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Kommentare: 7 | Lesungen: 3263 | Bewertung: 8.48 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 27.02.2010

Söldnerleben III - Die Jagd 1/3

von

Kapitel 1

„Schon wieder Berge“, stöhnte Dorian. „Ich dachte, die hätten wir endgültig hinter uns gelassen.“


Die Söldner, die Elbin, der Schreiber und die beiden Skylae standen auf einer der wenigen Erhöhungen in der Umgebung und blickten nach vorne. Das Land hier war ansonsten flach wie eine Schwertschneide, Bäume gab es nur selten und so etwas, das einem Wald auch nur ähnelte, hatten sie schon lange nicht mehr gesehen. Nicht einmal Büsche wollten hier wachsen.


Über zehn Tage waren seit dem Aufbruch aus der Stadt der Frauen vergangen. Sie waren in Gegenden vorgedrungen, die nicht einmal mehr Packard und Dorian kannten. Die Führung lag nun ganz alleine bei Arwjena. Bis jetzt hatte sie stets einen sicheren Eindruck gemacht. Die Felsen, von denen sie noch einen halben Tagesritt entfernt waren, schien sie jedoch nicht einordnen zu können.


„Dieses Land ist unfruchtbar für Korn und viele Pflanzen, die wir kennen. Einst hat hier der Spaltungskrieg der Elben gewütet.“ Sie schloss die Augen und breitete die Arme aus. „Ich kann die Magie noch spüren, die hier freigelassen worden ist. Alles hat sie zerstört. Was wir sehen, das Gras, die vereinzelte Vegetation, ist erst vor kurzer Zeit zurückgekehrt. Lange war das hier eine Wüste.“


„Davon weiss ich nichts“, bemerkte Dorian.


Arwjena lächelte. „Ich spreche in der elbischen Zeitrechnung.“


Der schwarzhaarige Söldner nickte. „Trotzdem würde ich gerne wissen, was das für Steine sind.“ Mit dem Arm zeigte er nach vorne zu den Felsen inmitten des flachen Nichts unterhalb des Himmels. Er besass die gleiche Farbe wie Stein.


Arwjena blickte angestrengt geradeaus. „Dort scheint es fruchtbar zu sein.“


Dorian zog an den Zügeln seines Pferdes. „Unangenehme Überraschungen habe ich genug erlebt für diese Reise. Wir sollten einen Bogen um das machen, was das vor uns liegt.“


„Nichts Böses kann ich fühlen“, sagte Arwjena. Ein leichter Wind kam auf und zupfte an den Borten ihres Kleides.


„Wir sollten dennoch einen Bogen machen.“ Angespannt bewegte sich Dorian auf seinem Pferd hin und her. Am liebsten schien er ihm die Sporen geben zu wollen und im Galopp davonzupreschen.


Packard hingegen blieb ruhig. Er legte seine rechte Hand auf die von Arwjena und sah zur Elbin hinüber. „Was fühlst du wirklich?“


„Leben. Zum ersten Mal seit wir die Stadt verlassen haben. Das kann nichts Schlechtes bedeuten. Nicht in diesem abgestorbenen Land.“


„Und wenn es Schwarzelben sind?“ Dorian klang überhaupt nicht danach, als sei ihm die Sache geheuer.


„Das würde ich spüren“, sagte Arwjena bestimmt. „Du musst dir keine Sorgen machen. Wenn wir auf sie treffen, wirst auch du es merken. Die schwarze Aura geht ihnen voraus. Hier kann ich nichts dergleichen ausmachen. Leben – das gehört nicht zu dem, was sie anstreben.“


„Wir machen keinen Umweg, wenn wir einen Blick darauf werfen“, stellte Packard fest und schlang sich die Zügel seines Pferdes um die Hand. Das Schwert in der Scheide lockerte er dennoch. „Arwjena, du sagst, wir haben nichts zu befürchten?“


Sie nickte, kaum hatte er die Frage ausgesprochen. „Das erste Leben in dieser Gegend kann nicht böse sein.“


„Wir werden zu den Felsen gehen“, bestimmte Packard. „Jedoch nicht mehr heute Abend. Bald ist es dunkel und ich will kein gebrochenes Bein bei einem Pferd riskieren. Hinter dem Hügel werden wir das Lager aufschlagen.“


Ein Feuer riskierten sie, wie die Nächte davor, nicht. Bereits eine kleine Flamme wäre selbst aus grosser Entfernung zu sehen gewesen. Im Halbdunkel assen sie von den Vorräten, die Delova ihnen mitgegeben hatte.


Wie immer blieb ein Teil des Bewusstseins von Packard wach, als er sich hingelegt hatte und einschlief. Mensch und Elbin waren sich ganz nahe, als bestünde kein Unterschied zwischen ihnen. Alte Feindschaften waren gebrochen und vielleicht würden die beiden Vorreiter eines neuen Verständnisses sein.


Packard schreckte auf, als er meinte, ein Geräusch gehört zu haben. Neben sich konnte er den ruhigen Atem Arwjenas hören. Auch die anderen der Gruppe schienen nicht aufgewacht zu sein.


