. Blicklos sah er das Mädchen an, doch die schüttelte nur den Kopf.
„Du darfst das, was ich dir sage nicht als Geschwätz abtun. Jedes Wort davon ist wahr. Warum sonst seid ihr zu dem Haus gekommen? Ich konnte doch nichts dafür, dass mir schlecht war“, sagte sie.
Unbeeindruckt von der entstandenen Situation versuchte sie ihren Fuß noch höher in seiner Hose unterzubringen, doch Ben zog die Beine an und beugte sich hastig und bestürzt vor. Er bewegte sich unruhig, hustete unterdrückt und sagte: „Ach, hör doch auf, Kleine. Keine Frau lässt sich von jedem Mann einfach so bumsen. Das gibt es gar nicht.“
„Doch“, kreischte sie. „Alle Männer aus unserem Zirkel wollen das. Und sie machen es. Das dürfen sie, weil ich eine Mätresse bin.“
„Schön, schön! Ich gehöre nicht dazu.“
„Aber alle Männer aus den Logen haben mich bestiegen“, ließ sie nicht locker.
Ben warf das angebissene Brötchen mit Schwung zurück auf den Teller.
„Ich will dich nicht besteigen! Glaubst du etwa, ich sei ein perverser geiler Bock, der die Situation schamlos ausnutzt. Nein, das bin ich bestimmt nicht. Also hör auf damit, mir eindeutige Angebote zu machen. Ich habe nicht die Absicht mit dir zu vögeln, kapiert?“
„Aber das musst du, wenn du weiterkommen willst. Nur wer aus den Monografien lernt und mit den Mätressen verkehrt, kann in eine höhere Loge aufsteigen. Nur diejenigen können erneuert werden.“
„Hast du einen Knall? Ich denke, ein Arzt wäre wohl doch nicht schlecht.“
Susanne kniff ihre Augen zusammen.
„Du bist in keiner Loge, was!? Du gehörst gar nicht zur Liga. Habe ich recht?“
„Loge, Liga? Sag mal, bist du nicht mehr ganz dicht oder haben dich die Drogen vollständig umnachtet?“
Ben wartete stumm auf ihre Antwort. Er nahm ein wenig Kaffee aus seiner halb vollen Tasse. Dann lehnte er sich selbstgerecht zurück und spottete: „Okay! Bringen wir es hinter uns!“
Sie antwortete ihm nicht, deshalb fragte er mit einem leicht ironischen Unterton: „Willst du mir nicht noch mehr erzählen?“
„Nö, du glaubst mir sowieso nicht“, erwiderte sie gleichgültig.
„Hör zu“, sagte Ben ungehalten, „du bist hier, weil es dir schlecht ging und wenn es einen Grund gibt, mir eine wichtige Mitteilung zu machen, mir Erklärungen zu liefern, dann pack aus. Andernfalls kannst du verschwinden, jetzt gleich.“
Das Mädchen nickte ernst.
„Einverstanden“, sagte Susanne entschlossen und stand auf. Sie achtete nicht mehr auf Ben und ließ ihn einfach sitzen. Er konnte es nicht mehr verhindern, dass sie ohne ein weiteres Wort aus seiner Wohnung stürmte.
Kapitel 4
Geheime Monografien
Wir trafen uns bei der Journalistin, um die Lage zu besprechen.
Nachdem Benjamin uns über Susannes Flucht berichtet hatte, schwanden unsere Chancen, über sie an den Verein heranzukommen, sollte dieser wirklich in der vermuteten Verquickung bestehen. Der Hippie Rüdiger würde uns freiwillig wohl kaum etwas erzählen ...
Corvina übernahm kurz darauf die Gesprächsführung.
„Hier! Ich hab’ was, das könnte uns vielleicht weiterbringen“, verkündete sie stolz. Wie am Ende einer Reportage fasste sie kurz zusammen, was wir bisher wussten. Dann fügte sie hinzu: „Ich will euch nicht unnötig langweilen mit dem ganzen Zeug, nur das hier solltet ihr euch anschauen.“
„Was ist das?“, fragte Ben.
Sie warf einen Stapel loser, leicht vergilbter Blätter auf den Tisch und meinte dann zu uns beiden gewandt: „Das sind geheime Schriftstücke des Ordens, sogenannte Monografien. Über die Bruderschaft selbst steht da nichts und etwas heraus zu bekommen ist bekanntlich sehr schwierig, da die Philosophie nicht auf über jahrhundertealte Traditionen und Ideologien zurückgeht, wie etwa die der Freimaurer und anderer vergleichbarer Gruppierungen und Sekten. Im Gegenteil: Die Weltanschauung - wenn es denn eine ist - ist eine moderne, nur ausgerichtet auf Fleischeslust, dem absoluten Kick für Körper, Seele und Geist.“
„Irgendein Tantra - Quatsch, was?“, maulte Ben verdrießlich.
„Nö“, machte die Journalistin. „Zwar findet man Stilelemente aus Esoterik und dem indischen Kamasutra und Tantra. Doch es ist nicht die gleiche Wissenschaft, die diese Leute ihren Taten zugrunde legen. Mitglieder des Mahatma-Ordens haben die Lehren miteinander verschmolzen und ihre eigenen Rituale entwickelt, die streng geheim nach den Grundsätzen und Regeln des Meisters zelebriert werden. Nur „erneuerte“ Mitglieder erfahren diese Geheimwissenschaften. “
„So einen ähnlichen Mist habe ich schon mal gehört“, warf Ben ungehalten ein. Ich hob die Hand, um ihn zu stoppen.
„Woher sind die?“, wollte ich von Corvina wissen.
„Von einem Mitglied der Gruppe. Britta heißt sie. Sie hat mir die Schriften überlassen.“
„Zu welchem Zweck?“, hakte ich nach, doch die Journalistin überging charmant meine neugierigen Fragen, nahm ein Blatt Papier von dem Stapel, das eine Grafik enthielt, die wie eine Zielscheibe aussah, und antwortete statt dessen: „Nur so viel weiß ich sicher: Nach den Aussagen von Britta, und was auch diese Zeichnung ausdrückt, herrscht eine starke Hierarchie und Strukturierung in dem Ordensband.“
Gemeinsam sahen wir uns die Unterlagen an, während Corvina versuchte, die verwobenen Fäden zu entwirren.
„Kern des Ordens ist die vierte Loge, der sogenannte innere Kreis.“
Sie sah zu mir auf.
„Die Vereinigung besteht aus einem Meister, dem sogenannten Prinzipal und einem Rat mit weiteren sechs Männern. Um diesen Kern der vierten Loge bildet sich eine Dritte, zu der nur Jungfrauen und Frauen sowie ausgewählte junge Männer gehören dürfen. Sie spielen vor allem in den Ritualen eine wichtige Rolle. Man nennt die Frauen Mätressen. Nach dem allgemeinen Verständnis der Gesellschaft sind sie zwar nichts weiter als Huren, aber im Orden werden diese Frauen als heilig und rein angesehen, die eine praktische Anwendung der Sexualrituale an Mitgliedern und dem Rat ausführen dürfen.“
„Und die anderen?“, fragte ich dazwischen. „Was ist mit den anderen beiden Kreisen?“
„In der zweiten Loge sind die Konsumenten - deren Liebesdiener sowie die Musiker angesiedelt. Also - wenn man so will - die Basis oder Gemeinde. Auch sie sind wichtige Bestandteile für die Bräuche. Im ersten Ring, dem Äußeren der Loge tummeln sich die Studierenden. Sie sind in den Orden aufgenommene, vollwertige Teilnehmer, die aber noch nicht in alle Geheimnisse eingeweiht sind. Außerhalb dieser vier Logen gibt es nichts. Besucher sind nicht erwünscht.“
Ben brauste auf.
„Und alle pimpern miteinander; kreuz und quer, alt mit jung. Das ist nichts weiter als ein Puff. Ein exklusives Bordell im Gotikstil mit viel Trara und Tralala. “
„Wohl kaum“, konterte Corvina. „Wie gesagt. Die Philosophie des Vereins besteht nur darin, außergewöhnliche sexuelle Erfüllung zu erleben. Von draußen sind die einzelnen Logen des Vereins nicht zu durchbrechen.“
„Ach hör auf mit dem Scheiß, Corvina! Für mich ist das eher eine Spielhalle für einsame Hausfrauen, die auch mal etwas Geiles erleben wollen. Aber: Hier passiert nur nichts. Rein gar nichts. Niemand wird gefesselt, kein Einziger gekreuzigt - und was geil in die Fresse kriegt auch keiner. Hier wird nicht mal ein Handy totgequält. Auch kotzt keiner auf den Boden und die Wand hat noch nie den Strahl warmer Pisse an sich herunterlaufen gespürt. Mit anderen Worten: Hier grassiert die Langeweile – tote Hose.“
„Sehr witzig, dein Freund“, konnte sich Corvina nicht verkneifen.
Ich nickte.
„Klar“, sagte ich nur.
„Ja, guckt euch den Mist hier doch mal richtig an“, beschwerte sich Ben über Corvinas Rüge. „Die sehen aus wie Brüder aus dem Klu-Klux-Klan, mit ihren Kapuzen und Roben. Trotzdem ist das hier eher was für Warmduscher, die den Weibern mit Eiswürfeln um die Titten fahren, und das als absolute Erfüllung verkaufen. Wenn die „Kapuzen“ eine Kerze anzünden, geht denen beim Anblick der Flamme einer ab. Sie verwechseln den Wachskolben mit dem zwischen ihren Beinen, und sie sind happy, dass ihr Docht noch glimmt!“
„Warum regst du dich auf, Benjamin?“, fragte ich ruhig.
„Weil ich es Scheiße finde, was ich hier wahrnehme. Und weil ich es Scheiße finde, dass ihr darauf abfahrt.“
„Du weißt viel zu wenig, um dir ein Urteil zu bilden“, warf Corvina ein.
„Das, was ich sehe, reicht mir.“
Immer wieder schüttelte er den Kopf, während er die Monografien durchblätterte.
