Rosa Negra - Lust und Schmerz (180)
von Schriftsteller
Lust und Schmerz ( by Lorena )
... Es ist Sonntagabend und noch immer bin ich völlig in Trance, durcheinander, erlöst, nachdenklich, erstaunt, glücklich und zufrieden, und dann wieder ängstlich, kann es einfach nicht beschreiben. Schon den ganzen Tag erwische ich mich immer wieder, wie ich träumend vor mich hin starre, die Welt um mich herum nicht mehr wahrnehme und ich mich wieder dort befinde, wo ich letzte Nacht war. Ich bin müde, denn eigentlich hab ich kaum geschlafen... dachte ich zumindest... aber Rob sagte, dass er mich schon lange nicht mehr so ruhig auf seiner Brust hat schlafen sehen. Er hat die ganze Nacht meinen Kopf auf seiner Brust gehabt und meinen Schlaf beobachtet. Ein langsames, aber sehr tiefes Atmen mit einer unendlichen Ruhe und Zufriedenheit... sagte er... Doch ich habe das Gefühl, als hätte ich den letzten Abend in dieser Nacht immer und immer wieder erlebt und auch während des ganzen Tages heute erlebe ich diesen Abend immer wieder in meinen Gedanken und unbeschreibliche Phantasien, die ich dabei in meinem Kopf hinzufüge und nicht wage auszusprechen. Und trotz all meinen wirren Gedanken, fühle ich heute eine Zufriedenheit in mir, die ich schon lange nicht mehr verspürt habe.
Ich weiß, dass heute ein neuer, sehr langer, sehr aufregender Abschnitt in meinem, in unserem Leben beginnt, der es wert sein wird, nie in Vergessenheit zu geraten. Ich will es für immer festhalten. Alles Erlebte muss verewigt werden, darf einfach niemals verblassen...
Wir haben in der Zeit, die wir nun zusammen sind, sehr viele verschiedene Erfahrungen gemacht in Bezug auf Sex und Erotik und oft habe ich mich schon gefragt, wo unsere Grenzen wohl liegen werden und wohin unser Sex uns bringen wird, in welche Richtung wir gehen werden? Meine Interessen sind grenzenlos, meine Phantasien wechseln täglich und unsere Abende verbringen wir oft mit stundenlangem Austausch unserer Phantasien. Alles ist irgendwie möglich und ich genieße es unendlich, einen Partner wie Rob an meiner Seite zu haben, der der erste Mann in meinem Leben ist, dem ich mein unendliches Vertrauen geschenkt habe. Und dem ich all meine Gedanken wie ein offenes Buch vorlege, hin und wieder noch mit etwas Scham und der Erwartung eine Ablehnung, und gerade dann, wenn ich denke, dass ich ihn erschrecken werde, vielleicht zu weit mit meinen Phantasien gehe, es in der gleichen Sekunde bereue und mich schäme es ausgesprochen zu haben, ernte ich eine unendliche Liebe, Achtung, Respekt und ein Verständnis von ihm, dass ich es oft nicht für möglich halte. Rob erfüllt mir jede Phantasie und es war und ist immer wieder aufregend. Ich darf alles erfahren, alles erleben und manchmal frage ich mich, ob wir nicht bald die Lust daran verlieren. Wenn jede Phantasie ausgelebt ist... was bleibt dann noch? Was wird uns dann noch reizen? Worin werden wir in Zukunft Lust verspüren? Bin ich bi? Bin ich devot? Oder dominant? Spiele ich es nur gern? Stehe ich wirklich auf Sex mit drei Männern gleichzeitig? Warum? Weil ich es genieße mich zu zeigen? Weil ich mir in den Kopf setze, drei Männer gleichzeitig um den Verstand zu bringen? Oder will ich lieber benutzt werden? Und wenn es so ist, warum? Ist es nicht ein erniedrigendes Gefühl benutzt zu werden?
Rob hat hart daran gearbeitet, dieses Vertrauen von mir zu erlangen, denn ich habe jahrelang... ach, was rede ich... eigentlich mein ganzes Leben, meine Lust und Erotik nur in meinem Kopf erlebt. Nie hätte ich es gewagt, jemandem offen zu sagen, was sich in meinem Kopf abspielt, denn könnte es wirklich jemanden geben, der so etwas verstehen kann? Rob verstand es und er fing an, mir diese Phantasien zu erfüllen und ich erlebte sie mit Leib und Seele. Er hat mein ganzes Leben der Erotik durcheinander gebracht. Auf eine wunderschöne Art und Weise, so dass sich meine Phantasien immer weiter entwickeln und ich in der Welt der Lust kaum noch etwas für unmöglich halte, meine Neugier auf Neues und Unerlebtes immer größer wird und ich heute oft das Gefühl habe, all meine Erlebnisse mitteilen zu müssen, um vielen Menschen da draußen die Augen zu öffnen, ihnen den Mut zu geben, ihre Lust auszuleben und sie zu genießen, mit Haut und Haaren...
Wir sind heute den ganzen Tag durch Köln gelaufen, in verschiedenen Ausstellungen gewesen und haben einfach den Sonntag genossen. Oft kommt es vor, dass uns die Leute auf der Straße beobachten, sich nach uns umdrehen... Paare, einzelne Frauen, einzelne Männer, sogar Kinder... und ich bin mir sicher, dass sich einige dabei fragen, warum sie das tun, was an uns anders ist. Sie merken nicht, dass es nicht das Äußere ist, sondern der Ausdruck in unseren Gesichtern, die gesamte Ausstrahlung... Wir lieben es, einfach irgendwo in einem Café zu sitzen, uns stundenlang zu unterhalten und die Welt um uns herum wahrzunehmen. Dabei blicken wir meist in traurige, grimmige oder böse Gesichter.
