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Kommentare: 4 | Lesungen: 6536 | Bewertung: 7.99 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 27.04.2007

Söldnerleben - Kapitel 3

von

***Gefangenschaften***

Dorian war schon seit Stunden unterwegs. Durst hatte er zwar, aber noch genügend zu trinken, so dass ihm nicht bange wurde. Ausserdem wusste er eine wunderschöne Oase vor sich. Wenn er weiter so zügig vorwärts kam, würde er sie am Abend erreichen.


Zwei Reiter preschten hinter einem Felsen hervor. Sie hielten geradewegs auf Dorian zu. Er runzelte die Stirn. Was mochten diese beiden wohl von ihm wollen? Er wusste, dass es in der Wüste als sicherer galt, erstmals misstrauisch zu sein. Deshalb lockerte er sein Schwert, sah den Ankömmlingen aber gelassen entgegen. Er kannte seine Stärke im Kampf und wenn es drauf und dran käme, würde er nicht davor zurückschrecken, die Reiter zu töten.


„Wohin des Weges?“, fragte ihn der eine.


„Mein Weg ist meine Sache“, erwiderte Dorian kühl. Ihm war klar, dass, wenn er den Fremden gegenüber zugab, nach Ar-Tarak unterwegs zu sein, diese sofort wissen mussten, dass er Geld mit sich führte. Kein Mensch ging ohne Geld nach Ar-Tarak. Nicht, wenn er auf einem Droy ritt.


„Das wohl, aber die Neugierde ist eben gross hier in der Wüste“, erklärte der Mann, ein hagerer Wüstenbewohner, dessen weisses Droy sehr auffällig war.


Dorian nickte bloss und sie ritten schweigend neben einander her. Dorian war gar nicht glücklich darüber. Schon die Art, in welcher die Fremden aufgetaucht waren, liess sie ihm verdächtig erscheinen. Sie hatten sich nicht von weitem blicken lassen, sondern hatten sich hinter einem Felsen versteckt. Er spürte ihre Blicke auf sich.


Die beiden Nomaden waren so gegensätzlich, dass es schon fast lächerlich wirkte. Der zweite war so fett wie der erste dünn war. Der Dünne trug zu seinem Schwert noch die traditionelle Lanze der Wüstenreiter.


„Wer seid ihr?“, fragte Dorian gedehnt, alles auf eine Karte setzend. „Und was wollt ihr?“


Wenn sie sein Tonfall oder seine direkte Frage beleidigte oder in Verlegenheit brachte, würden sie es ihn gleich wissen lassen, dachte er mit einem säuerlichen innerlichen Grinsen.


Sie starrten ihn an. Keiner von ihnen antwortete. Dorian spannte sich unmerklich.


„Gib uns dein Gold, Reisender“, meinte der Hagere plötzlich. Dorian war keineswegs überrascht. In all den Jahren, in denen er in der Welt herumzog, hatte er ein Gespür für Galgenvögel entwickelt. Die Augen des Hageren waren es gewesen, die ihn in seiner Vermutung bestärkt hatten. Sie blickten kalt und hart.


„Vergesst das gleich wieder“, knurrte Dorian und zog sein Schwert. Er war in Eile und hatte keine Zeit, sich mit diesen Wegelagerern herumzuschlagen. Auch die beiden Banditen zogen ihre Waffen.


Der Dicke griff an, aber mit seinen kurzen Ärmchen konnte er Dorians Reichweite nicht ausgleichen. Wohl fuchtelte er mit seinem Schwert herum, aber Dorian schlug ihm rasch die Hand ab. Aufheulend stürzte der Bandit in den heissen Sand und schob seinen Armstumpf instinktiv schützend in die Achselhöhle. Dorian schwang sich von seinem Reittier und tänzelte um den kreischenden Mann herum. Mit einem schnellen graden Stich wollte er ihn endgültig zum Schweigen bringen. Doch da ritt die lange Bohnenstange gegen den Nordländer an und dieser duckte sich weg, als die lange Lanze, des Wüstenreiters nach ihm stach. Das scheuende Droy trampelte über den wimmernden Dicken, ehe es davonpreschte. Der Dicke wimmerte nicht mehr.


