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Kommentar: 1 | Lesungen: 3053 | Bewertung: 6.82 | Kategorie: Sonstiges | veröffentlicht: 29.12.2002

Rudolph mit der roten Nase I

von

Rudolph mit der roten Nase I


© Dezember 2002 Mryia

Wie jeden Donnerstag ging ich auch diesmal wieder zum Arbeitsamt, in der Hoffnung, diesmal einen Job zu finden. Die persönliche Beratung ersparte ich mir schon seit langem, sie brachte einfach nichts, und außerdem hätte ich dafür mindestens 2-3 Stunden warten müssen. Ich wußte was ich konnte und was nicht, und deshalb durchsuchte ich zielgerichtet den Stellencomputer nach einfachen Helferjobs, bei denen ich nicht zu sehr körperlich arbeiten mußte. Durch eine leichte Beckenfehlstellung ist mein linkes Bein knapp einen cm zu kurz, und mein Rücken auch leicht krumm. Harte Arbeit wie Löcher auf Baustellen ausheben oder Mauern einreißen führen daher schon nach kurzer Zeit zu sehr starken Rückenschmerzen. Meine Ausbildung zum Maurer, die ich mit 16 Jahren begann, mußte ich trotz starkem Druck seitens der Familie nach gut 2 Jahren abbrechen, weil die Schmerzen und Beschwerden unerträglich wurden. Seitdem bin ich mit Hilfe des Arbeitsamtes auf der Suche nach einer neuen Ausbildungsstätte und einem neuen Beruf, doch bisher gab es noch nichts richtiges dabei. Trotzdem bin ich dazu verpflichtet, eigene Bewerbungsbemühungen für einen Job in der Zwischenzeit vorzulegen. Und genau deshalb saß ich an einem der Computer des Stelleninformationssystems und suchte nach einer einfachen und gut bezahlten Stelle.

Oft genug hatte sich eine vermeintlich einfache Arbeit als die reinste Sklavenschufterei erwiesen. An den Vorstellungsgesprächen lag das nicht, hier hatte ich oft alle Trümpfe in der Hand. Von der Statur her wirke ich kräftig und zuverlässig, mal von der leicht hängenden linken Schulter angesehen. Ich bin knapp 1,80 m groß, habe dunkelblonde Haare und ein ausdrucksstarkes Gesicht mit leicht eingekniffenen grünen Augen. Früher in der Schule hatte man mich oft Schlitzauge genannt, doch mit der Pubertät war das Problem größtenteils verschwunden. Doch zurück zur Schufterei. Oft hatte der Text des Stellenangebotes nichts damit zu tun, was später wirklich verlangt wurde. Aus 800 Euro wurde plötzlich ein angeblicher Schreibfehler des Amtes, und ich sollte nur 600 Euro kriegen. Oder ich sollte als Lagerarbeiter nur verwalten, und dann stellte sich raus, daß ich auch schwere Paletten schieben sollte und eine ganze halbe Tonne Papier in den zweiten Stock tragen mußte, weil der Aufzug defekt war. Danach war ich erstmal zwei Tage wegen Rückenschmerzen krank und wurde noch in der Probezeit gekündigt. Aber solche Rückschläge muß man hinnehmen wenn man weiterkommen will. Doch genug gejammert.

Nach einiger Suche fand ich ungefähr ein gutes Dutzend Stellenangebote, die in Frage kommen könnten und druckte diese aus. Für die Hälfte davon war zwar ein Führerschein verlangt, aber bewerben konnte ich mich ja trotzdem. Vor den zwei Kostenlosen Bewerbungstelefonen der Stelleninformation stand schon eine längere Warteschlange, so nahm ich die Ausdrucke mit um von zu Hause aus anzurufen.

Ich beschloß, erstmal die Firmen anzurufen, die das beste Gehalt boten, zwei Baufirmen waren das. Doch recht schnell wurde mir klar gemacht, daß ich wegen meinem Rücken und dem fehlenden Führerschein keine Chance hatte. Eine Stelle als Portier und eine als Spülkraft war schon weg, und zwei Firmen konnte ich nicht erreichen, weil niemand den Hörer abnahm. Ich legte die bereits ausprobierten Zettel beiseite und machte eine kurze Pause.

Von den noch übrigen Zetteln machte mich dieser neugierig:

Beruf: Promoter


Beschreibung: Promotion und Werbeaktionen in Einkaufszentren, Messen u.s.w.;


Keine besonderen Anforderungen


Arbeits-Ort: Generisch-Großstadt


Gehalt/Lohn: n.Vereinb.


