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Kommentare: 4 | Lesungen: 1609 | Bewertung: 8.58 | Kategorie: SciFi, Fantasy, History | veröffentlicht: 29.10.2012

Söldnerleben IV - Der Skylae'mar men Eduradan 2/3

von

Kapitel 3

Packard glaubte nicht, dass sie die Hashka finden würden. Zu verwinkelt war das Selofai-yat-Churju-Viertel. Dorian hätte mit seinem Einfall bestimmt mehr Erfolg.


Er griff in eine verborgene Innentasche des Mantels und nahm den Stein hervor, den er von Aleistar in der Stadt der Frauen erhalten hatte. Er zeigte schwache grüne Punkte, aber keinen andersfarbigen. Im Aphel Oath hatte der Stein gute Dienste geleistet, hier aber schien er wertlos zu sein. Packard steckte ihn wieder ein.


„Dort vorne gelangen wir erneut zu einer Taverne“, sprach Arwjena. „Wir dürfen nicht aufgeben, es ist noch zu früh.“


Packard nickte. Auch wenn es ein unmögliches Unterfangen war, die Hashka hier zu finden, gab er sich nicht geschlagen. Er legte die Hand auf den Schwertknauf und beschleunigte die Schritte.


Sie befanden sich zwischen zwei Häuserzeilen. Es gab keine Abzweigungen und Packard hatte sich noch nicht entschieden, ob er darüber glücklich sein sollte oder lieber einen Fluchtweg hätte. Der Weg zwischen den Gebäuden war so schmal, dass der Söldner und die Elbin hintereinander gingen und ausweichen mussten, wenn jemand entgegen kam.


Sie erreichten die Taverne, der Geruch von Dunkelabsante drang in die Gasse hinaus, aber etwas fehlte: Der Lärm, den Tavernen an sich hatten. Packard runzelte die Stirn, Adhavaan war allerdings still und auch der Stein zeigte nichts Verdächtiges.


„Ich spüre nicht Ungewöhnliches“, flüsterte Arwjena.


Der Kämpfer stiess die Tür auf. Sie krachte gegen die Wand dahinter und darauf gefasst, sich zu verteidigen, trat Packard ein. Arwjena folgte ihm und sie behielt Recht. Hier drohte ihnen keine Gefahr. Die beiden einzigen Gäste schnarchten auf Bänken an der Wand gegenüber der Theke. Diese nahm die ganze Länge der Wand ein, einige Stühle mit langen Beinen standen davor.


Der Mann hinter der Theke polierte ein Glas und schien nicht erstaunt zu sein über die neuen Gäste. „Der Dunkelabsante ist leider alle, ich kann euch nur noch gewöhnlichen anbieten oder aber Feigenschnaps. Davon habe ich noch viele Fässer.“


„Er ist alle? Ich sehe keine Gäste.“ Packard kam sich veräppelt vor.


Der Schankwirt grinste. „Die dort hinten sind die einzigen, die zu viel gesoffen haben, um nach oben zu gehen.“


„Antwortet so, dass ich nicht dauernd nachfragen muss.“


„Mein Lokal hat als einziges in der Nähe regelmässig Jungfrauen im Angebot. Heute habe ich eine Lieferung über zehn unberührte Frauen bekommen. Fünf nordische mit heller Haut und blondem Haar und fünf aus dem Süden.“


„Euer Vermögen ist gross genug, damit ihr euch dies leisten könnte?“, fragte Packard. Nach wie vor wurde er das Gefühl nicht los, dass hier etwas faul war.


„Seht es so“, erklärte der Mann mit dem Backenbart. „An einem Tag wie diesem hole ich die Investition nicht wieder rein, aber die Gäste wissen, was sie an mir haben und kommen gerne wieder. Ausserdem verdiene ich zusätzlich, dass die Männer Geld bieten, um eine Hashka das erste Mal haben zu können. Ich habe eine aussergewöhnlich grosse Stammkundschaft und ich kenne jeden einzelnen mit Namen.“ Er wies auf die beiden schlafenden Männer. „Die machen sich nicht so viel aus Frauen. Ihnen geht es nur ums Trinken. Die nehmen sogar Feigenschnaps.“


„Was geschieht mit den Frauen, die Ihr kauft?“, erkundigte sich Arwjena. Packard knirschte mit den Zähnen. Solche Fragen gehörten sich nicht, doch nun war es zu spät.


Der Mann sah Arwjena verwundert und versuchte, einen Blick unter die Kapuze zu erhaschen. „Die Frauen? Die Lieblinge behalte ich. Jenessa habe ich bereits seit zwei Jahren. Die anderen schicke ich auf die Strasse. Ich habe nicht das Geld, um zwanzig Frauen durchzufüttern.“


„Wir benötigen bloss eine Auskunft“, sagte Packard. „Habt Ihr in letzter Zeit eine Hashka mit rotem Haar und ohne Ohren gesehen.“


Der Schankwirt legte seine Stirn in Falten. „Keine Ohren? Wie schrecklich! Damit wird sie nie einen Tabar kriegen. Oder vielleicht doch? Es gibt ja Männer, die mögen spezielle Dinge.“


„Beantwortet meine Frage.“


„Es tut mir leid, ich kenne keine solche Frau. Mögt ihr noch etwas verweilen? Für wenige Silber-Kupfer-Marls biete ich eine weitere Jungfrau. Ich habe sie für besondere Gäste zurückbehalten.“


„Wir sind nicht an Frauen interessiert“, sagte Packard und verabschiedete sich von dem Wirt. Sie verliessen die Taverne und folgten der Gasse. Nach einem scharfen Rechtsknick gelangten sie in einen Hinterhof. Es schien, als würde hier geschlafen, zumindest lagen Decken auf dem Boden. Packard zog das Elbenschwert und ging zu einer Schlafstelle. Mit der Klinge hob er eine der Decken auf.


Eine Münze fiel zu Boden, doch war es nur ein Kupfer-Marl. Sonst war nichts zu finden. Der Söldner wandte sich der nächsten Schlafstelle zu. Hier fand er nicht einmal eine Münze.


„Schrecklich, wenn man so leben muss“, seufzte Arwjena. Sie hatte sich um die anderen Betten gekümmert, die man kaum als solche bezeichnen konnte. „Stell dir nur vor, was mit den Frauen geschieht, wenn die Betrunkenen aus der Taverne kommen.“


„Es ist keine schlechte Unterkunft. Man ist vor Regen geschützt und es verirren sich wohl nur wenige Fremde hierhin. Die Frauen wissen, wem sie begegnen.“


Arwjena hob ein Tuch auf, das einst weiss gewesen war, doch war es von rotbraunen Flecken überzogen. „Mir würde das Herz schmerzen, wenn ich wüsste, was hier vorgefallen ist.“


„Es hat nicht unbedingt etwas zu bedeuten. Gehen wir weiter.“


Mit einigen raschen Schritten holte Arwjena ihn ein. Wie immer war er auf alles vorbereitet, auch dass sie überfallen würden. Seine Schwerthand ruhte auf Adhavaan und das Schwert würde in seine Hand springen, sobald etwas nicht so war, wie es sollte. Packards Sinne arbeiteten immer.


Die Gasse endete nicht weit von den Schlafplätzen entfernt und grenzte an eine Strasse. Ohne dass sich Packard genauer umsehen musste, entdeckte er mehr als ein Dutzend weiterer Gässchen. Er hielt jedoch auf das Gasthaus auf der anderen Strassenseite zu. Anders als beim vorherigen drang hier Lärm nach draussen und Lustgeräusche waren herauszuhören. Einen eigenen Raum, um Jungfrauen das erste Mal zu nehmen, gab es hier anscheinend nicht. Sie traten ein und mussten erst einmal warten, bis jemand nach ihren Wünschen fragte.


Ein Mann, zu dem sogar Packard hochsehen musste, trat schliesslich vor sie hin. „Hashamala. Heute gibt es zartes Droyfleisch an einer scharfen Peratosauce.“


„Wir wollen nicht essen. Wir sind auf der Suche nach einer bestimmten Hashka.“


Der Mann konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, obwohl er es sichtlich versuchte. „Das dürfte schwierig werden, denn es treiben sich unzählige Frauen in dieser Gegend herum.“


„Wenn Ihr sie gesehen habt, werdet Ihr sie nicht vergessen haben. Sie hat rote Haare und keine Ohren.“


Der Mann stutzte. „Ihr seid heute schon der zweite, der nach dieser Frau fragt.“


Packard spannte die Oberarme an. „Könnt Ihr ihn mir beschreiben?“


„Er war einen halben Kopf kleiner als Ihr und hatte eine Glatze. Ihr hättet seine Augen sehen sollen. Das eine war braun, das andere schillerte in Blau und Grün.“


„Was trug er?“


„Nichts, das Euch weiterhelfen würde. Einen sandfarbenen Hakhus und ein rotes Kopftuch. Wenn ihr nach ihm sucht, werdet ihr tausende finden, die gleich gekleidet sind.“


„Und die Frau, habt Ihr sie gesehen?“


„Es tut mir leid, nein. Kann ich sonst etwas für Euch tun?“


Packard nickte. „Das könnt Ihr. Vergesst, dass Ihr mich gesehen habt. Ist das klar?“


Der Mann beeilte sich zuzustimmen. „Ich habe Euch nie gesehen. Eshamala.“


Packard verliess das Gasthaus und eilte einige Schritte voraus. Als er um die nächste Ecke getreten war, blieb er stehen und wartete auf Arwjena. Lautlos folgte sie ihm und legte ihm eine Hand auf den Arm.


„Wer könnte sich nach der Hashka erkundigt haben?“, fragte er.


„Es scheint, als seien wir auf dem richtigen Weg. Wer auch immer es war, weiss oder vermutet auch, dass sie etwas Wichtiges verraten könnte. Der andere kann ein Freund sein, aber auch ein Feind.“


„Es ist zu hoffen, dass der Mann in der Taverne sein Wort hält und sich nicht an uns erinnert. Wenn nicht, sind wir nirgends mehr sicher. Wir müssen die Frau um jeden Preis finden.“ Packard beschleunigte seine Schritte.


„Wenn es sie denn wirklich gibt. Vielleicht hat der andere auch nur von den Gerüchten gehört und ist auf der Suche nach ihr.“


Packard zog Adhavaan aus der Scheide. Es sah nicht aus, wie ein gutes Schwert. Der Stahl war zu glatt, keine Spur von den Faltungen im Schmiedefeuer. Es weckte den Eindruck, zu nicht mehr als der Zierde zu taugen. Nichts liess auf die Kräfte schliessen, die durch diese Waffe strömten. „Es wissen dem Anschein nach nicht viele, dass einer rothaarigen Frau ohne Ohren etwas über den Zustand des Ejads bekannt ist. Zuerst muss man jemanden finden, der einem von dieser Frau erzählt. Dass Escabalur Treswada etwas wusste, ist Zufall gewesen.“


„Du meinst, der andere könnte ein Mann des Ejads sein, der die Hashka aufspüren und …“


„Sie zum Schweigen zu bringen soll, ja. Entweder der Ejad oder jemand, der ihm schaden will. Es kommt ganz darauf an, was die Hashka zu erzählen hat.“ Er stiess sich von der Hausmauer ab und hielt auf den Tempel der Drei Männlichen Götter zu. Dessen Turm überragte sämtliche umliegenden Gebäude, wie es bei jedem Tempelturm der Fall war. Die Häuser der Drei Männlichen Götter mussten stets zu sehen sein.


„Du wirst keinen Laut von dir geben“, wies er Arwjena an. „Verschleierte Frauen sind in diesen Tempeln nicht gerne gesehen, für sie gibt es die Labia-Tempel. Ich werde niemanden in das Geheimnis deiner Herkunft einweihen.“


Arwjena antwortete nicht, doch Packard wusste auch so, dass sie auf ihn hören würde. Sie machte sich mit dieser Welt erst vertraut. Viele Gefahren waren ihr noch unbekannt. Im Gegensatz zu Menschenfrauen besass sie einen Verstand, der über das Dienen hinausging, dennoch wusste sie, wann sie auf Packard hören musste.


Der Tempel der Drei männlichen Götter war nur spärlich besetzt. Auf marmornen Sitzreihen hockten einige einsame Männer. Packard war allerdings nicht hergekommen, um zu den Göttern zu sprechen, sondern mit einem Priester. Er betrat den Mittelgang zwischen den Marmorbänken und schritt nach vorne zum Altar. Niemand huldigte den Göttern und bediente sich einer Frau, doch Packard war überzeugt, dass sich dies ändern würde, sobald die Nacht hereinbrach. Dann würde dieses Haus der Götter kaum genug Platz bieten für alle Männer, die sich mit ihren Frauen vergnügen wollten.


Ein fleischfarben gekleideter Priester kam die Treppe neben dem Altar nach oben. „Willkommen im Hause Fhelluras’, Kolpos’ und Sphinunas’. Wollt Ihr den Göttern huldigen? Weshalb zeigt sich Eure Skyla nicht?“ Er griff bereits nach Arwjenas Kapuze.


Packard umfasste das Handgelenk des Priesters. „Es ist keine Frau, sondern mein Sohn. Wir sind auf der Suche nach jemandem und hofften, dass Ihr uns behilflich sein könnt.“


Der Priester schüttelte den Kopf, es war allerdings keine Geste der Ablenkung, sondern des Unverständnisses. „Bitte … bringt Euer Anliegen vor.“


„Wir suchen eine Hashka. Ihre Haare sind rot und sie hat keine Ohren.“


„Keine Ohren“, wiederholte der Priester lauter als nötig. „Ihr habt spezielle Vorlieben. Für den Sohn ist nur das Aussergewöhnlichste gut genug, was?“ Der Priester dachte mit zusammengekniffenen Augen nach. „Eine solche Frau wäre mir aufgefallen. Es tut mir leid, ich kann nicht helfen. Wenn ihr euch jedoch setzen wollt und zu den Göttern sprecht, erhaltet ihr vielleicht Antwort.“


„Wir vertrauen auf uns selber.“ Packard machte kehrt und schritt davon.


„Was jetzt?“, fragte Arwjena, als sie den Tempel verlassen hatten.


„Der Labia-Tempel gleich dort drüben.“


„Dieses unscheinbare, schlecht verputzte Gebäude?“


Packard nickte. „Mehr haben Frauen nicht verdient. Sie können froh sein, dass wir Tempel für ihre Hurengöttin errichten.“


„Ihr stellt Labia als schuldig hin, weil sich drei Götter an ihr vergreifen? Sie ist schwach, keine Hure.“


„Sie geniesst es, genommen zu werden, wie es jede Frau geniesst. Selbst wenn sie vorgibt, es nicht zu mögen, jubelt sie innerlich, wenn ein Pfahl in sie einfährt.“


Arwjena sagte nichts mehr. Sie schien zu wissen, wann Ruhe angesagt war. Auch Packard war nun still. Er öffnete eine schmucklose Holztür und betrat die mit Fackeln ausgeleuchtete Halle. Die Frauen in seiner Nähe schreckten auf und kauerten nieder, andere gewährten ihm tiefe Einblicke, indem sie die «Brücke der Darbietung» einnahmen. Packard trat zu ihnen hin und nahm ihre Haare zusammen. Als er ihre Ohren gesehen hatte, wandte er sich den nächsten zu.


„Ihr sucht eine Frau und habt auf dem Skylae’mar men Eduradan nichts gefunden?“, fragte eine Stimme von hinten.


Ein Priester in rotem Gewand stand vor ihnen und lächelte sie unter seinen buschigen Augenbrauen hervor an.


‚Wie tief muss man sinken, um als Mann der Göttin zu dienen?’ „Ich suche eine bestimmte Frau“, sagte Packard mit gesenkter Stimme. „Rote Haare hat sie und was noch viel wichtiger ist: Ihr fehlen die Ohren.“


„Warum das?“


„Das geht Euch nichts an.“


„Ich bitte um Entschuldigung.“


Packard verzog das Gesicht. ‚Er spricht bereits wie eine Frau. Die Götter haben ihn in den falschen Körper gesteckt.’


„Ich kenne keine solche Frau. Wie schrecklich ihr die Götter mitgespielt haben. Sie wird nie einen Tabar finden, das arme Ding.“


Packard liess den Priester stehen und verliess den Tempel. Draussen blendete ihn das Tageslicht und er legte sich die Hände über die Augen. „Wir müssen weiter“, sagte er, ohne an einen Erfolg zu glauben. „Es gibt in der Umgebung noch einige Tavernen.“


Der nächste Gasthof lag etwas entfernt und dem Söldner war es die Mühe beinahe nicht wert. Besser hätte er Dorian begleitet, das gestand er sich nun ein. Sein Söldnerkumpan benötigte allerdings keine Hilfe und so war es unter dem Strich doch gescheiter, dass sie sich trennten.


Mit einem Mal blieb Arwjena stehen und für einen kurzen Moment verfluchte sich Packard. Er hatte sich von den Gedanken ablenken lassen. Er folgte Arwjenas Blick und stiess ein Keuchen aus. ‚Das kann nicht wahr sein’, war er überzeugt. Und doch, Arwjena schien es auch zu sehen.


Im Zugang zu einer schmalen Gasse standen zwei Hashkas und unterhielten sich, als sei es üblich, dass sich Frauen unterhielten. Die eine war eine Schönheit mit dunklem, glänzendem Haar und golden gebräuntem Körper. Die andere besass rote Haare.


„Ich kann nicht erkennen, ob sie Ohren besitzt“, sagte Arwjena. Es war auch nicht nötig, denn die Hashkas schauten herüber und die Rothaarige machte auf dem Absatz kehrt.


„Das ist sie“, sagte Packard und rannte los. Er senkte den Kopf, mit weit ausgreifenden Schritten jagte er auf die Lücke zwischen den Häusern zu. Die zweite Hashka machte sich nun auch davon, doch um sie kümmerte sich der Söldner nicht. Er benötigte jene, von der Escabalur Treswada gesprochen hatte. „Spürst du eine Falle?“, fragte er Arwjena. Zwar war seine Erfahrung grösser, aber ihr Blick war schärfer.


„Ich glaube nicht.“


Packard war zufrieden, wie sie konnte auch er nichts erkennen. Er stürmte in die Gasse und benötigte einige Augenblicke, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Schon liess ihn Arwjena einige Schritte zurück. Sie war auch schneller als die Hashka. Nicht mehr lange und sie würden die Frau gefangen haben.


Da bog die Rothaarige scharf nach rechts ab und als Packard um die Ecke kam, war weder von ihr noch von Arwjena etwas zu sehen. Erst als er einige Schritte gegangen war, stiess er auf die Treppe, die nach unten in den Keller eines Hauses führte. Arwjena wartete auf ihn.


„Ich sehe genug, doch ich fürchte, für Menschenaugen ist es hier zu dunkel.“


Packard wusste sich zu helfen. Er zog Adhavaan aus der Scheide und konzentrierte sich auf die Klinge. Sie hatte ihn noch nie im Stich gelassen. Heute würde doch nicht das erste Mal sein.


Sobald er in die Dunkelheit trat, glomm das Schwert in einem warmen Blau auf. Die Hashka schien in eine Abstellhalle gerannt zu sein. Überall standen Kisten herum und Spinnweben strichen über Packards Gesicht. Arwjena griff ihm in die Tasche und nahm den Stein hervor. Falls er etwas zeigte, konnte nur die Elbin es sehen.


Ohne dass sie etwas sagte, führte sie Packard. Bald war der Eingang hinter Kisten nicht mehr zu sehen und das einzige Licht verströmte Adhavaan. Packard wagte kaum zu atmen, weil er befürchtete, die Hashka zu warnen. Er wusste nicht, ob sie das Licht auch sehen konnte oder das Schwert nur für ihn leuchtete.


Rechts von ihnen erklang leises Rascheln. Packard wandte den Kopf und machte einen Schritt in die Richtung. Arwjena ging allerdings in eine andere und er folgte der Elbin. Er wusste nicht, wann er sich das letzte Mal hatte führen lassen.


Wieder war ein Geräusch zu hören. Es hatte wie ein Klopfen auf Holz geklungen und Arwjena hielt geradewegs darauf zu. Die Schlinge zog sich zusammen. Vorsichtig setzte Packard einen Fuss vor den anderen und achtete gut darauf, wo er hintrat.


Mit einer Handbewegung gab Arwjena ihm zu verstehen, dass er weitergehen solle. Sie schlug einen anderen Weg ein und Packard war alleine. Er atmete die staubige Luft ein. Hier unten schien seit langer Zeit niemand mehr gewesen zu sein. Was in den Kisten lag? Wahrscheinlich waren sie leer.


Der Söldner zwang sich, auf das Wesentliche zu achten. Die Hashka konnte überall sein, das hier war ihr Revier. In einem Kampf Auge um Auge würde er jede Frau schlagen, doch hier konnte sie ihm einen Dolch von hinten in den Hals rammen, wenn er auch nur etwas unaufmerksam wäre. Seine Sinne arbeiteten und es war ein herrliches Gefühl, seine Umgebung nicht nur zu sehen oder zu hören, sondern regelrecht zu spüren. Zwar hatte er dies früher schon gekonnt, aber Arwjena hatte ihm geholfen, diese Fertigkeit zu verfeinern und dabei hatte sie nichts getan. Er hatte nichts verlangt. Alleine ihre Gegenwart genügte, dass seine Sinne schärfer wurden.


Vor ihm türmten sich zwei Stapel von Kisten auf und zuoberst lagen Fässer bereit, um hinuntergestossen zu werden. In schwächerem Licht hätte Packard es nicht gesehen und ohne Erfahrung mit Gefahren hätte er nicht darauf geachtet.


Er nahm einen anderen Weg, einen sicheren, und hoffte, dass die Hashka ihn nicht erwarten würde. Adhavaan hielt er in Abwehrstellung, auch wenn er sich hüten würde, der Frau etwas anzutun. Falls Dorian nicht erfolgreich sein würde, waren sie auf die Rothaarige angewiesen.


Er gelangte zu einem kleinen Platz. Die Kisten waren beiseite geräumt worden und einige Decken lagen auf dem Boden. Daneben gab es eine Kerze und unter einem Tuch versteckten sich weitere Dinge. Mit der Schwertspitze hob er das Tuch an, aber bevor er sah, was sich darunter verbarg, rumpelte es hinter ihm und etwas Schweres fiel zu Boden.


Schneller als man blinzeln konnte, wandte sich Packard um – niemand griff ihn an. Es war nichts weiter geschehen, als dass der Rückweg versperrt war. Mit einem Satz sprang er auf die nächste Kiste und erklomm von dort die nächste. Er gelangte zu einem Stapel Fässer, die er nicht anrührte. Sorgfältig ging er um sie herum und musste weitere Kisten hinaufsteigen, eher er die Einkesselung verlassen konnte.


Vor sich machte er eine Bewegung aus. Jemand rannte davon und Packard nahm ganzes Risiko, sprang von den Fässern hinunter. Die Gestalt war bereits um die nächste Ecke und als Packard dort anlangte, sah er die Hashka gerade noch zwischen zwei Kisten verschwinden.


Weiter folgen konnte er ihr nicht, sie war weg. Er wusste auch, wie sie es angestellt hatte, nämlich gebückt, aber dieses Wissen half ihm nicht weiter. Hastig schaute er sich um, wohin die Hashka geflüchtet sein könnte und schlug den Weg ein, den Adhavaan ihm wies.


Es war nicht so, dass ihm das Schwert ein Zeichen gab, in welche Richtung er sich wenden musste. Es fühlte eher an wie wenn ein Vater seinen Sohn an der Hand nahm. So richtig der Weg des Vaters war, lag auch die Elbenklinge nicht falsch. Packard vertraute ihr so weit, dass er ihr folgte, ohne einen Anhaltspunkt zu haben, dass sie ihn richtig führte.


Er rannte zwischen den Kisten hindurch, sprang über Fässer und gelangte zu einem Durchgang in all dem Durcheinander. Er war aus Kisten gebildet und Packard hätte hindurchkriechen können. Er entschied sich jedoch für den Weg darüber, auch wenn er mehr Zeit beanspruchte. Mit einem Sprung gelangte er zurück auf den Boden und Adhavaan führte ihn weiter.


Er hörte Schritte vor sich. Von Arwjena konnten sie nicht stammen, die Elbin hätte er nämlich nicht gehört. Die Hashka konnte er noch nicht sehen, aber was er hörte reichte ihm, um sie auch ohne Hilfe Adhavaans zu verfolgen. Er ging noch schneller, bog nach links ab, die Schritte waren ganz nahe.


Eine Pfeilspitze war auf ihn gerichtet.


Packard blinzelte und sah nun richtig. Der Pfeil war auf die am Boden kauernde Gestalt gleich neben ihm gerichtet. „Wir haben sie“, sagte Arwjena.


Packard ging neben der Hashka in die Hocke und nahm ein Seil von seinem Gürtel. Ehe er die Frau fesselte, schob er ihr Haar nach hinten – und keuchte auf. „Die Ohren.“


„Wir haben die Falsche“, sagte Arwjena und senkte den Bogen.


„Das habt ihr“, fauchte die Hashka. „Jene, die ihr sucht, werdet ihr nicht finden.“

***

Dorian näherte sich mit Sharen auf den Fersen dem schweren Tor. Zwei in goldgelbe Hakhusse gekleidete Wachen standen davor, sie überkreuzten ihre Spiesse, als der Söldner auf sie zutrat. Dass sie eigene Uniformen besassen, die sie von den Stadtwachen unterschieden, zeugte vom Reichtum und Einfluss ihres Herrn.


‚Sollen doch Packard und Arwjena diese verfluchte Hashka suchen bis sie schwarz werden’, dachte Dorian düster. ‚Es gibt andere Wege, zum Ejad zu gelangen, gleichgültig, wie sehr er sich von seinen Untertanen fernhält.’


„Was wünscht Ihr von Murjad udh Ashkal-Khamsin?“, fragte die Wache rechts von Dorian barsch.


Der Nordländer musterte ihn eingehend, als wolle er ihn ein wenig einschüchtern. „Ich bin Dorian, ein Söldner. Euer Herr kennt mich, ich muss zu ihm.“


„Er kennt Euch?“


„Ja, seid so gut und bittet ihn, mich zu empfangen.“


Der Mann, der ihn angesprochen hatte, musterte ihn eine Weile, dann machte er eine ruckartige Kopfbewegung zum andern hin. „Geh zu unserem Herrn und frage nach.“


Die zweite Wache nickte, hämmerte kurz gegen das Tor und huschte hindurch, als es einen Spaltbreit geöffnet wurde.


Dorian wartete, wobei er die verbleibende Wache nicht aus den Augen liess. Endlich kehrte der andere Mann zurück. „Der Herr empfängt Euch.“, sagte er höflich und machte eine einladende Handbewegung. Dorian nickte und die Wache geleitete ihn und seine Skyla durch das Tor.


Ein mit sauberen Steinplatten ausgelegter Hof, den ein Mosaik einer Unterwerfung zierte, nahm die drei auf. Die Wache führte den Söldner rasch hindurch und die beiden erreichten ein kleines Peristyl. „Mein Herr erwartet Euch, geht dort nach links.“


„Besten Dank.“ Dorian nickte der Wache zu und ging mit Sharen weiter.


Murjad erwartete ihn in seinem offenen Arbeitszimmer. Er war kräftig gebaut und hatte einen kleinen Bauch, wenn er auch nicht so fett war, wie viele andere Würdenträger in Ar Tarak. Sein Hakhus war blau, aber behängt mit vielen goldenen Kettchen und Amuletten.


„Willkommen, Dorian“, lächelte er und stand auf, die Arme ausgebreitet, aber er umarmte den Nordländer nicht, worüber dieser froh war, denn überschwängliche Empfänge lagen ihm nicht.


„Kann ich Euch einen Absante oder einen Tee anbieten?“


„Einem Hellabsante bin ich nie abgeneigt“, grinste Dorian und nahm auf dem Diwan Platz, auf den Murjad deutete. Sharen kniete sich neben ihm auf dem Boden.


Sein Gastgeber schlug gegen einen kleinen Gong. Es dauerte nur wenige Augenblicke, dann erklangen leichte Schritte vor der Tür und diese wurde geöffnet. Zwei wunderschöne Hausskylae traten ein. Beide waren nur leicht bekleidet, der halbdurchsichtige Stoff, aus dem das Oberteil und die luftigen Hosen bestanden, liessen alle Blicke auf die erregenden Winkel und Rundungen eines Frauenkörpers zu. Die erste, die ein Holztablett mit zwei Absante-Krügen und zwei Teetassen in den Händen hielt, war eine Tarakerin, die zweite, eine Nordländerin, trug ein Schälchen mit Knabbereien.


Rasch stellten sie die Krüge, Tassen und Schälchen auf ein niedriges Tischchen und zogen sich, ohne ein Wort zu sagen, zurück. Die beiden Männer prosteten sich zu und tranken.


„Seit wann habt Ihr denn eine Skyla?“, fragte Murjad neugierig. „Man sieht höchst selten Söldner in weiblicher Begleitung, geschweige denn in so schöner.“


„Vielen Dank. Ich habe sie irgendwann letzten Sommer gekauft, hat mich zwanzig Goldmarls und einen Drachenzahn gekostet.


Murjad pfiff durch die Zähne. „Ein stolzer Preis.“


„Aber sie ist ihn wert, wenn sie manchmal auch ein wenig störrisch ist.“


„Woher hattet Ihr einen Drachenzahn?“


„Jemand hat mir einen geschenkt“, gab Dorian zurück.


„Geschenkt, wie?“ Murjad blinzelte ihm zu.


„Ich meine es ernst. Zuerst hielt ich es für einen normalen Edelstein, ich wusste nicht, das mit einem Drachenzahn so etwas gemeint ist.“


„Dann hattet Ihr grosses Glück.“ Murjad udh Ashkal-Khamsin nahm einen Schluck.


„Das hatte ich, ja“, bestätigte Dorian.


„Weswegen wolltet Ihr mich denn sprechen“, forschte der Taraker nach einer Weile.


„Ich muss zu Reqsaf u Qaraf-Soleimou“, erklärte der Söldner. Dieser war das Oberhaupt des selbständigen Salmarat-Quartiers in Ar Tarak.


„Was wollt Ihr von ihm?“ Murjad sah ihn scharf an.


„Ihn um einen Gefallen bitten, er soll mir einen Kontakt vermitteln.“


„Ich kenne Euch, Dorian, aber ich kann Euch trotzdem nicht einfach so zu Reqsaf u Qaraf-Soleimou lassen.“


„Das verstehe ich“, nickte Dorian. „Leider habe ich nur wenig Geld und das wenige brauche ich selber, bis ich meine Hashka verkauft habe.“


„Vielleicht könnt Ihr mir etwas anderes anbieten.“


„Was denn?“ Dorian hob die Augenbrauen


Ashkal-Khamsin blickte vielsagend auf Sharen.


„Komm gar nicht in Frage“, zischte Dorian und musste sich beherrschen, dass er dem andern nicht gleich an die Gurgel fuhr. Die Wut, die er spürte, war so heiss, wie wenn er einen Schwarzelben vor sich gehabt hätte. Er sollte Ashkal-Khamsin einfach töten.


„Wollt Ihr zu Qaraf-Soleimou oder nicht?“


‚Ich muss’, dachte Dorian. ‚Der verdammte Halsabschneider weiss aber auch, was er verlangen kann.’ Der Söldner überwand sich. „Na gut.“


„Überlasst Ihr sie mir für eine Nacht?“


„Soweit gehe ich nun doch nicht. Kommt morgen früh zu mir und ihr könnt sie nehmen. Eine Bedingung habe ich jedoch“, erklärte Dorian.


„Und die wäre?“ Zweifelnd hob sein Gegenüber wieder die Augenbrauen.


„Ich bin dabei.“


„Sie ist wirklich eine wunderschöne Frau.“


Dorian hätte ihm für sein Grinsen am liebsten die Zähne ausgeschlagen.


„Eine Skyla von den südlichen Inseln findet man nicht alle Tage. Ich besitze zwar selber eine, aber ich gestehe, dass sie weniger hübsch ist als Eure Sharen. Ich nehme das Angebot an. Wo finde ich Euch und Eure Skyla?“


„Im «Brüllenden Gnor». Dort habe ich mit einem Kumpel ein Dach gefunden. Ihr kommt morgen zu uns und übergebt mir die Empfehlung, danach überlasse ich euch meine Skyla.“ Der Söldner strich seinem hübschen Besitz über die Haare.


