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Kommentare: 4 | Lesungen: 5309 | Bewertung: 7.76 | Kategorie: Sonstiges | veröffentlicht: 17.11.2003

Positionswechsel - Teil 2

von

Telefongespräch


In meiner Wohnung angekommen, hatte ich nichts Eiligeres zu tun, als meine beste Freundin Franzi anzurufen. Bevor sie sich überhaupt nach meinem Befinden erkundigen konnte, hatte ich ihr schon unter Schluchzen, Heulen und Lachen meine ganze Geschichte erzählt. Ohne Punkt und Komma rotze ich alle meine Gedanken heraus, ohne zu überlegen, angefangen mit : „Stell Dir vor, ich bin geschlagen worden und ich habe mich von einer Frau auf den Mund küssen lassen und ich war … !“ Eine Reihenfolge kann ich nicht einhalten, so aufgewühlt bin ich. Kurz gefasst, ich war hysterisch.


Sie unterbrach mich nicht. Als ich meinen Redefluss zweifelnd beendete : „Bin ich überhaupt noch normal ?“, stellte sie gezielte, intelligente Fragen : „Hat sie Dich in dem Sinne misshandelt, dass sie Dich irgendwie verletzt hat, außer Deinen Stolz ?“ Ich war empört : „Das habe ich Dir gerade doch erzählt. Sie hat mich geschlagen !“ Ihre ruhige Stimme bleibt ganz sachlich : „Hast Du ihr das erlaubt ?“ Ich rege mich noch mehr auf : „Nein. Bist Du denn verrückt, so etwas zu denken ? ... Na ja, - ich hatte ja so ein Schuldgefühl...“ „Du hast also aus dem Schuldgefühl heraus gewisse Demütigungen billigend in Kauf genommen?“ Ich rege mich schon wieder auf : „Bist Du eigentlich meine Freundin oder ihre, wer immer sie auch sein mag ?!“ Sie bleibt ganz cool : „Ich möchte Dir doch nur helfen und versuche Emotionen und Tatsachen zu trennen. Also, wie war das genau, hast Du oder nicht ?“ Widerwillig gestehe ich ein : „Ich habe sie in das Konferenzzimmer gebeten und ich habe sie dort gegen das Regal geschubst, so dass sie blutete. Dann hat mich das Schuldgefühl gepackt. Und ja, sie hat mir vorher gesagt, dass meinen Po fünfundzwanzig Schläge erwarten.“ So geschildert, klingt alles ganz anders. „Aber das alles habe ich nur akzeptiert, weil ich durch das Blut so aus dem Gleichgewicht gebracht war ! Du weißt doch, dass ich Blut nicht sehen kann !“


Sie wechselt das Thema : „Hast Du wirklich zum ersten Mal eine Frau geküsst ? Hat Dich das erregt?“ Die Emotionen schwappen bei mir wieder über : „Ja, und das mit 33 Jahren. Es war phantastisch. Aber ist das noch normal, ausgerechnet in so einer Situation erregt zu werden ? Das passiert doch keiner normalen Frau. Wobei ich seit mehr als zwanzig Jahren von keinem einzigen Mann auch nur in die Nähe eines Orgasmus gebracht worden bin ? Werde ich verrückt ?“ Sie versucht mich zu beruhigen : „Jeder Mensch und jede Frau ist anders.“ Ich schweige nur skeptisch. Sie bekräftigt : „Ich selbst habe eine meine schönsten Liebesnächte gehabt, als mir mein damaliger Lover meinen Hintern vorher richtig schön mit einem Tischtennisschläger versohlt hat, so dass ich drei Tage lang nicht richtig sitzen konnte. Es war es wert gewesen. Ich mag es auch, wenn ich auf einem Mann 'reite', dass er mir dann mein Hinterteil erhitzt. “ Ich stelle ungläubig fest : „Das hast Du mir nie erzählt !“. Sie fragt mich direkt : „Hättest Du damals Verständnis dafür gehabt ?“ Sie erklärt sich und mir : „Es gibt Situationen, da bin ich gewissen erotischen Zutaten nicht abgeneigt. Erinnerst Du Dich, wie ich eine Zeitlang viel zu enge Miniröcke getragen habe, die Du als Geschmacksverirrung betrachtet hast ? Auch das war ein erotisches Spiel mit meinem damaligen Partner, für den ich damit meine Dessous jedem zeigen musste, den er mir bestimmte. Z.B., mich in der U-Bahn einem Geschäftsmann gegenüber setzen und meine Beine leicht zu öffnen, damit dieser mein Höschen erkennen konnte oder Strapse zu tragen, die bei dem engen Rock für jeden erkennbar waren. Das war stark demütigend, aber es hat mir Spaß gemacht, weil mein Partner es so sehr liebte und ich ihm eine Freude machen wollte. Also denke nicht, dass Du nur deswegen verrückt bist, weil Du bestimmte sexuelle Vorlieben hast.“