Frei ab: sofort


Stellenanzahl: 1


Alter: gleich


Betriebsart: Promotionagentur


Arbeitgeber: Ultrapromo G. Maier GmbH


Anschrift: Müllerstraße 25, 55555 Generisch-Großstadt


Telefon: 0815-13243546

Da stand nichts von Führerschein, zudem war die Adresse in der selben Stadt. Also rief ich bei der Firma an und stellte mich als Rudolf Petersen vor. Meine Eltern sollen veflucht sein für den Namen den sie mir gaben. Ich hatte früher schonmal kurz als Promoter gejobbt und Energydrinks an die Leute gebracht, also konnte ich mit Erfahrung punkten. Auf der anderen Seite der Leitung begrüßte mich Herr Maier, der sich als Leiter der Firma vorstellte. Wir vereinbarten ein Vorstellungsgespräch für den nächsten Tag, an dem ich dann auch alles weitere für den Job erfahren würde. Damit hätte ich die erste Chance schonmal erarbeitet, jetzt mußte ich nur noch den Rest der Zettel abarbeiten.

Freitag morgen, kurz nach Neun. Um 10 Uhr hatte ich meinen Vorstellungstermin bei Ultrapromo. Dämlicher Name, dachte mich mir, aber egal solange ich vom Job gut leben konnte. Das Büro der Firma lag ganz am anderen Ende der Stadt, so daß ich mindestens 40 Minuten Fahrt mit Bus & Bahn einrechnen mußte. Es war ein ziemlich kalter Freitag Morgen, bestimmt fünf bis zehn Grad unter Null, knapp zwei Wochen vor Weihnachten. So hoffte ich darauf, daß die Busse möglichst pünktlich waren und ich beim Umsteigen nicht so lange warten mußte. Und tatsächlich hatte ich Glück, schon um Viertel vor 10 war ich vor Ort. Unter der angegebenen Adresse fand ich einen modernen sechsstöckigen Büroblock, wie er überall hätte stehen können. Die zahlreichen Briefkästen und Klingelschilder kündeten hauptsächlich von irgendwelchen Start-up- und Dotcom-Firmen die hier ihren Sitz hatten. Im 3. Stock fand ich dann das Logo von Ultrapromo. Ich klingelte und kündigte mich über die Gegensprechanlage an.

Nachdem ich hereingelassen wurde, suchte ich den Aufzug und fuhr in den dritten Stock, wo ein langer Flur nach links und rechts führte. Direkt vor mir war ein kleiner Wegweiser, der mich nach rechts in Zimmer 312 führte. Ich klopfte an und wurde sofort hereingebeten. "Guten Tag, ich bin Herr Petersen und wegen dem Vorstellungsgespräch um 10 Uhr hier. "Ich bin ein wenig früh, ich hoffe das ist nicht so schlimm." So stellte ich mich dem blonden Herrn im feinen Anzug vor, der mich begrüßte. "Guten Morgen Herr Petersen," grüßte er mich zurück, "ich hatte sie ja erwartet. Ich bin Guido Maier, der Geschäftsführer." Ich nickte und setzte mich auf den angebotenen Stuhl vor Herrn Maiers Schreibtisch. "Herr Petersen," begann er, "Ich bevorzuge eine lockere Atmosphäre, darum duze ich meine Angestellten gerne, natürlich nur mit deren Einverständnis. Wäre das für sie ok?" Ich bejahte dies, denn damit hatte ich nun wirklich keine Probleme. Ich war jetzt zwar schon 21, aber teilweise wollte man in Videotheken noch immer meinen Ausweis sehen, kurz gesagt: Ich war das Du gewohnt.

"Schön," fuhr Maier fort, "nennen sie mich doch einfach Guido, das klingt besser. Und wie ist dein Vorname?" "Rudolf," sagte ich nach kurzem zögern.

"Rudolf?" Guido begann zu lächeln. Das passt doch hervorragend für den Auftrag den ich da habe. "Auftrag?" Ich stutzte. "Was für ein Auftrag denn?"

"Nun," begann Guido, "das ganze ist nur eine befristete Sache, 2 Wochen insgesamt. Eine Aktion für ein großes Einkaufszentrum. Die haben einen Weihnachtsmann und ein Rentier bestellt, die Geschenke verteilen und die Kunden erfreuen sollen. Für den Weihnachtsmann haben wir einen festen Mitarbeiter, aber wir brauchen halt kurzfristig jemanden, der in das Rentierkostüm schlüpft."

