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Kommentare: 6 | Lesungen: 10624 | Bewertung: 8.38 | Kategorie: BDSM | veröffentlicht: 18.06.2004

Seraph, der Eiserne - Teil 2

von

5.

Katharina hatte seit dem letzten Telefonat nichts mehr von Regine gehört und ging unruhig in ihrem Zimmer auf und ab. „Das stimmt doch etwas nicht,“ murmelte sie, „es ist Samstag und sie ist nicht erschienen.“


Katharina kam vor wenigen Minuten besorgt nach Hause - beide trafen sich für gewöhnlich samstags im Café zum Frühstück am Picadilly Circus - und ihre Freundin war noch nie unpünktlich gewesen oder hatte sich stets entschuldigt, wenn sie Dienst hatte oder anderweitig indisponiert war.


Es war zum aus der Haut fahren, seit der traurigen Scheidung, unter der ihre Freundin sehr gelitten hatte- und Katharina bereits wieder Hoffnung geschöpft hatte, daß die Lebenslust in die zuvor quicklebendige Person zurückgekehrt war, bestand wieder Grund zur Sorge.


Die Doktorin war ein äußert disziplinierter Mensch, auf den man sich verlassen konnte und nach dem man sich die Uhr richten konnte. Seitdem beide aber diesem Autor begegnet waren hatte sie eine Veränderung bei Regine bemerkt - es war keine Gewißheit, dafür hatten sie sich zu wenig gesprochen - mehr ein Gefühl, vielleicht weibliche Intuition, aber da so gar keine Anrufe mehr kamen, und das sie das heilige Frühstück verbummelte, und ihre veränderte Stimmlage bei ihrem letzten Gespräch, nein, da war etwas nicht in Ordnung, das ist ihr endgültig klar geworden.


Die besorgte Freundin hielt es nicht mehr länger aus und wählte hektisch die Handy-Nummer von Regine, die sie heute bereits einige Male getippt hatte, und zählte die elektronischen Klopfzeichen, die unendlich lange und nervtötend ihren Anruf anmeldeten. Nach dem fünften Signal knackte es und ein schwaches „Hallo“ verriet, daß sich jemand noch im Bett befand und verschlafen hatte.


„Regine? Wo bist du?“


„Katharina?“


„Wer sonst, meine Liebe, ich habe eine geschlagene Stunde auf dich gewartet.“


Regine setzte sich auf die neue, sehr bequeme Chaiselongue im Salon und schloß für einen Moment die Augen. Gott sei Dank, es schien keinen Unfall oder Sonstiges gegeben zu haben und sie konnte erleichtert diese quälende Besorgnis aus den Gedanken davonjagen.


Nach einer kurzen Weile, Regine hatte sich gefunden und saß mittlerweile im Bett aufrecht und erwacht da, meldete sie sich mit stärkerer, entschuldigender Stimme zu Wort: „Ich Dussel, das habe ich komplett verschlafen, unser Frühstück, sowas Dummes.“ Sie stotterte verlegen und wirkte dabei noch immer ein wenig unausgegoren und noch nicht recht bei der Sache.


„Ich habe mir schon Sorgen gemacht und du liegst gemütlich im Bett und läßt nichts von dir hören. Was ist los mit dir? Du meldest dich nicht, rufst nicht an, kommst nicht zu unserem Frühstück ...“


Wieder entstand eine kleine Pause. Katharina konnte durch das Telefon richtig spüren, wie es in ihrer Kumpanin arbeitete, wie sie nachdachte und sich eine Erklärung abrang.


„Weißt du, ich war sehr beschäftigt die letzte Zeit, die Praxis, der Haushalt ... und ...“


„Was und?“


„... na, wie soll ich sagen ..“


„Regine, wir sind doch alte Freunde. Ich will jetzt wissen, was ...“


„Ich habe mich mit dem Autor doch noch getroffen ...“


Endlich war es raus.


Regine hatte die ganze Zeit schwer daran zu tragen gehabt. Diese Heimlichkeiten vor ihrer besten Freundin hatte sie mehr belastet als sie sich selbst eingestand – und sie fühlte, wie ihr die Beichte guttat und wie sehr sie über den Anruf ihrer besten Freundin froh war.


„Verurteile mich nicht ...,“ stammelte sie fast schon schluchzend „aber ich kann nicht mehr von ihm lassen.“


Sie vernahm einen tiefen Seufzer und es war ihr, als ob für ihre Freundin eine Welt zusammen brach ...

Katharina war geschockt und gleichzeitig erhob sie gegen sich Selbst die schmerzlichsten Vorwürfe. Wie konnte sie es zulassen, daß ihre beste Freundin in die Abhängigkeit eines derart bizarren Menschen geraten konnte? Wofür waren den Freunde gut, wenn sie nicht aufeinander aufpaßten und sie sich nicht aufeinander verlassen konnten?


Nein, nein, hier wurde die Rechnung ohne Katharina gemacht und dies würde sie unter keinen Umständen zulassen. Nach dem Geständnis galt es für die plötzlich hektisch betriebsame Diplomatengattin das Gespräch mit der armen Ärztin zu beenden und erneut zu wählen. Diesmal war es die Nummer ihres Anwaltes, eines gewissen Dr. Carters, der ihr in ihren Wohltätigkeitsbemühungen, die sie seit Anbeginn ihres Umzuges nach London eifrigst betrieb, juristisch aber auch menschlich beistand. Er war der typische Herr wie er im Bilderbuch stand. Seine weißen Haare lagen in jeder Lebenslage sorgfältig und stets elegant gescheitelt auf seinem gebräunten Haupt, seine obligatorische Taschenuhr, die an einem goldenen Kettchen an der Weste hing, war von ihm gar nicht mehr wegzudenken und seine deftigen Ansprachen vor dem Consilium der Anwaltskammer waren legendär. Sein korrektes Benehmen und seine Manieren zeugten von einer gewissen Lebenseinstellung und für Katharina käme niemals ein anderer als Dr. Carter für die rechtsfreundliche Unterstützung in Frage.


Der Anwalt hob selbst ab, seine Sekretärin arbeitete Samstags natürlich nicht, dafür wußte aber seine Klientin nur zu gut, daß er es nicht lassen konnte und auch am Wochenende Akten durcharbeitete um sich auf die wartenden Aufgaben vorzubereiten.


Der knapp an die Siebzig reichende Jurist hörte sich das Anliegen seiner Mandantin an und schüttelte maßvoll den Kopf. Er sah keinerlei Möglichkeit juristisch gegen den selbsternannten Engel vorzugehen, solange die Freundin aus freien Stücken die zweifelhafte Gesellschaft aufsuchte.


Katharina probierte es noch einmal. Wild gestikulierend redete sie am Telefon auf den alten Herrn ein und schilderte ausladend und in den buntesten Farben den verwerflichen Charakter und die bedenklichen Wortspenden des Mannes, der eigentlich wegzusperren war und vor dem die Gesellschaft schon längst geschützt werden mußte.


Aber es nütze nichts. Es war einfach nichts zu machen.


Der Anwalt hing schließlich mit Bedauern ein und ließ Katharina in ihrer Verzweiflung allein.

Nach einer Weile des Haders erhob sich die vor Gram an der Unterlippe kauenden Frau von ihrer neuen Chaiselongue, an der sie nun so gar keine Freude mehr hatte, und machte sich langsam für ihren Termin mit dem schärfsten Konkurrenten ihres Schmuckgeschäftes fertig.


Dem Termin waren merkwürdige Telefonate vorausgegangen, aus denen sie nicht wirklich schlau wurde. Eigentlich betrieb sie ihren Versandhandel mit dem selbst entworfenen Modeschmuck nur zu wohltätigen Zwecken, zumindest war es immer so gedacht gewesen. Nach und nach wurde sie in diesen Bemühungen immer erfolgreicher und begann tatsächlich gute, ertragreiche Geschäfte zu tätigen. Mittlerweile hatte sie ein florierendes, noch immer wachsendes Unternehmen aufgebaut, daß in Großbritannien bereits die Marktführerschaft erlangen konnte und den Konkurrenten einiges an Kopfzerbrechen bereitete.


Ihr Vorteil war, daß der Modeschmuck nicht nur unter den Preisen der Mitbewerber verkauft werden konnte, sondern das der Gewinn ausgewiesenermaßen auch noch in ein etabliertes Heim für schwererziehbare Jugendliche floß, daß zuvor knapp vor dem Ende stand.


Eine bessere Werbung gab es nicht und die geschäftige Mittdreißigerin wußte dies für ihre Zwecke gut zu nutzen.


Nachdem sie sich zurecht gemacht und leichtes Rouge aufgetragen hatte empfing sie den bereits wartenden Gast im Empfangsraum und ließ sich den Handrücken küssen.


Der ziemlich kleine und untersetzte Mann, etwa um die Vierzig, bemühte sich um gutes Benehmen, daß ihm auf seine unnatürliche Art gründlich mißlang. Katharina verzog keinen Mundwinkel, als sie seine feuchten Lippen auf ihrer Haut spürte, aber die Nackenmuskulatur verspannte und verhärtete sich auf unerquickliche Weise und sie wußte bereits nach wenigen Sekunden, daß dies kein erfreuliches Gespräch werden würde.


