Bei der angezeigten Geschichte handelt es sich um eine gekürzte Version. Um die ganze erotische Geschichte lesen zu können, musst Du Dich einloggen. Ein Altersnachweis ist nicht erforderlich. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und der Disclaimer von sevac.com. Sevac.com ist für den Inhalt der Geschichte nicht verantwortlich und distanziert sich von selbigem. Das Copyright liegt beim Autor. Jegliche Weiterverbreitung der Geschichte ist, wenn nicht ausdrücklich anders angegeben, untersagt.
Kommentare: 4 | Lesungen: 1831 | Bewertung: 7.22 | Kategorie: Soft Stories | veröffentlicht: 14.02.2011

Positionswechsel - Teil 5

von

Das Essen

Als ich im Bademantel von dem Bad ins Zimmer komme, sind auf dem Bett bereits Anziehsachen ausgebreitet, die Ute für mich vorbereitet hat. Als erstes erblicke ich die spitzenverzierte, halbtransparente Bluse und den wadenlangen, weißen Sommerrock samt Unterrock, auf dem weiße Sandalen mit einem moderaten Absatz liegen. Ich lächele, als ich mir Ute’s Worte über ‚so verspielt, so süß’ ins Gedächtnis rufe. Daneben sehe ich einen feinen, sehr transparenten Tüll-BH mit entzückenden, kleinen Blumen-Applikationen und dem entsprechend reich verzierten schneeweißen Hüftslip liegen. Ute hat Recht - dieses Set ist sehr ähnlich wie das vom Brautmodengeschäft und es sieht himmlisch romantisch aus. Auf dem Höschen liegt eine kleine rote Rose. Diese liebevolle Geste von Ute rührt mich sehr an.

Ich habe mich kaum richtig angezogen und auch keine Zeit gehabt in den Spiegel zu schauen, da klopft es auch schon: „Bist du soweit, Claire?“ schallt es durch die Verbindungstür.

Spontan öffne ich statt einer Antwort die Tür und drehe mich langsam einmal vor den Augen meiner Freundin. Ute sagt kein Wort, aber ihr strahlendes Lächeln und ihr schneller Kuss auf meine Wange sagt mir mehr als alle Worte.

Sie selbst hat sich in die schicke blaue Uniform mit Rock geworfen, die an ihr so anziehend finde. Das sage ich ihr auch und sie freut sich aufrichtig über mein Kompliment.

Dann sehe ich mich allerdings in dem Garderobenspiegel im Zimmer von Ute und mir kommen plötzlich Bedenken wegen der doch sehr transparenten Bluse: “Ist das nicht ein bisschen zu gewagt? Ich meine, wird Deine Schwester mich nicht für… Du weißt schon…”

Ute schaut mir in die Augen: „Ach was, Du hast doch noch das schöne Unterhemd an. Für mich bist Du so wunderschön!“ und ungestüm zerrt sie mich postwendend mit ihrer rechten Hand zum Esszimmer, so rasch es mir mit dem meine Beine umschmeichelnden langen Rock möglich ist.

Als ich in den noch tageshellen Raum eintrete, wenden sich die Gesichter von Ute’s Schwester Erika und ihrer Freundin Ulrike mir zu. Vernehmlich grüsse ich beide: „Guten Abend …“

Erika ist sichtlich überrascht, aber bei ihr ist auch im Gegensatz zu ihrer Partnerin eine deutliche und ehrliche Freude spürbar: „Claire, Sie sehen so hübsch aus in dieser weißen Garderobe, es ist eine wahre Freude das zu sehen…“

Ute strahlt: „Nicht wahr?“ Aus ihrer Stimme klingt ein Stolz, der mich eigenartig berührt.

Erika mustert mich intensiv, insbesondere meine kecke Bluse hat es ihr anscheinend angetan. Ute verfolgt ihre Blicke mit Genugtuung und wirft mir einen schnellen Blick zu, in dem mehr oder minder klar geschrieben steht ‚Habe ich es Dir nicht gesagt wie ich mich freuen werde, wenn meine Schwester erkennen wird, was für eine hinreißend attraktive Frau Du bist...’.