Zu Packards Rechten schimmerte es am Horizont. Im ersten Moment meinte er, es sei die Ankündigung des Sonnenaufgangs, aber dann stellte er fest, dass es eine Bewegung im Licht gab. Eher kann es ihm vor wie das unstete Flackern einer Kerze im Wind. Der Söldner erhob sich und tastete nach seinem Schwert Adhavaan. Als er es aus der Scheide zog, glimmte es schwach und fühlte sich ruhig in seiner Hand an. Seit er es von Arwjena geschenkt bekommen hatte, war einige Zeit vergangen, in welcher er den Umgang mit ihm, gelernt hatte. Nicht immer hielt es sich still. Bei Gefahr machte es sich bemerkbar und warnte Packard.


Ausser dem schwachen Lichtschein konnte er nichts erkennen, die Umgebung schien wie verschluckt in einem riesigen schwarzen Schlund. Schritt um Schritt ging Packard auf das Schimmern zu. Je näher er ihm kam, desto fester wurde sein Griff um Adhavaan. Seine Sinne waren geschärft, aber da gab es nichts, auf das er hätte aufmerksam werden können. Nur Dunkelheit, überall, abgesehen vom Schein.


Rot war der Horizont, aber nicht vom Sonnenaufgang. Eher sah er aus, als rührte er von unzähligen Fackeln her.


Als der Krieger das erste Geräusch hörte, blieb er stehen. Adhavaan lag immer noch ruhig in seiner Hand. Er blickte angestrengt in die Dunkelheit und die Klinge des Elbenschwertes leuchtete heller.


Packard blieb stehen und lauschte. Da war es wieder, leiser als zuvor, aber unüberhörbar. Der Krieger kannte es nur zu gut: das Klirren von aufeinandertreffendem Stahl. Ein Kampf musste im Gange sein. Jetzt drangen auch die ersten Schreie an Packards Ohren. Schlachtrufe liessen selbst aus der Entfernung die Luft noch erzittern. Lieder aus rauen Kehlen erklangen. Packard fühlte den Kampf näher kommen, obwohl der Söldner stehen geblieben war.


Jetzt setzte er einen Fuss vor den anderen. Das Schwert hielt er erhoben, damit er sich zur Wehr setzen konnte, wenn …


Er wusste nicht, was auf ihn zukam. Der Schein am Horizont bewegte sich, Schatten tanzten vor ihm. Packard sah sich um, aber trotz Adhavaan konnte er nichts erkennen. Gab es überhaupt etwas um ihn herum? Der Narbige spürte nichts und das, obwohl er als Söldner gelernt hatte, all seine Sinne gleichermassen zu benutzen.


Es schien nicht von Bedeutung zu sein, ob es etwas um ihn herum gab.


Mit einem Mal stand Packard an einer Klippe. Steinchen lösten sich unter seinen Füssen und flogen in den Abgrund. Er hatte den roten Schimmer erreicht.


Kampflärm, laut wie das Brüllen eines Ungetiers, drang von unten herauf. Hier tobte eine Schlacht und die Schatten, die sich vor dem Licht bewegt hatten, stammten von den Kämpfenden. Der Schein selber schien keinen Ursprung zu haben, sondern hing wie ein Geisterleuchten über dem Kampf.


Nur zehn Schritt unter Packard hoben und senkten sich Schwerter. Sie blitzten auf, bevor sie niederfuhren und sich in Fleisch frassen. Die Ketten von Flegeln, an deren Enden stachelbewehrte Eisenkugel schwangen, rasselten und verbreiteten Tod. Nicht einmal Schilde hielten dieser Wucht stand. Holzsplitter stoben, wo sich die Flegel den Weg bahnten. Helme boten keinen Schutz, die Stacheln rammten sich durch den Stahl.


Packard sah auf, liess seinen Blick zum Horizont schweifen. Die Schlacht verschwamm vor seinen Augen. Der Griff um Adhavaan wurde noch stärker.


Zum ersten Mal überhaupt sah sich Packard um, wer hier gegeneinander kämpfte. Er musste schon sehr genau hinsehen, um etwas entdecken zu können und das auch erst, nachdem er die beiden Armeen eine Weile beobachtet hatte. Er stand genau über der Brechlinie, an welcher die beiden Ungetüme aufeinander trafen. Die Krieger zu seiner Rechten trugen gehörnte Helme. Einige waren reich verziert, während andere nur kurze Auswüchse besassen, die klarmachten, zu welcher Seite der Träger des Helms gehörte. Weiter hinten, auf einem Hügel, entdeckte Packard Reiter auf schwarzen Pferden. Wo sie standen, schien das Licht nicht hinzureichen. Selbst auf die Entfernung erkannte er, dass sie geschwungene Schwerter in den Händen hielten. Bis hierher war die Bedrohung, die von ihnen ausging, spürbar und Packard hätte nicht gewusst, ob er es mit einem aufnehmen könnte.


Ein Krachen lenkte die Aufmerksamkeit des Kriegers auf sich. Ein Felsbrocken war mitten in die Armee zur Linken geprallt und hinterliess eine Schneise des Todes. Über den Kampflärm hinweg hörte Packard die Schreie derjenigen, die vom Felsen nicht getötet, sondern nur verstümmelt worden waren.