Manche Paare, die stumm, ihre Blicke auf den Boden gerichtet, sich selbst nicht wahrnehmend nebeneinander herlaufen, vertieft in irgendwelche Gedanken, vielleicht für sie sogar verbotene Gedanken... ihre Gesichter sprechen oft Bände. Ich kenne solche Gesichter nur zu gut, denn meins sah jahrelang nicht anders aus. Natürlich war auch mein Leben nicht immer nur mit Trauer gefüllt, ich habe sehr gern und oft gelacht... doch ein Strahlen in meinen Augen, ein stolzes Auftreten mit erhobenem Kopf, lächelnd und zufrieden die Welt um mich herum wahrzunehmen... war schon lange in mir erloschen und ich habe diese Ausstrahlung erst durch Rob wieder erlangt. Und auch heute ging ich mit diesem Gefühl in seinen Armen durch die Straßen und genoss jede Minute mit ihm.
Unsere Freizeit ist sehr begrenzt... Kinder, Job, Haushalt, Freunde und sonstige alltägliche Verpflichtungen nehmen sehr viel Zeit in Anspruch und übrig bleibt nur ein kleiner Teil, den wir nutzen können, unsere unstillbare Lust nach LUST zu befriedigen. Trotzdem wollen wir auch immer mal wieder neue Leute kennen lernen. Es ist schön, mit anderen Erfahrungen auszutauschen, sich deren Geschichten anzuhören und selber zu erzählen. Immer wieder ist das auch eine Inspiration für uns und unsere eigenen Phantasien. Obwohl all diese Unterhaltungen auf dem Thema SEX basieren, ist es doch so umfangreich, dass der Gesprächsstoff wohl nie enden wird und die Möglichkeiten immer wieder etwas Neues zu finden, ins Unermessliche steigen... Jedoch haben wir für uns persönlich sehr früh eine ganz bestimmte Leidenschaft festgestellt. Das Thema... Fetisch, Dominanz & Devotion, SM, obwohl letzteres eher ein Interesse als eine Leidenschaft ist. In all unseren Phantasien spielt eines dieser Themen immer eine Rolle.
Einige Wochen zuvor besuchten wir mit Freunden eine Fetisch-Party in einem holländischen mittelalterlichen Schloss. Ein wunderschönes Haus, mit einer großen Auffahrt... wie man sich halt ein altes, edles Anwesen vorstellt. Auch die Räumlichkeiten waren edel eingerichtet. Hohe Decken mit Stuck, ein Kaminzimmer, Kronleuchter, eine riesige breite Treppe, die nach oben zu den Räumen führte, in denen Paare ihren Sex zeigen und ausleben.
Ich genoss es sehr, mich in Lack und Leder zu präsentieren. An diesem Abend trug ich mein Halsband, an dem eine lange Kette hing, die an Rob’s Handgelenk befestigt war, als Zeichen, dass ich ihm gehöre. Bevor ich Rob kennen lernte, dachte ich noch, dass der Fetisch etwas anrüchiges sei und nur Leute, aus der untersten Schublade, für die Stil und Niveau ein Fremdwort ist, daran Gefallen finden könnten. Doch als wir anfingen, uns mit diesem Thema zu beschäftigen, stellte sich heraus, dass das Gegenteil der Fall war. Ich bezeichne den Fetisch als eine Art Kunst, in der man seine Erotik sehr stark zum Ausdruck bringen kann. In dieser „Szene“ lernt man viele sehr interessante Menschen kennen, die großen Wert auf Stil legen. Ich wusste auch, dass es sich hier nicht um einen normalen Pärchenclub handelte, uns stand ein ganz besonderer Abend bevor, denn der rößte Teil war auf SM ausgerichtet. An diesem Abend war ich sehr neugierig darauf, was mich wohl erwarten würde.
Doch was ich dort sah, erschreckte mich ein wenig und ließ mich wieder ein Stück in Richtung „normaler“ Erotik wandern. Eine Frau hing in einer Schaukel und wurde von ihrem Herrn, der gleich einen ganzen Werkzeugkoffer mitgebracht hatte, vorgeführt und gequält (in meinen Augen war es jedenfalls eine Qual sie so zu sehen). Wir schauten uns deren Spiel lange und mit Interesse an und wechselten hin und wieder in andere Räume, wo andere Männer oder Frauen leiden mussten. Doch in keinem Raum fand Sex statt... Partner wurden ausgepeitscht, mit Klammern und Gewichten behangen, erzogen, erniedrigt und vorgeführt, doch nirgends sah man einen Kuss, ein Streicheln... einen Penis in eine Frau eindringen! Ich schaute mir zwar alles mit großem Interesse an, doch mich verließ die Lust mich selbst dort zu zeigen. Alles was ich bisher in dieser Richtung am eigenen Leib erfahren durfte, lernte ich mit Rob, allein in den eigenen vier Wänden kennen. Es gab Abende, an denen wir uns so wild und heftig liebten, dass meine Lust, Schmerz dabei zu empfinden, sehr stark war. Eine Peitsche auf meinem Rücken, seine flache Hand auf meinem Po, der Schmerz an den Handgelenken, ausgelöst durch Handschellen... sogar ein Schlag ins Gesicht erregte mich oft so sehr, dass ich alles um mich herum vergaß. Doch eines war sehr wichtig... der SEX dabei... denn nur so verspürte ich die Lust nach Schmerz.