„Einverstanden.“ Wieder glitt Murjads Blick über Sharen, lüsterner diesmal und Dorian presste die Lippen zusammen. Die Skyla brachte ihn oft zur Weissglut, das stimmte, aber er mochte sie trotzdem – oder vielleicht sogar deswegen. Sharen war eine Frau, an der sich auch ein Söldner die Krallen schärfen konnte. Sie einem anderen als Packard zu überlassen war hart, aber es musste sein.


Er stand auf. und verneigte sich knapp. „Ich danke Euch für Euer Entgegenkommen“, lächelte er gezwungen und griff nach Sharens Skylae’dan, um die junge Frau auf die Füsse zu ziehen.


„Ich helfe meinen Freunden immer, wenn es in meiner Macht steht.“ Murjad erwiderte das Lächeln zufrieden und schlug den Gong an. Die tarakische Skyla erschien und geleitete Dorian nach draussen. Sharen trottete hinterher.


Als das Tor hinter den beiden zufiel, fasste der Söldner nach dem Halsband seiner Skyla und zog ihn zu sich heran. „Morgen wirst du dem Mann zu Willen sein, keine Mätzchen, haben wir uns verstanden?!“, knurrte er.


„Ja, Tabar!“, keuchte Sharen und rieb sich den Hals.


„Gut.“ Dorian schlug ein forsches Tempo an. Plötzlich überflog ein hinterhältiges Grinsen sein Gesicht. „Allerdings habe ich eine Idee.“ Er blickte Sharen von der Seite an und stellte sich vor, wie er sie nahm, benutzte. Sein Tetus wurde hart. Er musste schleunigst in die Herberge zurück, dann würde er sich seine Skyla ausgiebig gönnen.


,Vielleicht wäre ein kleines Vorspiel angebracht’, dachte der Söldner und musterte die schlanke Frau von den Inseln. Kaum hatte er zu Ende gedacht, packte er seine Skyla an den Schultern und drückte sie mit dem Rücken an eine Hauswand. Er presste sich gegen sie und küsste Sharen, die den Kuss erwiderte, ziemlich heftig sogar. Sie lernte, sich auf Dorians Bedürfnisse einzustellen, wie sich für eine gute Skyla gehörte. ‚Zumindest zwischendurch, aber das ist immerhin etwas’, dachte Dorian zufrieden.


Er wich zurück und griff Sharen ins Gesicht, seine Finger bohrten sich unnachgiebig in ihre Wangen. „Heute nehme ich dich dran, kleine Skyla, bis du nicht mehr weisst, wo oben und unten ist. Dein Ashkloch wird wie Feuer brennen.“ Mit der freien Hand griff der Söldner seiner Skyla unter das leichte Röckchen. Die Hotshkë war schön feucht. An Scottie kam sie jedoch nicht heran.


„Ich glaube gar, der Gedanke gefällt dir, Süsse“, grinste Dorian böse und drängte mit der Hand Sharens Schenkel auseinander, versenkte zwei Finger im heissen Schlitz der südländischen Skyla, die nun zu keuchen begann. Es war kaum zu sehen, ob vor Lust oder ob der Griff ins Gesicht sie so schmerzte.


„Gefällt dir das, Hashka?“, fragte Dorian und erntete einen zornigen Blick von Sharen, aber die Schwarzhaarige nickte andeutungsweise.


„Dreh dich zur Wand.“ Als die Skyla nicht sofort gehorchte, packte Dorian ihre Schulter und drehte sie herum. Schon sauste seine Rechte auf Sharens festen Ashk nieder und die Skyla schrie auf, versuchte aber nicht, sich dem harten Griff des Söldners zu entziehen.


Noch zwei drei Hiebe folgten, dann griff Dorian beherzt zu und knetete den herrlichen Ashk seiner schönen Gespielin tüchtig durch. Nach einer Weile begriff er, dass dies nicht reichte. Er musste sie ganz haben Der Söldner zog Sharen von der Wand weg und hinter sich her. In der Herberge würde er sich ausgiebig um sie kümmern.


Aber noch bevor er sie erreichte, übermannte ihn die Lust. Er packte Sharen erneut an den Schultern und stiess sie vor sich zu Boden. „Auf alle Viere, ich will dich im «Ritt des Gnor» nehmen!“, keuchte er. Sharen stürzte zu Boden, rappelte sich aber sofort auf alle Viere auf. Sie schleuderte ihm einen Blick, in dem Zorn und Aufforderung zugleich zu lesen waren, entgegen.


Dorian griff nach dem straffen Ashk der Skyla und knetete ihn mit aller Bestimmtheit durch. Sharen stöhnte leise, was ihr einen klatschenden Hieb einbrachte. Der Söldner packte den Saum des Röckchens und schlug das Kleidungsstück hoch. Wieder klatschte es laut und ein Abdruck zeichnete sich auf dem Ashk der aufschreienden Skyla ab.


Hastig öffnete Dorian seine Hose und holte den Tetus heraus. Mit der Rechten fuhr er durch Sharens Schlitz. Ohne weitere Umstände setzte der Söldner seinen Lustbringer an der Labiaspalte an.


Ein Stöhnen kam über Sharens Lippen, als der Tetus die feuchten Lippen teilte und ins wartende Loch dazwischen einfuhr.


Zwei, drei Schaulustige blieben stehen, um zuzusehen. Dorian fuhr mit zitternden Händen über Sharens schmalen Rücken. Trotz des Blickes, den sie ihm vorhin zugeworfen hatte, war Sharen erregt. Labiasaft rann an seinem Tetus entlang und über die blanke Intimität der knienden Skyla.


Er begann, sich in sie zu drängen. Sharen stöhnte und die Männer, die zusahen, johlten. Dorian genoss die Feuchte, die seinen Tetus umschmeichelte. Ein zweiter Stoss liess den Pint bis zum Anschlag in das gierende Loch rutschen. Sofort zog sich Dorian zurück und liess seine Rechte auf Sharens Ashk herniederfahren. Es klatschte laut und die Zuschauer lachten. Wieder jagte Dorian seine Lanze in die nasse Labiagrotte. Jedes Mal, wenn er sich zurückzog, versetzte der Söldner seiner Skyla einen Hieb, der sie zusammenzucken liess. Mit geschlossenen Augen nahm Dorian die vor ihm kniende junge Frau langsam, schwelgte im Gefühl ihrer unglaublichen Hotshkë, die sich bei jedem Eindringen hart zusammenzog. Ein Stöhnen entrang sich seiner Kehle, er lotete die Tiefen aus, erforschte die verborgensten Winkel und rammte seinen Speer bis zum Anschlag in Sharen, seine Hoden klatschten gegen ihren Vanaehügel.


„Nimm sie ordentlich ran!“, rief einer.


„Reite die Hashka, bis sie winselt!“ Lautes Gelächter war die Antwort auf diese Aufforderung.


„Das mache ich ja“, keuchte Dorian und liess seine Hüften gegen den Ashk der Schwarzhaarigen krachen. Sein Prügel wurde in die gut geschmierte Hotshkë gedrückt, die ihn regelrecht einsaugte. Sharen stöhnte und hechelte, ihr fester Ashk drängte sich Dorian fordernd entgegen. Die schwache Göttin der Lust hatte sie geküsst und dem Söldner ausgeliefert.


„Dürfen wir auch mal drüber?“, fragte der Dritte.


„Nein“, presste Dorian hervor und schlug wieder zu. Langsam rötete sich der Ashk der Skyla noch mehr.


Die Zuschauer wurden immer zahlreicher, manche Männer hatten auch ihre Skylae dabei.


Dorian stützte sich schwer auf Sharen und stiess mit aller Kraft in sie, füllte sie aus, stopfte sie, benutzte ihre nasse Hotshkë, wie es die Drei Männlichen Götter vorgesehen hatten. In seinen Hoden zog es und die Lust brannte in ihm wie ein verzehrendes Feuer und er spürte, wie seine Weisse Gabe hochgepumpt wurde. Aber er biss die Zähne zusammen, denn er wollte den Männern ringsum noch mehr bieten. Mit beiden Händen krallte sich Dorian in Sharens Taille fest und zog die Skyla zu sich her. Diese warf den Kopf zurück und stöhnte ihre Lust laut heraus, sie konnte nicht mehr verbergen, wie es um sie stand.


„Gleich kommt es ihr!“, grölte einer und griff seiner Skyla an die Brüste, zwirbelte die harten Spitzen. „Nimm doch ihren Ashk!“


„Der kommt nachher an die Reihe. Nimm das, Hashka!“ Wieder versenkte sich Dorian bis zum Anschlag an der nassen Hotshkë, ein lautes Schmatzen war bei jedem Eindringen zu hören. Dorian griff nach den festen Brüsten, aber nur kurz, wieder umklammerte er die Hüften der Skyla und nahm Sharen ordentlich ran. Der schlanke Körper zitterte unter ihm und Labiasaft rann in grossen Mengen über seinen harten Pint. Wieder zog sich Dorian zurück, um Sharen einige Male auf den Ashk zu schlagen, bevor er wieder mit aller Kraft in ihre vor Lust zuckende Hotshkë hämmerte. Immer höher stieg Dorian der Saft, aber der Söldner hatte mit seiner Weissen Gabe anderes vor. Nach einigen letzten harten Stössen zog er sich zurück und versetzte Sharen ein paar Hiebe.


„Und jetzt den Ashk“, schrie einer und klatschte.


Dorian antwortete nicht, aber er spreizte Sharens Ashkbacken mit festem Griff. Das kleine Loch grinste ihn herausfordernd an und er spuckte darauf und verrieb das Gemisch aus Spucke und würzigem Labiasaft auf dem rosigen Eingang der besonderen Lust.


Die Männer ringsum klatschten, als der Nordländer etwas in die Knie ging und seinen steinharten und schmerzenden Tetus am süssen Ashkloch seiner bebenden Skyla ansetzte.


Zuerst gab der Schliessmuskel nicht nach, aber als der Söldner die junge Frau an der Taille packte und nicht gerade zimperlich nach hinten riss, fuhr der brennende Speer ins braune Loch.


Sharen stöhnte so laut, dass es beinahe wie ein Schrei klang, aber sie wehrte sich nicht. Heiss tropfte ihr Labiasaft auf Dorians Sack, der immer wieder gegen die nasse Spalte klatschte.


„Stopf ihr gehörig den Ashk!“


Dorian lachte gepresst und stiess mit dem Becken vor. Die Enge des Darmes war einfach unbeschreiblich und die Hitze drohte seinen Lustspender zu verbrennen. Nichts kam dem sphinunischen Verkehr gleich. Wenn es nach Dorian gegangen wäre, hätte man Sphinunas zum höchsten der Drei Männlichen Götter erklärt.


Die Skyla stöhnte tiefer als sonst, aber sie schwelgte unüberhörbar in den herrlichen Gefilden der Lust. Dorian spürte jetzt keinen Widerwillen mehr bei seiner Skyla. sie hatte sich der Natur ergeben und liess sich nehmen, wie es die Götter seit jeher gewollt hatten. Zoll um Zoll eroberte sich der Söldner ihren Darm, drang weiter in die lichtlosen Tiefen ein.


Sharen stöhnte wieder laut auf und drängte sich ihrem Tabar entgegen, dessen Lustspeer endlich bis zum Anschlag in ihrem Ashkloch steckte.


Dorian liess das Becken kreisen und weitete den engen Eingang, das Ausfalltor hielt ihn wie immer gnadenlos fest. Der Söldner hatte seine Skyla immer noch an der Taille umklammert und presste sie an sich, leider konnte er sich nicht weiter in sie bohren.


Schliesslich wich er so weit zurück, dass nur noch seine Eichel vom runzligen Loch umklammert wurde, aber er liess die schlanke Taille nicht los, atmete tief durch und stiess wieder zu.


Die Skyla wurde von diesem harten Stoss richtig durchgeschüttelt und schrie lustvoll auf.


Seine Hoden klatschten bei jedem unnachgiebigen Eindringen gegen den nassen Damm und Dorian keuchte, lange würde er sich nicht mehr beherrschen können, das spürte er. Die Hitze im Ashk der Skyla nahm zu und drohte, Dorians Lustspender zu versengen. Der Söldner knirschte mit den Zähnen, während er unablässig zustiess.


Der Schliessmuskel krampfte sich um den pulsierenden Schaft und Dorian konnte ein Stöhnen nicht mehr unterdrücken, aber er hörte nicht auf, die junge Frau zu nehmen, welche endlich mit einem Schrei kam und erschlaffte.


Dorian verzog leicht die Lippen. Wie schwach waren doch die Frauen! Sie brauchten nur genommen zu werden, um absolute Erfüllung zu finden. In ihrem natürlichen Bemühen, schwanger zu werden, vergassen sie jede Ehre, die sie vielleicht besessen hatten.


‚Sie haben keine’, dachte er und verpasste Sharen eine Ohrfeige, während er immer noch seine Lanze in ihr engstes Loch hineinjagte, ihren schlanken Leib pfählte, wie es die Drei Männlichen Götter von ihm verlangten. Die Weisse Gabe kochte hoch und Dorian keuchte, versuchte sich zurückzuhalten, aber nach einigen weiteren Stössen war es um ihn geschehen. Er schoss seinen heissen Saft in den braunen Kanal der immer noch vor Lust stöhnenden Skyla.


Sharen liess sich auf die Ellbogen herab und keuchte. Der Söldner zog sich aus ihrem unwürdigsten Loch zurück und versetzte ihr einige kräftige Hiebe auf den straffen Ashk, es klatschte ordentlich und die Zuschauer lachten. Dorians Spende lief zähflüssig aus Sharens sich langsam schliessendem Ashkloch.


Der Nordländer schloss seine Hose, dann griff er in Sharens Haare und zog die Skyla auf die Beine. Den Zuschauern ein Grinsen zuwerfend, schleifte er seine Gespielin mit sich.


Es dauerte nicht lange, bis die beiden die Herberge erreicht hatten und ungeduldig stiess Dorian seine Skyla vor sich die Treppe hinauf.


Im Zimmer angekommen, gab er ihr einen Schubs und sie liess sich auf die Knie fallen. Scottie lag auf dem Bett und streichelte selbstvergessen ihre nasse Spalte. Als die die beiden hereinkamen, setzte sie sich jedoch interessiert auf.


Dorians Lanze hatte sich längst wieder verhärtet, aber er hielt sich noch zurück, sie in Sharens herrlichen Mund zu stossen. Aus seiner Tasche holte er das das Skylae’draon und die Kopfhaube hervor. Letztere hatte nur zwei Öffnungen, eine für den Mund und eine für die Nase.


„Arme auf den Rücken“, befahl Dorian seiner Skyla, als er von hinten an sie herantrat.


Sharen gehorchte und der Söldner zwängte ihre Arme in den an einen übergrossen Handschuh erinnernden Skylae’draon, schnürte dann die Arme zusammen. Die Insulanerin stöhnte leise, aber Dorian achtete nicht darauf, er stülpte ihr sofort den Skylae’bran über den Kopf. Sharen stiess einen überraschten Laut aus und schüttelte den Kopf, aber Dorian befestigte die Haube am Halsband.


„Mund auf!“, befahl er. Der Schwarzhaarige öffnete seine Hose und schob seinen Prügel durch die Öffnung in Sharens Mund. Die Skyla gurgelte, aber sie nahm ihn auf, heiss und feucht schlossen sich ihre Lippen um den schmerzenden Schaft.


Dorian stiess mit den Hüften vor und versenkte seinen Tetus vollständig in der warmen Höhle. Wieder gurgelte Sharen. Der Söldner blickte zu Scottie hinüber, welche die beiden nicht aus den Augen liess. Ihre Hand war natürlich emsig zwischen ihren Beinen beschäftigt. Dorian grinste und legte die Rechte auf den Hinterkopf seiner Skyla und drückte ihr Gesicht noch näher an seine Lenden.


Der Tetus wurde von der engen Kehle hervorragend massiert und das vibrierende Halszäpfchen stimulierte den Krieger noch mehr. Sein Atem ging immer schwerer.


Sharen atmete nur flach, als ihr Tabar sie nach einer Weile aus seinem Griff entliess, keuchte sie erleichtert auf. Aber sofort fuhr der Tetus wieder in ihren Schlund. Dorian genoss es, seine Skyla für einmal fhellurantisch zu nehmen. Sharens geschickte Zunge umspielte den Schaft, umkreiste die Eichel und brachte den Söldner zum Stöhnen, besonders, als sie mit dem Bändchen spielte. Gleichzeitig saugte sie hart am Tetus.


Die Hoden des Söldners wurden an Sharens Kinn gedrückt. Bei jedem Stoss zog sich die Kehle um den harten Eindringling zusammen. Nun begann Dorian erst richtig, seine Skyla zu nehmen. Er gebrauchte ihren Mund genauso, wie er es mit ihrer Hotshkë gemacht hätte. Sein harter Tetus badete herrlich im Speichel der Skyla. Dorian schwelgte in den Gefühlen, die Sharen ihm bescherte. So aufmüpfig sie auch manchmal war, so gut konnte sie mit ihrem Körper umgehen und entschädigte ihren Tabar auf diese Weise.


Schmatzend glitten ihre Lippen über den Schaft.


Scottie befingerte sich immer noch. Dorian winkte sie herbei. Packards Skyla strahlte und hüpfte vom Bett, um sich neben die beiden zu knien. Dorian stiess noch ein-, zweimal zu, aber da er nicht in Sharens Mund spritzen wollte, zog er sich zurück


Ohne die Fesseln zu lösen drehte er seine Skyla um und liess sie zu Boden gleiten. Ihr Ashk ragte steil in die Höhe und als er ihr den Rock hochschlug, konnte er ihre beiden Löcher gut sehen. Die Schwarzhaarige war in einer hervorragenden Position, um genommen zu werden. Die Arme hatte sie immer noch auf den Rücken gebunden.


Einige Male liess Dorian seinen harten Pint durch die feuchte Spalte seiner Skyla gleiten, erst dann stiess er ins Ashkloch und entlockte Sharen ein tiefes Stöhnen. Der Hintereingang war herrlich heiss und die Enge einfach unglaublich. Dorian stöhnte und versetzte Sharen einige Hiebe auf den festen und verlockenden Ashk, was Sharen keuchend nach Luft schnappen liess. Sie unterdrückte einen Schrei. Immer tiefer glitt der Tetus in das unwürdige Loch und weitete es.


Es zog dem Söldner wie vorhin die Vorhaut nach hinten und er presste die Luft zwischen den Zähnen hervor, als sein bestes Stück wie Feuer zu brennen begann. Er stiess weiter in den braunen Eingang. Dorian gierte danach, Sharen sphinunisch zu nehmen.


Die Ashkmuskeln schrammten hart über seinen schon etwas lädierten Tetus, aber das war Dorian egal, er drängte sich in das Schmutzloch, erforschte es mit geschlossenen Augen, fühlte es nur, er musste Sharen ausfüllen, dieses Loch stopfen. Nicht unbedingt besamen, denn das hatte er schon, aber er wollte die Enge in vollen Zügen geniessen.


Endlich war er ganz in ihr. Der Ashk massierte ihn heftig und drückte den harten Eindringling zusammen, als wollte er ihn zwingen, seine Spende bereits jetzt zu verschleudern. Dorian biss die Zähne zusammen. Er zog sich zurück, trieb aber seinen Lustbohrer gleich wieder in das kleine Loch. Sharen stöhnte jetzt ununterbrochen und versuchte sich, immer noch blind, dem Krieger entgegenzudrängen. Das Skylae’draon machte es unmöglich. Dorian hämmerte jetzt ohne Unterlass in das niedliche Sphinunasloch, es klatschte laut, wenn ihre Unterleiber gegeneinander stiessen. Hart krallte Dorian seine Hände in Sharens Ashk und drückte ihn zusammen. Sharen stöhnte, besonders der Elbenhandschuh schien sie zu stören. Der Söldner grinste boshaft und drückte noch stärker zu. Sharens Stöhnen verriet ihm, dass er sie endgültig beherrschte.


Das Eindringen ging nun viel leichter und der Nordländer nutzte das weidlich aus. Rein und raus fuhr sein Tetus. Das runzlige Loch war nun gut geöffnet und schon leicht gerötet. Stoss um Stoss schüttelte Sharen durch, aber dann zog sich Dorian aus dem Ashk zurück, denn er wollte noch ein wenig die sicherlich nasse Hotshkë geniessen.


Sharen stöhnte vor Verlangen, als sie den Tetus endlich an jenem Eingang spürte, der eigentlich für den Akt vorgesehen war. Auch Dorian schloss mit einem Lächeln die Augen. Es war ein berauschendes Gefühl, weniger brutal und fordernd wie das andere Loch, aber genauso erregend.


Die nassen Labialippen glitten über den Schaft, ohne ihn kühlen zu können, die Hotshkë empfing in heiss und nass. Dorian stöhnte zufrieden auf, als er in diesen Brunnen der Lust einfuhr. In Sekundenschnelle wurde Sharen noch nasser und sie stöhnte ein leises Jaaah!“, hervor, verbiss es sich aber sogleich.


Spöttisch tätschelte der Kämpfer Sharen die Ashkbacken. Sie bewies mal wieder die lüsterne Natur der Frauen, die sie dem Manne untertan machten.


Sharen stöhnte und machte ihre Hotshkë absichtlich eng.


„Brave Skyla“, lachte Dorian und tätschelte wieder ihren Ashk, bevor er Scottie an den Haaren näher zog.


„Steck dieser Hashka zwei Finger in den Ashk“, befahl er rüde und packte die linke Hand der blonden Skyla, welche dem Befehl sofort nachkam. Aus brennenden Augen sah Dorian zu, wie die schlanken Finger das gerötete Sphinunasloch aufdrückten und hineinglitten. Er half etwas nach und stiess sie tiefer.


Sharen stöhnte wieder laut.


„Ja, das gefällt dir, nicht wahr, Hashka, so doppelt ausgefüllt zu sein?“, lachte Dorian wieder und knetete den straffen Ashk.


„Uhh, jaaah, Tabar!“, stöhnte Sharen und drückte sich dem Tetus und den Fingern entgegen. Die Hotshkë krampfte sich um Dorians zustossenden Hammer, jedes Mal, wenn der Hammer in die Labiagrotte einfuhr schmatzte es unüberhörbar, konnte aber Scotties Stöhnen nicht überdecken. Es machte Packards Skyla anscheinend wirklich heiss, in Sharens Hintertürchen herumzufingern.


Labiasaft troff über Dorians Tetus und rann aus der Hotshkë. Immer wieder jagte der Söldner seine pulsierende Fleischpeitsche in die nasse Leibesöffnung, er spürte, wie seine Säfte zu kochen begannen, aber da er noch nicht kommen wollte, zog er sich zurück.


Ohne ein Wort zu sagen, riss er Scotties Finger aus Sharens Ashk und rammte sie seiner Skyla in die immer noch tropfende Hotshkë


Sharen quiekte, noch lauter als er ihr seinen Tetus in den braunen Tempel schob und sich auf einen Schlag bis zur Hälfte in ihr versenkte.


„AAAAhh!“ Die Skyla wand sich unter ihm und atmete schnell, Noch ein Stoss und dann war Dorian in ihr, drängte sich bis zum Anschlag in den Leib.


‚Dieser Ashk ist einfach nur göttlich.’ Der Söldner keuchte und presste seine Hüften gegen Sharens bebenden Ashk. Dorian konnte Scotties geschickte Finger, die eifrig in Sharens Hotshkë spielten, spüren.


Sharen stöhnte und atmete immer schneller. Sie war auf dem Weg zu einem Höhepunkt und die beiden hörten nicht auf, sie zu verwöhnen, bis sie ihre Erlösung laut hinausschrie.


Ein letztes Mal wechselten sie das Loch. Dorian, dem der Saft zuvorderst stand, atmete schwer. Wieder fuhr sein Pint in die glitschige Hotshkë. Sharen schwebte schon wieder einem Höhepunkt entgegen und Scottie gab sich grosse Mühe. Ihre eigene Hotshkë lief aus und mit der freien Hand verwöhnte sie sich selbst.


Dorians Hoden zogen sich schmerzhaft zusammen. Immer schneller nahm er seine Skyla, welche immer lauter stöhnte. Sie schwitzte.


Der Söldner musste die Augen zusammenpressen, es klatschte jedes Mal laut, wenn sein Unterleib gegen den seiner Skyla stiess. Endlich pumpte es ihm die Sauce nach oben und er füllte die klatschnasse gierige Hotshkë.


Kaum hatte er abgespritzt, drängte er Scottie beiseite, und zog Sharen hoch. Rasch entfernte er die Haube. Das Gesicht seiner Skyla war nass von Schweiss und sie schnappte erleichtert nach Luft. Dorian ergriff ihr Skylae’dan und zog sie daran zum Bett hinüber. Scottie folgte ihnen unaufgefordert.


Dorian drehte Sharen auf den Rücken, nachdem er ihr den Skylae’draon abgenommen hatte, dann zerrte er sie grob soweit zur Bettkante hin, dass ihr Kopf überhing. Als der Söldner ihr den Tetus vor die Lippen hielt, öffnete Sharen brav den Mund und nahm ihn auf. Der Pint zuckte und Dorian stöhnte auf. Sharens geschickte Zunge an seinem besten Stück bescherte ihm die schönsten Gefühle.


„Saug mich aus Skyla!“, keuchte Dorian und griff nach den Brüsten der Schwarzhaarigen, um sie kräftig zu kneten. Sharen stöhnte laut. Dorian begann, in den Mund zu stossen und Sharen würgte, als er ihr rücksichtslos den Kopf gegen den Bettrahmen knallte.


Dorian musste schmunzeln, als er bemerkte, wie begierig Scottie das Geschehen beobachtete. Immer noch spielte sie unverhohlen mit ihrer Hotshkë. Der Söldner schüttelte den Kopf und zog an Sharen harten spitzen. Die Skyla schrie, aber der Laut wurde durch den Pint in ihrem Rachen erstickt. Ihr Kopf wurde immer noch hart gegen den Kasten des Lagers gepresst


Sie holte röchelnd Luft, als Dorian sich zurückzog, aber sofort fuhr die Lanze wieder in den Schlund ein. Speichel lief der keuchenden Skyla übers Gesicht und in die langen Haare. Dorian stiess bis in ihre Kehle vor, und genoss die zuckende Enge. Jedes Mal wenn er sich versenkte, schlug Dorians Sack gegen die Nase seines Spielzeugs.


Hart zwirbelte er ihre Knospen und brachte die Skyla zum Wimmern, aber in diesem Laut schwang auch grosse Lust mit. Sharen saugte härter am Prügel, der bis zur Wurzel in ihrem Mund steckte.


Dorian spielte weiter mit ihren Brüsten, bis seine Skyla laut stöhnend kam, dann beschleunigte er seine Stösse, jedes Mal knallte der Kopf der Schwarzhaarigen gegen den Bettrahmen, als er sie gnadenlos fhellurantisch nahm, aber immer wieder hielt er inne, um in ihr zu verweilen und liess sich von der Kehle massieren, besonders das Halszäpfchen, das seine Eichel reizte, liess ihn stöhnen. Er presste sich immer härter gegen sie, bis er Sharen endlich seinen Saft in den gierenden Rachen schoss.


Sharens flinke Zunge schnellte sofort um den erschlafften Prügel, um ihn zu säubern. Dann trat Dorian zurück und liess sich neben seiner Skyla aufs Bett sinken. Nachlässig griff in er in ihre Haarpracht um damit seinen Tetus zu trocknen.

***

Sie liessen die Frau zurück und verliessen die Räumlichkeiten.


Arwjena sah Packard an, dass er gerne etwas zertrümmert hätte. Wie hatten sie sich derart täuschen können? Dabei wusste sie noch immer nicht, ob sie die richtige Frau verfolgt hatten und diese ihnen entwischt war oder ob sie von Anfang an die Falsche hatten. Arwjena sprach ihn darauf an.


Er schüttelte den Kopf, überzeugt sah es jedoch nicht aus. „Ich glaube nicht, dass eine zweite Frau dort unten war. Sie hätte sich vor dir nicht verstecken können.“


„Wahrscheinlich nicht. Ich … ich kann es nicht sagen. Die Menschen sind für mich immer noch etwas unverständlich.


An einer Kreuzung blieb Packard stehen. „Wir sollten zurück in die Herberge. Scottie kann etwas erleben.“


„Sie kann doch nichts dafür.“


Arwjena erhielt einen Blick, der sie verstummen liess. Er als Mann durfte bestimmen. Die Götter der Menschen hatten die Frauen unterworfen und durften sie benutzen, wie es ihnen gefiel.


Er ging weiter und schlug eine Richtung ein, die nicht zur Herberge führte. „Ich will doch noch nicht zurück. Dorian sehen wir noch früh genug.“


Sie redeten nicht miteinander und die Stille zwischen ihnen war Arwjena willkommen. Sie schämte sich, dass sie sich derart hatte täuschen lassen. Ja, sie war noch neu in dieser Welt, aber es war nicht alles anders als dort, wo sie herkam.


Anscheinend musste sie sich doch mehr umgewöhnen als bisher erwartet. Sie fühlte sich unsicherer als je zuvor. ‚Bin ich eine gute Begleiterin für Packard oder will er wieder alleine unterwegs sein?’


„Ob Dorian mehr Erfolg hatte?“, fragte Arwjena, um ihren Gedanken zu entkommen und nicht unbedingt an Packard gewandt. Sie hörte die Leere in ihrer Stimme.


Dennoch gab der Söldner Antwort: „Er hält sich schon lange im Süden auf und kennt einige Leute hier in Ar Tarak. Gut möglich, dass er etwas herausgefunden hat.“


„Was gedenkst du als nächstes zu tun?“


Packard schwieg. Erst nach einer Weile öffnete er den Mund. „Wir müssen zuerst eine Spur haben. Ohne können wir nichts unternehmen.“


Zu ihrer Rechten entstand vor einem Gasthaus ein Getümmel. Eine nackte Frau kniete in der Skylastellung auf dem Boden und zwei Männer rangen um sie. Vorerst tauschten sie lediglich Beleidigungen aus, aber es würde nicht mehr lange dauern, bis die Fäuste flögen und der Geschlagene eine Klinge ziehen würde.


„Frauen haben eine unheimliche Macht über unsereins“, bemerkte Packard und zog Arwjena in den Schatten einer Hausecke. „Ihre Schönheit verzaubert jene, die schwach im Geiste sind. Wenn zwei Männer die Gleiche wollen, ist Totschlag keine Seltenheit und gilt nicht als Mord.“


„Meinst du, dort drüben wird jemand sterben.“


„Mit grösster Wahrscheinlichkeit oder zumindest stark verletzt. Nur die Muskeln und das Gebot der Götter sorgen dafür, dass die Männer über den Frauen stehen.“ Er brach ab und schien nachzudenken. „Es gibt Ausnahmen. Jemand wie Scottie ist nie eine Bedrohung für die Männer, weil sie nicht auszunutzen weiss, was Labia ihr gegeben hat.


Arwjena blieb stehen. Eine dunkle Wolke zog auf. „Merkst du es auch?“


Packard krauste die Augenbrauen. „Was denn?“


„Etwas … ich habe das Gefühl, diese Aura zu kennen. Ich fühle sie immer deutlicher.“ Sie zog sich tiefer in den Schatten zurück, konnte den Platz vor ihnen nur noch zur Hälfte überblicken, was vor der Taverne geschah, wusste sie nicht.


Packard zog sein Schwert. Sie spürte die Macht Adhavaans und fühlte sich sogleich etwas stärker. Das Gefühl der Gefahr, einer Bosheit, die über das Land fegte wie ein Sturm, hatte Bestand. Arwjena wusste nicht, woher es so plötzlich heranpreschte.


Bis sie in Sicht kamen.


Vier schwarzgewandete Gestalten mit spitzen, hohen Kapuzen. Es schien, als würden sie das Licht aufsaugen und die Abendstimmung in Dunkelheit verwandeln. Schwertergeklirr war zu hören, der Kampf vor dem Gasthof hatte begonnen.


Die Verhüllten folgten der Strasse, als sei es ihnen einerlei, dass sie gesehen wurden. Sie schienen nichts zu fürchten und Arwjena spürte, dass nur wenige ihnen etwas anhaben konnten und noch weniger es wollten. Dazu musste sie nicht wissen, welche Waffen sie trugen oder wie ihre Kämpfe geendet hatten. Jeden einzelnen hatten sie gewonnen und ihre Haltung verriet, dass sie nicht wenige bestritten hatten. Sie wussten, was sie taten.


Arwjena schaute in den Stein.