Und sie behielt recht.


Schon nach wenigen Minuten stürmte der schwergewichtige Geschäftsmann zur Tür hinaus und blickte sich noch einmal um: „das werden sie noch bereuen ...“ dann gluckste er und verschluckte den Rest vor Wut. Die Eingangstür ließ er polternd ins Schloß krachen und war auch schon verschwunden.


Was hatte ihn so aufgebracht?


Katharina blieb zum wiederholten Male standhaft und verweigerte den Verkauf ihres Unternehmens. Von Wettbewerbsverzerrung und unlauteren Geschäftsmethoden war die Rede, sogar bis hin zu Betrügereien und Infamie verstieg sich der Mann, aber einer Ehefrau eines Diplomaten war so nicht beizukommen. Sie ließ ihn wieder glatt und emotionslos auflaufen und dachte nicht im Traum daran zu verkaufen. Eine bessere Einnahmequelle gab es nicht und das Geld kam in sicheren Abständen den Jugendlichen zu Gute, und dafür lohnte es sich zu kämpfen.


Katharina war aber nicht zufrieden. Zu sehr dachte sie an ihre Freundin, die sich in den Klauen eines Mannes befand, der ihr nicht geheuer war. Aber sie war fest entschlossen diesem Subjekt auf den Zahn fühlen, und wo konnte sie das besser als am heutigen Ladys-Day am Royal-Ascot Pferderennen?


Das war es - ein Lächeln huschte über ihr Gesicht als sie erneut zum Telefon griff und die Nummer ihres Mannes wählte ...

6.

Am Rande Londons lag es also – Ascot und sein Pferderennen.


Für manche bereits im Niedergang begriffen, dennoch für viele Aristokraten noch immer das Highlight einer Sommersaison, einige Zeit verdammt und dann wieder hochgelobt, ausgestattet mit dem Flair der Reichen und Superreichen, die sich an diesen Tagen mit Champagner, Lachs und Erdbeeren den Pferdesport versüßten, wo man mit dem Hochadel unter sich war, wo am Ladys-Day nur diejenigen Zutritt erlangten, die Smoking und Zylinder trugen und wo die Damen ihre kapriziöse „Hut-Couture“ zum Markenzeichen des Rennens erhoben.


Natürlich durfte die Queen nicht fehlen und so war es auch diesmal. Sie kam mit ihrem Gatten in einer offenen Kutsche die endlos lange Gerade herunter und lächelte und winkte freundlich in die Menge. Ihre Ankunft wurde regelrecht zelebriert und durch ein nervöses Raunen der Menge begleitet. Alles war wie immer, und mittendrin befand sich Regine, die vom Butler und Christine in einem Bentley abgeholt wurde und mit Seraph gemeinsam in einer der vielen Boxenlogen saß und den Beginn der Rennen erwartete.

Das Telefonat mit ihrer besten Freundin und deren Reaktion hatte bei der Ärztin Eindruck hinterlassen und so wartete sie voller Selbstzweifel bis fast zur verabredeten Stunde als sie sich endlich umzog. In ihr brannte wieder das unsäglich schlechte Gewissen, daß an Tiefe und Schwere von Tag zu Tag zunahm und wie ein turmhoher Klotz am Bein hang und sich an ihr festklammerte. Die vergangenen Erlebnisse mit ihrem Liebhaber waren mit nichts in ihrem Leben zuvor vergleichbar. Sie waren exotisch und abenteuerlich, teilweise kühn und teilweise verrückt. Manches flößte ihr sogar Angst ein, richtige Angst, keine von den sich schnell wieder verflüchtigenden Furchtsamkeiten, wie man sie in einem Horrorfilm oder in einer Hochschaubahn erleben konnte. Nein, es war die reine, blanke Angst vor den zukünftigen Schritten des Mannes, der nicht davor zurückschreckte, ein junges Mädchen mit hartem Sex zu bestrafen und sie dabei zusehen ließ.


Sie betrachtete sich im großen Spiegel und drehte sich immer wieder im Kreis - die ihr von Seraph übergebene Unterwäsche paßte wirklich perfekt und sie staunt über sich selbst. Dieses Outfit hob ihre körperlichen Qualitäten geschickt hervor und ließ sie einfach famos aussehen. Sie selbst hätte sich diese Erscheinung gar nicht zugetraut, aber Seraph schien einen trefflichen Blick dafür zu besitzen und hatte sich nicht Lumpen lassen. Denn heute wurde im Laufe des Vormittags noch ein gut anliegendes, elegant-schlichtes Designer-Kleid vorbeigebracht, das hinten leicht geschlitzt und ärmellos war. Der zitronengelbe Stoff lag kühl an der Haut und paßte ausgezeichnet zu dem mitgelieferten Riesenhut, den sich Regine anstecken mußte, damit er nicht rutschte oder hinunterfiel. Ein angedeuteter Schleier, der nach hinten die schmalen Schultern berührte rundeten das Bild einer stilvollen Frau ab, die sich ihr kleines Handtäschchen unter dem Arm klemmte und in die ebenfalls zitronengelben Pumps schlüpfte, mit denen man sich aufgrund der 12 cm hohen Absätze gerade noch fortbewegen konnte.


Unwohl fühlte sich Regine nur mit ihrem Tanga, den sie über Nacht nicht reinigen durfte, da Seraph ihren Duft atmen wollte, wie er sich ausdrückte. Die dunklen Flecken im Stoff des knappen Dreiecks zeugten noch von ihrer gestrigen, deftigen Hingabe vor den Augen des Butlers und nur äußerst widerwillig bedeckte sie sich mit dem verschmutzen, streng riechenden Höschen, daß so knapp und verwegen um ihre Hüfte spannte, daß sie sich fragte, warum sie nicht schon früher Reizwäsche getragen hatte – ihre Ehe wäre vielleicht noch zu retten gewesen.


Als sie fertig war blinzelte sie übermütig in den Spiegel und betrachtete noch das mitgelieferte, schmale Lederhalsband mit einem festen Stahlring an der Schnalle, daß nicht so recht zu ihrer eleganten Erscheinung passen wollte. Die Mitarbeiter der Boutique, die Vormittags mit der Lieferung mitgekommen waren um etwaige Änderungen vornehmen zu können, zuckten auch nur mit den Schultern und wußten nicht zu sagen, warum der Auftraggeber dieses Teil mitschicken ließ - denn von ihrem Geschäft kam derartiges gewiß nicht.


Regine seufzte, machte eine wegwerfende Bewegung und legte es sich um den Hals. Es war eng, paßte solala und wurde zum Glück von dem gewaltigen Hut in den Schatten gelegt, so daß kaum etwas davon zu bemerken war.


Bevor sie sich weiter den Kopf darüber zerbrechen konnte läutete es auch schon an der Tür und der Butler stand ungeduldig, weil etwas verspätet, vor ihrem Eingang ...

Nachdem Jeoffrey Regine frischweg abgeholt und sie im Fond des Bentleys neben der dürren Christine Platz nehmen ließ, rollten sie auf dem gleichen Weg wie er gekommen war wieder zurück. Christine trug ein hübsches, cremefarbenes Kostüm aus Baumwolle und einen ebenfalls eigenwilligen Hut, der zu ihrem aristokratisch-blassen Gesicht paßte und ihr zu einem noch gräflicheren Ausdruck verhalf.


Bei der Fahrt wurde zunächst nicht gesprochen, allein angemessen gemustert und erst als der Butler seinen smarten, im feingeschnittenen Smoking mit karierter Weste gestylten Herrn vor seinem Haus aufgelesen hatte, fielen die ersten Worte.


Mit seinem hellen Zylinder in der Hand plauderte der Engel wie ein aufgeregter Schuljunge vom heutigen Derby und von den Wetteinsätzen, die er bereits placiert hatte und auf die er die größten Hoffnungen legte. Auch Jeoffrey, dem der Smoking stand als ob er für ihn gegossen worden wäre, verfiel allmählich in die Plauderei und so ging die Fahrt raus nach Ascot doch noch recht kurzweilig vonstatten und gestaltete sich als durchaus angenehm.


Nach gut einer Stunde Fahrt begann es intensiv nach frisch geschnittenem Gras zu riechen. Die Sonne schien wie bestellt herunter und ließ die erreichten Anlagen und den Track wie aus einer anderen Welt erstrahlen. Überall tummelten sich Menschen wie aus einer anderen Epoche auf dem Gelände herum - die Herren in ihren Smokings und Zylinderhüten, manche dunkel, manche doch sehr beige und ungedämpft - die Damen in den unterschiedlichsten Kreationen der Modewelt mit noch abenteuerlichen Kopfbedeckungen und nicht selten mit geplüschten Sonnenschirmen, die sie als Gehstock verwendeten und damit vor den Reihen der Galerien defilierten.