Rudi hörte aufmerksam zu, in einem Tierkostüm hatte er noch nie gesteckt. "Und was ist nach den zwei Wochen?" "Da wäre der Vertrag zu Ende. Du bekommst dein Geld nach getaner Arbeit, und wenn der Kunde zufrieden ist, kann ich überprüfen ob vielleicht ein Volljob für dich frei ist." "Okay," sagte ich, "und ein Eignungstest?"

Guido stand auf und schloß die Bürotür ab, damit keine unangemeldeten Besucher einfach so das Zimmer betraten. Dann forderte er mich auf, ihm in das Nebenzimmer zu folgen, das mehr als doppelt so groß war wie das Hauptbüro eben. An den Wänden standen große Schränke, und im Raum waren mehrere Kisten und Kartons verteilt. Einer der etwas größeren Kartons war mit "Rudolph" beschriftet, und diesen öffnete Guido jetzt. Im Inneren befand sich ein großer Rentierkopf aus Plüsch, ohne Geweih, denn das lag direkt daneben und konnte einfach aufgesteckt werden. Guido holte den Kopf und das Geweih heraus und baute es schnell zusammen, legte den Kostümkopf auf eine der anderen Kisten. Jetzt holte er den Rest des Kostüms aus dem Karton, bestehend aus einem Körperteil, zwei Huf-Schuhe und Huf-Handschuhe. Danach holte er so ein weißes Ganzkörper-Trikot aus elastischem Stoff heraus, wie es die Baletttänzer oder Rennrodler tragen. "Das ist, um das teure Kostüm vor Körperschweiß zu schützen, denn es wird warm da drin," erklärte er mir.

"Ich verstehe," sagte ich, "und der Eignungstest besteht darin, daß ich das Kostüm jetzt zur Probe trage, oder?" "Genau," antwortete Guido, "Du bist doch frisch geduscht, oder?" Ich nickte. "Gut, dann zieh dich aus und zieh dir erstmal das Trikot an, dann rufst du mich." Guido sagte dies und verschwand aus dem Raum, schloß die Tür hinter sich.

Ha, einfacher gesagt als getan. Dieses Trikot schien mindestens 3 Nummern zu klein zu sein. Das kleine Schildchen jedoch wies das Ding als 'One size fits all' aus, was ich ernsthaft bezweifelte als ich endlich meine Beine durch die engen Schläuche gepresst hatte. Ich war nicht dick, und ich hatte auch keine Gewichtheberbeine, aber trotzdem war es eine Quälerei sonder gleichen. Es dauerte bestimmt 3-4 Minuten, bis ich das Ding anhatte, der Reisverschluß am Ende war ja noch das geringste Problem. Ich hatte zwar keinen Spiegel im Raum, aber ich sah garantiert sehr merkwürdig darin aus. Natürlich machte ich erstmal ein paar Verrenkungen um zu testen ob ich mich noch gut darin bewegen konnte, es ging zwar nicht problemlos, aber einfacher als ich vermutet hatte. Leicht warm wurde mir darin auch schon. Dann rief ich nach Guido.

"Ah, das ging ja schnell," sagte er freudig. "Ok, jetzt kommt das richtige Kostüm. Zuerst der Körper." Guido erklärte mir, daß es ein sogenanntes Ein-Mann-Kostüm wäre, daß man notfalls auch ohne fremde Hilfe an- und ausziehen konnte. Der Reißverschluß war vorne angebracht und durch etwas längeres Plüschfell geschickt kaschiert. Er entfaltete das Kostüm und zeigte es mir von vorne und hinten. Die Hauptfarbe war wie beim Kopf ein dunkleres Braun, aber Brust- und Bauchfell, das bis in den Schritt reichte, waren grau-weiß. Auch die Innenseiten der Arme und Beine hatten helleres Fell, das dazu auch noch leicht länger war. Der Kopf selbst sah weniger nach Rentier aus, eher nach einem normalen Hirsch. Die Nase was aus rotem Plastik gemacht, die Augen waren aus getöntem Glas, so daß ich von innen hindurchblicken konnte.

