Schlaflos
von Lady MacKenzie
Sie schlug die Bettdecke zurück und stand entnervt auf. Ein Blick auf die Uhr: 4 Uhr früh. Es hatte einfach keinen Sinn, sie konnte nicht schlafen. Nackt ging sie zu dem weit geöffneten Fenster und schaute nachdenklich in die tiefdunkle Nacht. Dabei hatte alles so gut an gefangen.
Er hatte sie zum ersten Mal zuhause besucht, sie hatten lecker gegessen, sich wie immer wunderbar unterhalten und um 1.00 Uhr nach einigen Gläsern Wein hatte sie ihm erklärt, dass er keinesfalls mehr fahren konnte und ein Taxi zu rufen käme gar nicht in Frage – er müsse bei ihr übernachten. Überraschenderweise war er damit auch sofort einverstanden gewesen, hatte ihr geholfen, das Gästebett zu beziehen und hatte sich zu ihrem großen Entsetzen dann auch gleich mit der Bemerkung, dass er wahnsinnig müde sei, zum Schlafen zurückgezogen.
Und seither hatte sie schlaflos in ihrem Bett gelegen mit den Gedanken bei ihm, was nicht unbedingt zu ihrer Ausgeglichenheit beitrug. Sie hatte die wildesten Phantasien und ihre Haut glühte, von anderen Regionen ganz zu schweigen. Er übte eine unglaubliche Anziehungskraft auf sie aus. Sie hatten sich vom ersten Moment an gut verstanden, sie unternahmen viel miteinander, er verstand ihren manchmal schrägen Humor und sie konnten sich stundenlang unterhalten oder auch gemeinsam schweigen.
Egal was sie taten, selbst wenn sie sich nicht einig waren, immer herrschte so eine unter schwellige Harmonie zwischen ihnen. Und: prickelnde Erotik! Zumindest empfand sie es so. Wenn er in ihrer Nähe war, vibrierte die Luft und ihre Körpersäfte machten sich regelmäßig selbstständig. Als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte, war sie den gesamten Abend über nicht in der Lage gewesen, den Blick von seinen fein gezeichneten, sinnlichen Lippen zu wenden und sich zu fragen, wie sie ihn am schnellsten dazu bringen könnte, sie zu küssen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ihm noch nicht aufgefallen war, dass sie ihn ständig wie ein liebeskranker Idiot anstierte, aber sein Verhalten ihr gegenüber war immer enervierend korrekt und zuvorkommend.
Mit einem Seufzer beschloss sie einfach noch ein wenig zu arbeiten, was machte es auch für einen Sinn, sich noch weiter stundenlang hin und her zu wälzen?! Natürlich hatte sie ihren Morgenmantel im Bad liegen lassen, normalerweise störte sich ja auch niemand daran, wenn sie nachts unbekleidet durch ihre Wohnung lief. Sie sah sich suchend um, griff dann nach ihrer Lieblingsweste und streifte diese über. Die weiche Wolle schmiegte sich an ihre Haut und glitt über ihre ohnehin gereizten, aufgerichteten Brustwarzen, was ihr ein kleines Stöhnen entlockte. Auf bloßen Füßen tappte sie in ihr Büro, nicht ohne einen sehnsüchtigen Blick auf die Tür zum Gästezimmer zu werfen.
Leise huschte sie in ihr Büro und schloss die Tür hinter sich. Dort warf sie sich genervt auf den Bürostuhl und drückte auf den Knopf um ihren Rechner zu starten. Während sie darauf wartete, dass er einsatzbereit war, gingen ihre Gedanken erneut auf Wanderschaft. Sie spürte die wachsende Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen und zog sich die Weste unterm Po weg, damit sie sie nicht völlig ruinierte. Jetzt fühlte sie, wie sich ihre Schamlippen an dem kühlen, glatten Leder rieben. Wirklich besser war das auch nicht. Frustriert aufstöhnend startete sie ihr Internetprogramm – so rattig wie sie war, war wohl auch an Arbeit nicht zu denken. Aber vielleicht half ja ein bisschen Surfen?!
Nach ein paar planlos aufgerufenen Seiten gab sie auch das auf, lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und begann ihre vor Verlangen schmerzenden Brüste zu streicheln. Das tat so gut. Wie von selbst wanderte eine Hand zwischen ihre leicht gespreizten Beine und sie begann sich sanft zu liebkosen. Oh ja, das war schon viel besser. Wie von selbst rutschten zwei Finger in ihre erregte, pulsierende Scheide und sie stöhnte leise auf.
