Plaisirklettern
von GhostWriter
München Bogenhausen, Freitagabend, 26.Juli 2019, kurz vor 23 Uhr.
Ein dunkler SUV mit getönten Scheiben rollt langsam die Pienzenauer Straße entlang. Die Straße führt parallel zur Isar, durch einen von Münchens vornehmeren Stadtvierteln. Würden der Baumbestand und die Gebäudelücken es zulassen, würde der Fluss schwarz vor der hellen Sommernacht im Hintergrund glänzen. Perfektes Licht heute. Eine Nacht vor Vollmond. Der Abend schimmert nach, als wäre irgendwo weit weg eine riesige Lampe vergessen worden, die ihr Licht sanft über das Viertel verteilt.
»Fahr da vorne rein, da ist eine Lücke die Platz nach vorne bietet.« Zum Abhauen. Er spricht es nicht laut aus, aber die Fahrerin des SUVs kennt auch so den Grund für seine Wahl. Langsam, beinahe im Standgas vor sich hin rollend, steuert sie den Wagen an den Straßenrand. Die Klimaanlage hat den Innenraum auf 21 Grad herunter gekühlt. Das Außenthermometer zeigt immer noch eine Temperatur von 29 Grad an. Es ist ein heißer Sommertag gewesen, der gerade zu Ende geht. Sie schiebt das Automatikgetriebe von ‚D‘ auf ‚R‘, stößt einen Meter zurück, bevor sie den Hebel auf ‚P‘ stellt. Die Lichter am Armaturenbrett erlöschen, als sie den Motor abstellt. Die automatische Innenraumbeleuchtung, die jetzt normalerweise anspringen würde, ist deaktiviert. Die beiden Insassen bleiben im Dunkeln. Ihre schwarzen Schemen nur vom Mondschein erhellt. Sie stehen mit dem Heck einer offenen Abfallmulde zugewandt. Die mannshohe Rückwand schützt sie vor neugierigen Blicken auf ihr Nummernschild. Nach vorne ist eine Lücke von gut 20 Metern bis zur nächsten Seitenstraße, die links abbiegt und vom Fluss wegführt. Ein schwarzer SUV in einer Gegend, in der schwarze SUVs auffallen wie die Blätter auf den Bäumen. Die Fahrerin zieht den Schlüssel ab, legt ihn in eine kleine Mulde unter der Fußmatte. Der Beifahrer wendet sich zu ihr um. Sie sieht seine Zähne aufblitzen. Sein Gesicht ein dunkler Schemen.
»Bereit?«, fragt er leise. Die Fahrerin des SUV nickt. Sie spürt das Kribbeln in ihren Fingern, den Herzschlag in ihrer Brust. Die Hand des Fahrers greift über die Mittelarmlehne zu ihr herüber. Sie ist warm und trocken, als sie sich auf ihre Wange legt. Sie treffen sich über dem Mitteltunnel zu einem langen Kuss in der intimen Dunkelheit des Wagens. Sein Daumen streift über ihren Wangenknochen. Sie greift nach der Hand, während sie seinen Kuss erwidert. Gänsehaut breitet sich in ihrem Nacken aus. Die Härchen an ihren Armen stellen sich auf.
»Ich will dich«, haucht der Beifahrer in den Kuss hinein.
»Ich will dich auch«, flüstert sie.
Seine Hand rutscht nach unten auf ihre Brust. Sie lehnt sich gegen den Druck, den er auf ihren Busen ausübt. Unter dem schwarzen, hautengen Mikrofaser Pullover mit Stehkragen ist sie nackt. Ihre Nippel sind erregt unter dem Stoff. Sein Daumen streicht mit der Kuppe darüber. Ein leises Stöhnen kommt über ihre Lippen. Er spielt mit der kleinen, festen Brust unter dem Pullover. Drückt und knetet sie sanft. Der Stoff knistert leise. Sie wird feucht unter den schwarzen Leggins, die an den Knien enden. Auch unter ihr trägt sie sonst nichts mehr. Zusammen mit den schwarzen Freerunner Schuhen, bildet sie ihre drei einzigen Kleidungsstücke.
»Lass uns gehen«, stöhnt sie unter dem erneuten Druck seiner Hand. Er streicht über ihre Schulter den Arm entlang. An den Ellbogen endet der Stoff des Pullovers. Er nimmt ihren nackten Unterarm und zieht in sachte zu sich herüber, bis ihre Hand in seinem Schritt liegt. Sie spürt seinen steifen Schwanz unter seinen schwarzen Chinos. Auch er trägt nichts darunter. Genau wie unter dem schwarzen Pullover, der sich wie der ihre, an seine durchtrainierte Brust schmiegt. Sie umschließt seinen Schaft durch den Stoff der Hose. Er stöhnt auf, sein heißer Atem streift ihren Hals, während er sich noch ein Stück mehr zur Seite lehnt, um ihre Halsbeuge zu küssen. Seine Lippen sind warm und trocken. Der Kuss ist wie ein Windhauch. Für einen Moment vergessen sie, wo sie sich befinden. Auch wenn der SUV zur größeren Kategorie gehört, ist der Platz beengt. Der Mitteltunnel ist hoch, die Sitzwangen der Sportsitze tief. Das atemlose Fummeln an seinem Hosenknopf, gestaltet sich nicht minder schwierig als sein Versuch, seine Finger in ihre Leggins zu schieben. Sie rucken hin und her, stoßen sich in ihren Bemühungen immer wieder gegenseitig, drängen einander ab, obwohl beide sowohl sich als auch dem anderen Zugang zu ihren primären Geschlechtsorganen gewähren wollen.