Dorian, der nach oben sehen musste, um etwaige Angriffe rechtzeitig erkennen zu können, war halb geblendet. Er nahm eine schnelle zustossende Bewegung wahr und riss den Schild über den Kopf. Scharrend glitt die Lanze ab. Unter seinem Schild einigermassen sicher, duckte sich Dorian unter dem Droy hindurch. Kaum war er darunter durch stiess er mit dem Schwert zu. Ein kreischender Schrei gellte über den Sand, als die Klinge in den ungeschützten Bauch des Tieres eindrang. Dorian sprang zur Seite und das Droy stürzte zuckend nieder. Mit einer gewandten Bewegung sprang der Bandit vom Rücken des sterbenden Tieres. Das Droy röchelte gequält, aber keiner der beiden Menschen achtete darauf. Aus dem Überfall war ein Kampf ums Überleben geworden. Derjenige der gewann, konnte das letzte Droy nehmen, davon reiten und die nächste Oase erreichen.


Dorian stellte fest, dass der Lange ein wesentlich unangenehmerer Gegner als der Fettwanst war. Er bog und wand sich wie eine Schlange und stiess aus den unmöglichsten Richtungen zu. Die beiden Kontrahenten, der dunkle Wüstenmann und der blonde Nordmann täuschten, machten blitzschnelle Ausfälle und parierten. Dorian fluchte innerlich. Er hatte den Banditen unterschätzt. Er spürte, wie seine Kräfte anfingen zu schwinden. Der Kampf ging hin und her, bis Dorian seinem Gegner einen Schnitt am rechten Unterarm beibringen konnte. Der Mann schrie auf, und liess seine Waffe fallen. Dorian nutzte diese Chance aus und enthauptete den Räuber mit einem letzten entschlossenen Hieb. Erschöpft sank er zusammen.


Nachdem der Krieger wieder einigermassen zu Atem gekommen war, trank er einen Schluck. Nach einem verächtlichen Blick auf die Toten schwang er sich auf sein Droy und trieb es der Oase entgegen.

Es wurde kühl, aber Dorian erreichte die Oase, bevor es dunkel wurde. Er hatte zwar genug Vorräte um bis nach Ar-Tarak zu reiten, aber er schüttelte sich trotzdem einige Datteln von Palmen, schon rein um etwas Abwechslung zu haben. Der Krieger zündete ein kleines Feuer an und wickelte sich in seine Decke, denn die Temperatur fiel nun sehr schnell.


Am nächsten Tag ritt er weiter, bis am Nachmittag Wind aufkam. Jeder andere Nordländer hätte diesen angenehmen Wind mit Freudenschreien begrüsst. Dorian hingegen wurde nervös. Er fürchtete die unberechenbaren Sandstürme, die sehr schnell losbrechen konnten.


Der Söldner trieb sein Droy an. Er musste sofort den Windschatten eines kleinen Berges oder zumindest einer Düne erreichen. Leider war die Zuflucht, alles andere als das, was er sich gewünscht hatte: Eine relativ flache Düne, mit nur wenig Windschatten. Dorian fluchte, fügte sich aber in sein Schicksal.


Dröhnend schlug der Sturm über Dorian und seinem Tier hinweg. Er versuchte sich Augen, Nase und Ohren zuzuhalten, aber die feinsten Sandkörner fanden dennoch ihren Weg. Seine Augen brannten, heisse Tränen netzten den Stoff seines Kleides. Dorian biss die Zähne zusammen. Er durfte auf keinen Fall die Augen öffnen, sonst würde der Sturm sie zermalmen.


Stunden später hatte der Wind immer noch nicht nachgelassen. Dorian war mittlerweile bis zum Bauch in Sand eingetaucht. Wenn die Natur kein Mitleid mit ihm hatte, würde er in einiger Zeit gänzlich von Sand umgeben sein. Davon könnte er sich nicht mehr befreien. Er würde sterben.


Höher und höher stieg der Sand. Dorian fühlte sich, also würde die Wüste ihn zerdrücken wollen. Wann immer Dorian das Gefühl hatte, der Sturm lasse ein wenig nach, wurde er für diesen Gedanken hart bestraft. Ohne kämpfen zu können musste sich der Nordländer geschlagen geben.


Schlussendlich trat dann doch das ein, was er sich erhofft hatte. Innerhalb von wenigen Augenblicken liess der Sturm nach und die Sonne stand unverhüllt am Himmel.