Frau von Steinkamp lächelt dabei etwas säuerlich und schaut ebenso missbilligend zu ihrer Liebhaberin hin wie zu meiner Bluse, die offensichtlich für ihren Geschmack zu frivol ist.

So nehme ich diese Musterungen denn auch als unausgesprochenes Kompliment und halte mich bewusst aufrecht stehend vor dem Tisch, während Ute zärtlich meine linke Hand erfasst.

Auf einen auffordernden Blick von Erika hin bequemt sich endlich auch Frau von Steinkamp auf meinen Gruß zu antworten: „Guten Abend, Frau Müller. Ich muss Erika Recht geben, bei Ihrer Figur …. steht Ihnen ein langer schwingender Rock ausgezeichnet…“

Ute’s Schwester übergeht den etwas spitzen Kommentar ihrer Freundin mit Schweigen und bittet uns zu Tisch. Sie füllt die fragilen Sektflöten an jedem Gedeck dreiviertelvoll mit Champagner auf und bringt einen Toast aus: „Liebe Claire und liebe Ute, es freut uns beide….“ Sie blickt schnell und streng zu ihrer Geliebten herüber, die darob etwas schuldbewusst dreinblickt, „…dass Ihr beide gekommen seid um einen schönen Abend in diesem herrlichen Haus mit uns zu verbringen. Ganz besonders freut es mich dass meine ‚kleine’ Schwester eine so nette Freundin gefunden hat. Ich erhebe mein Glas auf unsere beiden Gäste!“

Ich nippe nur vorsichtig an dem Glas. Dann greife ich zu dem silbernen Löffel. In hübschen Porzellan-Schalen wird eine delikat mit Curry und Orangen abgeschmeckte Kürbiscremesuppe serviert, zu der ich den beiden Köchinnen nach einer ersten Kostprobe aufrichtig gratuliere.

Während des Essens erkundigt Erika sich nach meiner Meinung über die aktuelle Wirtschaftslage in Osteuropa, denn sie hätte ja verstanden, dass ich aktuell als Abteilungsleiterin eine größere Projektverantwortung tragen würde. Ich erzähle einiges aus dem Umfeld und stelle schnell fest, dass sie nicht umsonst in der ersten Führungsetage in der Wirtschaft angekommen ist. Ich bin beeindruckt von der lässigen Kompetenz, die durch ihre Worte hindurch scheint, obwohl sie nach den Worten von Ute etwas jünger ist, als ich es selber bin. Andererseits erkenne ich an ihrem Augenausdruck, dass ihre Achtung vor mir nach diesem ersten Diskurs deutlich gewachsen ist. Geschickt wechselt sie alsbald das Thema zu Hobbies, indem sie über ihre Jagdleidenschaft berichtet und mich dann nach meinen Vorlieben fragt. Natürlich merke ich dass sie mich diskret ausfragt, aber sie wirkt dabei nicht aufdringlich.

Erika wechselt erneut das Thema und wendet sich an mich:


„Wie haben Sie denn nur Ute dazu gebracht, heute einen Rock zu tragen? Seit ihrem Eintritt bei der Elitetruppe hat sie das nie mehr gemacht, auch nicht in privatem Rahmen, obwohl ich sie manchmal extra gebeten habe. Macht sie das Ihnen zuliebe?“

Ich lächele nur diskret und weiche den Fragen geschickt aus: „Sieht sie nicht hübsch darin aus? Das bringt ihre langen, schlanken Beine richtig schön zur Geltung.“

Erika versucht es auf anderem Wege: „Das meine ich ja auch - Ute ist zu einer hübschen und klugen Frau herangewachsen. Trägt sie das auch auf der Arbeit … und in der Freizeit?“

Mir macht das Fechten mit Worten wirklich Spaß, natürlich erkenne ich, dass sie damit eigentlich unser Verhältnis ausloten will und lenke bewusst von der Frage nach der Freizeit ab: „Mitunter trägt sie einen Rock, aber es gibt keine ausgesprochene Kleiderordnung in der Firma, wenn Sie das wissen wollen. Ich habe auch nicht die Absicht eine solche in der Firma einzuführen, noch nicht einmal für die Weihnachtsfeier.“