Wir unterhielten uns immer wieder über unsere Erfahrungen in diesem Schloss und waren uns einig, dass DAS nichts für uns ist. Wir fragten uns sogar, ob unsere Leidenschaft überhaupt etwas mit SM zu tun hat und ob es überhaupt möglich ist, diese Art von Sex mit anderen zu praktizieren. Ich glaubte kaum, dass es möglich ist, denn Rob ist der erste Mann in meinem Leben, dem ich ein so großes Vertrauen schenke, dass er mich schlagen darf und ich dabei Lust empfinde und keine Abneigung... dass er mich fesseln darf und ich keine Angst empfinde... dass er mir die Augen verbindet und ich mich völlig fallen lassen kann. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich es zulassen werde, meine Lust in dieser Art von Sex, im Beisein eines anderen auszuleben, geschweige denn zu genießen und weniger noch, dass ein anderer dabei sogar aktiv mitmacht und mich ähnlich behandelt. Würde es überhaupt ein anderer Mann wagen, mich die Peitsche in Robs Anwesenheit spüren zu lassen?
Im Internet gibt es eine Plattform NUR für Swinger-Paare der verschiedensten Arten und Alterstufen. Dort sind wir bereits seit über einem Jahr angemeldet und hin und wieder verbringen wir Tage vor dem Bildschirm um neue Leute kennen zu lernen, die ähnlich denken wie wir. Die ihren Sex ausleben wie wir, mit denen wir uns per Chat austauschen, die einen oder anderen sogar persönlich kennen lernen, auf einen gemeinsamen Kaffee oder einen Cocktail und uns mit einigen sogar für gemeinsamen Sex verabreden. Es haben sich im Laufe der Zeit Freundschaften gebildet, einige ganz wenige nur, obwohl sich in diesem Chat fast 9000 Paare, verteilt in der gesamten Bundesrepublik, befinden. Allerdings ist es schwer, ein Paar zu finden, wo sich gleich alle vier sympathisch sind, die dann auch noch ähnlich denken wie wir. Es kam also eher selten vor, dass die ganze Mühe der Suche nach einem gleichgesinnten Paar, für eine dauerhafte Freundschaft, gemeinsame Unternehmungen und gemeinsamen Sex, belohnt wurde. Und außerdem war es sehr stimmungsabhängig... Oft sind wir wochenlang nicht aktiv und genießen unseren Sex, der bisher immer noch der aufregendste und hemmungsloseste ist, allein für uns. Doch dann ergreift uns wieder die Lust und wir chatten tagelang und lernen neue interessante Paare kennen, aber auch dann ist die Aussicht sie wirklich persönlich zu treffen, eher gering...
Auch in diesem Chat gibt es SM-Paare, Paare, die ihre Neigung für den Fetisch zeigen, oder Paare, die ihre Rollen in dominant und devot klar definiert haben.
Vor ein paar Tagen lernten wir ein neues Paar kennen, Marc und Romy. In ihrem Profil gaben sie sich ganz klar und deutlich als SM-Paar zu erkennen, aber da war etwas zwischen den Zeilen, was uns interessierte. Mittlerweile wussten wir, dass SM für jeden etwas anderes bedeutet und wir waren neugierig, wie sie ihre Lust lebten. Für die einen ist ein Klaps auf den Po schon SM... für andere fängt der SM erst an, wenn der ganze Körper übersäht von brennenden roten Striemen ist... und nur die wenigsten von ihnen üben SM mit anderen aus, sondern bevorzugen dann doch eher den „normalen“ Sex. Wir ließen also ihren Warnhinweis „Vorsicht SM-Paar!“ außer Acht und befassten uns weiter mit ihrem Profil. Auf dem Foto, welches sie dort veröffentlicht hatten, war nicht viel zu erkennen. Ein weiblicher Körper, er schien sehr schön zu sein... kein Gesicht... und von dem Mann nichts zu sehen. Allerdings gab es einige Angaben, die uns neugierig auf sie machten.
Sehr auffällig war ihr großer Altersunterschied. Sie noch sehr jung, er konnte rein biologisch schon längst ihr Vater sein. Da uns selbst schon 11 Jahre trennen und ich eine Schwäche für sehr viel ältere Männer habe, interessierten mich die beiden schon sehr und wir kamen schnell in ein sehr nettes und unkompliziertes Gespräch. Wenig später vertrauten sie uns auch einige private Bilder an, die wir per Email erhielten. Wir waren positiv überrascht, ein wirklich sehr attraktives Paar. Romy war wirklich sehr schlank und ihr Gesicht sehr hübsch, ganz nach Robs Geschmack. Und nach meinem? Nun, nach den Erfahrungen, die ich bisher gesammelt hatte, konnte ich schon sagen, dass auch mich ein schöner Frauenkörper reizte und dass ich ihn gern berührte. Der Sex mit einer Frau war schon etwas ganz anderes... sehr zärtlich und sanft, der Körper sehr zart und weich. Obwohl ich die festen Griffe eines Mannes mit seinem kräftigen Körper auf mir, seine harten Stöße brauche, so genieße ich auch die zärtlichen Berührungen einer Frau. Ich weiß nicht, ob ich mich als „bi“ bezeichnen kann... bisher hat mir der Sex mit einem Mann immer mehr Spaß gemacht und mehr Gefühle in mir ausgelöst und ich kann mir bis heute nicht vorstellen, Sex mit einer Frau alleine zu haben.
Marc war mir auf den ersten Blick auch sehr sympathisch. Ganz MEIN Geschmack. Ein Mann im besten Alter, sehr gepflegt mir grauen Haaren. Er sah wesentlich jünger aus und machte auf dem Bild alles andere als den Eindruck eines „Doms“. Allerdings... wie hat überhaupt ein dominanter Mann auszusehen? Wie ein Tier? Groß? Kräftig? Markante Züge? Ein Macho? Keine Ahnung... männlich muss er sein! Und das war er... und sein Lächeln auf dem Bild machte ihn sehr sympathisch.