Packard genügte es zu sehen, dass er rote Punkte zeigte. „Wir sollten ihnen nachsetzen. Herausfinden werden wir auf jeden Fall etwas.“


„Es sind die gleichen Leute, die mich damals entführt haben“, keuchte Arwjena und nahm einen Pfeil unter ihrem Mantel hervor. „Wenn sie uns sehen, können wir bloss noch fliehen.“


Er küsste sie auf den Mund. „Sie werden uns nicht sehen, vertraue mir. Eine Elbin entdeckt niemand, der es nicht sollte und ich habe Erfahrung im Verstecken.“ Er wartete ihre Antwort nicht ab, verliess die dunkle Ecke. Mit einigen grossen Schritten erreichte er das nächste Haus und forderte Arwjena mit einer raschen Handbewegung auf, ihm zu folgen.


Jegliche Befürchtung, dass sie vielleicht doch entdeckt würde, stellte sich als unbegründet heraus. Sie bewegte sich mit der Eleganz ihres Volkes und nur der Wind liess sich noch weniger erfassen.


Hinter Säulen, die den Eingang des Gebäudes vom Platz abtrennten, folgten sie den schwarzen Gestalten. Adhavaan summte und trieb den Söldner vorwärts, ohne ihn zu hetzen.


„Wir kennen sie“, sagte Arwjena.


„Ich habe gegen ihren Anführer gekämpft“, sagte Packard, ohne seine Aufmerksamkeit von den schwarz Vermummten zu lösen. „Wir müssen bereit sein zu kämpfen. Es ist nicht mein Vorhaben, aber wenn wir entdeckt würden, gäbe es kein Entrinnen. Er hat mir Paroli bieten können, doch nun führe ich ein Elbenschwert.“


„Vertraue nicht darauf“, mahnte ihn Arwjena. „Wir können nicht wissen, mit welchen Waffen sie kämpfen.“


Noch waren ihre Befürchtungen grundlos. Die Schwarzen scherten sich nicht darum, ob ihnen jemand folgte und Packard versuchte näher heranzukommen. Sie blieben auf der breiten, beinahe ausgestorbenen Strasse mit den hohen, prächtigen Gebäuden zu den Seiten. Es war, als würden sie sich hier wohl fühlen. Arwjena konnte sich keinen Reim darauf zu machen und mit raschen Schritten machte sie etwas Boden auf sie gut.


Sie redeten kein Wort miteinander. Wenn auch nur ein Wort fiele, würde sie es über das Gefühl der Gefahr hinweg spüren. Ein Pfeifen hatte sich in ihren Ohren eingenistet und es ging nicht vorbei. Die Elbin atmete tief und auch wenn sich ihre Anspannung etwas verflüchtigte, löste sie sich nicht gänzlich.


Packard wurde unvorsichtig. Er ging hinter den Vermummten her, ohne sich zu verstecken, aber sie blickten nicht nach hinten. Arwjena war sicher, dass sie spüren würde, wenn ihr jemand folgen würde. Vielleicht wussten es die schwarzen Gestalten und liessen sich bloss nicht anmerken, um dann unvermittelt zuzuschlagen. Arwjena strich über die Federn des Pfeils, den sie zusammen mit dem Bogen in der rechten Hand hielt.


Nun liess sich Packard zurückfallen und gesellte sich wieder zu ihr. Er schnaubte. Sie spürte, dass er gerne wieder näher herangegangen wäre. „Sie haben kein Wort miteinander gesprochen“, sagte sie ihm und er nickte.


„Ich bin überzeugt, dass es sich um die gleichen handelt, die dich entführt haben.“


Arwjena nickte. Sie war seiner Meinung, allerdings verspürte sie nicht den Drang, sich zu rächen. Es hatte nichts damit zu tun, dass Rache den Elben nichts bedeutete. Es war der falsche Zeitpunkt, etwas gegen die Unbekannten zu unternehmen. Zu zweit würde es sehr schwierig sein, sich gegen sie zu behaupten. Obwohl es Menschen waren, konnten sie Arwjena in Bedrängnis bringen. Die dunkle Aura liess sie an nichts anderes mehr denken.


Die Elbin zog Packard zur Seite in einen dunklen Winkel und presste den Söldner gegen die Wand.


Keinen Augenblick zu früh.


Die Verhüllten bogen in eine Nebengasse ein und der letzte warf einen Blick zurück. Arwjena und Packard warteten, bis die Elbin die anderen kaum mehr spürte. Mit einigen weiten Schritten erreichte sie die Gasse und sah vorsichtig um die Ecke.


Niemand war zu sehen. Packard kam herbei, doch auch er schien nichts Verdächtiges zu entdecken. „Kehren wir zurück?“, fragte Arwjena.


„Wir müssen Dorian von unserer Entdeckung berichten. Rasch. Wir sollten keine Zeit verlieren.“

Arwjena kam sich noch immer beobachtet vor. Ohne den Kopf zu drehen, blickte sie sich um und sah auch kurz auf den Stein. Sie konnte nichts feststellen, das aussergewöhnlich war. Die Menschen schienen ihren eigenen Geschäften nachzugehen. Einige hatten es eilig, jedoch nur Männer ohne Frauen. Die anderen flanierten durch die Strassen und Gassen, die sich langsam aber sicher füllten.


Die Nacht brach herein, doch dunkel wurde es in Ar Tarak nicht. Fackeln an den Häusern und Feuerbecken in der Mitte von breiten Strassen erhellten die Stadt fast so, als sei es Tag. Die Besucher des Skylae’mar men Eduradan kehrten hinter die Mauern zurück und vergnügten sich auf den Plätzen mit ihren neuen Skylae oder genossen vielleicht wieder einmal eine wohlbekannte.


Packard zog sie zur Seite in eine Nebenstrasse. „Verfolgt uns jemand?“, fragte er und liess seinen Blick schweifen.


„Ich spüre nichts.“ Sie nahm Aleistars Stein hervor und sah hinein. „Auch er zeigt nichts.“


„Gut. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass uns jemand auf den Fersen ist. Es wäre fatal, wenn die Falschen unseren Aufenthaltsort wissen.“ Er schritt voraus und bald erreichten sie die Taverne. Die Schankstube war nicht nur überfüllt, die Gäste nahmen sogar draussen Platz und wurden von den leicht bekleideten Skylae bedient.


Packard zeigte kein Interesse an ihnen. Arwjena sah nur, dass er nach Dorian Ausschau hielt, doch auch sie konnte ihn im Trubel nicht ausmachen. Sie wurde angerempelt, reagierte allerdings nicht, sondern suchte sich weiter den Weg zwischen den Stühlen und Tischen hindurch.


„Mehr Absante!“, rief jemand und gleich mehrere Stimmen schlossen sich ihm an.


„Will sich jemand mit meiner Alt-Skyla vergnügen?“, fragte ein Mann gleich neben Arwjena. Die Elbin schaute nach, ob die Frau wirklich schon älter war. Wenn es tatsächlich um jene am Boden zwischen den Beinen des bärtigen Mannes mit nacktem Oberkörper ging, verstand Arwjena nicht, warum er sie Alt-Skyla nannte.


In der Schankstube drückten sie sich der Wand entlang zur Treppe. Auf der sechsten Stufe blieb Packard stehen und liess seinen Blick schweifen. Arwjena schloss sich ihm an, aber von Dorian entdeckte sie keine Spur. Das war keine schlechte Nachricht.


Als sie eintraten, löste sich Dorian gerade von Sharen und schubste sie vom Bett. Sie sah mitgenommen aus und der Kämpfer befriedigt. „Ich nehme dich nachher noch einmal. Murjad udh Ashkal-Khamsin muss gar nicht meinen, er könne den ganzen Spass haben. Du wirst dich morgen so schlecht fühlen, dass er keine Freude an dir haben wird.“


„Was ist vorgefallen?“, fragte Packard.


Dorian berichtete von seinem Treffen mit Murjad ukh Ashkal-Khamsin und was die Bedingung des Mittelmannes war, ihn zu Reqsaf u Qaraf-Soleimou zu lassen. „In dieser Nacht werde ich Sharen richtig hart nehmen. Ich will Murjad den Absante versalzen. Und wie ist es euch ergangen?“ Er beugte sich hinab und packte Sharen am Halsband. Der Mundspreizer hielt ihr Maul weit geöffnet und gerade stiess Dorian hinein, als sei es eine Hotshkë.


Packard überliess es Arwjena, von der falschen Hashka zu berichten. Sie liess nichts aus und der Narbige verzog immer wieder das Gesicht.


„Das ist aber noch nicht alles“, ergänzte Packard, kaum hatte Arwjena geendet. Sie befreite sich von dem Mantel und strich sich über das Kleid. Es war dunkelgrün und mit goldenen Fäden durchsetzt. Um den Hals war es weit ausgeschnitten und liess den Ansatz der Brüste frei.


Arwjena seufzte schmerzlich. Sie spürte die Aura der Boshaftigkeit noch immer. „Auf dem Rückweg sind wir vier vermummten Gestalten begegnet. Sie haben uns nicht gesehen und darüber bin ich froh. Unser erstes Aufeinandertreffen mit ihnen hat gezeigt, dass sie im Kampf niemanden zu fürchten brauchen.


Dorian blinzelte und plötzlich schien er zu begreifen, wen Packard meinte. „Redest du etwa von den Männern, die dich entführt haben?“


„Sie sind zurück.“


Dorian schubste Sharen von sich und stand auf. Sogleich sank er wieder auf das Bett zurück. „Was dies zu bedeuten hat?“, fragte er zu den anderen, halb zu sich.


„Wir müssen auf jeden Fall äusserst vorsichtig sein. Sie dürfen uns nicht sehen und auch nicht erfahren, dass wir hier sind.“ Packard lenkte seinen Blick zu Arwjena herüber. „Es darf nicht einmal ein Gerücht entstehen, dass sich eine Elbin in Ar Tarak aufhält. Sie würden die richtigen Schlüsse ziehen.“


Dorian machte eine zustimmende Handbewegung. „Wenn sie so gescheit sind, wie sie kämpfen können, befürchte ich, dass du Recht hast. Wir werden uns von ihnen fern halten.“


„Wenn wir es denn können.“


„Wie meinst du das?“, fragte Dorian seinen Söldnerkumpan.


„Ich frage mich, ob es Zufall ist, dass sie gerade jetzt wieder erscheinen.“ Er ging zum einzigen Fenster und schloss die Läden. „Es ist beunruhigend, dass sie dann auftauchen, wenn Gerüchte über einen Angriff und den Gesundheitszustand des Ejads umhergehen.“


„Du denkst, sie könnten etwas damit zu tun haben? Hm, das gefällt mir nicht, aber es scheint mir nicht sehr weit hergeholt.“


„Wir müssen so rasch wie möglich zum Ejad gelangen und uns vergewissern, dass alles so ist, wie es sollte.“ Packard wirkte unruhig und das obwohl er sonst das Gegenteil war.


„Ich befürchte, dass wir in Ar Tarak mehr zu tun bekommen, als wir erwartet haben“, sagte Arwjena leise.


Dorian lehnte sich nach hinten und stiess ein Stöhnen aus. Von Lust war jedoch nichts herauszuhören. „Ich wollte mich nur vergnügen, den Skylae’mar men Eduradan geniessen und einige Frauen ausprobieren. Unser kleiner Ausflug in den Aphel Oath hat viel mehr Kraft gekostet, als wir uns bewusst sind.“


‚Mir ist es bewusst. Die Erholung dauert noch an.’ In der Nähe der Schwarzen war das Gefühl des Aphel Oath wieder aufgekommen, wenn auch nur ganz leicht. Jetzt, da sie darüber nachdachte, kam Beklommenheit in ihr auf, Schwärze drängte sich in ihr Herz und es war angenehm, Dorians Stimme wieder zu hören.


„Ich werde euch aber beistehen“, sagte der schwarzhaarige Kämpfer und zog Sharen wieder zu sich. Der Skyla schienen sämtliche Knochen zu schmerzen. „Allerdings möchte ich morgen in die Arena. Es werden nicht nur Kämpfe gezeigt, es kommt auch zu einer Wasseraufführung. Die Arena wird geflutet und man bekommt Meeresungeheuer zu sehen. Das gibt es nur einmal im Jahr, stets während des Skylae’mar men Eduradan.“


Arwjena erkannte, dass sich Packard im ersten Moment dagegen aussprechen wollte, doch er entschied sich anders. „Wir werden höchst vorsichtig sein müssen.“

Kapitel 4

Sharen sah am nächsten Morgen ziemlich erledigt aus. Brav gab sie Dorian einen Tarakischen Kuss, aber sie hatte keinen Schwung und blickte ziemlich trübe drein. ,Murjad udh Ashkal-Khamsin wird keine grosse Freude an ihr haben‘, dachte der Söldner und schloss grinsend die Augen. Sanft glitten die Lippen der Skyla über seinen harten Schaft, die geschickte Zunge spielte mit der Eichel, umkreiste sie und zupfte am Bändchen.


Dorian stöhnte auf und genoss die gekonnte Massage. Aber bald hielt er es nicht mehr aus, er musste sich von seiner morgendlichen Erregung befreien. Er begann zuzustossen und schliesslich füllte er Sharens Mund mit seinem Lustsaft.


Die schwarzhaarige Skyla schluckte gehorsam, dann sprang sie vom Bett und kniete sich hin, während sich Dorian anzog.


‚So fügsam heute? Vielleicht hat ihr die Nacht gefalllen.’ Der Söldner strich ihr über den Kopf.


Packard und Arwjena waren bereits auf. „Wann kommt denn dieser Murjad?“, knurrte der narbige Söldner.


„Bald“, erwiderte Dorian. „Ich warte hier, ich will schliesslich dabei sein, wenn er sie nimmt.“


„Na, gut, wir frühstücken kurz. Scottie, du bleibst hier.“


„Aber ich habe Hunger!“, protestierte die Blonde.


Packard gab keine Antwort, aber Arwjena ging vor der Skyla auf die Knie. „Ich werde dir etwas bringen.“ Der Söldner schnaubte nur, aber er verbot es Arwjena nicht.


Die beiden waren schon eine Weile fort, als es klopfte. Wie erwartet war es Murjad udh Ashkal-Khamsin, er war in schlichtes Schwarz gekleidet, wohl um nicht aufzufallen.


Dorian bat den Taraker zähneknirschend herein und wies auf Sharen. „Da ist meine Skyla. Nehmt sie, sie ist einstweilen Euer. Wie gesagt bin ich dabei und wenn Ihr sie ungebührlich behandelt, verlasst Ihr dieses Zimmer nicht lebend.“


„Ich werde sie nur etwas hart nehmen, sonst geschieht ihr nichts“, beteuerte Murjad und befahl Sharen knien zu bleiben und die Skyla machte sich gleich daran, dem Gast einen Tarakischen Kuss zu verpassen.


Dorian liess sich auf Packards Bett fallen und zog Scottie zu sich heran. Diese wäre nicht sie selbst gewesen, wenn sie nicht sofort die Finger um Dorians Tetus geschlossen hätte. Der Söldner nahm die Skyla auf den Schoss und begann, an ihren harten Spitzen zu knabbern, während Scottie immer noch mit seiner langsam erwachenden Lanze spielte. Schnell und geschickt fuhr ihre Hand auf und ab.


Von drüben kamen laute schmatzende Geräusche und Dorian warf einen Blick hinüber, bevor er sich wieder Scotties Kieselsteinchen zuwandte. Scottie stöhnte hell und bewegte sich auf seinen Knien. Ihre Säfte überschwemmten Dorians Schoss.


Die blonde Skyla glitt zu Boden und senkte den Kopf, um den mittlerweile schmerzenden Tetus in den Mund zu nehmen.


Dorian zog ihren Kopf ganz nah an seine Lenden, während er zusah, wie sich Sharen auf den Knien herumdrehte und den Göttern darbot. Mit kräftigem Griff teilte der Taraker ihre Ashkbacken und besah sich ihr hinteres Loch.


„Ihr könnt sie selbstverständlich sphinunisch nehmen“, ermunterte Dorian Murjad udh Ashkal-Khamsin, welcher kurz herüberblickte und nickte.


Scotties Kopf ging auf und nieder, bis Dorian fand, dass es genug sei. Während Murjad in Sharens Sphinunasloch eindrang, zog der Söldner Scottie wieder auf seinen Schoss. Die Skyla wandte ihm das Gesicht zu, als sie sich auf dem harten, verlangend gereckten Tetus niederliess und ihn in sich aufnahm. Sie stöhnte inbrünstig auf und bewegte sich wohlig, während Sharen drüben vernehmlich mit den Zähnen knirschte. Murjad schien nicht sehr zimperlich zu sein.


Scotties Hotshkë war schön eng und molk den harten Eindringling. Dorian blickte über ihre Schulter und liess das Geschehen auf dem anderen Bett nicht aus den Augen. Murjad steckte mittlerweile mit seiner ganzen Länge in Dorians stöhnender Skyla, welche auf die Ellbogen herabgesunken war. Trotzdem zeigte sie sich heute von ihrer besten Seite und drängte sich dem Mann fordernd entgegen.


Scottie fuhr nun auf und nieder, ritt den Söldner und pfählte sich selber immer wieder mit seiner ganzen Länge.


Sharens Stöhnen wurde lauter, als der Taraker seine Stösse beschleunigte und sie hart benutzte. Auch er schien Sphinunas leidenschaftlich zu verehren.


Dorian grinste und stiess von unten in Scotties schmalen, willigen Leib, was die Blonde immer wieder laut aufstöhnen liess. Sie hielt sich an den Schultern des Söldners fest, den Kopf zurückgeworfen, die Augen in Ekstase verdreht.


Murjad schien sich in Sharen zu verströmen, denn er grunzte laut und stiess noch härter zu. In Sharens Stöhnen mischte sich Schmerz, aber Dorian schritt nicht ein. Das würde seine Skyla schon aushalten. Er beugte sich vor, um Scottie zu küssen. Die Blonde erwiderte den Kuss mit der ihr eigenen Leidenschaft. Dorian hingegen blieb zurückhaltend. Scottie war Gefühle nicht wert.


Ein erleichtertes Aufstöhnen verriet, dass der Taraker nun tatsächlich gekommen war. Er stiess noch einige Male zu, bevor er sich aus Sharens braunem Sphinunastempel zurückzog.


Dorian nickte zufrieden, als Murjad um die Skyla herumging und ihr auffordernd den Tetus vor die Lippen hielt. ‚Genau so muss diese Hashka behandelt werden’, dachte er, ‚sie muss immer wieder daran erinnert werden, welch niedriges Geschöpf sie ist.’


Scottie fuhr nun schneller auf und ab, es schmatzte vernehmlich, wenn Dorians Tetus in die überaus nasse Hotshkë stiess. Der schlanke Körper der Skyla bewegte sich immer hastiger auf Dorians Knien. Dorian griff mit der einen Hand nach ihren etwas zu kleinen Brüsten und spielte mit den harten Spitzen, zwirbelte sie und zog an ihnen, bis Scottie vor Lust und Schmerzen zugleich aufstöhnte. Wieder liess sich die blonde Skyla auf den harten Pfahl fallen. Dorians freie Hand wanderte nach unten und fand Scotties Perle. Sie hatte sich verhärtet und die Skyla atmete stossweise. Jedes Mal wenn der Söldner dagegen schnippte, schrie sie auf und wand sich auf seinem Schoss.


Sharen würgte und Dorian blickte hinüber. Seine Skyla hatte gehorsam Murjads Tetus bis zum Anschlag in den Mund genommen und gab dem Gast einen gekonnten Tarakischen Wurzelkuss. Sie rang nach Luft, aber sie machte ihre Sache anscheinend sehr gut, denn Murjad stöhnte laut und drängte sich ihr entgegen. Speichel lief in Bächen über ihr Kinn. Ihrem Gesicht war nicht anzumerken, was sie davon hielt, dass der Tetus eben noch in ihrem Ashkloch gesteckt hatte. Brav verwöhnte sie den Gast ihres Tabars, welcher den Kopf zurückgelegt und voller Genuss die Augen geschlossen hatte.


Immer wieder drückte Dorian Scotties Brustwarzen schmerzhaft zusammen, aber die Skyla reagierte so, wie er erwartet hatte. Natürlich verzog sie das Gesicht, aber auch Lust liess ihren mageren Körper erbeben und ein frischer Schwall ihres scheinbar unerschöpflichen Labiasekrets nässte Dorians Schoss. Er grinste. ,Diese Skyla ist so unberechenbar wie ein kaputtes Wagenrad’, dachte er zufrieden, wenn er auch eine Spur Verachtung empfand. Er stiess weiter von unten herauf zu, während sich Murjad noch einmal vollständig in Sharens so weichen Mund versenkte.


Wieder gurgelte Sharen und ihr Gesicht lief rot an. Ihre Augen traten kurz hervor, doch dann hatte sie sich wieder vollkommen in der Gewalt und liess sich phellurantisch nehmen, wie es sich gehörte. Dann zog sich der Taraker zurück und bot Sharen seinen Sack zum Lecken an. Die Skyla folgte der deutlichen Aufforderung und leckte an den Bällen.


Dorian, dem der Saft immer höher stieg, stiess immer härter in Scotties enge, aber sehr nasse, Hotshkë. Die Skyla erlebte einen weiteren Höhepunkt, der sie durchschüttelte, dann war Dorian an der Reihe.


Die Hände in Scotties Brüste gekrallt, jagte er der blonden Skyla seine Weisse Gabe in die gierige Leibesöffnung.


Murjad udh Ashkal-Khamsin packte Sharen und warf sie aufs Bett, wo sie mit weit gespreizten Beinen auf dem Rücken landete. Schon drängte er sich an sie heran und liess seinen harten Tetus in ihre Labiaspalte fahren. Dorians Skyla stöhnte auf.


Der Söldner hatte noch nicht genug. Zuzusehen, wie seine stolze Sharen so benutzt wurde, erregte ihn ungemein und so warf er Scottie zu Boden, wo sie gehorsam liegen blieb. Schon hatte er sich mit dem Gesicht zu ihrem kleinen knackigen Ashk über sie gekniet. Zuerst versetzte er ihr zwei drei harte Hiebe. Scottie schrie leise auf. Als sich ihre Backen leicht röteten, war Dorian zufrieden. „Nun sind wir dran, Sphinunas zu ehren“, meinte er nur.


Scottie gab keine Antwort und während Sharen drüben auf dem Bett aufstöhnte beugte sich Dorian vor. Mit beiden Händen packte er Scotties Ashkbacken und zog sie grob auseinander. Die Kerbe dazwischen lockte ihn und endlich gab sie ihr kleines Geheimnis preis. Das niedliche runzlige Loch schien nur auf einen harten Tetus zu warten.


‚Nur noch kurz und dann kriegst du, was du willst’, versprach Dorian dem süssem Sphinunasloch, bevor er sein Gesicht in die Spalte presste. Seine Zunge huschte über das kleine Loch, umkreiste es immer wieder, bevor sie der Spalte bis zur Hotshkë folgte. Scottie stöhnte und kicherte zugleich, es musste sie grauenhaft kitzeln, trotzdem stiess sie mit ihrem knackigen Ashk zu, drängte sich Dorian entgegen. Der Söldner saugte am Ashkloch, das zwar etwas herb schmeckte, aber mehr nicht. Genüsslich leckte er diesen unwürdigen Eingang, saugte immer wieder daran.


Scottie stöhnte und wieder floss ihre Hotshkë über. Immer fester saugte er am zuckenden Sphinunasloch, bis Scottie lustvoll aufstöhnte. Fordernd kam ihr kleiner runder Ashk hoch und presste sich in Dorians Gesicht. Ihr Ashkloch zu verwöhnen war einfach herrlich, der schlanke Leib unter dem Söldner erbebte und das Wimmern, das die Blonde ausstiess, kündete von grosser Lust. Ihr Körper schlotterte regelrecht und die Skyla versuchte, die Beine noch weiter zu spreizen. Dorian bedauerte, dass er in dieser Stellung Scottie nicht näher kommen konnte.


Kurz blickte er auf und beobachtete, wie Murjad Sharen wieder und wieder nahm, sich ganz in ihr versenkte und ihre Tiefen auskostete. Jedes Mal stöhnte er laut auf.


Sharen zeigte sich heute von ihrer besten Seite und Dorian vermutete aus Erfahrung, dass sie ihre Hotshkë ziemlich gekonnt einsetzte, um Murjad zu reizen und fordern.


Mit einem abschliessenden Kuss und einem klatschenden Hieb auf Scotties Ashk drehte sich Dorian herum. Rasch brachte er seinen Tetus in Position und drückte zu. Das gut vorbereitete Sphinunasloch gab sofort nach und das wunderbar heisse und enge Loch nahm den Pint in Empfang. Dorian stöhnte laut, während er Scottie unter sich begrub und ganz in ihr Hintertürchen versank.


Murjad hatte Sharen unterdessen auf den Bauch gedreht, benutzte aber immer noch ihre Hotshkë.


Der Söldner stiess mit kurzen, aber umso härteren, Stössen in Scotties braunes Loch, genoss das Gefühl, als es ihm die Vorhaut nach hinten zog und seine Eichel über die rauen Darmwände schrammte. Endlich war er ganz in Scottie. ‚Es geht einfach nichts über ein hübsches heisses Sphinunasloch’, dachte er und zog sich zurück, um sofort wieder zuzustossen.


Scotties Stöhnen, immer wieder von schmerzlichem Wimmern unterbrochen, wurde lauter und sie bockte Dorian entgegen, wollte ihn offensichtlich ganz in ihrem glühenden Ashk spüren. ‚Ob er auch so kribbelt wie ihre Hotshkë? Na, wenn du willst, dann nimm das!’


Der Skyla stockte der Atem, als der pulsierende Tetus ohne viel Rücksicht in ihr Schmutzloch fuhr und es weitete. Dann stöhnte sie langgezogen und ungehemmt, während Murjad Sharen mit klatschenden Stössen penetrierte. Sharens Stöhnen stand dem Scotties in nichts nach.


Unablässig jagte Dorian seinen steinharten Tetus in das zuckende Loch, das ihn so fordernd molk. Dorian krallte sich in Scotties Schultern fest, während er die Skyla benutzte. Da er heute bereits zweimal gekommen war, konnte er sich etwas Zeit lassen. Feuerströme schossen von seiner Mitte in alle Extremitäten und die Fingerspitzen kribbelten.


Der Darm krampfte sich immer wieder um den zustossenden Tetus und massierte ihn hart und unnachgiebig, aber Dorian biss auf die Zähne. Er sah auf, als Murjad seinen Abgang hatte und sich neben Sharen sinken liess. Immer noch hämmerte der Söldner in Scotties schmalen Ashk, stopfte ihren Darm bis zum Anschlag. Sein Sack klatschte gegen den nassen Damm.


So ging das noch eine Weile, bevor sich der Nordländer in Packards Skyla ergoss und ihren Ashk mit seiner heissen Spende füllte.


Langsam erhob sich der Söldner. Scottie blieb schwer atmend auf dem Bauch liegen. „Ich hoffe, Ihr konntet meine Skyla geniessen“, wandte sich Dorian mit gespielter Höflichkeit an seinen Gast.


„Sehr, aber ich vermute, dass sie nicht gerade taufrisch war.“ Ob sein Lächeln verständnisvoll oder enttäuscht war, konnte Dorian nicht genau sagen, auf jeden Fall hatte Dorians ausgiebige Benutzung der Skyla ihre erhoffte Wirkung gehabt.


„Das bedaure ich sehr“, log er. „Aber ich habe sie nicht über Gebühr beansprucht. Also, wie sieht es jetzt aus? Darf ich zu Reqsaf u Qaraf-Soleimou?“


„Ich habe mich bereits bei ihm für Euch verwendet und er erwartet Euch im Laufe des Vormittags. Ich danke Euch für die Erfahrungen, die ich machen durfte. Hier, mit diesem Siegel empfängt Euch Qaraf-Soleimou.“


„Es war mir eine Freude“, versicherte Dorian mit einem falschen Lächeln und geleitete den Taraker zur Tür. Sie verabschiedeten sich, dann ging der Söldner zu seiner Skyla hinüber und nahm sie in den Arm, um mit ihr zu spielen, während er auf Packard und Arwjena wartete.

***

Arwjena spürte eine Veränderung. Die Leute in dieser Gegend der Stadt waren anders. Bei ihnen schien sich nicht alles um den Skylae’mar men Eduradan zu drehen. Dabei hatten Packard, Dorian und die Elbin das Quartier von Reqsaf u Qaraf-Soleimou noch nicht erreicht. Laut Dorian würde es zu erkennen sein, wenn sie es betraten.


„Ich hoffe, dieser Kerl, dem du Sharen gegeben hast, hat sich keinen Spass erlaubt. Ich würde ihn töten.“


„Nein, Packard, ich denke nicht. Hätte ich Sharen sonst hergegeben? Qaraf-Soleimou empfängt niemanden, den er nicht kennt. Ich bin zwar einmal bei ihm gewesen, aber ich denke nicht, dass es reichen würde, um ein Treffen mit ihm auszuhandeln.“


„Er scheint Angst zu haben“, stellte Packard fest.


„Vielleicht, jedenfalls ist sein Respekt gross, denn er ist einst ein Mann des Ejads gewesen, aber sie haben sich zerstritten. Beide lieben die Stadt, deshalb hätte Qaraf-Soleimou sie verlassen müssen, aber er wollte nicht. Stattdessen hat er sich heimlich niedergelassen und seinen Stadtteil aufgebaut. Es ist zu einigen Kämpfen zwischen den Männern gekommen, aber der Ejad hat schliesslich eingesehen, dass er Qaraf-Soleimou nicht vertreiben kann, ohne einen kleinen Krieg zu riskieren.“


„Sind seine Leute so anders, als der Rest der Ar Taraker?“, erkundigte sich Arwjena.


„Die beiden Gruppen kommen miteinander aus. Sie respektieren sich und was die Ansicht über die Frauen angeht, unterscheiden sie sich nicht. Fremde werden im Quartier von Qaraf-Soleimou misstrauisch beäugt und stehen unter Beobachtung. Ich warne euch, tut nichts Unüberlegtes. Zieht auf keinen Fall die Waffen, egal, was kommt. Es wird nichts helfen und wir können nicht mehr auf die Unterstützung Qaraf-Soleimous hoffen.“


„Wir haben verstanden“, sagte Packard. „Ich hoffe, er hilft uns auch wirklich.“


„Das hoffe ich auch. Es hat geschmerzt zuzusehen, wie Murjad Sharen nimmt. Dieser verdammte Bastard hat genau gewusst, wie viel er verlangen kann. Wenn ich ihm wieder einmal begegne, bekommt er etwas zu hören.“


Als das Tor in Sicht kam, verstand Arwjena, warum es hiess, das Salmarat-Quartier sei eine Stadt in der Stadt. Eine Mauer bestehend aus Häusern umgab es. Einst hatten zahlreiche Wege hineingeführt, aber Steinblöcke verhinderten inzwischen den Zutritt an einem anderen Ort als am Tor.


Es war ein schmaler Durchgang zwischen den Häusern und wies zwei Flügel auf, die nach aussen schwangen. Arwjena zählte ein halbes Dutzend Wachen alleine beim Zugang zum Viertel und weitere in den Häusern. Fenster gab es erst mehrere Mannshöhen über Boden und einige Gebäude waren zu Türmen ausgebaut worden.


Sie spürte offene Ablehnung, als die Wachen erkannten, dass die kleine Gruppe in ihr Quartier wollte. Sie nahmen die Waffen hervor und stellten sich den Besuchern entgegen. „Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“


Dorian, der das Treffen ausgehandelt hatte, antwortete: „Wir wollen mit Reqsaf u Qaraf-Soleimou reden. Er erwartet uns. Murjad hat uns empfohlen. Hier ist das Siegel.“


Er hielt es dem Wächter hin. Dieser riss es ihm aus der Hand. „Es scheint, als würdet Ihr die Wahrheit sprechen. Es ist jedoch nicht erlaubt, die Gesichter zu verdecken, also runter mit den Kapuzen.“


Dorian und Packard zögerten nur kurz, aber Arwjena wartete etwas länger. So lange, bis sie sicher war, dass der Wächter keine Ausrede akzeptierte. Auch sie zeigte ihr Gesicht und der Kiefer des Mannes klappte für einen Herzschlag nach unten. „Wir stellen keine Fragen und Ihr nicht“, sagte sie mit einer Kälte in der Stimme, die sogar sie erstaunte.


Der Mann nickte und mit einer Handbewegung gab er den anderen zu verstehen, dass sie die Gruppe passieren lassen sollen. Er gab Dorian das Siegel zurück.


Es richteten sich keine Waffen mehr auf sie, aber den Blicken konnten sie nicht entkommen. Jeder einzelne, dem sie begegneten, schaute ihnen hinterher. Arwjena hatte sich zuerst an die Kapuze gewöhnen müssen, doch jetzt, da sie sich nicht unter ihr verbergen konnte, fühlte sie sich ausgeliefert.


