Ruth in Bedrängnis
von elhakim
Damenrunde, Kaffeekränzchen. Ein einziger Mann dabei, der aber eher eine Nebenrolle spielt. Ein stiller Zuhörer bei Gesprächen von sehr reichen Damen, die alles haben. Außer Befriedigung. Die kleinen spitzen Bemerkungen in Richtung Mann zeugen von dem Frust und gleichzeitig in ihnen schlummernde schier unmenschliche Begierde.
Allmählich wendet sich das Blatt. Der Mann verkümmert immer mehr, in den Körpern der Damen regen sich die in den Augen der feinen Gesellschaft, niederen, Triebe.
Das Hausmädchen und Servierkraft ist nicht uniformiert. Das wäre zu plump. Sie ist dezent gekleidet, allerdings durfte sie auf Geheiß der Hausfrau fünf Tage lang keine Unterwäsche wechseln.
Manches Mal hat ihre Chefin solche Anwandlungen. Aber sie zahlt gut und dass sie in die intimen Belange hie und da eingreift war schon beim Anstellungsgespräch herausgekommen. Momentan zwar etwas verwundert aber mit der zusätzlichen Erklärung dies geschehe aus Sorge um die im Haus hochgehaltene Hygiene konnte sie etwas anfangen und akzeptierte.
Und außerdem findet sie es gar nicht so unattraktiv wenn ihr jemand das Heft zeitweise so zu sagen aus der Hand nimmt.
Diese erstmalige Kleideranordnung war zwar etwas verblüffend, ging sie den Hygienevorstellungen des Hauses doch genau konträr, aber es war irgendwie ein Kick und so tat sie wie geheißen. Bei allem Vertrauen, manchmal wäre es besser ein klein wenig zu hinterfragen. Sie wird es bereuen, dieses mal nicht so gehandelt zu haben.
Das Gespräch wird merklich heißer. Der Mann, von den zarten Giftpfeilen nahezu erledigt wird aufmerksamer. Da kommen plötzlich Themen auf die dem alltäglichen Klatsch doch etwas entfernt sind. Den Damen ist nach Cherry und sie wenden sich mit diesem Ansinnen an das Hausmädchen.
Eine 35jährige als (Haus)Mädchen zu bezeichnen ist zwar merkwürdig, aber eingebürgerte Redenswendungen und Bezeichnungen sind hartnäckig. Sagt man doch Frau Doktor und nicht Frau Doktorin.
Mit einem fragenden Blick auf den Herrn der kopfschüttelnd verneint geht sie zur Anrichte um fünf Gläser Cherry für die Damen fertig zu machen. Auf das Tablett gestellt, sich umwendend zum Tisch.
Zu schwunghaft. Ein Glas fällt. Zerbricht nicht. Ist ja dicker Teppichboden. Aber roter Cherry auf beigen Teppich?
Schrecksekunde.
Jedoch die Hausfrau merkt nur ganz ruhig mit sanfter Stimme an, man müsse den Fleck dann halt entfernen. Gott sei dank gibt es ja effiziente Putzmittel.
Und nun, mit fünf Gläsern am Tisch angelangt knistert es plötzlich.
Ein schier endlos andauernd scheinender Blickkontakt mit der Hausfrau. Dem
Hausmädchen läuft es kalt im Nacken auf. Sie weiß nicht warum.
Sie weiß plötzlich es geschieht etwas Ungeheuerliches.
"Ja, ich bin wirklich froh dass ich sie habe. Sie unterstützt mich so hervorragend." beginnt die Hausfrau mit girrendem Ton zu sprechen.
"Meinem Reinlichkeitsbedürfnis absolut entsprechend. Seht euch um. Kein noch so kleiner Fleck am Tischtuch. Kein Stäubchen irgendwo. Die Fenster sauber, man weiß nicht ob überhaupt Glas drinn ist. Nicht wahr, Frau Ruth so ist es doch!"
Obwohl sie ihren Vornamen benützt sind sie per Sie. Das wahrt Distanz und Würde.
"Ein kleines Missgeschick soll uns nicht weiter stören."
Nebeldick liegt was in der Luft. Die Damen merken das genauso wie der Mann und selbstverständlich Ruth.
"Und auch auf sich selbst sieht sie penibel. Ist doch so?"
Der Blick der Hausfrau heftet sich auf den kleinen von Cherry verursachten Fleck auf der hellblauen Seidenbluse, die mit einer hübschen lockeren Masche versehen ist.