Sie versucht einen anderen, direkteren Blickwinkel: „Apropos Feier - Ute hat mir erzählt, dass Sie gut tanzen können. Wenn Sie zusammen tanzen, wer führt dann bei Ihnen?“


Etwas amüsiert erkenne ich die Zielrichtung ihrer Fragen, sie weiß offensichtlich nicht, wie intim wir miteinander sind und wer bei uns sozusagen ‚die Hosen anhat’ und versucht das beides herauszufinden. Offensichtlich hat Ute ihr nur erzählt, dass wir mehr als sehr gut befreundet sind und ich selbst will ihr erst recht nicht mehr erzählen: „Oh, ich denke, dass Ute noch viel besser als ich tanzen kann. Ich habe sie auf der Feier ausführlich beobachten können.“

Ute’s Schwester zieht ihre Augenbrauen hoch bei meinem erneuten Ausweichversuch und versucht es mit einem Themenwechsel: „Ute hat mir gesagt, dass ihr erster Besuch in ihrer Wohnung für Sie sehr interessant war. Was fanden Sie denn besonders interessant bei ihrer ersten Einladung?“


Volltreffer - dieser Frage kann ich nicht mehr so einfach ausweichen, besonders da meine besonderen Assoziationen mit diesem Besuch sofort hochkommen und ich nicht weiß, was Ute erzählt hat. Ich spüre wie eine leichte Röte mein Gesicht überzieht, während ich versuche mir schnell eine unverfängliche Antwort zurecht zu legen: „Hm, die Bilder in ihrer Wohnung waren für meinen Geschmack ungewöhnlich…“

Währenddessen unterhält sich Ute zu meinem leisen Unwillen sehr angeregt mit Frau von Steinkamp, sie blickt während der ganzen Zeit nicht einmal zu mir herüber. Zu allem Überfluss legt sie ihr zum Schluss auch noch vertraulich ihre Hand auf den Arm und Frau von Steinkamp legt ihre andere Hand vertraulich darüber und lächelt Ute gewinnend an. Meine eigene Gesprächspartnerin ist sehr aufmerksam, denn sie registriert mein Unbehagen, aber sie lässt sich auch davon nicht in ihrer Aufmerksamkeit ablenken und hakt unverzüglich nach: „Sie waren also sehr überrascht, solche Bilder von Frauen mit Frauen in nicht alltäglichen Situationen in ihrer Wohnung zu sehen?“

Als ich das spontan wahrheitsgemäß bejahe, kann ich quasi die Räder in ihrem Gehirn mahlen sehen. Ich merke sofort, wie sie ihre Schlussfolgerungen zieht. Was hat Ute ihr bloß erzählt, dass sie mich so dermaßen überrascht anschaut? Dann erst fällt der Groschen bei mir, es ist nicht das was ihr Ute erzählt hat - es ist meine unbedachte Aussage, die ihr unbeabsichtigt verraten hat, dass ich keine Erfahrung mit lesbischen Beziehungen habe.

Ute bemerkt endlich ebenfalls mein Missfallen, als ihre Gesprächspartnerin gerade ihrer beider Suppenschalen hinausbringt. Sie lächelt belustigt und flüstert mir halblaut zu: „Das ist so süß, Deinen Gesichtsausdruck zu sehen und zu merken, dass Dir wirklich etwas an mir liegt. Klärchen, bist Du etwa schon wieder eifersüchtig?“

„Nein!“ Also ich finde es total unangebracht dass sie dieses beinahe in Hörstärke murmelt, und mein Tonfall muss das auch widerspiegeln. Dass sie mich als eifersüchtig darstellt, passt mir gar nicht, schon gar nicht vor anderen.