Sein Blick ging hinüber zur anderen Armee. Hier kämpften die Soldaten in hellen Rüstungen. Vor der Schlacht mochten sie silbern geglänzt haben, doch jetzt waren sie mit Dreck und Blut beschmutzt. Helme besassen keine Verzierungen, jedoch schützten sie den Träger besser als jene der Gegner. Keulen oder Morgensterne waren hier selten zu sehen, dafür wussten die Krieger mit den Schwertern umzugehen und im Kampf Mann gegen Mann wären sie den anderen überlegen gewesen.


Im Hintergrund der Schlacht blitzte es auf, als habe Stahl einen Sonnenstrahl eingefangen, der aus der Klinge brach, als diese auf den Feind niederfuhr. Ein Schwadron silberner Reiter stürmte auf die Krieger mit den behörnten Helmen zu und drang in die Reihen ein wie ein Messer durch warme Butter. Wildes Geschrei erhob sich, als sich endlich Widerstand regte und die vordringenden Reiter aufgehalten wurden. Packard lenkte den Blick zum Hügel hinauf, aber die schwarzen Pferde standen nicht mehr dort. Er suchte nach ihnen und fand sie, kurz bevor sie mit schrecklicher Wucht auf die silberne Armee trafen. Ihre Schwerter flogen und brachten Unheil und Tod.


Adhavaan lag nicht mehr ruhig in seiner Hand, sondern summte, als wolle es in die Schlacht eingreifen, doch der Krieger hätte nicht einmal gewusst, auf welche Seite er sich schlagen müsste. Vor ihm tobte eine Schlacht, die vor tausenden von Jahren stattgefunden haben mochte. Inzwischen war er sicher, dass dies hier nicht real sein konnte. Ein Traum war es jedoch auch nicht, dafür kam Packard die Schlacht zu brutal, zu echt vor. Was hier passierte, schien nicht unbedeutend zu sein. Nur wusste der Krieger nicht, in welchem Zusammenhang er mit dem Bildern stand.


Er sah die Klippe hinunter, wo die Fusssoldaten erbittert gegeneinander fochten. Schilde barsten und Schwerter klirrten. Wer die Schlacht gewinnen würde, entschied sich nicht hier – es war nur ein Geplänkel, damit die Entscheidung an einem anderen Ort fallen konnte – sondern weiter hinten, wo die Reiter wüteten.


Ein schmaler Pfad führte etwas von der Schlacht weg. Die Kämpfenden hatten ihn noch nicht entdeckt, wohl aber ein Verwundeter. Gehen konnte er nicht mehr und wo er entlangkroch, zog er eine Blutspur hinter sich her. Er nahm sich den schmucklosen Helm vom Kopf und warf ihn beiseite. Packard konnte das schmerzverzerrte Gesicht des Mannes sehen und im selben Moment hob der Verwundete seinen Kopf und blickte zu Packard.


An der Felswand liesse sich hinunterklettern und genau das machte der Söldner nun. Seine Füsse suchten nach Halt, als er sich über den Rand der Klippe schob und langsam hinunter liess. Er ertastete eine kleine Furche, in die er die Spitze seines Fusses setzen konnte. Vorsichtig, weil er das dumpfe Gefühl hatte, auch in dieser unrealen Welt sterben zu können, stieg er hinab. Mit jedem Stück wurde der Kampflärm lauter, das Schreien der Männer drang deutlicher an seine Ohren. Packard sah jedoch nicht hinüber zur Schlacht.


Seine Füsse landeten auf festem Boden. Im nächsten Augenblick hielt er auch schon wieder Adhavaan in den Händen. Kein Feind liess sich jedoch blicken, der Söldner war alleine mit dem Verwundeten. Dieser lehnte gegen die Felswand und atmete tief. Sein Schwert lag neben ihm. Die Klinge war schartig und blutbesudelt, die Spitze abgebrochen. Dellen überzogen die Rüstung des gebrochenen Kriegers. Auch an ihr klebte Blut.


„Wasser. Gebt mir etwas Wasser“, röchelte er. Packard kniete neben ihm nieder und zeigte seine Hände zum Zeichen, dass er nichts zu trinken habe. Plötzlich weiteten sich die Augen des Verwundeten und hob den Arm, als wolle er Packard berühren. „Ihr seid es?“


„Sprecht nicht, Ihr benötigt Ruhe.“


„Lasst mich“, sagte der Kämpfer in der ehemals silbernen Rüstung. „Die ewige Ruhe werde ich sogleich haben, doch zuerst … zuerst lasset mich berichten.“


Packard legte in eine Hand auf die schweissnasse Stirn. Die Haare klebten in Strähnen daran. „Ihr fiebert. Vielleicht kann ich etwas tun, um Euch Linderung zu verschaffen.“