In der Tat war das Anziehen des Bodies kein Problem. Durch die glatte, seidenartige Oberfläche des Trikots glitten meine Arme und Beine schnell durch die Ärmel des Kostüms und ich schlüpfte in die Plüsch-Pantoffeln und -Handschuhe. "Oh!" rief Guido und faßte sich an die Stirn. "Das hätte ich fast vergessen." Er ging zu einem der Schränke und öffnete die Tür um fast 180 Grad, an der Innenseite der Tür hing ein großer, mannshoher Spiegel. Ich bewegte mich vorsichtig dorthin und erkannte mich fast nicht mehr wieder. Auf dem plüschigen Rentierkostüm war als einziges noch mein Kopf zu sehen, und der wirkte um Vergleich zu dem flauschigen Kostüm viel zu klein. Ich blickte zu Guido, der mit dem Rentierkopf zu mir rüberkam. Er setzte mir den Kopf auf und ich rückte ihn so zurecht, daß ich gut durch die Augenlöcher sehen konnte. Ein Blick in den Spiegel bestätigte, daß alles korrekt saß.

Es war ein seltsamer Anblick, denn die Bewegungen, die mein Spiegelbild machte, waren absolut synchron, und dennoch schien es ein fremdes Wesen zu sein, das mir da gegenüber stand. Ich weiß nicht warum, aber mir machte die Sache spaß, ich fühlte mich wohl in der neuen Rolle. Während der ganzen Zeit wurde ich von Guido fachmännisch beobachtet. "Faß mal mit der Pfote hinter dein rechtes Ohr," sagte er zu mir, was ich befolgte. Natürlich meinte er das Ohr des Kostümkopfes. "Da müßtest du einen Schalter spüren, oder?" Ich spürte den Schalter und nickte mit dem großen Kopf. "Gut," fuhr er fort, "betätige ihn." Ich drückte den Schalter und hörte ein leises klicken. Instinktiv blickte ich wieder zum Spiegel und sah zu meiner Überraschung, daß die rote Plastiknase nun leuchtete. Obwohl es eigentlich keine Überraschung sein sollte, wenn ich schon ein Rentier Namens Rudolph spielen sollte.

"Okay, soweit, so gut." Guido begutachtete Rudi von oben bis unten. "Hinter dem linken Ohr ist ein anderer Schalter versteckt, mit dem kannst du einen kleinen Ventilator im Kopf anschalten, wenn es zu warm werden sollte." Mir war zwar noch nicht besonders heiß unter dem Kopf, aber ich betätigte den Schalter trotzdem, einfach um das ganze mal auszuprobieren. Es funktionierte, und mit einem leisen Surren verteilte ein Mini-Ventilator kühle Luft um den Kopf. Als ich mich überzeugt hatte das es funktionierte, schaltete ich das Gerät wieder ab. "Prima, das sieht ja alles schon mal ganz gut aus." Guido schien zufrieden zu sein. "Meinst du, du hälst das 30 Minuten am Stück darin aus?" Ich fragte durch den Kopf dumpf zurück, wieviel Zeit denn jetzt schon vergangen sei, denn noch fühlte ich mich ganz gut. "Zehn Minuten," antwortete er. "Gut," sagte ich, "ich denke 30 Minuten sollten kein Problem sein."

"Na gut," meinte er, "dann denke ich, du kannst den Kopf wieder abnehmen." Ich nickte und hob dann den Kopf herunter. Frische Luft ist doch was Feines, dachte ich mir. Guido half mir beim Ablegen des Kostüms und ließ mich dann wieder zum Ausziehen des Trikots alleine im Raum. Ich hatte doch ganz schön geschwitzt und das Trikot hatte seinen Zweck voll erfüllt. Nichts war in das teure Kostüm gelangt, dafür machte das Entfernen des feuchten Trikots doppelt so viel Arbeit wie das Anziehen. Guido hatte ein Handtuch zum Abwischen des Schweißes zurückgelassen, sodaß ich halbwegs trocken in seine eigenen Klamotten zurückkehren konnte. Guido hatte zwar nichts davon gesagt, aber ich legte das Rentierkostüm trotzdem sorgfältig wieder zusammen und stopfte das feuchte Trikot in eine Platiktüte. Dann klopfte ich an die Tür zum Büro und öffnete sie.