Plötzlich ertönte seine Stimme in ihrem Rücken: »Arbeitest du? Um diese Zeit? Kannst du auch nicht schlafen?« Sie quietschte erschreckt auf, das hatte ihr gerade noch gefehlt. Hatte er gesehen, was sie da tat? Sie versuchte unauffällig ihre Finger an der Weste abzuwischen und atmete tief durch die Nase ein – konnte man sie etwa riechen?
Mit beiden Händen raffte sie die Weste vor ihrem nackten Körper zusammen, bemühte sich, ein unverbindliches Gesicht aufzusetzen und drehte sich mit dem Stuhl um. »Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken« sagte er da bedauernd. Sie spürte, wie sie tiefrot anlief und schaffte gerade noch eine wegwerfende Handbewegung.
Da stand er vor ihr, trug nur Shorts und sah hinreißend verstrubbelt aus. Ihre Weste war aus ganz weicher, grober Wolle gestrickt und seinem gebannten Blick folgend, entdeckte sie, dass sie ziemlich viel helle Haut durchscheinen ließ, ohne tatsächlich etwas zu zeigen. Sich verlegen auf ihre Gastgeberpflichten besinnend fragte sie: »Brauchst du etwas?« Er schüttelte nur den Kopf, während sein Blick langsam von ihren nackten Zehen, über die kaum verhüllten Beine, ihren Bauch und ihre spärlich bedeckten Brüste glitt, was ihr augenblicklich eine Gänsehaut verschaffte. Langsam senkte sie ihre Hände, ließ die Weste noch ein wenig auseinander gleiten und fragte ihn mit leiser Stimme: »Bist du dir auch ganz sicher?«.
Ohne Vorwarnung sank er vor ihrem Stuhl in die Knie und streichelte mit seiner Hand zart über den Spalt Haut, den die Weste freigab. Er hob den Kopf und als ihr Blick seinen hungrigen Augen begegnete, nahm sie sein Gesicht zwischen ihre Hände und begann ihn sanft zu küssen. Er kam ihr mit so viel Leidenschaft entgegen, dass ihre Küsse schnell wilder und ungezügelter wurden. Seine Hände schoben ihre Weste endgültig auseinander, fanden und liebkosten ihre Brüste. Er knabberte leicht an ihren Brustwarzen und führte sie an den schmalen Grat zwischen Lust und Schmerz. Küssend und leckend fand er den Weg zu ihrem Bauch.
Seine Hände legten sich auf ihre Hüften, zogen sie mit einem Ruck nach vorne bis zur Kante und schoben ihre Beine weit auseinander. Sie hielt den Atem an, als er den Kopf beugte und stieß ihn keuchend wieder aus, als seine feuchte, warme Zunge auf ihr weiches Fleisch traf. Er saugte ganz leicht und sanft an ihren Schamlippen, streichelte sie mit Mund und Zunge, um dann mit einem Finger in sie zu gleiten und mit dem Daumen kleine Kreise um ihre Klitoris zu ziehen. Es war einfach viel zu viel für ihren ohnehin völlig überreizten Körper, sie legte ihre Hände auf seinen Kopf und versuchte noch näher an ihn heran zu rücken. Sie spürte wie sich ihr Höhepunkt ganz tief in ihr anbahnte und immer weiter anschwoll, um sich in einem lauten Stöhnen zu lösen. Er hielt ihre zuckenden Hüften ganz fest, während Welle um Welle sich den Weg durch ihren Körper bahnte. Er streichelte sanft ihre Haut, während sie das typische Kribbeln in den Händen verspürte – das fehlte noch, dass sie hier hyperventilierte – und versuchte, wieder normal zu atmen und zu sich zu kommen.
Er stand auf, um sie, die Hände rechts und links auf die Stuhllehnen gestützt, ganz zart zu küssen. Sie leckte ihren Geschmack von seinen Lippen und schlang die Arme um seinen Nacken. Ohne seinen Kuss zu unterbrechen hob er sie an, legte einen Arm um ihre Schulter und schob den anderen unter ihre Beine, um sie hochzuheben. Er löste seinen Mund von ihren Lippen und fragte mit einem leisen Lächeln: »Gehen wir zu dir oder zu mir?« Zufrieden grinsend antwortete sie: »Das ist mir ganz egal… solange du nur mitkommst!«.