»Ich will dich«, keucht er atemlos.
»Ich will dich auch«, antwortet sie.
Er wirft sich in den Beifahrersitz zurück, lässt lautstark den Atem entweichen. Auch sie sinkt zurück in ihren Sitz, verharrt einen Moment, ehe wie auf ein stummes Signal hin, beide die Türen öffnen. Auch hier ist die Lichtautomatik deaktiviert. Es bleibt dunkel, während sie die Türen aufdrücken, sich nach draußen fallen lassen und die Türen dann leise wieder ins Schloss drücken. Abschließen werden sie den Wagen nicht.
Die Fahrerin schaut sich um. Sie kann die Straße in beide Richtungen gut hundert Meter überblicken. Der Baucontainer bietet genügend Sichtschutz, um sich einen Moment zu orientieren. Der Beifahrer hat einen Rucksack dabei, der zwischen seinen Füßen gelegen hat. Er schiebt die Trageriemen über beide Schultern, bevor er um die Haube des Wagens zu ihr herumkommt. Sie stehen vor einem hohen Gartenzaun mit einem Betonsockel, einem hohen Eisengitter, hinter der eine dichte Ligusterhecke so akkurat geschnitten ist, dass die Kanten selbst in der Dunkelheit messerscharf wirken. Hier ist die Nacht dunkler als auf der anderen Straßenseite. Auf der einen Seite die Hecke, auf der anderen der Container, sind sie von zwei Seiten abgeschirmt. Die Straßenlaternen, im Abstand von höchstens zwanzig Metern aufgestellt wie pflichtbewusste Soldaten, stehen entlang des Bürgersteigs auf der anderen Seite. Der Duft einer warmen Sommernacht mischt sich mit dem Geruch nach trockenem Zement und staubigem Bauschutt, der in dem halbvollen Container liegt.
»Fertig?«, fragt sie. Sie blickt sich nicht nach ihm um. Fühlt ihn in ihrem Rücken. Er antwortet nicht. Stattdessen spürt sie seine Hand an ihrem Bauch. Zuerst auf dem Pullover, dann schiebt er die Hand unter den enganliegenden Saum, bis seine Finger ihre Haut berühren. Ein Grinsen legt sich auf ihre Lippen, das er nicht sehen kann. Seine Hand wandert nach oben an ihre Brust. Wieder drückt er sanft ihren Busen, spielt mit dem Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger, während er die Hand bis zum Unterarm unter ihren Pullover schiebt. Sie spürt die warme Sommerluft um ihren nackten Bauch streichen. Die Ösen an den Riemen des Rucksacks drücken an ihre Schultern. Seine andere Hand legt sich um ihre Hüfte, wo sie am Bund ihrer Leggins herumfummelt. Sie hat sie eng geschnürt, damit sie festsitzt, für das was sie die nächsten Minuten vorhaben. Seine Finger gelangen nicht zwischen ihren flachen Bauch und die stabile Kordel. Sie hört ihn dicht an ihrem Ohr ein unmutiges Geräusch machen. Sein Atem streift ihr Ohr, seine raspelkurzen Haare kitzeln an ihrem Hals.
»Du bist unmöglich«, sagt sie mit einem Lächeln auf den Lippen, greift aber trotzdem an ihre Hüfte, um die Kordel zu lösen. Wie drängende Besucher vor der Freibadkasse, huschen seine Finger in ihre Leggins, kaum dass das Tor geöffnet wurde. Sie stöhnt leise auf, als seine Finger ihren Kitzler berühren und tiefer gleiten. Hinein in ihre Nässe, die sich auf ihren Schamlippen breitgemacht hat. Sie gleiten durch ihren Spalt, spielen mit ihren geschwollenen Lippen. Gleichzeitig presst sich eine gewaltige Erektion in ihren Rücken. Dicht drängt er sich an sie. Zu dicht um nach hinten zu greifen und ihrerseits die Hände in seine Chinos zu schieben. Er knabbert an ihrer Halsbeuge, sie spürt seinen heißen, ungeduldigen Atem. Seine Lust auf sie erregt sie. Es fühlt sich gut an so begehrt zu werden. Wenn seine Lust auf sie so deutlich spürbar ist, wie gerade jetzt an ihrem unteren Rücken. Einen Moment lehnt sie den Kopf an seine Schulter, gibt sich den Liebkosungen seiner Finger hin. Sie weiß, dass das alles nur ein verrücktes Vorspiel ist. Die Aussicht auf den eigentlichen Akt lässt sie neuerlich erschauern. Gleich wird sie kommen. Seine Finger sind einfach unglaublich. Sie wissen immer ganz genau was sie tun müssen. Kennen längst all ihre geheimen Knöpfe, all ihre verborgenen Schalter, die zu drücken es lohnt, um sie unter ihm schmelzen zu lassen.