„Also ich weiß nicht! Was ist Besonderes daran? Auf allen Bildern, Zeichnungen und Grafiken, fummeln sie den Frauen ein bisschen an der Muschi herum, massieren ihnen die Titts und ficken sie dann. Ich kann da kein Geheimnis entdecken. - Hier sieh mal. Eine Anleitung …“, er gab mir das Manuskript mit lachendem Gesicht.
„Der Schwan des Rakkat-Byj“, kicherte er.
Es entstand eine Dreier-Konstellation und mir wollte nicht in den Kopf, wie alles weitergehen sollte.
Corvina war überzeugt von ihrer Geschichte; ich bewegte mich auf der Seite der Skeptiker und Benjamin konnte dem Klamauk nichts abgewinnen. Aus diesem Grund steckte ich die Grenzen meines Auftrags neu ab. Ich beschloss, keine weitere Ermittlungsarbeit zu leisten und meinen Freund aus der Geschichte herauszuhalten. Sollte die Journalistin doch ihre Arbeit machen, ich würde sie begleiten und damit war die Sache erledigt – dachte ich.
* * *
Nachdem Benjamin gegangen war, schlug ich im Wohnzimmer mein Lager auf. Ich zog die Schuhe aus und setzte mich auf die Couch. Unbehelligt von ihr könnte ich hier schlafen, versicherte Corvina mir mehrmals. Sie brachte mir das Bettzeug und erkundigte sich, ob ich noch Wünsche hätte.
„Nein“, sagte ich. „Es geht mir gut. – Nur es könnte aufhören zu regnen.“
„Stimmt“, entgegnete Corvina. „Nichtsdestotrotz werde ich mich jetzt beregnen lassen. Ich geh’ duschen.“
Sie lächelte mir zu und verschwand mit wackelndem Po im Bad. Kurz darauf hörte ich das Wasser rauschen. Es klang wie der Regen, der auf den Asphalt prasselte. Das Geräusch entspannte mich. Nach einer Weile schlief ich ein; nicht sehr fest, nur ein angenehmes Schlummern überfiel mich.
Ich gestehe, dass Corvina mir gefiel und sich die Versuchung, mich gleich an sie heranzumachen, mir sehr verlockend darstellte. Die Frau besaß, einfach umschrieben, ausgezeichnete Maße. Überall die richtigen Proportionen.
Deshalb fiel es mir leicht, mir vorzustellen, wie sie wohl aussehe, wenn sie nichts mehr trug als ihre Haut. Nichts wünschte ich mir im Augenblick mehr, als dass sie genauso, wie sie jetzt unter der Dusche stand, leise zurück ins Zimmer käme, sich mir langsam Schritt für Schritt näherte.
Ich liebäugelte mit der Vorstellung, dass sie vor meiner Couch auf die Knie fiele und mich an den intimsten Stellen berührte. Mit der Hand, mit dem Mund vielleicht. Ich ging so in diesen Gedanken auf, dass meine Fantasie mir vorspiegelte, ihre Stimme zu hören: »Es hat dich erregt, was ich mit dem Mann in der Tiefgarage gemacht habe.«
»Ich muss gestehen, der Gedanke tauchte auf und ist mir nicht unsympathisch.«
Ich sah ihr lachendes Gesicht vor mir.
»Gib mir meine Kleider, Liebling.«
»Ich habe sie nicht!«
»Du hast sie mir ausgezogen.«
»Nein! Das hast du selbst getan. Ich wollte das nicht. Aber jetzt – was soll ich machen – jetzt lechze ich nach deinen festen Brüsten, nach den unsagbar schönen Titten, jetzt wo ich sie vor mir sehe.«
Ich steigerte mich mehr und mehr in diese bildhafte, unwirkliche Szene, fühlte, wie ich meine Hand nach ihr ausstreckte, um nach dem Busen zu greifen.
»Nicht anfassen, Paul. Nein! … bitte nicht! Ich will nicht, dass du mich berührst.«
Ich spürte, wie ihre Hand meine wegdrückte. -
Als Minuten später der „Sprühregen“ verstummte wachte ich auf.
Corvina kam zurück und gleich erfüllte ein Hauch köstlicher Cremes und das Odeur wertvoller Öle die Luft.
Ich öffnete die Augen, während ich ihre warme Stimme vernahm.
„Du brauchst nicht im Sitzen zu schlafen. Ich habe dir doch extra frisches Bettzeug gebracht. Also – mach’s dir bequem.”
Wie eine Königin, wie ein Model auf dem Laufsteg, kam sie langsam, nur in einen Bademantel gehüllt, mit leichten Schritten zu mir herüber.
Heiliger Strohsack!
Ihre Schönheit wühlte mich plötzlich auf, mehr noch als das primitive Gedankenspiel. Ihre Anwesenheit machte mich ziemlich nervös.
Während sie auf mich zuging, strich sie sich durch die Haare und fragte: „Und? Wie fühlst du dich in deinen neuen vier Wänden?“
„Ich weiß nicht. Ganz wohl glaube ich. Jedenfalls würde ich es Klasse finden, wenn mich jeden Tag eine hübsche Gastgeberin so freundlich wecken würde.“
Die Journalistin erreichte mich jetzt und legte mir ihre schmale Hand auf die Brust. Fast unbemerkt öffnete sie ohne mich zu fragen die Knöpfe meines Hemdes, einen nach dem anderen. Darauf reagierte ich ein wenig bestürzt und sie lächelte mich etwas verlegen an und sagte: „Im Moment fällt es mir leicht, eine freundliche Gastgeberin zu sein, denn du gefällst mir sehr.“
Corvina neigte ihren Kopf zu mir herunter und legte ihren Mund an mein Ohr.
„Du gefällst mir sehr, Paul“, hauchte sie wieder. Dabei schloss sie halb die Lider und ließ ihre tastenden Finger über meine entkleidete Brust gleiten, bis sie unter meinem Ohr waren. Dort verweilten sie einen Augenblick, dann streichelte sie mein Haar, küsste meinen Hals und sagte immer wieder diese törichten Worte: „Du gefällst mir Paul. Ich bin verrückt nach dir.“
Einer solchen Frau konnte niemand lange widerstehen. Sie wusste das! Deshalb versuchte ich es erst gar nicht, mich ihr zu widersetzen. Warum auch? Nur, dass Corvina mich so mühelos durchschaute, machte mich unsicher, sodass mir einen Augenblick die Klarheit fehlte, ob ich mich darüber freuen sollte oder nicht. Ich holte einmal tief Luft.
Corvina murmelte irgendetwas gegen meine Wange. Dann spürte ich schon die Wärme ihrer Lippen. Ihr Atem wurde schneller und ihre Hände lebendiger. Sie hauchte mir unverständliche Wortfetzen ins Ohr. Es machte nichts aus, dass ich die Worte nicht verstand. Was sie tat, das begriff ich gleich.
„Hast du die Monografien des Mahatma-Ordens allesamt auf einmal durchgelesen?“, keuchte ich. „Oder was macht dich so verrückt?“
„Du!“ schnaubte sie. „Ich bin geil! Kommt ja selten genug vor, dass ich einen Mann in meine Wohnung lasse, der auch noch über Nacht bleibt.“
Ich wurde richtig kribblig bei solcher geballten Ladung, und sie warf mir einen Blick zu, der mehr sagte als alle Worte.
Corvina nahm meine Hand, zog mich hoch vom Sofa und anschließend hinter sich her.
„Komm“, sagte sie, „wir wollen uns lieben.“
„Aber bitte … bitte ohne Kriegswaffen “, entgegnete ich gespielt vorsichtig.
Sie knuffte mir in die Seite.
“Du bist fies, Paul! Richtig fies!“
* * *
Ins Schlafzimmer angekommen, ließ Corvina meine Hand los, und ich legte sie auf ihre Schulter.
„Du bist sehr schön, Corvina“, sagte ich und machte ihr Komplimente, die sie sichtlich genoss. Sie kam mir noch näher und unsere Körper berührten sich. Ich fühlte die Wärme, die sie abstrahlte.
„Ja! Das weiß ich“, hauchte sie. „Ich bin schön. Jetzt noch. Aber eines Tages werde ich alt sein und meine Brüste herunterhängen bis zur Bikinizone. Mein knackiger Po wird Falten haben, die bis zu den Kniekehlen reichen und meine straffen Beine werden das Bild einer ganzen Orangenplantage abgeben. Dann kann ich mir die Muschi mit Zucker pudern und nicht ein einziger Mann wird Interesse daran haben, sie zu lecken.“
Ihre Wärme rieselte durch meinen Körper. Ich dachte nicht an später, genoss nur den Augenblick, völlig entspannt mit Wohlbehagen.
„Dazu habe ich einen kleinen Witz parat. »Treffen sich drei Generationen, also die Oma, deren Tochter und die Enkelin. Sagt die Enkelin: ‚Ich habe heute zum ersten Mal gefickt. Liebe Zeit - tat das weh.“ Drauf meint die Mutter: „Das ist nichts gegen den Schmerz, als ich dich geboren habe.“ Sagt die Oma mit entspanntem Lächeln im Gesicht: „Das ist noch gar nichts. Ihr wisst nichts von echten Schmerzen. Ich bin heute mit dem Kitzler in der Fahrradkette hängen geblieben. Das tat weh!« “
Ein gequältes Lächeln zeigte sich auf dem Gesicht meiner Partnerin. War wohl kaum ein passender Witz in dieser Situation, deshalb zog Corvina mich kommentarlos näher zu sich heran. Sie umfasste meine Taille mit dem Arm und hielt mich fest, ganz fest.
Ich ließ es zu, warf mich in ihre Umarmung hinein. Mein Mund fand den ihren, Corvina öffnete begierig ihre Lippen und ließ meine eifrige Zunge eindringen. Ich küsste sie wild.
Die schöne Reporterin griff nach meiner Hand und führte sie von der Schulter weg, tiefer, bis sie auf ihrem Busen lag.