Sie wandte sich wieder mir zu : „Könnte es sein, dass Dir selbst Demütigung auch als erotisch erscheint ?“ Dieser Gedanke erscheint mir auf den ersten Blick als komplett absurd, als ich jedoch an mein nasses Höschen denke, bekomme ich Zweifel. Aber das kann sie ja nicht sehen, aber selbst für meine Ohren klinge ich nicht komplett überzeugend, als ich dann antworte : „Nein, das glaube ich nicht....“ Meine Freundin ignoriert meine unehrliche Antwort : „Wie war das denn mit Ute Nilsen ?“ Ich schweige betroffen. Sie insistiert : „Und wie war es jetzt ? Warst Du irgendwann erregt, während sie Dich geschlagen hat ? Versuche ganz ehrlich zu Dir selbst und zu mir zu sein !“ Ich zögere mit der Antwort, dann platzt es aus mir heraus, als mich die Erinnerung überwältigt : „Ja, zum Schluss, als sie meinen Rock hochgezogen hatte, um mir dann auf das Höschen zu schlagen ! Aber ich konnte nichts dagegen machen, sie hielt mich fest. “ Sie wechselt erneut das Thema : „Als sie Dich geschlagen hat, wie ist der Ablauf genau gewesen ?“ Ich zögere : „ Also, sie hat mich zuerst gegen meinen Willen entblößt, meinen Po gestreichelt und mich dann mit ihren Fingern intim erkundet. Danach....“ Sie unterbricht mich : „Sie hat Dich gestreichelt ?“ „Ja, aber es war...“ Sie unterbricht mich erneut : „War es schwierig für sie...? Hast Du Dich gewehrt ?“ Ich antworte zunächst ausweichend : „Ähh, na ja. Ich konnte ja nichts gegen ihre Berührungen unternehmen.“ Sie schweigt. „Ich wurde gegen meine Absichten so erregt, ich wollte mich nicht mehr wehren. “ Sie stellt sachlich fest : „Hat sie gespürt, dass Du erregt warst ?“ Diese Frage meiner Freundin finde ich unverschämt : „Also, hör' mal, ich habe Dir doch gerade eben gesagt, wie es war. Sie hat vielleicht mitbekommen, wie ich mich fühlte. Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie demütigend das war, meine Erregung vor meiner Peinigerin nicht verbergen zu können.“ Sie schweigt einen Moment : „Hast Du ihr danach noch irgendwelche anderen Zeichen gegeben, die sie als Zustimmung deuten könnte ?“ Ich werde ärgerlich : „Was soll das denn heißen ? Glaubst Du mir nicht ?“ Sie bleibt weiter unterkühlt sachlich : „Antworte schnell und ehrlich ! Warum warst Du gerade in dieser Situation so erregt ? Das ist sicherlich eine Frage, die berechtigt ist. Hat Dir bei Deinen vorherigen Sexualpartnern etwas gefehlt ? Du warst diesmal nicht diejenige, die die Situation kontrolliert hat. Wie war es jeweils vorher ?“ Meine Antwort ist Schweigen, die Fragen sind unbequem.


Meine Freundin lacht leise : „Schätzchen, ich glaube, Du kannst Dir Deine Antworten selber geben, wenn Du ein wenig Ruhe findest, um Dir Rechenschaft über Deine wahren Empfindungen abzulegen ! Ich glaube, das ist jetzt bedeutend wichtiger als die Fortsetzung Deines Gespräches mit mir und es wird Dir auch angenehmer sein, glaube ich.“