Das Salmarat-Quartier war, verglichen mit einer richtigen Stadt, klein, aber es wimmelte von Gässchen, Brücken zwischen den Häusern, Luken im Boden, die überallhin führen konnten und Schuppen. Es war ein Wirrwar aus Schleichwegen und Arwjena war überzeugt, dass sich Menschen hier einfach verirren konnten. Sogar sie hätte wahrscheinlich Mühe, den Überblick zu behalten, obwohl sich Elben auch an fremden Orten zurechtfanden.


Auf dem Platz hinter dem Tor stand ein Springbrunnen, allerdings führte er kein Wasser. Ob er es in Reqsaf u Qaraf-Soleimous Zeit je hatte? Im Salmarat-Viertel schien niemand reich zu sein und auch wenn es nicht das Lebensziel der Leute hier war, schienen sie kaum genug zu besitzen, um sich Kleidung und Essen kaufen zu können.


Zwei Männer kamen an ihnen vorbei. Sie trugen braune Decken um sich gewickelt, allerdings war Arwjena überzeugt, dass ihre Bekleidung einst weiss gewesen war. In ihren Augen stand nichts von Glückseligkeit geschrieben.


„Weisst du, wohin wir müssen?“, fragte Packard.


„Ich bin bereits einmal bei ihm gewesen. Der Weg wird sich nicht verändert haben.“


Arwjena schaute sich um und war nicht überzeugt, ob Dorian mit dieser Aussage richtig lag. Innerhalb der Mauern schien nichts einen festen Platz zu haben. Nicht einmal die Häuser. Sie wirkten wie aus Pappe gefertigt.


Dorian führte sie der Strasse entlang. Sie führte zwischen zwei Häusern hindurch und immer wieder überspannten Brücken den Weg. Schatten waren weiter verbreitet als helle Flecken. Dunkelheit machte Arwjena nur in den wenigsten Fällen etwas aus, denn Elben sahen nachts fast genau so gut wie im Sonnenlicht. An diesem Ort war es aber nicht nur bloss dunkel. Eine Düsterkeit hielt das Salmarat-Quartier im Griff. Die Elbin nahm eine Ablehnung gegen alles Fremde wahr und ein Schauer lief ihr den Rücken hinab. Geisterfinger wollten sie im Nacken greifen.


„Wenn ich wählen könnte, würde ich nicht hier leben wollen. Man kommt sich wie in einem Loch vor. Ausserdem kann ich mir nicht vorstellen, dass es hier schöne Frauen geben soll.“ Dorian schüttelte den Kopf und zeigte auf ein Tor. Es war mehr als bloss der Eingang eines Hauses. Zwei Wachen standen davor und zahlreiche weitere waren bereit einzugreifen. Arwjena konnte sie nicht sehen, aber fühlen.


Noch immer spürte sie nicht annähernd so viel wie in einem Wald, doch es war genug, dass sie die Umgebung wahrnehmen konnte, wie es sich für jemanden ihres Volkes gehörte. Eine Stadt würde nie den Wald ablösen können, aber auch unter so vielen Menschen fühlte sie sich fast ein wenig heimisch. Für eine Elbin bedeutete dies einiges. Die beiden Wachen kamen ihnen entgegen und jetzt traten die anderen aus den Verstecken.


„Wir müssen zu Reqsaf u Qaraf-Soleimou“, sagte Dorian. „Dieses Siegel bestätigt, dass er uns erwartet.“


Der erste Wächter gab es dem zweiten. „In Ordnung. Wir führen euch zu ihm. Keine Spiele. Die Waffen bleiben draussen.“


„Auf keinen Fall“, protestierte Packard. Arwjena wusste, was er fühlte.


„Auf jeden Fall. Wenn Ihr Euch weigert, habt Ihr hier nichts verloren. Geht.“


Dorian trat beschwichtigend ein. „Natürlich wird er seine Waffen ablegen. Er ist nur nicht darauf gefasst gewesen, dass im Hause Reqsaf u Qaraf-Soleimous solch strenge Vorschriften herrschen.“


Er wollte sich noch immer dagegen wehren, Adhavaan abgeben zu müssen. Arwjena legte ihm eine Hand auf den Arm. „Es lässt niemanden an sich heran. Das Schwert sucht sich seinen Träger aus. Es wird zu dir zurückkehren.“


Sichtbar widerwillig öffnete Packard den Gürtel mit der Scheide und zusammen mit Dolch und Handarmbrust übergab er das Elbenschwert. „Ich werde die Waffen überprüfen und ich hoffe, sie befinden sich im selben Zustand wie jetzt.“


„Es wird ihnen nichts zustossen. Qaraf-Soleimou möchte seinem Besuch nichts zuleide tun, er ist bloss um seine Sicherheit besorgt.“ Er nahm Packards Waffen und trug sie hinüber zum schäbigen Portal des Hauses.


Arwjena übergab ihm den Bogen und die Klingen.


„Es überrascht mich, eine Frau mit Waffen zu sehen. So etwas habe ich noch nie gesehen. Hat Euch jemand zu seiner Gefährtin genommen?“


„Ich bin frei geboren worden und werde frei sterben.“


Der Mann runzelte die Stirn und als er sich umdrehte, grinste er. Es machte Arwjena nichts aus, dass er ihr nicht glaubte. Eine Frau, die nicht recht bei Sinnen war, erregte weniger Aufmerksamkeit als eine Elbin.


Dorian besah die Schwarzelbenklinge vom Heft bis zur Spitze und drehte sie in der Hand. „Ihr passt auch wirklich gut auf sie auf? Dies ist ein Einzelstück, wie Ihr vielleicht erkennt.“


Der Wächter nickte und legte die Doppelklinge zu den anderen. Dorian nickte und grinste. Arwjena wusste, was er dachte. Sie hatten die Wächter eingeschüchtert. In der Welt der Menschen befand man sich in der besseren Position, wenn man die eigene Stärke zeigen konnte. Das hatten sie erreicht.


Vier weitere Wachen kamen aus dem Haus und nahmen Packard, Dorian und Arwjena in ihre Mitte. „Folgt uns und versucht nicht, Schwierigkeiten zu machen. Unsere Klingen sind scharf und schneiden durch Fleisch wie ein Dolch durch eine Mangora.


Arwjena unternahm nichts, was ihnen hätte gefährlich werden können und auch die Männer hielten sich zurück. Dorian bereitete es deutlich mehr Schwierigkeiten als Packard. Die Elbin wusste, wie sehr sich der narbige Kämpfer unter Kontrolle hatte, wenn es darauf ankam. Ihm war bewusst, dass er sich nichts erlauben durfte.


Qaraf-Soleimous Männer führten sie hinein. Als erstes gelangten sie in eine kleine Halle. An deren hinteren Ende wand sich eine Treppe nach oben. Alles bestand aus Holz, auch der Boden und die Decke. In die Wände waren Schlitze eingelassen und Arwjena erkannte dahinter kleine Räume. Sie waren nicht leer. Armbrustschützen warteten dahinter auf Alarm und würden aus dem Hinterhalte auf Eindringlinge schiessen.


Es ging die Treppe hinauf. Ein Wächter lief voraus, die anderen folgten. Durch ein Loch im Boden kam sie in den zweiten Stock. Er bestand aus einem Flur, von dem zahlreiche Türen abzweigten. Ein brauner Teppich lag auf dem Boden und in den Halterungen an den Wänden brannten Kerzen.


Vor der vierten Tür an der rechten Seite des Flurs hielten sie an und der vordere Wächter klopfte in einer bestimmten Abfolge dagegen. Nur kurz darauf wurde sie aufgestossen. Ein Mann, mehr breit als hoch, kam ihnen entgegen.


„Diese drei wollen zu Qaraf-Soleimou“, sagte der Führer.


Der Schrank machte nicht den Eindruck, als sei er ein guter Gesprächspartner und er sagte nur: „Diese Würmer? Na gut. Macht schon.“ Er ging voraus und Dorian warf ihm einen scharfen Blick zu. Der Schwarzhaarige hätte ihn wohl gerne zu einem Duell herausgefordert.


Sie standen in einem weiteren Flur. Dieser hier war jedoch deutlich schmaler als der Vorherige. Packard konnte gerade noch darin gehen, ohne mit den Schultern die Wände zu berühren. Es ging bloss geradeaus und Arwjena begann unsicher zu werden, ob dies der richtige Weg war. Sie konnte nichts erspüren und nur wenig sehen, denn Packard, der vor ihr ging, benötigte die ganze Breite des Ganges. Sie hätte voraus gehen müssen, denn sie konnte am besten sehen und die anderen warnen, falls sie in eine Falle liefen.


Dann gab es doch einen Richtungswechsel. Der Gang bog scharf nach rechts ab, sah jedoch gleich aus wie zuvor. Weiterhin folgten sie dem Getreuen von Qaraf-Soleimu. Arwjena sah zurück. Es schien ihnen niemand zu folgen. Immerhin eine gute Nachricht.


Der Gang war aber nichts weiter als ein Gang. Es schlossen sich keine Türen hinter ihnen und Arwjena erkannte keine Schlitze, durch die geschossen werden konnte. Packard reichte ihr den Stein und rasch nahm sie ihn an sich, damit der Wächter hinter ihnen nichts bemerkte. Der Stein bestätigte, was Arwjena erwartet hatte. Sie befanden sich nicht in Gefahr.


Endlich erreichten sie das Ende. Es mündete in einen schmalen, langgezogenen Raum. Auch hier gab es Wachen, vier an der Zahl. Zwei standen am Ausgang des Ganges, zwei an der einzigen Tür des Raumes. Droyfelle hingen an den Wänden und der Geruch der Tiere steckte noch immer in ihnen.


„Wartet hier und kommt nicht auf die Idee, etwas Dummes anzustellen. Ich melde euch Reqsaf u Qaraf-Soleimou.“ Ihr Führer öffnete die Tür einen Spalt breit und schob sich hindurch.


Arwjena spürte die Anspannung, die von Packard und Dorian ausging. Auch der Elbin war es an diesem Ort nicht geheuer, ihr missfiel die Geheimnistuerei. Wer war schon so wichtig, dass er niemandem vertrauen konnte?


Ihr Führer kehrte früher zurück, als sie nach der vorangegangenen Prozedur erwartet hatte. „Reqsaf u Qaraf-Soleimou erwartet Euch.“ Er stiess die Tür weiter auf und machte mit einer Geste deutlich, dass sie nicht warten sollen. Dorian ging voraus, Arwjena übernahm den Schluss. Der erste Eindruck konnte entscheidend sein und auf Eduradan war es nicht üblich, dass eine Frau ohne Halsband vor den Männern einen Raum betrat.


Sie folgte den Söldnern mit gesenktem Kopf. Es war kaum etwas anderes als eine Stube, in die sie gelangten. In einem Kamin prasselte ein Feuer und es gab einen grossen Tisch aus dunklem Holz. Vier Säulen, im Quadrat angeordnet, stützten die Decke. Laternen hingen an ihnen. Neben der Tür befanden sich acht Stühle. Die Wände waren mit Schwertern behangen.


Aus dem Hintergrund schälte sich eine Person. Sie trug das Haupthaar kaum länger als eine Fingerbreite und von einem Bart war nichts zu sehen. Tiefe Furchen zogen sich über seine Stirn, aber seine Augen waren noch schnell und die Oberarme kräftig.


Es trat auf Dorian zu. „Ihr seid es also wirklich. Nach der langen Zeit. Ich hatte gedacht, dass sich jemand einen Spass erlaubt. Jetzt bin ich überzeugt, dass es nicht so ist.“


Der schwarzhaarige Söldner lächelte. „Es freut mich, alte Bekanntschaften aufzufrischen. Darf ich Euch meine Begleiter vorstellen. Packard und Arwjena.“


„Packard, Packard. Diesen Namen habe ich schon vernommen, wenn auch nur gerüchteweise. Ein freier Krieger, der mal hier, mal da ist. Nun aber zu der Frau. Täusche ich mich oder seid Ihr …?“


„Ihr habt richtig vermutet, ich bin eine Elbin. Der Dret’hoirn ist mein Zuhause, aber ich ziehe mit Packard durch die Welt.“


„Es gibt keine schlimmere Plage für einen Söldner als Frauen, sagt man. In Eurem Fall könnte es jedoch anders sein. Jeder Kämpfer wünscht sich jemanden an der Seite, der das Lied der Bogensehne zu spielen weiss.“


„Was wir Euch sagen, wird den Raum nicht verlassen, nicht wahr?“, erkundigte sich Packard in forschem Ton.


Qaraf-Soleimou blinzelte einige Male und Arwjena spürte die Wut in ihm hochkommen. Sie brach jedoch nicht aus. Der Mann schien zu wissen, wie man mit einem Söldner umgehen musste. „Alles, was wir besprechen, bleibt unter uns. Ich erwarte von Euch, dass ihr kein Wort nach draussen tragt. Glaubt mir, wenn mir auch nur Gerüchte zu Ohren kommen, dass ihr etwas gesagt habt, was mir nicht gefällt, werdet ihr es bereuen. Ich verfüge über die Mittel, euch aufzuspüren und in meine Gewalt zu nehmen.


Arwjena war überzeugt, dass er es ernst meinte.


„Ich rede für alle. Niemand wird etwas Falsches sagen.“ Dorian legte die Hand an die Brust. „Ich bürge dafür.“


„Schön gemeint, aber ihr werdet alle meine Strafe spüren, auch eine Elbin ist keine Ausnahme. Berichtet mir nun aber, weshalb ihr so dringend mit mir sprechen wolltet.“


Arwjena hielt sich weiter im Hintergrund und auch Packard wollte anscheinend nicht sprechen. Dorian trat einen Schritt vor, lehnte gegen den dunklen Holztisch und wartete noch einige Augenblicke. „Ihr habt bestimmt von den Gerüchten gehört, die umgehen.“


„Dass jemand einen Angriff gegen Ar Tarak plant? Glaubt ihr etwa, ich würde so etwas tun wollen? Das ist Unsinn.“


„Auf keinen Fall“, antwortete Dorian rasch. „Wir sind nicht zu Euch gekommen, um Euch etwas zu unterstellen. Es geht um den Ejad. Er soll krank sein. Kann das sein? Wir sind erst vor kurzem in die Stadt gekommen und das letzte Mal in Ar Tarak ist nichts davon zu hören gewesen.“


Qaraf-Soleimou blieb nicht mehr stehen, sondern ging im Zimmer herum. „Es ist erst vor kurzer Zeit aufgekommen. Ich habe es als Nichtigkeit abgetan, aber es beunruhigt mich, dass ihr deswegen zu mir kommt.“


„Ich schätze Euch als jemanden ein, der Ar Tarak helfen würde, falls es nötig wäre und vielleicht müsst Ihr nun etwas tun. Packard und Arwjena haben eine weitere beunruhigende Nachricht.“


Qaraf-Soleimou zog die Augenbrauen hoch. „Erzählt.“


Packard berichtete von den Männern mit den schwarzen Mänteln und dass er ihnen nicht zum ersten Mal begegnet war. Er erwähnte Arwjenas Entführung und vom Geschick ihres Anführers mit dem Schwert.


„Ich verstehe nicht, was das mit mir zu tun hat. Alle können euch versichern, dass ich diese schwarzen Gestalten nicht kenne. Ich höre zum ersten Mal von ihnen.“


Packard sprach gleich weiter. „Das glauben wir Euch. Es geht hier nicht um Verdächtigungen. Wir benötigen Eure Hilfe. Ich bin überzeugt, Ar Tarak ist bedroht. Nicht einmal Ihr habt etwas bemerkt. Das zeigt, wie gut die Schwarzen ihr Handwerk verstehen.“


„Ihr glaubt, sie stecken dahinter?“


„Ja.“


Arwjena fand, dass Packard überzeugt klang. Sie war es ja auch. Von den Schwarzen war eine solch dunkle Aura ausgegangen, dass der Aphel Oath nur wenig schlimmer gewesen war.


„Wenn ihr mir nun sagen würdet, weshalb ihr zu mir gekommen seid. Darüber habt ihr bis jetzt geschwiegen.“


Dorian wollte das Wort übernehmen, aber Packard wies ihn zurück. „Wir sind gekommen, um Euch um Hilfe zu bitten. Wir müssen mit dem Ejad reden. Unbedingt.“


„Mit dem Ejad?“ Qaraf-Soleimou strich sich mit der Hand über die Stirn. Arwjena spürte, dass er nicht gerne auf diese Bitte einging. Er war hin- und hergerissen. „Es tut mir leid, das kann ich nicht. Ich kann nur hier bleiben, weil es der Ejad duldet und wenn ich nun euch an ihn vermittle, bekommt er den Eindruck, ich habe mich gegen ihn verschworen.“


„Wir sind überzeugt, dass der Ejad zufrieden sein wird, wenn wir uns um Ar Tarak kümmern. Ich bezweifle jedoch, dass mit ihm alles so ist, wie es sollte. Wir müssen zu ihm.“


„Ich kann euch nicht behilflich sein.“


Arwjena fühlte die Enttäuschung Packards. Er gab aber noch nicht auf. „Ar Tarak könnte in Gefahr sein.“


„Es ist wahrscheinlich nicht so. Ar Tarak ist stark und dem Ejad kann nichts geschehen sein. So etwas könnte nicht heimlich passieren. Seid ihr schon einmal im Echaton gewesen, dem Turm? Er lässt sich nicht einfach so einnehmen. Jedes Stockwerk muss einzeln erobert werden.“


„Ihr wollt mir sagen, dass wir uns mit Sicherheit irren?“, fragte Packard.


„Ich kann mir nicht vorstellen, wie dem Ejad etwas zugestossen sein soll. Ich weiss, wie der Turm aufgebaut ist, lange genug habe ich für den Ejad gearbeitet. Ich laufe Gefahr, alles zu verlieren, was ich aufgebaut habe. Es ist nicht viel, aber jedes bisschen Freiheit ist in Ar Tarak wichtig. Ich werde euch nicht helfen. Das ist mein letztes Wort.“

***

Dorian bestand darauf, dass sich die Skylae wuschen, bevor sie alle zusammen zur Arena gingen. Packard knurrte zwar etwas, wonach das vollkommen überflüssig sei, aber Arwjena schloss sich Dorians Meinung dieses Mal an und so verlangten die Söldner nach einer Wanne.


Nach einer Weile klopfte es und vier schwitzende Hausskylae schleppten eine schwere Messingwanne herein. Dann eilten sie fort, um Wasser zu holen. Mit bauchigen Krügen in den Armen kehrten sie zurück und gossen deren Inhalt in die Wanne. Noch einmal gingen sie hinaus und die beiden Skylae zogen sich aus.


Endlich war die Wanne voll und Packard hob Scottie hinein, während Sharen selber hineinstieg. Die Skylae wuschen sich zuerst selber, dann gegenseitig, um ganz sicher zu gehen. Scottie planschte fröhlich herum. Sharen trug wie so oft eine stoische Miene zur Schau, aber Dorian war sicher, dass sie diesmal nur ihre Müdigkeit verbergen wollte.


Dorian grinste, als Sharen auf alle Viere ging und Scottie auffordernd den Ashk entgegenstreckte. Packards Skyla folgte diesem Wink und begann, Sharens Intimität sorgfältig mit einem Waschlappen zu säubern. Dorian liess sie dabei nicht aus den Augen. Immer wieder fuhr sie durch die Spalte seiner Skyla, über den Damm hinauf zum kleinen Ashkloch. Sharen zuckte zusammen.


‚Aha, brennt wohl noch bisschen’, dachte Dorian hämisch. Er beugte sich vor und tätschelte den festen Ashk seiner Skyla, knetete die Backen kurz durch, bevor er Scottie wieder freie Hand liess.


Erneut glitt der Lappen über die Hotshkë und das Ashkloch der südländischen Skyla, dann über den durchgebogenen Rücken.


„Sharen, jetzt bist du an der Reihe“, bestimmte Dorian und mit einem erwartungsvollen Lächeln drehte sich Scottie um und bot Sharen ihren Ashk dar. Missmutig griff die schwarzhaarige Skyla nach dem Lappen, schmierte etwas Seife darauf und wandte sich Scottie zu.


„Mach schon oder soll ich dich ihren Ashk auslecken lassen?“, knurrte Dorian und gab seiner Skyla einen Schlag auf den Hinterkopf.


Sharen warf ihm einen rebellischen Blick zu, aber sie gehorchte. Scottie verzog das Gesicht, als ihre Mitskyla ihr Lustzentrum so gefühllos behandelte. Sie hatte es sich anscheinend ein wenig anders vorgestellt, aber sie wäre nicht sie selbst gewesen, wenn der Labiasaft ihr nicht trotzdem an den schlanken Schenkeln herabgelaufen wäre.


Sharen schnaubte verächtlich und gab der blonden Skyla einen Hieb auf den mageren Ashk. Dorian riss ungläubig die Augen auf. Nicht, dass er Scottie diesen Schlag nicht von Herzen gegönnt hätte, aber Sharen war zu weit gegangen. Dorians Hand flog der schwarzhaarigen Skyla hart ins Gesicht.


Sharen schrie auf und verlor das Gleichgewicht. Hart prallte sie gegen den Wannenrand und Wasser schwappte heraus.


„Scottie zu züchtigen ist zwar keine so schlechte Idee, schliesslich muss sie lernen, sich etwas zusammenzureissen“, sagte der Söldner mit gefährlich leiser Stimme, „aber es ist nicht an dir, es zu tun, denn ihr seid gleichgestellt. Habe ich mich klar genug ausgedrückt oder brauchst du die Peitsche?“


„Ich habe verstanden, Tabar“, erwiderte Sharen mit klarer Stimme, die ihre Gefühle absolut verbarg.


„"Mein" Tabar“, verbesserte Dorian sie wie von selbst.


Sharen antwortete nicht, sondern kümmerte sich stattdessen wieder um Scotties Löcher, die sie sorgfältig säuberte, bevor sie die blonde Skyla ganz wusch.


Dann stiegen die Skylae aus der Wanne.


Die Söldner schauten zu, wie die Frauen sich gegenseitig abtrockneten Sharen hatte offenkundig einige Schwierigkeiten damit, ihre Standesgenossin trocken zu kriegen, aber schliesslich schaffte sie es doch.


Die Skylae bürsteten sich die Haare, bis sie trocken waren und seidig glänzten. Beide trugen sie offen und sie fielen ihnen ungebändigt über die Schultern. Dorian hätte sich gerne seine Skyla gegriffen, aber er hielt sich zurück und sah zu, wie die beiden in ihre Röckchen schlüpften, die kaum die Ashkbacken bedeckten. Scottie hüpfte im Zimmer herum. „Das wird bestimmt lustig in der Arena. Werden wir Raubtiere sehen? Wird es viele Leute haben?“


„Zu viele Menschen“, knurrte Packard.


„Das wird bestimmt aufregend!“, freute sich Scottie.


„Sei still!“, befahl Packard ungehalten.


Dorian suchte unterdessen in seiner Tasche herum und förderte schliesslich den Ashkstöpsel mit den roten Federn zu Tage. Er stand auf und trat mit einem herausfordernden Grinsen auf Sharen zu. Ohne ein Wort zu sagen, drehte er seine Skyla herum und drückte ihren Oberkörper nach vorne. Sharen liess es geschehen, zuckte nicht einmal zusammen, als Dorian ihr die Ashkbacken spreizte und den Stöpsel ins Sphinunasloch drehte. Nur kurz stöhnte sie auf.


Mit einem Schlag auf den Ashk gab Dorian seiner Skyla das Zeichen, sich wieder aufzurichten. Dann holte er die überknielangen schwarzen Stiefel und liess Sharen hineinsteigen. „Du wirst sie brauchen. Du kriechst nämlich bis in die Arena.


Sharen sah ihren Tabar ungläubig an, doch ein nachdrücklicher Klaps auf den Hinterkopf brachte sie zur Vernunft und sie liess sich auf die Knie nieder. Aber ihr Blick blieb hochmütig.


Dorian schüttelte den Kopf. „Ich glaube wirklich, du hast die Peitsche wieder mal nötig, Hashka.“


„Keine Zeit jetzt dafür“, mischte sich Packard ein und deutete ungeduldig auf die Tür.


„Also gut“, murmelte Dorian und rasch verliessen sie das Zimmer. Der Nordländer musste lachen, als die Federn des Ashkstöpsels lustig auf und nieder wippten.


Sie bogen nach rechts ab. „Wir müssen noch kurz zu Escabalur Treswada“, meinte Packard, „Mal sehen, wie weit er ist.“ Dorian stimmte ihm schweigend zu.


„Ich möchte aber in die Arena“, quengelte Scottie. Natürlich beachtete Packard sie nicht.


Dorian blickte sich um. Er wollte sehen, wie die Menschen auf seine Skyla reagierten. Die knallroten Federn fielen trotz der vielen Leute auf und er grinste zufrieden, als mehrere Männern lachend auf Sharens Ashk deuteten. Der Rock war hochgerutscht und zeigte das "Schwänzchen" seiner Skyla. Dank seiner Farbe zog es natürlich noch mehr Blicke auf sich, als es ohnehin getan hätte. Recht verdrossen kroch die Skyla vor ihrem Tabar her.


Packard schlug ein forsches Tempo an, aber Dorian blieb an Sharens Seite. „Ein Gnorweibchen sollte es doch gewohnt sein, auf allen Vieren zu gehen“, höhnte er. „Du bist zu langsam.“


Heute waren besonders viele Menschen unterwegs, denn die Darbietungen in der Arena gehörten zu den grössten und prächtigsten des ganzen Skylae’mar men Eduradan. Der Geruch nach gebratenem Fleisch und Absante waberte durch die Luft und vermischte sich mit dem durchdringenden Gestank nach Schweiss und Droydung.


Wimpel schmückten die Stände der Händler und versuchten, die Aufmerksamkeit der Kunden auf die angebotenen Waren zu lenken. Aber die Söldner hatten diesmal keinen Blick dafür. Sie drängten sich durch die Menge, wobei zumindest Dorian und Arwjena auf die Skylae achteten.


Dorian übernahm die Führung, denn trotz seiner guten Orientierung, die er zweifellos besass, war Packard hier ziemlich fremd. Er fand kleine Gassen, die weniger von Menschen überlaufen waren und so erreichten sie bald ihr Ziel, das Haus Escabalur Treswadas.


Die Wachen liessen sie durch und kurze Zeit später empfing der Händler die beiden Söldner und ihr Gefolge in seinem Arbeitszimmer. Er strahlte grosse Zufriedenheit aus.


„Der Verkauf unserer besonderen Trophäe ist das Gesprächsthema auf dem Skylae’mar“, erklärte er mit einem Funkeln in den Augen. „Ich erwarte, dass der Preis noch weiter steigen wird.“


„Wie hoch?“ knurrte Packard und beugte sich vor.


„Das ist unmöglich vorauszusagen, man weiss nie, was geschehen kann, vor allem die Gerüchte über einen Angriff auf den Skylae’mar men Eduradan bereiten mir diesbezüglich grosse Sorgen.“


„Wir versuchen herauszufinden, was an diesen Gerüchten dran ist“, erklärte Dorian.


„Lobenswert, aber was, wenn Ihr nichts findet? Ich glaube zwar nicht, dass es zu einer grossen Panik kommen wird – es sei denn natürlich, der Angriff findet wirklich statt – aber in manchen Köpfen wird sich die Angst trotzdem festsetzen … Wenn sich das ausbreitet, nun, dann … kann vieles geschehen.“


„Ob wirklich etwas passiert?“, warf Packard in den Raum, ich glaube es nicht wirklich, Ihr wisst ja, wie das ist, wenn so viele Menschen sich zusammenfinden. Dann sind auch faule Eier dabei, die gerne den Weltuntergang voraussagen.“


„Die üblichen Spinner, ja.“ Escabalur Treswada nickte. „Diesmal könnte es jedoch mehr sein, die Gerüchte hängen wie eine Glocke über der Stadt. Dennoch…“ Er setzte wieder seine Geschäftsmiene auf, bin ich überzeugt, dass dies das Geschäft meines Lebens sein wird. Wer kann schon behaupten, eine Schwarzelbin verkauft zu haben?“


„Wohl niemand“, grinste Dorian boshaft und erinnerte sich mit einem Schaudern daran, was die schwarzen Spitzohren ihm angetan hatten. Die Bilder wurden von einem wilden Triumphgefühl verdrängt, denn seine Peinigerin lag in Ketten.


„Auf jeden Fall wird ihr Käufer eine Menge Goldmarls los“, meinte Treswada zufrieden. „Und wohl auch einige Drachenzähne.“


Dorian warf Sharen einen scharfen Blick zu. Seine Skyla grinste frech, aber der Söldner verzichtete für den Augenblick darauf, sie sich übers Knie zu legen und zu züchtigen.


‚Nur einen, meine Kleine’, dachte er. Das Spitzohr wird uns weit mehr einbringen, als du mich damals gekostet hast.’


„Das freut uns sehr.“ Packards Worte standen in einem markanten Gegensatz zu seinem unbewegten Gesicht.


„Mich auch, mich auch“, erwiderte Treswada eifrig und rieb sich die Hände. „Ich werde auf jeden Fall noch weiter für diese ganz besondere Jashiqa werben.


„Ich danke Euch.“ Packard stand auf.


Dorian lächelte entschuldigend. „Ihr habt unseren Dank, doch nun wollen wir in die Arena und uns das Schauspiel ansehen.“


„Natürlich.“ Escabalur sprang auf und kam hinter seinem Schreibtisch hervor. „Ich behalte die Angelegenheit im Auge. Viel Vergnügen in der Arena.“


Sie dankten ihm noch einmal und eine Skyla führte sie durch die Gänge nach draussen.


„Ich denke, wir haben eine gute Entscheidung getroffen, als wir ihn auswählten“, stellte Dorian fest, als sie auf das Tor zugingen.


„Deshalb habe ich ihn gewählt“, gab sein Kumpan knurrig zur Antwort.


„In unserem Fall ist Vertrauen äusserst wichtig“, stimmte Dorian zu. „Wie dem auch sei, ich bin gespannt, was sie uns in der Arena zeigen werden.“


Scottie hüpfte voraus, bis ihr Tabar sie zurückriss. Dorian grinste wieder, als sein Blick auf den Ashk der kriechenden Sharen fiel. Immer noch steckte der gefiederte Stöpsel in ihrem Sphinunasloch.


Je näher die Söldner mit ihrem weiblichen Gefolge der Arena kamen, desto mehr Leute verstopften die Strassen. Leider fiel nun Sharen im Gedränge weniger auf, worüber sich Dorian etwas ärgerte.


Lachen und Rufe erklangen von überallher, Scherzworte wurden ausgetauscht. In diesem Gedränge behielten die beiden Krieger ihre Frauen im Blick. Dorian ergriff sogar Sharens Halsband, damit ihm sein wertvollster Besitz nicht abhanden kam – oder davonlief.


Der Geruch nach Schweiss und Absante war durchdringend. Dorian sah, wie Scottie die Nase rümpfte und lachte sie aus. „Ganz schön empfindlich, Hashka!“


Endlich bogen sie um eine Strassenecke und dann ragte die Arena vor ihnen auf. Die wuchtigen Aussenmauern waren sehr beeindruckend, die leichten Bögen lockerten die Massigkeit des Bauwerks jedoch etwas auf.


Packard, der es wie immer eilig zu haben schien, strebte auf einen der Eingänge zu. Die Söldner stellten sich brav in die Schlange, wobei Packard seine auf und ab hüpfende Skyla fest am Oberarm packte, damit sie endlich stillstand. Nur langsam ging es vorwärts. Endlich kamen sie am Tresen vorbei und bezahlten je Person fünfzehn Kupfermarls, dann drängte die Masse sie einfach weiter.


Sie stiegen die Treppen empor, wobei Sharen sich gnädigerweise aufrichten durfte. Im Zickzack ging es höher und höher, bis Packard endlich in einen der breiten Gänge einbog, die zu den Tribünen führten. Sie konnten schon den Lärm der Menge hören, die auf den Beginn der Spiele wartete. Es klang fast wie Meeresrauschen.


Dorian überlief eine Gänsehaut, die Stimmung war spannungsgeladen und die Nackenhaare stellten sich ihm auf.


Immer lauter wurde es und Dorian blickte sich begeistert um, als sie aus dem Gang ins weite Rund traten. Der Söldner hatte noch nie so viele Menschen auf einmal gesehen – ausser beim letzten Skylae’mar men Eduradan.