Die ersten Pferde wurden von Jockeys in bunten Hemden vorgestellt und wurden an den dichten Menschenreihen vorbeigeführt. Um so näher man an die Strecke kam, um so mehr vermischte sich der Rasengeruch mit den Ausdünstungen der Pferde und ergab ein Ambiente, dem man sich nur schwer verschließen konnte.


Als sie schließlich in ihrer engen Loge Platz genommen hatten, traf die Königin ein, was selbst bei den kühlen Engländern einen Massenansturm verursachte ...

Nachdem man sündig teuren Sekt zu sich genommen hatte und Seraph nach dem dritten Rennen gute Gewinne einstreifen konnte, die Jeoffrey jedesmal an den diversen Schaltern abholen durfte und mit einem Glückwunsch an seinen Herrn überreichte, stand der bestens gelaunte Schriftsteller in der Rennpause unvermittelt auf und bot Regine den Arm an.


„Komm, meine Liebe, wir sind nicht nur zum Vergnügen hier.“


Christine, die nicht von seiner Seite wich und blasiert in die Luft gestarrt hatte, erhob sich augenblicklich, als ob sie darauf gewartet hätte und auch der Butler erhob sich, im Gegensatz zur untergebenen Angestellten allerdings gemessen und ruhig und gestattete sich ein leichtes lächeln, wodurch sich sein geschniegeltes Bärtchen lebhaft verschob und für wenige Sekunden leicht schief im Gesicht eingefroren wirkte.


Regine sah etwas verstört zu Seraph hoch und erhob sich automatisch mit den Anderen, ergriff den angewinkelten Arm ihres Liebhabers und sah ihn fragend an.


„Du wirst gleich verstehen,“ ließ er sie wissen und steuerte alsdann auf den Ausgang zu. Die Gruppe durchmaß zügig das Areal, schritt durch die stehenden Menschenmassen hindurch, die noch von den Rennen aufgebracht diskutierten und Wettscheine zerriß oder jubelnd Programme in die Höhe hielten und dem Nachbarn auf die Schulter klopften.


Man ließ den Track schließlich seitlich liegen und den angrenzenden „Silver Ring“ hinter sich und hielt auf die abseits stehenden Stallungen zu, die sich nach einem kurzen Fußmarsch vor ihnen aufbauten. Regine ging sich schwer in ihren Pumps und bewunderte Christine, die wie auf ebenen Beton glatt und sicher einen Schritt nach dem anderen setzte und niemals aus dem Gleichgewicht zu geraten schien.


Die Ärztin hingegen stolperte vor sich hin und hätte sie nicht den Arm des Schriftstellers als eine Art Haltegriff benutzen können, wäre ein um das andere Mal ein Malheur unumgänglich gewesen.


Schließlich, die Gruppe war schön ins schwitzen geraten, standen sie vor einem großen, grün lackierten Holztor, an dem sich der Butler eilfertig zu schaffen machte und mit einem einzigen Schwung aufzog. Das Tor glitt ratternd über grobe Sägespäne hinweg und gab einen Spalt in das Innere des relativ geräumigen Verschlages frei.


In der Mitte war eine Art Laufbahn eingeschnitten worden, wo der Boden gerecht und sorgfältig mit feuchtem, hart getretenen Sand ausgelegt worden war. Rund um diese Bahn und im Mittelkreis stand man auf sicherem Rasen, der kurz geschnitten war und eine braune Verfärbung exakt in der Mitte aufwies. Regine verstand noch nicht was sie hier wollten und lugte zunächst neugierig in die Halle hinein – goutierte was sie sah - und trat schlußendlich noch immer etwas skeptisch ein.


Die Beine schmerzten höllisch und sie war heilfroh, sich an einen der erstbesten dicken Holzstützen anlehnen zu können um zu verschnaufen.


In der Halle war es angenehm warm und das grelle Sonnenlicht schien durch hohe, schmale Fensterschlitze herein und gab dem Platz eine fast überirdische Ausleuchtung, die sehr angenehm und beruhigend wirkte. Und für einen Augenblick war auch tatsächlich Ruhe eingekehrt, der Lärm der Menschen war nur von sehr weit gedämpft zu hören und erzeugte eine nicht unangenehme Hintergrunduntermalung. Christine verschwand für einen Moment und tauchte plötzlich mit einem langen Baumwollseil und einer langen Stange auf. Der Butler hatte sich seitwärts auf einem Stuhl neben einem langen Tisch mit Reitutensilien niedergelassen und seinen Zylinder abgelegt. Seraph stand inmitten der Sandlaufbahn und teste immer wieder den Untergrund des schmalen Streifens, indem er drauftrat und die Elastizität überprüfte. Dann nickte er zufrieden und sah nach Regine.


„Komm Liebes,“ rief er und winkte ihr zu.


Neben ihm hatte sich unterdessen Christine gesellt und entwirrte fieberhaft den seltsamen Streifen, der mit einem Karabinerhaken endete und relativ stabil aussah. Regine dachte nur an ihre Beine, die sich anfühlten, als ob sie in eine Mühlmaschine gekommen wären, lief holprig und leicht mürrisch über den sandigen Laufstreifen und fiel etwas müde in die Arme des Schriftstellers.


„Nett ist es hier, Seraph.“


„Wir werden hier arbeiten, Regine,“ kam als Antwort und seine Stimme hatte die Färbung angenommen, die sie so gar nicht an ihm schätzte.


„Arbeiten? ...“ sie trat verunsichert einen Schritt zurück.


Christine gluckste daraufhin dümmlich im Hintergrund und hielt sich die Hand vor dem Mund.


„Sei ruhig,“ fuhr sie Seraph an wodurch sie sofort verstummte und ein betretenes Gesicht machte.


„Zieh dein Kleid aus,“ bat der Engel ruhig und sachlich und sah dabei nach oben: „Solange wir noch so gutes Licht haben.“ Dann schnippte er mit den Fingern. Christine, die nur auf dieses Signal gewartet hatte, huschte an die Seite der verblüfft dastehenden Ärztin und legte Hand an ihren Hut, nahm die langen Stecknadeln heraus und schaffte es schließlich, die gewaltige Kopfbedeckung samt Schleier abzunehmen.


Regine reagierte nicht, ihre Arme hingen schlaff an den Seiten herunter und schienen mit Blei ausgefüllt worden zu sein.


Sie sah ihren Liebhaber nur kalt an.


Es sollte ein schöner Nachmittag werden und nun stand sie in einem Longierzirkel für junge Pferde, wie sie später noch erfahren sollte, und war wohl Teil eines launischen Planes geworden.


Christine stand nun geschäftig hinter ihr und öffnete flink den Reißverschluß ihres Kleides. Die Rückenpartie teilte sich und ließ den Stoff geschmeidig an den schmalen Schultern abgleiten, so daß das Kleid zu Boden rutschte. Die Helferin des Schriftstellers, der sein wahres Gesicht zeigte und seine Spiele unverblümt weiterentwickelte, entwand das Handtäschchen aus den bleichen Fingern der auf dem Fleck angewurzelten Frau und trat wieder hinter ihrem Meister. Dieser schnippte ein zweites Mal mit den Fingern und erhielt umgehend die Longe mit dem Karabinerhaken an der Spitze.


Seraph lächelte verbindlich, vielleicht auch etwas arrogant, kam dicht an die Ärztin heran und sah an ihr herab.


Tief atmete er ein, saugte sie förmlich auf, roch genüßlich und schloß für einen Moment die Augen.


„Du bist wirklich wunderschön.“


Dann machte es Klick und der Karabinerhaken rastete in den Ring des Halsbandes ein. Anschließend öffnete der Engel die schlanke Schnalle des Lederbandes und hängte sie ebenfalls in den Ring ein. Der Effekt war, daß eine teuflische Schlinge entstand, die man durch heranholen der 8 Meter langen Longe zuziehen und durch nachlassen wieder entspannen konnte. Ein Grunddurchmesser des Leders hingegen blieb bestehen, dafür sorgte die Schnalle, die sich nur bis zu einem bestimmten Punkt lockern ließ.


Seraph stellte sich in die ausgetretene Mitte des Platzes, wodurch klar wurde, warum dieser Flecken bräunlich gefärbt war und hielt das Ende der Longe in der Hand. Christine reichte ihm nun die mysteriöse Stange, die sich als eine zweigeteilte, bis zu 3 Meter lang werdende Teleskoppeitsche entpuppte, die noch zusammengeschoben war und vom Schriftsteller an einem dunklen Ledergriff gehalten wurde. Der Lederschlag mit einer guten Länge von vier Meter fiel zu Boden, es hatte ein gedrehtes Ende, daß Regine nicht aus Augen ließ und furchtsam einen Schritt rückwärts trieb.


Endlich war sie aus ihrer Umklammerung erwacht.


Die Peitsche, auch Voltigierpeitsche in Fachkreisen genannt, rastete daraufhin auf seine volle Länge aus und langte bedrohlich nahe an Regine heran.