Wie immer ist auf meine Freundin Verlass, sie hilft mir bei der Klärung meiner Gedanken, ohne mir ihre Meinung aufzudrängen. Ich bin nur verblüfft, was sie mir bisher verschwiegen hat. Andererseits hat sie mir reichlich Futter für meine eigenen Gedanken gegeben. Insbesondere erkenne ich nunmehr, dass ich wohl offensichtlich bei allen meinen Liebschaften so sehr an meine Selbstbeherrschung gedacht habe und dass mir die Kontrolle über die jeweilige Situation nicht entgleitet, damit aber im Gegenzug dann auch mich nie entspannen, nie fallen lassen konnte. Ich war so in meiner Leidenschaft gehemmt gewesen, obwohl dieser Begriff mir so nie eingefallen wäre, ich habe mich immer als Frau gesehen, die aktiv auf Männer zugeht und die nicht im üblichen Sinne gehemmt ist. Mir fällt es wie Schuppen von den Augen, die Männer in meinem Leben waren ausnahmslos Leute, die sich meiner Führung anvertraut haben. Wenn es Männer gab, die dies nicht wollten, habe ich sie gleich abgelehnt, ich war doch emanzipiert und wollte mir von keinem Mann auch nur das Geringste vorschreiben lassen. Im Bett habe ich immer den Ton angegeben und dann die Männer langweilig gefunden, die sich mir unterordneten. Ich hatte mich damit abgefunden, frigide zu sein. Jetzt war ich durch die Umstände gezwungen gewesen, mich einer Frau anzuvertrauen, mich von ihr beherrschen zu lassen und schon waren meine Hemmungen durch einen Ausbruch von Leidenschaft weggespült worden, den ich mir so nie zugetraut hätte. Konnte es sein, dass gewisse Demütigungen mich allem Anschein nach anmachten ? Erregten diese mich offensichtlich aber nur dann, wenn ich nichts dagegen tun konnte, weil ich dann ohnmächtig war und mich meiner Sinnlichkeit hingeben konnte, ohne dafür 'verantwortlich' zu sein ? Diese Koinzidenz war zu auffällig, um als zufällig von mir abgetan zu werden. Franzi hatte behauptet, dass manche sexuelle Demütigungen ihr gefielen und sie hatte angedeutet, dass dies auch mein Fall sein könnte. Vehement hatte ich ihre Vermutung abgelehnt, ich bin doch 'normal', aber angesichts der Tatsachen überkamen mich Zweifel. Ich grübelte und grübelte, kam aber noch zu keiner Schlussfolgerung. Nach all dieser Aufregung gönnte ich mir erst einmal eine entspannende Dusche, so richtig schön heiß. Im Bademantel setze ich mich an den Küchentisch. Der Salat, den ich mir als Mittagessen bereite, wollte mir nicht so recht schmecken, so sehr war ich in Gedanken versunken.

Erklärung


Als ich nach dem Mittagessen wieder ins Büro zurückkehren will, fühle ich mich wieder einigermaßen gefestigt. Danach denke ich kurz an den 'Zwischenfall', wie ich ihn inzwischen in Gedanken nenne. Dieses Intermezzo mit unserer Praktikantin war jedoch nur durch meinen Panikanfall entstanden, so rede ich mir ein. Mechanisch ziehe ich mich an. Wegen der damit verbundenen Assoziationen möchte ich heute Nachmittag nicht das Sommerkleid anbehalten, auch wenn ich keine rationalen Gründe dafür vorbringen kann. In Unterwäsche vor meinem Kleiderschrank stehend, überlege ich kurz, dann ziehe ich ein schwarzes Kleid als Kontrastprogramm zum Kostüm an. Nach der ersten Stunde im Büro, die ich dazu benutze, um wieder auf dem Laufenden zu sein und die Post durchzusehen, lasse ich Frau Nilsen und He. Harms rufen. Vorher entferne ich den Sessel vor meinem Schreibtisch. Ich bleibe bewusst sitzen, reiche ihnen beiden kühl die Hand und lasse sie vor dem Schreibtisch stehen. Ich frage höflich nach ihrem Befinden und äußere mich erfreut darüber, dass es ihnen gut geht. Ich frage sie über das aktuelle Polenprojekt aus und zeige mich befriedigt, dass ein Kooperationsprojekt mit einem möglichen Partner verhandelt wird. Ich bin voll konzentriert, deshalb stört es mich auch nicht, dass sich beide bei der Erklärung der Kooperation auf meinen Tisch stützen und He. Harms mir dabei frech in den Ausschnitt schauen, der zugegebenermaßen etwas offenherzig ist. Kurz abgelenkt überlege ich, was er sehen könnte. Der Ansatz meiner Brüste ist natürlich zu sehen, na vielleicht auch ein Stück Spitze von meinem BH, aber der BH ist schwarz und passt absolut dazu, also alles ok. Außerdem ist mein Dekolleté durchaus passabel, nicht überbordend, aber so, dass meine fraulichen Rundungen gut zur Geltung kommen. Ich ignoriere also seinen Blick so gut es geht, denn diese Situation erlebe ich oft, sie ist voll unter meiner Kontrolle. Merkwürdig ist hingegen mein Gefühl, als auch die junge Frau mich intensiv mustert. Da Herr Harms nur für die finanziellen Aspekte des Projektes zuständig ist, entlasse ich ihn nach einer Weile aus der Diskussion.