Die Menge jubelte und johlte. Die Spiele hatten noch nicht begonnen. Einheimische Skylae, die nichts weiter als goldene Armreifen und Fussschellen trugen, tanzten wild zu mitreissender Musik, bewegten aufreizend die Hüften und wirbelten umher.


Dorian grinste und stellte sich Sharen an ihrer Stelle vor, dann beeilte er sich, Packard zu folgen, der schon vorausgegangen war. Er versetzte Sharen einen Tritt in den Ashk, um sie anzutreiben.


Die Skyla stürzte beinahe vornüber, aber sie kroch gehorsam weiter. Bald hatten sie die drei anderen eingeholt. Zusammen gelang es ihnen, sich bis ganz nach vorne zur Brüstung gleich über der Manege zu drängen.


Gebannt beobachtete Dorian die Tänzerinnen, die nach einem finalen Trommelwirbel mit gespreizten Beinen auf dem Boden landeten. Eine weitere Gruppe von Skylae löste sie ab.


Dorian fragte sich, was Arwjena von der Zurschaustellung nackter Körper halten mochte. War sie abgestossen, oder war ihr so etwas mittlerweile gleichgültig?


Nun setzte zu den Trommeln und Zimbeln eine Flöte ein. Die Zuschauer brüllten begeistert, als die herausgeputzten Skylae durch den Sand zu wirbeln begannen, immer wieder ihre Ashks zeigend. Mal sprangen die Skylae wild umher, mal glitten sie sanft aneinander vorbei, dazwischen abrupte Geschwindigkeitswechsel, die den Zuschauern unter die Haut fuhren und sie im Takt klatschen liessen.


Schliesslich gellten Trompeten und die Tänzerinnen rannten, mit erhobenen Armen winkend, aus der Arena, frenetisch verabschiedet.


Dann betrat ein edel gekleideter Taraker die Arena. Sein Hakhus war sonnengelb und mit silbernen Stickereien verziert. Sein Kopf war kahl und glänzte im Sonnenlicht.


„Meine Herren. willkommen in der Arena! Nach diesen erfrischenden Darbietungen bleibt mir nun eigentlich nur noch, Euch viel Vergnügen zu wünschen. Wie vorgesehen, fangen wir mit den Hashkakämpfen an, zuerst einzeln, dann in Gruppen. Viel Spass. Möge das Schauspiel beginnen!“


Nachdem der Ansager verschwunden war, betraten etwa drei Dutzend nackter Frauen die Arena. Die Menge jubelte und klatschte. Dorian wandte sich Packard zu und schlug ihm kräftig auf die Schulter.


„Das wird lustig!“


Die Skylae stellten sich in der Mitte der Manege auf. Zwei Paare traten vor.


Der Ansager war in seine Loge zurückgekehrt. „Kämpft!“, rief er.


Die Frauen fassten sich an den Oberarmen und versuchten, einander zu Fall zu bringen. Aber schon nach kurzer Zeit gab die erste, eine Tarakerin mit braunem Haar, auf und verpasste ihrer Kontrahentin eine Ohrfeige, was von den Rängen mit höhnischem Brüllen quittiert wurde.


Die andere Hashka konterte mit einem Faustschlag. Der Kopf der ersten Hashka flog nach hinten und Blut spritzte. Die Tarakerin taumelte zurück, fort von ihrer Gegnerin, dabei spuckte sie einen Zahn aus. Aber nachdem sie den Kopf geschüttelt hatte, ging sie gleich zum Gegenangriff über. Sie begann mit einem Fusstritt, der die Blonde ins Wanken brachte und setzte mit den Fäusten nach.


Der andere Kampf war inzwischen in vollem Gange. Die Hashkas wälzten sich kreischend und tretend im Sand, einander im Schwitzkasten haltend.


Die Zuschauer jubelten. Der hitzige Kampf ging weiter, mal war die eine Hashka oben, mal die andere. Fäuste flogen und Blut floss in den Sand.


Schliesslich gewann die erste, die oben gewesen war, die Oberhand und schlug mit aller Kraft auf die unter ihr liegende ein, bis ihr Kopf haltlos zur Seite sank. Ob sie tot oder nur bewusstlos war, konnte Dorian von seinem Standpunkt aus nicht erkennen.


Die Hashka wurde weggetragen.


Auch der andere Kampf neigte sich seinem Ende zu, aber die Frauen standen noch, teilten noch immer Haken und Schwinger aus. Es war zu sehen, dass diese Hashkas Kampferfahrung besassen. Auf der Strasse mochten sie ihr Revier recht erfolgreich gegen Rivalinnen verteidigt haben.


Die Nordländerin trat über die Deckung der Tarakerin zu. Der Kopf war in einem unnatürlichen Winkel verdreht und die Hashka stürzte wie ein gefällter Baum zu Boden.


Ein ohrenbetäubendes Kreischen erhob sich von den Zuschauerrängen.


Schon nahmen vier neue Hashkas den Platz ein und die Kämpfe entbrannten. Das Klatschen der Schläge und das Gekreische der Hashkas ging im Brüllen der Menge unter.


Diesmal gewann eine Einheimische, was die Menschen in noch frenetischeren Jubel ausbrechen liess. So folgte ein Zweikampf nach dem anderen, bis die drei Dutzend Frauen durch waren.


Nur die wenigsten verloren ihr Leben, aber die meisten Hashkas mussten kampfunfähig aus der Arena getragen werden. Trommeln wurden dumpf geschlagen, als Reihe um Reihe neuer Hashkas unter dem Gatter hervortrat und in die gleissende Sonne hinausmarschierte. Arenahelfer trieben die Frauen mit Peitschenhieben an.


Die Frauen formierten sich in zwei Reihen. Dann verteilten die Helfer Messer an die Hashkas, jede bekam eines.


„Frauen, die kämpfen. Lächerlich“, knurrte Packard angewidert.


„Eben deshalb gefällt es den Zuschauern“, erwiderte Dorian mit einem breiten Grinsen. „Sie wollen Blut sehen und sich dabei amüsieren.“


Packard schnaubte nur.


Wieder traten zwei Pärchen vor und nachdem der Ansager den Kampf freigegeben hatte, stachen sie wie wild aufeinander ein. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis die erste in schierer Agonie aufkreischte und sich zu Boden fallen liess. Die Schreie hatten nichts Menschliches mehr. Das Messer steckte in ihrem Auge.


Urplötzlich brachen die Schreie ab. Wieder tobte die Menge, nun langsam im Blutrausch. Die beiden anderen Hashkas hackten eher planlos aufeinander ein. Ein tiefer Stich in den Bauch der grösseren beendete den Kampf. Eine Blutlache breitete sich rasch um den reglosen Körper aus.


Dorian grinste, es wurde zumindest etwas geboten. Packards Mundwinkel zuckten nur andeutungsweise.


Es war ein Gemetzel, aber natürlich beeindruckte das die beiden Söldner nicht sonderlich. Dergleichen waren sie gewöhnt. Nur Scottie musste den Blick abwenden und hatte die Hände vors Gesicht geschlagen. Arwjenas Gesicht konnte Dorian unter der Kapuze nicht sehen, aber er war überzeugt, dass ihr das Schauspiel zutiefst zuwider war.


Er lächelte schmal. In Eduradan war Härte wichtig, wenn man seinen Platz behaupten wollte. Es waren Frauen, die da kämpften, Hashkas sogar nur.


Eine junge Frau schleppte sich wimmernd und schwer verletzt durch den Sand, ihre rechte Seite war aufgeschlitzt. Aber die aufgepeitschte Menge kannte keine Gnade mehr und verhöhnte sie brüllend.


Schliesslich krepierte sie, nicht würdiger als ein Hund.


Die Messerkämpfe gingen weiter und immer mehr Blut befleckte den Boden. Die Musik wurde wilder, als diese Runde vorüber war.


Nun stand ein Gruppenkampf von je zehn Hashkas an. Diesmal waren die Frauen wieder unbewaffnet.


Eine Trompete gellte.


Ungeordnet, aber voller Eifer fielen die Frauen übereinander her, traten, schlugen, bissen. Dorian grinste, während sich seine Hand an Sharens Ashk verirrte und ihn kräftig knetete. Die Skyla stöhnte leise und drängte sich gegen ihn.


Einige Hashkas blieben liegen, als sich das Knäuel aus Leibern durch die Arena bewegte. Es war nun später Nachmittag und endlich stand die Siegerin fest; es war eine schlanke Frau von den Südlichen Inseln, die es aber von der Schönheit her nicht mit Sharen aufnehmen konnte.


Dorian sah das stolze, spöttische Grinsen auf Sharens Gesicht und gab seiner Skyla eine kräftige Ohrfeige. Die junge Frau schrie auf und wurde herumgeworfen, eine Hand an die brennende Wange gepresst. Tränen liefen ihr über das hübsche Gesicht.


Dorian beachtete sie nicht weiter und wandte sich wieder dem Geschehen in der Manege zu. Ein weiterer Gruppenkampf stand an, diesmal mit Messern. Er endete ebenso blutig wie rasch, diesmal gewann eine Einheimische und obwohl sie nur eine Hashka war, jubelte ihr die Menge zu.


Unter einem heftigen Trommelwirbel wurde sie aus der Arena verabschiedet.


„Und nun meine Herren“, der Ansager klang, als böte er der Menge ein Paradies auf Eduradan an, „folgt die Unterwerfung von ausserordentlich hübschen Skylae!“


Die Männer lachten, stiessen sich an und johlten.


Gemessenen Schrittes betraten die angekündigten Skylae die Arena. Sie waren allesamt splitternackt. Alle Völker dieses Kontinents waren unter ihnen vertreten: Tarakerinnen, solche von den Südlichen Inseln, Nordländerinnen und andere aus den östlichen Stadtstaaten. Die jungen Frauen stellten sich im Kreis am Rande der Arena auf.


„Diese Skylae sind allesamt Jungfrauen und wir werden Zeugen ihres ersten Aktes“, fuhr der Ansager fort. Das Grölen auf den Rängen nahm zu.


Ein Dutzend junger kräftiger Männer kam nun auch in die Arena, ebenso nackt wie die Frauen, ihre harten Tetusse ragten stolz empor und wippten. Sie stellten sich mit dem Gesicht nach aussen in der Mitte auf.


„Gebt es ihnen!“, brüllte ein Mann begeistert aus der Menge und andere taten es ihm nach.


Die Frauen liefen los. Sofort lösten sich die Männer aus ihrer Starre und setzten ihnen nach. Ein wildes Durcheinander entstand. Die meisten Männer waren schneller, aber die Skylae duckten sich unter den zupackenden Händen und wichen aus, liessen die Häscher ins Leere laufen.


„Schon besser, wenn auch ein wenig langweilig“, kommentierte Packard.


„Aber dem Tabar gefällt es“, gab Sharen frech zur Antwort.


Dafür erhielt sie von Dorian eine weitere Ohrfeige.


Sobald es einem Mann gelang, eine Frau an der Schulter oder am Arm zu packen, gab diese ihre Flucht auf und liess sich zu Boden fallen. So sahen es die Regeln vor. Der Sinn dahinter war, dass keine Frau einem Mann entkommen konnte, wenn er sie hatte. Bald kniete bereits ein halbes Dutzend von ihnen am Boden und wartete.


Die Männer gingen hinter ihnen in die Knie und setzten ihre Lanzen an den noch nicht geöffneten Spalten an. Die Menge tobte, die Jagd und die Erwartung des Folgenden heizte sie an.


Die Männer stiessen zu und als die Frauen aufstöhnten, wurden die Zuschauer noch lauter. Dorian sah sich böse um, als er in den Rücken gestossen wurde, aber schon richtete sich seine Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen in der Arena.


Mittlerweile waren alle Frauen ergriffen worden und boten sich an. Ihr Stöhnen war kaum mehr zu hören, zu laut waren die Zuschauer. Manche der Skylae waren auf den Bauch gesunken und liessen sich nehmen.


Die Trommeln wirbelten und die Männer nahmen die Skylae schneller, bis einer nach dem anderen seine Weisse Gabe verspritzte und sich zurückzog.


Die Skylae wurden hinausgescheucht, die Männer folgten ihnen.


Muskulöse glatzköpfige Helfer trieben eine weitere Schar nackter Frauen in den bereits reichlich zertretenen und blutbefleckten Sand. Zitternd und unsicher drängten sie sich zusammen, betrachteten die Menge mit grossen Augen. Es schien, als ob sie nicht wüssten, was ihnen bevorstand. Sie hatten unübersehbar Angst, die eine oder andere Hashka hatte die Hände vors Gesicht geschlagen


„Und jetzt meine Herren, wollen wir sehen, wie sich diese Hashkas gegen Cetrarde behaupten!“


Brüllendes Lachen und Händeklatschen brandeten im weiten Rund auf, erstickten die Schreckensschreie der Frauen.


Klirrend wurde ein Gatter aus armdicken Stahlstäben hochgezogen. Ein Knurren ertönte und schon erschienen die ersten schlanken Schatten im Torbogen, schlichen geduckt in die Arena: Gelblichbraun gefleckte Raubkatzen, etwa hüfthoch. Die Schnauzen dicht am Boden, näherten sie sich den inzwischen vor Schreck verstummten Hashkas.


Als sie noch zehn Schritte entfernt waren, kam endlich Leben in die verängstigten Frauen. Sie stoben auseinander und versuchten, so viel Vorsprung wie möglich zu erhalten.


Der erste Cetrard brüllte auf und setzte in grossen Sprüngen auf eine der Hashkas zu, eine hübsche Blonde, die die Augen vor Entsetzen weit aufgerissen hatte. Im letzten Augenblick wich sie mit einem schrillen Schrei zur Seite aus – und stolperte.


Ein weiterer Schrei, der abrupt abbrach verkündete ihr Schicksal.


„Die haben wohl schon einige Zeit nichts mehr zu fressen gekriegt.“ Dorian stiess Packard an, doch der andere Söldner brummte nur unwillig, während unter Arwjenas Kapuze ein entsetztes Keuchen hervordrang.


Scottie starrte wie gelähmt auf das blutige Schauspiel und weinte vor Entsetzen. Der Cetrard hatte den Kopf gesenkt, riss an seiner Beute.


Um die Söldner herum johlte und tobte die Menge.


Weitere Todesschreie gellten, als die Hashkas ihr Schicksal ereilte.


Der Gestank nach Blut und Exkrementen war übermächtig und wurde auch kaum kleiner, als die Cetrarde aus der Arena geholt wurden, damit Helfer die zerfetzten Leichen bergen konnten.


Die Hashkas, die man nun hereinliess, erstarrten, als sie des Blutes ansichtig wurden, aber sie wurden erbarmunglos weitergetrieben.


Der Platzansager schien sich prächtig zu amüsieren. „Diese Hashkas bekommen es mit Gnors zu tun. Gütigerweise wurden ihnen Messer zu Verteidigung gegeben.“


Die Zuschauer brachen wieder in wüstes Gelächter aus.


Dorian lachte mit ihnen und zog Sharen an sich um ihren Hals zu küssen. „Ein Messer! Gegen einen Gnor! Hast du das gehört, mein hübsches Gnorweibchen?“


Sharen verzog keine Miene.


„Das ist feige“, knurrte Packard, scheinbar immer noch angewidert.


„Ich sagte ja schon, dass das den Leuten gefällt, je mehr Blut fliesst, desto besser.“


„Erbärmlich“, hörte er Arwjena murmeln.


Er grinste nur und fasste wieder nach Sharens Ashk, um damit zu spielen, ihn voller Genuss und Lust zu kneten.


Die Hashkas waren vor Grauen wie gelähmt.


Knurrend kamen die Gnors herein, Raubkatzen, aber in Pferdegrösse. Manche Stämme am nördlichen Rand der Wüste ritten diese herrlichen Tiere, trotzdem bekam man sie selbst in Ar Tarak nur selten zu Gesicht.


Diese hier allerdings waren unberitten, wild – und hungrig. Die Menge schrie begeistert, als der erste aufbrüllte und auf die Frauen zustürmte.


Wie eben verteilten sich die Frauen. Der Gnor blieb jedoch einer auf den Fersen. Im letzten Moment wirbelte die Hashka herum und stiess mit dem Messer zu.


Das Stückchen scharfen Metalls schien das Tier nicht zu beeindrucken. Ein mächtiger Tatzenhieb des brüllenden Tieres schleuderte die Frau mehrere Schritte davon. Blutend blieb sie liegen. Sie rührte sich nicht mehr. Ob sie bewusstlos war oder sich das Genick gebrochen hatte, konnte Dorian nicht erkennen.


Das Tier folgte seiner Beute und beschnupperte die am Boden Liegende. Dann biss es zu. Ein einziger grässlich lauter Schrei, gellte, dann erschlaffte die Hashka endgültig.


Die Frauen wehrten sich verzweifelt, versuchten die Gnors zu stechen und von sich abzuhalten, aber den wenigsten gelang es, die Tiere auch nur zu verletzen. Die furchtbaren Krallen forderten ihre Opfer und manche Frau wurde von den Reisszähnen sauber zerteilt.


Keine entrann ihrem Schicksal. Mit blutigen Lefzen, aber gesättigt, liessen sich die grossen Katzen aus der Arena treiben.


Dorian fragte sich was als nächstes kommen würde. Fordernd knetete er weiter Sharens festen Ashk. Die nächste Runde konnte beginnen.

***

Packard strich über das Heft von Adhavaan. Er war bereit, das Schwert zu ziehen. Hier in dieser Menschenmasse konnte man nicht sicher sein. Die Elbenklinge war jedoch ruhig und als der Söldner sich umsah, bemerkte er niemanden, der ihm hätte bedrohlich werden können. ‚Jeder ungesehene Dolch ist gefährlich’, sagte er sich. Es war ein Spruch, den kein Söldner vergessen durfte und Packard erinnerte sich jeden Tag daran.


Er hatte noch nie so viele Menschen gesehen. Die ovalförmige Arena war ein einziger Ameisenhaufen, nirgends gab es mehr Platz und die Leute drückten sich immer enger zusammen. Packard gab jedoch nicht weiter nach. Er war zufrieden dort, wo sie sich befanden. Ihm war es nur recht, dass sie zuvorderst sassen. Zuvorderst oder zuhinderst, das war das Beste, weil man weniger Angriffsfläche bot. Packard konnte nicht sehen, was in seinem Rücken vor sich ging, dafür gewährte er niemandem einen Blick auf sein Gesicht.


Er verstand nicht, weshalb so viele die Schlachterei sehen wollten. Die Hashkas konnten den wilden Tieren nicht entkommen und wie viele gestorben waren, liess sich bald nicht einmal mehr an den Blutflecken im Sand erkennen.


Man führte zwei Felchas in die Arena. Um ihre Hälse waren Ketten gebunden und sie spannten sich, als sich die Tiere ihnen entziehen wollten. Die Glieder hielten jedoch und die Ketten zogen die Monster unter lautem Jubel hinaus in den Sand. Sie brüllten und Packard hörte, wie die Ketten knirschten. Die Menge jubelte noch lauter, freute sich darauf, den ungleichen Kampf zwischen den Tieren und den Hashkas zu sehen.


‚Kampf – es wird eine Flucht, die nicht gelingen wird.’ Packard glaubte nicht, dass er sich alleine gegen ein Felcha behaupten könnte, wie sollte dann eine Hashka überleben? Nicht einmal zehn könnten einem solchen Monster gefährlich werden. Es gab jedoch zwei Felchas.


Arenadiener brachten die Frauen herein. Sie trugen Hauben und nur durch die Geräusche der Felchas konnten sie vielleicht erahnen, was auf sie wartete. In der Mitte der Arena stiessen die Bediensteten die Frauen auf den Boden und rissen ihnen die Hauben weg. Die Fesseln blieben an ihrem Ort. Jedoch warf der hinterste Arenadiener ein Messer in den Sand. Die Frauen stürzten sich sofort darauf und waren klug genug, sich nicht gegenseitig abzustechen.


Im selben Augenblick, in welchem sich die Frauen befreiten, löste ein Mechanismus die Ketten und die Felchas waren frei. Sie fauchten einander an, aber dann wandten sie die Aufmerksamkeit den Frauen zu. Stampfend näherten sie sich den Wehrlosen. Die Hashkas stoben auseinander, das einzige, was sie tun konnten, um noch etwas am Leben zu bleiben.


Eine blieb jedoch stehen. Die Arme hatte sie ausgebreitet. Fast schien es, als würde sie sich wünschen zu sterben. Packard runzelte die Stirn und er zog Adhavaan ein kleines Stück aus der Scheide.


„Wieso rennt die Rothaarige dort nicht davon? Will sie denn unbedingt sterben?“ Dorian schüttelte den Kopf. „Nur Frauen können so dumm sein.“


„Vielleicht erhofft sie sich ein besseres Leben nach dem Tod“, gab Arwjena zu bedenken.


Packard fiel es wie Schuppen von den Augen. Er kannte diese Frau, obwohl er sie noch nie gesehen hatte. Der Söldner sprang auf und Adhavaan fuhr aus der Scheide. „Dorian, Arwjena, folgt mir! Wir müssen kämpfen!“ Er kletterte auf das breite Steingeländer, das die Zuschauer vom Ring abtrennte. Ohne zu zögern, sprang er hinunter. Er hörte Dorian fluchen und dann landete er auch schon im Sand, rollte sich über die Schulter ab und getragen vom eigenen Schwung kam er auf die Füsse. In die zweite Hand nahm er die kleine Armbrust. Noch nützte sie ihm nichts, aber er benötigte sie, um die Hashka zu retten.


Die Zuschauer waren ruhig geworden. Nicht still, denn Erstaunen war von überall her zu hören und einige gaben mit Geräuschen zu verstehen, dass sie mit einem Mann im Kampf nicht zufrieden waren. Andere jubelten Packard zu. Die meisten schienen allerdings nicht zu begreifen, was vor sich ging.


Aus den Augenwinkeln sah Packard seinen Söldnerkumpan. Arwjena war auch hinter ihm, er konnte sie fühlen, aber nicht sehen. Er rannte. Er rannte dem Felcha entgegen. Das Vieh hatte ihn gesehen und lenkte seine Aufmerksamkeit von der Hashka auf ihn. Es schien zu wissen, dass von Packard die grössere Gefahr ausging.


Die Frau stand immer noch wie angewurzelt. Sie bewegte sich nicht und es brauchte nicht viel, da würde das Felcha auf sie treten und Packards Einsatz wäre umsonst. „Weg dort, weg!“, rief er ihr zu. Ausser dass sie den Kopf drehte, reagierte sie nicht.


„Dorian, zu ihr“, befahl Packard dem anderen Söldner.


Der Schwarzhaarige änderte die Richtung und hielt direkt auf die Frau zu. Sie bewegte sich noch immer nicht. Dorian hatte sie fast schon erreicht. Es fehlten nur noch wenige Schritte. Packard lenkte das Felcha ab, indem er mit der Handarmbrust auf das Monster schoss. Wehtun würde dies nicht, doch es genügte, wenn die Bolzen etwas kitzelten.


Dem Anschein nach gelang der Plan. Das Felcha wandte sich zu Packard um. Er rannte in einem weiten Bogen um das Tier herum. Das andere sah zwar in zwar seine Richtung, aber kaute auf einer Frau herum. Die Beine ragten aus der Schnauze und Blut tropfte hinunter.


Dorian erreichte die Frau vor dem Felcha und riss sie zur Seite. Das Ungetüm sah sich um und wusste für einen Augenblick nicht, in welche Richtung es sich wenden sollte.


Es entschied sich schliesslich für Packard. Er schoss noch immer auf das Felcha und zielte dabei auf die Augen.


Er musste jedoch nicht treffen. Arwjena übernahm es für ihn. Sie traf das Felcha ins rechte Auge. Das Vieh brüllte auf und selbst Packard fuhr ein kalter Schauer den Rücken hinab. Das zweite Felcha kam hinzu und sie näherten sich dem narbigen Söldner. Ihre Schwänze waren nur kurz, doch sie peitschten hin und her. Aus den Augenwinkeln sah Packard, dass auch Dorian näherkommen wollte.


Packard wusste nicht viel über Felchas, nur soviel, dass es sie anstachelte, wenn man sich zu rasch bewegte. Vorsichtig trat er Schritt um Schritt zurück und hielt auf das Gitter zu, hinter welchem der Käfig lag. Die Stäbe standen weit genug auseinander, dass ein Mensch hindurchschlüpfen konnte.


Selbst wenn sie den Käfig erreichen würden, ergäben sich unbequeme Fragen. Packard war dies bewusst gewesen, als er hinabgesprungen war. Egal, was anschliessend kommen würde, sie wären das Stadtgespräch. Trotzdem musste er helfen. Etwas stimmte hier nicht. Wann war der Ejad zum letzten Mal nicht in die Arena gekommen? Packard musste wissen, was in Ar Tarak vor sich ging.


Es gab nur einen Weg: die Hashka retten. Nun wusste er, dass es sie gab. Sie konnte womöglich etwas verraten.


Die Felchas kamen näher und näher. Bald würde er sich in Reichweite ihrer Mäuler befinden. Adhavaan summte, in seinem Kopf hörte er ein Kampflied, es verlieh ihm Kraft. Er entschied sich für den Angriff, statt sich in die Verteidigung drücken zu lassen. Mit grossen Sätzen sprang er den Felchas entgegen. Sie fauchten und ein Maul schnappte nach ihm. Er hatte es vorausgesehen und wich aus. Gerade sah er noch, wie ein Pfeil heransauste und das Monster traf. Das Geschoss steckte jedoch bloss im Lid. Das Felcha schüttelte den Kopf und brüllte. Es klang eher gereizt denn schmerzhaft.


Mit einem Sprung landete unter dem Bauch des Viehs und er streckte den Arm mit Adhavaan nach oben. Die Schwertspitze drang ins Fleisch ein und Blut schoss heraus. Nach nur einem Augenblick war er nass von Kopf bis Fuss und er badete im roten Saft.


Er schnitt dem Felcha den Bauch auf, damit war die Gefahr aber noch nicht vorüber. Das Tier lebte noch und im Todeskampf schlug es um sich. Es trat nach dem Söldner und der Schwanz peitschte hin und her. Dorian konnte nicht zu Hilfe kommen.


Das andere Felcha schnappte nach Packard und das Maul kam dem Söldner gefährlich nahe. Er blieb jedoch unter dem verletzten Tier und damit in Sicherheit. Nur musste er Acht geben, nicht zerdrückt zu werden, wenn es zusammenbrach. Noch besass es etwas Kraft.


Das andere Monster kümmerte sich nicht mehr um ihn. Es stürmte auf Arwjena zu. Sie schoss einen letzten Pfeil ab und wich dem Maul mit den unterarmlangen Zähnen aus. Es schnappte ins Leere, aber der Schwanz schlug nach der Elbin. Sie duckte sich und die Peitsche verfehlte sie um Haaresbreite. Selbst Packard, ein gutes Stück entfernt, spürte den Luftzug noch.


Er musste dem Leiden des verletzten Felchas ein Ende setzen. Er stiess mit Adhavaan erneut nach oben und fügte dem Ungeheuer einen zweiten Schnitt zu. Dieser war tiefer und ein Brüllen erklang, das Packard erschauern liess. Er musste sich aber weiter konzentrieren. Arwjena war in Gefahr, sie brauchte seinen Beistand.


„Zurück!“, rief er ihr zu und machte sich zu ihr auf. Ob sie ihn hörte oder nicht, konnte er nicht feststellen. Sie wich nicht zurück. Ein ums andere Mal entging sie dem Maul des vierbeinigen Biests. Sie kam näher heran und Packard begriff, was sie beabsichtigte. Er glaubte nur nicht, dass es gut ginge. Nicht ohne Hilfe – obwohl sie eine Elbin war.


Er kam nicht weiter. Der Himmel breitete sich über ihm aus, der Söldner wurde durch die Luft geschleudert und sogleich wusste er, einen Fehler begangen zu haben.


Hart schlug er auf dem Boden auf. Es hätte jedoch noch härter sein können. Ein Schmerz zuckte durch seine Schulter, aber er konnte den Arm bewegen, ohne dass etwas knirschte. Er zog sich hoch, und brachte sich ausser Gefahr.


Nicht zu früh.


Das schwer verletzte Felcha schnappte nach ihm. Der Schmerz machte es rasend. Mühsam schob es sich vorwärts, aber noch immer konnte es einem gefährlich werden. Packard durfte keinen zweiten Fehler begehen.


Die Mauer der Arena war nicht mehr weit und einige Frauen drückten sich dagegen, versuchten sich hinter den anderen zu verstecken. „Weg von hier!“, rief Packard und machte eine Handbewegung, die seine Worte verdeutlichen sollten. Die Hashkas bewegten sich aber nicht von der Stelle. Mit weit aufgerissenen Augen sahen sie dem zuschnappenden Maul entgegen. Das Felcha knurrte und es war ein Geräusch, das selbst Packard die Knie weich werden liess.


„Lauft, wenn ihr nicht sterben wollt!“


Sie blieben stehen und besiegelten damit ihr Schicksal. Packard konnte sie nicht retten. Er hatte getan, was möglich war, jetzt musste er sich um seine eigene Haut kümmern. Er wandte sich um, ging rückwärts. Dabei musste er leicht zur Seite weichen, um nicht plötzlich mit dem Rücken zur Mauer zu stehen.


Das Felcha schnappte sich zwei Frauen und bewegte den Kopf hin und her. Sie schrien und das Publikum jubelte. Packard grinste. ‚Endlich bekommt es, was es sehen wollte. Noch sind wir hier aber nicht zu Ende.’ Das rettende Gitter war weiter entfernt als je zuvor und das nicht nur, weil sie sich nicht in der Nähe befanden. Die Gruppe war auseinandergerissen worden und Arwjena kämpfte ebenso ums Überleben wie Packard.


Das Felcha warf die Frauen in seine Richtung. Sie kreischten, als sie an ihm vorbei geschleudert wurden, dann war es still. Der Aufprall gegen die Arenamauer hatte ihnen das Genick gebrochen. Die Zuschauer jubelten und Packard erlaubte sich einen kurzen Blick hinauf ins Rund. Er musste etwas wagen, sonst würden sie hier nicht lebend rauskommen. Der Mantel behinderte ihn. Auf die Gefahr hin, dass ihn jemand erkennen oder sich an ihn erinnern würde, musste er es wagen. Das Kleidungsstück fiel in den Sand. Der Söldner wischte sich den Schweiss von der Stirn.


Dorian näherte sich von hinten dem verwundeten Felcha. Er sprang über den Schwanz und konnte sich auf den Rücken des Monsters hochziehen. Von dort sprang er hinunter und schwang das Schwert. Mit einem einzigen Hieb durchtrennte er den Hals. Das Felcha zuckte noch ein paar letzte Male, dann lag es still.


„Arwjena“, sagte Packard und rannte zu ihr hinüber. Sie hatte das Felcha inzwischen erreicht, aber konnte nichts ausrichten. Packard legte sich einen Plan zurecht, allerdings hing er stark davon ab, ob die Elbin verstand, was der Söldner wollte.


Er und Dorian hatten das zweite Felcha fast schon erreicht, als ein Knirschen zu hören war. Packard sah sich um. Sein Söldnerinstinkt sagte ihm, dass etwas geschah. Er täuschte sich nicht. In der Mitte der Arena öffnete sich eine Falltür.


Länger konnte er sich nicht damit befassen. Er musste seine Aufmerksamkeit wieder auf das Felcha richten. Der Schwanz ging hin und her, Packard hielt sich knapp ausserhalb der Reichweite und sobald Arwjena zu ihm herübersah, würde er ihr den Plan mitteilen.


Er hörte hinter sich ein Knurren und wandte sich um. Auf den Zuschauerrängen wurde es laut, Anfeuerungsrufe waren zu hören. Sie konnten ebenso den Menschen als auch den sechs Cetrarden und zwei Gnors gelten, die aus der Grube kamen. Die Cetrarde fauchten und die Muskeln spannten sich in ihren geschmeidigen Körpern. Die Gnors waren ungezähmt. Ihr Raubkatzenkörper verriet, wie rasch sie zuschlagen konnten, von Behäbigkeit keine Spur. Ihre Grösse von Pferden beeinträchtigte sie nicht und wer sie zähmen konnte, besass ein wunderbares Reittier.


Diese hier liessen sich nicht reiten. Sie rochen Blut und waren auf frisches Fleisch aus. Die Cetrarde verteilten sich, die Gnors hingegen kamen auf die Söldner zu, als würden sie die Menschen zertrampeln wollen.


„Arwjena. Wir brauchen deine Hilfe“, rief Packard.


Die Elbin schien ihn nicht zu hören. Sie war noch immer mit dem Felcha beschäftigt. Bald würde sie sterben, denn sie war in Reichweite des Mauls. Auch eine Elbin konnte von diesen Zähnen durchbohrt werden.