„Ich … ich, oh Paul. Ich will dich. Jetzt!“
Wortlos streichelte ich sie. Glückseligkeit durchströmte mich, denn ich hatte wirklich Glück. Glaubte ich doch nicht mehr an das Märchen, dass jeder Mann jede Frau bekommen kann, wenn er nur will. Es stimmt auch nicht, dass es einfach ist, als Detektiv eine Beziehung mit seinen Klientinnen anzufangen, wann immer man Lust darauf hat. Das sind Erfindungen, Wunschvorstellungen, die in den Köpfen mancher Männer, Schriftsteller und Filmemacher bestehen. Die Realität spricht eine andere Sprache. Auch heute noch muss um die Gunst der Frauen und Männer gekämpft werden – auch heute noch spielen Intelligenz, Humor, gepflegtes Äußeres und eine gewisse erotische Ausstrahlung eine große Rolle, will man einen Partner fesseln. Je nach Anspruch der Protagonisten klappt das gut oder weniger gut.
Sie keuchte, als meine Hand über den Stoff ihres Bademantels in den Ausschnitt fuhr. Jetzt spürte sie meine Fingerspitzen auf der nackten Haut und an den Warzen. Corvina zuckte zusammen, als ein wohliger warmer Schauer ihren Körper durchfuhr. Fast unbemerkt spreizten sich ihre Oberschenkel.
„Beim Sex werde ich immer extrem nass. Viel nasser als andere Frauen“, hauchte sie. „Ich hoffe, das ist nicht unangenehm für dich - Oh … Ahh … Oh bitte. Paul!“
Ich wollte ihr sagen, dass es mir nichts ausmachte, quittierte ihre Bedenken aber lieber mit gierigen, saugenden Küssen an ihren Warzen, die rasch wie kleine Pfeilspitzen aus den Vorhöfen emporragten. Abwechselnd busselte ich ihre Titten, leckte und lutschte an ihnen.
„Oh, ist das gut. Das ist so gut, Paul.“
Beinahe eilig griff ihre Hand zu der Ausbuchtung meiner Jeans, deren Stoff sich noch mehr spannte, als Corvina mit ihrer Handfläche darüber fuhr.
Sie lächelte beglückt. Mit feuchten Augen sah sie mich an, als sie das Pochen meines Penis spürte.
Jetzt wurde es ernst!
Sie löste sich aus meiner Umarmung, ging vor mir herunter und zerrte an meiner Hose.
Meine Gedanken überschlugen sich.
Wie hatte sie doch so schön gesagt: ‚Ich bin eine Frau, die es versteht, das Notwendige mit dem Nützlichen zu verbinden. Deshalb nehme ich mir auch das Recht heraus, meine weiblichen Vorzüge einzusetzen, wenn es unerlässlich ist.’
War ich jetzt an der Reihe?
Ich war verunsichert, ein Gefühl, welches ich nicht mochte. Aber weshalb unternahm ich nichts?
Warum ließ ich es zu, dass die Frau mir plötzlich so nah kommen konnte. So nah, dass ich den angenehmen Duft ihrer Haut riechen konnte - einen natürlichen, unverfälschten, fraulichen Duft.
Immer mehr Fragen türmten sich auf, wie meterhohe Wellen des Meeres.
Ich wich ihr eilig aus.
„Was ist los, Paul?“, fragte sie mich irritiert.
„Du sagtest, ich sei bei dir sicher, jetzt ...“
Mitten im Satz brach ich ab und fragte mich, ob sie das gleiche Spiel mit mir begann wie mit dem Informanten, der jetzt die Kartoffeln von unten zählen konnte? Warum tat diese Frau so etwas?
Corvina sah zu mir hoch, direkt in meine Augen. Mit ihrem Blick beruhigte sie mich, so als kannte sie meine Befürchtungen, als konnte sie meine Gedanken offen vor sich sehen und aus ihnen lesen.
„Es ist in Ordnung, Paul“, sagte sie mit warmer Stimme.
„Aber ...“
„Die Liebe! Die Liebe ist zu uns gekommen. Alles ist in Ordnung.“
„Aber ...“, versuchte ich es erneut.
Ergebnislos!
Zwar versuchte ich sie noch einmal abzuwehren, doch ich scheiterte, denn die junge Frau hatte es sich in den Kopf gesetzt, mir meine Hose zu öffnen.
Es gelang Corvina, mit der Hand in den Hosenschlitz zu greifen. Sie wollte die weiche Haut da drinnen spüren, das Pochen, das Zucken, die Härte.
Zärtlich umfasste sie meinen Schwanz und ganz vorsichtig ließ sie ihre Hand auf und ab gleiten.
„Oh Paul!“, hauchte sie wieder.
Sie zog die Jeans samt den Shorts über meinen Po und dann herunter bis unter die Kniekehlen. Dann blickte sie erstaunt zu mir hoch.
„Du bist beschnitten“, stellte sie verlegen fest, als sie mein bestes Stück sah. Einen kurzen Moment schaute sie ungeniert hin, kniff dann höflich die Lider fest zusammen und fragte: „Aus religiösen Gründen?“
„Nein. Aus Medizinischen. Ich hatte als Kind Phimose.“
„Hört sich irgendwie musikalisch an, so wie Philharmoniker.“
Sie kicherte unterdrückt.
„Ist aber nichts anderes als eine simple Vorhautverengung.“ Meine Stimme klang rau, als ich das sagte.
„Und rasiert bist du auch“, stöhnte sie erregt. „Du hast wirklich einen genialen, einen gewaltigen »Schwanzhammer« in deiner Hose“, lobte Corvina mein Geschlecht anerkennend.
Gleich nimmt sie ihn in den Mund, ging es mir durch den Kopf.
„Ich dachte einen Schwanzhammer gibt es nur in der Schmiede“, keuchte ich.
„Ich würde nicht so sicher sein, Paul.“
Sie öffnete ihren Mund.
Jetzt!
Ich schloss die Augen.
Ihre Schmolllippen stülpten sich über meine dicke, lilafarbene Eichel, die spitze Zunge leckte den Kranz. Es bereitete ihr Spaß, mir die Kuppe immer wieder von neuem abzulutschen; mich machte das Zungenspiel dermaßen geil, dass ich meine dicke Nülle sofort wieder aus ihrem Mund herausnehmen musste, um nicht abzuspritzen.
Bewegungslos hielt ich meinen Penis nah vor ihre Lippen, kühlte ihn an der Luft, um die heiße Samenflut in den Sack rückfließen zu lassen.
Doch die Pause war von kurzer Dauer. Wieder stülpte
Corvina ihre weichen, feuchten Lippen über meine Eichel. Ihr warmer Atem umspielte die Kuppe, und als sie die Zunge in das kleine Schlitzchen bohrte, grunzte ich wie ein verliebter Eber.
Corvina spürte deutlich, dass ich Mühe hatte, meinen Orgasmus zu kontrollieren. Deshalb sagte sie leise: „Lass es kommen … lass es kommen, Schatz.“
Es wäre ja so einfach gewesen, schon jetzt alles abzugeben – jetzt gleich. Nur das wollte ich nicht. Ich wollte mit ihr schlafen; meinen Schwanz dort hinstecken, wo er hingehörte; in ihre heiße Muschi.
„Komm hoch und bücke dich!“, befahl ich ihr tonlos. „Ich will dich von hinten besamen. Komm, bitte!“
Breitbeinig stellte ich mich hinter Corvina und drückte sie vornüber herunter. Stöhnend vor Erregung stemmte sie mir ihren Po entgegen. Dabei sah ich ihre weit geöffneten Schamlippen, die sich erwartungsvoll danach sehnten, meine harte Rute in sich aufzunehmen. Ich packte sie an den Schultern und stieß meinen Schwanz in ihre Muschi. Mit harten Stößen begann ich sie lustvoll mit meinem „Schwanzhammer“ – so wie Corvina meinen Penis liebevoll nannte - zu hämmern. Immer schneller und härter. So fest, so tief ich konnte.
„Ja, Paul … Fick mich!“, bat sie mich nach Luft ringend. Sie hatte kein Problem damit, mir zu sagen, was ich tun sollte. „Besorg es mir! Ich brauche das; ich will es … jetzt …“, keuchte die junge Frau bei jedem Stoß. Es traf wirklich zu, wie sie zuvor angekündigt hatte. Ihre Vagina war extrem nass und schmatzte immer wieder laut, während ich sie penetrierte.
"Ja, komm! Komm jetzt!“, rief ich ihr zu, als ihr Körper andeutete, dass sie jeden Moment so weit war.
„Spritz in mich“, verlangte sie mit verklärtem Gesicht.
Mein Schwanz füllte sie aus und Corvina genoss es in vollen Zügen; das sah ich ihr an.
„Oh ja, du Wilder! Komm!“, wimmerte sie ungehalten und sie sagte mir sehr deutlich, was sie von mir erwartete. „Oh fick mich … ja … jaa fick mich!“
Sie wurde noch lauter, und drückte sich gegen meinen Penis.
Heiliger Strohsack!
Das gab mir den Rest.
„Jaaa, Liebes … ich spritze … oh … ha … ha … Halleluja … mir kommt ’s.“ Und gleich darauf: „ fühlst du mich? Spürst du, wie mein Sperma zu dir kommt?“
„Ja!“
Corvina stemmte sich mir noch heftiger entgegen, gab sich mir noch bedingungsloser hin und ihr kleines Fickloch saugte noch mehr an meinem Schwanz, als sie spürte, dass ich zu spritzen begann.
„Jaaahhh!“, brüllte ich.
Ich riss sie ganz eng an mich heran, während die erste Ladung Sperma aus meinem prall gefüllten Sack tief in ihre saugende Muschi schoss.
„Ohhh Paule, Schatz, jaaa!“ winselte Corvina.