Irgendwo hinter ihnen quietscht ein schmiedeeisernes Tor in seinen Angeln. Ein leises Kläffen, unterbrochen von dem Befehl eines Mannes, ‚Still‘ zu sein. Ein lautes, leises Flüstern in der Nacht. Laut genug damit der Hund den Befehl nicht ignoriert, leise genug, um in Anbetracht der Uhrzeit nicht aufzufallen. Das Tor fällt ins Schloss, die Konstruktion hallt leise nach wie ein Echo. Die Hände zwischen ihren Beinen verschwinden im selben Moment, der Druck in ihrem Rücken ist weg. Sie richtet sich auf, macht einen Schritt nach vorne und schließt während dem nächsten die Kordel.
Für jemanden hinter dem Container muss es aussehen, als würden sie einfach daran vorbeigehen. Nur kurz von der Mulde verdeckt. Der Mann mit dem Hund geht in die andere Richtung. Entfernt sich leise mit seinem Hund flüsternd in die entgegengesetzte Richtung. Würde er sich umdrehen, würde er ein Paar an einem Bauschutt Container vorbeilaufen sehen. Ein Mann und eine Frau. Beide sehr schlank. Beide großgewachsen. Der Mann gut 1.80 Meter groß, mit fast kahlrasiertem Schädel, einen ausgebeulten Rucksack auf dem Rücken tragend. Die Frau ein wenig kleiner, mit schwarzen, glatten Haaren, die hoch am Kopf zu einem festen Pferdeschwanz zusammengebunden sind. Beide tragen schwarz, nur die Frau zeigt etwas Haut an Waden und Unterarmen. Sie gehen langsam aber zielgerichtet die Pienzenauer Straße entlang. Ihr Ziel liegt rund 80 Meter die Straße entlang, auf der anderen Straßenseite.
Die Villa eines reichen, ortsansässigen Bauunternehmers.
Eine Straßenlaterne bevor sie das Grundstück erreichen, drängen sie sich auf der gegenüberliegenden Seite hinter den Mauervorsprung einer abgesenkten Garageneinfahrt. Ein VW Golf parkt rückwärts vor der geschlossenen Garagentür. Seine Motorhaube ist so kalt wie Blech in einer lauen Julinacht sein kann. Er wurde jedenfalls seit Stunden nicht bewegt. Die beiden in schwarz gekleideten Personen verschmelzen mit der Dunkelheit der Einfahrt. Sabine Vogelbacher, die Frau mit dem schwarzen Pullover über den schwarzen Leggins, schaut um den Mauervorsprung herum. Das Haus gegenüber schlummert scheinbar unbewohnt im Mondschein. Die Lichter sind ausgeschaltet, bis auf eine kleine Notlampe im Erdgeschoß. Das Obergeschoß ist durch den dichten Baumwuchs nur schemenhaft zu erkennen. Aber auch von dort dringt kein Licht auf die Straße. Alles ist ruhig, bis auf die unzähligen Grillen in ihren Erdlöchern unter den Bäumen und Sträuchern, die ihr monotones Lied durch das Viertel zirpen. Ein Nachtfalter schwirrt um die nächste Straßenlaterne. Bei jedem missglückten Versuch in das Licht einzudringen, hinterlässt er ein hohles Klopfen.
Sabine spürt ihren Mann im Rücken. Robert Vogelbacher schaut ihr über die Schulter. Er ist zwei Jahre älter als Sabine, die vor ein paar Wochen ihren dreißigsten Geburtstag gefeiert hat. Sein sehniger Oberkörper lehnt sich vorsichtig an ihren Rücken. Sabine spürt die Anspannung in jeder Faser ihres Körpers. Vorbereitungen, Planungen, warten auf den günstigsten Zeitpunkt. All das kommt hier zu seinem Ende. Jetzt wo sie direkt vor dem Haus auf das sie es abgesehen haben stehen, gibt es nur noch einen Weg. Vorwärts. Genauer gesagt, Aufwärts.
»Alles ruhig«, flüstert Robert nahe an ihrem Ohr. »Los!«
Sabine nickt. Sie schaut ein letztes Mal in beide Richtungen die Straße entlang. Niemand zu sehen. Dann steckt sie im Geiste ihre nächsten Schritte ab. Vor ihr liegt eine Straße, ein Gehsteig und am Ende ihrer kurzen Wegstrecke eine Mauer. Etwa so hoch wie sie selbst. 1.70 bis 1.80m hoch. Glatt verputzt, akkurat gerade, strahlend weiß gestrichen. Auf der Mauerkrone sind Schieferplatten, die wie kleine Dachziegel angeordnet, die Spitze der Mauer bilden. Ihre Konzentration gilt dem linken Torpfosten, der das schmiedeeiserne Tor mit den aufgestellten Speerspitzen einfasst. Er ist quadratisch, etwa 30 Zentimeter höher als die Mauer, mit einer Betonbüste auf der Spitze. Ein pilzförmiges Gebilde, das an einen abgetrennten Kopf erinnert, den man auf den Torpfosten gesetzt hat. Zwei Meter weiter auf der rechten Seite des mattschwarzen Tors, wartet das Gegenstück. Die beiden Büsten schauen sich an wie stumme Torwächter. Sabine verinnerlicht die Schritte. Über die Straße, den Gehsteig, abspringen, linker Fuß auf die Mauer, nach oben katapultieren, rechter Fuß an den Torpfosten. Abstützen. Schnell einen sicheren Halt finden, um mit beiden Händen die Büste zu greifen, und mit einem einzigen Schwung, ohne die losen Schieferplatten zur berühren, über die Mauer setzen.