Zum Schluss spreche ich noch mein 'Erlebnisse' an. Ich fühle mich absolut sicher, als ich ihr kurz erkläre, dass ich heute in dieser speziellen Situation, sie wisse schon was ich meine, etwas, äh, unzurechnungsfähig gewesen sei, da Blut mich in einen Phobiezustand versetzt. Meine Erklärung ist wohl doch nicht so überzeugend gewesen, denn nachdem sie mich abschätzend beobachtet hat, lächelt sie fein und sagt leise : „Es fehlen heute noch zwei Dutzend Schläge ...“ Mit einem Schlag ist meine Selbstsicherheit dahin, es überfallen mich Bilder, wie ich mit meinem Hochgeschürztem Kleid über ihrem Schoß liege und sie mich wieder streichelt... Bewusst, wenn auch mühsam stoppe ich meinen Gedankenfluss. Herrgott, was ist nur mit mir los? Ich hoffe, dass sie davon nichts merkt Ihre bombenfeste Überzeugung verunsichert mich. Ich versuche die Situation arrogant zu überspielen, richte mich kurz auf und blaffe : „Ich möchte davon nichts hören, deshalb habe ich Ihnen meine Erklärung gegeben. Sie können gehen, Frau Nilsen !“ Ohne ein weiteres Wort dreht sie sich um, hoffentlich hat sie das akzeptiert, jedenfalls bilde ich mir das ein.


Kaum hat sie das Büro verlassen, da kehren die Bilder wieder zurück, die ich nur schwer verdrängen kann. Wie ich wieder über ihrem Schoß liege und sie mir diesmal meinen Slip auszieht. Warum wird mir bei diesem Gedanken so heiß ? Ich setze mich schnell an den Computer und konzentriere mich auf das aktuelle Budget, um damit sämtliche anderen Gedanken auszublenden. Ich sage den Besprechungstermin am Nachmittag mit meinen Mitarbeitern ab. Den Rest des Tages verbringe ich mit der Vorbereitung für das Gespräch mit der Buchhaltung am nächsten Morgen und ich gehe ganz sicher nicht in den Ablageraum !

Freitag


Am nächsten Tag achte ich sorgfältig darauf, nicht in die Nähe von Frau Nilsen zu kommen. Fr. Hübner, die Abteilungssekretärin bekommt den strikten Auftrag, keine Mitarbeiter zu mir vorzulassen und keine Telefonate durchzustellen, es sei denn, ich würde es ausdrücklich genehmigen. Frau Nilsen versucht zweimal mich telefonisch zu erreichen und einmal, bei mir vorzusprechen, aber Frau Hübner waltet stoisch ihres Amtes, wie von mir vorgegeben.


Das Gespräch mit der Buchhaltung dauert gar nicht so lange, wie ursprünglich von mir befürchtet, aber den Datenfriedhof, den ich serviert bekomme, den muss ich erst einmal so richtig bearbeiten. Ich arbeite bis spät abends, um dann in das wohlverdiente Wochenende zu gehen.


Wochenende


Das Wochenende gestalte ich mir so richtig zum Entspannen. Ich verbringe den Samstag auf einem Ausflug zu einem Wellnesscenter, das richtig relaxend ist. Ich werde massiert, bekomme ein Entspannungsbad und nehme an einem Yoga-Kurs teil. Der Sonntag gestaltet sich ähnlich. Ich werde über Ayurveda-Diät informiert, darf an einem thematisch orientierten Sauna-Nachmittag teilnehmen und bin am Sonntagabend so richtig schön müde.


Montag


An diesem Tag muss ich meinen ersten Monatsbericht erstellen, obwohl ich noch nicht einmal zwei Wochen im Amt bin. Fr. Hübner bekommt wieder den strikten Auftrag, niemand zu mir vorzulassen und keine Telefonate durchzustellen. Alle Mitarbeiter kennen dieses Ritual vom vorherigen Chef, nur Frau Nilsen versucht mich einmal telefonisch zu erreichen, aber Frau Hübner waltet stoisch ihres Amtes, wie von mir vorgegeben.

Dienstag - der Überfall


Gestern habe ich meinen Monatsbericht erstellt, heute kann ich mich wieder um das Tagesgeschäft kümmern. Als erstes erscheint Dick, gefolgt von einer Reihe von anderen Mitarbeitern. Als Frau Nilsen um ein Gespräch ersucht, vertage ich diesen Termin auf morgen, weil ich just um diesen Zeitpunkt ein dringendes Telefongespräch aus der Zentrale avisiert bekomme.