„Pass auf“, rief Packard ihr zu, nun lauter als vorhin.


Sie unternahm nichts, um in Sicherheit zu gelangen. Die linke Hand hatte sie ausgestreckt und berührte das Felcha. Es war ruhig geworden. Der Schwanz bedrohte Dorian und Packard nicht mehr, denn er peitschte nicht mehr und mit einem Mal fühlte Packard die Bedrohung nicht mehr, die von dem Biest ausgegangen war.


Die Cetrarde stiessen ein tiefes Fauchen aus und kamen auf die Söldner zu. Drei auf jeden. Packard nahm Adhavaan mit beiden Händen und stellte sich breitbeinig hin, einen Fuss schräg hinter dem anderen.


Die Cetrarde waren beinahe heran, setzten zum Sprung an. Ein Schatten fuhr über Packard hinweg, der Söldner bückte sich und bevor er aufsehen konnte, hörte er ein Winseln. Das Felcha schleuderte die Cetrarde durch die Luft. Es bäumte sich auf und drehte sich herum. Das Ungetüm brüllte auf und der Kopf fuhr nieder. Packard warf sich zur Seite. Der Schatten kam heran und Packard stiess sich noch einmal ab


Dieses Ausweichen war nötig. Das Maul des Felcha schnappte nur ganz knapp daneben. Der Söldner hieb mit dem Schwert gegen den Kopf und das Vieh stiess ein weiteres Brüllen aus.


„Die Gnors“, rief Dorian.


Packard war bereits wieder auf den Beinen und sah die pferdegrossen Raubkatzen auf sich zukommen. Er machte einige Schritte zurück und sah sich um, denn ihnen konnte er sich nicht entgegenstellen. Sie würden ihn umrennen oder sogleich zerbeissen.


Arwjena erschien an seiner Seite. „Ich nehme den linken.“ Schon hatte sie zwei Pfeile aufgelegt und spannte den Bogen. Beide trafen den Gnor ins Gesicht. Er wand sich und bellte laut. Der andere blieb stehen und bellte auch.


Packard rannte los, Adhavaan in der Hand. Der Gnor war nicht weit und er kümmerte sich um den anderen, den gefallenen. Der Söldner erreichte ihn und blieb nicht unbemerkt. Er riss die Schnauze auf und wollte nach Packard beissen. Dieser stiess das Schwert in das aufgerissene Maul und der Gnor brach winselnd zusammen.


„Packard!“


Er sah aus den Augenwinkeln. Das Felcha war heran und wollte ihn packen. Da bäumte es sich jedoch auf. Der Söldner fand Arwjena, sie hatte einen Pfeil abgeschossen. Dorian war nirgends. Packard überlegte nicht, er rannte auf das Felcha zu. Lange würde es nicht abgelenkt sein. Der Söldner dachte nicht daran, was geschehen könnte, er hielt direkt auf das Ungeheuer zu.


Dorian hatte es bereits erreicht. Er kletterte am linken Hinterbein hoch und das Felcha wehrte sich nicht. Arwjena schoss einen Pfeil nach dem anderen ab und liess das Monster nicht zur Ruhe kommen. Dorian hatte inzwischen den Rücken erreicht und die Blicke der beiden Kämpfer trafen sich. Es war klar, was sie zu tun hatten.


„Wir brauchen dich“, rief Packard zur Elbin hinüber. Sie sah nicht zu ihm, aber nickte.


Das Felcha konnte sich nicht gegen die Söldner wehren. Arwjenas Pfeile setzten ihm zu, jeder traf genau dort, wo er sollte. Das Biest peitschte zwar mit dem Schwanz und das Maul schnappte immer wieder nach Arwjena, aber die Elbin wich mit Leichtigkeit aus.


Packard war heran. Er hielt Adhavaan mit beiden Händen und aufbrüllend stiess er die Klinge in die Brust des Felcha. Dorian trieb das Schwarzelbenschwert von hinten in den Hals. Blut sprudelte aus dem Körper der Bestie und die beiden Söldner brachten sich ausser Reichweite. Arwjena schoss noch zwei Pfeile ab, dann rannte sie den Kämpfern hinterher.


„Was kommt als nächstes?“, keuchte Dorian. „Meine Muskeln brennen. Ich weiss nicht, ob ich noch einen Kampf durchstehe.“


„Wir müssen weg von hier“, sagte Packard. „Wo ist die Hashka?“


„Dort drüben, ich sehe sie“, rief Arwjena von hinten.


„Ist es wirklich jene, die wir suchen?“, fragte Dorian.


„Sie hat keine Ohren, das hast du doch selber gesehen. Wir schnappen sie uns und verlassen durch den Käfig der Felchas die Arena.“


Sie erreichten die Frau. Packard nahm sie über die Schulter. Die Zuschauer tobten, gleichzeitig vor Begeisterung und Zorn. Noch nie hatten sie miterlebt, dass gleich zwei Felchas getötet wurden. Der andere Teil wollte aber die Frauen leiden sehen.


Ein Grollen war zu hören – und zu fühlen. Unter Packards Füssen vibrierte die Erde. Etwas Grosses geschah und bestimmt nicht zufällig.


„Sie fluten die Arena!“, rief Dorian. „Wir sollen uns wohl auch noch gegen die Meeresungeheuer wehren. Sputet euch, wenn ihr den Abend erleben wollt.“


Packard rannte. Die Hashka war leicht, ausgemergelt und wenn es endgültig um sein Leben ginge, würde er sie zurücklassen. Es waren nur noch wenige Schritte bis zum Felchakäfig und doch so weit. Der Söldner erlaubte sich nicht, nach hinten zu sehen, denn er wäre bloss langsamer geworden. Entweder erreichten sie den Käfig oder nicht, es machte keinen Unterschied, wenn er wusste, wie viel Zeit noch blieb.


Der Kampf hatte an seinen Kräften gezehrt und nun spürte er es. Seine Beine trugen ihn nicht so schnell, wie er es sich wünschte und allmählich spürte er das Gewicht der Hashka. Er atmete tief und griff weiter aus.


„Das Wasser kommt bereits“, sagte Dorian und mit einigen grossen Schritten überholte er Packard. „Ich werde nachsehen, ob wir vom Felchakäfig aus weiterkommen.“


Packard hatte sich nicht getäuscht. Die Gitterstäbe lagen weit genug auseinander, dass sie hindurchschlüpfen konnten. Der Narbige warf die Hashka voraus und kam hinterher. An diesem Ort roch es intensiv nach Felcha-Dung. Die Frau wehrte sich nicht, als Dorian sie vom Boden hochriss.


„Eine Tür, hier hat es eine Tür“, rief Arwjena. „Aber sie ist verschlossen.“


„Brich sie auf“, knurrte Packard.


„Ich versuche es, aber sie besteht aus massivem Holz.“


„Weg da“, mischte sich Dorian ein. „Ich nehme das Schwarzelbenschwert.“


Das Wasser erreichte sie, es umspülte Packards Füsse und stieg rasch an. Dorian schlug mit dem Knauf des Schwarzelbenschwerts gegen die Tür. Zwar lösten sich einige Splitter, aber bevor sie die Tür offen haben würden, wären sie längst ertrunken.


„Benutz die Klinge“, riet Arwjena


Auch die begeisterten Zuschauer wurden ungeduldig. „Kommt hervor, ihr Feiglinge!“, riefen sie. Sie wollten noch mehr sehen. Staub löste sich von der Decke und es polterte, als die Leute zu stampfen begannen.


Das Wasser stand Packard fast bis zu den Knien. Dorian packte das Schwert nun so, dass er mit der Klinge zuschlagen konnte und sie versank sogleich tief im Holz.


„Die Schwarzelben hassen Holz. Für einmal könnte uns dies das Leben retten.“


Dorian schrie auf und legte seine ganze Kraft in den Hieb. Die Klinge zerschnitt das Holz wie Fleisch und mit einem Fusstritt stiess er die Tür auf. Sie brach in zwei Teile und der Schwarzhaarige ging voraus.


Zwei Käfigwächter standen an den Seiten des Durchgangs. Ihre Gesichter waren vor Erschrecken verzerrt.


„Sie fluten die Arena. Flüchtet oder sterbt.“ Länger beschäftigte sich Dorian nicht mit ihnen.


Packard hätte nicht auf ihn gewartet. Im Untergrund der Arena würde sich das Wasser sammeln und jeder, der nicht schnell genug war, fand keinen Ausweg mehr. Dennoch war es wahrscheinlicher, dass sie überlebten, als wenn sie draussen geblieben wären.


Dorian hetzte voran. Sie befanden sich in einem rohen Steingang, von dem es keine Abzweigung gab. Das Wasser stieg höher, wenn auch langsamer als vorhin. Die Wächter folgten ihnen in kurzem Abstand.


„Wie kommen wir raus?“, wandte sich Packard an sie.


Vor ihnen lag ein Raum und bevor Packard reagieren konnte, bogen die Wächter nach rechts ab. Sie schlossen eine Tür und diese war aus Stahl gefertigt. Dorians Schwert hinterliess nur einige Kratzer. „Ihr verdammten Verräter, öffnet sofort wieder. Ist das der Dank dafür, dass wir Euch gerettet haben?“ Er trat gegen den Stahl und schlug sich dabei die Zehen. „Ihr Labiageschöpfe!“


„Denk nicht länger an sie. Wir müssen weiter. Der Gang ist nicht zu Ende.“ Arwjena übernahm die Spitze, Dorian mit der Hashka kam als letzter. Das Wasser stieg höher und der Gang war leicht abschüssig. Es gab jedoch kein Zurück. Um zu überleben, mussten sie weiter und hoffen, dass er sie hinausführte.


Sie rannten, doch im Wasser wurden ihre Bewegungen langsam. Dorian fluchte noch immer leise vor sich hin. Packard hingegen erlaubte sich nicht, an etwas anderes als die Flucht zu denken. Sie konnten sich nicht sicher sein, dass sich ihnen niemand mehr in den Weg stellte. Der Arenameister hatte mit Sicherheit seine Leute angewiesen, nach der Gruppe Ausschau zu halten. Neben ihm mochte es auch noch andere Leute geben, die etwas gegen sie unternehmen wollten und sie nicht nur zur Rede gestellt, sondern tot sehen möchten.


Der Gang bog nach rechts ab und sie kamen an einer Vielzahl von Türen vorbei. „Ich kann sie aufbrechen“, sagte Dorian.


„Ich denke nicht, dass wir dahinter etwas von Belang finden. Wir sollten rasch weiter.“ Mit einer Kopfbewegung forderte Packard den anderen Söldner auf weiterzugehen.


„Ich sage euch, wenn ich den beiden Kerlen noch einmal begegne, werden sie etwas erleben. Sie werden es bereuen, uns zurückgelassen zu haben.“


„Denk nicht weiter darüber nach“, sagte Arwjena. „Sieh nur, dort vorne gibt es eine Tür. Wenn wir sie schliessen, sind wir in Sicherheit.“


Sicher war sich Packard noch nicht. „Sie geht nach innen auf. Das Wasser hat es einfach, sie einzudrücken. Wir müssen rasch weiter.“


Sie gelangten in einen Raum. Eine Treppe führte nach oben. Ein halbes Dutzend Männer stürmte eben herunter. Jeder trug einen kurzen Speer in den Händen und einen Scimitar an der Seite. Sie trugen alle dieselbe Kleidung: hellblaue Hakhusse und orange Kafiyahs.


„Im Namen des Ejad, ergebt Euch und Euch wird nichts geschehen, bis Ar Taraks Höchster entschieden hat. Ihr dürft auf ein mildes, aber gerechtes Urteil hoffen.“


„Glaubt ihnen nicht!“, kreischte die Hashka.


„Na, wen haben wir denn da? Das verlorene Kätzchen.“


„Glaubt ihnen nicht! Es sind keine Leute des Ejads.“


Es blieb keine Zeit nachzufragen. Packard entschied sich. Er zog die Frau von Dorians Schulter und stiess sie zurück in den Gang. „Rühr dich nicht von der Stelle.“ Er zog Adhavaan und stellte sich den Männern entgegen. „Wir werden nicht mit Euch kommen.“


„Ihr habt es so gewollt.“ Der Anführer wandte sich an seine Leute, ohne den Blick von Dorian, Arwjena und Packard zu lösen. „Auf jeden von ihnen kommen zwei von uns.“


Ahavaan verlieh Packard Sicherheit und er wartete nicht, bis ihn jemand angriff. Er ging sogleich in die Offensive über und trieb den ersten seiner beiden Gegner vor sich her. Den anderen beschäftigte er, indem er immer wieder das Schwert ins seine Richtung stiess.


Bald war auch das nicht mehr nötig. Er brach mit einem Pfeil in der Brust zusammen. Packard wandte sich dem zweiten Mann zu. Dessen Angriffe waren nicht so entschlossen, dass sie dem Söldner hätten gefährlich werden können. Der andere wusste sich jedoch zu verteidigen. Mit dem kurzen Speer und dem Schwert wehrte er jeden Hieb ab.


Der Söldner führte Adhavaan jetzt bloss noch einhändig, mit der freien Hand tastete er nach der Handarmbrust und als sein Gegner erkannte, was ihm drohte, stiess er vor. Der Scimitar zuckte nach vorn und während Packard auswich, kam auch schon der Spiess heran. Der Kämpfer stiess ihn mit Adhavaan zur Seite und jetzt konnte er selber wieder zum Angriff übergehen. Er benötigte nur zwei Hiebe und der Mann fiel ins Wasser.


Dorian und Arwjena waren die ihren noch nicht los. Die Elbin hatte die geschwungenen Klingen gezogen und war nicht in Gefahr, getroffen zu werden. Zu schnell waren ihre Bewegungen, sie trieb den Mann vor sich her.


Dorian hingegen musste sein ganzes Geschick aufbieten, um dem Mann im blauen Hakhus widerstehen zu können. Auch das Schwarzelbenschwert wurde gefordert. Es verteidigte ihn und sobald Packard dazukam, war es um den Ar Taraker geschehen. Er konnte es nicht mit zwei kampferprobten Söldnern aufnehmen.


Arwjena gesellte sich zu den Kämpfern. Ihre Klingen waren sauber und die Elbin steckte sie wieder ein. Mit dem Bogen in der Hand fühlte sie sich wohler. Von den Angreifern war keiner übrig geblieben.


Die Söldner schlossen die Tür. Sie stemmten sich gegen das Holz und das Wasser und schafften es schliesslich. Dorian nahm die Hashka wieder auf die Schulter und ging hinter Packard die Treppe hinauf. Niemand kam ihnen entgegen, aber Packard blieb aufmerksam. Es mussten einfach noch weitere Kämpfer kommen. Der Arenameister wusste bestimmt, wo sie sich befanden und obwohl hinter ihnen das Wasser stieg, zwang sich der Söldner zur Ruhe.


Die Treppe brachte sie zu einer Viererkreuzung. Links führte eine Treppe nach oben, während rechts eine Tür zu sehen war. Geradeaus gab es einen weiteren Raum. Die Stille, die in den Gängen noch geherrscht hatte, wurde von einem Grollen unterbrochen.


„Wir sollten nach oben, ausser Reichweite des Wassers.“ Packard machte sich schon in die entsprechende Richtung auf und blieb voller Schrecken stehen. Eine wahre Flut kam ihnen aus dem Raum vor ihnen entgegen und es blieb keine Zeit mehr zu überlegen. Sie würden mitgerissen werden, wenn sie stehen blieben.


Packard stürmte auf die Treppe zu. Arwjena folgte ihm, Dorian entschied sich aber für die andere Seite. Noch bevor die anderen die Treppe erreichten, schloss Dorian die Tür.


Packard spürte das Wasser bereits in seinem Rücken. Immer drei Stufen auf einmal nehmend, eilte er die Treppe hinauf. Arwjena wusste er hinter sich. Das Wasser stieg schnell an und überflutete die Kreuzung, aber langsam brachte er Abstand zwischen sich und die Fluten.


Die Treppe führte ohne Wendung immer weiter hinauf. Das Wasser stieg nun nicht mehr so rasch und lag nun schon zehn Stufen zurück.


Über die Treppe gelangten sie in eine kleine Halle. Zwei Türen führten davon weg, sie standen offen und Packard wollte weitergehen.


Die vier schwarz Vermummten, die in diesem Augenblick in die Halle traten, hatten etwas dagegen. Die Schwerter hielten sie bereits in den Händen. Sie bildeten einen weiten Kreis um Arwjena und Packard.


Einer der vier machte einige Schritte nach vorne. „Wir haben euch endlich gefunden. Unser Führer wusste, dass ihr in der Stadt seid und durch die Sache in der Arena habt ihr euch verraten. Wir werden euch zu ihm führen.“


„Wir weigern uns“, sagte Packard bestimmt.


„Ich wusste, dass ihr dies sagen würdet. Euch bleibt aber keine Wahl. Entweder kommt ihr freiwillig mit uns oder wir zwingen euch. Die Elbin haben wir ja schon einmal gehabt.“


Packard zog Adhavaan und zeigte mit der Klinge auf den Sprecher. „Heute sind wir vorbereitet. Euch steht ein harter Kampf bevor.“


„Wir haben keine Angst. Zwei gegen vier. Ihr werdet froh sein, wenn der Kampf vorüber ist.“


„Das werden wir, aber wir werden ihn überstehen.“


Nun meldete sich auch Arwjena. „Wir wollen euch nichts antun, aber wenn ihr uns nicht gehen lässt, wehren wir uns.“


Der Vermummte stiess ein Geräusch aus, das wohl ein Lachen bedeuten sollte. „Das glauben wir euch. Aber wir wissen, was wir zu tun haben. Ich lasse euch die Wahl. Ergebt euch oder büsst.“


Packard machte einen Schritt nach vorn. „Wir werden sehen, wer büssen wird.“


Blitzartig schoss Arwjena auf den Nächststehenden. Dessen Schwert zuckte nach oben und der Pfeil prallte gegen die Wand. Falls Packard noch einen Beweis für die Kampffertigkeiten ihrer Gegner gebraucht hätte, erhielt er ihn nun. Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.


Arwjena legte den Bogen nieder und zog die geschwungenen Elbenklingen. Seite an Seite rückten sie vor. Einer der Schwarzen versuchte in ihren Rücken zu gelangen, doch Arwjena wirbelte herum und ihre Schwerter sausten auf den Kerl nieder. Funken spritzten, aber noch konnte der Unbekannte sämtliche Schläge parieren.


Die anderen hielten auf Packard zu. Er zog die Handarmbrust und schoss in kurzer Folge drei Bolzen ab. Keiner traf sein Ziel. Zwei schlugen die Schwarzen zur Seite, dem letzten wich der Mann aus.


„Du hast dir gedacht, dass es so einfach geht? Wir sind die besten Kämpfer auf Eduradan. Du musst dir schon etwas einfallen lassen. Aber unser Angebot gilt noch immer. Ergebt euch und vorerst wird euch nichts geschehen.“


„Als ob wir dies glauben würden“, gab Packard zurück.


Das Dreieck um ihn zog sich enger und noch immer erklang das Geräusch, wenn Stahl auf Stahl prallte. Packard erlaubte sich einen kurzen Blick über die Schulter. Der Kampf zwischen Arwjena und ihrem Gegner verlief ausgeglichen. Es lag an Packard, etwas zu unternehmen.


Er stürmte vor. Der Nächststehende konnte zwar parieren, aber die Wucht liess ihn taumeln. Packard trat nach seinem Schienbein, verfehlte es und musste sich gleich gegen zwei Angriffe wehren. Adhavaan zuckte nach oben und wehrte beide Schläge ab. Ihre Wucht spürte Packard bis in die Schulter hinauf.


Nun war auch der Dritte wieder bereit, sich in den Kampf zu stürzen. Sie überliessen Arwjena dem anderen. Der Söldner musste Schritt um Schritt zurückweichen, aber Adhavaan beschützte ihn. Schneller als er reagieren konnte, zuckte das Schwert dahin und dorthin, er spürte das Leben in der Elbenwaffe. Der Söldner musste bloss die richtigen Schritte tun und ausweichen, wenn zwei Hiebe auf einmal kamen.


Die Schwarzen zeigten ihr ganzes Können und trotzdem liessen sich Packard und das Schwert nicht auf einen Fehler ein. Hingegen konnten sie sich auch nicht von der Umklammerung befreien. Drei waren zu viele. Sie waren starke Schwertkämpfer und wenn Packard einen Vorstoss wagte, brachte er dem Söldner nichts. Er kam sich beinahe so vor, als würde er gegen Schwarzelben kämpfen.


Ein Todesschrei war zu hören und am Rande bekam Packard mit, wie Arwjenas Gegner zusammenbrach. Sie stiess einen klagenden Laut aus, verweilte aber nicht beim Gefallenen. Sie kam Packard zu Hilfe und mit einem Mal befanden sich die Schwarzen in Schwierigkeiten.


Sie liessen vom Kämpfer ab und stellten sich in einer Reihe auf. Nach wie vor machten sie einen entschlossenen Eindruck und sie gingen wieder zum Angriff über. Packard riss das Schwert hoch, um einen von oben geführten Hieb zu blocken, fast gleichzeitig zielte ein Stich gegen seinen Bauch. Er wirbelte herum, Adhavaan zerschnitt zischend die Luft.


Auch sein Hieb ergab nichts. Gleich zwei Schwerter parierten ihn. Packard liess nicht locker. Er stiess noch stärker zu und die beiden Schwarzen konnten die Schwerter nicht lösen. Da nahm er die Handarmbrust und schoss dem Rechten unter die Kapuze. Er brach auf der Stelle zusammen. Der andere machte einen Satz nach hinten und befreite sich von Packards Schwert.


Zum ersten Mal hatte es der Kämpfer nur mit einem zu tun. Sein Widersacher war schnell und stark, aber das Elbenschwert wusste, wo es zuschlagen musste. Schritt um Schritt wich der Gegner zurück. Erst als er hinter sich die Wand spürte, getraute er sich vorzustossen. Er duckte sich und hieb nach Packards Beinen. Sogleich kam er wieder auf die Füsse. „Ich werde dir zeigen, wer besser mit dem Schwert umgehen kann.“


Packard hatte ihn da, wo er ihn wollte. Ungeduld und Verzweiflung hatte den Schwarzen gepackt und seine Wut würde bald unbeherrschbar werden. Der Söldner war nun nicht darauf aus, dem anderen einen tödlichen Hieb zu versetzen, sondern ihn herauszufordern und zu einer unüberlegten Tat zu verleiten. Dann würde er ihn ohne Risiko niederstrecken können.


Er traf den Schwarzen am Arm. Es war nur ein oberflächlicher Schnitt, aber er machte den andern rasend, er legte seine ganze Kraft in seine Schläge. Genau waren sie aber nicht. Packard konnte sie ohne Mühe parieren oder wich ihnen aus.


Sein Gegner verlor die Geduld. Er keuchte bei jedem Schlag und wollte den Kampf unbedingt beenden. Noch war der rechte Zeitpunkt nicht gekommen. Packard trieb den Verhüllten weiter an, indem er ihm eine kleine Wunde nach der anderen zufügte. Trotz allem konnte ihn einer der kräftigen Hiebe erwischen und dann würde es ungemütlich. Packard bewies Geduld.


Und schlag dann zu.


Der Verhüllte stach nach ihm, verlor dabei beinahe das Gleichgewicht. Packard entging der Klinge und stiess mit Adhavaan nach dem Schwarzen. Das Schwert fuhr durch seinen Körper und drang im Rücken aus.


Der andere Kampf war noch im Gange. Arwjena befand sich in der Vorwärtsbewegung, doch der Verhüllte war flink und konnte ihre Hiebe blocken oder ihnen ausweichen. Packard wusste nicht, welcher andere Mensch es schaffen würde, einer Elbin solchen Widerstand zu leisten.


Gegen zwei konnte er es nicht aufnehmen. Packard schoss ihm in den Kopf und Arwjena stiess ihm beide Klingen in den Hals. Das herausspritzende Blut floss an ihrem Kleid hinunter, ohne Flecken zu hinterlassen.


Packard bückte sich nach dem Erschlagenen und schaute sich das Gesicht an. Die Haut war blass, die Adern schimmerten durch. Er schien nicht von hier zu kommen, sonst wäre er gebräunter. Immer konnte er die Kapuze nicht aufbehalten. Sein Haar war schwarz und glänzte ölig.


„Wir müssen weg von hier“, sagte Arwjena.


Packard stand auf und öffnete die beiden Türen. Eine schien tiefer in die Katakomben hineinzuführen, denn ein Gang mit weiteren Türen lag dahinter. Die andere versprach das, wonach Arwjena und Packard suchten. Ein kleiner Raum lag dahinter und Strassenlärm war zu hören. Das Schwert in der Hand, öffnete er die schwere Holztür und wurde nicht enttäuscht. Sie gelangten in eine beschattete Gasse.


Sie steckten die Waffen ein und sobald niemand hinsah, verliessen sie die Arena. Eilig, aber nicht hastig, um möglichst keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, entfernten sie sich von der Arena.


„Was können wir jetzt tun?“, fragte Arwjena. „Suchen wir Dorian?“


„Er ist auf sich alleine gestellt. Wir wissen nicht einmal, ob er noch lebt. Eine Suche nach ihm würde Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Uns bleibt nur etwas übrig. Wir müssen zum Ejad.“

***

Scottie wusste gar nicht, was vorgefallen war. Ihr Krieger war plötzlich dort unten und kämpfte gegen diese Ungeheuer. Sie konnte nicht hinsehen und zählte ihre Finger. Es waren fünf an jeder Hand und Scottie hätte sie gerne an einer anderen Stelle gespürt. Noch lieber wäre ihr Packard gewesen, der sie überall berührt oder sogar genommen hätte. Er stand aber dort unten, so weit weg.


„Wir gehen“, sagte Sharen. Sie hielt einen Dolch in der Hand und es machte Scottie Angst, dass die schwarzhaarige Frau eine Klinge in der Hand hielt. Sie schaute sonst immer schon so böse drein und jetzt konnte sie ihr sogar etwas antun.


Eine Hand griff Scottie unter das Röckchen. „Wohin geht’s denn, ihr kleinen Schnecken? Ich weiss einen Ort, wo ihr besser aufgehoben seid. Kommt mit mir.“


„Die Schwarzhaarige weiss Männer bestimmt zu befriedigen“, kommentierte ein anderer.


‚Und ich?’, dachte Scottie. ‚Sharen tut nie, was man ihr sagt, aber ich erfülle jeden Wunsch meines Kriegers.’ Sie wollte so schnell wie möglich weg von hier. Auch wenn sie es mochte, dass die Männer ihr hinterhersahen, fühlte sie sich unwohl. Es lag nicht nur am Dolch in Sharens Hand. Jeder schien zu wissen, wer sie war und die Männer schauten sie mehr aus dem Grund an, dass sie Packards Skyla war, als weil sie sie wollten.


Sie waren nicht die einzigen, die auf dem Weg nach draussen waren. Schlangen bildeten sich vor den Ausgängen und hier war der Lärm ohrenbetäubend. Die Männer pfiffen und machten erniedrigende Gesten zu Packard, Dorian und Arwjena hinunter. „Verdammte Verräter.“ – „Drecksöhne!“ Es klang von überallher gleich.


Sharen nahm einen anderen Weg. Dazu musste sie sich zwar zwischen den Sitzenden hindurch kämpfen, ging aber den wütenden Männern aus dem Weg. Einige andere wollte nach Sharen greifen, aber sie wich ihnen gekonnt aus und als sie doch einer zu fassen kriegte, zeigte sie ihm das Messer. „Mein Tabar richtet aus, dass ich mich zu verteidigen weiss.“ Der Mann grinste und setzte sich wieder.


Nur die wenigsten wollten etwas von Scottie. Einige berührten sie, aber es war nichts im Gegensatz zu den Blicken, die Sharen zugeworfen wurden. Scottie fragte sich weshalb. ‚Sie ist hübsch, aber bin ich so viel weniger schön?’ Sie betrachte Sharen von Kopf bis Fuss. ‚Mit mir können die Männer alles anstellen. Sharen möchte das nicht und sie hält nie hin, wenn Dorian sie nehmen will. Ich bin die bessere Skyla. Bestimmt ist Sharen eifersüchtig, darum schaut sie mich immer so böse an.’


Langsam näherten sie sich einem der breiten Ausgänge. Scottie blickte noch einmal zurück. Eines der Felchas lag auf dem Boden, aber es schnappte nach Packard. Die Blonde konnte nicht mehr hinsehen.


Sharen zog sie hinter sich her und schaute nicht, ob Scottie überhaupt noch mithalten konnte. Dabei stand der schlimmste Teil noch an. Obwohl der Ausgang breit war, würde es eng werden. Viele Leute wollten aus der Arena.


Sharen zog an ihrem Arm und umarmte sie. „Halte den Blick gesenkt, egal, was passiert. Es ist schon gefährlich genug, dass ich einen Dolch mit mir führe. Wenn ein Mann es möchte, kann er uns nehmen oder noch schlimmer.“


„Ist gut.“ Sie trottete hinter Sharen her und gehorchte ihr. Ausnahmsweise hatte Sharen etwas Gescheites gesagt. Scottie erinnerte sich an das Gespräch im Gasthof «Zum letzten Ende». ‚Wir Frauen haben keine Waffen, das ist Unsinn.’ Sie schüttelte den Kopf und beeilte sich, Dorians Skyla zu folgen. Mit ihr unterwegs zu sein, war ihr doch noch lieber als niemanden zu haben. Ausserdem sah sie gut aus. Der Federbüschel am Holz, das in ihrem Ashk steckte, passte zu ihr. ‚Zu mir bestimmt auch’, sagte sich Scottie und wünschte sich auch eines. Packard würde ihr so etwas aber bestimmt nie kaufen. Sie musste es klauen. ‚Und dann?’, fragte sie sich. ‚Packard bemerkt es bestimmt, wenn ich es rein tue und nimmt es mir weg. Ich kann es nur benützen, wenn er nicht hinsieht.’


Jemand trieb ihr den Ellbogen in die Seite und sie musste nach Luft schnappen. Es tat ihr weh, aber sie konnte verhindern, dass sie einen Laut von sich gab. Sharen wollte, dass sie ruhig blieb und sie bewies, dass sie es sein konnte.


Hände legten sich auf ihre Hinterbacken und schoben das Röckchen hoch. ‚Endlich’, dachte Scottie und gab sich für einen Augenblick hin. Sharen zog jedoch sogleich an ihrem Arm und riss sie los.


„Wohin denn so eilig?“, fragte der Mann.


„Unsere Tabare warten auf uns“, antwortete Sharen.


Sah Scottie Angst in ihren Augen? Es wäre das erste Mal. Bis jetzt war sie immer nur überheblich gewesen. Die Blonde musste aufpassen, dass sie nicht lachte. Es tat gut zu wissen, dass auch Sharen Angst haben konnte.


Sie trieben auf das Tor zu und dem ersten Schlag in die Rippen folgten viele weitere. Bald schmerzte ihr ganzer Körper und sie wünschte sich, dass sie bereits draussen wäre. Die Menschen drückten und drückten. Mit Packard liebte sie es, wenn er sie hart nahm, aber das hier war etwas völlig anderes. Es ging nicht um Lust und Scottie spürte keinen einzigen harten Phallus.


‚Mein Krieger … Wenn er doch nur diesen Kampf gewinnt. Warum ist er überhaupt gesprungen? Er wäre besser bei mir geblieben, ich würde ihm ganz bestimmt nichts tun. Mit mir könnte er viel schönere Dinge erleben als unten in der Arena. Ich würde ihm alles geben, was er will. Sharen denkt bestimmt anders. Sie würde sich freuen, wenn die Felchas Dorian fressen würden.’


Eine Hand zwischen ihren Beinen riss sie aus den Gedanken. Der Mann neben ihr, ein junger mit schönen Augen und bestimmt einem mächtigen Glied, berührte sie. Sie schenkte ihm ein Lächeln und blickte zwischen seine Beine. Sein Stück hatte sich aufgerichtet und Scottie leckte sich über die Lippen. Sie wollte so gerne eine harte Männlichkeit in ihrem Mund haben.


Der Mann wusste, was er tat. Er musste sie nur kurz streicheln und schon spürte sie, wie die Quelle zwischen den Beinen zu fliessen begann. Lief ihr der Labiasaft bereits die Beine hinunter? Sie glaubte, ihn zu spüren. Sicher war sie nur, dass der Mann einen Finger in die Höhle schob, sie etwas weitete und zu stossen begann. Leider war es nur ein Finger. Sie verbesserte sich. Ein Finger war besser als nichts und stets an Packards Männlichkeit denken zu müssen.