Der Kopf des Mannes kippte zur Seite, doch sogleich hob er ihn wieder. „Ihr müsst es sein, genau so wurdet ihr mir beschrieben. Ihr seid unsere letzte Rettung. Geht und sucht Eure Brüder, die mit Euch in den Kampf ziehen werden.“ Packard wollte die Rüstung des Verwundeten entfernen, aber mit erstaunlicher Kraft packte dieser die Handgelenke des Söldners. „Es hat keinen Sinn. Der Tod wird mich hier und jetzt ereilen, das ist so sicher wie morgen die Sonne aufgeht. Ihr müsst mir zuhören.“ Er zog Packard näher zu sich und liess ihn nicht los. „Unsere Gilde ist zerstreut. Viele überleben den heutigen Tag nicht, andere sind gar nicht erst hergekommen, denn die Bedrohungen sind vielfältig. Ihr jedoch könnt uns wieder zusammenführen. Es ist eine Bürde, aber tragt sie, ich flehe Euch an.“ Seine Stimme wurde schwächer, doch der Blick blieb klar, wie es nur bei jemandem der Fall sein konnte, der dem Tod ins Angesicht sieht. „Schwört Ihr, Eure Brüder zu suchen, sie zu vereinen und zu führen?“


Packard wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Einem Krieger schlägt man nie den letzten Wunsch aus, doch wusste er nicht, was die Worte des Sterbenden zu bedeuten hatten. Er gehörte keiner Gilde an, war ein freier Söldner.


Ein Traum, schoss es ihm durch den Kopf und er lässt vom Verwundeten ab. „Ich werde mich Eurer Worte erinnern.“


„Schwört es“, forderte ihn der Mann in der Rüstung auf. „Schwört es, dass Ihr Eure Brüder suchen werdet und sie vereint, denn nur so könnt ihr standhalten.“


„Wogegen standhalten?“


Der Verwundete schien Packard nicht zu hören. „Es gibt so viel zu tun und ich sterbe hier. Verbündet Euch mit den Völkern, es darf nicht mehr sein, dass Menschen und Elben sich feindlich gegenüberstehen, denn es kommt eine Bedrohungen, die nur gemeinsam besiegt werden kann.“


Der Söldner packte den Sterbenden an den Schultern. „Von was redet ihr? Gebt Antwort!“ Er schlug ihm ins Gesicht, doch der Mann schien zu schwach zu sein, weiter seinen Kopf halten zu können. „Antwortet mir!“ Obwohl Packard mit seinen Händen nur den Stahl der Rüstung berührte, konnte er spüren, wie das Leben aus dem Krieger floss.


„Eure … Begleiterin. Arwjena. Sie kann Euch führen. Hört auch auf sie.“ Packard musste nun sein Ohr an den Mund des Kriegers halten, um ihn noch zu verstehen. „Ihr seid die Verbindung zwischen Menschen und Elben. Vergesst das … nicht“


In diesem Moment starb er.

Meist sah Packard nach dem Aufstehen nach, wie es Scottie ging. Nicht aus Interesse, sondern weil Arwjena Wert darauf legte. An diesem Morgen kümmerte er sich aber nicht um die Blonde, denn mehr als sonst war Packard in seine Gedanken vertieft. Er hatte gelernt, sie für sich zu behalten, diese Gewohnheit liess sich nur schwierig ändern.“


„Habe ich gut geschlafen!“, sagte Dorian als erstes, nachdem er aufgewacht war. „Während der ganzen Zeit hier in der Öde habe ich kaum einmal durchschlafen können.“ Er ging zu seiner Skyla hinüber und weckte sie unsanft, indem er sie unter den Armen packte und auf die Beine hob. Sogleich drückte er ihr einen Kuss auf den Mund und wies sie an, ihm ein leichtes Frühstück zuzubereiten – nackt. Er lehnte gegen seinen Sattel und beobachtete, wie sich Sharen auszog und ihm anschliessend etwas zu essen zubereitete. Es war das Übliche, Hartbrot und Pökelfleisch, dazu getrocknete Früchte, denn mehr hatten sie nicht.


Als sie auf den Pferden sassen und in Richtung der Hügel vor sich hielten, erzählte Packard Arwjena von der letzten Nacht.


„Früher, als die Welt noch jünger war und die Menschen noch keine grosse Rolle in Geschehen spielten, gab es welche in unserem Volk, die Wahres haben träumen können. Dabei war nicht der Traum, sondern was er bedeutete, wichtig. Heute gibt es niemanden mehr, der Wahres träumen kann und von einem Menschen, der diese Gabe besitzt, habe ich noch nie gehört.“ Ihre Stimme nahm einen traurigen Unterton an. „Selbst wir Elben sind schwach geworden. Einst sind wir über gesamt Dara-Deus gewandelt, kannten jeden grossen Wald und waren mit den Meeren vertraut. Heute ist uns noch Dret‘hoirn und weit im Norden, unweit der Eisgrenze, Elaba‘jain geblieben.“


Noch jetzt kam Packard der Traum so real vor, als sei er mehr als das gewesen. Er sah immer noch den verwundeten Krieger vor sich und hörte seine Worte, als hielte er sein Ohr an die Lippen des Mannes.


„Bei den Elben gibt es die Geschichte von Selida und Toron, eine Elbenfrau und ein Mensch, die sich vereint haben, kaum war euer Geschlecht geboren. Sie sollen einen Sohn gehabt haben, der, wenn die Geschichte stimmt, auch die Fähigkeit besass, Wahres zu träumen. Einst hatten wir Bibliotheken voll mit solchen Berichtungen, aber all dieses Wissen ist während des Vorherrschaftskrieges verloren gegangen.“ Sie sagte dies ohne Vorwurf in der Stimme, doch Packard wäre nicht getroffen gewesen. Menschen sind nun einmal schwach und sehen nicht, was richtig ist, daran wird sich nie etwas ändern. „Wenn die Geschichte stimmt, wäre es möglich, dass auch heute durch Verbindung ein Mensch Wahres träumen kann.“ Arwjena blickte zu ihm herüber, doch er missachtete es.