Dass der Sturm vorüber war, stellte auch schon die einzig gute Nachricht dar. Die Landschaft war völlig verändert, wo sich vorher Dünen erhoben, klafften Täler zwischen neugeborenen Sandhügeln. Zudem war Dorians Droy tot. Ohne sein Tier gelangte er nie bis nach Ar-Tarak. Die einzige Möglichkeit zu überleben war zurück zur Oase zu gehen.


Dorian drehte sich im Kreis und suchte nach Anhaltspunkten. Vergebens, das Gelände hatte sich völlig verändert.


Mit den Wasserbeuteln auf dem Rücken ging Dorian in die Richtung, die er für die Wahrscheinlichste hielt. Stunde um Stunde wanderte er, bemüht, eine Schrittgeschwindigkeit zu finden, die ihn in eine Art Trance versetzte und ihn von der brennenden Sonne ablenkte. In der Wüste war es üblich, seinen Weg zwischen den Dünen hindurch zu gehen. Dorian wagte dies nicht, da er Angst hatte, von der Richtung abzukommen. Dieser Weg kostete ihn unglaublich Kraft. Erschöpft brach er am zweiten Tag zusammen. In seinen Ohren pfiff es, die Welt drehte sich. Er durfte nicht aufgeben, es wäre sein Ende. Nach einigen Schlücken aus dem Wasserbeutel stand er auf. Gebückt ging er weiter. Von Zeit kroch er, dann lief er wieder. Je länger er unterwegs war, desto häufiger kroch er. Sein Wille liess nicht zu, aufzugeben, sich hinzulegen und zu sterben. Sein Kämpferwille war stark, stärker als sein Körper, denn schlussendlich brach Dorian durstig und überhitzt zusammen.

***

Nachdem diese Gefahr vorüber war, konnten Packard und Arwjena die weite Reise entspannt angehen. In den folgenden zwei Tagen redeten die beiden viel. Der Krieger lernte die Bräuche der Elben, die in der Nähe der Menschen wohnten und doch fern waren, kennen. Sie ritten über Grasebenen, die im Reich sehr zahlreich waren.


Am Morgen des vierten Tages nach Abreise aus Amlidris wuschen sie sich in einem Bach. Als Arwjena sich ihres Rockes entledigte, entdeckte Packard etwas sehr Ungewöhnliches. Es kamen Unterhosen zum Vorschein, die Packard noch nie zuvor gesehen hatte. Statt einen Teil der Oberschenkel zu bedecken, wie es bei höhergestellten Frauen üblich war, bestanden sie hinten nur aus einem Stück Stoff, das in der Pospalte verschwand und zwei schmalen Bändchen über die Hüfte.


„Bei uns Elbenfrauen sind sie üblich. Wir nennen sie T’nga-a“, erklärte Arwjena mit einem spitzbübischen Lächeln.


Packard zwickte es, als er daran dachte, so etwas tragen zu müssen und erkundigte sich danach.


„Ich muss mich immer wieder daran gewöhnen. Wie es bei anderen steht, kann ich nicht sagen, über so etwas reden Elben nicht.“


Arwjena fühlte sich an diesem Tag seltsam beflügelt. Die Farben schienen ihr leuchtender als sonst. Die Wiese war nicht nur grün, sondern leuchtete vor Leben unter der Spätsommersonne. Damit nicht genüg. Das Pfeifen der Vögel erklang in ihren Ohren viel klarer als je zuvor. Arwjena war verwirrt. Und was war das für ein feucht-schleimiges Gefühl, dass sich immer wieder zwischen ihren Beinen bemerkbar machte?


Auf seinen weiten Reisen war Packards Geist gestärkt worden. Der Krieger hatte sowohl gelernt, sich seines Verstandes besser zu bedienen, als es andere Menschen taten, als auch den Instinkt sprechen zu lassen.


Das tat er in diesem Moment. Der vierte Reisetag ging in den Abend über, doch der Krieger hatte noch lange nicht vor zu rasten. Erst Stunden nach Einbruch der Nacht würde er erlauben das Nachtlager aufzuschlagen. Sein Instinkt sagte ihm, dass Eile geboten war. Wenn andere ihn fragten, warum er das wisse, konnte er nicht antworten. Viele hielten ihn deswegen für nicht ganz dicht. Deshalb reiste er am liebsten alleine.