Seraph straffte die Longe – und das Halsband arbeitete richtig, verjüngte sich und nahm Regine ein wenig die Luft: „Auf die Laufbahn mit dir.“


Die angeleinte Frau kam gänzlich zu sich, befreite sich tapfer von ihrer Lähmung und schrie vor Wut auf: „Du dreckiges Schwein,“ gurgelte etwas, streckte ihre Arme nach vorne und packte mit beiden Händen das Longeseil.


Seraph, der diese Reaktionen kannte blieb ruhig, hob die Voltigierpeitsche hoch und ließ einen Knall ertönen. Das zusammengedrehte Ende des Schlages schnitt durch die Luft und explodierte am Po, der vom Tanga alleine nicht geschützt werden konnte und die Backen prall und formschön heraustreten ließ.


Das laute Geräusch und der Windzug ließen die Ärztin aufkreischen. Ihre Hände krallten sich nachdrücklicher an der Longe fest und versuchten daran zu ziehen und es irgendwie abzuschütteln, aber ihr Liebhaber stand felsenfest da und lächelte überlegen. Ein kurzer Gegenruck genügte um das Halsband wieder zuzuziehen um der wütenden Frau den Sauerstoff abzuschnüren. Diese warf ihren Kopf wild zurück und krächzte erbittert und haßerfüllt ihren Dompteur an. Ihre Augen funkelten zornig, töteten ihn mehrmals und nahmen einen erneuten Anlauf. Für Seraph war es nur ein Spiel, daß er schon allzu oft gespielt hatte. Sofort erkannte er den Versuch und ließ die Peitsche, diesmal näher, aber auch nur angedeutet, auf ihrem steifen Korsett tanzen.


Die Berührung kam überraschend und einigermaßen schmerzhaft. Im Ansatz ihres Sprunges wurde die Wildkatze getroffen, die sich daraufhin umbesinnen mußte und zu Boden stürzte. Ihre Finger glitten von der Longe ab und stützten sich auf dem weichen Gras ab. Ihre Haare hatten ihre Form längst aufgegeben und wurden aus dem schwitzenden Gesicht nach hinten befördert.


Es uferte aus, wie sie registrieren mußte, und sie kam sich auf einmal unendlich wehrlos vor.


Die vor Schmerz zusammengekrümmte Frau sah zu dem triumphierenden Mann am anderen Ende der Longe hoch, hinter dem noch immer eine blasse Christine stand und wissend lächelte - und bekam neue Energie: sie verzerrte das Gesicht und knirschte unwillig mit den Zähnen, machte sich bereit und ...


... der selbst ernannte Dresseur hatte nur darauf gewartet, schwang die Peitsche gekonnt und hoch durch die Lüfte und ließ der mutigen Frau keine Chance ...


Seelenruhig hielt er die Longe stramm und arbeitete mit dem langen Schlag, als ob er sein Leben lang nie etwas anderes getan hatte und deutete nach mehreren Manövern auf die Laufbahn: „Dort ist dein Platz, Regine ...“


Das Opfer schüttelte widerwillig den Kopf, ihr Zorn und ihr Kampfgeist waren längst noch nicht verflogen, aber gleichzeitig war sie intelligent genug um zu begreifen, wie ausweglos die Situation im Moment war.


Doch ein wenig entmutigt stöckelte sie in ihren zitronengelben Pumps etwas zittrig auf die Laufbahn zu und betrat sie. Leicht sank sie in den feuchten Sand ein und bekam wenige Zentimeter darunter einen durchaus festen Stand. Dann blickte sie feindselig zu ihrem Liebhaber rüber, der dastand wie eine Eins und ein glattes Gesicht machte, als ob er alles gewußt hätte und es nie eine andere Möglichkeit für die Ärztin gegeben hätte. Es war ein absonderliches Gefühl an der Leine dieses Mannes zu stehen, der sie vor den Augen der Angestellten demütigte, als ob das Schicksal für sie nichts anderes bereitzuhalten gehabt hätte.


„Geh jetzt, Liebste ...“


Das Kosewort klang wie ein Hohn für Regine und sie prustete lautstark ihre Entrüstung aus den Nasenlöchern heraus – noch immer war überhaupt nicht klar, was das hier sollte – und - nach einer kurzen Nachdenkphase setzte sie vorsichtig ein Bein vor das andere.


„Du wirst richtiges Gehen erlernen,“ rief ihr der Schriftsteller zu.


„Vorwärts, Regine ... setz ein Bein exakt vor das andere ...“


Und Regine ging, sie tat was er von ihr verlangte – was blieb ihr auch anderes übrig. Im relativ harten Sand war es schwierig, sehr schwierig und ihre Knöchel fühlten sich an, als ob sie in einem Schraubstock steckten, der sich immer mehr und mehr zuzog.


Den Butler an der Seite nahm sie nicht wahr, ihre Augen verschwammen zunächst in Tränen, und sie hörte nach einer Weile auch die lauter werdenden Hintergrundgeräusche nicht mehr, die eine tobende Menge verursachte, da die Rennen wieder gestartet wurden.


Sie vernahm nur mehr die Kommandos von Seraph, sie mußte sich extrem konzentrieren und spürte hin und wieder den Druck an ihrem Hals, wenn sie etwas falsch gemacht hatte. Nur sehr selten kam ihr das Schlagende der Peitsche nahe, dafür bemühte sie sich auch zu sehr, denn diesen Triumph wollte sie ihrem Abrichter keinesfalls gönnen.


Allmählich, und es war bereits eine unendlich lange halbe Stunde vergangen, kam sie in den richtigen Tritt, langsam verstand sie, was der Mann von ihr wollte und jäh begriff sie, daß sie den Gang von Martine einstudierten, den sie bereits im Eßzimmer genießen konnte. Seraph hatte also Methoden gefunden, wie er seine Mädchen dazu brachte, erotisch und keß zu laufen, wie sie ihre Beine, ihren Po, ja ihre gesamten Bewegungen richtig einsetzen und dabei natürlich und sicher wirken können.


Unisono mit dieser Erkenntnis geschah es dann – sie konnte ganz einfach nicht mehr und strauchelte.


Sie war körperlich wie geistig fertig, ganz einfach kaputt und die Beine streikten.


Hart fiel die geplagte Ärztin in den Sand und blieb erschöpft liegen. Die Nahtstrümpfe gaben durch den Sturz an einigen Stellen nach und rissen, so daß helle Löcher in die zweite Haut geschlagen wurden. Der halbtrockende Sand verklebte sich mit den durchgeschwitzten Nylons und blieb schmutzig haften, die feinen Körner waren überall, sie drangen durch die Löcher an die Haut, in das Korsett und was am unangenehmsten war – in die Schuhe.


Für wenige Sekunden aber war sie weg und bekam davon nichts mit, ein tiefer, dunkler Schatten legte sich über ihre Gedanken, und auch die Schmerzen waren wie weggeblasen.


Dann waren sie wieder da - ungebremst und in unverzüglicher Kompromißlosigkeit - die Gnade der Ohnmacht dauerte viel zu kurz und sie wußte sogleich wieder, wie es um sie stand.


Ein hastig zugeworfener Seitenblick auf Christine, die sie nicht aus den Augen gelassen hatte, ließ sie nochmals schwindeln, aber gleichzeitig wieder hochkommen.


Vor dem Sturz hatten sie die verschlagenen Augen der schmalen Christine mit jeder Runde vermessener angegiert, ja sie hatten ihren geschundenen Körper, der im engen Korsett und im knappen Tanga völlig verschwitzt im Kreis geführt und durch ständige Kommandos auf Trab gehalten wurde, regelrecht seziert.


Die Wut darüber verschuf der Ärztin nun ungeahnte Kräfte.


Sie mußte dieser abstoßend überheblichen Person zeigen, wie stark sie war und wie sehr sie den erlittenen Unbill wegstecken konnte.


Und Seraph nickte zufrieden als sie sich aufraffte...


und weiter ihre Runden zog ...

Jede weitere Umdrehung die sie absolvierte wurde zu einer einzigen Qual, der Sand zwang sie, ihre Füße höher als sonst zu heben und sauber nach vorne zu stellen. Ihre Blicke wanderten immer wieder zu dieser Christine, die das Gesicht von einem aristokratisch-zurückhaltenden Ausdruck zu einem vulgär-nochalanten Ausdruck verwandelte. Regine entsetzte diese Reaktion fast mehr, als wie ein Hund an der Leine geführt zu werden, aber es motivierte auch, es trieb sie an und ihr Haß gegen dieses Klappergestell wuchs ins nahezu unermeßliche.


Sie hielt weiter durch.


Seraph mußte zwar jetzt die Schlagspitze an den Fußfesseln einsetzen und ihr bittere Momente bescheren, aber es gelang ihr, die Tortur weiter durchzustehen.


Um sie herum bildete sich eine sanfte Staubwolke, da der zuvor nasse Sand auftrocknete und weicher wurde. Ihre Schritte wurden zunehmend schleppender, die Rufe des Seraph eindringlicher und ungeduldiger, seine Peitsche lauter und bohrender.