Unsere Gespräche im Netz waren kurz, doch es stellte sich schnell heraus, dass wir die gleiche Art Humor besaßen, der vom jeweiligen Gegenüber nicht missverstanden wurde und somit eine Unterhaltung sehr unkompliziert und angenehm war. Romy schrieb dann irgendwann: „wir MÜSSEN uns unbedingt kennen lernen!“ Nun, dem sollte nichts im Wege stehen, denn wir waren auch sehr neugierig und schlugen sofort ein „Kennenlern-Date“ für den nächsten Tag, Samstag, vor... eigentlich mit der Erwartung ein „oh.. morgen haben wir keine Zeit... aber irgendwann klappt es bestimmt!“ als Antwort zu erhalten, wie es meist der Fall war. Wenig später blinkte das Kästchen in unserem Chat „Nachricht erhalten“.
Darin stand: „Gern... wir haben ab 20 Uhr Zeit! Treffen uns im Café auf dem Marktplatz auf einen Milchkaffee!“ ... Wir schauten uns erstaut an. So spontan war nur selten ein Paar. Wir kannten sie erst ein paar Sätze lang, hatten bereits unsere Telefonnummern ausgetauscht, doch den berühmten Stimmentest hatten wir nicht gemacht. Aber egal, schließlich handelte es sich nur um einen harmlosen Kaffee, ein reines „Beschnuppern“, ohne große Erwartungen. Es würde sich schon herausstellen, ob wir uns in Natura auch so unkompliziert unterhalten können und uns gegenseitig gefallen, denn Bilder sagen nicht immer viel aus. Sie geben einen ersten Eindruck, mehr nicht. Die Stimmen, die Bewegungen und die Ausstrahlung eines Menschen sind ungleich wichtiger und können gegenseitige Sympathie überhaupt erst entstehen lassen.
Wir hatten schon länger kein neues Paar kennen gelernt und schon länger nichts mehr in Richtung „Swingen“ oder ähnlichem unternommen. Noch zwei Wochen zuvor entschlossen wir uns spontan in einen Club zu fahren... doch auf dem Weg dort hin bat ich Rob, einfach in die nächste größere Stadt zu fahren und lieber dort mit ihm alleine auszugehen. Doch jetzt hatten wir Lust. Lust mit anderen Erfahrungen auszutauschen, neue Leute kennen zu lernen, eventuell sogar Sex mit ihnen zu haben.
Wir freuten uns auf den Samstag, der völlig frei von irgendwelchen Verpflichtungen war und von morgens an schon ganz zu unserer freien Verfügung stand. Wir beschlossen, den Tag in Köln zu verbringen, wie so oft, wenn wir Zeit haben. Ich liebe diese Stadt... die Cafés, die verrückten Menschen dort und fühle mich einfach wohl und ein bisschen zu Hause. Wir frühstückten in einem Café mit einem Freund, tranken mittags etwas mit anderen Freunden in unserem Stammlokal, besuchten eine Freundin in ihrem Geschäft und schlenderten den ganzen Tag nur herum, gingen in dieses und jenes Geschäft und genossen einfach unseren freien Tag, während wir uns hin und wieder über den bevorstehenden Abend unterhielten.
Gegen 18 Uhr waren wir wieder zu Hause. Uns blieb eine Stunde Zeit. Schnell machten wir uns frisch und wechselten die Garderobe. Ich entschied mich für ein schwarzes Kostüm... enger kurzer Rock mit einem engen, tief ausgeschnittenen Blazer, dazu schwarze halterlose Strümpfe und hohe, schwarze Stiefel. Rob trug eine schwarze Lederhose, ein weißes Crashhemd und seinen schwarzen Ledermantel. In diesem Outfit gefiel er mir immer am besten und es fiel mir schwer mich zu beherrschen und ihn nicht gleich ins Schlafzimmer zu zerren.
Interessant bei Dom/Dev- oder SM-Paaren sind die Regeln, die manche von ihnen in ihrer Beziehung festlegen. Regeln, die auch außerhalb der erotischen Stunden eingehalten werden. Bestimmte Verhaltensregeln, Kleiderordnung und ähnliches. Wir haben schon einige davon kennen gelernt. Frauen, die grundsätzlich ihren Männern die Zigarette anzünden müssen, andere, die auch im Alltag ein Halsband zu tragen haben, im Extremfall sogar Frauen, die nur dann sprechen dürfen, wenn sie die Erlaubnis erteilt bekommen. Einige dieser Regeln sind für uns eher lächerlich, andere dagegen sehr reizvoll und auch wir haben unsere eigenen Regeln, die für andere kaum erkennbar sind, für uns jedoch zum Alltag dazu gehören... Eine davon ist, dass ich unter einem Rock nie ein Höschen tragen darf und ein BH ist fast immer tabu. Also trug ich unter diesem kurzen Rock nichts als ein paar Strümpfe und unter meinen Blazer auch nichts. Ich hab mich mittlerweile daran gewöhnt und mag dieses Gefühl sogar sehr.