Sie kichert amüsiert: „Claire, Du brauchst das doch nicht abzustreiten. Ich finde das ist ein großes Kompliment, das Du mir damit machst.“

Ich nicke nur kurz, als mir Erika’s aufmerksamer Blick bei ihrem Kichern bewusst wird. Ich möchte um Himmelswillen nicht als kleinmütige Zicke erscheinen: „Also wirklich, Ute, ich bin doch nicht eifersüchtig. Wir können ja später darüber reden.“

Jetzt merkt Ute an Erika’s Aufmerksamkeit doch, dass ihre Lautstärke wohl vernehmlicher ist als sie gedacht hat. Sie neigt sich mir zu und haucht in mein Ohr: „Aber glaube mir, Du hast wirklich keinen Grund dafür – das ist doch die Freundin meiner Schwester… und ich würde nie...“ Ihr Tonfall klingt penetrant vernünftig.

Natürlich hat sie recht, und ich glaube ihr das auch sofort - aber es tut einfach weh, ihre Hand so vertraulich auf der Hand einer anderen Frau, von der sie so schwärmerisch gesprochen hat, zu sehen. Und ihre ach so ‚vernünftige’ Argumentation bringt mich nur noch mehr auf. Aber vor allen Dingen missfällt es mir, dass sie mich als eifersüchtig darstellt, vielleicht aus Gründen, die mir selber nicht ganz klar sind. Sie merkt das und versucht einzulenken. Als sie mich jedoch demonstrativ vor ihrer Schwester auf den Mund küsst, geniert mich das eher noch mehr.

Erika’s Freundin kommt wieder in den Raum und sie unterbricht unseren Austausch, als sie Ute freundlich bittet, ihr doch in der Küche zu helfen. Erika versucht ihre Fragen fortzusetzen, denn unser Flüstern und meine sichtliche Verlegenheit beim Kuss vor ihr hat sie sichtlich neugierig gemacht: „Claire, dies ist sicherlich für Sie in einer Hinsicht Neuland, denn ich glaube zu verstehen, dass Ute ihre erste ernste Erfahrung mit anderen Frauen ist, nicht wahr?“

Es hat keinen Zweck das zu leugnen: „Ja. Abgesehen von den kleinen Eskapaden, die ich als Schulmädchen durchmachte.“

Erika schaut mich forschend an: „Claire, ich weiß nicht, was Ute über mich erzählt hat, aber ich habe seit meinem 22. Lebensjahr nur noch eine Beziehung zu meiner Lebensgefährtin Ulrike. Ute ist noch relativ jung, aber in der Beziehung zu anderen Mädchen nicht ganz unerfahren. Sie hat dieselben Neigungen wie ich, vielleicht noch ausgeprägter. Bis jetzt hat sie keine Beziehungen mit Männern gehabt.“

Ich verstehe nicht, worauf sie hinaus will: „Was wollen Sie mir damit sagen?“ Es muss ihr doch klar sein, dass ich mit Männern kein unbeschriebenes Blatt bin, dafür aber in der Beziehung mit Frauen.

Erika seufzt leise: „Ute möchte gerne auch wie ich eine ständige Partnerin haben - “ Sie schaut mich direkt an und hält meinen Blick.

Diese implizierte Vorstellung einer viel längeren Partnerschaft erschreckt mich in gewisser Hinsicht. Das habe ich mir bislang nicht klar gemacht, und überhaupt habe ich bisher an die Gründung einer konventionellen Familie gedacht, leider hat bis dato immer der passende Mann gefehlt. Meine biologische Uhr höre ich ja schon ticken. Daher äußere ich mich bewusst nicht eindeutig dazu: „Soweit haben wir bisher noch nicht gedacht.“

Sie fährt etwas enttäuscht fort: „…aber bis jetzt hat sie nur relativ flüchtige Beziehungen gehabt, weil gewisse Elemente jeweils fehlten…“ Damit will sie gewiss etwas andeuten, also tue ich ihr den Gefallen und frage nach den fehlenden Elementen.