„Fülle mich Liebling! Gib mir alles … ja … alles!“
Ihre Pussy zitterte, als ich mich keuchend in ihr entleerte … -
„Oh war das schön, Paul!“ hauchte Corvina entzückt. „Sag mir, dass es für dich geil war mit mir, bitte!“
„Ja! Es war wundervoll mit dir, Corvina!“, gestand ich ihr ehrlich. „Und was noch besser ist. Ich bin lebendig; ich lebe noch.“
„Frecher Kerl!“, fauchte sie mich an, und ich wusste, dass unser Liebesspiel an dieser Stelle noch nicht zu Ende war.
Kapitel 5
Der Anschlag
Ein neuer, regnerischer Morgen zog herauf. Corvina musste sich weiter mit Recherchen über den "Mahatma-Orden" beschäftigen, und ich nahm mir vor, ihr dabei irgendwie zu helfen. Heute musste ich sie nicht begleiten, denn die Journalistin fuhr zunächst zu ihrer Zeitung, um mit dem Redakteur über den neuesten Stand der Dinge zu sprechen. Den entstandenen Leerlauf nutzte ich, um dem umstrittenen Arzt einen Besuch abzustatten, obwohl ich eigentlich nicht mehr ermitteln wollte. Was ich mir davon versprach, konnte ich nicht sagen. Jedenfalls herrschte als Antriebfeder der Wunsch vor, dem Doktor das Erlebnis mit Susanne vorzutragen und ihm ein bisschen die Leviten zu lesen.
Ich begleitete Corvina zu ihrem Auto, einem schwarzen VW-Beatle, wartete, bis sie losfuhr, und verließ den Parkplatz in Richtung City, nachdem ich ihr noch mal lächelnd zugewinkt hatte.
Unterwegs traf ich den Besitzer des Kiosks, der außerhalb seines Geschäftes daran arbeitete, das Regenwasser vom Dach seiner Verkaufsbude so umzuleiten, dass es nicht auf die Zeitungen in den Auslagen tropfte.
Ich stellte mich vor seinen Laden und wartete geduldig, bis es ihm einfiel, seine Arbeit zu unterbrechen und mich zu bedienen.
„Ja?“, fragte er griesgrämig, während er in seine Bude ging.
„Ich hätte gern eine Schachtel Camel Filters.“
Er gab mir das Päckchen Zigaretten, wechselte die zehn Euro, die ich ihm gab, und legte das Restgeld auf den Ladentisch.
„Wohnen Sie hier“, wollte er beiläufig wissen. „Ich habe sie öfters zusammen mit Corvina gesehen.“
Ich konnte nicht verhindern, dass ich ihm mit irgendetwas antworten musste. Nur die Wahrheit durfte es nicht sein, die ging ihn nichts an.
„Nein“, murmelte ich deshalb mit angekratztem Unterton, „ich wohne nicht hier. Ich bin mit Corvina befreundet und besuche sie ab und zu.“
Der kleine rundgesichtige Mann fuhr zusammen, als ob ich ihm eine verpasst hätte.
„Ahh … ach so“, stotterte er verlegen. Es schien ihm plötzlich peinlich zu sein, seine Neugierde an mir auszulassen.
Mit aufgesetztem Lächeln nahm ich das Geld an mich, nickte ihm kurz zu und ging.
Ich fuhr mit der Stadtbahn in die City und erreichte nach ungefähr zehn Minuten mein Ziel.
‚Dr. Wolfgang Booth, Arzt für Neurologie, Psychiatrie’ stand auf dem weißen Plastikschild.
Etwas zaghaft klopfte ich an, trat in das Vorzimmer, und die Arzthelferin, eine Blonde, fragte mich nach meinen Wünschen.
„Ich möchte den Doktor sprechen“, sagte ich freundlich und lächelte verbindlich.
Das Mädchen verliebte sich sofort in mich, richtete ihren Oberkörper auf und streckte mir keck ihre vollen Brüste entgegen. Sie erwiderte mein Lächeln fast übertrieben herzlich, fragte aber mit Nachdruck: „Haben Sie einen Termin?“
„Nein.“
„Dann wird es aber schwierig. Es ist ziemlich viel los heute.“
„Es ist wichtig“, gab ich zu bedenken.
Sie wiegte den Kopf hin und her.
„Dann müssen Sie leider lange warten, bestimmt eine Stunde oder mehr.“
„Egal. Das nehme ich wohl oder übel in Kauf.“
„Haben Sie vielleicht noch etwas zu erledigen? Ich nehme Ihre Daten auf, und Sie kommen später wieder.“
Ich war einverstanden, und vertrieb mir die Zeit in der Stadt, indem ich durch Läden und Kaufhäuser streifte und nebenbei über den Fall und meine Aufgabe nachdachte.
Pünktlich, eine Stunde später, stand ich wieder in der Praxis.
„Es dauert noch einen ganz kleinen Moment. Nehmen Sie bitte so lange im Wartezimmer Platz“, empfing mich die Blonde lächelnd.
Es dauerte einen „ganz großen Moment“, bis ich endlich im Sprechzimmer saß. Hier bekam ich Bedenken, ob es richtig war, diesen Mann zu besuchen. Was wollte ich hier eigentlich? Zwar hatte ich mir einen schönen Vers zurechtgelegt, aber in diesem Augenblick vergaß ich alle Umgangsformen. Wahrscheinlich lag das daran, dass der Psychiater sehr autoritär auf mich wirkte, als er den Raum betrat, und mit dunkler Stimme fragte: „Was kann ich für Sie tun?“
Ich schätzte sein Alter auf etwa Ende 40, was allerdings auch täuschen konnte. Er hatte schon grau meliertes Haar und trug einen Oberlippenbart. Sein Gesicht, die Augen scharf und durchdringend, strahlte Wärme und Vertrauen aus.“
„Heihl“, stellte ich mich kurz vor. Prompt setzte der Arzt ein überlegenes Lächeln auf.
„Sie erwarten aber jetzt doch nicht von mir, dass ich mit „Hitler“ antworte“, kreischte er vergnügt.
„Nö“, murrte ich ein bisschen beleidigt, obwohl ich den Witz bereits kannte. „Ich denke ja auch nicht, dass ich vor einem „Boothsmann“ strammstehen muss.“
Sein Lächeln fror ein. Er räusperte sich.
„Sie sagten meiner Sekretärin, es sei wichtig“, stellte er anschließend sehr nüchtern fest. Der Doktor, mit seinem buschigen Schnurrbart und dem gesunden energischen Gesicht, wartete geduldig auf meine Antwort. Seine gepflegte Hand griff immer wieder in die vor ihm liegende Akte, um die Blätter spielend durch die Finger gleiten zu lassen.
„Es geht um ein Mädchen namens Susanne, das ich zusammen mit meinem Freund in einem heruntergekommenen Haus in der Uhlandstraße angetroffen habe. Sie befand sich in einem erbärmlichen Zustand.“
„Und?“
Der Mediziner lehnte sich in seinen Sessel zurück, schien etwas ungehalten zu sein, da es gar nicht um mich persönlich ging.
„Ich mache mir große Sorgen um sie, deshalb bin ich hier. Sie war so mit Antidepressiva zugedröhnt, die sie ihr verschrieben haben. Ich glaubte, sie müsse an den Folgen sterben.“
„Wie kann ich helfen?“
Ich hielt einen Augenblick inne, tischte ihm danach kurzerhand die komplette Geschichte auf, und erwartete zumindest, dass er ein wenig beeindruckt wäre von dem, was ich ihm soeben erzählte. Doch ich täuschte mich. Er blieb ruhig und gelassen.“
„Susanne, ja sie ist schon ein besonderes Fräulein, mit einem sehr starken, ausgeprägten Familiensinn. Ich bin manchmal ein bisschen enttäuscht über ihr Verhalten, aber die jungen Menschen haben ja eine andere Ansicht über das Leben als meine Generation.“
„Hören Sie“, unterbrach ich ihn, „das Mädchen ist schwer tablettenabhängig. Das wollen Sie doch nicht bestreiten. Sie wäre fast draufgegangen.“
„Ich kann dazu nichts sagen, weil Sie das nichts angeht. Nur so viel: Ihr fehlt nichts weiter als eine Familie.“
Er lenkte das Gespräch sofort in eine ganz andere Richtung, deshalb musste ich höllisch aufpassen, um ihm nicht auf den Leim zu gehen.
Fragend und irritiert zugleich sah ich Doktor Booth an.
„Ja, junger Freund, Familie ist wieder Mode geworden, wenn auch die Perspektive anders ist, als zu der Zeit, in der ich jung war. Man sieht das an der Tatsache, dass sie, die Familie, nicht nur Ausgangspunkt für Werbeslogans ist, sondern ins öffentliche Interesse gerückt ist. Ärzte und nicht zuletzt wir Psychologen, Wissenschaftler und Städtebauer machen die Familie zum Gegenstand neuer Theorien, Modelle und Experimente. Glauben Sie mir, Herr Heihl, selbst wer der Gesellschaft den Rücken kehrt, siedelt sein verlorenes Ich in einer Großfamilie an, oder – wenn Sie so wollen – in einer Kommune – heute heißt das ja Wohngemeinschaft.“
Er räusperte sich wieder.
„Dem Mädchen fehlt nichts weiter, als eine richtige Familie. Wenn sie diese hätte, bräuchte sie keinen Ersatz in Form von Tabletten“, wiederholte er sich.
Im Prinzip hatte ich begriffen, was er mir mit seiner recht hochgestochenen Ansprache vermitteln wollte. Der Mensch ohne Gemeinschaft verändert sich nicht. Er bleibt einsam und nimmt eigenartige Charakterzüge an. Das sollte die Botschaft an mich sein. Aber war das schon eine versteckte Rechtfertigung dafür, dass er viele seiner Klienten zu dem ominösen Geheimbund schickte? Ich konnte es ihm nicht beweisen; das vermutete ich ja nur. Deshalb versuchte ich es auch mal gebildet.