***

„Ich störe eure traute Zweisamkeit nur ungerne, besonders, da ihr anscheinend Wichtiges zu bereden habt“, rief Dorian hinüber. „Ich wollte nur nachfragen, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Ich habe aufgehört zu zählen, wie viele Tage wir nun schon unterwegs sind. Anfangs war es ja noch ganz hübsch, in dieser Gegend zu reiten, aber mittlerweile finde ich es ziemlich langweilig. Auf keinen Fall will ich das Wissen Arwjenas anzweifeln, aber die scheue Frage finde ich gestattet, ob der Aphel Oath nicht vom Erdboden verschwunden ist.“ Mit der rechten Hand machte er eine Bewegung, die das gesamte Land hier einschliessen sollte. „Ich kann nirgends einen Wald erblicken. Mittlerweile wäre ich froh, auch nur eine Andeutung zu Gesicht zu bekommen. Überhaupt ist hier nichts ausser einer Ebene, flach wie ein Teller. Und schönes Wetter haben wir auch nicht.“ Er zeigte hinauf zum wolkenverhangenen Himmel.


Arwjena liess sich von Dorians Worten nicht vom Weg ableiten. „Hab Geduld, du wirst den Aphel Oath noch früh genug sehen und wie alle verzweifeln, wenn du darin gehst.“


Der langhaarige Söldner knurrte so laut, dass es sogar noch die anderen hören mussten. „Ich habe es ja immer gesagt: Wir hätten uns nicht auf das Vorhaben, eine Schwarzelbin zu fangen, einlassen sollen. Es bringt nur Ärger. Packard, wenn ich dich erinnern darf, ich habe eine nicht einmal so hässliche Skyla gekauft. Lieber würde ich mich mit ihr beschäftigen, als ziellos durch die Gegend zu reiten.“


Arwjena hob beschwichtigend die Hand. „Wir werden dorthin gelangen, wo wir hinwollen. Wir sollten die Welt ausserhalb des Aphel Oath geniessen, denn jeder Tag, den wir im verwunschenen Wald verbringen, wird uns wie eine Ewigkeit vorkommen. Atmet die reine Luft und erfüllt eure Körper damit.“


Dorian schüttelte den Kopf und machte einen verzweifelten Eindruck. Packard nahm die Sache zu ernst. Wen störte es schon, wenn sie als verweichlicht angesehen würden? Sie wussten ja, dass es nicht stimmte, wenn nötig konnten sie trotz Skylae an ihren Seiten immer noch die meisten mit dem Schwert besiegen. Nicht einmal ein Vampir und eine Gargoyle war ihnen überlegen gewesen. Wenn es nach Dorian gegangen wäre, hätte das genügt, um wieder zurückzukehren.


Sein Blick ging zu Sharen hinüber, die aufrecht auf ihrem Pferde sass. Der Silberreif um ihren Hals war über eine Kette mit Dorians Gürtel verbunden. Bei einem Fluchtversuch würde die schöne Frau vom Pferd gerissen werden, aber bis jetzt hatte sie noch nie versucht, Dorian zu entkommen. Zufrieden stellte er fest, dass sie zu begreifen schien, um was es hier ging. Er gab sich den Gedanken hin, was er mit ihr anstellen würde, wären sie erst einmal wieder zurück und er für eine Weile seine Ruhe hätte.


Was ihm weniger gefiel, war der überhebliche Ausdruck auf ihrem Gesicht.


„Einen Moment“, sagte Dorian und hielt sein Pferd an. Er stieg aus dem Sattel, ging zu Sharen hinüber. Sie grinste ihren Tabar an, wer wusste, wie lange schon. „Du findest es wohl lustig, dass wir hier draussen sind und ich dich nicht unter Kontrolle haben kann, wie ich sollte?“ Er wartete, dass sie etwas sagte, aber es kam nichts. „Antworte!“, bellte er sie an.


„Mein Tabar macht, was er kann“, sagte sie mit zuckersüsser Stimme, welche jedoch die Überheblichkeit nicht überdecken konnte.


Dorian knirschte mit den Zähnen. „Das ist anscheinend zu wenig. Ich wünschte, ich hätte mehr Werkzeug mitgenommen, um dich zu züchtigen.“ Er sah sie einige Momente an, dann schlug er ihr ins Gesicht. „Aber es geht auch so und zur Not habe ich immer noch die alte Droypeitsche. Willst du sie spüren?“ Ihr Blick hielt seinem stand. Er griff zur Peitsche, doch da gab sie nach.


„Ich werde tun, was Ihr verlangt.“


Diese Bemerkung machte ihn noch wütender. „Aber klar machst du das und wenn ich dich dazu zwinge. Deine Schönheit schützt dich nicht immer. Auf den Boden, na los!“ Sie gehorchte, nachdem sie Dorian einen letzten ihrer Blicke zugeworfen hatte.