„Ich möchte, dass du heute Abend dein Halsband zu unserem Date trägst“ sagte Rob. Das ist mir nicht immer angenehm. Ich trage es zwar gern, doch nicht überall. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass die Leute, die mit SM nichts zu tun haben, auch nicht wissen, was dieses Halsband bedeutet und sehen es eher als Schmuck an. Noch vor einigen Monaten trug ich dieses Halsband zu einem edlen Outfit in einem Casino. Allein der Gegensatz gefiel mir... edle und elegante Kleidung und dazu ein Lederhalsband. Und ich genoss die Blicke der Leute, die mit mir am gleichen Roulettetisch saßen und sich wohl fragten, ob ich an Geschmacksverirrung litt. Vielleicht waren auch einige dabei, die sehr wohl etwas mit diesem Zeichen anfangen konnten und mich deshalb so anschauten. Nach einigem Hin und Her gab ich nach und ließ es mir von Rob anlegen. Dann setzte er sich in einen Sessel und betrachtete mich. Ich schien ihm zu gefallen und ich wusste, wie sehr es ihn erregt zu wissen, dass ich kein Höschen unter diesem kurzen Rock trug. Er nahm meine Hand und zog mich so weit zu sich, bis ich genau vor ihm stand. Er schob meinen Rock hoch und seine Zunge zwischen meine Schenkel. Er ließ seine Zunge auf eine Art spielen, die meine Beine zum Zittern brachte... dabei spürte ich, wie zwei seiner Finger tief in mich eindrangen und er mich so ein paar mal sehr fest und fordernd stieß. Ich war sofort erregt, schloss meine Augen und atmete tief...
Als Rob merkte, dass ich anfing meinen Atem in ein Stöhnen zu steigern, stoppte er abrupt das Spiel und schob den Rock wieder in seine richtige Position. Ich schaute ihn ein bisschen böse an, natürlich mit einem Lächeln dabei. Ich hätte es gern zu Ende gebracht. Rob mochte es, mich so ein bisschen zu quälen und er fand es angemessen, mich heiß und unbefriedigt zu diesem Date mit zu nehmen. Er gab mir klar und deutlich zu verstehen, dass ich mit meinem Orgasmus noch lange zu warten hatte.
19 Uhr... jetzt nur noch die Mäntel an! Wir lagen gut in der Zeit und konnten uns in aller Ruhe auf den Weg machen... die Fahrt dort hin würde ca. eine dreiviertel Stunde in Anspruch nehmen. Wie schon den ganzen Tag waren wir bester Laune und freuten uns auf die Begegnung mit Marc und Romy. Uns fiel ein, dass wir immer noch nicht miteinander telefoniert hatten und machten unsere Scherze darüber. Wahrscheinlich sind es ganz andere, als auf dem Bild, oder sie sind so schüchtern, dass sie kein Wort heraus bringen oder vielleicht haben sie uns dort hin bestellt und kommen gar nicht! Wir lachten darüber und waren uns eigentlich ziemlich sicher, dass das alles wohl nicht der Fall sein würde.
Allerdings fühlte ich mich an diesem Abend etwas unwohl mit meinem Halsband. Schließlich trafen wir uns in dem Ort, wo die beiden wohnten, und ich wusste nicht, ob es ihnen vielleicht unangenehm sein würde, wenn sie dort in unserer Gesellschaft auf Bekannte stoßen. Ich bat Rob, es wieder ablegen zu dürfen und er ließ es widerwillig zu. Jetzt fühlte ich mich wohler. Ich bin immer gerne bereit, Robs Wünsche zu erfüllen, denn er ist in seiner Dominanz so feinfühlig, dass er nie auf etwas bestehen würde, was mir selbst unangenehm wäre.
Im Ort angekommen, brauchten wir nicht zu suchen, da wir ihn sehr gut kannten und öfter dort unterwegs waren. Das Café, in dem wir uns treffen wollten, ist sogar unser Lieblingscafé. Wir parkten unser Auto in einer Nebenstraße und gingen Arm in Arm zum Marktplatz, zielstrebig auf das Lokal zu, betraten es und schauten uns um... kein Paar zu sehen, welches den beiden auch nur annähernd ähnelte. Zudem war es auch noch völlig überfüllt. Alle Plätze waren belegt und wir konnten uns nirgends niederlassen um auf die beiden zu warten. Und so standen wir... mitten im Raum, umgeben von belegten Tischen und schauten uns ein wenig ratlos an. In diesem Moment betraten Marc und Romy das Café und kamen lächelnd direkt auf uns zu. Gleich erkannt... wir begrüßten uns mit einem Kuss auf jede Wange und da wir dort nicht bleiben konnten, beschlossen wir, das Café zu verlassen und etwas anderes aufzusuchen. Kurz entschlossen gingen wir zu einem Italiener.
Mein erster Eindruck: Vor mir saß ein wirklich auffällig attraktives Paar, sie sahen beide noch besser aus als auf den Bildern. Und ihre freundliche und offene Art gab mir direkt das Gefühl in einer angenehmen Gesellschaft zu sein. Romy wirkte noch jünger als sie ohnehin schon war und obwohl ich sie schon sehr schlank vermutet hatte, so war sie doch noch viel schlanker. Sie wirkte schon fast zerbrechlich... so zart... und trotzdem war ihr ganzer Körper wohl geformt. Sehr lange und schlanke Beine. Ihre Arme ebenso schlank und ihre Hände zart mit schmalen Fingern, geschmückt mit dem Ring der O, der mir gleich ins Auge fiel... und langen, sehr gepflegten Nägeln. Ihr Gesicht, makellos und sehr natürlich, ihre Haare, lang, glatt und schlicht zu einem Zopf gebunden. Sie trug, ähnlich wie ich, einen kurzen, engen, schwarzen Rock, halterlose schwarze Strümpfe mit High Heels, ein enges schwarzes Oberteil. Sehr sexy und geschmackvoll gekleidet. Ihre unglaubliche Figur kam perfekt zu Geltung. Ich war mir sicher, dass Romy, rein äußerlich, Rob auf jeden Fall gefallen würde. Seine Schwäche für schlanke Frauen war schon sehr ausgeprägt. Mehr konnte ich noch nicht von ihr sagen, denn wir kannten uns erst ein paar Minuten.