„Ist die Einsamkeit nicht gerade das Problem, das die Fachleute treibt, auf dem Gebiet Familie Experimente vorzunehmen?“, fragte ich vorsichtig und setzte sofort mit einer nächsten offenen Frage nach: „Ist es nicht die Hoffnung, dass Menschen sich in der Gemeinschaft auf das erwünschte Ziel, auf ihre intimsten Sehnsüchte und Begierden hin verändern?“
Der Psychiater schien anderer Meinung zu sein und runzelte die Stirn. Vielleicht hatte ich ihn auch durch meine intelligenten Fragen verwirrt oder er verstand sie nicht gleich, wollte sie auch nicht verstehen. Deshalb fügte ich noch hinzu: „Es gibt viele Menschen, die sich nach Veränderung ihres Lebens sehnen. Sie werden aber keine Veränderung finden, wenn die sogenannten Fachleute nicht in der Lage sind, ihnen eine Entfaltung zu zeigen, die wirklich in ihrem Leben einen Wandel herbeiführt. Eine Sekte, ein Geheimbund oder so etwas in dieser Richtung, sind da wohl aber nicht das richtige Mittel. Sie können doch nicht eine Familie ersetzen! Niemals. Vielmehr irren Menschen wie Susanne umher in der Dunkelheit, zugedröhnt mit Tabletten. Sie glauben alles, was man ihnen eintrichtert, ohne die Fähigkeit zu besitzen, es zu prüfen.“
„Sie sind sehr direkt, Herr Heihl. Obwohl ich von der Familie sprach, haben Sie das Thema geschickt mit einem ganz anderen verquickt. – Also, was wollen Sie wirklich von mir?“
Ich zögerte und suchte nach passenden Worten. Es wurde mir schwer, unter seinen strengen Blicken meine Haltung zu bewahren, aber schließlich setzte ich wieder mein verbindliches Lächeln auf und sagte: „Sehr viel weiß ich nicht über eine Gesellschaft, der Susanne offensichtlich auch angehört. Nur dies: Der Mahatma-Orden ist eine Gruppierung, die nichts mit Religion und sozialen Hilfen zu tun hat – wie man sie von einer gewöhnlichen Kirche erwarten kann. Schon gar nicht ist er eine Familie. Vielmehr nimmt die Liga eher die Stellung eines Swingerklubs an.“
„Und was ist daran verwerflich, wenn erwachsene Menschen dort ihr Glück zu finden suchen und das machen, was sie wollen?“
Ich zuckte die Schultern und wählte meine Worte sehr vorsichtig.
„Weiß nicht“, sagte ich, „ich glaube nichts.“
„Sie sprachen von Veränderung, von Wandel. Dies ist ohne einen entsprechenden Willen aber nicht zu haben.“
Er stand auf, kam zu mir herum und drückte mir drei Plastikpfeile in die Hand. Dann ging er auf ein elektronisches Dart-Spiel zu, welches an einer Wand des Raumes hing und schaltete es ein.
„Werfen Sie die Pfeile nacheinander auf die Scheibe“, forderte er mich freundlich auf. „Versuchen Sie bei jedem Wurf das Zentrum zu treffen.“
„Ich habe darin keine Übung“, gab ich zu bedenken und konnte mich des Gefühls von Unbehagen nicht erwehren.
„Na los, machen Sie schon. Konzentrieren Sie sich. Treffen Sie die Mitte. Wenn Sie es wollen, schaffen Sie es auch.“
Zögernd warf ich den ersten Pfeil.
Daneben!
Der Pfeil blieb außerhalb des Feldes am Rand der Scheibe stecken und fiel kurz darauf herunter.
Ich warf ein zweites Mal. Viel zu stark. Der Wurfpfeil klatschte gegen die klein gelöcherte Plastikplatte und stürzte gleich ab.
Über Dr. Booth´ s Gesicht huschte ein triumphierendes Lächeln.
Ich hielt noch einen Pfeil in der Hand, nahm mit zugekniffenem linken Auge Maß, und feuerte ihn in Richtung Scheibe.
„16 Single!“, krächzte die elektronische Stimme zu uns herüber, „Spieler zwei. Start Dart!“
Der Psychiater stellte sich auf meinen vorherigen Standort, streckte seinen Arm in die Höhe und ließ ihn dann blitzschnell mit Schwung nach unten sausen. Der Pfeil zischte aus seiner Hand und prallte mit einem hellen Bums auf den runden Diskus.
Alle Lichter der Maschine blinkten.
„Bulls Eye!“
Das gab es doch nicht! Schon bei seinem ersten Versuch steckte der Pfeil in dem Bullenauge.
„Das war Glück. Reiner Zufall“, rechtfertigte ich mich.
„Meinen Sie? Selbst wenn man wie Sie, mit den Regeln des Spiels nicht vertraut ist, kann man sehr leicht ableiten, dass ich schon jetzt gewonnen habe. Aber sehen wir mal weiter. Ich habe ja noch zwei Würfe.“
„Bulls Eye!“, kreischte es vom Dart-Spiel. Alle Lichter der Maschine blinkten.
Er ließ mir keine Zeit für einen Einwand, sondern setzte gleich mit dem dritten Wurfgeschoss nach.
Wieder „Bulls Eye.“
„Sie haben sehr viel Übung im Werfen, das sieht man. Da ist es klar, dass ich verliere.“
Dr. Booth schüttelte den Kopf.
„Reiner Wille, mein Freund. Ich will den Mittelpunkt treffen und ich schaffe es!“
Klar, dass ich Revanche forderte, aber das Gleiche passierte. Ich warf daneben; er traf.
Zwar konnte ich nicht auf Anhieb erkennen, was er mir mit der Lektion demonstrieren wollte. Denn, dass jemand ein Spiel nur durch einen starken Willen zu beeinflussen vermochte, daran glaubte ich nicht. Trotzdem wurde mir eines sehr schnell deutlich. Doktor Booth konnte gut werfen. Und bei dieser Erkenntnis kamen mir plötzlich merkwürdige Gedanken. War es denn völlig absurd, dass ein Plastikpfeil durch ein Wurfmesser ausgetauscht werden konnte?
In diesem Augenblick polterte es hastig und energisch gegen die Tür – und ohne erst die Aufforderung abzuwarten, erschien die Arzthelferin auf der Schwelle.
„Verzeihung Doktor ...“ Die Blonde rang mühsam nach Worten.
Mit halb ärgerlichem, halb ungeduldigem Stirnrunzeln rief der Psychiater: „Was wollen Sie?“
Er fuhr sie zornig an: „Sie sehen doch, dass ich beschäftigt bin.“
„Entschuldigen Sie, Doktor“, sprach die Sekretärin kleinlaut weiter, „aber haben Sie die Patientin vergessen, sie wartet seit ...“
„Hinaus, sage ich! Los verschwinden Sie schon!“, fuhr er ihr ins Wort. Und zu mir gewandt sagte er ruhig, aber noch immer ärgerlich: „Sie sehen, ich habe keine Zeit mehr für Sie.“
Ich ging zu Tür.
„Haben Sie etwas mit dem ominösen Mahatma-Orden zu tun, Doktor Booth?“, fragte ich ihn ganz offen, weil er mich jetzt nicht mehr rausschmeißen konnte. Es folgte eine kurze Pause in der Booth nachdachte, und dann kam die Frage: „Was soll diese komische Bemerkung?“
„Reine Neugierde, sonst nichts.“
Er überlegte kurz, was er antworten sollte. Dann erwiderte er in einem trockenen, sachlichen Ton: „Ich kann mir nicht vorstellen, was Sie das angeht, selbst dann nicht, wenn es so wäre.“
Das klang nicht mehr freundlich und auch seine Abschiedsworte trafen nicht gerade den guten Ton.
„Sie haben hier im Namen einer meiner Klienten vorgesprochen, mich für ihre Tablettensucht verantwortlich gemacht, mit mir über nebensächliche Dinge wie Familie und Veränderungen diskutiert und das Dart-Spiel verloren. Was soll ich von Ihnen halten? Könnte es sein, dass Sie ein Dummkopf, ein Versager sind? Oder doch ein ganz gerissener Hund?“
„Was glauben Sie denn?“, fragte ich zynisch zurück.
„Ich glaube, dass Sie keine Ahnung von all dem haben, was Sie zu wissen wähnen. Nur Vorurteile - ohne etwas zu erkennen. Nur Intoleranz gegen etwas, was Ihnen fremd ist. Sie kennen nichts davon, wie man Schmerz in Lust verwandelt, Leid in Freude verändert. Stattdessen nehmen Sie an, alles sei verhext und beim Betrachten der menschlichen Fantasie tun sich für Sie Abgründe auf und Sie wenden sich angewidert ab. Aber Sie sollten genau hinschauen.“
„Danke. Das war deutlich und eine ausführliche Analyse. Eine perfekte Ansage!“
Ich streckte ihm meine Hand hin.
„Von dem Messerwerfer haben Sie natürlich auch nichts gehört, wie!? Von ihm konnte man in allen Zeitungen lesen.“
Er griff nach meiner Hand, und machte sonst keine weitere Bemerkung mehr darüber.
„Wiedersehen, Herr Heihl“, sagte er spöttisch.
„Auf Wiedersehen.“
Damit war ich draußen.
* * *
Ich steckte mir eine Camel an, und während ich dem Rauch nachsah, sortierte ich meine Gedanken. Sicherlich gehörte der Besuch bei Dr. Booth nicht zu meinen besten Ideen. Susanne als Grund meines Besuches vorzuschieben, bekräftigte nicht gerade meine Intelligenz. Das hätte ich auch anders machen können. Also ging ich nochmals alles durch, während ich rauchte.
Für mich kam ab sofort der Psychiater als Hauptverdächtiger in Frage. Es passte einfach zu viel zusammen. Obwohl ich mir als Täter auch den Hippie aus der Uhlandstraße vorstellen konnte oder jemand ganz anderen, den ich bisher noch nicht kannte. Aber das herauszufinden war trotz allem Sache der Kripo. Ich durfte mich hier einfach nicht einmischen. Aufpassen, dass Corvina nichts passiert, so lautete mein Auftrag. Mehr nicht.