Das Söldner schob ihr das Oberteil hoch und sie hielt es mit den im Nacken verschränkten Händen. Er nahm die Peitsche zur Hand und wählte die feinsten Riemen, die anderen wickelte er um den Griff. „Erzähle, wer du bist.“


Zack!


Sharen schrie auf, doch so heftig war der Schlag nicht gewesen, die Peitsche hinterliess keine Spuren auf der Haut der jungen Frau.


„Muss ich dich noch einmal auffordern?“


„Ich bin Eure ergebene Skyla.“


Dorian trat um sie herum. „Das war mir noch zu wenig laut. Wiederhole es, lauter, und wir können endlich weiterreiten.“ Als sie nicht reagierte und auch nicht den Blick senkte, wedelte er mit der Peitsche vor ihrem Gesicht. Er lächelte, aber in seinen Augen blitzte es. „Ich kann auch härter und das weisst du. Du kannst auch schweigen, doch dann prügle ich es aus dir und glaube mir, dann wirst du nicht nur sagen, was ich hören will, sondern um Gnade betteln.“


Ihr Mund öffnete sich. „Ich bin Eure ergebene Skyla.“ Sie sprach es lauter als vorhin aus und jetzt genügte es dem Kämpfer.


Beruhigt ging Dorian zu seinem Pferd hinüber. Er hätte nicht gewusst, ob er Sharen so hart anfassen könnte, wie er ihr prophezeit hatte. Zu viel hatte er bezahlt, um ihre Schönheit aufs Spiel zu setzen und seien es nur einige Tage. Jeden Morgen, wenn er aufwachte, ergötzte er sich an ihren Zügen, den grosszügigen Kurven ihres Körpers und sie musste nicht einmal etwas tun, dass sich sein Tetus regte. Doch wenn sie nicht nachgegeben hätte, wäre ihm nichts anderes übrig geblieben, als die Drohung wahrzumachen.


„Können wir endlich den Weg fortsetzen?“, erkundigte sich Packards und klang ordentlich ungeduldig.


„Gleich. Eine kleine Sache noch.“


Aus einer kleinen Satteltasche holte er Ketten und die Brustwarzenklemme hervor. Er fesselte seine Skyla an Händen und Füssen und legte ihr die Hütchen über die Brüste. Sharen zog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein, als er die kleinen Schrauben an den Seiten ein wenig anzog.


„Nicht fest, sie sollen dich nur daran erinnern, was dir blüht, wenn du nicht artig bist.“ Er tätschelte ihre rechte Wange und zog ihr Oberteil zurecht, denn er wollte nicht, dass sie sich beim kommenden Ritt die Haut scheuerte. Auf ihr Pferd würde er sie an diesem Tag nicht mehr lassen, stattdessen nahm er sie zu sich und legte sie mit dem Gesicht nach unten vor dem Sattel quer über sein Ross.


„Wir sind soweit, es kann weitergehen.“

***

„Wo sind wir hier nur wieder reingeraten?“ Dorians Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Mit dem Schwert in der Hand sah er sich um. Auch Packard hatte nach seiner Waffe gegriffen und mit der anderen hielt er nicht nur die Zügel, sondern auch die kleine Armbrust.


Am späten Nachmittag hatten sie die Felsgruppe erreicht und waren hineingeritten. Anfänglich hatten sie nur grau in seinen unterschiedlichsten Tönen gesehen und Packard hatte, entgegen Arwjenas Vorhersage, erwartet, hier nichts anzutreffen, doch schon nach der nächsten Kehre blühten Blumen in kräftigen Farben.


Packard sah nach oben, aber ausser Felsen und dem gleichfarbenen Himmel konnte er nichts erkennen. Er mochte sich an Arwjenas Worte, keine Gefahr gehe von diesem Ort aus, erinnern, doch während seiner Zeit als Söldner hatte er lange nach dem Prinzip gelebt, nur sich selber zu vertrauen.


„Diese vielen Farben! Da gibt es Blumen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe“, sagte Scottie ehrfürchtig und sie lehnte sich so weit aus dem Sattel, dass sie vom Pferd gefallen wäre, hätte Arwjena sie nicht festgehalten. „Können wir nicht hier bleiben? Ich finde es toll hier.“


Packard hätte nicht gedacht, in einer Umgebung aus Stein so viele Pflanzen zu sehen, ja, vor lauter Grün, Gelb, Blau und Rot liess sich das Grau der Felsen kaum mehr erkennen. Die Natur schien aus dem Stein zu brechen, ihn als Grundlage zum Wachsen zu gebrauchen und allmählich begriff er, was Arwjena mit "Leben" gemeint hatte.


„Das ist einfach … unbeschreiblich“, keuchte der Schreiber. „Wie ist das nur möglich? Benötigen die Blumen und Sträucher keine Erde zum Gedeihen?“


Die Elbin lächelte. „Das Leben lässt sich nicht einschränken. Manchmal bricht es dort hervor, wo es am dringendsten gebraucht wird und ich denke, in dieser feindlichen Umgebung tut es nur gut, eine Insel voller Leben zu haben.“


Packard wandte sich an den Schreiber: „Könnt Ihr zeichnen?“


„Nun, dafür bin ich nicht ausgebildet, aber ich kann Euch beruhigen, gewisse Fähigkeiten besitze ich.“


„Gut. Nehmt auf, was Ihr seht.“


Nach dieser kurzen Unterhaltung ritt die Gruppe schweigend weiter. Obwohl sie erst gegen Abend bei den Felsen angekommen waren und jetzt schon eine Weile zwischen ihnen ritten, war der Himmel nicht dunkler geworden. Die Söldner hielten ihre Schwerter in den Händen, Arwjena jedoch verzichtete auf Waffen. Auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck tiefer Bewunderung.