Marc fiel auf mit seiner eher sportlichen aber sehr modernen Kleidung, die ihn viel jünger wirken ließ, als er war. Doch er konnte es sich absolut erlauben, junge und moderne Kleidung zu tragen, denn auch er war sehr groß, schlank und sportlich gebaut... Seine gebräunte Haut war sehr gepflegt und seine grauen, vollen Haare modisch geschnitten. Für Frauen wie mich, die auf ältere Männer, Typ Richard Gere oder George Clooney, stehen, war Marc genau der richtige Mann. Sehr auffällig war auch seine Stimme, die etwas Beruhigendes an sich hatte. Er sprach eher leise, ruhig und sehr angenehm. Alles in allem wirkte er sehr männlich, jedoch ohne harte Züge (eine harte Stimme mit bestimmendem Ton, oder markante Gesichtszüge), was mich nur schwer glauben ließ, dass dieser Mann eine harte, dominante Rolle ausüben konnte. Und noch weniger konnte ich mir vorstellen, dass beide zusammen ein SM-PAAR waren, denn Romys zarter Körper schien wohl eher dazu bestimmt zu sein, auf zärtliche Berührungen und Liebkosungen zu reagieren.
Wir bestellten einen Martini und kamen gleich ins Gespräch. Es war verrückt! Bisher hatten wir zwar noch nie irgendwelche Probleme gehabt uns mit Fremden zu unterhalten... doch mit diesen beiden schien der Abend nicht zu reichen, alles los zu werden, was es für den Anfang zu erzählen gab. Es gab so viel zu bereden und wir stritten uns lachend darüber, WER denn nun zu Wort kommen durfte. Wir Frauen fielen den Männern immer wieder ins Wort ohne es zu merken, als hätten wir gerade die Strafe, eine Woche nicht reden zu dürfen, hinter uns gebracht. Rob und Marc schüttelten hin und wieder grinsend den Kopf und gaben oft nach, Romy und mich die Geschichten, die sexy angefangen hatten, zu Ende erzählen zu lassen. Es entwickelte sich eine sehr angenehme und auch lustige Atmosphäre zwischen uns und wir sprachen unentwegt.
Der Kellner kam an unseren Tisch und fragte, ob wir denn auch noch was zu essen bestellen wollten. Obwohl wir alle gar nicht hungrig waren, entschlossen wir uns doch, noch eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen, was uns dann auch kurze Zeit später serviert wurde.
Unsere Unterhaltung ging weiter und war sehr interessant. Wir sprachen über unsere Club-Erfahrungen, unsere Beziehungen, unsere Vorlieben für den Fetisch, über Dom/Dev-Beziehungen und über SM. In dieser kurzen Zeit änderte sich meine Meinung über Marc und Romy. Sie waren keineswegs ein ganz normales Paar und der SM spielte eine sehr wichtige Rolle in ihrer Beziehung. Je länger wir an diesem Tisch saßen und uns unterhielten, desto eher konnte ich mir Marc in seiner dominanten und Romy in ihrer devoten Rolle vorstellen, obwohl sie von ihrem Auftreten und ihrer Art zu sprechen keineswegs den Eindruck machte. Aus ihren Erzählungen ging hervor, dass sie sich oft in diesen „Szenen“ aufhalten und den SM auch praktizieren. Doch WIEVIEL SM? Wo lag IHRE Definition von SM? Praktizierten sie den gleichen SM wie den, den ich in diesem Schloss gesehen hatte? Unwohl wurde mir nicht... im Gegenteil, es reizte mich immer mehr von ihnen zu erfahren, obwohl wir uns in letzter Zeit eher selten damit befasst hatten. Ich erzählte von unserem Erlebnis in Holland und sagte so offen und ehrlich, wie unsere ganze Unterhaltung bisher abgelaufen war, dass DIES nicht meine Art von Lust war und ich mir auch nicht vorstellen konnte Lust zu empfinden, wenn dabei kein Geschlechtsverkehr stattfindet. Es beruhigte mich zu hören, dass Romy und Marc ganz unserer Meinung waren und ihre Art von SM nur in Verbindung mit Sex auslebten... was die beiden noch interessanter machte...
Der Kellner kam wieder um nach weiteren Getränken zu fragen. Mittlerweile war unser Essen gegessen und unsere Gläser leer. Marc schaute uns an und fragte, ob wir Lust hätten mit zu ihnen nach Hause zu kommen, wir könnten uns auch dort weiter unterhalten und Getränke wären auch genügend vorhanden. Ich brauchte Rob nicht anzuschauen, denn ich wusste, er würde gleicher Meinung sein und nahm die Einladung gerne an.
Wir baten den Kellner, uns die Rechnung zu bringen, bezahlten, zogen unsere Mäntel an und machten uns auf den Weg in deren Wohnung, die nicht weit entfernt war. Wie würde der Abend wohl weiter verlaufen? Ich wusste es nicht, aber egal wie, es würde ein schöner und aufregender Abend werden... ob mit oder ohne Sex. Spätestens wenn ich mit Rob wieder nach Hause fahren würde, würde ich ihn überfallen und vergewaltigen. Meine Lust war jetzt unermesslich und ich versuchte mich zu beherrschen und zurückzuhalten, damit es nicht auffiel.