Sie wählt ihre Worte sehr vorsichtig: „Ute hat vielleicht nicht umsonst die Bundeswehr als Betätigungsort gewählt. Sie hat wie ich klare Vorstellungen von Disziplin, die ihren bisherigen Partnerinnen nicht so wichtig waren, die aber für Ute ein sehr wichtiges Element in einer Beziehung sind. Deshalb bin ich ja auch überrascht, dass meine Ute Sie mir so gerne vorstellen wollte. Für meine kleine Schwester ist das ein sehr, sehr großer Schritt.“

„Disziplin….“ Ich lasse das Wort gedehnt im Raum stehen. Ich kann deutlich sehen, dass Erika es bereut das Gespräch gesucht zu haben. Ihr steht das Gefühl im Gesicht geschrieben zu viel gesagt zu haben, weil ich so gar nichts über mein Verhältnis zu Ute erkläre. Mir wird hingegen klar, dass ich bisher nur spontan gehandelt habe und wenig über die weitere Entwicklung meiner Beziehung mit Ute nachgedacht habe.

Sie zögert einen Moment, dann zuckt sie mit den Achseln und erklärt mir zurückhaltend: „Ute hat bisher nur Verbindungen zu annähernd gleichaltrigen oder jüngeren Frauen gesucht, die ihre ausgeprägt selbstsichere Art vielleicht schätzen würden, weil Ute sie auf den ersten Blick jeweils als unsicher und schüchtern angesehen hat. Das hat aber nie so richtig geklappt, weil diese sich nicht ihrer Disziplin unterordnen wollten.“

Ich versuche hart, eine ausdruckslose Miene beizubehalten, aber in meinem Innersten ordnen sich die Mosaikteilchen und mir wird auf einmal vieles klar. Was sieht Ute in mir und was sehe ich in ihr?

Sie sieht mich offen an: „… und nun stellt sie mir eine selbstsichere Frau in meinem Alter und mit Autorität vor, die zudem noch ihre Chefin ist und dann scheinen Sie auch noch relativ besitzergreifend zu sein…“

Zielgenau spricht sie so nebenbei einen Punkt an, der mich auch schon umgetrieben hat. Plötzlich fühle ich mich deplaziert: „Finden Sie auch, dass ich eigentlich zu alt für sie bin und dass es falsch ist, wenn eine Vorgesetzte mit ihrer Angestellten …?“

„Aber nein! Weder noch - in diesem Fall eines Praktikums.“ Erika fühlt sich deutlich missverstanden nach ihrem Tonfall zu urteilen. „Ute schwärmt von ihrer kompetenten, liebenswerten und intelligenten Chefin – und sie hat recht damit. Und zudem sind Sie auch noch sehr attraktiv.“

„Das ist nett von Ihnen.“ Im ersten Moment halte ich das eher für eine Höflichkeitsfloskel. Ich bin nämlich erschrocken, als mir plötzlich klar wird, wie groß der Altersunterschied zwischen Ute und mir ist. Wie schnell kann sich Ute in ihrem Alter in jemand anders verlieben? Hat Erika das nicht schon angedeutet? Aber der eigentliche Schrecken liegt in der Tatsache begründet, dass mir klar wird wie viel mir Ute bedeutet und dass ich den Verlust ihrer Zuneigung nur schwer verkraften könnte.

„Nachdem Sie sich heute Nachmittag umgezogen haben, konnte ich erst richtig ermessen, warum meine Schwester bei unserem Treffen im Einkaufszentrum so still vergnügt vor sich hin gelächelt hat. Als ich Sie zum ersten Mal sah und hörte… - na ja, da habe ich Sie falsch eingeschätzt.“

Das schmeichelt mir: „Das macht doch nichts…“

Erika insistiert jedoch: „Verstehen Sie, sie fühlt sich so wohl mit Ihnen, dass sie glaubt eine Vorstellung bei unserer Familie wäre sinnvoll und ich teile inzwischen ihre Ansicht, auch wenn mir das ursprünglich schwer fiel.“ Sie lächelt mich an: „Claire – ich darf sie doch Claire nennen, nicht wahr?“