Bis zum Feierabend habe ich so keinen Kontakt mit der Praktikantin, was mich einerseits . Auch gehe ich relativ spät aus dem Büro. Hinter mir im Treppenhaus erklingen Schritte. Das ist mir unheimlich, wer verfolgt mich ? Das veranlasst mich, das Gebäude durch das Souterrain zu verlassen. Als ich vor die Tür trete, erblicke ich im Kelleraufgang zwei bullige Jugendliche, die dort mit dem Aufziehen einer Spritze beschäftigt sind. Offensichtlich zwei Junkies, die sehr martialisch aussehen. Sie sind mehr als 1,90 m groß und wiegen jeweils mehr als 90 kg. Beide tragen Lederkleidung mit schrecklich vielen silbernen Nieten, Kahlrasierte Köpfe und Schlagringe an den Händen. Sie sehen nicht nur so brutal aus, sie benehmen sich auch gleich so. Ich hätte sie vielleicht nicht so auffällig anstarren sollen, denn das schien sie zu provozieren. Beide bewegen sich auf mich zu, sie versperren mir den Weg. Sie drängen mich in eine Ecke : „He, Puppe, her mit dem Zaster !“ Unmissverständlich fuchtelt der Ältere mit seiner Schlagringbewehrten Hand vor meinem Gesicht hin und her und streckt seine Hand nach meiner Handtasche aus. Ich habe Angst. Der jüngere stinkt nach billigem Fusel und betatscht meine Taille mit seinen dreckigen Pfoten. Ich zucke bis an die Wand zurück. Der Jüngling lallt : „Hab' Dich nicht so !“ Ich gerate in Panik, was soll ich machen ?


Plötzlich bellt eine Frauenstimme in beißendem Ton : „Loslassen !“ Ich erkenne die Stimme, die Schritte im Treppenhaus stammten offensichtlich von Ute Nilsen. Beide drehen sich unwillkürlich um, der jüngere grollt drohend, nachdem er die sichtlich kleinere Frau abschätzig gemustert hat : „Halt Dich da 'raus, sonst nehme ich Dich mir vor !“ Er hat seinen Satz kaum beendet, da hat die junge Frau ihn mit zwei oder drei schnellen Karateschlägen außer Gefecht gesetzt, bevor er auch nur den Arm zur Abwehr heben kann. Seine Nase blutet und er sackt schmerzverzerrt in die Knie. Der ältere verschwindet darauf blitzartig. Der jüngere humpelt ihm nach einigen Momenten nach. Er zieht den Kopf ein, als sie ihn anherrscht : „Ich will Euch beide nie wieder in dieser Gegend erblicken, das nächste Mal endet für Euch im Krankenhaus !“ Ich kann es nicht fassen, Fr. Nilsen hat mich aus der bedrohlichen Lage gerettet.

Appartement


Als die beiden endgültig um die Ecke sind, beginne ich vor lauter Aufregung und Stress zu weinen, obwohl ich sonst nicht so nah am Wasser gebaut habe. Ute Nilsen nimmt mich tröstend in die Arme, bis ich mich beruhigt habe. Ich bin ihr sehr dankbar. Dann gehen wir in das nahe Firmenappartement, das letzte Stück gehen wir schweigend Arm in Arm. Von Zeit zu Zeit streichelt sie mir tröstend übers Haar. Ich fühle mich in ihrer Gegenwart wohltuend sicher. Als wir in meiner Wohnung angekommen sind, kommandiert sie mich unmissverständlich zum Hinlegen auf die Couch, sie würde mir in der Zwischenzeit ein Bad einlassen. Ich folge ihren Anweisungen und lasse mich von ihr zudecken. Als ich so auf der Couch liege, wird mir erst jetzt so richtig bewusst, in welche Gefahr sie sich für mich begeben hat : „Frau Nilsen, wie kann ich Ihnen nur danken ? Das ist keine Floskel, ich meine das ernst !“. Sie wehrt ab : „Also, erstens war das selbstverständlich, zu helfen. Zweitens, sollten wir uns endlich Duzen.“ Das fällt mir inzwischen sowieso leicht : „Einverstanden, Ute. Aber das ist doch nur eine Kleinigkeit. Mal ernsthaft, wie kann ich mich bedanken ?“ Sie lächelt mich an : „Mir bedeutet das intime Du viel !“ Ihre Stimme klingt sehr erfreut. Dann lacht sie auf : „Oh, ich habe da schon so meine Ideen, aber ob meine Wünsche dann passen, musst Du dann entscheiden.“ Das klingt für mich sehr kryptisch, aber ich sichere ihr zu, dass ich ihre Wünsche auf jeden Fall erfüllen werde, so es in meiner Macht stünde. Sie lacht nicht mehr, sondern sagt merkwürdig verhalten : „Ich werde zu gegebener Zeit noch einmal darauf zurückkommen.“