Als Parkourläuferin, die schon Wettbewerbe in ganz Europa bestritten hat, die schon Parkours in Paris und Barcelona gelaufen ist, ein Routine Move. Sie spürt Roberts Hand auf ihrer Schulter. Er drückt aufmunternd zu. »Los!«
Sabine löst sich aus dem Schatten, sie flitzt über die Straße, gewinnt in kürzester Zeit an Tempo und sieht, als sie den Gehsteig erreicht so aus, als würde sie geradewegs in die Mauer rennen wollen. Aber sie berührt den Gehsteig nur an der Bordsteinkante, denn von dort aus springt sie in einem katzenartigen Sprung nach oben, trifft mit dem linken Fuß die Mauer etwa auf halber Höhe, und setzt den rechten wenige Zentimeter über dem Linken an den Torpfosten. Es scheint als wolle sie die Mauer einfach hochrennen. Am höchsten Punkt greift sie die Büste, die fest mit dem Torpfosten vermauert ist. Wie ein Klammeräffchen hängt sie einen Moment scheinbar schwerelos an der Mauer, die Büsten mit beiden Händen umklammert, ehe sie sich mit beiden Beinen nach oben abstößt, als gelten am Mauerputz keine Gesetze von Reibung und Schwerkraft. Mit Hilfe einer gleichzeitigen Schulterrotation, hebelt sie ihren Körper über die Mauer. Sie landet auf der anderen Seite mit beiden Füßen voraus im Gras, auf dem sie sich mit einer eleganten Bewegung über die Schulter abrollt, um die Aufprallenergie zu kompensieren. Auch wenn die aus 1.80 Metern Höhe auf federndem Gras noch kein Problem darstellt. Aber eine gewisse Ästhetik schwingt als begeisterte Traceurin eben in jedem Move mit.
Sie ist kaum zur Seite gerollt, da hört sie Robert auf der anderen Seite der Mauer genau denselben Sprung ausführen. Er hat den Rucksack in der Hofeinfahrt hinter dem VW Golf gelassen. Nur ein paar Dinge daraus sind in die Seitentaschen seiner Chinos umgezogen. Gerade fliegt er über die Mauer, rollt mit demselben Schwung über die Schulter und macht danach noch einen völlig sinnlosen Rückwärtssalto, der Sabine beinahe noch trifft. Sie stupst ihn grinsend an, als er neben ihr in der Hocke ankommt.
»Blödmann«, raunt sie ihm zu. Sie befinden sich im Garten hinter der Gartenmauer. Direkt vor ihnen ragt eine mächtige Eiche empor. Dichte Büsche säumen den Gartenweg. Eine Laube steht links von ihnen. Sie strahlt schneeweiß vor dem Mondlicht, als wäre sie irgendwie indirekt beleuchtet. Vor ihnen, etwa 30 Meter entfernt, liegt die zweieinhalbstöckige Villa. Ihr blassgelber Putz mit den weißen Fenstern zwischen den altmodischen Fensterläden, blitzt durch die dicht belaubten Bäume. Hier hinten, unter dem Baum direkt an der Mauer, ist es dunkler als im restlichen Garten. Sabine orientiert sich nach rechts zur Einfahrt, deren heller Kies wie eine Landebahn anmutet, die vom Tor zur Villa führt. Die fast weißen Steine leuchten ähnlich hell wie die Laube.
Auf dem Grundstück ist es ruhig. Im oberen Stockwerk sind die Fenster geöffnet. Gardinen bauschen sich im lauen Sommerwind. Auf dieser Seite haben die Fenster keinen Balkon. Auf der zum Fluss zugewandten Seite würde das anders sein. Ans Haus angeschlossen, ist eine einstöckige Garage, deren Einfahrt wie ein gewaltiger Torbogen gestaltet ist. Sie hat kein Garagentor. Darüber ist dasselbe schiefergraue Dach, das auch die Villa deckt. Ein umlaufendes Schutzgitter, das im Winter den Schneebruch verhindern soll, ist ihr nächstes Ziel. Von dort aus über das Garagendach auf die Rückseite des Hauses. Über den Balkon im ersten Stock auf den Balkon im zweiten Stock…aber ein Schritt nach dem anderen. Wie zur Bestätigung sieht sie die mit rotem Rundumlicht an der Hausecke platzierte Sirene, die im Falle da die Alarmanlage anspringt, lautstark Signal geben und wild rot blinken würde.
