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Kommentare: 2 | Lesungen: 2923 | Bewertung: 6.95 | Kategorie: Partner | veröffentlicht: 19.03.2016

Silberhochzeit

von

Die nicht in allzu weiter Ferne liegende Silberhochzeit, eine Reminiszenz an Vivaldi könnte man meinen. Die vier Jahreszeiten, beginnend im Herbst. Nur sind die vier Abschnitte mit anderen Titeln versehen. Als 1. nimmt sich der Weg des Traumes. An 2. folgt das böse Erwachen mit einem Keim Hoffnung. Position 3. wirft Fragen auf, gibt Antworten auf die Reise. Und zum Finale die 4. mit dem hohen Sommergefühl der Liebe.


1.


Etwas in ihrem Unterbewusstsein ließ sie seit Tagen nicht mehr los. Sie richtete sich im Bett auf, dabei sah sie den Frühnebel aufsteigen, der langsam über den Garten bis zum Wald waberte. Die Zudecke schob sie beiseite, geschmeidig stand sie auf. Einige Augenblicke verfolgte sie das Naturschauspiel, wobei der Nebel immer dichter und milchiger wurde. Der ansteigende Druck ihres menschlichen Bedürfnisses, ließ sie ins Bad eilen.


Nach Beendigung ihrer Geschäftstätigkeit, schaute sie in den zimmerhohen Spiegel an der Wand. Ihr Negligee reichte bis auf die Oberschenkel, ohne wirklich etwas zu verbergen. Sicher gab es das ein oder andere Fältchen, aber ihre Figur war noch top, wenn man das Alter voranstellte, einfach super sexy.


Sie löschte das Licht im Bad und ging zurück ins Schlafzimmer. Da lag er nun, ihr Max, so wie seit achtundzwanzig Jahren, seit sie zusammengezogen waren. Letzten Monat waren es dreißig Jahre, dass sie sich in der Oberstufe kennengelernt hatten. In zwei Monaten stand die Silberhochzeit an, aber er hatte noch kein Wort darüber verloren. Zum zehnten und zwanzigsten Hochzeitstag hatte er schon Monate vorher geplant. Jetzt waren es nicht einmal mehr acht Wochen, von ihm hatte es noch keine Regung gegeben.


Fast Fünfundzwanzig Jahre hatten sie ein zumindest ordentliches Sexleben gehabt. Doch als vor vier Jahren bei ihr die Wechseljahre Einzug hielten, war es wegen der Hitzewallungen und sonstiger Beschwerden, zum Erliegen gekommen. Nach drei Zurückweisungen, hatte Max sein Werben aufgegeben.


Hatte sie ihre große Liebe verloren? Sie lebten zusammen, nebeneinander.


Gedankenverloren kauerte sie mit den Ellebogen auf der Fensterbank, stützten den Kopf ab, der mit leerem Blick die Weite suchte. Der Blick wurde immer verschwommener, ihre Gedanken immer wirrer, lautlos liefen die ersten Tränen über ihre Wangen. Ihr war kalt, trotz Zweiundzwanzig Grad Zimmertemperatur. Sie zitterte und die Tränen liefen immer schneller.


Ein warmer Arm legte sich über ihre Schultern und drehte sie vom Fenster weg. Sie hatte nicht bemerkt, das Max auf gewacht war. Er drehte sie weiter, beugte seinen Kopf nach unten und sah ihr in die Augen.


„Rosa mein Schatz, was ist los? Was ist passiert?“


Max nahm sie fest in den Arm, umklammerte sie, so das sie an seiner Schulter die Tränen vergoss. Dieses wohlige Gefühl, was sie so lange vermisst hatte, beendete ihren Tränenfluss.


„Lass uns Morgen reden. Jetzt halte mich einfach nur weiter fest.“


Sie legten sich wieder ins Bett, selig schlief Rosa in Max Armen ein.

2.

Eine wohlige Wärme in ihrem magischen Dreieck, ließ Rosa aus ihrem Traum erwachen. Entsetzt musste sie feststellen, dass der Traum ihre Körperpolizei überlistet hatte. Wie ein Kleinkind hatte sie eingenässt. Waren das die Veränderungen, die durch die überwunden geglaubten Wechseljahre, ihr Leben so verändert hatten? Obwohl Max ja erst heute spät von der Montage zurückkehren würde, hatte sie den Traum ständig vor Augen. Eigentlich war es ja kein Traum, sondern die reale Wirklichkeit. Nur die schönen Szenen hatte sie dazu gedacht.


Sie verließ das Schlafzimmer, schrieb auf einen Briefumschlag das Datum der Silberhochzeit, dazu den Adressat Max. Aus den Fotoalben im Wohnzimmer suchte sie gezielt einige Fotos, auf den man ihnen das Glück ansah. Die verschiedenen Epochen ihres Lebens waren deutlich anhand der Kleidung ablesbar. Knapp fünf Jahre waren seit dem letzten Foto vergangen.