Sie lässt das Badewasser ein, während ich über ihre Bemerkungen grübele. Dann fällt mir auf, dass sie einige winzige Blutspritzer auf ihr Oberteil und in ihr Haar bekommen hat. Ich biete ihr Ersatzkleidung an. Sie möge sich doch das aus meinem Kleiderschrank aussuchen, was ihr passe. Taktvoll schließt sie die Tür vom Schlafzimmer zum Wohnzimmer, wo ich auf der Couch liege. Nach einigen Momenten öffnet sie die Tür einen Spalt, sie fragt mich, ob sie sich auch Unterwäsche von mir ausleihen könne, nach dieser Aktion fühle sie sich so verschwitzt. Das ist mir nicht ganz recht und auch nicht ganz einsichtig, meine Unterwäsche ist doch etwas privates, aber ich kann und will ihr diese Kleinigkeit nicht abschlagen : „Ja, natürlich.“ Es wird vermutlich nichts passen, meine Figur ist doch ganz anders, aber diesen Kommentar spare ich mir. Währenddessen öffnet sie zunächst meinen Kleiderschrank : „Ich lege mir schon 'mal die Sachen zurecht.“ informiert sie mich. Sie öffnet die Tür und erscheint bei mir : „Die Badewanne mit dem schönen Entspannungsölbad ist bereit. Los, Claire, auf ins Bad !“ Aufmunternd gibt sie mir einen Klaps auf den Po und schiebt mich ins Bad, während sie sich wieder ins Schlafzimmer begibt, wobei sie taktvoll die Tür vom Bad zum Schlafzimmer schließt. Die Badewanne ist von einem Schaumberg bald verdeckt. Ich ziehe mich schnell aus, lasse die Sachen achtlos liegen und begebe mich in das behaglich heiße Wasser. Es ist eine Wohltat, Ute hat eine gute Idee gehabt.


Nebenan wird Ute offensichtlich weiter aktiv nach Kleidung suchen. Dabei fällt mir auf, dass ich ja gar keinen Bademantel im Bad habe. Spontan rufe ich laut nach Ute. Sie öffnet zögerlich die Tür zum Bad. Ich bitte sie, ob sie mir aus dem Kleiderschrank nicht schon einmal meinen Bademantel bringen könne. Sie nickt nur, während sie mir nur in die Augen blickt und jeden weiteren Blick vermeidet. Der Bademantel wird von ihr schnell gebracht, dabei lässt sie die Tür offen. Erst jetzt wird mir die Intimität dieser Situation bewusst, ich liege nackt in der Badewanne, wenn auch von dem Schaumberg vom Hals abwärts verhüllt, mit der Ausnahme meines rechten Knies, das ich hochgestellt habe. Das ist schon eine eigenartige Lage, in der ich mich befinde, denn die Frau, die gerade in meinen Sachen kramt, ist mir ja im wesentlichen ja fremd und trotz dessen sind wir beide vertraut miteinander, als ob wir uns schon lange kennen würden.


Währenddessen erkenne ich an dem metallischen Schaben der Bügel, dass sie sich einen Rock oder ein Kleid aussucht. Das wundert mich, bei ihren bedeutend schmaleren Hüften kann doch ein Rock von mir bei ihr nur rutschen und außerdem hat sie die Blutspritzer doch nur auf ihrem Oberteil gehabt. Na ja, was soll's. Sie sucht eine ganze Weile, wohl erfolglos, und zieht dann die Schubladen meiner Wäschekommode auf : „Wog ! Hast Du eine Auswahl an Unterwäsche und dazu noch so edle Stücke aus Seide!“, ruft sie exaltiert. Eine ganze Weile höre ich nur eine Schublade nach der anderen auf und zu gehen. Wie gesagt, der Gedanke ist mir eigentlich nicht so lieb, dass eine Fremde meine Wäsche durchwühlt oder sich gar meine hübschen Spitzendessous anzieht. Aber letzteres ist unwahrscheinlich, meine Schlüpfer sind ihr sicherlich um zwei Größen zu weit. Dann höre ich am Rascheln der Kleidung, wie sie sich auszieht. Unwillkürlich durchfährt mich der flüchtige Gedanke, wenn ich sie jetzt rufen würde, ob sie wohl nackt kommen würde ? Wie sie wohl aussehen mag und ob ihr Busen wirklich so perfekt rund und klein sei, wie er sich unter ihrer Bluse abzeichnete. Wie komme ich bloß auf diese Gedanken ? Ihre Stimme unterbricht meinen Gedankenfluss : „Ich habe etwas gefunden !“ Sie höre, dass sie sich etwas überstreift. Ich bin neugierig : „Zeig' doch mal !“ Sie zögert etwas : „Soll ich wirklich ?“ Unbefangen bestätige ich „Natürlich.“, ohne daran zu denken, dass ich sie damit wieder in mein Bad einlade, ich fühle mich inzwischen mit ihr so vertraut, dass ich nicht überlege.


