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Kommentare: 3 | Lesungen: 1549 | Bewertung: 7.37 | Kategorie: Sonstiges | veröffentlicht: 23.12.2011

Son of a Preacher Man

von

Bittesehr, mein allerliebster Paul, hier ist sie, die Geschichte von dem unvergesslichen Abend und der abenteuerlichen Nacht, nimm sie als meinen Dank und Geschenk dafür. ;)

- Son of a Preacher Man -


oder


- Der Schlüssel des Pfarrerssohnes -

Oha. Nein, wiederholen werden wir das nicht. …vielleicht habe ich erst hinterher darüber nachgedacht? Oder habe erst meine Grenzen erfahren, indem ich sie überschritt? Würde mir erneut der Vorschlag gemacht werden, ich würde abwinken und getrost verzichten, wahrlich. Ich hätte es zuvor kaum für möglich gehalten; man, in diesem Fall ich, muss nicht wirklich alles ausprobieren, was Phantasie und Möglichkeiten hergeben. Aber hätten wir uns nicht immer fort und immerwährend gefragt, ob wir die Chance nicht hätten nutzen sollen? Würde die verpasste Gelegenheit nicht zeitlebens an uns nagen? Heißt es nicht: „Opportunity only knocks once“? – Also taten wir es.

Oh, was war ich aufgeregt! Meine Hände feucht, mein Puls am Anschlag, ich glaubte fast mein Herzchen würde zerspringen! Nur noch schnell die Tasche gepackt und schon flog ich meinem geliebten Paul entgegen. Ein ganzer Tag, ganze 24 Stunden harrten unser und unsere Liste war lang. ;)


Noch in seinem Wohnungsflur fielen wir uns in die Arme, ausgehungert, schon lange süchtig nacheinander, küssten uns innig, gierig. Zumindest schafften wir es uns irgendwie auszuziehen, bevor wir übereinander herfielen. Fickte Paul mich zuerst auf dem Schreibtisch? Oder ritt ich ihn zuerst auf seinem Futonbett? Hm… die Nummer auf der Couch war viel später, dennoch eindeutig noch vor dem Abendessen… Den kraftvollen Magic Wand-Vibrator… das war irgendwann gegen Mittag als ich mich dafür revanchieren wollte, dass ich ihm so nah, so unglaublich nah zusehen durfte als er selbst Hand an sich legte. Auch die Szene, in welcher ich ihn immer wieder und wieder und wieder bis kurz vor den Orgasmus und nahezu in den Wahnsinn rieb, meine rastlosen Hände und sein knochenharter Schwanz vor Gleitgel triefend, ereignete sich mindestens nachdem wir schon gefrühstückt hatten…. Ach, jetzt weiß ich’s wieder; nach unserer ersten Runde MUSSTEN wir duschen, so sehr hatten wir uns miteinander eingesaut. Es war so herrlich zu sehen, wie er seinen ganzen Saft über mich spritzte! Vom Schamhügel, Bauch, Busen, Hals bis ins Gesicht – es landete überall! Freudig jauchzte ich auf und da ich mit meinen Händen noch nach wie vor seine Schultern ergriffen hatte, noch nach wie vor immer noch seinen zitternden Körper mit meinen Beinen umklammert hielt… nun, ich zog den just völlig erschöpften und glücklich grinsend auf sein feuchtes Werk schauenden Paul einfach auf mich herab. Schmatzend rieben unsere nun beide klebrigen Körper aneinander. „Du hast mir eine Dusche versprochen“, raunte ich Paul dabei keck schmunzelnd ins Ohr. „Nun, meinst Du nicht wir BRAUCHEN jetzt auch eine?“ „Oh.“, sagte er als ich ihn endlich aus meiner Umklammerung wieder freigab, er sich aufrichteten konnte und nun an sich herabsah. „Äh, ja, ich glaube, wir brauchen jetzt definitiv eine.“ Herrlich!

Oh, ich darf’s nicht vergessen, ich muss es erwähnen, es ist wichtig für diese Geschichte, sogar sehr: Paul ist Pfarrerssohn. Schüchtern. Mit allen Wassern gewaschen. Absolut integer. Zärtlich. Leidenschaftlich. Und, ich hätte es nicht gedacht; ziemlich versaut. Und er besaß einen ganz bestimmten Schlüssel.