Da war der Unbekannte aber auch schon weg und liess nichts zurück ausser einer feuchten Hotshkë. Scottie war derart erregt, dass sie sich berühren musste, obwohl Sharen an ihrem Arm zog und die Männer ihr die Ellbogen in die Seiten drückten.


Immer wieder berührte sie jemand, und sie genoss es, aber es war dennoch nicht dasselbe wie bei dem anderen Mann. Ihre Brustwarzen waren hart und stachen gegen das Oberteil. Es tat fast weh, wenn sie jemand zwirbelte. Zwischen ihren Beinen hörte es allerdings nicht auf zu fliessen und Scottie wünschte sich, endlich aus dem Trubel herauszukommen, damit sie sich berühren konnte. Ihr Spältchen wollte verwöhnt werden und wenn es so stark kribbelte, dass es wehtat, war es eine richtige Qual.


Sie verliessen die Arena und sogleich verteilte sich die Menschenmasse. Obwohl Scottie erschöpft war, zog Sharen sie mit sich. Die Blonde entschied, dass es besser war, nichts zu sagen. Sharen hielt ein Messer in der Hand und würde es vielleicht gebrauchen. Ein Schauer glitt Scottie den Rücken hinunter. Sie wollte keinen Streit mit Dorians Skyla.


Diese führte sie rasch weg. Sie überquerten den Platz am Fuss der grossen Treppe und tauchten zwischen die Häuser ein. „Wohin gehen wir?“, fragte die Blonde.


„Zurück in den Gasthof. Das ist der einzige Ort, an welchem sie uns finden werden. Wir hätten einen anderen Platz vereinbaren sollen.“


„Warum?“


„Kannst du denn nicht selber überlegen? Wenn jemand uns … Packard und Dorian erkannt hat, wissen sie, wo wir untergebracht sind. Dir kann es egal sein, denn viele Frauen sind so hübsch wie du, aber ich könnte gestohlen werden.“


Das hatte Scottie gar nicht bedacht. Sie fragte nun nichts mehr. Ihre Gedanken befassten sich mal mit dem Weg zurück in den Gasthof, dann konnte sie für eine Weile wieder an nichts anders als an ihr Spältchen zu denken. Der Labiasaft floss und floss, sie hielt es beinahe nicht aus.


Sharen liess sie nicht los. Ihr Griff nahm immer mehr zu, bis Scotties Hand zu schmerzen begann. Noch immer getraute sie sich nicht, etwas zu sagen. ‚Hoffentlich sind wir bald zurück. Bestimmt sucht niemand nach uns. Sharen hätte es gerne, aber sie hat ja einen Dolch in der Hand. Niemand würde ihr zu nahe kommen.’


Sharen hielt abrupt an, sodass Scottie beinahe in sie hineinlief. „Ruhig. Es ist besser, wenn uns in den nächsten Augenblicken niemand sieht.“ Vor ihnen lag ein Platz, in welchen eine Vielzahl an Strassen mündete.


Die Blonde verstand nicht, aber sie gehorchte. Jemand sang ein Lied. Das war doch nicht schlimm. Langsam kam er näher und jetzt bemerkte sie, dass es nicht bloss jemand war, mehrere Männer näherten sich.


„Ich sage dir, ich hätte Lust, die nächste einigermassen hübsche Frau so hart zu nehmen, dass sie anschliessend wundgescheuert ist.“


Sharen presste Scottie in den Hauseingang. Die Tür war geschlossen, allerdings gab es eine kleine Nische, in der sie vielleicht unentdeckt bleiben würden, wenn die Männer sich an der Kreuzung für diesen Weg entschieden.


„Eine Frau wäre wirklich etwas. Ich habe vor langer Zeit eine von den Südlichen Inseln ausprobieren dürfen. Ein reicher Geschäftsmann hat sie mir für eine Nacht überlassen, weil ich ihm das Leben gerettet habe. Ich kann euch sagen, so etwas werde ich kein zweites Mal erleben. Diese Frau war der Fleisch gewordene Traum. Sie hat nicht nur wunderbar ausgesehen, sie konnte mich auch befriedigen, wie ich es mir nicht einmal geträumt habe.


Der Mann, der gesungen hatte, war zwischenzeitlich verstummt, aber jetzt setzte er zu einem weiteren Lied an. Weit kam er nicht, denn eine knurrige Stimme fuhr ihn an. „Du singst nicht oder ich reisse dir den Sack ab.“


„Die Frauen von den südlichen Inseln sind nun einmal das Beste, was es gibt“, sagte jemand, dessen Stimme Scottie noch nicht gehört hatte. „Mit ihnen lässt sich Geld verdienen, aber die Piraten unterbinden das ja. Die teuersten Weiber sind aber jene, die noch nicht gebrochen sind. Richtige Biester sind das. Meist Töchtern von Stammeshäuptlingen oder grossen Kriegern. Ich wollte, ich würde eine solche bekommen.“


Gleich drei Stimmen begannen zu singen und es war unschwer zu erkennen, dass die Kehlen an diesem Tag bereits mehr als genug Absante gekostet hatten. Sie entfernten sich. Sharen hielt Scottie so lange zurück, bis die Männer nicht mehr zu hören waren.


Sharen zog die Blonde weiter, ohne etwas zu sagen. Ihr Griff schmerzte Scottie am Oberarm, aber sie wagte nicht, etwas zu sagen. Die schwarzhaarige Frau von den Südlichen Inseln schien etwas gehört zu haben, was ihr missfiel.


Den Platz brachten die beiden hinter sich, indem sie sich an den Hausmauern entlangschoben. Sharen machte einen leicht gehetzten Eindruck. Scottie wusste nicht, weshalb die andere unruhig war. Allen Männern konnten sie nicht ausweichen und bis jetzt waren sie ja verschont worden. Niemand hatte sie belästigt und Scottie fand es fast schon etwas schade, dass niemand sie wollte. Eine kleine Unterbrechung auf dem Rückweg hätte Scottie nur zu gerne in Kauf genommen, wenn ein Mann mit prächtigem Phallus Lust auf sie gehabt hätte.


„Tun deine Füsse bereits weh oder weshalb bist du so langsam unterwegs?“


„Ich finde, wir müssen gar nicht so schnell machen. Es sind fast keine Leute unterwegs. Sind die alle in der Arena?“


„Wahrscheinlich, aber ich will es nicht wissen und warten, bis die Leute zurückkommen. Es ist gut, wenn uns niemand sieht.“


Scottie gab innerlich zu, dass Sharen wahrscheinlich Recht hatte. Niemand durfte sehen, wohin sie gingen. Scottie wollte nicht, dass ihrem Krieger etwas geschah. Alles, nur das nicht und so war sie es plötzlich, die es eilig hatte. Sie wusste nur nicht, in welcher Richtung der Gasthof lag.


Sharen musste sie nicht mehr hinter sich herziehen. Erstaunt merkte sie, dass es gar nicht mehr weit war. Sie mussten noch zweimal abbiegen und bereits sah Scottie das Haus vor sich. Nun war sie erleichtert, denn es würde nicht mehr lange dauern, bis sie sich berühren konnte. Sie dachte ans Holz, das sie von Syterea erhalten hatte. Ihr Spältchen sehnte sich nach etwas, das es auseinanderdrückte und ihr herrliche Gefühle bescherte.


Der Platz vor dem Gasthof war leer und auch im Schankraum hielt sich niemand auf. Nicht einmal der Wirt war zu sehen und Sharen schob Scottie vor sich her. Die Blonde hüpfte die Treppe hoch, das Röckchen flog. Sie legte sich aufs Bett und spreizte die Beine. Als auch Sharen ins Zimmer kam, setzte sie sich aber wieder auf und schlug die Beine zusammen – mit einer Hand dazwischen.


„Du kannst immer nur ans Eine denken, nicht wahr? Es geht dir nur um die eigene Lust.“


Scottie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie konnte nicht verstehen, wie es Sharen anders gehen konnte. „Ich bin bereit, wenn Packard kommt. Bestimmt will er mich dann und ich werde ihm alles geben, was er will.“


Sharen lachte. Das hörte Scottie nur selten, denn üblicherweise war Dorian in der Nähe und er erlaubte so etwas nicht. Scottie war zufrieden, dass der andere Krieger seine Skyla etwas zurückhielt. „Hast du wirklich das Gefühl, Packard nimmt dich, wenn er kommt?“


Scottie nahm die Hand zwischen ihren Beinen hervor und steckte sich zwei Finger in den Mund. Der Geruch ihrer Erregung breitete sich aus. Lieber hätte sie Packards Weisse Gabe geschmeckt. Sie konnte sich aber nicht darauf konzentrieren. Sharen machte sie ganz kribblig, wenn auch anders als es Packard jeweils tat. „Es kann schon sein, dass er mich will. Er hat sich angestrengt und wenn er zurück ist, möchte er sich bestimmt verwöhnen lassen.“


„Du glaubst, dass sie zurückkommen?“


„Sicher. Ich habe einen Krieger, dem nichts geschehen kann.“


Sharen nickte, aber sie hatte einen belustigten Ausdruck aufgesetzt. „Packard kann genauso etwas geschehen wie Dorian oder Arwjena. Was machst du, wenn dein Krieger stirbt? Du kannst doch gar nicht für dich sorgen. Ich stelle mir vor, wie oft du auf der Strasse genommen würdest.“


„Ich könnte bestimmt für mich sorgen. Aber ich denke gar nicht daran. Er wird bestimmt zurückkommen und dann hat er Lust auf mich.“ Sie suchte das Vibrationsholz und betätigte den kleinen Hebel am unteren Ende. Ihr fiel noch etwas ein. „Wenn du nicht brav bist, wirst du auf der Strasse landen. Du bist keine gute Skyla. Dorian möchte immer etwas anderes von dir. Du kennst seine Wünsche gar nicht.“


Sharen setzte sich zu ihr aufs Bett. Sie griff nach hinten und zog sich das Holz aus dem Ashk. „Ich möchte keine gute Skyla sein. Ich bin überhaupt gar keine Skyla.“


Jetzt lachte Scottie. „Aber du bist eine Skyla.“


„Bin ich nicht. Dorian glaubt es, du glaubst es. Ich sehe mich aber als eine freie Frau und das bin ich auch.“


„Wie kannst du das sein? Du gehörst Dorian.“


Sharen lächelte und legte sich auf das freie Bett.

***

Dorian atmete erstmal tief durch, als er die Tür hinter sich schloss, aber er hatte keine Zeit, um zu verschnaufen. Grob zerrte er die Hashka hinter sich her, warf sie sich schliesslich über die Schulter und hetzte den Gang entlang.


Eine Weile verlief der Gang ohne Abzweigung geradeaus, aber dann führten Gänge in rechtem Winkel ins Unbekannte. Dorian entschied sich, auf gut Glück im Hauptgang zu bleiben, er hatte schon längstens die Orientierung verloren.


Er spürte die Anstrengungen des Kampfes, seine linke Schulter tat weh, er musste sie sich bei einem Sturz geprellt haben. Der Nordländer begann, selbst das leichte Gewicht der Hashka zu spüren.


„Du weisst auch nicht, wo es lang geht?“, stiess Dorian hervor und schüttelte seine Last.


„Geradeaus, Tabar“, japste die Rothaarige.


„Ich bin nicht dein Tabar“, war alles, was Dorian erwiderte, während er weiterrannte.


„Irgendwann kommt rechts ein breiter Gang. Dem müsst Ihr folgen, dann nach links.“


„Und wo kommen wir raus?“, knurrte Dorian. „In der Eingangshalle, wo uns eine ganze Abteilung Stadtwachen erwartet?“


„Nein, wir kommen beim Hintereingang raus, wo sie die Tiere und Waren abladen“, erklärte die Hashka.


Dorian versuchte, noch weiter auszugreifen. Weit hinter sich hörte er die Tür knirschen. Er betete zu Sphinunas, dass die Tür dem Wasser standhalten möge. Ob Packard und Arwjena es wohl geschafft hatten? Wie mochte es den Skylae ergehen, die auf den Rängen zurückgeblieben waren?


Der von der Hashka erwähnte Gang kam in Sicht. Hastig blickte sich Dorian um, als er einbog. Hinter sich bemerkte er nichts Auffälliges. Er atmete einige Male tief durch, dann rannte er weiter. Langsam stach es in den Seiten und er verfluchte sich für diese Schwäche. Er biss die Zähne zusammen, rückte die Hashka in eine bequemere Position und stürmte weiter. Die Wände waren mit Schmierereien bedeckt, manches wohl ein Gruss längst dahingeschiedener Hashkas oder sonstiger Gefangener, die man in die Arena geschleift hatte und die von dort niemals wiedergekehrt waren.


Sein Herz hämmerte, aber er rannte weiter, das Schwarzelbenschwert in der Rechten.


„Links!“, rief die Hashka und Dorian warf sich herum. Sein Atem ging schwerer, aber der Söldner machte keine Pause. Endlich konnte er einen leichten Luftzug auf dem Gesicht spüren. Er beschleunigte seine Schritte noch weiter. Der Gang machte nun mehrere Biegungen, dann gelangte der Söldner zu einer Rampe, die nach oben führte. Dorian keuchte, als er hinaufrannte. Das Haar der Hashka kitzelte ihn im Nacken.


Eine kleine Halle öffnete sich vor ihm. Drei Fuhrwerke mit Käfigaufbau waren darin abgestellt, einer war noch voller mit Frauen. Arbeiter blickten auf, als er verschwitzt an ihnen vorbeihastete.


Er beachtete sie nicht, blickte sich draussen hastig um. Der Söldner beeilte sich, aus der Gasse herauszukommen. Als er einigermassen sicher war, dass ihm niemand folgte, trat er in einen Hauseingang. „Jetzt läufst du selber“, knurrte er und liess die Hashka zu Boden gleiten. Mit dem Schwert schnitt er sich grob die Haare. Vielleicht schützte ihn diese Veränderung vor einem flüchtigen Blick.


‚Ist wahrscheinlich sinnlos, mit dieser Hashka, aber immerhin …’ Sinnend betrachtete er das Schwarzelbenschwert. Er musste diese Waffe verstecken. Rasch schlüpfte der Söldner aus seinem Hakhus und wickelte das Schwert darin ein.


Die Hashka hinter sich her zerrend, verfiel er in einen kräftesparenden Trab. Erst, als er die Arena zu etwa einem Viertel umrundet hatte, gewahrte er Stadtwachen vor sich und wich in eine der kleineren überdachten Gassen aus. Er musste sich so schnell wie möglich zur Herberge durchschlagen. Packard und Arwjena würden gewiss dasselbe tun.


Er war schon einige Strassen weiter und hielt kurz inne, um sich den Schweiss aus den Augen zu wischen, als er plötzlich zur Regungslosigkeit erstarrte. Die Hashka prallte gegen ihn. Dorian schnappte nach Luft, Am Ende der Strassen waren zwei schwarz verhüllte Gestalten aufgetaucht. Sie erinnerten Dorian an diejenigen, auf die er schon zu Beginn des Abenteuers mit Packard gestossen war. Etwas sagte ihm mit zweifelsfreier Sicherheit, dass sie zu denen gehörten, genau dieselbe Kleidung, der schleichende, geschmeidige Schritt. Mit weit aufgerissenen Augen wich er zurück und drängte die rothaarige Hashka in ein noch engeres Seitengässchen. „Los, wir nehmen einen anderen Weg“, flüsterte er und wies andeutungsweise nach vorne.


Die Hashka erstarrte und Entsetzen malte sich auf ihre Züge, aber bevor Dorian sich seine Gedanken darüber machen konnte, war sie ihm gefolgt und sie umgingen die schwarzen Gestalten in weitem Bogen.


Es war nicht zu übersehen, dass die meisten Zuschauer die Arena verlassen haben mussten. Menschenmassen wälzten sich durch die Strassen, weit mehr als sonst, selbst zu Zeiten des Skylae’mar men Eduradan.


Dorian gab sich Mühe, den Blick gesenkt zu halten. Immer noch zog er die Hashka hinter sich her. Noch einmal mussten sie den Schwarzgekleideten ausweichen. Insgeheim fragte sich der Söldner, ob es Zufall war, dass die Fremden in Ar Tarak auftauchten, sobald er auch wieder hier war. Er biss verärgert die Zähne zusammen und erinnerte sich daran, wie die Schwarzen Arwjena entführt hatten.


Der Söldner begann die unzähligen kleinen Verletzungen zu spüren, die er sich in der Arena zugezogen hatte. Für sich genommen, waren sie lächerlich, aber die Summe machte sich bemerkbar.


Er musste so schnell wie möglich in die Herberge gelangen. Rücksichtslos drängte er die Leute zur Seite. Endlich erreichte er sein Ziel. Der Wirt sah überrascht auf, als der Söldner an ihm vorbei und auf die Treppe zupolterte, die Hashka immer noch an der Hand.


Dorian stiess die Zimmertüre auf Die Hashka stolperte in den Raum und verlor das Gleichgewicht. Erleichtert stellte der Söldner fest, dass die beiden Skylae bereits den Weg hierher gefunden hatten. Natürlich lag ihm vor allem an Sharen, aber Packard würde über Scotties Auftauchen sicher nicht unglücklich sein – oder vielleicht doch? Schliesslich hatte der andere Söldner mehr als einmal zu verstehen gegeben, dass er die Frauen als unnötige Last betrachtete.


Sharen war aufgesprungen und hielt das Messer kampfbereit in der Hand. Sie war angespannt bis in die Haarspitzen. Scottie schien vom Bett gefallen zu sein und versteckte sich hinter der dunkelhaarigen Skyla.


Dorian blieb stehen und musterte Sharen. Ihr Gesicht war ausdruckslos. „Was denn? Keine Freudenschreie, keine Umarmung oder Tarakischen Küsse?“, höhnte er und versuchte, den Klang der Erleichterung aus seiner Stimme zu verbannen.


Sharen antwortete nicht.


Der Söldner trat auf sie zu und riss ihr das Messer aus der Hand. „Das gehört mir, du brauchst es nicht mehr. Du scheinst dich allerdings nicht sehr darüber zu freuen, dass ich wieder da bin.“ Er strich seiner wunderschönen Gespielin über die Wange.


Scottie blinzelte hinter Sharens schmalem Rücken hervor. Tränen strömten über ihre Wangen. „Wo ist mein Krieger – ist er tot? Und die Herrin Arwjena?“


Dorian schnaubte belustigt über Scotties Wortwahl. „Ich weiss nicht wo sie sind“, knurrte er und stiess die Hashka in einer Ecke zu Boden.


„Dann kommt er bestimmt wieder, er ist sehr stark, mein Krieger.“


„Die beiden kommen schon durch. Aber nun ist es wichtiger, dass ich mich um diese Hashka hier kümmern.“ Er stiess die Rothaarige mit dem Fuss an.


Scottie entfuhr ein kleiner Schrei. „Die hat ja keine Ohren mehr!“


„Gut beobachtet“, gab Dorian bissig zurück. „Jetzt halt den Mund, wenn du die deinen behalten willst.“


Die blonde Skyla schluckte, während sich der Nordländer der Hashka zuwandte.


„Ich glaube, du hast mir einiges zu erzählen.“


Unsicher starrte ihn die Hashka an. ihre Augen huschten hin und her, als suche die junge Frau einen Fluchtweg.


„Du weisst anscheinend etwas über den Ejad“, begann der Söldner.


Die Hashka schwieg immer noch und Dorian versetzte ihr eine Ohrfeige. „Ich kann auch anders, Hashka.“


„Woher weiss ich denn, dass Ihr nicht mit den Schwarzgekleideten unter einer Decke steckt?“, stellte die Hashka eine Gegenfrage und sah ihn verschlagen an.


„Dummkopf, wenn ich mit ihnen unter …“ Dorian unterbrach sich. „Diese Fremden haben also etwas mit dem Ejad zu tun?“, fragte er überrascht.


Die Hashka schwieg wieder und blickte zu Boden. Dorian presste die Lippen zusammen und riss den Kopf der Hashka an den Haaren hoch. Einige Male klatschte seine Rechte der Rothaarigen ins Gesicht.


Sie schrie erschrocken auf und wäre beinahe hintenüber gefallen.


„Ich weiss nicht, was sie mit ihm zu tun haben“, schniefte sie schliesslich. „Aber ich habe mich einmal nachts in der Nähe des Echaton men Ar Tarak herumgetrieben. Da habe ich beobachtet, wie verhüllte Gestalten, schwarz verhüllte Gestalten, wie die vorhin, in den Turm geschlichen sind. Zuerst dachte ich mir nichts weiter dabei, sondern achtete nur darauf, selber nicht entdeckt zu werden, aber dann überkam mich die Neugier, denn sie verhielten sich so heimlichtuerisch, dass ich nicht einmal mehr glaubte es könnten Leute sein, die im Auftrag des Ejad handelten, wohl nicht einmal seine Spione. Also kehrte ich in den folgenden Nächten immer wieder dorthin zurück und sah mich um, denn es gibt immer noch das alte Recht, das selbst eine Hashka schützt, wenn sie eine Aussage machen will, sofern jemand für sie bürgt.“


Dorian nickte. ‚Heller Kopf, die Kleine’, dachte er anerkennend.


„Immer wieder sah ich die Fremden in den Turm des Ejads schleichen“, fuhr die Hashka fort und warf die Haare zurück, damit sie die Ohrstummel bedeckten. „Auf jeden Fall wurde der Ejad seither nicht mehr gesehen.“


„Hm. Aber warum suchen dich so viele Leute? Mein Kumpan und ich waren anscheinend nicht die einzigen.“ Dorian schenkte sich aus dem Krug auf dem Tisch einen Becher Absante ein.


„Die Fremden sah ich vor zweimal zehn Tagen zum ersten Mal. Eine Zeit lang konnte ich sie ungestört beobachten, aber schliesslich erwischten sie mich beinahe.“ Die Hashka schluckte. „Ich floh, aber leider musste ich dabei einen beleuchteten Bereich durchqueren … es liess sich nicht vermeiden und … nun ja, ich bin leicht wiederzuerkennen.“ Sie grinste bitter und wies auf das rote Haar und die nicht mehr vorhandenen Ohren.


„Klingt gar nicht gut, denn der Ejad wurde, wie du bereits gesagt hast, schon eine Weile nicht mehr gesehen.“


Der Söldner überlegte. „Ich will nicht mitten drin hocken, wenn hier in der Stadt etwas passiert, zum Beispiel ein Angriff. Ich weiss noch nicht welche, aber irgendeine Gefahr droht wohl Ar Tarak. Und eines sage ich euch: Bevor ich warte, dass mich etwas überrollt, werde ich versuchen, es im Keim zu ersticken. Das bedeutet, dass ich nachsehen muss, was im Echaton men Ar Tarak vorgeht. Heute Nacht versuche ich, dort reinzukommen.“


„Allein, ohne meinen Krieger und die Herrin Arwjena?“, fragte Scottie mit angstvoll aufgerissenen Augen.


‚Ich weiss ja nicht mal, wo sie sich im Augenblick aufhalten, oder ob sie überhaupt noch leben’, dachte Dorian. Er warf einen Blick auf die Hashka. ‚Was mache ich nun mit ihr, umbringen und freilassen kann ich sie nicht. Ich sperre sie erstmal in den Käfig.’


Er zuckte die Schultern. „Weisst du, wie man in den Echaton men Ar Tarak gelangt?“


Die Hashka schien nachzudenken. „Unter dem Turm gibt es eine Mühle, der Zugang zu ihr befindet sich im Torhaus der alten Kanzlei. Diese wird nicht mehr bewacht. Wenn Ihr das Tor überwinden könnt, findet Ihr eine Bohlentür. Geht hindurch und eine Treppe wird Euch hinabführen.“


„Gut“, knurrte Dorian zufrieden. Schon wollte er Sharen winken, sich auf den Rücken zu legen oder ihm einen Tarakischen Wurzelkuss zu geben, aber dann hielt er inne. ‚Heute Nacht werde ich alle Kraft brauchen, ich darf mich also nicht aussaugen lassen. Wann tauchen wohl Packard und Arwjena auf?’


Unruhig schritt er auf und ab und schenkte sich einen weiteren Becher Absante ein. Scottie die sich zwischen seinen Beinen zu schaffen machen wollte, verscheuchte er unwillig. Der Söldner musste warten, bis es dunkel geworden war.

***

Die Nacht hatte sich über Ar Tarak gelegt und es war etwas stiller geworden. Das bedeutete jedoch nicht, dass die Stadt nun schlief. An vielen Orten vergnügten sich die Männer mit ihren Hashkas.


Packard und Arwjena waren auch unterwegs. Sie suchten dunkle Ecken, allerdings durften sie nicht allzu abgelegen sein. Der Söldner glaubte, dass man auf sie wartete. Nun, da sie mit in der Sache steckten, gab es kein Zurück mehr. Packard tat es nicht in erster Linie der Stadt zuliebe, sondern weil er wissen musste, wer die Schwarzen waren.


Das Salmarat-Quartier kam in Sicht. Es war längst nicht so hell beleuchtet wie der Rest der Stadt. Packard kam es eher wie ein Loch mitten in der Stadt vor. Nicht weit vom Zugang entfernt, unterwarf ein Mann seine wahrscheinlich erst heute gekaufte Frau. Ihre Lustschreie waren weithin zu hören.


„Der Gasthof ist zu gefährlich. Wir müssen es hier versuchen“, sagte Packard und bekräftigte den Entscheid, den sie nach der Flucht aus der Arena getroffen hatten. „Dorian kann tot sein, oder aber das Gleiche denken wie wir.“


„Ich hoffe, wir haben ihn nicht zum letzten Mal gesehen“, sagte Arwjena. In ihrer Stimme schwang ein bitterer Unterton mit.


„Lass uns gehen. Wir haben Wichtiges zu tun.“


Die Elbin sah sich um und tastete mit Blicken auch die dunkelsten Ecken ab. Es schien sie niemand zu beobachten. Packard hielt ihr Aleistars Stein hin. Er zeigte keine roten Punkte.


Sie liessen die Kapuzen unten. Das Licht war hier schwach genug, dass ihre Gesichter erst erkannt würden, wenn sie beim Tor eintrafen. Die Wachen nahmen lange keine Notiz von ihnen, erst als sie den ersten Torflügel fast erreicht hatten, rief jemand von oben: „Zwei Unbekannte nähern sich.“


Arwjena hörte die Bogen, die gespannt wurden und auf sie zielten. Sie spürte, wie die Speere und Schwerter fester gepackt wurden, die Männer sich bereit machten, sie zu töten. Konnte es dazu kommen? Sie waren zwar bloss zu zweit, aber Arwjena glaubte, den Pfeilen ausweichen zu können. Die Wachen in den Häusern, die das Salmarat-Quartier vom übrigen Ar Tarak trennten, konnten kaum etwas sehen und auch Packard wusste, wie man sich verteidigen musste.


„Stehengeblieben! Gebt Euch zu erkennen. Einen Schritt weiter und eure Köpfe sitzen nicht mehr auf dem Hals.“


Die beiden blieben stehen und streckten die Arme aus. Acht Männer nahmen um sie herum Aufstellung. Der einzige mit einem Helm, offensichtlich ihr Anführer, stellte sich vor sie. „Eure Gesichter kenne ich.“


„Wir sind heute schon einmal hier gewesen“, sagte Arwjena. „Reqsaf u Qaraf-Soleimou hat uns empfangen und wir hoffen, er weist uns auch jetzt nicht ab.“


„Habt ihr ein Siegel?“


„Leider hatten wir nicht genug Zeit.“


Der Anführer musterte sie von Kopf bis Fuss. „In diesem Fall weiss ich nicht, weshalb euch Reqsaf u Qaraf-Soleimou empfangen sollte und schon gar nicht so spät am Abend. Verschwindet. Ihr vergeudet bloss meine Zeit. Ich habe andere Aufgaben, als mit Leuten wie euch zu verhandeln.


„Ich bitte Euch, uns zu Reqsaf u Qaraf-Soleimou vorzulassen. Wir müssen unbedingt noch einmal mit ihm sprechen. Die Zeichen haben sich geändert.“


Der Hauptmann stiess ein Zischen aus und Arwjena spürte, dass er drauf und dran war, sie zurückzulassen. Etwas in ihm liess ihn diesen Schritt noch nicht tun.


„Misstraut Ihr den Worten einer Elbin? Ich komme aus dem Norden, dem Dret’hoirn. Ihr könnt nicht leugnen, dass ihr mich als etwas Spezielles erkennt. Ich bin euch ähnlich und doch anders und Lügen gehören nicht zu unserem Wesen.“ Sie machte einen kleinen Schritt auf den Hauptmann zu. „Ich versichere Euch, wir sind nicht gekommen, um Eure oder die Zeit Qaraf-Soleimous zu verschwenden. Etwas Grosses ist im Gange und wir brauchen Hilfe. Nur Reqsaf u Qaraf-Soleimou kann uns beistehen.“


„Ihr scheint wirklich … anders zu sein. Eine Elbin? Ich hätte nicht gedacht, dass die Märchen aus dem Norden stimmen. Jedenfalls scheint es so wichtig zu sein, dass ihr mit Reqsaf u Qaraf-Soleimou reden wollt. Ich will Euch glauben. Ohne sein Einverständnis kann ich Euch aber nicht zu ihm bringen. Ich werde jemanden meiner Männer zu ihm senden. Er soll entscheiden, ob er euch empfängt.“ Der Mann mit dem Helm liess Arwjena und Packard nicht aus den Augen. Mit der rechten Hand rief er einen der Wachen zu sich. „Kavlur Fajrad, beeile dich. Falls hinter dem hier doch ein böser Plan steckt, muss Reqsaf u Qaraf-Soleimou möglichst rasch davon erfahren.“


Der Angesprochene wandte sich um und hetzte davon. Bald war er nicht mehr zu sehen und das Warten begann. Arwjena machte einen Schritt nach hinten und wechselte einen kurzen Blick mit Packard. Sie hatte getan, was sie konnte. Mehr hätte der Hauptmann nicht erlaubt.


Die Stimmung war nicht mehr so angespannt wie noch zuvor. Arwjena war es tatsächlich gelungen, die Männer von Reqsaf u Qaraf-Soleimou zu überzeugen, dass von ihnen keine Gefahr ausging. Es hatte Mut gebraucht, ihre Herkunft preiszugeben, der Hauptmann hätte sie genausogut auslachen können. Die Anspannung wich dennoch nicht aus Arwjena. Sie hatte noch nicht alles erreicht, was sie benötigten.


Die Zeit, bis der Wächter zurückkehrte, dauerte Ewigkeiten. Dies bewies ihr, wie unruhig sie war. Dabei hörte sie seine Schritte als erste. Er kam gerannt.


„Reqsaf u Qaraf-Soleimou empfängt euch, allerdings will er, dass ihr euch sehr kurz haltet.“


„Wir werden daran denken“, sagte Arwjena. Ihr war sehr wohl bewusst, dass Qaraf-Soleimou ihnen zuhören würde, wenn sie ihn überzeugen konnten.


Die Wachen führten sie zum Tor. Dort mussten sie erneut warten, der Hauptmann wollte sie nicht alleine durch das Viertel streifen lassen. Zehn Männer begleiteten sie und sie hielten die Waffen in den Händen. Packard und Arwjena konnten sich nichts erlauben. Sie würden sogleich abgeführt werden.


Unter den zahlreichen Brücken hindurch näherten sie sich dem Haus von Reqsaf u Qaraf-Soleimou. Arwjena konnte allerdings nicht einmal sagen, ob sie ihn an diesem Morgen in diesem Haus oder einem anderen getroffen hatten. Die einzelnen Gebäude liessen sich kaum voneinander unterscheiden.


„Eure Waffen. Alle.“


Arwjena hatte den Bogen bereits gelöst und übergab ihn zusammen mit den Pfeilen einem der Wächter. Daraufhin gab sie auch die Elbenklingen und öffnete den Mantel, um zu zeigen, dass sie keine Waffen darunter trug. Auch Packard sagte nichts und händigte Adhavaan, den Dolch und die Handarmbrust aus. Er gab jedoch zu verstehen, dass sie gut auf die Waffen aufpassen sollen.


Die zehn Männer begleiteten sie weiterhin. Hinter den Schiessscharten in der Halle nahm Arwjena Bewegungen wahr und mit einer Kopfbewegungen und Blicken teilte sie Packard mit, was sie gesehen hatte.