Ich nicke zustimmend. Mir fällt es aber trotzdem nicht leicht zu akzeptieren, dass ich früher oder später zugeben muss als die ältere Frau und Vorgesetzte mich zu der jüngeren und trotzdem dominanten Ute so stark hingezogen zu fühlen. Ihre Worte machen mir mehr und mehr klar, dass ich mich auf eine sehr ungewöhnliche Beziehung einlasse. Das macht mir Angst. Noch mehr macht mir Sorgen, dass ich den Einkaufsbummel mit einer Ute in einer dezidiert dominanten Rolle, wie ich nunmehr deutlich erkenne, so erkennbar genossen habe. Was passiert mit mir? Meine Zweifel müssen sich auf meinen Gesichtszügen abbilden, denn Erika meldet sich wieder zu Wort.

„Es fällt mir immer noch schwer zu akzeptieren, dass meine Ute auf einmal so anders ist. Nicht weil Sie mir auf eine unangemessene Art besitzergreifend erscheinen, sondern weil mich eine gewisse Eifersucht ergreift. Meine kleine Schwester macht sich selbständig. Sie hört nicht mehr wie sonst so stark auf ihre große Schwester.“ Ein gewisser vorwurfsvoller Ton schwingt in ihrer Stimme mit: „Claire, Sie schaffen es, sie wieder Röcke tragen zu lassen. Sie geht zum ersten Mal nicht gemeinsam mit mir einkaufen, sondern zieht es vor mit Ihnen allein zu gehen.“

„Es tut mir leid.“ Die Betroffenheit in der Stimme von Erika ist nicht zu überhören und es tut mir tatsächlich leid, weil ich den Verlust an Zuneigung nachfühlen kann. Ihre Stimme klingt grüblerisch: „Nennen Sie mich doch bitte Erika und es braucht Ihnen nicht leid zu tun – im Gegenteil. All das hat mich schon mehr als überrascht, aber vielleicht hat Ute ja unbewußt nach Unterordnung gesucht, und sie ist nur durch mein prägendes Vorbild von ihren eigenen Bedürfnissen abgelenkt worden. Ich bin mir inzwischen nicht mehr ganz klar darüber.“

Das ist eine gründliche Fehldeutung unseres Verhältnisses – ihre Worte machen mir klar, dass sie fälschlicherweise annimmt, dass Ute sich mir nicht nur im Berufs- sondern auch im Privatleben unterordnet.

„Erika, das ist vielleicht nicht alles so wie es scheint.“ Ich bin zwar sehr an Privatsphäre interessiert, aber dieses Missverständnis ist sicherlich zu groß, um für beide Seiten noch akzeptabel zu sein.

Bevor Erika jedoch dieser Frage eingehender nachgehen kann, kommen Ute und Frau von Steinkamp mit dem Hauptgang in den Raum. Es duftet würzig nach Entenbraten und auch der feine Citrusduft von frischen Orangen verbreitet sich im Raum. Erika’s Freundin proklamiert würdevoll:

„Es gibt ‚Canard ŕ l’orange’ mit Pommes Duchesse.“


Ute ist in ihrer Gastgeberinnenrolle ausgesprochen zuvorkommend und legt mir alles auf meinem Teller vor, während Frau von Steinkamp Erika bedient. Erika beobachtet sehr genau wie mir Ute die Geflügelstücke vorlegt – ich kann mir ihre Gedanken vorstellen. Binnen kurzem herrscht Stille als die Speisen probiert werden. Ich genieße die ausgezeichnete Qualität des Gerichtes und lobe dementsprechend: „Das ist ja vorzüglich!“

Zu meiner Erleichterung wenden sich die Tischgespräche einfacheren Themen wie den Urlaubsgenüssen kulinarischer Art zu. Erika und ihre Lebensgefährtin schwelgen ebenso wie ich in kulinarischen Erinnerungen, während Ute sich zurückhält.