Paul hatte mir einmal einige Fotos gezeigt, die er geschossen hatte. Landschaftsbilder, Nachtaufnamen, Nahaufnahmen. Bilder von Tieren, Pflanzen, Architektur – und auch der nächtliche Ausblick vom Glockenturm der Kirche, in der sein Vater arbeitete. Wow, ich war fasziniert. Der Turm ermöglichte durch seine Höhe eine atemberaubende Aussicht. Sein Vater würde bald in Rente gehen, erzählte er mir. Er, Paul, hätte immer noch den Schlüssel zum Pfarrhaus und damit käme er auch an den Schlüssel zur Sakristei. Hatte er gemerkt, wie begeistert ich vom Glockenturm war? Vielleicht. Aneinandergeschmiegt erzählten wir uns von unseren sexuellen Phantasien, von Wünschen, Ängsten. Was wir wollten, mochten, was uns verunsicherte, interessierte. Und von verrückten Dingen. „Meinst Du“, fragte Paul mich einmal, „Du hättest Lust es mit mir auf dem Glockenturm der Kirche zu treiben?“ Oh, und wie! „Ja!“, strahlte ich ihn an. Sex mit Paul in luftiger Höhe, den Blick auf die Landschaft unter uns gerichtet…ich stellte es mir einfach fantastisch vor. „Du müsstest dann aber leise sein, wenn wir da oben laut sind, sonst hört man uns nämlich sicher im ganzen Ort“, zwinkerte er mir zu. Ups. Okay, das wird schwierig. Ich bin laut beim Sex. Nicht immer, aber doch oft genug, dass ich mich frage, wann denn endlich mal eine Beschwerde wegen Ruhestörung von Pauls Nachbarn in seinem Briefkasten landet.


Den Gedanken an Sex auf dem Kirchturm hatten wir dann aber erst einmal wieder ad acta gelegt. Bei einem unserer Treffen, wo wir genügend Zeit gehabt hätten, wollten wir zwar, hatten es aber kurz vergessen und dann dummerweise beide ein Glas Wein getrunken - und beschwipst oder gar betrunken, und sei es nur durch ein halbes Glas Wein, würde keiner von uns beiden je hinter dem Steuer eines Wagens vorzufinden sein. Aber an diesem Abend, von dem ich gerade berichte, an diesem einen Tag, hatten wir die Gelegenheit. Die letzte. Wir würden nicht wissen, ob wir je wieder die Chance hätten auf den Glockenturm steigen zu können um uns dort in luftiger Höhe heimlich zu lieben. Würden nicht wissen, ob es aufregend oder nur anstrengend und kalt sein würde. Wir wollten es aber herausfinden!