"Die Bluse sollten sie dann wechseln liebe Ruth. Und gleich einweichen, sonst bleibt der Fleck und die Bluse ist zerstört."
Nun betrachten alle Frauen sie interessiert. Ja, die Hausfrau hat recht. Wäre schade um das elegante Kleidungsstück.
Auch der Mann riskiert einen genaueren Blick, der Cherryfleck stört ihn nicht. Es ist das durchschimmern des hellblauen BH's der seine Sinne weckt. Gute Figur hat sie, denkt er noch, dann setzt die Hausfrau mit einem kleinen Lächeln um die Lippen fort:
"Ja, wir legen großen Wert auf korrekte Kleidung. Ich kaufe für sie oft etwas ein um hier ein abwechslungsreicheres Bild um mich zu haben und keine graue Maus. Und ihr müsst zugeben, der Erfolg gibt mir recht." Ein zustimmendes, ein wenig zaghaftes Nicken der Damen bestätigt die Hausfrau.
"Ja, ich gehe sogar soweit mich zeitweilig um ihre Dessous zu kümmern. Sie hatte anfangs keine Ahnung was die Hot Couture zu bieten hat." Ein verlegenes Lächeln von Ruth, die immer noch beim Tisch steht denn sie kann ja nicht einfach weggehen wenn Über sie gesprochen wird. "Erst haben wir da von diesem fantastischen Modezaren der sich hier bei uns niedergelassen hat einige bezaubernde Sets erworben!" Die Luft ist zum schneiden.
Ruth bebt. Der Mann bemerkt auf einmal dass er Lenden hat. Und die Damen spüren in ihren ebensolchen vorhin angesprochenen teuren Dessous ein sehr angenehmes, dampfiges Empfinden "Wirklich jammerschade dass ich keine Garnitur zur Hand habe, ihr müsstet das sehen so was entzückendes gabs schon lang nicht." Der Mann rückt unmerklich näher zum Tisch. Die Damen öffnen die Oberschenkel. Nur ganz sachte, nur ein klein wenig. Und plötzlich wissen alle wie es weitergeht.
"Aber, da fällt mir ein, Ruth, sie tragen doch diese Garnitur heute. Hab ich heute in der Früh im Badezimmer vorbereitet liegen gesehen."
Dieses Weibstück! Erstunken und erlogen. Sie hat sich in ihrem Zimmer angezogen.
"Lassen sie uns doch diese süße Spitze am BH kurz anblicken. Die Damen wären so dankbar."
Ruth gibt aber dem Verlangen nach diesem Wunsch allzu gerne nach. So ein wenig prickelnd ist die Situation schon. Und die ganze Atmosphäre äußerst aufgeheizt. Sie dreht dem anwesenden Mann so gut es die Örtlichkeit erlaubt den rücken zu, öffnet die oberen beiden Knöpfe ihrer Seidenbluse und präsentiert den entzückten Damen einen kleinen Ausschnitt des wirklich attraktiven Spitzenbesetzten und augenscheinlich sehr extravagant geschnittenen BHs. Einzig störend wirkt nur der Cherryfleck auf der Bluse.
Nach den begeisterten "Ahs" und "Ohs" der Damen entbrennt sofort eine Diskussion über das Für und Wider von exklusiver Wäsche im Allgemeinen und Damenunterwäsche im Besonderen. Ruth merkt, dass dem Wunsch der Hausfrau genüge getan ist und knöpft sich zurückwendend die Bluse wieder zu. Sich drei Schritte entfernend Richtung ihres Zimmers zum umkleiden der bekleckerten Bluse lässt sie die säuselnde Stimme der Hausfrau stoppen. "Ah, Ruth! Jetzt hat doch unser Gast von der Präsentation nichts mitbekommen! Wäre doch ewig schade, wenn er sich kein Bild über den Luxus den wir Frauen nun mal lieben machen könnte. Sicher ist er doch interessiert wie er seine Frau speziell verwöhnen kann." Ruth läuft ob dieses abgefeimten Ansinnens die Schamesröte in die Backen. Ist doch ganz klar erkennbar, sie soll sich vor dem Mann, einem Fremden, in Anwesenheit der Damen, also Öffentlich, entblößen. Und wenn auch nur teilweise, der Akt ist unerhört. Und bekommt prompt unerwartete Unterstützung von einer der Damen.