Dann kommt jedoch die Sprache auf Ledertaschen aus Italien und Spanien und plötzlich sind Frau von Steinkamp und Ute in ein Gespräch vertieft, das mich irgendwie nicht einschließt. Und dann gehen beide auch noch Arm in Arm zusammen hinaus, um Nachschub aus der Küche zu holen. Ich kann nicht umhin den beiden etwas missgünstig nachzublicken. Ute lächelt amüsiert über meinen Gesichtsausdruck, als sie sich kurz noch einmal umdreht nach mir. Daraufhin wendet sich Erika mir erneut zu: „Claire, ich wollte noch einmal betonen, dass ich Ihnen gerne bei Ihrer besonderen Beziehung mit Ute helfen möchte, da dies Ihre erste ernste Erfahrung in diesem Umfeld ist, nicht wahr?“

„Aber das ist nicht meine erste Beziehung – und ich habe noch nie mit Eifersucht zu kämpfen gehabt, wenn Sie das mit dem Wort ‚besonderen’ andeuten wollen…“ Ich wehre mich innerlich immer noch gegen die Betrachtung, dass ich eifersüchtig sein könnte.

Erika lächelt etwas gezwungen: „Glauben Sie mir, ich kenne das Problem Eifersucht leider nur zu gut. Ich habe meine Erfahrungen gemacht und ich weiß, wie schwer es ist damit umzugehen. Meine Ulrike und ich wissen inzwischen, wo die Grenzen des anderen jeweils sind. Ute ist aber noch jung und in dieser Hinsicht unerfahren – sie spielt mit dem Feuer ohne zu wissen, was sie damit anrichten kann.“

Das ärgert mich allmählich: „Bei den Männern, mit denen ich zusammen war, hat es mir nie etwas ausgemacht, wenn sie mit einer anderen Frau geflirtet haben. Ich wusste ja, dass sie sofort reagiert hätten, wenn ich nur die Augenbrauen runzeln würde. Ich bin wirklich nicht von der eifersüchtigen Sorte…!“

Sie schaut mich nachforschend an: „Ist das wirklich so?“

Ich nicke bestätigend, auch wenn mir dabei etwas unwohl ist, denn ich mag einfach nicht zugeben, dass ich eifersüchtig sein könnte. Eifersucht habe ich immer für eine absolut negative Eigenschaft gehalten.

Erika lächelt leise: „Ich kenne Ulrike gut genug um zu wissen, dass es ihr Spaß macht ein bisschen zu provozieren, aber aus Rücksicht auf mich hält sie sich damit meistens zurück. Aber wenn sie nicht eifersüchtig sind, dann kann es Sie doch auch nicht stören zu sehen, wie sich Ute eben wieder intensiv mit meiner Freundin unterhalten hat und mit ihr Arm in Arm in die Küche gegangen ist und jetzt mit ihr allein dort ist, nicht wahr?“

Ich beiße mir auf die Lippen, bestätige dieses aber lauthals: „Ich bin noch nie eifersüchtig gewesen, selbst wenn mein männlicher Partner `mal spielerisch eng mit einer anderen Frau getanzt hat.“

In diesem Moment kommen beide aus der Küche heraus, um eine Käseplatte zu bringen, sowie das dazugehörige Geschirr und Besteck. Das Dessertangebot soll allerdings noch ein bisschen Zeit erfordern. Erika blickt kurz zu mir hin und ruft Ulrike zu sich: „Du kannst Dich ruhig einmal ‚richtig’ bei Ute für ihre Hilfe in der Küche bedanken. Claire ist ja nicht eifersüchtig.“

Die Augen von dem adligen Fräulein weiten sich für einen Moment überrascht: „Wirklich?“ Ute wirkt auch überrascht, offensichtlich weiß sie den Ausdruck ‚richtig zu bedanken’ genau zu interpretieren.