Bei Marc und Romy zu Hause angekommen, führten sie uns in ihr Wohnzimmer und baten uns, auf der Couch Platz zu nehmen. Dann gingen beide in die Küche, besorgten Gläser und Getränke und servierten uns einen Wodka-Lemon. Marc zündete noch ein paar Kerzen an und kümmerte sich darum ein wenig Musik aufzulegen. Rob und ich saßen nebeneinander auf einer Couch und Marc nahm auf einer anderen Couch daneben Platz. Romy dagegen bekam von Marc ein Kissen in die Hand, welches sie auf den Boden, vor seine Füße legte und dort Platz nahm. Saß sie immer so? War es eine IHRER Regeln? Bei einem normalen Paar würde man sich über ein solches Verhalten gar keine Gedanken machen... doch hier hatte es etwas zu bedeuten. Und da sie sich in ihren eigenen vier Wänden befanden, konnte es sein, dass sie hier ihre Rollen einnahmen. Ich war mir nicht ganz sicher und machte mir auch keine weiteren Gedanken darüber.
Wir führten unsere Unterhaltung in dieser Sitzordnung weiter. Rob und ich nebeneinander, mit unseren Gläsern in der Hand. Marc auf der Couch, seine Hand an Romys Brust.
Marc unterbrach kurz das Gespräch und wandte sich an Romy: „Hol bitte dein Halsband“, sprach er und ohne ein Wort stand Romy auf und verließ das Wohnzimmer. Wir führten unser Gespräch fort, auch als sie zurückkam und sich vor Marc kniete. Sie reichte ihm ihr Halsband und ließ es sich umlegen. Es war ein wirklich geschmackvolles und edles Schmuckstück... Ein breites Halsband aus weichem schwarzem Leder, rundherum besetzt mit glitzernden Strasssteinen und in der Mitte der Ring der O. Während er ihr das Band umlegte, teilte sie uns stolz mit, dass es eine Eigenanfertigung und ein Geschenk von Marc sei. Ein wirklich schönes Halsband und es schmückte ihren schmalen Hals schon sehr. Ich erklärte, dass ich schon immer eine eigene Halsband-Kollektion herausbringen wollte, da ich unendlich viele Ideen für solche Schmuckstücke in meiner Phantasie hätte, diese so aber bisher noch in keinem Laden fand. Dabei fiel mir ein, dass sich mein eigenes Halsband in meiner Handtasche befand, denn ich hatte es unterwegs ja wieder abgelegt. Ich ließ es jedoch noch in der Tasche.
Die Stimmung im Raum änderte sich, ohne dass einer von uns es laut bemerkte. Doch es lag etwas Prickelndes in der Luft. Ich hatte das Gefühl, dass jetzt etwas passieren würde. Aber was? Würde einer den Anfang machen und würden wir dann alle übereinander herfallen? Nein... das passte nicht. Ich war sehr gespannt, hielt mich jedoch weiter zurück. Wir waren in der angenehmen Lage, dass WIR die Gäste waren und nur schlecht den Anfang wagen konnten. Es vergingen nur Sekunden, als Marc ein schwarzes Tuch aus seiner Hosentasche herauszog und Romy ohne Vorwarnung die Augen verband... was passierte jetzt? Mir wurde heiß und kalt zugleich. Sie kniete immer noch vor ihm auf dem Boden, doch jetzt mit verbundenen Augen und mit ihrem wunderschönen Halsband geschmückt. Ein ungewöhnlicher Anblick, den ich bisher nur in meinen eigenen vier Wänden und allein mit Rob erlebt hatte. Ich wusste nicht recht, wie ich mich nun verhalten sollte und hoffte darauf, dass Rob mich leitete... doch nichts... er saß genau wie ich wortlos da, die Augen auf Romy gerichtet.
„Steh auf“ befahl Marc... Romy zierte sich einen kurzen Moment, ließ sich aber im gleichen Augenblick die Hand reichen, die ihr beim Aufrichten helfen sollte. Da ich selbst erst durch Rob kennen gelernt hatte, wie man mit verbundenen Augen fühlt und wie hilflos man dabei ist, konnte ich mich ein bisschen in Romys Gedanken hinein versetzen. Doch wie fühlte sie sich jetzt? In dieser Situation? Mit verbundenen Augen in Gesellschaft zweier Menschen, die ihr in so kurzer Zeit noch nicht vertraut sein konnten, dass sie sich völlig fallen lassen konnte und sich ganz auf ihre Sinne, Gefühle und Phantasien konzentrieren konnte, konnte ich mir nicht vorstellen. Ich war froh, dass nicht ICH diejenige war, die jetzt so da stand. „Dreh dich um und spreiz deine Beine“ waren Marc’s nächste Worte. Und auch das tat sie. Sie stand da, mit dem Rücken genau vor uns. Nun, von dem Rücken war eigentlich nichts zu sehen. Wir saßen und sahen vor uns nur ihre langen Beine und ihren Po... Marc ging zu ihr, schob ihren Rock hoch und setzte sich wieder. Romy stand in der Mitte des Raumes wie eine Statue... sie rührte sich nicht, doch sie atmete tief. Ihre halterlosen Strümpfe, befestigt an einem sehr schlichten und schmalen Strumpfgürtel, darunter ein Hauch von String, dessen Stoff so zart wie ihre Haut war. Sechs Augen betrachteten sie nun... ihre Beine waren, genau wie ihr Gesicht, makellos. Ich musste mir selbst gestehen, dass ich einen so schönen Körper noch nie zuvor aus einer solchen Nähe betrachten durfte und mein Verlangen, diese Haut fühlen und streicheln zu dürfen, wuchs immer mehr. Bisher hatte ich ein solches Verlangen zu einem Frauenkörper noch nie gespürt.