Seit dem frühen Morgen bis zum späten und somit auch winterlich-dunklen Abend hin vergnügten wir uns miteinander; plauderten, kuschelten, spielten, fummelten, fickten, aßen, lachten, liebten uns zärtlich, erzählten. Schauten einen Film auf Pauls großer Leinwand und dann, endlich, fragten wir uns: wollen wir das wirklich? Nachts in eine Kirche gehen, heimlich, und dort miteinander schlafen? Paul hatte den Schlüssel. Er kannte sich dort aus. Ist dort aufgewachsen. „Wenn wir es jetzt nicht tun, tun wir es nie.“ meinte Paul und hatte recht. Daher beschlossen wir „jetzt oder nie“ und zogen uns an, gingen in die winterliche Kälte hinaus zum Auto… und da, als mir der Wind kalt und hart ins Gesicht blies, realisierte ich: wir fahren gerade zu der Kirche in der Pauls Vater seit Jahrzehnten der Gemeindepfarrer ist, predigt, einer echten Kirche, einem geweihten, religiösen Ort, und das weil wir beiden Verrückten dort Sex machen wollen. Irre. Ich wage zu behaupten, dass keiner von uns sich sicher war, dass das, nämlich in einem Gotteshaus mit einander zu vögeln, eine gute Idee war. Fand ich es geil? Ich wusste es nicht. Aufregend? Ja, ganz sicher! Aber mit Paul eine Nummer zu schieben war immer aufregend! „O mein Gott“, murmelte ich in meinen Kuschel-Schal hinein als wir im Auto durch die regennass glitzernden Straßen fuhren. „Wir fahren wirklich dorthin, nicht wahr?“ „Ja.“, bestätigte Paul. - „Willst Du umkehren?“ - „Hm, willst Du denn umkehren?“, lautete seine Gegenfrage. Pokerten wir da etwa grade? Spielten wir nur ein albernes Wer-gibt-zuerst-auf-Spiel? Ha! Wenn Paul sich traut, dann ich mich sowieso! „Nein, warum sollten wir umkehren?“, erklärte ich daher selbstsicher. „Na, dann ist ja gut.“, grinste Paul. Mein Blick glitt aus dem Autofenster der vorbei fliehenden, nächtlich-finsteren Landschaft zu. Mir war mulmig. Ich und selbstsicher? Mitnichten! Mein Herz raste! Je weiter wir fuhren, desto weniger Häuser gab es. Die Kirche stand in einem kleinen Ort, einer nahezu winzigen Gemeinde. „Da, das ist sie.“, erklärte mir Paul und nickte der Kirche zu, der wir scheinbar unaufhaltsam entgegen steuerten. Ich sah den Kirchturm hoch in den nächtlichen Himmel ragen. Oha, viel, viel größer als ich dachte. Paul hatte mir immer erzählt, es wäre eine sehr kleine Kirche. Das stimmte nicht, befand ich. Na gut, an die Größe des Kölner Doms kam sie nicht annähernd heran, natürlich nicht, aber ich kannte wahrhaftig kleinere Kirchen als diese Basilika. Wir hielten am Straßenrand. Aberwitzig kitschige Weihnachtsbeleuchtung prangte an dem Haus vor dem wir den Wagen abstellten. Uh, mir war es viel zu hell. Diese fiesen Led-Schläuche und Unmengen an Lichterketten mit welchen der Vorgarten weihnachtlich verunstaltet wurde. Igitt. Viel zu hell. Aus vielen Fenstern der umstehenden Häuser konnte man direkt auf die Pfarrei blicken, direkt auf die Kirche. Flink huschten wir zur Tür des Pfarrhauses, Paul schloss auf. Da stand ich, mit Mütze und Schal, dick eingemummelt, in den Büroräumen dieser Pfarrei und konnte es abermals und immer noch nicht glauben. „Ist das das Büro Deines Vaters?“, fragte ich Paul und zeigte auf einen Raum, dessen Tür offen stand und so den Blick auf einen Schreibtisch offenbarte. „Nein, das ist da drüben.“ Paul zeigte mir die Räume. „Möchtest Du sehen wo meine Eltern und ich gewohnt haben?“, fragte er mich. Natürlich! Als er das Flurlicht anknipste zuckte ich innerlich zusammen. Himmel! Wenn das einer der Anwohner sieht!, dachte ich bange. Doch Paul schwang sich schon die hölzernen Treppenstufen empor. In den oberen Etagen des Pfarrhauses hatten seine Eltern noch ein paar Wochen zuvor gewohnt. Es war die zur Kirche gehörige Dienstwohnung. Sie waren nun in eine kleinere Privatwohnung gezogen, sein Vater würde ja, wie gesagt, bald in Rente gehen.


Wie leer das hier war. Nur noch Teppich und Tapeten. Man sah noch wo einst Bilder hingen, Schränke an den Wänden standen. Die Wohnung gefiel mir, der Geruch war mir vertraut. Paul hatte ihn einige Zeit lang immer an sich haftend mitgebracht, wenn er bei seinen Eltern zu Besuch war. Auch diesen Duft von Paul mochte ich sehr.