Robert drängt sich an ihren Rücken, um über sie hinweg schauen zu können.
»Alles ruhig«, flüstert sie. Sie spürt wie er nickt. Die Bewegung überträgt sich auf sie. Sie hockt auf einer Ferse, ein Knie auf den Rasen gestützt, die Hände damit sie nicht dreckig werden an ihren Schenkeln. Sie spürt Roberts Hände an ihrer Hüfte. Sie gleiten nach unten über ihre gespannten Pobacken. Er reibt darüber, während er sich an sie lehnt. Sie grinst ohne in anzusehen. Ihre Wangen berühren sich, sie merkt dass auch er lächelt.
»Gleich hier?«, raunt er ihr kehlig ins Ohr. Sabine gluckst.
»Oben«, sagt sie. »Wie geplant. Da scheint der Mond. Außerdem sieht man die Isar.« Robert nickt widerwillig.
»Hältst du solange aus?« Sie dreht den Kopf, um ihm in die Augen zu schauen. Ein kurzer Kuss auf die Lippen begleitet ihre Frage. Er schüttelt den Kopf in den Kuss hinein. Sabine verzieht den Mund zu einem Lachen, während ihre Lippen miteinander verschmelzen. Sie nestelt hektisch an der Kordel ihrer Leggins, bis sie sie endlich umständlich abstreift. Dass sie die Schuhe noch trägt, macht das Vorhaben nicht leichter. Sie küssen sich mit offenen Augen. Als sie die erwartungsvoll hochgezogenen Augenbrauen ihres Mannes sieht, muss sie noch breiter grinsen. Ihre Zähne stoßen ungestüm aneinander. Dann löst sie die Lippen, um sich in einer fließenden Bewegung den schwarzen Pullover abzustreifen.
Nackt, nur mit schwarzen Freerunner Schuhen bekleidet, macht sie einen Schritt rückwärts, als wolle sie sichergehen, dass er auch alles von ihr sieht.
»Du spinnst«, sagt Robert, der längst erkannt hat, was sie vorhat. Ihr Grinsen wird breiter, sie zeigt zwei strahlend weiße Zahnreihen, die im Mondlicht leuchten.
»Beeil dich, ich warte oben.« Sie macht einen weiteren Schritt hin zum Haus, verharrt aber noch einen Moment, damit seine Augen auch alles von ihr aufsaugen können. Robert betrachtet ihre durchtrainierte, sehnige Figur mit den ausgeprägten Schultermuskeln über den mit Adern überzogenen Armen. Sabine klettert seit sie 10 Jahre alt ist. Freeclimbing, Bouldern und Parkour sind die letzten Jahre hinzugekommen. All das zeigt sich in ihrem über 20 Jahre intensiv trainierten Körper. Sie ist drahtig und muskulös, wobei nichts an ihr Show ist. Jeder einzelne Muskel, jede Ader, jede Sehne dient einem Zweck. Sie irgendwo festzuhalten ohne abzustürzen. Sie nach oben zu bringen, nicht nach unten. Ihre Haut ist noch dunkel vom zurückliegenden Urlaub, in dem sie mit dem Kajak die Ardèche durchpaddelt hatten. Dünne, hellere Bikinistreifen zeichnen sich auf der dunklen Haut ab. Sie wirken fast weiß neben der dunklen Haut. Mit einem letzten Zwinkern dreht sie sich um, dann sprintet sie über den Kies auf die Mauerecke zwischen der Villa und der Garageneinfahrt zu. Scheinbar unbeeindruckt von der unmittelbar darüber angebrachten Alarmsirene.
Auch wenn Robert ihr gerne bei ihrem nackten Muskelspiel zugeschaut hätte, während sie das Garagendach erklimmt, startet er unmittelbar nach ihr. Das Timing ist mit das wichtigste bei ihrem Vorhaben, den zweiten Stock von außen zu erreichen.
Sabine erklimmt das Garagendach mit derselben Technik wie die Mauer. Sie sprintet über den Vorplatz, springt vor dem Gebäude scheinbar direkt in die Ecke zwischen Haus und Garage, setzt den linken Fuß an die Fassade, den rechten einen halben Meter höher an die Garage, um sofort mit dem linken Fuß einen weiteren Schritt nach oben zu machen. Wie eine Echse scheint sie am Putz zu kleben. Sie schnellt nach oben, bis sie mit einer Hand das Gitter zu packen bekommt. Einen Wimpernschlag hängt sie mit ihrem ganzen Gewicht an einer Hand. Für den Laien mag es aussehen als würde sie gleich abstürzen. Aber Robert, der direkt hinter ihr ist, macht sich nicht eine Sekunde Sorgen. Ganz im Gegenteil. Er muss sich trotz seiner nackten Frau, die sich mit weit gespreizten Beinen über die Dachrinne des Garagendachs zieht, auf sich selbst konzentrieren, um bei dem Anblick nicht versehentlich selbst abzustürzen. In dem Moment in dem er zum Sprung ansetzt, hat Sabine sich mit einem Heelhook, die Ferse des rechten Beins rechts von sich über dem Gitter eingehakt, mit jenem Bein nach oben gezogen. Während sie den Aufwärtsschwung nutzt, rollt sie elegant über das Gitter. Auf den Zehenspitzen landet sie hinter dem Schneestopper auf dem schrägen Garagendach.