„Gefällt sie euch?“ unterbrach Marc diese völlig stumme Situation. Ich weiß nicht mal mehr ob überhaupt noch Musik im Hintergrund lief oder die CD schon längst zu Ende gespielt hatte. „Oh ja... sehr.“ Kamen diese Worte wirklich aus meinem Mund? Oder hatte Rob nur ausgesprochen was ich in diesem Moment dachte? Nein... Ich hatte gesprochen und war für einen Moment wie in Trance. Mein Körper beugte sich wie von allein nach vorn und meine Hände berührten ihre Beine ganz sanft, denn ich wollte sie nicht erschrecken und vor allem wollte ich, dass sie sich wohl fühlte. Rob und Marc hielten sich noch zurück und ließen mir den Vortritt, ihre Beine zu streicheln und zu küssen. Sie ließ es zu und ich spürte, wie meine Erregung und meine Berührungen immer stärker wurden, trotzdem war ich besorgt und darauf bedacht, ihr ein sicheres und wohliges Gefühl zu geben. Jetzt fingen auch Marc und Rob an sie zu streicheln und überall zu berühren. Marc stand hinter ihr und schob ihr Top nach oben... auch ihre Brüste waren perfekt und außergewöhnlich groß für ihren sonst so schlanken Körper. Romy war nun umzingelt von Händen und Lippen, die keine Stelle an ihrem Körper ausließen und auch ihre Erregung stieg und ihr Atem wurde tiefer.
Eine Hand von Rob wanderte zu mir und schob auch meinen Rock hoch. Er griff meine Schenkel und spreizte sie so, dass Marc sehen konnte, dass ich nichts darunter trug, dann öffnete er noch die Knöpfe meines Blazers unter dem ich auch nackt war. So saß ich nun auch schon fast nackt da, lehnte mich zurück und ließ die Hände beider Männer über meine Brüste und Schenkel wandern. Auch Romys Hände wanderten tastend und suchend über meinen Körper. Marc nahm Romys Kopf und drückte sie herunter, so dass sie wieder auf ihre Knie fiel...
Von hier ab übernimmt der Schriftsteller die Fortsetzung der Geschichte. Zum einen, da in diesem Moment auch Lorena die Augen verbunden wurden und zum anderen, weil die oben geschriebenen Worte die aller letzten Worte waren, die Lorena zum Projekt Rose jemals geschrieben hatte, schreiben wollte und schreiben konnte. Auf eine verrückte Art und Weise zeigt es, in welcher Traumwelt sie gefangen war, erst ein solch unglaubliches Kapitel zu schreiben und danach nichts mehr zu können.
Ich habe lange überlegt, wie ich dieses Kapitel zu Ende schreiben soll und mich letztlich dazu entschieden nur eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse auf zu schreiben und diese Geschichte als „unvollendete“ stehen zu lassen. Meine Fortsetzung würde dem wunderbaren Kapitel von Lorena nicht gerecht werden können.
Lorena erlebte in dieser Nacht zum letzten Mal das grenzenlose Vertrauen zu Rob und ihre tiefe Liebe zu diesem Mann, mit der Bereitschaft sich absolut fallen zu lassen.
Auch ihr wurden die Augen verbunden und sie wurde zum Mittelpunkt der Nacht. Zum ersten Mal erlebte sie SM auf eine ganz neue Art und gleichzeitig dabei die Zärtlichkeit und Fürsorge einer Frau, von Romy, die sich ohne Ablass um sie bemühte. Lorena wurde mit verbundenen Augen in einen anderen Raum geführt und dort gemeinsam mit Romy gefesselt, ihre Arme an einen Haken an der Decke gehängt und ihre Beine mit einer Stange gespreizt.
Brust an Brust, Gesicht an Gesicht, spürte sie die Wärme und die ständigen Küsse von Romy, gleichzeitig die unterschiedlichsten Berührungen ihres Körpers von Marc und Rob, mit Händen, Handschuhen, Peitschen, Wedeln, Dildos, Vibratoren und unzähligen Spielzeugen.
Ihre beiden Körper wurden von den beiden Männern in den Himmel der Lust aus Lust und Schmerz katapultiert, wobei sich Rob selbst sehr zurück hielt und hauptsächlich damit beschäftigt war, Lorenas Gefühle auf zu nehmen. Er war heute hier um sie zu beschützen, für sie da zu sein, ihr die Möglichkeit zu geben, sich in Vertrauen fallen zu lassen.
Danach wurde Lorena noch ans Bett gefesselt, während Romy sich zwischen ihre Beine kniete, sie verwöhnte, selbst von Rob von hinten genommen wurde und Marc Lorena heißen Kerzenwachs über ihren Körper goss.
Die erlebten Gefühle dieser Nacht hallten noch tagelang in Lorena vor. Sie schwebte vor Glück und Dankbarkeit.
Aber dieses Gefühl reichte nicht mehr lange vor. Sie selbst hatte geschrieben: „Alles Erlebte muss verewigt werden, darf einfach niemals verblassen...“, dabei war sie nicht mal mehr in der Lage ihr eigenes und bis dahin schönstes Kapitel zu Ende zu schreiben.
Rosa-Negra begann nun endgültig durch ihre eigenen Probleme und ihre eigenen leeren Worte zu verwelken.
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beim ende, einem offensichtlichen break zum prosaischen anfang, komm ich einfach verständnishalber nicht mehr mit: "schriftsteller" kommt wie ein "deus ex machina" - aber woher kommen die aufzeichnungen von lorena? - und wieso verwelkt die gute, alte "schwarze rose"? bin ich nur ein bisschen blöd? (kann ja gut sein...)
für eine nette geschichte ima ein seeehr kryptischer schluss... bissl schade.«