Ich warf die Kippe weg und trat sie aus. Dabei fiel mir ein Fahrzeug auf, ein alter, roter Renault 4. Von Weitem betrachtete ich den fahrbaren Untersatz. Der französische Oldtimer ist in Deutschland selten geworden, deshalb sogen meine Blicke sich an diesem Blechknäuel fest. Fast im selben Augenblick startete der Wagen, fuhr langsam an und kam dann auf mich zugerast. Innerhalb weniger Sekunden erkannte ich die Situation. Gehetzt irrten meine Blicke nach einer Deckung suchend umher, denn ich erkannte nur zu klar die böse Absicht des Fahrers. Als Sicherheit blieb mir nur ein großer Baum drüben auf dem Parkplatz eines Supermarktes.
Quietschend schleiften die Reifen des R4 über den Asphalt.
Ich erfasste meine Chance und rannte los auf den schützenden Baum zu, denn der Kerl wollte mich anfahren, mich mit seinem Auto erledigen. Gestresst ließ ich den Renault auf mich zukommen und signalisierte dem Fahrer wie ein Torkeeper, dass ich nach links ausweichen würde. Ich sprang jedoch im letzten Moment rechts an dem heranjagenden Fahrzeug vorbei. Der Trick funktionierte.
Der Blödmann nahm doch wirklich an, dass ich links wegspringen würde, und riss das Auto deshalb auch links herüber. Er übersteuerte - und schon hörte ich es scheppern. Er knallte mit dem Vorderrad auf den hohen Bordstein an der Begrenzung des Platzes. Der Kerl hatte aber Glück im Unglück, denn er gewann sofort wieder die Kontrolle über das Fahrzeug und die Achse hatte nichts abbekommen. Er setzte die Karre zurück und raste abermals auf mich zu.
Völlig außer Atem und vollkommen von seiner erneuten Attacke überrascht, erreichte ich den Baum und sprang hinter ihn. Beinahe erwischte er mich mit der Stoßstange in den Kniekehlen. Der Fahrer schien vom rechtzeitigen Bremsen nichts zu halten und donnerte frontal gegen die Eiche - und zwar mit solcher Wucht, dass sein Oberkörper gegen das Lenkrad und sein Kopf gegen die Scheibe schlug. Der rechte Kotflügel samt der Stoßstange und dem Scheinwerfer gingen zu Bruch. Nebenbei bemerkt, die Eiche wich bei diesem Manöver keinen Millimeter zurück.
Von nun an war ich wach wie ein Raubtier, nur änderte sich blitzartig die Situation. Kaum hatte ich mich vom zweiten Schreck erholt, da riss der Fremde die Fahrertür auf und sprang halb aus dem Wagen.
Was hatte der mit einer Sturmhaube maskierte Flegel jetzt vor?
Instinktiv suchte ich Deckung hinter dem Baum, als ich ein leises Schwirren hörte - dann einen gedämpften undeutlichen Aufschlag.
War das jetzt alles? Ich hörte, wie mein Angreifer die Autotür zuknallte, Gas gab und hektisch das Weite suchte.
Vorsichtig, mit klopfendem Herzen, lugte ich hinter dem Baum hervor, um mich zu vergewissern, dass der durchgeknallte Typ auch bestimmt nicht mehr auf mich lauerte.
Als ich schließlich hinter dem Baum hervortrat, bemerkte ich etwas, was vorher nicht da war: einen Gegenstand. Es steckte tief in der Rinde des Baumes. Ich zog das Objekt heraus und staunte nicht schlecht. In meiner Hand hielt ich plötzlich ein Messer – ein Wurfmesser.
Das schockte mich!
Kapitel 6
Das Ritual
Lachend, mit strahlendem Gesichtsausdruck, kam Corvina auf mich zu, als ich sie wieder vom Redaktionsgebäude abholte.
„Ich hab’ sie“, jubelte die Journalistin. „Jetzt habe ich sie, die Brüder.“
Sie ballte die Faust und boxte in die Luft.
„Ja … ja! Ich habe sie erwischt und das war nicht mal so schwer, wenn man weiß, wo man suchen muss.“
Ihre Freude konnte sie kaum zügeln, und sie hielt mir ein Schriftstück unter die Nase.
„Was ist das?“
„Ein Auszug aus dem Vereinsregister!“
„Was?“
„Habe ich mir besorgt! Ein Vereinsregisterauszug.“
„Das passt ja nur gar nicht zusammen“, meinte ich skeptisch, und ich sah meine Kritik durchaus als berechtigt an. Erst war es ein Orden, jetzt ein Verein.
„Bitte mach’s nicht so kompliziert, Corvina“, bat ich sie, „erkläre es mir mit einfachen Worten und wenn es geht, so kurz wie möglich.“
Sie lächelte, drückte mir einen Kuss auf die Wange und nahm mich verliebt in den Arm. Dabei freute sie sich aber nur über ihren Erfolg.
„Einfach ist das Paul. Sehr einfach. Es ist beides, ein Geheimbund und ein Verein. Der Zusammenschluss dient als Tarnung des Ordens. Er rechtfertigt den Besitz, die Zusammenkünfte und die Kultur.“
„Welche Kultur?“, fragte ich einigermaßen blöd.
„Das ist es! Es geht vordergründig um Indianerbräuche, insbesondere um Tänze und den Bau von Felltrommeln und Pauken.“
„Sag mal, spinne ich jetzt, oder bist du verrückt?“
„Nichts von beiden. Du spinnst nicht und ich bin nicht verrückt. Wir sind auf der richtigen Spur. Denn die wahre Kultur dieses Ordens sind die Sexzeremonien.“
Ich steckte mir ’ne Fluppe ins Gesicht und bot Corvina auch eine Camel an.
„Es ist ganz einfach. Jeder kann mit ein paar Leuten und einem geeigneten Vorstand einen Verein gründen, eine Satzung schreiben und diese beim Gericht in das Vereinsregister eintragen lassen. Die Gruppierung muss entweder kulturellen oder mildtätigen Zwecken dienen. Fertig!“
„Hör auf!“ unterbrach ich sie gelangweilt. „Ich habe keinen Bock, mir das Vereinsrecht erklären zu lassen. Ich will Namen wissen …“
„Da wird es schwierig“, meinte Corvina. „Die eingetragenen Namen sind überholt. Der Vorsitzende ist vor knapp drei Monaten gestorben, sein Stellvertreter nach Australien ausgewandert … “
„ … und der Kassenwart ermordet worden“, fiel ich ihr zynisch ins Wort.
„So mache ich nicht mehr weiter“, sagte ich. „Dieses Hin und Her macht mich total verrückt. Verein und Orden, Hippies und Tablettensüchtige, durchgeknallte Psychiater und Psychopathen. Mein Ende ist auch nahe, und bevor ich endlich weiß, wo es lang geht, bin ich tot.“
„Tot? Wieso tot?“
Ich erzählte Corvina von dem Anschlag auf mich, und ihre Freude verließ sie augenblicklich.
„Weißt du was, Corvina? Wir machen jetzt einen Schritt nach vorn. Wir statten dem Verein, dem Orden, dem Geheimbund, Puff oder was immer sonst, einen Besuch ab.“
Sie sah mich kritisch an.
„Du meinst wir sollen da einfach hingehen? Einfach so.“
Ich nickte.
„Ja einfach so. Gleich morgen. Die Adresse hast du jetzt ja.“
* * *
Am nächsten Tag nahmen wir uns nichts anderes vor, als dem Zirkel einen Besuch abzustatten.
Es war gegen Abend, als wir über die Stadtautobahn fuhren, um die zahlreichen Ampeln der einzelnen Orte zu umgehen.
In einer Seitenstraße studierte ich noch einmal den Stadtplan. Bis jetzt waren wir richtig.
Laut Karte und unserem Standort befanden wir uns auf der Parallelstraße, in der sich die „Basilika“ befand. Ich bog noch um zwei Ecken, dann hatten wir das Heiligtum gefunden.
Mit interessierten und staunenden Blicken kurvten wir auf den Parkplatz ein und ich stellte mit gemischten Gefühlen den Motor ab. Gespannt betrachteten wir beide das Anwesen aus der Ferne und Corvina pfiff leise durch die Zähne. Das war nicht damenhaft, aber sie konnte es beim Anblick des Gebäudes nicht unterdrücken. Das Anwesen übertraf die Bruchbude in der Uhlandstraße um Strecken.
„Die müssen ja Geld haben“, entfuhr es ihr anerkennend. Ich nickte nur. Meinen Mund bekam ich vor Staunen eh nicht zu.
Ich übertreibe nicht, wenn ich Ihnen schildere, was wir sahen. Eine erst kürzlich renovierte ältere Villa, die man nachträglich erweitert und fast vollständig umgebaut hatte. Glänzende Kupferplatten deckten ein neues rundes Dach, das einer Kuppel glich. Man könnte es mit einer Käseglocke vergleichen.
Die gepflegte Grünanlage vor dem Haus reflektierte die Hand eines Könners. Der Gärtner hielt hier alles penibel sauber und ordentlich.
Wir lösten uns aus dem Staunen und gingen vom Parkplatz den schmalen, gefliesten Weg hinüber zum Eingang und standen wenig später vor einer verschlossenen Tür. Neugierig sahen wir durch die sauber geputzte Scheibe. Dabei fiel mir auf, dass die Eingangshalle nicht sehr groß sein konnte. Einen rechten Einblick in den Innenraum des Gebäudes erhielt man aber nicht, weil alle von außen sichtbaren Türen verschlossen waren.
Neben einer schlichten Informationstafel, die an der linken Wand hing, lehnte ein Staubsauger. Also lag die Vermutung nahe, dass bei der Ordnungsliebe dieser Menschen, jemand anwesend sein musste. Ein verlassener Staubsauger passte einfach nicht ins Bild.