Wie eben hinter der Mauer, macht sie rechtzeitig Platz für ihren Mann, der annähernd auf demselben Quadratzentimeter landet wie sie gerade. Er atmet nicht mal schwer. Wie ein kleiner Junge mitten in einem verbotenen Streich, grinst er sie an. Sie grinst zurück, stemmt sich aber sofort in die Höhe, um das schräge Garagendach direkt an der Hausecke entlang hinauf zu gehen. Am First kann sie den Überhang des Dachs greifen, sich an der Dachrinne festhalten, während sie ein Bein über den Dachfirst setzt. Auf demselben Weg gelangt sie das Garagendach auf der anderen Seite herunter. Hier hat sie nur die halbe Strecke, von hier aus kann sie das Geländer des Balkons im ersten Stock, mit nicht einmal ganz ausgestrecktem Arm erreichen. Sie greift auf die Brüstung, bringt die Fingerspitzen über und hinter das gemauerte Geländer, hakt ein Bein auf die überhängende Kante des Balkons und schwingt sich darüber. Für Robert ein Bild, das sich für alle Zeiten in sein Gehirn brennen wird. Denn während ihre Beine wie zwei Windmühlenflügel über das Geländer fliegen, sieht er ihre Schamlippen, die einen Moment auseinandergezogen werden. Das Mondlicht scheint auf das rosafarbene Fleisch ihrer Muschi.
Er schüttelt den Kopf, während er noch auf dem Garagendach steht. Ihre schwarzen Haare erscheinen hinter der Brüstung, sie beugt sich nach vorne, legt die Unterarme auf das Geländer und imitiert die Gelassenheit in Person. Fast hätte Robert laut aufgelacht. Wo bleibst du, ich warte schon ewig hier oben, lautet die Botschaft hinter der Geste. Keine drei Sekunden später, steht Robert Vogelbacher neben seiner Frau. Sie befinden sich auf einem etwa fünf Meter breiten und zwei Meter tiefen Balkon. Zwei Doppeltüren führen von dort in die Villa. In zwei verschiedene Räume. Im linken, vor dem sie stehen, sind die Türen geschlossen, das Zimmer dahinter liegt im Dunkeln. Die Gardinen sind zugezogen. Aus der rechten Doppeltür dringt leises Schnarchen nach draußen. Im lauen Wind der vom Fluss her weht, bauscht sich eine dünne Gardine, die wie Gaze im Wind flattert. Die Doppeltüren sind nach innen geöffnet. Der Balkon ist leer bis auf ein kleines Bistrotischchen aus lackiertem Metall, neben dem zwei passende, selbst im Dunkeln unbequem aussehende Metallstühle stehen. Ein zusammengeklappter Sonnenschirm lehnt in der Ecke.
Sabine nimmt ihren Mann mit einem schnellen Kuss in Empfang. Er will sich an sie drängen, aber sie löst sich grinsend von ihm, ehe er ihren nackten Körper in Beschlag nehmen kann. Sie geht leise zu der Tür, um einen vorsichtigen Blick in den Raum dahinter zu riskieren. Das Schlafzimmer der Hausbesitzer. Eines von mehreren Schlafzimmern im Haus. Im Halbdunkel liegt eine mächtige Gestalt, ein Bein hängt aus dem Bett. Er ist an der Hüfte mit einem weißen Leintuch zugedeckt. Sein gewaltiger Bauch hebt und senkt sich im Rhythmus seines Schnarchens. Er liegt auf dem Rücken, die Arme wie zum Gebet auf dem Bauch gefaltet. Seine Haare kleben strähnig an seinem Kopf als wäre er nassgeschwitzt. In dem breiten Doppelbett ist keine weitere Person zu sehen, aber Sabine weiß, dass die Frau, eine im Vergleich zu ihrem Mann zierliche, schmächtige Person, neben ihm liegen muss. Verdeckt von seiner massigen Gestalt. An einem stummen Diener auf ihrer Bettseite hängt ein dunkler Kimono, der sich sachte im Wind bewegt. Er würde Sabine nicht mal bis zur Hüfte reichen.
Sabine dreht sich um und lehnt mit dem Rücken an die warme Hausmauer. Sie macht Robert ein Zeichen, indem sie die Handflächen aufeinanderlegt, die Hände an die Wange legt, während sie den Kopf schief hält. ‚Schläft.‘ Robert nickt. Die Geräusche sind unmissverständlich. Er kommt zu ihr heran und drückt sie mit seinem Körper an die Wand. Sie lässt es zu, obwohl der raue Putz ihr am Rücken scheuert. Seine Lippen sind so nah an ihrem Ohr, dass er ihr wie ein Windhauch zuflüstern kann, was ihm gerade durch den Kopf geht.