Und wieder später - viele Minuten der Anstrengung unter dem Joch des unerbittlichen Schriftstellers waren verflogen: kraftlos und gebrochen konnte sie nur mehr stur nach vorne starren und schaffte es nun nicht einmal mehr, ihren Meister oder das Klappergestell mit strafenden Blicken zu bedenken um ihnen wissen zu lassen, wie sehr sie die Beiden verachtete und ihnen die Pest an den Hals wünschte...

Nach weiteren, unendlich düsteren Minuten ging es dem Ende zu.


Ihre Augen brannten von dem aufgewirbelten Staub und waren durch die feinen Staubpartikel hellrot geschwollen. Sie wurde nur mehr durch die Leine geleitet und gelenkt. Ihre Beine, die nach diesen eineinhalb Stunden schon lange nicht mehr zu spüren waren und wie Körperteile an ihr hangen, die einfach nur mehr irgendwie funktionierten und zu ihrem restlichen Teil nicht mehr zu gehören schienen, begannen immer wieder nachzugeben und den Härtegrad von Butter anzunehmen.


Grotesk war ihr Gang, wankend ... und wie eine verletzte Löwin taumelte sie an dem Butler vorbei und ...

„Bleib stehen,“ kam das Kommando, gewohnt barsch und scharf.

Regine, die in entrückter Trance die Dinge ertrug und die jeden Gedanken auf der Laufbahn verloren hatte, blieb stehen.


An der Tür stand ein gedrungener, kleiner Mann mit hochrotem Kopf. Der Marsch zu den Stallungen schien ihm zu schaffen gemacht haben und er deutete wild gestikulierend nach dem Schriftsteller. Die ungewöhnliche Szenerie ließ ihn kalt, er schien derart Seltsames erwartet zu haben, und so nickte er auch dem Butler zu, der aufgestanden war und eine knappe Verbeugung andeutete. Gemessen und würdevoll trat der a´ la mode-Kavalier in die Mitte des Platzes und nahm die Longe und die Peitsche von seinem Herrn entgegen, der ihm etwas zuflüsterte und schließlich nach seinem Gast sah und mit ihm nach draußen verschwand.


Der Butler blieb wie eine Statue stehen und ließ die Teleskoppeitsche wieder einfahren. Er brauchte sie nicht, wenn er die geschundene, halb bewußtlose Frau betrachtete, wie sie dastand und schwankte, als ob sie auf hoher See wären und ein Sturm losbrach. Jeoffrey begnügte sich, die Longe in seiner Faust zu verkeilen und sanft zu straffen, damit sie ihn spüren konnte und den Respekt nicht verlor.


Für Christine aber war es der Moment den es zu ergreifen galt. Hurtig und mit schnellen Beinen sprang sie auf die Laufbahn und stellte sich ungeheuer dicht vor die Ärztin. Die angeleinte Frau zeigte keine Reaktion, sie verharrte durch die Nase atmend und riskierte einen müden Seitenblick zu dem stocksteif aufgebauten Butler, der sich dafür nicht zu interessieren schien.


Christines Atem war warm und deutlich im naßgeschwitzten Gesicht zu spüren und ihre schmalen, blutleeren Lippen kamen immer näher und näher und berührten beinahe das Kinn.


Dann passierte etwas unfaßbares.


Das Dienstmädchen schob ihre spitze Zunge aus dem Mund und leckte langsam und breit über die Kinnpartie der entwaffneten Frau, die um sich herum nichts mehr wahrnahm und verloren in eine endlose Weite starrte. Die vor Erregung zitternde Gespielin des Seraph erhöhte sich durch das aufstellen ihrer Zehen und glitt hinauf über die Wangen zu den Ohrläppchen.


Der Geruch der transpirierenden Frau und die Wehrlosigkeit machte das Mädchen wahnsinnig. Regine spürte, wie sich plötzlich zwei kühle Hände an ihren feuchten Pobacken auflegten, sich hineinkrallten, ihren Po weit auseinanderdrückten und ihr Poloch öffneten.


„Das Loch gehört mir,“ hauchte das Klappergestell. Nochmals streckte sie ihre Zunge heraus und leckte über ihren Hals, stöhnte lustvoll auf und ließ die Pobacken los. Dann packte sie Regine´s Hände und zog den Oberkörper der willenlosen Ärztin nach unten und stemmte die flachen Handflächen an die beiden Kniespitzen, so daß die Frau gebückt und etwas mitleiderregend Stellung beziehen mußte.


Der Butler fühlte sich zu einem lächeln gezwungen, er kannte die Vorlieben der nun schon fast ausgebildeten Magd und ließ sie noch ein wenig gewähren, auch wenn diese Aktion nicht geplant gewesen war.


Das besessene Klappergestell kauerte sich im Sand hinter Regine hin und drückte hart die spiegelglatten Pobacken auseinander, zerrte den Tangastrich zur Seite und preßte ihren Mund mit ungezügelter Wonne zwischen die Halbkugeln hinein, als ob es darin den köstlichsten Nektar der Welt zu schlürfen gab.


Regine, die sich in eine Schutzwelt zurückgezogen hatte war sich immer schmerzlich bewußt gewesen was hier mit ihr geschah und was alles in den eineinhalb Stunden abging. Aber der Vorgang der jetzt passierte, war auf eine Weise widernatürlich, das sie vor Schamhaftigkeit ihre schmutzigen Finger in die Nylons verhakte und ihre dicken Augen schloß und sich dem Schicksal hingab... eine Rettung erwartete sie nicht und das forsche Eindringen von dem dürren Mädchen in ihre familiärste Sphäre erweckte sie aus dem Traum, es ließ sie wieder fühlen und Empfindungen wahrnehmen, die unbeschreiblich intim waren ...

Nach der Besprechung mit dem unbekannten Mann stand Seraph eine Fußlänge vor Regine, die sich wieder aufgerichtet hatte und mit betrener Miene ihren Geliebten musterte. Christine lag nach vorne gebeugt über dem langen Holztisch, an dem der Butler die Zeit über Platz genommen hatte, und rührte sich nicht. Ihr Lehrherr hatte sie derb an den Haaren vom geöffneten After der Ärztin weggezerrt und wutentbrannt auf den Tisch geworfen. Der Meister war plötzlich vor den beiden Frauen aufgetaucht und hatte sich Luft verschafft. Für ihn waren unvorhergesehene Aktionen höchst unwillkommen und konnten nicht geduldet werden.


Der Butler wußte was zu tun war und bereitete inzwischen alles vor. Er zog den cremefarbenen Stoff des Kleides der Ungehorsamen nach oben und entblößte Christines Hintern, indem er das Höschen bis zu den Kniekehlen abstreifte und dort hängen ließ.


Seraph hingegen mußte sich noch einmal mit der Ärztin beschäftigen. Auch er musterte sie eingehend und brach endlich das Schweigen:


„Ich sehe in deinen Augen das es dir gefallen hat, du Hure.“


Die aufgequollenen Augen von Regine weiteten sich.


„Nein ... ich bitte dich ...“ Meilenweit war sie von ihrem sonstigen, sicheren Umfeld abhanden gekommen, unendlich weit schien ihr früheres Leben entrückt zu sein ... sie stand hier inmitten eines Longierzirkels und mußte über unausprechliche Dinge Auskunft geben, ja sich gar verteidigten, sich rechtfertigen ...


Sie schluchzte und sah ihren neuen Meister flehend an ...


„Wie kannst du das von mir denken?“


Seraph ließ sich nicht beirren, sah ihr tief in die Seele und machte den letzten Schritt auf sie zu, streckte seine kräftigen Finger der Länge nach aus und ließ sie von oben in das Höschen hineingleiten. Sofort spürte er die Hitze sowie die ergiebige Nässe die heraussprudelte und sich in dichten Perlen an der Scham festgesetzt hatten und vom dünnen Stoff der edlen Stickerei nur sehr halbherzig aufgenommen werden konnten. Er fühlte das der Unterleib komplett unter Wasser stand und der Schriftsteller bekam beinahe den Eindruck, als hätte sich diese Frau in die Hose gemacht.


Regine sah ihm direkt in die Augen und stöhnte bereits wie eine billige Straßendirne auf, als der Meister sich nur anschickte, Hand an sie zu legen.


„Dreckstück!“ nannte er sie gefühlskalt und verengte sein Augen zu schmalen Sehschlitzen, was ihn beinahe diabolisch und grausam aussehen ließ.


Seraph hob seine Augenbrauen und zog rüde an der Leine, an der die Ärztin noch immer fixiert war und unterband damit nachhaltig die lustverzerrten Wehklagen der sich entwickelnden Frau, die nun ihre Lippen zu einem dünnen Strich zusammenpreßte und in entsetzlicher Geilheit wie ein geprügelter Hund winselte.


Seine Finger glitten im Höschen tief in die heiligsten Bereiche vor und verschwanden im Nu im schweissnassen Körper, der zitterte, als ob ein tropisches Fieber ihn gepackt hielte. Die Ärztin nahm ihren Kopf nach hinten und wurde durch einen Ansturm von Gefühlen gebeutelt, die sich durch gequälte Stoßseufzer Luft verschafften und aus dem Hals herausdrangen.