Guido sagte, ich solle Platz nehmen und bereitete ein paar Formulare vor. "Soo, also ich bin bisher ganz zufrieden. Aber bevor wir den Vertrag machen können, noch ein paar Sachen: Befristet auf erstmal zwei Wochen, das habe ich ja schon gesagt. Die Arbeitszeit ist immer 30 Minuten, dann 15-30 Minuten Pause und dann wieder 30 Minuten, von 10 bis 20 Uhr." Zehn Stunden?" Unterbrach ich ihn. "Ja, zehn Stunden insgesamt, aber effektiv ja nur 5-7 Stunden, bedenke die langen Pausen zwischendurch. Nun, weiter im Text. Der Lohn: Du kriegst einen Stundenlohn von 6 Euro, das sind dann 600 Euro insgesamt für die zwei Wochen. Es gibt zwei eiserne Regeln: Erstens, du darfst im Kostüm nicht reden, sondern alles muß über Gesten und Körpersprache laufen, ich gebe dir dafür ein Übungsvideo mit. Zweitens, In der Öffentlichkeit darfst du auf gar keinen Fall den Kopf abnehmen, denn für kleine Kinder kann das einen schweren Schock bedeuten." Ich nickte zum Verständnis. "Das Kostüm gebe ich an das Center-Management, dort hast du dich jeden Morgen um 10 zu melden und kannst dich in Ruhe umziehen. Alles weitere, erfährst du dann von denen. Noch Fragen?"

Ich hatte da noch eine Frage: "Was mache ich, wenn ich mal muß? Ich meine, ich kann mich doch nicht jedesmal schnell aus dem Kostüm zwängen." Guido lächelte. "Der Hersteller hat daran schon gedacht. Für den Notfall ist vorne in Schritt eine kleine Öffnung versteckt. Aber wenn es geht, solltest du die Pausen nutzen und das Kostüm doch ausziehen. Sowas ist kaum zu reinigen." Ich nickte und hatte erstmal keine weiteren Fragen. Doch, eins fiel mir noch ein: Das Trikot zum drunterziehen hatte keinen Eingriff, und das Ausziehen dauerte lange 5 MInuten. Wie also sollte ich so mein Geschäft verrichten sollen? "Kein Problem," meinte Guido, "das war das Ding, was vom Hersteller mit beigelegt war. Ich gebe fünf Stück mit Eingriff zum Center-Management, die sind dann auch eine Nummer größer." Guide lächelte etwas. Dann legte er mir den fertigen Arbeitsvertrag vor. Ich überflog ihn kurz und fand ihn in Ordnung, ich unterschrieb und wir besiegelten die Sache mit einem Händedruck.

"Wann genau ist Arbeitsbeginn?" fragte ich noch. "Am 10.12. um 10 Uhr morgens im Nord-Center. Sie melden sich beim Center-Management, bei Herrn Novak. Alles nähere wird ihnen dann er erzählen." Ich bedankte mich, selten war ein Vorstellungsgespräch so erfolgreich gewesen. Glücklich fuhr ich nach Hause.

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Pünktlich erschien ich im Nord-Center, einem großen, neuerbauten Konsumtempel am nördlichen Stadtrand. Ein großes Einzugsgebiet und die gute Erreichbarkeit sowohl mit den Öffentlichen als auch mit dem Auto sorgen jeden Tag für ein volles haus und gute Umsätze. Zahlreiche Mode-, Elektronik-, Spielwaren- und Schuhgeschäfte sowie zwei große Supermärkte und ein Multiplex-Kino buhlten um Kunden. Das Weihnachtsgeschäft lief hier im Vergleich zu anderen Standorten erstaunlich gut. Ich suchte auf dem Wegweiser des zweistöckigen Komplexes das Management und fand es neben den Aufzügen zum Parkdeck.

Da die Supermärkte bereits um 8 Uhr geöffnet hatten und die meisten anderen Läden zwischen 9:30 und 10 Uhr die Türen aufmachten, herrschte schon reger Publikumsverkehr. Um kurz vor zehn stand ich vor der Tür des Managements und wollte klingeln, da erschien ein weiterer junger Mann und wollte anscheinend ebenfalls zum Management. Noch bevor ich klingeln konnte, war er schon an der Tür und drückte direkt den Klingelknopf. "Ja?" tönte es kurz darauf durch die Gegensprechanlage. "Ultrapromo, ihr Weihnachtsmann ist da." *drrrt* Ein leichter Druck und die Tür wurde von innen geöffnet. Der unbekannte Mann trat ein und ich folgte ihm. Hinter der Tür befand sich ein größerer Raum, von dem wiederum 3 Türen abgingen. Ein Mann im feinen Anzug empfing uns. "Wer sind sie denn?" fragte er mich direkt. "Ich komme ebenfalls von Ultrapromo, ich soll das Rentier spielen." Er musterte mich von oben bis unten und f

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Kommentare


umberto
dabei seit: Okt '03
Kommentare: 1
schrieb am 12.05.2004:
»Bitte unbedingt fortsetzen! Bitttttteeeeeeee...«



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