"Die Idee ist wirklich nicht schlecht, meine Liebe" legt sie zu der Hausfrau gewandt los.
"Aber wir sollten der lieben Frau Ruth jetzt endlich die Möglichkeit geben sich umzuziehen damit sie nicht andauernd so unordentlich umherlaufen muß!"
Sekundenlang sind in dem Raum zwei Leute aus ganz verschiedenen Gründen erleichtert. Zum einen Ruth, die einer außerordentlich erniedrigenden Situation entkommen ist und zum anderen der Mann, der im Wechselbad der Gefühle dem er jetzt schon die längste Zeit ausgesetzt ist von dem Ansinnen überfallen und sich noch nicht richtig einordnen konnte.
"Ach, Liebe, da hast du recht!" Die Hausfrau hat wieder ihr leises Lächeln auf den Lippen und lässt die nächste Bombe platzen:
"Dann könnten sie ja, liebe Ruth, im Zuge dessen auch den Halter wechseln und das schöne Stück mitbringen, so kann sich unser Gast ungezwungen von der Exklusivität des Stückes überzeugen!"
Neuerlich errötend ergreift Ruth nun die Flucht. Erst nur mal raus hier, dann werde ich die Situation schon in den Griff bekommen.
Noch bevor sie ihr Zimmer erreicht merkt sie wie sehr dieses gleichwohl erniedrigende als prickelnde Spielchen sie erregt. Daß die Hausfrau da ein Spielchen treibt ist unzweifelhaft. Ein wohliges Gefühl durchflutet sie und, keine Frage, sie spürt die Nässe im Schritt. Während sie die Bluse abstreift überlegt sie wie die ganze Sache zu bewerkstelligen wäre. Jede Verkäuferin legt den Kunden die diversesten Dessous zur Auswahl vor. Mitunter auch Männern, die für ihre Gattin ein Geschenk suchen. Jedoch einem fremden Mann den BH den ich soeben noch getragen habe so quasi zu überreichen ist doch eine etwas andere Geschichte denkt sie bei sich während sie den BH öffnet und ihn auf das Bett wirft. Gedankenlos nimmt sie sich einen neuen BH aus dem Kleiderschrank. Erst nachdem sie ihn angelegt hat kommt ihr in den Sinn dass dieser nun ganz und gar nicht zum Höschen – Stil und Farbmäßig passt. Ob sie auch das Höschen…?
Aber nein, die Hausfrau hatte ihr doch ausdrücklich den Wunsch, oder besser die Anordnung auferlegt, dieses Teil so lange zu tragen bis die Hausfrau eine andere Entscheidung diesbezüglich treffen wird. Drei Tage ist nun schon keine Bemerkung seitens der Hausfrau gefallen. Ruth wäre eines Besseren beraten gewesen hätte sie trotzdem den passenden Slip zum BH gewählt.
Die Erregung steigert sich noch als sie sich auf den Weg in den Saloon zurückmacht, den getragenen BH achtlos in der Hand. Was soll ich jetzt nur tun? Fragte sie sich. Ihm den BH hinwerfen, bitte schön da ist das Ding? Oder ihn einstweilen auf der Anrichte deponieren, vielleicht hat die Hausfrau ja mittlerweile andere Gedanken? Die Entscheidung wird ihr abgenommen während sie den Saloon betritt.
"Da sind sie ja, Frau Ruth. Und wieder so eine hübsche saubere Bluse hat sie an!"
"Und den BH haben sie auch mit, sehr gut."
Der BH scheint Kilogewichte zu haben, so schwer liegt er plötzlich in ihrer Hand. Während die Schamesröte wieder ihr Gesicht überzieht scheint der BH zu glühen, aber auch die Hitze zwischen ihren Beinen nimmt merklich zu.
"Nun zeigen sie doch her!" Die Hausfrau streckt die Hand nach dem BH aus und reicht ihn zu dem Mann hinüber. Der, ob seiner männlichen Befindlichkeit wieder ganz eng am Tisch sitzend um seine all zu klare Erregung möglichst zu verbergen greift zögerlich nach jenem Teil der sich in augenblicken zum Mittelpunkt des Geschehens entwickelt hat. Der getragene BH von Frau Ruth. Ihn in der Hand ein Stückchen von sich haltend, den Blick in die Runde schweifend lassend, dem Teil in seiner Hand keines Blickes würdigend sitzt der arme Tropf nun da.
"Was sagen sie? Ist das nicht
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