Als sie neu eingekleidet in der Badezimmertür erscheint und dort stehen bleibt, bewundere ich sie. Sie hat sich ein blaues Stretchkleid von mir ausgeliehen, offensichtlich das einzige, was ihr passt, weil sich der dünne, elastische Stoff an ihren Körper anpasst. Dieser Effekt verrät mir auch, dass sie keinen passenden BH gefunden hat, denn ihre Nippel modellieren deutlich den dünnen Stoff. Für mich ist es bereits ein Minikleid, aber bei ihrem längeren Körper wird es zum Superminikleid, das ihre schlanke Figur unterstreicht und ihre hübschen, langen Beine noch mehr zur Geltung bringt. Von meinen niedrigen Standpunkt aus erscheinen ihre Beine noch länger. Sie ist wirklich hübsch. An ihr wirkt das Kleid ganz anders als bei mir. Ich werde richtig neidisch, was ich auch spontan zum Ausdruck bringe : „Du hast Beine wie ein Mannequin !“ Ute wehrt ab, ohne mich anzublicken : „Dafür hast Du die viel weiblichere Figur.“ Das ist ein zweischneidiges Kompliment, wie ich finde. Ich bin etwas empfindlich, was Teilaspekte meiner Figur betrifft und empfinde den fehlenden Blickkontakt als Ausweichmanöver : „Also, das ist oft nur eine freundliche Umschreibung für breite Hüften und Gesäß!“ Ute ist entsetzt über das Missverständnis, sie kommt näher, um das vehement abzustreiten : „Claire, wie kannst Du nur so etwas sagen ? Deinen süßen, vollen Po finde ich so sexy.“ Sie blickt unwillkürlich auf mich : „Und ich wünschte, ich hätte Deine Körbchengröße.“ Mir wird durch ihren Blick bewusst, dass der Schaumberg meine Brüste nur noch unzureichend verbirgt. Hastig verschränke ich meine Arme davor. Plötzlich ist die Atmosphäre zwischen uns sehr befangen. Es wird mir zu heikel, ich werde rot, so hatte ich das alles nicht beabsichtigt : „Ähh, ich wollte mich gleich anziehen...“ Sie begreift sofort und wechselt auch das Thema : „Wir gehen gleich beide essen, wenn Du wieder angezogen bist. Das ist sicherlich nicht verkehrt, unkompliziert zu plaudern beim Essen mit einem schönen Glas Wein...“ Ich stimme sofort zu und lade sie selbstverständlich ein : „Um die Ecke ist ein netter Italiener.“ Sie verschwindet fast fluchtartig aus dem Bad mit dem anliegenden Schlafzimmer, angeblich um ihre Haare zu richten. Nachdem ich mir bequeme Jeans und einen weiten Pulli angezogen habe, gehen wir beide zu Fuß los und schon nach ein paar Schritten ist die vorherige Unbefangenheit wieder da, wenigstens von meiner Seite. Das Abendessen mit ihr ist ausgesprochen angenehm. Wir reden und lachen viel, sie kann unheimlich komisch sein, besonders wenn sie über ihre Erlebnisse bei der Männergesellschaft Bundeswehr berichtet. Andererseits liebt sie meine Reiseberichte über Italien, besonders meine humoristischen kulinarischen Anekdoten haben es ihr angetan. Die Hypothese, dass die Intensität des Geruches der Trüffeln nach Tagealten Socken in den einschlägigen Gasthäusern des Piemont in direkter Relation zu der aphrodisierenden Wirkung in den Gastzimmern stehe, amüsiert sie ungemein. Ab und zu drückt sie meinen Arm oder meine Hand, wenn sie in meine Augen blickt.


Nachdem sie mich in meine Wohnung gebracht hat, finde ich auf meinem Bett auf der linken Seite ihre gebrauchten Kleidung so ausgebreitet, das sich das Bild einer Puppe ergibt, mit dem Zettel 'Damit Du heute Nacht nicht alleine schläfst und sicher bist !'. Das finde ich ausgesprochen lieb und total süß von ihr.