In dieser Beziehung stellte sich Arwjena als sehr angenehme Begleitung heraus. Sie hakte nicht nach, wenn Packard nicht antworten wollte. Er hasste es, wenn jemand ständig nörgelte oder meinte, er wisse alles besser. Packard wusste nämlich, was er tat und in den meisten Fällen war es richtig. So reklamierte Arwjena auch nicht, als sie weiter ritten, selbst als es bereits dunkel war.


Endlich gab Packard die Erlaubnis zum Rasten. Der Krieger war unruhig und lief umher, stets auf der Suche nach Arbeit. Nach einer längeren Zeit reichte es Arwjena und sie stellte sich ihm in den Weg. Er wollte sie umgehen, aber sie hielt ihn fest. Packard wurde schon ärgerlich, da drückte die Elbin ihren wohlgeformten Körper an seinen und küsste ihn. Ganz von sich aus, als hätte sie schon oft geküsst. So war es aber nicht. Arwjena hatte eben zum ersten Mal geküsst. Sie fühlte sich gut dabei, fragte sich aber gleichzeitig, was andere Elben über ihr laszives Verhalten sagten.


Für die Elbin war es zu spät für einen Rückzieher. Packard spürte sofort seine Erregung. Sie schwelte in ihm, seit er die Elbin zum ersten Mal gesehen hatte. Jetzt brach sie aus, wie wenn ein Gnor, die grossen Raubkatzen des Südens, die Gitterstäbe seines Gefängnisses verbiegen würde. Seine Lende brannte.


Arwjena spürte deutlich, wie Packard zitterte. Sie hatte ihn erregt, was sie stolz machte. Sie wusste jetzt, was die Feuchte zwischen ihren Schenkeln zu bedeuten hatte. Die Erregung tropfte aus ihr heraus.


Die Elbin gab einen abgehackten Schrei von sich, als Packard sie auf die Arme nahm und zum Lager trug. Er setzte sich neben sie und lächelte. Dann legte er einen Arm um sie und küsste sie. Seine Zunge suchte den Weg in Arwjenas Mund. Unsicher gewährte sie Zugang, denn das war schon Neuland für sie. Eine fremde Zunge im Mund … Viele Elben hätten Arwjena deswegen schon ausgestossen. Hier konnte sie aber niemand sehen und so konnte sie es geniessen.


Schon bald getraute sie sich mehr. Zögerlich spielte sie mit Packards Zunge und es gefiel der Elbin, so dass sie noch weiter ging. Ihre Hand hatte sich unbemerkt zwischen die angewinkelten Beine gestohlen und streichelte den unbekannten Hügel und das Tal dahinter. Als Arwjena bemerkte, was sie tat, entfernte sie ihre Hand schnell.


Packards Hände waren rau, aber er wusste sie sanft einzusetzen. Diese Kombination liess Feuerstösse durch Arwjenas Körper gehen, als der Krieger seine Hände unter das Oberteil der Elbin schob. Sie warf den Kopf in den Nacken, als er ihre Brustwarzen berührte. Gleichzeitig schämte sich Arwjena aber, sich so hinzugeben – und das einem Menschen. Fast wünschte sie sich, er würde aufhören. Dieses letzte Aufflackern elbischer Prüderie erstickte unter den Liebkosungen Packards an ihrem Hals. Lang verweilte er dort und küsste die makellose elbische Haut. Derweilen berührten seine Hände immer wieder die empfindlichen Brustwarzen. Stoss um Stoss ging durch Arwjena. Sie wähnte sich im siebten Himmel, getragen von einem Menschenkrieger. Doch in diesem Moment kam sie wieder, die Elbenmentalität.Arwjena zog sich zurück, erntete fragende Blicke.


„Ich kann noch nicht“, sagte die Elbin mit brüchiger Stimme. Der Krieger nickte. Er hätte sie sich mit Gewalt nehmen können, aber der Respekt vor dem hohen Geschöpf hinderte ihn daran, was ihn erstaunte. Bis vor wenigen Tagen hatte er vor den Elben so viel Respekt wie vor einem Bauer gehabt.

Schon von Weitem sahen Packard und Arwjena die vielen Zelte und die bunten Wimpel. Der Krieger runzelte die Stirn. Er und Arwjena reisten auf dem gleichen Weg, wie er vor noch nicht einmal einer Woche nach Weisswind gekommen war. Damals hatte es das Lager aber noch nicht gegeben. Was war hier los?