»Warum nicht gleich hier?« wispert er. Sie grinst an seiner Halsbeuge, während seine Hand langsam ihren Bauch hinauf wandert, bis sie sich auf ihre Brust legt. Sie spürt seine Erektion an ihrer Hüfte, die scheinbar seit ihrer Ankunft im Wagen besteht. Aber ihr geht es nicht anders. Sie will ihn schon seit sie losgefahren sind. Es ist der Reiz an dem was sie tun. Die Aufregung. Die Anspannung. Sie widerspricht ihm nicht, was er als Signal deutet, dass sie einverstanden ist. Er löst sich von ihr. Dabei grinst er wie ein kleiner Junge, was sie gleichfalls zum Schmunzeln bringt. Es ist heller hier oben auf dem Balkon als im Garten. Sie sieht den dunklen Schemen seines Körpers vor dem Mondlicht. Sie kennt jede Faser, jeden Muskel an ihm. Sie muss ihn nicht sehen, um ihn zu fühlen. Ihre Lippen finden sich zu einem Kuss. Zart zuerst. Dann wilder und ungestümer. Ohne Rücksicht auf die Lage in der sie sich befinden. Einzige Einschränkung: keine Geräusche machen. Sie küssen sich leidenschaftlich, aber lautlos.
Lautlos. Schnell. Unsichtbar. Das sind die Voraussetzungen für das was sie tun. Robert gräbt die Hand in ihr Haar und hält sie am Nacken, während er ihre Halsbeuge mit Küssen eindeckt. Ganz langsam arbeitet er sich tiefer. Sie legt beide Hände auf seine kurzrasierten Haare. Dort lässt sie sie liegen, während er ihre Brüste erreicht, mit den Lippen über die Nippel streift, mit den Zähnen an ihnen knabbert und weiter nach unten gleitet. Über ihren Bauchnabel, den vollkommen glattrasierten Venushügel tief hinein in ihre Nässe. Sie drückt seinen Kopf in ihren Schritt, spreizt ein wenig die Beine und muss ein Stöhnen unterdrücken, als seine Zunge über ihren Kitzler flirrt. Ehe sie für einen Moment die Augen schließt, zuckt ihr Blick zu dem Balkongeländer rechts im Eck, über das sie von der Garage heraufgekommen sind. Bei allen süßen Ablenkungen die ihr gerade zuteilwerden, hat sie die Fluchtroute längst gespeichert. Sollte sie sie brauchen, ist sie vorbereitet.
Robert loswerden. Drei Schritte zum Geländer. Mit einem Side Kick über die Brüstung flanken. Nicht von der Tiefe hinter der Dunkelheit abschrecken lassen. Einfach ins Ungewisse springen, denn das Garagendach wartet knapp eineinhalb Meter tiefer auf sie. Die Schieferplatten nach oben, über den First der Garage und auf der anderen Seite bis zum Schneestopper herunterrutschen. Halt, denkt sie. Streiche Rutschen, setze Laufen. Ich bin nackt. Sie muss lächeln. Robert leckt über ihre Schamlippen, während er ihren Kitzler mit der Fingerkuppe seines Zeigefingers stimuliert. Helle Blitze durchzucken sie von dort. Ihr Fluchtplan endet an der Mauer, nachdem sie in Gedanken vom Garagendach gesprungen, sich über den Kies abgerollt hat, was vermutlich schmerzhaft sein würde, aber darauf konnte sie keine Rücksicht nehmen. Die Mauer würde sie ganz genau so überwinden, wie sie es auf der anderen Seite auch gemacht hat. Nur musste sie auf dem Rückweg, sollten sie den flüchten müssen, nicht mehr auf die Lautstärke achten. Deine Kleider einsammeln, denkt sie noch. Über die Mauer, den Rucksack holen und ab an den Wagen. Das alles würde schneller gehen, als der schwergewichtige Hausbesitzer brauchen würde, um seinen trägen, schwerfälligen Körper aus dem Bett zu wälzen.
Auch Robert wird diesen Plan verinnerlicht haben, auch wenn er aktuell mit gänzlich anderen Gedanken beschäftigt ist. Er hat einen Finger in ihre Muschi gesteckt, der ihr gerade zum Ablecken angeboten wird. Sabine schmeckt ihre eigene Feuchtigkeit, während sie ihm mit der Zunge den Finger leckt, der daraufhin eine feuchte Spur über ihre Brüste zieht, um dahin zurück zu streifen, woher er gekommen war. Sein heißer Atem streift ihre gereizten Schamlippen, während sie wieder die Hände auf seinen Kopf legt, um ihn fest in ihren Schritt zu drücken. Sie will ihn jetzt dringend. Sie muss seinen Schwanz in sich spüren. Hier. Wenigstens für ein paar schnelle Stöße. Also zieht sie ihn hoch, indem sie Zug auf seinen Hinterkopf ausübt. Er gibt der Bewegung schnell nach, kommt hoch, während sie wie ein Pendel ihrerseits in die Hocke geht. Der Reißverschluss seiner Chinos öffnet sich leicht. Seinen steifen Schwanz durch den engen Schlitz zu holen, stellt sich da schon schwieriger heraus. Sie will die Hose nicht aufknöpfen. Wenn sie flüchten müssen, muss es in Bruchteilen von Sekunden passieren. Eine offene Hose die herunterrutscht, kann da wertvolle Zeit kosten. Entweder ganz ausziehen und nackt flüchten, oder so wie jetzt, mit offenem Schlitz und schlimmstenfalls heraushängendem Schwanz. Immer noch besser als geschnappt zu werden. Zum Ausziehen sind sie noch einen Balkon zu tief. Ihr Ziel ist der obere Balkon.