Routiniert dirigierte der Lehrmeister Regine an den Stützpfeiler neben dem Tisch, nahm seine Finger aus dem Höschen und wickelte die Longe um den Träger. Der Kunststoff wurde kurz und stramm befestigt, so daß der Kopf hart an das Holz angepresst und das Halsband eng zugezogen wurde.


Der Butler wartete bereits ungeduldig hinter dem Pfahl und langte nach den beiden schlanken Armen der Frau, an denen noch immer Reste von Sand und Schmutz klebten, und wand sie grob und trocken um das Holz herum. Irgend etwas hörte sie klicken und sie fühlte etwas hartes, kühles um ihren Handgelenken, die sich nun nicht mehr auseinanderdrücken ließen.


Aber der Schriftsteller war noch nicht fertig, er griff nach der Teleskoppeitsche, die sein getreuer Freund bereits einrasten hat lassen und drehte den Griff zur Gebundenen, die heftig nach Atem ringen mußte und ihren Brustkorb kraftvoll hob und senkte.


Ihrem Peiniger gefiel ihre mißliche Lage bedeutend besser als die unbefohlene Situation zuvor und er nickte ihr wohlwollend zu.


Er ging ein wenig in die Knie und faßte zu.


Das Höschen wurde mit einem gewaltigen Ruck zerrissen und wurde nach hinten geschleudert, das die Ärztin mit einem durch den verknappten Schlund herausgewundenen wilden Stöhnlaut quittierte und noch heftiger weiterkamen ließ. Ihr Körper glänzte vor Schweiß und die Strümpfe, die teilweise nur mehr in hauchdünnen Fetzen herunterhangen gaben der sich nunmehr vor Wollust windenden Frau ein durchaus erbärmliches Aussehen.


„Ich werde dir zeigen, wer hier zu bestimmen hat ...“ verkündete der eiserne Engel und führte den Griff bis zur natürlichen Sperre in die Vulva ein und ließ ihn stecken. Die Ärzte bäumte sich getroffen auf, strangulierte sich selbst und sackte wieder zusammen. Nach einem nochmaligen Versuch ließ sie es bleiben und stieß einen spitzen Schrei aus, der all ihre Pein und ihren gesamthaften Seelenschmerz ausdrückte ... der Griff aber tat seine Wirkung und bescherte ihr einen Zustand des Schmerzes und der Lust, den sie in ihrem Leben niemals mehr vergessen würde...


Für Christine aber wurde eine Bestrafung gewählt, die für Regine noch nicht auszuhalten gewesen wäre. Eine schlanke, schwarz gebleckte Reitgerte aus gedrehtem, elastischem Leder, bei dem der Innenkern aus biegsamen Kunststoff bestand, grub sich brutal in die helle Haut ein, wo sich nach jedem Pfiff ein grausamer, hellroter Striemen hinzugesellte ...


Regine wurde mit feuchten Augen Zeugin der Szene - und sie zählte drei Duzend erhabene Streiche, die ihre feuchte Möse mit einem anderen, unbekannten und unseligen Leben erfüllte und den eingeführten Peitschengriff als einen unerwartet willkommenen Eindringling begrüßte, der ihr zu einer beklemmenden, schaurigen Linderung und Erleichterung verhalf. Die Hiebe und die Schreie der Magd veränderten ihr Leben nachdrücklich, denn die wollüstige Sehnsucht nach der singenden Peitsche würde sie noch lange in ihren Träumen verfolgen ...

7.

Katharina war auf ihren Mann eingeschnappt und saß die gesamte Fahrt über wortkarg neben ihm im Dienstmercedes. Er hatte ihr fest versprochen pünktlich zu erscheinen und kam schließlich um geschlagene zwei Stunden zu spät. Entschuldigungsversuche waren genauso fruchtlos verlaufen wie der Bestechungsversuch mit den mitgebrachten Blumen.


Auf einen Chauffeur hatten sie verzichtet, da es sich um eine rein private Angelegenheit handelte und sie auch nie vorhatten, lange bei der Veranstaltung zu bleiben. Am Abend stand nämlich noch ein Besuch im Jugendheim an, wo eine Vorstandssitzung anberaumt war, in der Katharina als neues Mitglied vorgestellt werden sollte.


Sie waren daher in Eile und einige vorwurfsvolle Seitenblicke mußte der Botschafter einstecken, wobei er aber wußte, daß sie es nicht böse meinte.


Als sie angekommen waren, lief gerade das letzte Rennen. Der Botschafter ließ seine Frau am Haupteingang aussteigen und begab sich auf Parkplatzsuche. Katharina sprang aus der Limousine heraus und beeilte sich zu den Galerien, wobei sie sich erst durch dichte Stehreihen und gebannt beobachtende Zuschauermassen hindurchkämpfen mußte.


Sie hatte weiters auch Erkundigungen eingezogen und wußte, daß der Schriftsteller jedes Jahr hier zu Gast war und eine eigene, kleine Boxenloge hatte, die er sich bereits vor Jahren käuflich erworben hatte. Auch hatte er vor Jahren sogar ein halbes Pferd besessen, daß ihm offensichtlich einiges an Preisgelder eingebracht hatte und ihm ein nobles Haus am Stadtrand bescherte.


„Dieser Schuft,“ dachte sie sich, als sie das erfuhr und ihr Ehrgeiz, ihm das Handwerk zu legen, wurde um noch ein Vielfaches angeheizt.


Für heute hatte sie sich als Ziel vorgenommen, in die Loge des Mannes vorzudringen und ihm ihre Freundin ein für alle Mal aus den Armen zu entreißen.


Wie genau sie das anstellen sollte, würde die Situation ergeben - die Fahrt über hatte sie schon darüber nachgedacht und sich einen ungefähren Schlachtplan zurechtgelegt ...


Als sie endlich die Loge erreichte war sie - leer.


Der überschwengliche Eifer von Katharina wurde gebremst und rief eine gewisse Enttäuschung hervor. Sie schnappte nach Luft und war irgendwie verdutzt, damit hatte sie nun überhaupt nicht gerechnet. Wo waren sie bloß?


Sie blickte sich angestrengt um, daß aber bei den vielen Hüten und Zylindern wenig erfolgversprechend war und drehte sich unverrichteter Dinge und ziemlich frustriert dem Eingang zu, als sie ihren Widersacher von heute vormittag entdeckte, der sich am Geländer des Tracks festhielt und den Zieleinlauf beobachtete. Eigentlich paßte er so gar nicht in die illustre Gesellschaft hinein und sie fragte sich, was der hier zu suchen hatte.


Sie bemühte sich nicht von ihm bemerkt zu werden und hielt auf den Haupteingang zu, wo ihr Mann bereits wartete.


„Sie sind nicht mehr hier,“ teilte sie ihm traurig mit und gab ihm einen Kuß auf die Wange. „Tut mir leid, daß ich so griesgrämig war.“


Der Botschafter lächelte sie charmant an und bot ihr seinen Arm an.


„Der Wagen steht ganz in der Nähe. Fahren wir ...“

Jeoffrey hatte den Bentley von den Abstellplätzen geholt und blieb dicht neben dem Eingang des Longierplatzes stehen. Er öffnete die hintere Tür und wartete auf die zwei Frauen, die sich an Seraph stützten und langsam zum Auto geführt wurden.


Nachdem alle Platz genommen hatten ging es wieder nach London zurück.


Gesprochen wurde keine Silbe. Christine war dazu nicht in der Lage, die Hiebe hatten ihr arg zugesetzt und ihr jede Energie geraubt und für Regine war die gesamte Situation eine einzige Katastrophe. Nicht nur das sie ihre Beine noch immer nicht spürte, nein sie hatte sich die Blöße einer Wollust hingegeben, die sie einfach nicht verstand und ihr schlicht unbegreiflich war ...


Wie sollte sie sich jemals wieder in den Spiegel schauen, oder ihrer Freundin entgegentreten können?


Sie schauderte bei dem Gedanken und sie hätte sich am liebsten in die entlegenste Ecke der Welt verkrochen und wäre nicht mehr wieder hervorgekommen.


So aber lehnte sie gebrochen am Fenster und begann still zu weinen. Durch die ruhige Fahrt kam alles aus ihr heraus – ihre Scham, ihre Wehrlosigkeit, ihre Verzweiflung. Die warmen Tränen tropften ein um das andere Mal auf ihr neues Designerkleid herab, daß sie über ihren schweißnassen Körper wieder übergezogen hatte und nicht mehr so angenehm zu tragen war, wie in ihrem anderen Leben - dem früheren, biederen Leben - einem Leben, das es so nicht mehr gab, niemals mehr geben würde ... und diese bittere Erkenntnis nagte an der Ärztin und wog sehr schwer... aber die Tränen halfen auch, und sie linderten etwas die Verzweiflung und Ausweglosigkeit in diesem Abschnitt ihres Lebens.

