Susann - Teil 11: Lust und Schmerz
von Mr Zebra
Laute Rufe aus der Küche rissen mich früh morgens aus dem Schlaf. Die Stimmen von André und Maeve drangen dumpf durch die Schlafzimmertür. Am Vorabend waren sie nach dem Spiel mit Vic und June noch in Harmonie in ihrem Zimmer verschwunden. Waren sie darüber nun doch noch in Streit geraten? Dann schepperte es plötzlich. Ich schreckte auf. Einer der Küchenstühle musste umgekippt sein. Ich hörte trampelnde Schritte und fortwährende Rufe der beiden. »Wach auf, da stimmt was nicht!«, rief ich und rüttelte an Meikes Schultern, die neben unbeeindruckt selig weiter schief. Ich stieg aus dem Bett und öffnete die Schlafzimmertür. In der Wohnküche erblickte ich André, der Maeve um den Küchentisch herum jagte. Doch entgegen meinen Befürchtungen schienen die beiden nicht zu streiten.
»Ich will dich jetzt sofort!«, rief André laut und stolperte über den umgekippten Küchenstuhl. Sein harter Schwanz wippte vor seinem nackten Körper auf und ab. Auf der gegenüberliegenden Seite des Küchentischs stand Maeve. Sie trug einen dunkelgrünen Hosenanzug. Ihr rotes Haar hatte sie zu einem Zopf geflochten. Mit ein paar kleinen Schritten zur Seite konterte sie seine Bewegung und bewahrte so um den Tisch herum größtmöglichen Abstand von ihm. Er hatte nun wohl die Faxen dicke und stieg eine Abkürzung nehmend auf den Küchentisch. Maeve lachte laut auf. »Andy! I’m serious! Meine Schüler warten für mich! Da, du kannst sie ficken!«, rief Maeve und deutete auf mich, nachdem sie mich nackt in der Tür zu unserem Schlafzimmer stehend entdeckt hatte. André drehte sich zu mir und schaute mich perplex an. Maeve nutzte das Überraschungsmoment und trat die Flucht durch das Wohnzimmer an. An der Wohnungstür angekommen schnappte sie sich ihre Tasche, streckte mir die Zunge heraus und verließ die WG, um sich auf den Weg in die Privatschule zu machen, in der sie Englisch unterrichtete.
»Tschuldigung«, sagte André nach einem merkwürdigen Moment der Stille und stieg vom Küchentisch herunter. Ich warf einen kurzen Blick über die Schulter zurück in unser Schlafzimmer. Meike lag noch immer schnarchend im Bett. Dann schaute ich wieder zu André. Sein beschnittener Schwanz stand noch immer steif vom Körper ab. Mit einem verführerischen Augenaufschlag ging ich kurzentschlossen mit langsamen Schritten auf ihn zu. Dass er ficken konnte, hatte er mir bereits an diesem besonderen Karfreitag bewiesen und er war gerade einsatzbereit. Warum also sollte ich die Gelegenheit ungenutzt verstreichen lassen?
Als ich direkt vor ihm zum Stehen kam, sah er mich verlangend und zugleich zögerlich an. »Du – du musst das nicht …«, sagte er, bis ich ihm den Mund mit meinem Zeigefinger verschloss. »Was, wenn ich es will?«, hauchte ich und ließ meine Fingerspitze langsam über sein Kinn, den Hals und seine Brust nach unten wandern. Ich schaute ihm tief in die Augen. Sein Körper bebte nach der spielerischen Jagd auf seine Freundin von gerade eben noch immer. Als mein Finger weiter nach unten glitt und kurz in seinen Bauchnabel tauchte, erzitterte er. Ich ließ meine Hand noch tiefer wandern, bis ich sein warmes, steifes Glied umfassen konnte. Ich schaute ihn fest an, las jede seiner Regungen, als ich begann, seinen harten Schaft zu massieren. Langsam schob ich ihm meine Hand entgegen, bis ich mit Daumen und Zeigefinger gegen seinen Körper drückte, und zog sie zurück, bis ich den Wulst seiner Eichel an meinem kleinen Finger spürte. Sein tiefes Atmen ging in ein leises Brummen über.
Ich biss mir auf die Unterlippe. Dann ging ich langsam und ohne den Blickkontakt zu unterbrechen runter bis ich vor ihm auf dem Boden hockte. Ich fasste um, sodass ich die Unterseite seiner Eichel nun mit dem Daumen reizen konnte. Ich schloss die Augen und drückte einige feuchte Küsse auf seinen prallen, rasierten Hodensack, sog seinen intensiven, aber nicht unangenehmen Duft in mich hinein. Dann öffnete ich wieder die Augen, schaute an seinem Schwanz vorbei nach oben und saugte erst den einen und kurz darauf auch den anderen Hoden in meinen Mund. André atmete gepresst durch die Nase aus. Sichtlich genoss er mein Zungenspiel an seinen Eiern und das sanfte Wichsen meiner Hand. Mit einem Schmatzen entließ ich die beiden Eier aus meinem Mund. »Du riechst so geil nach dem Fick von letzter Nacht«, seufzte ich. Dann drückte ich seinen Schwanz nach oben und leckte mit der vollen Zunge von der Wurzel aus die Unterseite entlang nach oben, schmeckte ihn, bog das harte Glied wieder nach unten und züngelte um die pralle Eichel. André schaute mich nun angestrengt an. Er schnaufte deutlich und Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Ich entzog ihm meine Zunge und presste seinen bereits leicht pulsierenden Schwanz an der Wurzel fest zusammen.