Sie erreichten eine Wiese am Rande eines kleinen Sees. Vögel pfiffen und ein Wasserfall untermalte ihre Lieder.


„Ich hätte Lust, gleich hier zu schlafen“, meldete sich Scottie und blickte zu Arwjena hinüber, die jedoch den Kopf schüttelte und so blieb die Blonde auf ihrem Pferd.“


„Vielleicht wäre es wirklich das Beste, wenn wir an diesem Ort Rast machen würden“, schlug Dorian vor.


„Wir reiten weiter“, bestimmte Packard. „So können wir noch etwas von der Zeit einholen, die wir hier verloren haben.“ Er zeigte nach rechts zu einer Spalte zwischen den Felsen. „Dort entlang.“ Er wollte seinem Pferd die Sporen geben, als sich auf dem kleinen See etwas tat. Das Plätschern des Wasserfalls veränderte sich, aber bevor er feststellte, was die Ursache war, kam auch schon eine Gestalt hinter dem fliessenden Vorhang hervor. Ihr Körper erinnerte an einen Menschen, jedoch war sie kleiner und ihre Haut glänzte, als bestehe sie aus Schuppen. Das Haar erinnerte den Söldner an Meerestang und selbst aus der Entfernung erkannte er die Tiefe ihrer Augen, allerdings zeigten sie nicht den Grund des Wesens, sondern die Person, die hineinsah.


„Besucher in meinem kleinen Reich“, sagte die Gestalt wie zu sich selber und näherte sich ihnen über das Wasser hinweg. Die Füsse schienen die Oberfläche kaum zu berühren und nur ganz kleine Wellen breiteten sich ringförmig aus. „Was führt euch hierher?“


Scotties Mund ging nicht mehr zu und Sharens Augenbrauen kräuselten sich, während der Schreiber interessiert dreinblickte. Arwjena schien am wenigsten erstaunt von allen zu sein, sie war es auch, die zuerst etwas sagte: „Wir sind auf der Durchreise. Unser Ziel ist der Aphel Oath, deshalb sind wir durch die Wildnis gekommen.“


„Ich biete euch ein Nachtlager an. Die Gefahren sind nicht mehr weit, ruhigen Schlaf werdet ihr benötigen, damit ihr stark bleibt. Erholt euch und reitet morgen mit frischer Kraft weiter.“


„Wir werden auf Euer Angebot nicht eingehen“, sagte Packard und nahm die Zügel fester in die Hand. „Die Zeit drängt.“


„Ihr werdet es nicht bereuen, die Nacht an diesem friedlichen Ort zu verbringen, denn voller Kraft werdet ihr ihn verlassen und kommt schneller vorwärts, als wenn ihr heute noch weiterreitet.“ Sie blickte Packard in die Augen und etwas hielt ihn davon ab, wegzusehen. Vielleicht war es die endlose Tiefe, die er erkannte. Der Söldner hatte das Gefühl zu fallen und gleichzeitig kam er sich getragen vor. „Einige unter euch sind auf der Suche nach Antworten. Vielleicht kann ich welche bieten.“


„Ich will hier bleiben, es ist so schön!“, quengelte Scottie. „Ich habe es satt, ständig auf der harten Erde zu schlafen. Am Morgen tut mir immer alles weh und dann muss ich aufs Pferd sitzen, das ist auch nicht so angenehm.“


„Ich würde es zwar anders ausdrücken, aber ausnahmsweise stimme ich deiner Skyla zu“, meldete sich Dorian. „Wie ich das sehe, ist es am klügsten, wenn wir hier übernachten. Weit kommen wir ohnehin nicht mehr. An diesem Ort kann uns wenigstens nichts passieren, wie ich das sehe.“


Packard presste die Lippen zusammen und als er in den Augenwinkeln Arwjena nicken sah, fällte er den Entschluss. „Also gut, wir nehmen Euer Angebot an, aber nur diese eine Nacht und morgen wollen wir früh den Weg fortsetzen.“


Die Gestalt mit der glänzenden Haut lächelte. „Mehr verlange ich nicht, denn ich spüre, dass ihr euch nicht aufhalten lassen wollt. Nur eine Nacht und ihr werdet es nicht bereuen.“


„Was bist du eigentlich?“, fragte Scottie.


Das Wesen lächelte erneut. „Früher hatte ich viele Namen. Unter den Elben waren unsereins als Wassergeister, Herrinnen des Wassers bekannt, die Menschen kannten uns als Nixen, bevor wir uns zurückgezogen haben.“


„Gibt es nur noch dich?“


Packard war nicht mehr gewillt, Scotties Fragen zuzuhören. Er schwang sich vom Pferd und löste die Satteltaschen. Ein Plätzchen am Rande der Wiese erschien ihm geeignet, die Nacht zu verbringen. Er gestand es sich nur ungern ein, aber die Aussicht, an diesem geschützten Ort zu lagern, behagte ihm. Er warf die Taschen auf den Boden und sah zu den anderen zurück. Arwjena löste sich vom Rest und kam zu ihm, die anderen standen jedoch um das Wesen herum und lauschten gespannt seinen Worten.