Seraph ließ die Frauen in Ruhe und saß vorne bei seinem Butler. Einmal telefonierte er und sprach mit Martine, sonst wurde nur der leisen Musik der „Zauberflöte“ gelauscht, die der Engel manchmal mitsummte.


So still wie die Fahrt begonnen hatte ging sie auch wieder zu Ende. Der Schriftsteller öffnete den Wagenschlag und geleitete die Ärztin hoch zu ihrer Wohnung. Dann küßte er sich auf die Lippen.


„Du warst heute wunderbar, Regine.“


Regine hielt sich an ihm fest, da sie noch immer nicht richtig gehen oder stehen konnte und starrte ihn von unten an. Erwidern konnte sie nichts. Ihre Scham steckte ihr noch zu sehr in den Knochen.


„Martine wird sich um dich kümmern, Liebes ... bis morgen dann,“ hauchte er liebevoll und verließ sie, indem er sie zum Abschied noch einmal intensiv küßte.


Die Ärztin war zu verwirrt, als das sie alles begreifen konnte und so schloß sie müde ihre Wohnungstür auf. Vor ihrem geistigen Auge war nur mehr ein heißes Vollbad zu sehen, daß sie nun wie einen Bissen Brot nötig hatte und auf das sie sich unendlich freute. Sie warf umgehend die Pumps in die Ecke, schleuderte ihr Täschchen und etwas später das schmutzige Kleid hinterher.


Dann betrat sie den Wohnraum und wollte zum Bad, als sie Martine entdeckte, die sich in ihrer kleinen, offenen Küche zu schaffen machte und Dinge in den Kühlschrank einräumte.


„Bon Jour, Madame,“ lispelte Martine als sie Regine ebenfalls entdeckt hatte und lief mit einem freundlichen lächeln auf sie zu. Sie sah drollig aus und ihre Augen strahlten. Regine war perplex, aber sie mußte zugeben, daß sie sich über diese Gesellschaft freute. Das lächeln dieser unerhört hübschen Person war bemerkenswert echt und ungezwungen und in ihrer jetzigen Verfassung und für ihre geschundene Seele Labsal und Trost zugleich.


„Das ist aber eine Überraschung. Guten Tag Martine.“


Martine baute sich vor der entkleideten Ärztin auf und schürzte ihre Lippen wie ein kleines Kind.


„Madame,“ kicherte sie, „ich habe mir erlaubt ihnen ein Bad einzulassen. Mein Herr hat gesagt, daß Madame es zu schätzen wüßten ...“


Wieder kicherte sie und deutete auf die Badezimmertür, die einen Spalt offen stand. Aus dem Bad schimmerte gedämpftes Licht und es wehte ein leicht süßlicher Duft heraus, den Regine nicht kannte.


„Oh, danke meine Liebe, das wäre aber nicht nötig ...“


„Ich habe das gerne für Madame getan,“ gestand sie schnell und blickte verlegen zu Boden.


Regine räusperte sich und versuchte ihre Beine zu bewegen. Sie begannen wieder zu schmerzen und sie hatte Angst, wenn sie nicht rasch etwas unternehmen würde, das sie anschwellen und es zu einem grausigen Muskelkater führen könnte.


„Du bist sehr freundlich, ich weiß das zu schätzen und wenn du gehen willst, so steht dem ...“


Wieder fiel ihr Martine ins Wort: „No Madame, ich habe meinen Herrn gebeten für sie heute sorgen zu dürfen, ich wußte doch, was heute für ein Tag für sie werden würde.“


Noch immer sah sie zu Boden und getraute sich Regine nicht auch nur im Entferntesten anzusehen.


Sie machte einen putzigen Knicks und ging vor.


Im Bad half das geschäftige Mädchen Regine die zerrissenen Strümpfe und das Korsett auszuziehen und bereitete das Bad auf, indem sie Ingrediezien, die sie wohl mitgebracht hatte hineinstreute und mit dem heißen Wasser vermischte.


„Du bist ein wahrer Schatz,“ flüsterte die Ärztin und verursachte damit eine Errötung bei dem Mädchen, die darauf hin Regine bei der Hand nahm und ihr in die Wanne steigen half.


„Madame haben heute viel mitgemacht. Qui, Madame, ich kenne das ...“ sie schmunzelte verlegen und wagte es wieder nicht, die bereits in das Wasser eingetauchte Ärztin anzusehen.


„Was ist los, Martine?“ fragte Regine die diesen Spleen die ganze Zeit bereits bemerkt hatte und für einen kurzen Moment die Augen schloß. Das heiße Wasser war ein Traum.


„Madame sind sehr schön,“ stotterte Martine schüchtern, nahm einen großen Schwamm aus dem Badezimmerschrank und tunkte ihn in das Schaumbad ein.


„Darf ich Madame behilflich sein?“ wieder wagte sie es nicht der badenden Frau ins Gesicht zu sehen und ließ sich seitlich versetzt auf den Wannenrand nieder.


„Wenn du möchtest ...“ sagte die Ärztin, die das heiße Wasser genoß und sich entspannt zurücklehnte.


„Merci, Madame,“ flüstere das Dienstmädchen verzückt, die damit begann ein Bein der Ärztin aus dem Wasser zu heben und mit dem Schwamm sanft abzuschrubben.


„Bitte sei vorsichtig, Martine,“ stöhnte die geschundene Frau auf, der das vergangene Martyrium nun überdeutlich gewahr wurde. Die Verkrampfungen begannen sich durch das wohltuende Naß zu lockern und verursachten Schmerzen, die im Wasser halbwegs erträglich waren und hoffentlich bald abklangen.


Martine war gründlich und sehr behutsam. Ein Bein nach dem anderen schrubbte sie sorgfältig, fast zärtlich ab und ließ sie sehr viel Zeit dabei. Sie hatte Ausdauer und man sah ihr an, wie gerne sie für die Ärztin da war.


Heimlich blickte sie auf die ältere Frau, die sie so sehr faszinierte und in die sie sich verliebt hatte - diese neue Gespielin ihres Herrn war einfach bezaubernd und überwältigend sinnlich, intelligent und in den Maßen stilvoll, wie sie es sich wünschte. Sie bekam glänzende Augen als sie Madame mit geschlossenen Augen im anregend duftenden Schaum liegen sah, wie sich ihr Haar völlig aufgelöst und struppig im Schaum verfangen hatten und wirr abstanden – ja das war eine richtige Frau, eine Göttin, der man nur den Respekt erweisen konnte, den sie sich verdiente...


Martine war mit den Beinen fertig und schob sich an das Kopfende der Wanne. Dort fing sie an, die Schulter der heimlich Geliebten schonend abzutupfen und sorgsam zu reinigen. Sie tauchte den Schwamm immer wieder in das heiße Naß ein und drückte das Wasser über die verschmutzte Haut wieder aus, so daß die Haut gleichzeitig gesäubert und geschont wurde.


Regine seufzte. Es war sehr angenehm und auch erquickend, und langsam kehrten die Lebensgeister wieder in ihren Körper zurück.


„Martine du machst das wirklich toll, ich muß dir wirklich danken,“ sprachs und setzte sich auf. „Ich kann das jetzt alleine, du mußt wirklich nicht länger ...“


„Madame sind unzufrieden?“ jammerte das Mädchen unglücklich und völlig aus dem Zusammenhang gerissen. „Ich kann es bestimmt besser – bitte, Madame, sie dürfen mich nicht fortschicken, ich werde ...“


Regine lachte - das erste Mal heute - und sie blickte sich nach dem dummen Ding um. „Meine kleine Martine, ich bin nicht unzufrieden, du kannst natürlich weitermachen, wenn dir soviel daran liegt.“


Martine war zufrieden und strahlte ihre Göttin an, stand auf und kniete sich vor die Wanne hin, damit sie besseren Zugang hatte. Dann begann das Spiel aufs neue und sie ließ den Schwamm diesmal über den Rücken gleiten, langsam, bedächtig, mit einer gezwungen gezügelten Sinnlichkeit, die ihr Inneres kaum zurückhalten konnte ...


Die Göttin schnurrte wie ein Kätzchen, sie ließ warmes Wasser nachlaufen und bat Martine, ein wenig von den Ölen nachzugießen. Und das Mädchen war in ihrem Element, beflissen erledigte sie alle Wünsche und strahlte über das gesamte Gesicht eine Freude aus, als ob ein Schüler gerade sein Abitur geschafft hatte.


Die Glückliche wagte dann nach einiger Zeit einen Sprung. Lange hatte sie es hinausgeschoben, gehadert, überlegt, verzweifelt ... aber dann tat sie das einzig richtige und vollbrachte es. Der Schwamm strich weich über den ihr naheliegenden Busen der Badenden und wurde ein wenig ins pendeln gebracht, da das Wasser nunmehr auf die Hälfte der Wanne ausgelassen wurde. Blitzschnell zuckte Martine zurück und tauchte den Schwamm ins Wasser ein und wartete auf eine Reaktion ihrer heimlichen Favoritin. Aber nichts geschah, im Gegenteil, Regine hatte sogar ein entspanntes lächeln gezeigt und sonst nichts weiter unternommen.