Es war kühl hier - natürlich, es wurde ja nicht mehr geheizt. Das oberste Stockwerk gehörte Paul damals allein, es waren zahlreiche Räume. „Und hier war mein Schlafzimmer“, verriet er mir, als er durch eine lackierte Holzpforte schritt. Ich war beeindruckt. Welch große Wohnfläche für einen Jugendlichen! Meine Schwester und ich mussten uns seinerzeit ein Zimmer teilen, welches nicht einmal ein Viertel der Fläche von Pauls gesamten Wohnbereich ausgemacht hätte! „Und hier drüben…“, wollte Paul fortfahren – doch ich hielt ihn fest. „Hey, warte mal!“, rief ich leise und lachte: „Wie wär’s, magst Du mich nicht einmal in Deinem alten Kinderzimmer küssen?“, und zog ihn an mich heran. „O, und ob ich das möchte!“, weiteten sich seine Augen kurz strahlend ob dieser Möglichkeit. „Wer hätte das gedacht“, murmelte er zwischen zwei hingebungsvollen Küssen, „dass ich das hier drin noch mal tun würde.“ Irgendwie fand ich es schön, ihm dies schenken zu können. Diesen Traum eines pubertierenden, nach Wärme und Sex sehnsüchtigen Jugendlichen, der sich mit träumerischer Fantasie auf seinem Bett in vielen, unzähligen Nächten recht ausdauernd einen nach dem anderen runterholte. Küsste diesen zum Mann gewordenen Jungen in seinem einstigen Kinderzimmer. Leise lachend sahen wir uns in unsere leuchtenden Augen (Danke lieber Mond!) und setzen unsere Reise fort.


