Spielchen
von aweiawa
„Wenn das rauskommt, haben wir ziemlich große Probleme.“
„Ach was! Du siehst das alles zu schwarz. Mein Mann hat keine Ahnung, wo ich gerade bin. Der arme Kerl geht fleißig arbeiten und Geld verdienen. Ist sein höchstes Vergnügen. Und meins ist, hier bei dir zu sein.“
„Irgendjemand könnte es ihm verraten.“
„Mach dir keine Sorgen. Was wir hier treiben, bekommt niemand mit. So laut stöhne ich doch auch wieder nicht, oder?“
Die letzte Bemerkung bringt mich zum Lachen. Gerade sie! Hemmungsloser geht es nicht. Sie lässt sich im Bett liebend gerne gehen, sodass die Nachbarn garantiert längst wissen, was bei uns gespielt wird. Nicht, dass mich das stören würde. Im Gegenteil, sie sollen ruhig wissen, dass auch ein alter Mann noch Spaß am Leben haben kann. Mich törnen ihre urigen Laute an!
„Soll ich dich ein wenig massieren? Ich weiß doch, dass du das magst.“
Unbedingt, solch ein Angebot kann ich unmöglich zurückweisen.“
Ich liebe es, wenn sie mich durchknetet. Angelika ist gelernte Masseurin, wenn ich mich recht erinnere. Doch das ist wahrhaftig nicht ihre einzige Berufung. Ein echtes Multitalent eben. Was sie im Bett zu leisten vermag, ist ebenfalls phänomenal. Sie verhilft mir altem Kerl zu ungeahnten Höhenflügen. Sämtliche Prothesen schmeiß ich in die Ecke und hebe ab. Trotz meiner sechsundsiebzig Jahre hab ich mich nie so jung gefühlt wie jetzt.
Obwohl ich weiß, dass irgendwann damit Schluss sein wird, weil es bei diesem Altersunterschied keine wirkliche Zukunft gibt, genieße ich den Augenblick. Da bin ich hundertprozentiger Hedonist.
„Oh Angelika, es tut so gut, wenn du mich massierst. Niemand sonst kann das so wie du.“
„Ach komm, das sagst du doch nur so.“
„Nein wirklich, deine zierlichen Hände können zugleich so stark sein. Ich bewundere dich.“
„Soll ich dich noch an einer anderen Stelle massieren, mein Schatz? Das kann ich nämlich besonders gut.“
„Du kannst gerne dein Glück versuchen. Aber ich weiß nicht, ob du Erfolg haben wirst?“
„Hauptsache, du hast deinen Spaß dabei.“
„Ich frag mich jeden Tag, was du nur an mir altem Knacker findest? Es wäre doch ein Leichtes für dich, einen jungen, gleichaltrigen Liebhaber zu finden. Bei deinem Aussehen könntest du an jedem Finger einen haben.“
„Ich liebe aber nur dich. Du bist zärtlich und verständnisvoll. Warum sollte ich mir einen Jüngeren suchen?“
Mit verträumten Augen schaue ich zu, wie die junge, blonde Frau mit den vollen Brüsten und der hinreißenden Figur sich mit mir beschäftigt. Mit den dunkelrot lackierten Fingernägeln kratzt sie vorsichtig und zart an meinem Schaft entlang.
„Du weißt, dass es mir nicht kommen wird? Ich muss erst wieder ein paar Tage aufladen. Wir haben ja gestern schon wunderschön miteinander geschlafen, meine Liebste.“
„Ich weiß, in deinem Alter ist das eben so. Aber das stört mich nicht im Geringsten. Du hast andere Qualitäten. Steif wird er aber, siehst du?“ Fröhlich lacht sie mich an und ich bewundere ihre Fähigkeit, mich sexuell zu erregen, auch wenn es zum Orgasmus längst nicht immer reicht.
„Ich finde den Kranz aus weißen Haaren hübsch. Sie lassen ihn richtig würdevoll aussehen. Vielleicht sollte ich ihn mit ‚Euer Ehrwürden’ anreden.“ Ihr Lachen perlt durch das Schlafzimmer. Auch wenn sie sich über mich lustig macht, für dieses gewinnende Lachen liebe ich sie und verzeihe ihr alles.