Der Nervenkitzel, es auf dem Balkon direkt vor den Besitzern zu treiben, jagt ihnen Adrenalinschübe durch den Körper, die sie wie Junkies in sich aufsaugen. Ihre Haut ist hitzig, ihr Puls geht schnell aber kontrolliert. Sie sind wachsam und konzentriert, aber trotzdem empfänglich für die Reize des anderen. Robert windet sich in der Hüfte um ihr seinen Schwanz zu geben, den sie mit der Hand am Schaft umklammert hat, der aber so steif ist, dass sie ihn schwer durch den Hosenschlitz bekommt. Es gelingt irgendwann, weil sie doch den Knopf löst, um ihn herauszuholen. Mit ungewöhnlich fahrigen Fingern Robert die Hose aber gleich wieder schließt. Hart ragt sein Schwanz aus den schwarzen Chinos heraus. Hell leuchtet der Schaft im Mondlicht. Sie schließt die Lippen um die Eichel. Nur kurz. Sie vergeht beinahe vor Verlangen. Sie braucht ihn in ihrer Muschi, nicht im Mund. Auch Robert scheint das so zu sehen. Jetzt ist er es, der sie an den Schultern nach oben zieht. Sie lehnt sich mit den Handflächen an die Fassade, spreizt die Beine und streckt ihm ihren Hintern entgegen. Als er endlich in sie eindringt, ist sie versucht laut aufzustöhnen, beißt sich aber auf die Wangentaschen um das Stöhnen zu unterdrücken.
Endlich fickt er sie. Die Chinos dämpfen das Geräusch ihrer aufeinanderprallenden Leiber. Er fickt sie tief, aber nicht hart. Geschmeidige, kraftvolle Bewegungen. Er greift sie an der Hüfte und presst sich tief in sie hinein, während sie sich an der Wand abstützt, um seinen Stößen entgegen zu halten. Wenn sie den Kopf nach links dreht, sieht sie die geschlossenen Balkontüren. Wenn sie ihn nach rechts dreht, sieht sie die offenen. Dahinter die massige Gestalt des schlafenden Mannes, auf dessen Balkon sie es gerade treiben. Sein Kopf ist geradewegs zur Decke gerichtet, der Mund steht offen, er schnarcht vernehmlich. Würde er den Kopf ein wenig nach links drehen und die Augen öffnen, er würde direkt in das Gesicht einer schwarzhaarigen Frau schauen, deren Pferdeschwanz in ihrem Nacken wippt, weil sie von dem Mann der hinter ihr steht, gefickt wird. Ihre nackten Brüste wegen der feuchten Haut im Mondlicht glänzend. Fest und klein, mit erregt abstehenden Nippeln, die er sehen könnte, würde er die Augen öffnen. Aber höchstens eine Sekunde lang. Dann wären sie weg, als hätte er sie nur geträumt.
Robert streift mit den Händen ihre Seiten hinauf, gleitet über die Brüste und die Achseln bis an ihre Oberarme, wo er sich tief über sie gebeugt an ihr festhält, während seine Hüfte einen gleichmäßigen Takt hält. Sie spürt seinen Atem in ihrem Nacken.
»Es ist so schön mit dir hier oben«, haucht er ihr ins Ohr. Sie nickt, während sie seine Stöße aufnimmt. Gleich wird sie kommen. Wiedermal hält er sie kurz davor, als könne er an jeder noch so winzigen Regung ablesen, wo sie sich befindet. Etwas das sie liebt und hasst zugleich. Denn dieses bittersüße Spiel kann er bis zu ihrer nahen Verzweiflung spielen. Bis sie bittet und bettelt und ihm genau das gibt, was er grinsend schon von Anfang an bezweckt hatte.
»Aber oben ist es noch schöner«, flüstert er. Sie kann das Grinsen in seiner Stimme hören. Schon wird sie an der Hüfte hochgehoben und von der Wand weggedreht. Ihre Beine hängen in der Luft. Sein Schwanz rutscht aus ihr heraus. Fast hätte sie protestiert. Spielerisch, als wäre sie federleicht, hebt er sie hoch. Sie streckt die Beine aus. Eine Sekunde später steht sie auf dem Balkongeländer. Blickt direkt in die Tiefe. Hinunter auf den Garten, an dessen Ende ihn nur eine lockere Baumreihe von der Isar trennt. Dunkel fließt der Fluß dahinter vorbei. Sie sieht die Lichter auf der anderen Seite des Ufers. Die Straße, die daran entlang führt. Ein paar wenige Autos, die ihre Lichter über Hauswände streichen lassen. Mit einem Klaps auf den Hintern ist sie entlassen. Sie muss grinsen. Die Brüstung auf der sie steht, ist etwa zw
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Helios53
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