Ich suchte nach einer Klingel und fand sie an der rechten Außenwand. Behutsam drückte ich den runden Messingknopf bis zum Anschlag. Im Inneren ertönte ein Gong und gleich darauf schlurfte ein kleiner grauhaariger Mann heran und fragte uns schroff nach unseren Wünschen.
Ich bat ihn ungeniert um Einlass.
„Ich habe euch hier noch nie gesehen. Unsere Versammlungen sind nicht öffentlich.“
„Doch, doch“, log ich, „wir waren schon des Öfteren hier. Wir haben uns nur leider verspätet.“
Der „Türsteher“ glaubte uns nicht und zickte herum. Er könne nicht jeden hereinlassen und wir sollten ihm den Namen der Loge und der Unterkunft nennen, aus der wir kamen. Auf diese Frage konnte ich ihm nicht antworten, weil ich nicht recht kapierte, was er von mir erfahren wollte. Sehr schnell war ich deshalb mit meinem Latein am Ende. Mit der Gerissenheit einer Journalistin rechnete ich in diesem Augenblick nicht.
„Hören Sie“, kreischte sie den wachsamen Opa an, „wenn Sie uns nicht sofort hereinlassen, werde ich mich über Sie beim Prinzipal beschweren. Ich werde bei ihm Meldung machen, dass Sie Mitglieder schikanieren, und dass ...“
„Schon gut, schon gut.“
Das Wort „Prinzipal“ wirkte auf ihn wie ein Passwort. Er gab sein Misstrauen auf und klein bei.
„Ich kann unmöglich alle Leute kennen“, murrte er, deshalb ist es wichtig, dass ihr in Zukunft pünktlich seid.“
Er gab die Tür frei und drin waren wir.
Nachdem er uns durch das Foyer lotste, gelangten wir in eine Art Schleuse, die sich als eine Garderobe erwies. Hier mussten wir hinter einem Sichtschutz unsere Schuhe, Strümpfe und alle weiteren Kleider ausziehen und sie in ein quadratisches, nummeriertes Fach ablegen. Dafür erhielten wir eine schwarze Robe und die dazugehörige Kapuze. Offen gestanden fand ich mich in diesem Talarlook ziemlich albern, aber er ermöglichte Corvina und mir eine Tarnung, und machte uns unkenntlich für die anderen Teilnehmer.
Nachdem wir uns umgezogen hatten, betraten wir den Tempel.
Wow!
Mit 21 Jahren kann man wirklich nicht alles gesehen haben, was die Welt zu bieten hat, und genau aus diesem Grund blieb mir und Corvina die Spucke weg.
Das Innere der Kultstätte hatte eine runde Raumanordnung und die Größe eines Saals oder einer kleinen Halle mit hohen Wänden und Säulen, welche die Kuppeldecke und eine Empore trugen. Es kam uns vor, als befänden wir uns in einer Höhle oder einem riesigen Gewölbekeller. Das rührte daher, dass die Decke und die Wände mit einem Baustoff aus felsartigem grauem und weißem Naturstein verkleidet waren. Nur wenn man ganz genau hinsah, konnte man die Felsensteine als Fälschung erkennen. An manchen Stellen verzierten abstrakte Malereien Teile der Decke und Wände. Der Fußboden bestand aus italienischen Marmorfliesen, und selbst die Stühle sahen so kostbar aus, dass man es kaum wagte, sich auf die Polster fallen zu lassen.
Um das Zentrum des Tempels herum befanden sich kleinere offene Räume und Nischen. Dahinter lagen geschlossene Séparées.
Scheinbar gab es keine Fenster und kein elektrisches Licht. Dafür standen überall große Kerzen in goldenen Leuchtern. An den Wänden befanden sich verzierte Halterungen, in denen Fackeln brannten und aus Messingschalen loderten kleine Feuer, die punktgenau platziert jede Ecke des Tempels mit Licht erfüllten.
Prunk und Luxus erschlugen uns.
In der Mitte des Raumes gab es eine zweistufige kreisförmige Erhöhung. Auf dem Podest stand ein wuchtiger Stuhl, dahinter eine lebensgroße götzenartige Skulptur aus Bronze. Die Figur sah aus wie ein gewaltiger Drache. Sie wirkte hässlich und Angst einflößend. Irgendwie gespenstisch.
Auch die Atmosphäre war geprägt von einer geisterhaften Szenerie und recht schnell hatte man das Gefühl, auf einer geheimen Veranstaltung des Klu-Klux-Klan zu sein. Nur das typische brennende Kreuz fehlte.
Wir stellten uns zu den anderen Vermummten. Unauffällig blickten wir in die Runde und warteten gespannt, was wohl als Nächstes passierte. Wir brauchten nicht lange zu warten, denn kurz drauf ertönte wie im Kino ein Gong. Ein glatzköpfiger Mann undefinierbaren Alters stand plötzlich auf der Bühne neben dem Götzenbild.
Die Teilnehmer starrten interessiert auf den kahl geschorenen Diener, der sich vor das Furcht einflößende Bild auf den Boden warf. Der Mann stieß wilde Schreie aus und flehte die Drachenfigur in einer unverständlichen Sprache an. Er verneigte sich immer wieder ehrfürchtig vor dem Gebilde und versuchte wohl, die Skulptur durch einen Gesang, ähnlich dem, den man von Indianern hört, zur Ekstase zu bringen.
Ich sah zu Corvina herüber, die durch die Sehschlitze ihrer Kapuze mit starrem Blick das Geschehen auf dem Podest verfolgte.
Kurz darauf ertönte wieder der Gong. Der Mann mit der Glatze sprang auf und schrie in den Saal: „Der Meister!“
Alle Anwesenden glotzten in die Richtung der runden Bühne, auf der plötzlich ungefähr ein Dutzend Gestalten erschienen. Sie kamen, wie schon zuvor der Glatzkopf, hinter dem Drachenbild hervor. Auch sie waren allesamt vermummt. Sie trugen weinrote Roben und stellten sich in einem Halbkreis am äußeren Rand der Rundbühne auf. Einer von ihnen steckte in einem weißen Talar, ebenfalls mit „Zuckerhut“. Das musste der mythologische Meister sein.
Die Gestalt im weißen Talar blieb einen Augenblick am Rand der Plattform stehen und winkte wie ein Staatsoberhaupt uns Teilnehmern zu, die im sicheren Abstand ebenfalls kreisförmig um das Podest herumstanden. Würdevoll schritt er auf den wuchtigen Prunkstuhl zu und setzte sich darauf. Mit krächzender Stimme räusperte er sich.
„Der Rat des Ordens begrüßt alle Mitglieder und Gefährten, die sich als würdig erwiesen haben, an unseren Ritualen teilzunehmen“, begann er mit erhobener Stimme seinen Vortrag. Er redete etwas durch die Nase, was vermutlich durch die Kapuze verursacht wurde. Ich war mir da aber nicht sicher.
Schon beim ersten Satz brauste Beifall aus der Menge auf.
Der Vermummte machte eine beruhigende Bewegung mit der Hand.
„Nun hört meine Rede“, begann er erneut, als wieder Ruhe herrschte.
„Heute wollen wir die vorangegangenen theoretischen Belehrungen in die Praxis umsetzen. Dadurch werdet ihr in die Lage versetzt, euch die schriftlichen Ausführungen unserer Monografien selbst zu beweisen.“
Er senkte seine Stimme und ließ das Gesagte in eine rhetorische Pause münden, um seinen Worten mehr Gewicht zu verleihen. Dann fuhr er fort: „Natürlich darf nicht erwartet werden, dass alle, die neu zu uns kommen, mit einem Mal all unsere mächtigen Geheimlehren erfahren werden. Besonders der äußere Ring und die würdigen Interessenten hier. Ihr müsst Schritt für Schritt vorangehen und ihr dürft euch nicht von Schwierigkeiten abhalten lassen.“
Er wandte sich zu den Mitgliedern, die in ihren schwarzen Roben dem Schauplatz am nächsten standen.
„Aber ihr als Studierende werdet nun eine Antwort erhalten. Aufgrund euerer eignen Bemühungen auf dem mystischen Pfade werdet ihr jetzt voranschreiten.“
‚Was für ein Scheiß!’, dachte ich.
Doch eines musste man ihm lassen. Der Kerl verstand es, die Menge zu beeindrucken. Auch mich – ohne Zweifel. Nur waren es nicht seine Worte, die mich beeinflussten, sondern die Atmosphäre. Der gesamte Stil dieses merkwürdigen „Zirkus“ hatte eine enorme mystische Wirkung.
Einer der Vermummten brachte dem Prinzipal ein großes Buch, dessen Deckel offenbar aus kostbarem Leder bestand. Der Wälzer musste „uralt“ sein, denn solche Elementarbücher stellte man heute nicht mehr her.
Er las aus dem Buch der Geheimlehren.
„Der Tag, an dem wir erneuert werden, ist nicht mehr fern – glaubt mir. Dieser Tag wird schon bald sein glaubendes Volk in das Reich des ewigen Friedens und der Vollkommenheit führen.“
Wieder durch Beifall unterbrochen, machte der Redner eine Zwangspause. Er hob beschwichtigend die Arme und sprach wie ein hoher Würdenträger weiter, als die Anwesenden sich wieder beruhigten.
„Durch die Erneuerung werden wir sehr klug sein, viel zu klug für die Menschen, die auf der Erde leben und nichts von unserer Bruderschaft wissen. Ich möchte euch, die ihr noch auf die Erneuerung wartet, von dieser Stelle aus über unzählige Dinge interessante Vorträge halten. Glaubt mir. Es wird nichts geben, was wir nicht können. Und das wird uns abheben von den Menschen, mit all ihren Eigenschaften, die für sie in der Zukunft maßgebend sein werden. Sie werden ein schweres Schicksal zu tragen haben und nichts, was ihnen zur Verfügung steht, ihr Unheil in einen gewissen Einklang zu bringen. Nichts kann sie mit ihrem Schicksal aussöhnen. Es wird bei ihnen keinen Einklang mehr geben. Sie werden anfangen, das jeweils andere Geschlecht zu verachten. Denn sie kennen keine Liebe mehr, keine Dankbarkeit, Barmherzigkeit oder irgendwelche Wünsche. – Aber wir … wir sind fest gegründet in unseren Ritualen.“
Ich sah kritisch in die Runde, konnte aber die Reaktionen der anderen nicht erkennen.