Wieder im Erdgeschoss tapste Paul voran durch die dunklen Räume. „Hmmm, mit viel Glück hängt der Schlüssel noch… Bingo!“, rief er freudig aus und ich hörte Schlüsselklappern. Er öffnete eine Tür, wir traten hinaus in einen Hof. Vorsichtig tastete ich mit meinen Füßen nach der von Paul angekündigten Treppe. Ja, da waren Stufen, aber wie viele? Ich sah nichts. Aber wir schafften es. Kaum hatten wir das Ende der Stufen erreicht gleißten schlagartig Scheinwerfer auf und wir standen urplötzlich in grellem Lichtmeer! Nur einen Wimpernschlag später stob lärmend, laut, flatternd, hektisch, flügelschlagend ein ganzer Schwarm Vögel aus einem der majestätischen Bäume aufgeschreckt in alle Richtungen davon! Nur in ihrer Nachtruhe gestörte Tauben! – Entfuhr mir ein erstickter Entsetzensschrei? Ich vermag es nicht mehr zu sagen, doch Paul beruhigte mich: „Hey, ich dachte Du magst Vögel?“ „Schon, aber nur solche, die mir keinen Herzinfarkt verpassen wollen!“, versuchte ich schräg lächelnd den Schreck, der mir in alle Glieder gefahren war, herunterzuspielen. Das verräterisch helle Licht war durch einen Bewegungsmelder ausgelöst worden, der eigentlich dazu diente die Strecke vom Pfarrhaus zur Kirche sicher zu erleuchten. Noch mehr im Rampenlicht, noch mehr auf dem Präsentierteller konnte man hier kaum sein! Schnell weiter, nichts wie weg! Ein paar Schritte noch, eine kleine, regenfeuchte Treppe hinauf, ein Türschloss noch überwunden und schon standen wir in der Sakristei. Von außen fiel mildes Mondlicht und zusätzlich Licht von etwas entfernteren Straßenlaternen hinein. Licht anzumachen wagten wir nicht. In der Woche zuvor sei in einem Schuppen eingebrochen worden, die Anwohner seien vermutlich sensibilisiert, meinte Paul, und würden beim ersten Lichtschein möglicher Weise die Polizei rufen. „Was?!“, keuchte ich entsetzt. Paul ignorierte es und wies stattdessen auf eine Treppe. „Möchtest Du mal auf die Kanzel?“ Im Finstren tapste ich Schrittchen für Schrittchen eine Treppe empor bis ich plötzlich gegen einen Vorhang stieß. Leicht lies er sich zu Seite schieben und da stand ich nun, in der Kanzel, von welcher aus Pauls Vater, der Pfarrer dieser Gemeinde mitunter seine Predigten kundtat. Allmählich gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit. Doch jäh schien mir das blendend, weißbläuliche Licht von Pauls Handytaschenlampe entgegen. Er wollte mir damit die Kirche zeigen, leuchtete in in den Mittelgang. Verrückt geworden, was? Und die Anwohner!? „Hey, mach bloß die Lampe aus!“, zischte ich zu ihm herab. Das Licht verlosch. Ah, schon gewöhnten sich meine Augen wieder an die Finsternis, endlich. Die kunstvollen Kirchenfenster schälten sich allmählich aus der Nacht; sie zauberten mir ein mildes Lächeln auf die Lippen. „O, wie wunderschön!“, hauchte ich so leise, dass meine Worte trotz der allumfassenden Stille auch von Paul ungehört geblieben waren. Dann verließ ich die Kanzel, zog den Vorhang wieder genauso zurecht wie ich ihn vorgefunden hatte, und suchte Paul. Da stand er und streckte mir seine Hand entgegen. Ich nahm sie dankbar und er führte mich in den Altarraum. Mir stockte der Atem. Ich stand mitten in der Nacht in einer dunklen, menschenleeren Kirche an der Hand des Pfarrerssohnes! Ein Schauer durchfuhr mich. Doch ich wischte jeden Gedanken fort, zu aufgewühlt war ich, nahm stattdessen jede Winzigkeit, jedes Detail in mich auf. Mühte mich meine Augen noch mehr an diese fast greifbare Schwärze zu gewöhnen um doch wenigstens Konturen erkennen zu können. „Vorsicht, hier müssen irgendwo Stufen sein“, warnte mich Paul. Auch das noch! Durch die eindrucksvoll hohen Kirchenfester gelang es dem fahlen Licht des Mondes nicht annähernd zu uns herab zu reichen. Uns an den Händen haltend (o wie warm und stark waren diese herrlichen Hände!), suchten wir daher blind mit den Füßen tappend die erwarteten Stufen. „Es sind bestimmt drei, nicht wahr?“, fragte ich. „Ja.“, bestätigte Paul, „Vorsicht, hier sind sie.“ Ich seufzte: „War ja klar; es sind fast immer drei.“ Geschafft. Endlich standen wir im Kirchenschiff. Hand in Hand schritten wir vorsichtig den Mittelgang entlang. Im Zentrum der Kirche hielt ich, Pauls Hand gefasst, inne und sah mich um. Es war so… bunt! - obwohl alles nach wie vor in tiefem Blauschwarz versunken war. Vor meinem inneren Auge tauchten Bilder auf, Bilder aus meiner eigenen Vergangenheit, aus Erzählungen und verschmolzen mit diesem Ort. Ich sah Menschen auf den Bänken sitzen und beten. Sah die Bänke mit Blumen geschmückt und Brautpaare und Konfirmanden feierlich durch den Mittelgang schreiten. Sah eine trauernde Beerdigungsgesellschaft. Menschen in Andacht. Mit Hoffnung, Wut, Wünschen, Bitten, mit Ritualen. Vom Säugling bis zur vom Alter gebeugten, auf einen Stock gestützten Witwe. Hätte mich nicht ein Gefühl des Verbotenen durchfahren müssen? Das tat es nicht. Ich war nicht hier um etwas Verbotenes zu tun, so fühlte es sich längst nicht mehr an: Ich war hier aus Neugierde, aus echtem Interesse, ich wollte mit Paul teilen. Wollte sehen, mit eigenen Augen, wo er aufgewachsen war. Wollte vom Kirchturm blicken auf die Stadt, in welcher er groß geworden ist. Dazu bekam ich das Gefühl, quasi wie zufällig als Beigabe, wie es ist, des Nachts in einer leeren Kirche zu stehen. Und es gefiel mir. Wie ein begeiste

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Kommentare


Crusader
(AutorIn)
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 2
Crusader
schrieb am 27.12.2011:
»*lach* Wir fanden ja (wie zu lesen ist), dass "es" stattfand, aber hey, Ansichtssache? - Und *hüstel* wir fanden uns schon sehr, sehr mutig! XD

Danke jedenfalls für das Kompliment! :)«

lobbo
dabei seit: Sep '01
Kommentare: 100
schrieb am 26.12.2011:
»Schade, dass das Geplante dann letztlich doch nicht stattfand. Die Einleitung hatte mehr erwarten lassen.
Nachts durch eine Kirche zu stolpern ist dann doch a bisserl dünn..
Allerdings: gut geschrieben. Nächstes Mal mutiger?«

opi57
dabei seit: Jan '12
Kommentare: 2
schrieb am 09.04.2012:
»Das ist mal was was bestimmt noch keiner von uns gemacht hat«



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