„Ich bin nicht erstaunt, einer der Herrinnen des Wassers zu begegnen. Dieses Element ist verantwortlich für Leben und die Wassergeister haben die Natur schon immer an den feindlichsten Orten zum Blühen gebracht. Schon zu der Zeit, als die Elben die Welt bevölkert hatten, haben sich die Geister nur selten gezeigt und wie mir scheint, sind wir auf einen der letzten dieser Art gestossen.“ Sie schlug die Augen nieder und klang traurig. „Geniessen wir die Macht, die von ihm ausgeht, vielleicht werden wir sie nicht mehr erleben.“

***

Dorian streckte sich aufseufzend im Schatten eines Baumes aus. Die Nixe hatte sich zurückgezogen. Packard und Arwjena sassen etwas entfernt und sprachen leise miteinander. Scottie hingegen hüpfte fröhlich über die Wiese, von einer Blume zur anderen, wie eine Biene beim Pollensammeln. Dorian genoss die Ruhe des Ortes nach den langen Ritten, so bis aufs Letzte erpicht, eine Schwarzelbin zu fangen, war er nicht. Er musste grinsen, als er Scottie ein fröhliches Lied trällern hörte. Fast wunderte er sich, warum ihr Packard nicht den Mund zu halten gebot.


Sein Grinsen wurde eine Spur breiter und berechnender, als sein Blick auf Sharen fiel, welche mit gesenktem Kopf neben ihm kniete. Ihre Handgelenke waren durch Ketten miteinander verbunden. Ihre schwere Jacke hatte sie in dieser Umgebung ausgezogen und trug nur ihre leichteste Kleidung. Auch das dickere Oberteil hatte sie gegen das dünnere ausgetauscht und die Hosen waren ihrem kurzen Rock gewichen.


Sharen sah aus, wie eine gehorsame Skyla auszusehen hatte, aber Dorian entgingen ihre Blicke nicht.


Immer dann, wenn sie glaubte, er sähe nicht hin, mass sie ihn mit langen Blicken. Der Söldner tat vorerst so, als bemerke er nichts. Aus halb geschlossenen Augen beobachtete er seine Skyla. Ein wölfisches Grinsen verzog seine Lippen. Langsam und lautlos drehte sich Sharen um, sie schien Scottie zusehen zu wollen.


‚Warte, dich werde ich lehren, mir den Ashk zuzuwenden’, grollte Dorian innerlich. ‚Wie willst du so meine Wünsche erahnen, schönes Biest?’


Zentimeter für Zentimeter tastete sich seine Hand näher an Sharen heran – Warnungslos griff er in ihre Haare und riss die südländische Skyla zurück, die erschrocken aufschrie und rücklings auf ihn fiel. „Dreh mir nicht deinen Ashk zu, wenn ich es dir nicht befehle, verstanden, Hashka?“, herrschte Dorian sein Spielzeug an.


Sharen japste und erholte sich langsam von ihrem Schrecken. „Wie der Tabar befiehlt“, keuchte sie und versuchte, sich wieder aufzurichten.


„"Mein Tabar", heisst es“, knurrte Dorian. „Sag, es, Kamcha.“


Als Sharen nicht antwortete, griff Dorian nach der Peitsche, die immer noch in seinem Gürtel steckte. Daraufhin bequemte sich Sharen, ihm eine Antwort zu geben. „Ich habe verstanden, mein Tabar.“ Ihr Ton war zwar immer noch nicht so, wie Dorian ihn sich vorstellte, aber er liess es seiner Skyla durchgehen.


„Ganz recht“, sagte

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Kommentare


HG1
(AutorIn)
dabei seit: Dez '04
Kommentare: 66
HG1
schrieb am 27.02.2010:
»Na klar wird es mehr geben.«

frolulei
dabei seit: Jun '01
Kommentare: 3
schrieb am 27.02.2010:
»Alle bisherigen Folgen haben mir sehr gut gefallen. Wird es noch mehr geben?«

LordChaos
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 21
schrieb am 02.03.2010:
»Wie immer eine gute Geschichte..
Danke für die Muehe !«

r-ulbrich
dabei seit: Jun '01
Kommentare: 31
schrieb am 03.03.2010:
»Klasse geschrieben
mal was Anderes und doch sehr gut. Bitte noch viel viel mehr.«

johelm
dabei seit: Apr '04
Kommentare: 66
schrieb am 05.03.2010:
»....na da haben die Einleser wieder mal zu viel versprochen...«

patuba
dabei seit: Nov '03
Kommentare: 8
schrieb am 05.03.2010:
»Eine tolle Geschichte, die spannend ist und freude macht. Bin auf die nächsten Kapitel gespannt.«

Ray4ever
dabei seit: Sep '02
Kommentare: 2
schrieb am 03.04.2010:
»Ich freue mich schon auf den nächsten Teil. Eine sehr schöne und spannende Geschichte die zudem noch gut geschrieben ist.«



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