Dann blickt Frau von Steinkamp kurz mit einem süffisanten Ausdruck auf ihren Lippen zu mir hin und geht beschwingt zu Ute hin: „Du bist ja inzwischen ein großes Mädchen mit einer eigenen Freundin und Erika erlaubt mir zum ersten Mal Dir einen ‚richtigen’ Dank zu geben. Schönen Dank für die Hilfe in der Küche.“

Sie stellt sich auf ihre Zehenspitzen und küsst die viel größere Ute zunächst auf die Wange und dann auf den Mund, während sie ihr ihre zierlichen Arme um den Hals legt. Ute ziert sich nicht, sie küsst sie mit sichtlichem Vergnügen zurück und umarmt die feingliedrige Frau herzhaft. Ihre Hände gleiten über die weiße Satinbluse der kleinen Frau, bis sie beinahe auf dem kleinen, runden Po landen, der von ihrer engen, schwarzen Lederhose akzentuiert wird.

Das gibt mir mehr als einen Stich ins Herz und meine Fingernägel krallen sich unbewußt in meine Handinnenflächen. Bewusst muss ich meine Hände ausstrecken um sie zu entspannen. Ute kommt zu mir und kichert amüsiert ob meines Gesichtsausdruckes, sie küsst mich spielerisch auf mein linkes Ohrläppchen: „Schön, dass Du nicht eifersüchtig bist. Du hast ja auch gar keinen Grund dafür.“

Hand in Hand gehen beide in die Küche zurück. Ute ist sichtlich stolz, dass sie nun wohl zum ersten Mal von Erika’s Lebensgefährtin als ebenbürtig angesehen wird und auf eine perfide Weise vielleicht ebenso stolz, dass ich eifersüchtig bin, obwohl ich das bisher nicht zugeben wollte oder konnte. Ich atme scharf aus, als mir das bewusst wird.

Erika schmunzelt belustigt: „Und Sie können immer noch nicht zugeben, dass Sie Probleme damit haben?“

Ich erkenne, dass Leugnen zwecklos ist: „Sie haben recht. Ich habe Probleme damit. Es ist wahr, es tut mir eben weh zu sehen wie sie …“

Erika nickt befriedigt: „Das dachte ich mir, deshalb habe ich das ja provoziert. Sprechen Sie es ruhig aus.“

„Ich weiß zwar, dass sie nur harmlos flirtet, aber …“ Ich atme tief aus und plötzlich stehen mir die Tränen in den Augen, als ich vergnügtes Kichern aus der Küche schallen höre: „Sie hat schon immer von dieser Frau geschwärmt und jetzt muss ich mit ansehen, wie sie diese innig küsst und berührt… Natürlich wird Ute mit dieser Frau nichts anfangen, aber es sticht in mein Herz, wenn ich sehe, dass jemand anderes meine Ute küsst!“

Sie bestätigt meinen guten Eindruck von ihr, als sie ohne falschen Zungenschlag mir ihre Sicht der Dinge erklärt: „Ich brauche Ute nicht zu fragen, um zu wissen, da

Login erforderlich!
Um weiterlesen zu können, musst Du Dich einloggen.
Passwort vergessen?
Du hast noch keinen Zugang zu sevac.com? Hier geht's zur Anmeldung.

Anmeldung und Nutzung sind kostenlos. Um die angezeigte Geschichte weiterlesen zu können, ist kein Altersnachweis notwendig, da es sich um eine erotische Geschichte handelt (nicht pornografisch!). Die Anmeldung dauert keine zwei Minuten.

Kommentare


Grosser_M
dabei seit: Mär '01
Kommentare: 3
schrieb am 15.02.2011:
»sehr schön....weiter so. Macht richtig Lust!«

sunistanbul
dabei seit: Feb '11
Kommentare: 3
schrieb am 16.02.2011:
»sehr gut , vielen dank«

HermX
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 208
schrieb am 17.02.2011:
»Hmmm. Diese Geschichte gefällt mir sehr, es ist vom Inhalt her eine der besten, aufregendsten meiner Meinung nach. Ich fand alle bisher veröffentlichten Teile äußerst spannend.«

ottifantx
dabei seit: Dez '01
Kommentare: 1
schrieb am 20.02.2011:
»Hi, super Story :)
aber lass uns auf den nächsten Teil nicht wieder 4 Jahre warten«



Autorinformationen Autorinfos
 Geschichte melden
Anzeige
MehrteilerAlle Teile in einer Übersicht