Sein Pferd ging in einen Trab über. Er sah zu Arwjena hinüber, dachte an die letzte Nacht, als er die Brüste der Elbin berührt hatte. Sie hatten keinen Platz in seinen grossen Händen gehabt und das ohne schlaff zu hängen. Nein, sie waren sehr straff und wippten selbst im Gang des Pferdes nicht.


Eine Beklemmnis überkam Packard, als er das Palisadentor durchritt. Es lag etwas in der Luft das nach Ablehnung roch. Der Söldner schmeckte es auf seiner Zunge, wie jemand Salz schmeckt.


Hinter den beiden wurde das Tor geschlossen und zwei Dutzend Männer mit Speeren bildeten einen Kreis um die Ankömmlinge.


„Was geht hier vor?“, fragte Packard.


Ein beleibter Mann in einer weissen Tunika erschien.


„Ihr müsst Packard sein. Viel hört man von Euch. Ein ausgezeichneter Kämpfer sollt Ihr sein. Ich zweifle daran, denn so leicht fängt man keine grossen Krieger. Die haben eine Nase für Gefahren.“


„Sagt mir, was das hier soll“, herrschte Packard den Mann an.


„Es gibt Leute, die Euch aus dem Weg haben wollen.“


„Wer?“


„Einige. Ergebt Euch, Ihr habt keine Chance.“


Packard nickte und stieg ab. Zwei Männer traten an ihn heran, um ihn zu entwaffnen und zu fesseln. Er gab ihnen keine Chance dazu. Dem einen hieb er die Faust ins Gesicht, dass es knackte und dem zweiten rammte er den Dolch in den Bauch. Der Fettbauchige riss die Augen weit auf.


„Das werdet ihr bezahlen. Ich … ich lasse Euch foltern“, quickte er. Packard lächelte ihn abschätzig an.


Als fünf Männer ihn fesseln wollten, wehrte sich der Krieger nicht mehr. Sein Ziel, dem Fetten Angst zu machen, hatte er erreicht.


Sie führten ihn in ein Zelt und banden ihn an den Pfahl in der Mitte. Bevor sie gingen, verpassten sie ihm einen Denkzettel. Einer nach dem anderen schlug ihm ins Gesicht, bis er blutete und die Augen blau waren. Dann traten sie ihn, in die Rippen, in den Bauch. Nur Packards Körperbeherrschung war zu verdanken, dass er nicht schrie. Er wurde ohnmächtig.


Kaltes Wasser holte Packard zurück. Als er die Augen so gut es ging öffnete, sah er in das sorgenvolle Gesicht einer jungen Frau.


„Diese Schweine haben Euch übel zugerichtet. Wie habt Ihr das bloss ausgehalten?“


Packard antwortete nicht., er fühlte sich zu schlecht dafür. Die Unbekannte stand auf und ging zu einem Tablett mit Salben. Packard hob den Kopf. Das Kleid der Frau reichte von den Schultern bis zu den Knöcheln und war auf der Seite über die gesamte Länge geschlitzt. Ein Band auf Hüfthöhe hielt den vorderen und hinteren Teil zusammen.


Die Salbe verströmte einen belebenden Duft und kühlte die schmerzenden Stellen.


„Wo ist … Arwjena?“, presste Packard hervor.


„Eure Begleiterin? In einem anderen Zelt, gefesselt wie Ihr. Stündlich gehen Männer zu ihr.“


Die Flamme des Zorns erfasste Packard beim Gedanken, wie fremde Männer Arwjena missbrauchten.


„Ich helfe Euch, sobald ich kann“, sagte die Frau leise.


„Bist du nicht auf der Seite meiner Peiniger?“, fragte Packard erstaunt.


„Nein, sicher nicht. Ich verabscheue diese Männer, wie die meisten im Lager. Der fette Mann heisst Burtes. Er ist der Befehlshaber hier, seine Autorität basiert auf Drohungen und Strafen.“


Plötzlich war die Lage nicht mehr aussichtslos für Packard.


„Meinst du, ihr könnt mich befreien?“


Die Frau nickte.