„Uns wird tiefer Friede erfüllen! Durch die zeitlose Geheimwissenschaft, die unsere Brüder uns hinterlassen haben, werden wir die vollkommene Erfüllung unserer Leiber, welcher jeder für sich genommen ein Tempel ist, erfahren …“
Ich hörte nicht mehr hin, denn er redete wirres, dummes Zeug – wohl eine halbe Stunde.
Immer wieder machte er hektische Bewegungen mit der Hand, um seine Worte zu unterstreichen, ihnen mehr Gewicht zu geben. Ich fragte mich, ob er wohl von den blauen Wunderpillen sprach, denn er lobte vor allem ständig die „erneuerte“ Potenz der Männer.
Der Schluss seiner Rede erregte dann doch noch einmal kurz meine Aufmerksamkeit.
„… auch die Frauen sind nicht nur einfache Objekte. Objekte, die man nach Gutdünken elementar benutzen darf. Nein, es sind kostbare Geschöpfe, ausgestattet mit den gleichen Rechten wie Männer“, predigte der Oberste weiter. „Ihr sollt sie lieben, ihr sollt sie nehmen, gemeinsam mit ihnen Befriedigung und Lust erfahren. Aber Frauen nur benutzen ohne sie zu lieben dürft ihr nicht. Ihr dürft sie nicht vorsätzlich quälen, oder sie ausbeuten. Denn wenn ihr das tut, werdet ihr dafür bezahlen und zur Hölle fahren. Gewalt ist die Handschrift des Bösen und wir, wir haben uns vom Bösen losgesagt! Deshalb muss alles was wir kollektiv tun, der Freiwilligkeit unterliegen. Niemand darf zu etwas gezwungen werden.“
Ich hätte am liebsten laut aufgelacht.
Was für ein Irrsinn!
Aber die Angelegenheit schien ernst zu sein.
„Wir haben ein großes Ziel, und dieses Ziel, meine Freunde, könnt ihr nur durch tiefe Meditation und Suggestion erreichen, und ich bitte euch, nicht nachzulassen, bis auch euch die Erneuerung heimsucht. Bezahlt regelmäßig eure Meditationsbeiträge, damit ihr euer hochgestecktes Ziel nicht wegen einer unbezahlten Rate versäumt! Danke!“
Also doch! Es ging um nichts anderes als um Geld. Wie immer.
Trotz dieser Erkenntnis ließ ich mir nichts anmerken und ich tat, als wäre ich sehr beeindruckt von dem, was er sagte, fand das alles aber nur lächerlich. Ich konnte mir schwer vorstellen, dass irgendjemand auf sein Geschwafel hereinfiel und ihm glaubte, oder sich in irgendeiner Form dadurch überzeugen ließ. Doch als ich in die Runde schaute, blickte ich in verzückte, glänzende Augen.
* * *
Wieder übernahm der Glatzkopf die Leitung der Veranstaltung und dudelte auf einer mitgebrachten Panflöte herum. Er spielte keine bestimmte Melodie sondern erzeugte selbst für meine unmusikalischen Ohren nur einige mediale monotone Laute. Die Menge wiegte sich zu diesem Katzengejammer im Takt und versuchte Hände klatschend so etwas Ähnliches wie einen gemeinsamen Chor zu bilden.
Dabei steigerte sich die Flöte, das Klatschen, das Singen, alles passte sich an.
Kurz darauf verstummte die Panflöte und der glatzköpfige Diener dirigierte das Paukenorchester, das sich während seines Flötenspiels auf der Plattform formiert hatte.
Als die Musiker zu trommeln begannen, entstand ein ohrenbetäubender Lärm in dem höhlenartigen Raum, der die Akustik eines Doms besaß. Dabei klang ihre chill out Musik nicht einmal schlecht. Der rhythmische, monotone Sound nahm die Anwesenden jetzt mit in eine Welt des Enthusiasmus, der ohne Beispiel war. Die Menge begann zu tanzen - immer intensiver zu den rhythmischen Schlägen der großen Pauken und Trommeln. Sie hüpften wie die Kängurus zu den Snare Drums, Tom Toms, Hi-Hats, Crash-Becken und was es sonst noch so an Schlaginstrumenten gab.
Ich verspürte große Lust aus dem Raum zu stürmen, um dem Spuk für mich ein Ende zu machen, denn ich konnte ihre Philosophie, das ganze Tamtam nicht so recht nachvollziehen. Auf der einen Seite verkündigten sie Frieden, Liebe und Vollkommenheit, und dann ging es doch nur um Sex, versteckte Macht, Geld und letztendlich Mord. Mir wurde speiübel bei dem Gedanken, diese Menschen könnten Einfluss gewinnen und unsere Gesellschaft durchsetzen, wie schon „berühmte“ Geheimorganisationen vor ihnen.
Aber das war noch nicht alles! Es ging erst richtig los.
Aus den Nüstern der Drachenfigur hüllte plötzlich weißer Nebel die Bühne ein. Der Meister übergab das Buch wieder einem der Vermummten, und aus der Menge traten mehrere Personen in blauen Roben und stellten sich im Kreis auf die erste Stufe der Rundbühne.
Jemand schaltete die Nebelmaschine ab und nach einiger Zeit verzogen sich die Schleier. Wieder streckte der Meister würdevoll seine Hände zur Kuppeldecke. Wie auf ein Kommando fielen sämtliche Gewänder synchron zu Boden und als er seine Hände herunter nahm, folgten als Nächstes die Kapuzen.
Ich erstarrte. Nie zuvor hatte ich so etwas gesehen. So viele nackte Frauen auf einmal, eine schöner als die andere. Es fiel mir schwer zu glauben, was ich da vorn sah; und es fiel mir schwer, meine plötzliche Erektion unter Kontrolle zu halten, als die Frauen sich jetzt zu uns umdrehten und ihre Körper von vorn zeigten. Das gehörte hier offensichtlich zu der Zeremonie, denn erneut setzte das Paukenorchester ein und die Liebesdienerinnen schritten majestätisch zu den Wartenden, die der Prinzipal zuvor in seiner Rede als Studierende angesprochen hatte. Die Frauen nahmen die schwarz verkleideten Figuren an die Hände und führten sie zu den Séparées. Dort begannen sie jetzt wohl die „vorangegangenen theoretischen Belehrungen“ in die Praxis umzusetzen.
Auch die verbleibende Menge löste sich rasch auf. Manche der Teilnehmer gingen in die angrenzenden Nischen oder gleich zu den Séparées hinüber. Andere blieben in dem Tempel.
„Ich werde mich etwas umsehen, Corvina“, sagte ich.
„Ich komme mit! Du willst mich doch nicht allein lassen! Allein mit den Verrückten“, raunte sie mir leise zu. Ich konnte ihren Protest verstehen, aber in diesem Augenblick siegte meine Neugierde und Corvina verstand, dass ich allein gehen wollte.
„Ich bin doch gleich zurück“, beschwichtigte ich sie. „Ich will nur mal gucken, ob ich noch etwas Interessantes herausfinde. Dir wird nichts passieren, solange du dich an die Kleiderordnung hältst.“
Sie gab klein bei.
„Also gut! Verschwinde schon. Aber wenn du nicht bald zurückkommst, dann gehe ich ohne dich.“
Ich nickte ihr kurz zu und verschwand in der Menge.
Ende Teil 1
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Alle Rechte vorbehalten
Copyright 07/2008 by Jeremy Kottan
Korrektorat: GENO
Exklusiv 2008 by Sevac.com
An dieser Stelle bedanke ich mich bei dem Einleser meiner Geschichte für seine Mühe, die Bewertung und den Text.
Vielen Dank auch an die Betreiber von SeVac.
Hinweis: Für meine Freunde und Fans gibt es von dieser Geschichte eine eBook-Edition im Adobe PDF-Format. Interessierte können diese über den Autorenkontakt anfordern.
Kommentare
(AutorIn)
Kommentare: 38
Eyes Wide Shut: O, je. Da werde ich dich wohl sehr enttäuschen müssen :-)
Danke für deinen Kommentar.
@ Adlerswald
Auch Dir danke für deine netten Worte. Hat mich sehr gefreut!
@ Autorenkontakt
Für die Bewertungen meiner Story und alle Feedbacks, die ich per Email erhalten habe, bedanke ich mich an dieser Stelle ganz herzlich.
@ Mondstern
Das freut mich natürlich ganz besonders. Vielleicht kann ich dann ja noch ein weiteres Feedback von dir "einheimsen" wenn Teil 2 mit den restlichen Kapiteln erschienen ist. :-))
Mal sehen. - Vielen Dank!
@ hg1
Von Kollegen ein Feedback zu bekommen, finde ich immer besonders exquisit. Danke für das "Honorar". :-))
@ Black
Ich finde es toll, dass ich offensichtlich deinen Geschmack getroffen habe.
Na, über meine Journalistin möchte ich noch nicht so viel verraten. Lass dich überraschen!!!
Ich denke mal, dass der zweite Teil bald erscheinen wird, schließlich ist er lange genug im Pool :-)
Danke für deinen Kommentar, Michael, über den ich mich gefreut habe.
@ loger
Die Lösung findest du in "Paul Heihl - Die vierte Loge 2"
Vielen Dank!
Euer Jeremy«
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LG Mondstern«
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Vielen dank für die Sory. Liebe immer wieder vermischung von "normalen" Romaninhalten (sei es Krimi, Fantasy...) mit dem Thema Sex und erotik. Deine Geschichte ist hierfür besonders gelungen.
Immer habe ich das Gefühl, dass die Reporterin mehr auf dem Kerbholz hat als zur Zeit scheint.
Mal sehen.
Viele Grße
Michael«
Kommentare: 38