Kommentare
(AutorIn)
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@salamander69: Stimmt! ;-)
@Efkaat: Ich muss dich "enttäuschen"! Es geht nicht weiter, was ich beschreiben wollte, habe ich beschrieben... den Rest überlasse ich der Fantasie jedes Einzelnen... :-)
@helios53: Ich danke dir vielmals! Ich denke, ich bin beim Lesen rot geworden. :-) Es ist nicht meine allererste Geschichte, aber doch eine der ersten und es warten noch einige auf die Veröffentlichung. :-)
@Auden James: Was soll ich dazu sagen? :-) Zunächst einmal vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar, nur wenige nehmen sich so viel Zeit und deshalb möchte ich ihn auch nicht einfach so stehen lassen. Ich verstehe zwar, was du kritisierst - auch wenn ich sicher bin, dass es viele gibt, die einige Begriffe nachschlagen müssen :-) - denke aber, dass wir beide von ganz unterschiedlichen Zielen und Ansprüchen ausgehen?! Das ist wie bei Dostojewski: Penible Charakterstudien, wunderbare Sprache und grandioser Handlungsaufbau - nur... mal ganz ehrlich... wer liest ihn zu Ende? Doch wohl die wenigsten. :-)
Kurz zu den Protagonisten - die bei mir übrigens niemals Namen haben, weil ich mich in anderen Geschichten oft genau daran störe. Meines Erachtens ist das auch überhaupt nicht unpersönlich, sondern lässt mir mehr Raum für meine Vorstellungen. Ebenso wie ich keine Beschreibung des Aussehens der beiden brauche... das kann meine Fantasie alleine. :-) Die Kategorisierung habe ich so übrigens nicht vorgeschlagen, aber die Admins waren wohl anderer Meinung. Ich würde tatsächlich gerne einmal eine Geschichte lesen, die dir gefällt. Vielleicht kannst du mir dabei helfen?! :-) Ich würde mich freuen.
@Volker1110: Was uns wieder einmal zeigt, wie verschieden wir und unser Empfinden - glücklicherweise - sind. :-)«
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(und lässt viel Platz für die eigene Phantasie)«
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Wann geht's weiter?
Gratulationsgrüße von
Efkaat«
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Gruß Evi«
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Gratulation!«
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Mir gefällt das mehr oder weniger offene Ende, das dem Leser überlässt, sich auszumalen, wie es mit den beiden weitergeht. Nur leider ist das ziemlich eindeutig und eindimensional, denn alle Möglichkeiten, die sich angesichts des Texts anbieten, bedeuten letztlich irgendeine Variation von Koitus. Ansätze zur Ambiguität: ja, aber nicht wirklich entwickelt.
Und die Charaktere haben ja nicht mal Namen, sondern nur übers Subjektpronomen implizierte Geschlechter und sexuelles Verlangen. Gut, der Text will vielleicht bloß eine Vignette sein, aber selbst dann, wo die Erregung des Lesers doch Ziel zu sein scheint - schließlich ist der Text als Sex Story kategorisiert -, dann wäre zumindest eine minimale physische Charakterisierung mindestens eines Teils des Paars nicht schlecht, um die nötige Identifikation zu erleichtern oder überhaupt zu ermöglichen.
Aber die Hauptschwäche des Texts, denke ich, ist, dass knapp ein Drittel der Wörter darauf verwendet werden, die eigentliche Erzählsituation (Er überrascht sie im Arbeitszimmer) zurechtzulegen, was nach überflüssigem Info-Dump mieft, der vermieden werden sollte. Hier stimmt die Balance nicht: zu viel irrelevante Information für das, was eigentlich erzählt wird. Und u.a. aufgrund der zu kurz gekommenen Charakterisierung und unnötigen Ablenkung vom Eigentlichen, finde ich, stellt sich auch keine richtige erotische Wirkung ein.
Die sprachliche Gestaltung ist in Ordnung, aber nichts positiv Besonderes. Immerhin, O-und-G scheinen der Autorin nicht unwichtig zu sein: kein schlechtes Zeichen, was ihr Interesse an der Sprache anbelangt.
Am Ende jedoch vermisse ich vor allem auch den Eindruck, dass der Text irgendein Element der - nennen wir es mal - "conditio humana" erkundet oder aufzeigt, das größer ist als das Setting des Texts selbst.
Und so denke ich nicht, eine "richtige" Story gelesen zu haben.
-AJ«
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Ich würde dir noch eine Idee mit auf den Weg geben. Versuch vielleicht bei Webgeschichten ein wenig mehr Absätze rein zu machen, weil dies zumindest für mich das Lesen erleichtern würde.«
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Kaum Plot, kaum Figurenschilderung und trotzdem voller Gefühl.
Manchmal braucht es nicht viel, wenn jemand seine Worte zu setzen weiß.
Eine rundum gelungene Sache
meint das Leichtgewicht«
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Hocherotisch.
Spannend.
Ja und auch GEIL.«
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wenns schon jeder soooo ersehnt.. ?«
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