Nun wurde die Helferin dreister, ließ den Schwamm vollsaugen und drückte ihn einige Zentimeter über den von den Ölen glänzenden Busen aus. Leicht geriet er ins schwanken und im Warzenhof verfingen sich kleine Wassertropfen, die danach an der Haut abperlten und über die Brust in langen Bahnen abliefen.


Die Ärztin lehnte sich wieder ein wenig zurück und sah dem Mädchen entspannt zu. Das Muttermal an der Lippe zuckte etwas verlegen, aber das Mädchen ließ sich nicht mehr halten. Der Schwamm wurde immer wieder eingetaucht und über dem Oberkörper ausgedrückt. Das wohlriechende Wasser erzielte eine immer stärkere Wirkung auf die Ärztin, die sich nun völlig entspannt hatte und der es erheblich besser ging. Die Schmerzen an den Beinen waren kaum mehr zu spüren und ihre schlimmen Gedanken von vorhin waren verschwunden, sie hatten sich buchstäblich im Wasser aufgelöst.


Ihre Brüste reagierten auf das Wohlbefinden und dem Waschvorgang auf eine Art und Weise, wie sie es eigentlich nicht beabsichtigt hatte. Ihre Warzenhöfe zogen sich zusammen und ließen die Haut härter werden. Das selbe geschah mit ihren Knospen, die sich steil aufstellten und deutlich länger und steifer abstanden. Martine starrte hingerissen auf den Busen, den sie am liebsten liebkosen wollte, ihn küssen wollte und mit der Zunge an den harten Stacheln spielen wollte ... nein, sie mußte sich zusammen nehmen, ihre verbotenen Gedanken aus dem Kopf fort scheuchen, und hoffen, daß sie nicht wieder aufs neue wiederkamen, vielleicht noch stärker als zuvor ...


„Komm rein zu mir,“ flüsterte ihr plötzlich Regine zu, die auch nicht mehr wußte, was sie tun sollte. Zu sinnlich fühlte sie sich, zu ergriffen war sie von dieser Situation – und zu sehr nahm sie das Mädchen ein, daß sie mit bewunderten Augen unkeusch und verlangend ansah und ihr eine Zärtlichkeit schenken konnte, die sie unmöglich durch einen Mann erfahren würde. In diesem Moment war ihr die Moral egal, der heutige, schreckliche Tag hatte alles verändert und aus ihr eine Andere gemacht ... warum also sollte sie nicht ihren Gefühlen Raum verschaffen und das Leben auskosten?

Die beiden Frauen saßen verschränkt in der warmen Wanne und küßten sich. Kurz und höchst sensibel lagen ihre Lippen aufeinander und berührten sich vorsichtig, immer wieder absetzend und fühlend, abwartend, lernend ...


Martine war rasch entkleidet gewesen und zu Regine in die Wanne gestiegen. Sofort haben sich die beiden Frauen ohne weitere Worte verstanden. Beide wußten sie, daß sie für einander geschaffen waren und das sie am heutigen Tag Eins werden würden.


Für Beide waren die ersten Küsse eine grenzenlose, erstmalige Erfahrung. Sie waren so zart und kostbar, so rein und voller Zuneigung, daß sie alles um sich zu vergessen begannen.


Wie lange sie sich auf diese Art kennen lernten war unwichtig. Wichtig war, wie sehr sie es genossen und wie intensiv sie die Liebe zueinander empfanden.


Erst als sie sich im Bett wiederfanden, und es bereits stockdunkel war, und sie sich gegenseitig zum x-ten Male zum Orgasmus getrieben hatten, ließen sie selig voneinander ab.

Martine lag mit dem Kopf auf dem Busen der Ärztin und starrte völlig berauscht an die Wand. Auch Regine hatte sich übernommen, sie hielt ihre Augen geschlossen und fiel in einen tiefen, dunklen Schlaf, der ihr Kraft gab und sie für die weiteren Geschehnisse vorbereiten sollte.


Kapitel II: Verwicklungen


1.

Katharina wurde von ihrem Mann zu der Vorstandsitzung des Jugendheimes chauffiert, bei der sie also als neues Mitglied vorgestellt werden sollte. Sie war ein wenig nervös, denn diesem Gremium gehörten höher gestellte Persönlichkeiten aus der Politik aber auch aus der Wirtschaft an und es war eine Ehre, als neuer Vorstand nominiert und gewählt worden zu sein.


Weiters sollte noch eine Besichtigung der von ihr ermöglichten, renovierten Räume sowie die Begrüßung der Neuzugänge von zwei Burschen, die knapp dem Gefängnis entgangen waren, stattfinden. Der Botschafter entschuldigte sich bei seiner Gattin, aber er wollte nicht solange warten und wollte sofort wieder nach Hause.


Sie würde sich daher später ein Taxi nehmen.


Als sie ankamen, standen bereits eine Reihe teurer Limousinen mit wartenden Fahrern auf dem Parkdeck und sie verabschiedeten sich.


„Ich weiß nicht wie lange es dauern wird. Ich glaube, daß auch ein warmes Buffet aufgestellt wurde. Arbeite bitte nicht wieder so lange. Hörst du?“


„Aber nein, ich verspreche es ...“


Katharina winkte ab, da sie ohnedies wußte, daß er nicht auf sie hören würde und drückte ihm einen dicken Kuß auf die Stirn.


„Bis dann also ...“


Die neue Vorständin schritt an den Fahrern vorbei und betrat das ehrwürdige Gebäude, daß inmitten eines großen Parks stand und seit über fünfhundert Jahren für die unterschiedlichsten Gelegenheiten genutzt wurde. Einmal beherbergte das riesige Gebäude für ein ganzes Jahrhundert sogar ein Gefängnis, wo angeblich heute noch im Keller Spuren zu finden waren.


Sie atmete noch einmal tief durch und durchschritt das breite Portal. In der großen Eingangshalle wurde sie auch schon von dem wartenden Heimleiter, einem gewissen Jeff Parker, der um die Fünfzig Jahre alt war und der Botschaftsgattin ständig Avancen machte, honigsüß begrüßt.


„Ich freue mich so sehr für sie ... und ich gratuliere ganz, ganz herzlich,“ flötete er aufdringlich und sie schüttelten die Hände.


„Hier entlang,“ sagte er dann etwas gehetzt - auch er schien ein wenig nervös zu sein: „Die übrigen Vorstände sind bereits eingetroffen.“


Katharina nickte und folgte dem beleibten Mann in seinem breiten Windschatten. Der Leiter war ziemlich groß und kräftig gebaut und flößte vor allem den jüngeren Heimgästen jede Menge Respekt ein.


Dann öffnete sich durch den Hausmeister George, den Katharina bereits kannte, am anderen Ende des Ganges eine Flügeltür und sie würde jeden Moment ihren neuen Vorstandskollegen gegenübertreten dürfen.


Kommentare


Freshgirl_18
dabei seit: Dez '02
Kommentare: 144
schrieb am 11.05.2005:
»Sehr gut geschrieben, auch wenn mir ein wenig die Erotik gefehlt hat..
Nur, was ist das für ein Ende??? Kommt da noch eine Fortsetzung oder muss man sich den Rest selbst denken?
Mit besten Grüßen und der Hoffnung auf weitere, geile Geschichten,..«

ComeOn
dabei seit: Aug '01
Kommentare: 41
schrieb am 11.02.2008:
»Bitte unbedingt nocht mal eine Fortsetzung schreiben!;-)«

lulu007
dabei seit: Sep '12
Kommentare: 25
schrieb am 07.12.2012:
»Hallo Dark Angel, und wieder sehe ich mich gezwungen Dir ein paar Zeilen für Deine hervorragende Arbeit zu widmen. Eigentlich könnte ich alles Allgemeine, was ich zu der Kaplan von St. Stephan geschrieben habe wiederholen. Aber das würde der Sache nicht gerecht werden! Diese Geschichte ist noch komplexer, und bietet Dir noch so viele Möglichkeiten sie weiter zuführen. Was geschieht weiter mit unserer Regine? Wie kommt die Botschafter Gattin weiter ins Spiel? Wird sie von ihrer Freundin überzeugt? Was bekommt ihr Mann davon mit? Wird sie später der Öffentlichkeit preisgegeben und zur Schau gestellt?
Was macht Jeff Parker mit Katharina?
Dark Nagel Du siehst hoffentlich die Not Deiner Leser, zu viele unbeantwortete Fragen? Komm erlöse uns!

Dein Fan
Lulu«

kerl
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 53
schrieb am 23.06.2017:
»Hey Dark Angel, Du schreibst wundervolle Geschichten, aber nicht alle zu Ende. Schade! Gerade diese Geschichte würde ich mir eine Fortsetzung wünsche, ich will wissen wie es Katharina ergeht!!!
vg Kerl«

rombo
dabei seit: Aug '21
Kommentare: 23
schrieb am 06.09.2021:
»Ist das schon zu Ende weiter schreiben«

jd50
dabei seit: Aug '22
Kommentare: 17
schrieb am 09.07.2023:
»gute Geschichte«


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