„Wir sind viele, aber uns fehlt ein Anführer.“


Die Zeltplane ging auf und ein Soldat kam herein. Wortlos schlug er der Frau ins Gesicht.


„Mit Gefangenen spricht man nicht. Mach vorwärts, Mirmia.“


„Ich bin beinahe fertig mit diesem Stück Dreck“, versicherte die Frau dem Wächter.


Wenig später küsste Mirmia Packard auf den Mund, dann war er alleine. Sein Körper war gezeichnet, aber die Gedanken rasten. Er war sicher, dass er die Rebellen im Lager anführen konnte. Eine Energie durchströmte ihn, dass er am liebsten sofort aufgestanden wäre.


Bevor es eindunkelte, kam Mirmia wieder zu Packard. Sie entfernte die Verbände und nickte zufrieden. Die Salben hatten ihre Wirkung getan. Während die Frau umständlich neue anbrachte und Packard sehr nahe kam, sagte sie:


„Heute, wenn ich dir Abendessen bringe, schmuggle ich ein Messer rein. In der Nacht kannst du damit abhauen.“


Es war so, wie angekündigt hatte. Halb hartes Brot und Wasser, mehr gab es nicht zu essen. Er musste rasch rauskommen, sonst würde er bald kein Schwert mehr halten können. Mirmia hatte das Messer an dem Ort angebracht, wo kein Wächter hinschaute: An ihrem Geschlechtsteil. Sie kniete breitbeinig vor Packard hin und schlug den Stoff des Kleides zur Seite. Nach kurzer Zeit hielt sie die Klinge triumphierend vor Packards Gesicht und schnitt seine Fesseln durch. Zum Dank küsste er sie.


Als es dunkel war, erhob sich Packard. Sein Körper schmerzte, aber sein Geist trieb ihn vorwärts. Er schnitt an der Hinterseite das Zelt auf. Die frische, kühle Luft belebte ihn zusätzlich.


Mit dem Fuss hakte er am Pflock ein, der im Boden steckte. Dumpf schlug er auf den Boden auf, der Schmerze drückte die Luft aus seinen Lungen.


„Hast du das gehört? Es klang ganz so, als wäre jemand umgefallen“, hörte Packard einen Wächter zwischen dem Klingeln in seinen Ohren.


„Ich gehe mal nachschauen.“


Mit zusammengebissenen Zähnen erhob sich Packard, trat in den Schatten des Nachbarzeltes. Der Wächter stand nah genug, dass der Kämpfer dessen säuerlichen Geruch wahrnahm. Ein Schritt, ein Schnitt und aus der Kehle des Wächters sprudelte das Blut. Den zweiten erledigte er mit einem Messerwurf in den Hals.


Geduckt schlich sich der Kämpfer zwischen den Zelten hindurch. Alle sahen gleich aus. Hilflos blickte sich Packard um. Da entdeckte er eines, vor dem zwei Soldaten standen. Das musste es sein. Er robbte an die Rückseite und schnitt den Stoff auf. Ein Geräusch aus dem Innern des runden Zelts erschreckte Packard. Mehrere Glocken bimmelten.


„Was is’n da los“, hörte Packard einen der Männer fragen und schlüpfte rasch hinein. Der Söldner hoffte, dass in der Dunkelheit der Schnitt im Zelt nicht zu sehen war.


„Wer ist da?“, fragte Arwjena ängstlich.


Statt zu antworten drückte Packard ihr einen Kuss auf den Mund, den sie erleichtert erwiderte.


„Haben sie dir etwas getan?“


„Nun, sie sagten, eine Elbenjungfrau könne auf dem Sklavenmarkt von Ar-Tarak teuer verkauft werden.“


Viel Zeit blieb den beiden nicht, denn Stimmen waren zu hören. Packard versteckte sich im Schatten neben dem Eingang, als ein Wächter hinein kam. Der Söldner sprang vor und drehte gekonnt den Hals des Soldaten um. Dann trat er aus dem Zelt und bevor der überraschte zweite Söldner Alarm schlagen konnte, lag auch er im Gras.


Jetzt konnten der Mensch und die Elbin fliehen. Packard verliess das Armeelager aber noch nicht, er stand in der Schuld von Mirmia. Er wollte sie und die und die anderen von Burtes befreien. Die Frau staunte nicht schlecht, als der Krieger und seine Begleiterin ihr Zelt betraten.