Im Schlafzimmer zurück, ließ sie das Rollo hochfahren. Jetzt reichte auch die halbe Beleuchtung um zu sehen was zu tun war. Schnell zog sie das Bett ab, die Matratze bockte sie hoch zum Fenster. Es war nichts durchgelaufen, der Bettkasten war trocken. Frische Bettbezüge und Laken legte sie auf dem Stuhl neben dem Ehebett bereit. Den Briefumschlag legte sie oben auf, damit sie ihn später nicht vergessen würde. Mit einem Nougatbetthupferl drapierte sie den Umschlag.


Nach Erledigung der Tagesaufgaben, widmete Rosa sich am späten Nachmittag dem Ehebett. Nachdem sie alles frisch bezogen hatte, auch den Umschlag hatte sie auf dem Kopfkissen platziert, drehten sich alle Gedanken nur noch um ihren Max.

3.

Etwas war heute anders. Als Max die Haustür aufgeschlossen hatte, wurde er von Rosa zum ersten mal seit Jahren mit einem feurigen Kuss begrüßt. Nicht dieses flüchtige Bussi was eher wie Zwang wirkte, nein ein richtiger Kuss. Max schossen sofort alle möglichen Gedanken in den Kopf. 'Von Seitensprung bis: Sie hat einen anderen, reichte die Palette.' So sehr er sich über die liebevolle Begrüßung gefreut hatte, so sehr fraßen ihn die Gedanken auf. Ohne zögern ging er nach dem der Zungenkuss ein Ende genommen hatte, ins Schlafzimmer. Er sah den Umschlag und das Betthupferl, Tränen füllten seine Augen. 'Vieles hatte er seinem Schatz zu Liebe nicht getan, verzichtet. Er wollte sie nicht bedrängen, hatte es zu Beginn der Wechseljahre schnell kapiert. Aber warum hat sie jetzt einen anderen?' Seine Gedanken schossen wirr durch den Kopf.


Er nahm den Umschlag mit zittrigen Händen, machte ihn auf. Eine Erklärung oder Entschuldigung hatte er erwartet. Die Bilder kannte er nur zu gut. Zu allen vielen ihm hunderte Anekdötchen ein. Alles aus glücklichen Zeiten. Im Zeitraffer zogen die Bilder an ihm vorbei, alle mit dem süßlichen Duft der Liebe angehaucht. Langsam schwante ihm, dass sie, seine große Liebe, verzweifelt war. Was war geschehen? Dem würde er jetzt auf den Grund gehen.


Er stand in der Diele, als er nach ihr rief:


„Rosa, kommst du mal bitte!“, sah er sie schon auf sich zukommen. „Was ist passiert, wo drückt der Schuh?“, er umarmte sie so, dass sie seinem Blick nicht würde ausweichen können.


„Weißt du Max, die Wechseljahre haben mich viel gekostet. Jetzt habe ich Angst damit auch dich verloren zu haben.“ Dicke Tränen kullerten über ihre Wangen.

4.

Ihre Augen verloren sich in den seinen.


„Hopp!“, ein altbekanntes Kommando.


Sie tat es genau wie früher. Mit den Füßen vom Boden abgestoßen hüpfte sie in seine Arme, die ihr Becken nur umklammerten. Er trug sie ins Schlafzimmer, legte sie sanft auf das Bett und begann sie langsam zu entblättern. Sie erzählte von ihrem Missgeschick des Traums, sie waren sich wieder so nah, wie in den besten Zeiten.


„Du Traum meines Lebens. Rosa, ich liebe dich wie am ersten Tag. Ich bin froh das du die schlimme Zeit überwunden hast. Du weißt nicht, wie viele Nächte ich um uns geweint habe. Schau mal in meine Nachttischschublade.“


Rosa nahm aus einem Umschlag die Reisebestätigung für eine Kreuzfahrt im Mittelmeer rund um ihren Hochzeitstag. Mit Landgang auf Rhodos an ihrem Hochzeitstag. Damals waren sie dorthin in die Flitterwochen gefahren.


Wenn sie später einmal jemand fragen würde, sie wüsste ihre Antwort. Den besten , tiefgründigsten und liebevollsten Sex hatten sie am heutigen Tage gehabt. Rosa und Max schliefen erst weit nach Mitternacht, tief mit einander verbunden ein. Es war ein Hochsommer der Gefühle.

Kommentare


alphi
dabei seit: Okt '01
Kommentare: 33
schrieb am 19.03.2016:
»Das Thema wäre interessant, die Ausführung doch nicht sehr gut und die Rechtschreibung lässt einen doch öfters stolpern.«

lobbo
dabei seit: Sep '01
Kommentare: 100
schrieb am 22.03.2016:
»brillant geschrieben.
wer das nicht erkennt hat keine Ahnung.. (sorry alphi)«


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