„Ihr schon wieder?“, fragte der Mann mit den breiten Schultern, als er die Tür zum schmalen Gang öffnete. „Wagt keine Dummheiten.“


„Seid unbesorgt. Noch misstraut ihr uns, aber wenn wir mit Qaraf-Soleimou gesprochen haben, werdet ihr uns dankbar sein.“


Der Vierschrötige schien ihr nicht zu glauben. Nachdem die ersten fünf von Qaraf-Soleimous Wachen den schmalen Gang betreten hatten, legte er die Hände auf die Schulter der Elbin und schob sie in den Gang. Packard kam gleich hinter ihr. Er schnaubte, aber liess sich gefallen, dass er so behandelt wurde, wie es sich sonst niemand getraute.


Alles war gleich wie beim letzten Mal. Zwei Laternen, die ihre Wächter mit sich führten, erhellten den Gang spärlich. Die Biegung lag nur noch wenige Schritte vor ihnen.


Sie liessen sie hinter sich und bereits kurze Zeit später blieben sie stehen. Die Elbin versuchte herauszufinden, ob etwas vorgefallen war und ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit. ‚Hat uns jemand eine Falle gestellt? Aber hätte ich es nicht bemerkt?’


Sie erfuhr noch nicht, ob man sie zu Qaraf-Soleimou führte oder etwas anderes mit ihnen vorhatte. Im Gang tat sich eine Tür auf und durch diese führten die Wachen Arwjena und Packard nun. Sie blickte nach hinten und konnte für einen kurzen Augenblick auf den Stein sehen. Falls sie in Gefahr waren, verriet er es nicht.


Hinter der Tür wartete eine Treppe. Sie führte steil hinunter. Bis zu deren Ende dauerte es nicht so lange, wie von einem Ende des Ganges zur Biegung. Die Gruppe stand vor sechs Steintüren. Einen Mechanismus zum Öffnen bemerkte Arwjena erst, als zwei der Wächter ihre Hände in Öffnungen steckten, die es in den Steinwänden gab. Die vierte Tür von links öffnete sich, der Stein wurde zur Seite geschoben. Sie erkannte einen weiteren Gang, allerdings bloss einen kurzen. Er endete vor einer Eisentür. Fünf Wachen gingen voraus, die anderen folgten.


„Es werden keine Fragen über das gestellt, was ihr hier seht“, sagte der Vorderste und es war klar, dass es nicht bloss eine Mitteilung war, sondern es für Arwjena und Packard ungemütlich würde, wenn sie sich nicht daran hielten.


Der Zugang schloss sich und mit einem Klicken rastete etwas ein. Arwjena war überzeugt, dass sie hier nicht herauskommen würden, wenn es Qaraf-Soleimou nicht wollte. Unruhe wollte sich in ihr ausbreiten, weil sie noch immer nicht wusste, ob die Männer sie tatsächlich zu Qaraf-Soleimou führten.


Die Eisentür vor ihnen schwang auf und als die Wächter zur Seite getreten waren, erkannte Arwjena im Licht der Laterne ein Schlafgemach. In der hinteren rechten Ecke stand ein Bett, das breit genug für fünf Personen war. Zwei Frauen räkelten sich darauf, sie trugen nichts ausser Strümpfen, die ihnen bis zu den Oberschenkeln gingen.


Ihre Begleiter entzündeten eine Feuerschale und als hätte Reqsaf u Qaraf-Soleimou darauf gewartet, kam er durch eine Tür neben dem Bett, die Arwjena nicht gesehen hatte.


„Ich begrüsse euch zum zweiten Mal an diesem Tag in meinem Heim. Gäste sind willkommen, wenn sie einen entsprechenden Grund für ihr Kommen haben. Ich hoffe, ihr habt mich nicht umsonst beim Lustspiel mit diesen beiden Skylae gestört.“ Er packte sie an den Haaren und zog sie vom Bett. Es waren schöne Frauen mit makellosen Körpern und ausladenden Rundungen. Fast reichten sie an Sharen heran, aber Dorians Skyla überragte sie mit ihrer goldenen, seidenen Haut. „Sie können nichts hören, deshalb dürft ihr nun sprechen.


Packard begann zu erzählen. Arwjena fühlte sich nach wie vor besser, wenn sie sich im Hintergrund halten konnte. Reqsaf u Qarauf-Soleimou sah sie wohl noch immer als Frau, die nichts zu sagen hatte. Es könnte gefährlich werden, wenn sie zu reden begänne.


Der Narbige berichtete von der Rettung der Hashka in der Arena und liess nicht aus, weshalb die Hashka von Bedeutung sein konnte. „Ob Dorian und sie noch leben, wissen wir nicht, wir haben sie nicht mehr gesehen. Hört mir aber weiter zu. Das Wichtige kommt erst noch.“ Qarauf-Soleimou hob die Augenbrauen. Mit einer Handbewegung schickte er die Frauen zurück ins Bett. Sie hielten die Beine gespreizt, die eine legte sich über die andere und sie begannen, sich gegenseitig an der Hotshkë zu lecken.


„Kurz bevor wir die Gewölbe der Arena verlassen konnten, haben sich uns vier Männer in den Weg gestellt. Sie trugen schwarze Mäntel und wussten mit dem Schwert besser umzugehen als die meisten, gegen die ich gekämpft habe.“


„Wieder diese Schwarzen?“


„Ganz genau“, sagte Packard. „Wenn Ihr einen Beweis benötigt habt, dass in Ar Tarak etwas nicht richtig ist, habt Ihr ihn nun. Wir müssen zum Ejad, um jeden Preis. Helft uns oder wir werden es auf eigene Faust versuchen.“


Qarauf-Soleimou reagierte nicht auf Packards Worte. Ob es das Richtige war, ihn vor die Wahl zu stellen? Arwjena hätte noch gewartet, aber Packard hatte entschieden.


„Ohne Hilfe gelangt ihr nicht hinein. Es gibt keinen Zugang, den die Wachen nicht einsehen und jeder, der ohne Befugnis zu nahe kommt, muss mit einer harten Strafe rechnen. Vielleicht sogar mit dem Tod.“


„Und doch müssen wir in den Turm gelangen. Helft Ihr uns oder lasst Ihr es bleiben?“


Arwjena sah Qarauf-Soleimou an, wie schwer ihm die Antwort fiel. Er schien Angst zu haben, vor dem einen wie auch vor dem anderen. Obwohl er schwieg, sprach er die Antwort aus. ‚Ob es einen Weg in den Turm gibt?’, fragte sich Arwjena. ‚Wenn wir nicht von Dorian getrennt worden wären, hätten wir möglicherweise Gewissheit, dass Ar Tarak nicht in Gefahr ist – oder eben doch.’


„Also gut, ich werde euch beistehen, aber ihr versteht, dass ich euch nicht begleiten kann.“


Arwjena hatte eine andere Antwort erwartet. Sie blinzelte voller Erstaunen, doch Packard machte einen Schritt nach vorne und bedankte sich bei Reqsaf u Qaraf-Soleimou.


„Einfach wird es nicht, aber ich habe einen Plan, wie ihr in den Echaton men Ar Tarak gelangt. Wartet hier auf mich.“ Er nahm die gleiche Tür, durch die er gekommen war und blieb eine Weile verschwunden. Arwjena glaubte noch immer an eine Falle. Es benötigte nur ein Zeichen, das sie vielleicht gar nicht bemerkte, und die Wächter würden sich auf sie stürzen. Hier unten gab es kein Entkommen. Selbst wenn sie die Bewaffneten niederrängen, wüssten sie nicht, wie sie diesen Raum verlassen konnten.


Sie musste nicht länger darüber nachdenken. Reqsaf u Qaraf-Soleimou kehrte zurück und er trug ein Bündel mit sich. „Bald ist Wachablösung. Dies sind meine Kleider von früher. Zieht sie an und vielleicht werdet Ihr nicht gleich erkannt. Mit etwas Glück könnt ihr ihn betreten, aber mehr liegt nicht in meiner Macht.“


„Ich hoffe, dies genügt“, sagte Packard und nahm das Bündel entgegen.


„Ich habe nur eine Wächterkleidung. Die Entscheidung liegt bei euch, wer versucht, den Turm zu betreten. Ich schlage vor, Ihr sollt es wagen, Packard.“

„Sind wir zu spät gekommen?“, fragte Packard leise, ohne den Blick vom Echaton men Ar Tarak abzuwenden. Der Turm stand auf einer kleinen Anhöhe mitten in der Stadt, umgeben von Rasen. Damit das Gras hier im Süden gedeihen konnte, wässerten Diener des Ejads es zweimal am Tag, im Sommer noch mehr.


„Die Wachablösung kommt erst noch“, sagte Arwjena. „Ich sehe es an ihren Bewegungen. Die Männer freuen sich, den Dienst endlich abzugeben.“ Sie verstand die Belastung der Wachen, denn während des Skylae’mar men Eduradan musste es doppelt so anstrengend sein, die Leute vom Turm fernzuhalten.


Eine Dreiergruppe kam den Hügel herab und setzte dabei keinen Fuss neben den gepflasterten Weg. Arwjena hörte sie sprechen und nicht mehr lange, dann würde sie die Worte verstehen. Sie bewegte sich und schob einen Ast zur Seite. Die drei Palmen und der Qaipastrauch dazwischen boten hoffentlich Schutz genug, um ungesehen zuschlagen zu können.


„… noch einmal und dann ist dieser Tag zu Ende“, seufzte einer. Arwjena konnte nicht feststellen, welcher es war. „Der Verdienst ist zwar gut, aber die Schichten wollen kaum vorübergehen.“


Es war kurz still, dann sagte ein zweiter: „Sag das nicht noch einmal. Uns kannst du vertrauen, aber wenn andere das hören, geht es dir an den Kragen.“


Jetzt blieb es still. Die Wachen kamen näher, doch es blieb noch Zeit genug für Packard und Arwjena. Die Elbin berichtete, was sie gehört hatte und es gefiel Packard offenbar.


Er stand auf, griff nach dem Spiess und wischte ein Qaipablatt von der Kleidung. „Das ist die einzige Gelegenheit. Der Wachwechsel steht an.“


„Was beabsichtigst du zu tun?“


„Ich werde mich ihnen anschliessen. Wenn ich sie überzeugt habe, bin ich schon fast im Turm. Wenn sie mich erkennen, benötige ich deine Hilfe.“


„Ich werde dich nicht alleine lassen, auch im Turm nicht. Erkennst du dort hinten das Fenster, drei Mannshöhen über dem Boden? Ich kann hineingelangen.“


„Nein, du bleibst hier“, bestimmte Packard. „Du kommst nicht ungesehen hinüber. Es ist besser, wenn nur einer von uns geht. Zwei erregen mehr Aufmerksamkeit.“


„Können sich aber auch besser schützen. Unterschätze mich nicht. Ich gelange zum Turm, ohne dass mich jemand beachtet. Alle Augen werden auf dich gerichtet sein. Ich lasse dich nicht alleine.“ Sie beugte sich zu ihm hinüber und ihre Lippen berührten sich. „Vertraue mir.“


Er zögerte – und sagte schliesslich zu. „Wenn wir beide hineingelangen, werden wir die Antwort auf unsere Fragen finden.“


Arwjena atmete auf. Sie hätte Qualen durchstehen müssen, wenn sie Packard nicht hätte begleiten können. „Ich warte hier, bis du dich den drei Wachen angeschlossen hast, dann nähere ich mich dem Fenster. Niemand wird mich sehen.“


„Und falls doch, werde ich rasch bei dir sein und wir flüchten gemeinsam.“ Er nickte und richtete die Aufmerksamkeit auf die Wächter. Sie erreichten das Ende des Weges. Packard atmete ein letztes Mal tief durch und trat aus der Deckung. Wie Arwjena erwartet hatte, fuhren die Wächter zusammen und richteten die Spiesse auf Packard. Sobald er ins Licht trat, entspannten sie sich ein Stück weit.


„Wer seid Ihr? Gebt Euch zu erkennen.“


„Ich heisse Danwak, kennt Ihr mich nicht? Vorhin musste ich jemanden nach Hause begleiten.“


„Alleine?“, fragte jener, der den anderen ermahnt hatte, nicht länger über die Arbeitsbedingungen zu reden.


„Alleine, ja. Ihr wisst doch, dass es zu wenige Wachen gibt. Nun bin ich auf der Rückkehr zum Echaton. Immerhin ist der heutige Tag bald vorüber. Ich bin müde.“ Er ging in Richtung Turm.


„Halt, halt. Wir begleiten dich. Wer sagt, dass du uns nicht belügst? Im Echaton werden sie schon herausfinden, ob du einer von uns bist. Du stammst jedenfalls nicht aus dem Süden.“


„Da habt Ihr Recht. Ich verdinge mich mal hier, mal da.“


Ihr Plan schien aufzugehen – obwohl Arwjena noch immer nicht daran glaubte. Er war zu riskant, daran änderte auch der Wachwechsel nichts. Ihr blieb jedoch nichts anderes übrig, als zu hoffen. Sie verliess das Versteck, zwischen Häusern und Palmen begab sie sich auf die Rückseite des Echaton. Niemand gewahrte sie. Packard und die drei anderen hatten noch nicht einmal die Hälfte des Weges hinauf zum Turm hinter sich gebracht.


Noch zögerte Arwjena. Sie liess den Blick ein letztes Mal schweifen und verliess sich auf ihre Sinne. Der Bogen gab ihr Sicherheit und sie verliess das Versteck. Nirgends regte sich etwas und sie beschleunigte ihre Schritte. Bereits rannte sie den Hügel hinauf, spürte das federnde Gras unter den Füssen. Fast fühlte es sich an, als würde sie durch den Dret’hoirn rennen.


Dieses Gefühl hielt nur kurz. Der Steinkoloss, das Wahrzeichen Ar Taraks, zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Nicht weit über Boden und doch unerreichbar für einen Menschen, leuchtete schwach ein Fenster. Arwjena wartete noch mit dem Einsteigen. Sie drückte sich gegen den Stein. Über das Klopfen ihres Herzens hinweg lauschte sie nach Anzeichen, dass sie entdeckt worden war. Oder gab es einen Hinweis, wie es Packard erging? Sie konnte nichts feststellen, obwohl sie die Elbensinne aussandte.


Das Fenster lag drei Mannshöhen über Boden. Zwar schimmerte dahinter Licht, aber es schien aus einem anderen Raum zu kommen, so schwach war es. Arwjena entfernte sich einige Schritte und holte Anlauf.


Mit den Füssen stiess sie sich an der Mauer nach oben, einen Schritt, zwei, sie kriegte den Sims mit den Fingerspitzen zu fassen und sie zog sich hoch. Ihre Zehen suchten nach Halt und fanden auch die kleinsten Ritzen.


Zum ersten Mal konnte sie einen Blick ins Zimmer dahinter werfen. Es schien sich um eine Wachstube zu handeln, aber es hielt sich niemand darin auf. Stimmen waren zu hören, so leise, dass auch ihr Elbengehör sie nicht verstand. Trotzdem sah sich Arwjena für einen Augenblick nach einem Ort um, an welchem sie einsteigen konnte.


Es gab keinen.


Sie zog sich hoch und einen Augenblick später befand sie sich in der Wachstube. Die Stimmen waren noch immer fern. Ohne einen Laut von sich zu geben, begab sie sich zur Tür. Sie würde in einen Flur gelangen. Mittig auf dem Holzboden lag ein Teppich.


Arwjena entschied sich, nach rechts zu halten und hinter der nächsten Biegung horchte sie an der ersten Tür. Der Raum dahinter schien leer zu sein. Sie betrat ihn und wartete. Es galt herauszufinden, ob es Packard geschafft hatte.

***

Sie hatten ihn nicht sogleich getötet, das war ein Erfolg. Dennoch war es nur eine Frage der Zeit, bis der Schwindel aufflöge. Spätestens am Tor würde er keinen Schritt weiter kommen. Im Verlauf des Tages hatte er sich den Schädel rasiert, aber das war nur eine schlechte Tarnung. Er musste sich auf seine Fähigkeiten mit dem Schwert verlassen. Vielleicht würde er auf diese Weise in den Echaton gelangen.


Er hatte kein gutes Gefühl und es war lange her, seit es ihm das letzte Mal so ergangen war. Der Aphel Oath zählte nicht, denn er hatte von Anfang an gewusst, dass er es mit Schwarzelben nicht aufnehmen konnte.


Die drei Wächter sagten nichts. Immer wieder warfen sie ihm einen Blick zu, den er erwiderte. Er wusste, wie er sich in solchen Situationen zu verhalten hatte und auch, wie viel Glück notwendig war, um sie zu überstehen oder sogar zu erreichen, was man wollte.


Am Tor standen vier Wachen und weitere kamen eben dazu. Die anderen zogen sich jedoch zurück und Packard atmete innerlich etwas auf. Adhavaan an seiner Seite beruhigte ihn. Vielleicht würde er nicht in den Echaton gelangen, aber um sein Leben musste er sich nicht fürchten. Bei aller Sicherheit hielt er sich dennoch vor Augen, dass stets etwas Unvorhergesehenes eintreten konnte.


Sie erreichten die Hügelkuppe, es waren nur noch wenige Schritte. Aus dem offen stehenden Tor fiel taghelles Licht und von den Wachen sah Packard nur noch die Schatten. Er schritt etwas schneller aus und war bereit, Adhavaan aus der Scheide zu reissen, um sich zu verteidigen.


‚Ist Arwjena bereits eingedrungen?’ Er dachte nur kurz an sie, denn er durfte sich nicht ablenken lassen. Das konnte tödlich enden.


„Zu viert?“, fragte einer der Wachmänner.


„Ich kehre erst jetzt zurück, weil ich etwas zu erledigen hatte. Meine Aufgabe war es, einen Betrunkenen nach Hause zu bringen, der ganz in der Nähe rumgelegen ist. Ihr wisst ja, wie viel die Stadtwache dieser Tage zu tun hat.“


„Dein Name?“


„Danwak.“


„Diesen Namen habe ich noch nie gehört.“


„Ich auch nicht“, sagt einer der drei, die ihn begleitet hatten, „allerdings ist dies bei vielen der Fall. Wir kennen uns kaum.“


Das schien jenen, der Packard gefragt hatte, zum Nachdenken zu bringen. Unzählige Locken verliehen seinen Haaren etwas Wildes und ein schmaler Bart führte von den Wangen hinunter zum Kinn. „Komm herein, ich werde den Wachtmeister fragen.“


„Er ist nach oben in den «Gojid» gegangen, er sagte, er müsse etwas überprüfen.“


„Danwak wird warten“, bestimmte der mit dem schmalen Bart. Alle anderen, die ihren Dienst beendet haben, sollen gehen, aber trödelt nicht. Ich habe keine Geduld.“


Er begleitete Packard hinein, allerdings nicht in die grosse Halle, in die sich der Söldner nur einen flüchtigen Blick zu werfen getraute. Er durfte nicht den Eindruck erwecken, das erste Mal hier zu sein. Gleich hinter dem Tor bogen sie in einen schmucklosen Gang ein und folgten ihm, bis sie zu einer Treppe kamen. Der Bärtige ging auch hier voraus, aber er war aufmerksam. Er hatte es in seinen Augen, seinem Gesichtsausdruck gelesen.


Er wusste, dass es nun schwieriger sein würde, zum Ejad zu gelangen, aber noch immer glaubte der Söldner an sich. Er durfte sich nur nicht aus der Ruhe bringen lassen. Er verliess sich auf die Vergangenheit, denn er mochte sich nicht erinnern, wann er zum letzten Mal überhastet gehandelt hatte.


Die Treppe endete in einem Raum ohne Ausgang. Es gab zwei runde Tische und Stühle, an den Wänden erkannt Packard schmale Betten. Ein kleiner Balkon führte zur grossen Halle hinaus. Packard beachtete ihn nicht. Es war noch zu früh, sich nach einer Fluchtgelegenheit umzusehen. Er fürchtete, seine Blicke würden ihn verraten.


„Du rührst dich nicht von der Stelle.“


Der Hauptmann ging die Treppe wieder hinunter. „Es sollte endlich Klarheit herrschen“, murmelte er.


Packard warf einen Blick in die grosse Halle hinunter, ohne sich auf dem Balkon zu zeigen. Jeder, der ihn sah, konnte einer zuviel sein. Jemand von den Wachen war am vergangenen Nachmittag bestimmt in der Arena gewesen und auch mit Glatze würde er zu leicht erkannt werden.


Ein Sprung in die Halle wäre zwar gewagt, aber machbar, ohne dass er sich ein Bein brach. Was dann? Die breite Treppe hoch oder besser die schmale im Hintergrund? Dort würde er nur von zwei Seiten angegriffen werden können. Falls er diesen Weg wählen würde, konnte er nur hoffen, dass er nicht in einer Sackgasse endete.


Erst jetzt, da er wusste, was auf ihn wartete, liess er die Halle auf sich wirken. Die Decke lag weit über dem Tor. Erstaunlich schlanke, mit weissem Marmor verkleidete, Säulen trugen sie und an den Wänden hingen hohe, schmale Flaggen. Selbst Packard musste eingestehen, dass die Pracht nicht spurlos an ihm vorüberging.


Erst hier wurde ihm so recht bewusst, wie mächtig der Ejad war. Er herrschte zwar nur über eine Stadt, aber es war die wichtigste, die Packard kannte. Bedeutender als Weisswind oder die Städte im Osten, von denen Ro-pa-ka den grössten Einfluss genoss. Allerdings wusste er nicht, ob es weit im Osten, jenseits der Eshkhobna-Wüste und des Mittmassivs noch grössere Städte gab. Dorthin hatte es selbst ihn noch nicht verschlagen, der schon weit herumgekommen war.


Er hörte Schritte und der Söldner trat vom Balkon weg, lehnte gegen die Wand und hielt den Blick auf die Treppe gerichtet. Gleich würden sie heran sein und er musste kämpfen.


Der Wächter mit den wilden Haaren kam zurück, vor ihm ging aber einer, der in prächtige Stoffe gehüllt war und ein reich verzierter Scimitar hing an seiner Seite. Packard konnte die Edelsteine nicht zählen, die an der Scheide angebracht waren.


Er trat an Packard heran und musterte ihn. Sein Blick war kalt wie Eis aus den Clanbergen. Die Augen funkelten. Er legte Packard die Hände auf die Schultern und versuchte, ihn runterzudrücken. Der Söldner widerstand und der andere verzog den Mund. „Kommt mir nicht bekannt vor, aber ich kenne nicht jeden der achthundert Wächter. Bewacht ihn. Morgen sehen wir ihn uns genauer an.“ Er zog Packard mit einer Kraft, die ihm der Söldner nicht zugetraut hätte, von der Wand weg und stiess ihm zwischen die Schulterblätter.


Der Söldner wusste zwar nicht, wo er sich hinlegen musste, aber darum machte er sich keine Sorgen. So weit gekommen, würde er sich nicht mehr aufhalten lassen. Wieder kamen Schritte die Treppe herauf, Packard hörte Stimmen. Er wartete, bis die Männer in den Raum gelangten. Es waren vier. Er grüsste sie und wollte die Treppe betreten.


„Dich kenne ich doch“, sagte der Dritte und drehte sich zu Packard um. „Du bist doch der Kämpfer, der in die Arena gesprungen ist.“


„Ihr verwechselt mich.“


„Ich denke nicht. Die Narbe war von weitem zu sehen und Ihr habt die gleiche Statur.“


„Was bedeutet dies?“, fragte der Hauptmann mit dem prächtigen Schwert.


Der Mann, der Packard erkannt hatte, verstand nicht. Er blinzelte und sah vom Narbigen zu seinem Befehlshaber. „Ich habe nicht gewusst, dass er für den Ejad arbeitet. Warum hätte er in die Arena springen müssen? Wir wollten doch, dass die Hashka stirbt, aber er hat sie gerettet.“


„Nehmt ihn fest“, befahl der Wachtmeister und riss den Scimitar aus der Scheide.


Die Wachen reagierten nicht sogleich – und das wurde ihnen zum Verhängnis. Packard schwang den Spiess, der zur Wächterausrüstung gehörte, und traf die ersten beiden im Gesicht. Noch während sie zu Boden gingen, stach der Söldner jenem, der ihn erkannt hatte, in den Bauch.


Erst der Vierte reagierte schnell genug. Er machte einen Satz zur Seite und hieb mit dem Scimitar nach Packard. Der Söldner wich aus, nahm die Handarmbrust vom Gürtel und schoss dem Wächter zwei Bolzen ins Gesicht.


Die beiden gefährlichsten Gegner blieben übrig. Er warf den Spiess nach dem Mann mit der Haarmähne, allerdings verfehlte er ihn und länger konnte er sich nicht um ihn kümmern. Der Wachtmeister war heran und er zeigte Packard, dass er diesen Posten verdient hatte. Sein verzierter Scimitar fuhr herab und Packard konnte gerade noch Adhavaan ziehen. Klirrend trafen die Schwerter aufeinander.


„Erst musst du an mir vorbeikommen“, presste der Wachmeister hervor und stiess Packard von sich. Dadurch gewann er genug Zeit, um den Spiess aufzunehmen und den Söldner mit zwei Waffen zu bedrohen. Er drängte ihn von der Treppe weg. „Nakhwad, schlagt Alarm.“


Der andere erreichte die Treppe und stürmte hinunter. Packard schoss mit der Handarmbrust nach ihm, aber der Bolzen klackte nur gegen die Wand. Der Söldner gab zu, dass der Wachtmeister geschickt den Weg geöffnet hatte.


Der glitzernde Scimitar sauste herab, doch Packard reagierte nur darauf, indem er sich ausser Reichweite brachte. Es würde schwierig werden, an den Wachtmeister heranzukommen, also versuchte er, ihn zu einem überhasteten Angriff zu bewegen. Die Handarmbrust leistete wertvollen Dienst.


Der Wachtmeister lief zwar nicht in seinen Tod, aber er stiess etwas voreilig zu und verlor um ein Haar das Gleichgewicht. Mit dem Schwert schlug er Adhavaan zur Seite und stand nun vor der Treppe. Packard trat nach vorne, machte eine Körpertäuschung und stiess mit dem Elbenschwert zu.


Gerade noch konnte der Wachtmeister entkommen und er nutzte Packards Vorstoss, um selber in den Angriff überzugehen. Den Spiess führte er wie eine Axt und als Packard mit Adhavaan parierte, kam der Scimitar. Er zerschnitt die Luft und der Söldner konnte nur noch ausweichen.


Nakhwad schien Alarm geschlagen zu haben, denn von unten herauf drangen Stimmen und als sich Packard dem Balkon näherte, stellte er fest, dass die Wachmänner in der Halle in Aufruhr waren. Sie riefen sich einander Befehle zu und ihre Anzahl hatte sich vervielfacht.


„Was immer Ihr vorhattet, es ist gescheitert. Ergebt Euch und ich werde Euch nicht töten. Noch nicht, um genau zu sein.“


„Mich töten?“, fragte Packard. Er schoss auf den Wachtmeister, der dies zwar vorausgesehen hatte und sich bückte, aber er kam nicht mehr an den Eindringling heran. Packard rannte hinaus auf den Balkon und setzte über das Geländer.


Er landete auf den Füssen, sank jedoch in die Knie und rollte sich ab. Mit Hilfe des eigenen Schwungs gelangte er wieder auf die Füsse und wirbelte herum. Eine Wache ganz in der Nähe wich zurück.


Er hatte die Orientierung behalten. Ohne sich darum zu kümmern, wer ihn verfolgte, rannte er los. Zwei Männer des Ejads wollten sich ihm in den Weg stellen, aber er schlug eine Finte, hieb einen von ihnen nieder und sprang über den Körper.


Ein Speer schlug neben ihm auf den Boden und der Wachtmeister rief: „Ihr entkommt mir nicht, das versichere ich Euch.“


Packard sah im Rennen nach hinten. Die Blicke der Wachen waren auf den Wachtmeister gerichtet. Eben sprang er vom Balkon. Die Männer wirkten unentschlossen, allerdings hielten sie die Spiesse bereit, um sie zu werfen. Packards Widersacher brauchte nur ein Wort zu sagen.


Stattdessen stürmte er auf Packard zu. „Niemand dringt in den Echaton ein. Ich habe meine Befehle und die werde ich ausführen. Der Ejad ist mein Zeuge.“


Packard konnte nicht feststellen, ob der Wachtmeister auf der Seite des Ejads stand oder unter anderem Einfluss. Er hatte auch keine Zeit, länger darüber nachzudenken. Ein mächtiger, mit beiden Händen geführter, Hieb kam ihm entgegen. Seine Schwerthand ging hoch und ein Funkenregen ging auf ihn nieder. Er spürte den Schlag bis in die Schulter und wurde einen Schritt zurückgedrängt. Die Handarmbrust steckte er ein, denn er benötigte beide Hände am Schwert. Einen Hieb nach dem anderen musste er blocken. Bald gelangte er an die grosse Treppe, die allerdings nicht sein Ziel war.


„Wir können ewig weiterkämpfen und am Ende siege ich.“


Packard antworte nichts darauf – er konzentrierte sich ganz auf seine Bewegungen. Adhavaan führte ihn zwar, indem er seine Kraft ausnützte, konnte er noch einiges mehr erreichen. Er liess sich absichtlich zurückdrängen und kam so der schmalen Treppe immer näher.


Rasch hob er den Arm und wehrte einen Schlag zur Seite ab. Der Wachtmeister schien damit gerechnet zu haben und schlug mit der Faust nach dem Söldner. Dieser wich aus und noch mehr, wirbelte herum, um mit Adhavaan den entscheidenden Schlag anzubringen.


Lautes Klirren scholl durch die Halle, als die Klingen gegeneinander prallten. Der Wachtmeister hob die rechte Augenbraue, wollte Packard herausfordern, ihn zu einer Unüberlegtheit zwingen.


Der Söldner hatte aber bereits viel zu viel erlebt, als dass er auf diesen Trick hereinfiel. Er machte zwei Schritte rückwärts und nun war es der Wachtmeister, der mit sich spielen liess. Er stiess vor, machte einige schnelle Bewegungen mit dem Schwert, allerdings waren sie nicht sonderlich platziert, sodass Packard sie ohne grössere Mühe abwehren konnte.


Nun befand er sich ganz in der Nähe der Treppe, er sah sie in den Augenwinkeln. Er wehrte zwei Streiche ab, trat noch drei Schritte zurück und wandte sich dann um, um auf die Treppe zuzuhalten.


„Auf ihn“, rief der Wachtmeister und neben Packard schlug ein Speer in die Wand. Er duckte sich, zog sich am Geländer hoch. Die Stufen waren breit, dafür nicht sehr hoch, er nahm stets drei auf einmal. Aus den Augenwinkeln sah er einen Spiess heranschwirren. Er duckte sich und das Geschoss verfehlte ihn.


„Renn, renn, aber es wird dir einen Droydreck nützen. Du wirst dich nicht verbarrikadieren können und entkommen kannst du auch nicht.“


Er liess den Wachtmeister brüllen. Ein Zurück gab es nicht mehr. Noch zwei Mal zog er sich am Geländer hoch, stiess sich von der Stufe ab. Die Tür ging nach innen auf, kaum befand er sich im Zimmer, schloss er sie und legte Adhavaan an den Spalt am Boden. So gewann er einige wichtige Augenblicke um nach etwas zu suchen, das er vor die Tür schieben konnte. Er fand nichts Besseres als ein Gestell für Schwerter, allerdings konnte er es so anbringen, dass es mit dem Schrank gleich daneben verkeilte und die Tür sich nicht öffnen liess.


„Holt etwas, mit dem sich dieser Kerl aus diesem Loch holen lässt“, brüllte der Wachtmeister.


Packard bezweifelte zwar, dass es ihnen so leicht gelingen würde, denn um eine Ramme einzusetzen, war der Platz draussen zu klein.


Gleichzeitig wusste er auf den ersten Blick auch nicht, wie er wieder herauskommen würde, wenn nicht tot. Ein Fenster gab es, aber unter ihm, draussen auf dem Boden, scharten sich weitere Wächter zusammen und auch wenn Packard einen Sprung wagen würde, käme er wohl nicht ohne Knochenbrüche davon.

Kommentare


benny2001
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 2
schrieb am 30.10.2012:
»Juhu, endlich geht es weiter DANKE«

data4711
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 58
schrieb am 01.11.2012:
»Genial geschrieben. Erotik plus super Story und Spannung bis zum Schluss. Hoffentlich geht es bald weiter.«

Krystan
dabei seit: Jan '03
Kommentare: 74
Krystan
schrieb am 03.12.2012:
»Mal wieder schön geschrieben. Naja, ich bin sowieso ein Fan dieser Serie.«

MB-AX
dabei seit: Aug '12
Kommentare: 2
schrieb am 19.12.2012:
»Einfach großartig.Erotik und eine handfeste Geschichte. Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung«


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