„Du hast mir geholfen zu fliehen, jetzt ist es an mir, dir zu helfen. Wo finde ich Burtes? Seine Zeit ist vorüber.“


„Der Himmel hat Euch geschickt“, rief Mirmia laut und fiel Packard um den Hals, womit sie sich einen strafenden Blick Arwjenas einhandelte. „Ihr findet ihn in der Mitte des Lagers, einfach dem breiten Weg folgen. Aber Ihr schafft es nicht alleine. Nimmt meine Brüder mit, Torak und Tedak.


Kurze Zeit später waren die drei Männer und Arwjena auf dem Weg. Indem sie den Patrouillen effektiv auswichen, blieben sie lange Zeit unbehelligt. Erst als das Zelt des Fettbauchs in Sicht war, wurde die Aufgabe, unbemerkt zu bleiben, schwieriger.


Packard prägte sich die Laufmuster der Wachen ein. Nach Minuten des Wartens war er überzeugt, zum Zelt zu gelangen, ohne dass ihn jemand sah. Mit einer Handbewegung gab er den anderen zu bedeuten, dass sie ihm folgen sollten. Geduckt huschten sie zum Zelt. Packard schaute um die Ecke – und zog den Kopf sofort wieder zurück. Zwei Wachposten standen vor dem Eingang und ein weiterer patrouillierte.


Schnell hatte Packard ein Plan. Er und Mirmias Brüder umrundeten das Zelt. Arwjena blieb stehen, wo sie war. Erst als Packard das vereinbarte Zeichen gab, trat sie in Aktion. Mit elegantem Hüftschwung kam sie hinter dem Zelt hervor. Die Sekunden der Verwirrung nutzten die Packard, Torak und Tedak, stürmten hinter der Ecke hervor und Sekunden später lagen Burtes’ Schergen im Gras. Ruckartig riss der Söldner den Eingangsvorhang zur Seite. Zehn gespannte Bogen schauten ihm entgegen.


„Das habt ihr Euch so einfach gedacht“, lachte Burtes’ Stimme und der Feldherr wankte unsicher hinter den Soldaten hervor. „Eure Flucht ist mir nicht entgangen und es war einfach vorherzusagen, was Euer Ziel sein würde. Wie Ihr seht, tapferer Krieger, zieht Ihr auch jetzt wieder den Kürzeren.“


Wenn er nach seiner Tat nicht mit zehn Pfeilen gespickt gewesen wäre, hätte er Burtes für dessen verhöhnend mitleidiges Gesicht die Faust darin versenkt. Doch auch so spannten sich unter seinem Hemd die Muskeln.


„Und was Eure elbische Begleiterin angeht … Ich danke Euch, dass Ihr sie zurückgebracht habt. In Ar-Tarak wird sicher jemand gutes Geld für sie bezahlen.“


Packard knirschte mit den Zähnen. Er entschied sich, zu sterben, aber Burtes würde er mitreissen. Mit einer Bewegung, die er zuvor schon tausend Male getan hatte, riss er das versteckte Messer hervor. Aber er konnte nicht zustechen. So sehr er seine gestählten Muskeln anspannte gelang es ihm nicht, seinen Arm auch nur ein wenig zu bewegen.


In Burtes Augen spiegelte sich Erschrecken – und Erstaunen. So, wie er aussah, konnte er nicht der Grund für den unerklärlichen Vorgang sein.


„Stich nicht zu“, sagte Arwjena.


Packard hatte beinahe vermutet, dass Elbenmagie dahintersteckte. Er war nie dafür gewesen, Arwjena mitzunehmen und nun fiel sie ihm in den Rücken.


„Verdammt, lass mich los, Verräterin.“


„Erst gibst du mir dein Wort, dass du ihn nicht abstichst. Und nenn mich nicht Verräterin, Mensch. Du kannst wahrscheinlich nicht wahrnehmen, dass in anderen Bereichen des Lagers Kämpfe ausgebrochen sind.“


„Das kann nicht sein. Sie lügt“, sagte Burtes keuchend, was schliessen liess, dass sie womöglich nicht Unrecht hatte. Packard glaubte ihr und versprach, den General nicht zu töten.


Blitzschnell packte der Söldner Burtes’ Kleid, zog den massigen Körper an sich und hielt dem verdatterten Feldherrn das Messer an den Hals.