Der Brief


Ich öffne meinen Kleiderschrank, um meinen Pyjama zu holen. Dort prangt, befestigt mit Tesafilm an der Innenseite der Tür, ein weißer Briefumschlag mit der Aufschrift 'Liebste Claire !'. Neugierig öffne ich ihn und lese den Inhalt :

Liebste Claire,

Ich nehme an, dass Du diesen Brief nachher finden wirst. Du hast mich nach meinen Wünschen gefragt, die Du mir erfüllen könntest. Das hat mich enorm gefreut, denn es zeigt mir, dass Dir etwas an mir liegt, wo ich Dich doch so gern habe.


Nun, ich habe spontan Ideen gehabt. Vielleicht schockiere ich Dich damit und Du bist noch nicht soweit, aber ich halte es nicht mehr aus. Dich heute so attraktiv und greifnah in der Badewanne liegen zu sehen, hat mich verrückt gemacht nach Dir, meine Gedanken auf Dich fixiert. Es muss aus mir heraus, auch wenn ich damit riskiere, dass Du mich ablehnst. Warten kann ich nicht mehr, obwohl das vielleicht das Vernünftigere wäre, aber seit dem Donnerstag letzter Woche versuche ich Dich zu erreichen .... Ich weiß, dass Du mich spontan ablehnen würdest, wenn ich Dich direkt frage, denn Du bist noch viel zu befangen gegenüber der Idee einer Frau als Geliebten. Auf dem Schriftwege habe ich vielleicht noch eine Chance, wenn Du diesen Brief nicht gleich nach den ersten Zeilen zerknüllst...


Flirten mit Frauen ist für mich normal und bis zum Dienstag letzter Woche war das noch so. Aber seit Du Dich mir Mittwochabend so anvertraut hast und dann mich geküsst hast, kann ich nur noch an Dich denken, und das ist nicht mehr normal. Ich träume Tag und Nacht von Dir. Ich möchte Deine Freundin und mehr als das sein. Ich möchte Zeit mit Dir verbringen, Deinen trockenen Humor genießen. Ich möchte Dich küssen und streicheln, Deinen herrlich weiblichen Körper fühlen. Ich möchte Dich verteidigen, so wie heute, ich will Dich immer sicher sehen. Ich möchte Dich trösten, wenn Du es brauchst. Ich möchte Dich versorgen, wenn Du es brauchst.


Am Donnerstagvormittag in der letzten Woche hast Du mich dann ganz erobert, wie Du Dich vertrauensvoll über meinen Schoß legtest und Deinen süßen Po mir ausliefertest. Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie stolz ich war, wie bewegt und wie erregt. Dieses Gefühl hat mich einfach überwältigt, dass dort eine ungeheuer attraktive und intelligente Frau ist, die mir soweit vertraut hat... Ich möchte wieder das erregende Gefühl genießen, Dich mit Deinem wohlgeformten Hintern zitternd unter meinen Händen zu spüren., während Du Dich langsam ganz ausziehen lässt...


Vielleicht schlage ich diesen schriftlichen Weg auch nur deshalb ein, weil ich Angst davor habe, dass Du nein sagen könntest. Wie alle Verliebten, kann ich nicht mehr gerade denken, Du verwirrst mich einfach. Deine unbewussten Körpersignale sagen mir seit Montag letzter Woche, dass Du mich attraktiv findest, aber bewusst lehnst Du seit dem Donnerstag letzter Woc

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Kommentare


shejner
dabei seit: Jun '03
Kommentare: 2
schrieb am 17.11.2003:
»Megagaeile Geschichte, habe den ersten und zweiten Teil genossen bitte unbedingt eine Fortsezenzung reinstellen, und vielen Dank für diese Geschichte «

geno
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 194
schrieb am 20.11.2003:
»Geza, wenn du das letzte Wort deiner Geschichte - "möglich" - ausführen würdest, wäre es ein Verbrechen gegen die Leser deiner Geschichte.

Willst du uns wirklich zumuten, nicht zu erfahren, wie die Verbindung zwischen Claire und Ute weitergeht?

Also, bitte schnellstens an die Tastatur :-))«

ansand
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 8
schrieb am 23.11.2003:
»Hallo,
eine echt klasse geschichte, macht richtig Spass zu lesen.
ich möchte unbedingt wissen wie es weiter geht.
Gruss
Andre«

jensotto
dabei seit: Apr '05
Kommentare: 1
schrieb am 06.06.2005:
»wann gehts weiter?????«



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