„Ein wenig gebrechlich ist Ehrwürden geworden. Und manchmal muss er schon künstlich beatmet werden“, gehe ich auf ihren Spaß ein.
„Oh, du hast recht, er ist kurzatmig geworden. Ich muss ihm ein wenig Leben einhauchen.“ Sie beugt sich über mich, formt mit ihren Lippen ein perfektes O.
„Ja, jetzt geht es ihm besser. Das spüre ich bis in meine Lungen hinein. Diese Behandlung ist besser als jede Verjüngungskur.“
„Am Ende bist du noch jünger als ich“, unterbricht Angelika ihre Intensivbehandlung. Die langen Haare fallen ihr in den Nacken, als sie den Kopf zurücklegt und mich schelmisch anlächelt. Oh, wie ich diese Frau liebe! Seit ich sie kennengelernt habe, ist sie der Sonnenschein in meinem Leben, und was ich ohne sie in den mir noch verbleibenden Jahren anfangen sollte ... das mag ich mir nicht einmal ausmalen, geschweige denn es erleben.
„Hab ich dir schon gesagt, dass es keinen anderen Mann in meinem Leben gab, der mich so glücklich gemacht hat wie du? Ich bete jeden Tag, dass du mir erhalten bleibst.“
„Oh, das ist herrlich. Das habe ich gar nicht verdient, meine schöne Geliebte.“
„Komm, schneckle dich dicht an mich ran, ich will dich ganz nah bei mir spüren.“
„Wenn du mir so nahe bist wie jetzt, könnte ich glatt vergessen, dass du mehr als 50 Jahre jünger bist.“
„53 genau, mein Lieber“, kichert Angelika, „ich weiß, wann du Geburtstag hast und ich hab nicht vergessen, was wir vorhin ausgemacht haben.“
***
„Was hältst du davon, wenn wir jetzt tauschen?“
„Ja, das ist eine gute Idee. Es ist ziemlich anstrengend, so jung zu sein.“
„Gut, wie soll ich heißen und wie alt soll ich sein?“
„Wie wär’s mit Sebastian und 25 Jahre?“
„Okay, Sebastian hatten wir noch nie, und 25 ist ein gutes Alter. Schließ die Augen, und wenn du sie wieder aufmachst, ist er hier und wird dich verwöhnen.“
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Wann geht es weiter?«
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LG Mondstern«
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Liebe Grüße
Leichtgewicht«
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Für diesen belanglosen Dialog mit seiner banalen Pointe (daß die Dialogpartner, wie der Titel des Textes bereits besagt, eben ein - rein verbales und reichlich flaues - Rollenspiel spielen), abgefaßt in einer gänzlich unbeachtlichen Sprache, die zwischen den Dialogpartnern in keinerlei erkennbarer Weise zu differenzieren vermag, bietet Frederic also 8 (!) von zehn möglichen Punkten auf? Was soll das? Wem fühlt er sich hier zu dieser Gefälligkeitsbewertung verpflichtet? Dem Autor und seiner verschworenen Clique (s. die lächerliche Lobhudelei des Leichtgewichts)?
Wenn ich diese Hochschätzung absolut trivialer Belanglosigkeit mit der Geringschätzung absolut hochliterarischer Kurzprosa von BlackShanglan (s. meine Übersetzung "Fibonaccis Fenster") vergleiche, so macht mich die einmal mehr hier von allen Beteiligten auf Sevac unter Beweis gestellte Ahnungslosigkeit bzw. Ignoranz gegenüber guter (erotischer) Literatur einfach nur fassungslos.
Wahrlich, ein trauriges Schaupiel!
Aber immerhin scheint zumindest der Verfasser des vorliegenden Textes ein Einsehen gehabt und schon vor Jahren damit aufgehört zu haben, weitere seiner ohnehin nur unnütz die Lesezeit der geneigten Leser raubenden Machwerke zu verbreiten. Und das ist auch gut so!«
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