„Du hast versprochen, ihn nicht zu töten“, protestierte Arwjena.


„Wer sagt denn, dass ich mein Messer in seinem Fett ersaufen lasse?“, fragte Packard kalt wie Eis, „ich steh nur ungern ohne Druckmittel vor unsympathischen Typen wie diesen Bogenschützen.“


Die einzige Antwort war ein unelbisches Knurren der Elbin. Nach einer Weile des Wartens fragte Packard scheu, was zu tun sei.


„Du bist hier der Kämpfer schlag du etwas vor“, war die giftige Antwort.


Dem Söldner wurde die Sache zu blöd.


„Ihr wartet schön hier“, sagte er zu den Bogenschützen. „Ein Schritt und Euer Fett ist tot.“


Mit dem Messer weiterhin am Hals des Generals entfernte sich Packard von ihnen. Arwjena, Torak und Tedak folgten ihm. Als sie ausser Sichtweite waren fesselte Packard den General und beauftragte Tedak auf ihn aufzupassen.


Arwjena hatte Recht gehabt. Nur wenige Zelte weiter war ein Kampf im Gang. Der erfahrene Kämpfer erkannte sofort die Parteien und schloss sich den Rebellen an. Das Scharmützel kippte schnell auf die Seite der Aufständischen. Die letzten Generalsgetreuen ergaben sich und gefesselt wurden sie in ein Zelt geworfen.


„Der Hauptkampf findet dort hinten statt“, sagte einer der Rebellen und zeigte mit dem Schwert in die Richtung. Feuer brannten. Packard marschierte los, der Rest folgte ihm. Die Gruppe erreichte den Kampfplatz im Rücken der Generalsleute. Die Nahkämpfer um Packard warfen sich mit einem Schrei ins Gemetzel. Packard schwang sein Schwert. Immer wieder fand es sein Ziel, zerbarst Holzschilder, sprühte Funken, wenn es auf Stahl traf. Arwjena zupfte ihren Bogen. Die Rebellen waren in der Überzahl, aber sie hatten einen sich erbittert wehrenden Gegner vor sich, der ihre Angriffe ein ums andere Mal zurückschlug.


Auch für Packard wurde es zunehmend schwerer sich durchzusetzen. Er führte sein Schwert beidhändig, aber die Soldaten des Generals vermochten die Hiebe zu parieren. Oft tötete ein Pfeil Arwjenas den Gegner.


Nach Stunden war dann der Kampf entschieden. Die Rebellen jubelten und ihr Anführer, Packard, stieg auf ein Podest und sprach Worte des Sieges.


„Der gefallene General hat mich übel behandelt. Ihr habt mir geholfen und ich habe euch im Gegenzug von Burtes befreit. Feiert und freut euch jetzt!“


Als er sein Schwert

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Kommentare


mondstern70
dabei seit: Sep '04
Kommentare: 441
Mondstern
schrieb am 30.04.2007:
»Hi,
ist doch eine gelungene Fortsetzung deiner Reihe :-)
LG Mondstern«

wolfgar
dabei seit: Okt '04
Kommentare: 34
schrieb am 13.04.2010:
»dem ist nichts hinzuzufügen... :-)
LG W«

DaffyDuck007
dabei seit: Apr '04
Kommentare: 1
schrieb am 11.11.2010:
»Die Reihe gefällt mir gut.
Allerdings fiel mir in diesem Teil eine Ungereimtheit auf: Wie kann Dorian sein Droy im Lager der Nomaden finden, wenn es doch in dem Sandsturm ums Leben gekommen ist?«

tomy27
dabei seit: Jan '04
Kommentare: 112
schrieb am 14.01.2015:
»In die Geschichte haben sich ein paar logische Fehler eingeschlichen.

- Dorians Droy stirbt im Sandsturm und anschließend findet er es im Beduinenlager wieder?
- Stündlich gehen Männer zu Arwjena aber sie ist noch Jungfrau?
- Mirmia rettet Packard das Leben und zur Belohnung unterwirft er sie mittels Analverkehr? Nebenbei, wo ist Arwjena in dem Moment? Er hat sie im Kampf aus den Augen verloren und das ist ihm egal?
- Ob ein schnell errichtetes Armeelager wirklich Palisaden haben kann bin ich mir auch nicht sicher.«



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