Nachdem er sich etwas beruhigt hatte, schloss ich die Augen, stülpte meinen Mund über den harten Schaft und begann, ihn mit sanften Bewegungen meines Kopfs hingebungsvoll zu lutschen. Der salzige Geschmack seiner mit den getrockneten Lustsäften der letzten Nacht überzogenen Morgenlatte, vermischt mit den frischen Tropfen seiner Vorfreude, machte mich völlig verrückt. Irgendwann intensivierte ich meine Bemühungen. Ich öffnete die Augen und schaute zu ihm hoch, während ich weiter an seiner prallen Eichel saugte und den geäderten, in der Gestalt so festen und an der Oberfläche so weichen Schaft massierte. Mit der freien Hand umfasste ich seinen Hodensack. »Oh fuck, oh fuck!«, keuchte er auf und ich spürte, dass er unmittelbar vor der Klippe stand. Ich entließ seinen Schwanz flutschend aus meinem Mund und ein erster Spritzer seiner Sahne schoss aus ihm heraus und landete auf meinen nackten Brüsten. Sofort umfasste ich ihn, so fest ich konnte, an der Wurzel und schüttelte den Kopf. »Noch nicht«, sagte ich. Seine Bauchmuskulatur spannte sich sichtbar an. Er biss die Zähne zusammen. Ich sah seine Kiefermuskulatur arbeiten. Er atmete flach und schaffte es gerade so, nicht in den Abgrund zu stürzen.
Ich fing den ersten Vorgeschmack seiner Lust mit den Fingern von meinen Brüsten auf und schleckte sie genüsslich sauber. Langsam richtete ich mich auf, ging ein paar Schritte zurück und setzte mich auf die Arbeitsplatte unserer Küchenzeile. Ich stellte die Füße auf die Kante, stützte mich mit einem Arm nach hinten ab und drückte mit den Fingern der anderen Hand meine glatten Schamlippen auseinander, präsentierte ihm meine feuchte Spalte. »Komm zu mir, ich will dich in mir spüren«, sagte ich seufzend und schaute ihn herausfordernd an. Für einen Moment stand er wie angewurzelt da. Der über die vordere Hälfte mit meinem glänzenden Speichel überzogene Schwanz ragte schräg in die Höhe. Dann kam er die drei Schritte zu mir, stellte sich vor mich und dirigierte seine glänzende Eichel zwischen meine Schamlippen. Ich schaute nach unten und sah, wie er sie einige Male durch meine Spalte auf und ab bewegte und dabei immer wieder meine Erbse reizte. Dann setzte er an meiner nassen Öffnung an.
Ich schaute ihm in die Augen, löste die Finger von meiner Möse und legte die Hand auf seine Schulter. »Stoß ihn rein«, keuchte ich ihm entgegen. Ich kniff ein Auge zu und biss mir auf die Unterlippe, als er meiner Aufforderung Folge leistete. Sein beherzter Stoß in meinen Leib brachte die Erinnerung an den harten Fick zurück, den Meike mir in der Nacht zuvor noch verpasst hatte. Es zwickte mehr als deutlich und ich japste hell auf. Und dennoch genoss ich seinen warmen, steifen Schwanz, der meine nasse Höhle so gut ausfüllte. »Hab – hab ich dir weh getan?«, fragte er besorgt. Ich lächelte ihn an, löste meine Hand von seiner Schulter, streichelte sanft über seine Wange und legte den Arm um seinen Hals. »Nein, keine Angst«, hauchte ich. »Bitte nimm mich jetzt.« Ich schaute ihm tief in die Augen, als er begann, seinen harten Schwanz in meinem von Meike in der letzten Nacht derb abgefickten Loch mit feinfühligen Bewegungen ein und aus zu bewegen. Ich zog ihn eng an mich heran und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss und ich war entzückt, wie gut er küssen konnte.
Mit einer Hand hielt er meinen Oberschenkel, die andere Hand legte er auf meine Brust und massierte sie kräftig, während er das Tempo und die Intensität seiner Stöße erhöhte. Ich streichelte mit einer Hand über seinen Rücken, kratzte mit meinen gefeilten Nägeln vom Steiß bis zum Nacken über seine Haut. Dann fuhr ich mit den Fingern durch sein kurzes Haar. Er schnaufte in den Kuss und drängte seine Zunge zwischen meine Lippen. Ich stöhnte ihm entgegen, neigte den Kopf zur Seite und erwiderte seinen Kuss mit weit geöffnetem Mund. Dann schlang ich meine Beine um seinen Po und zog ihn noch enger an mich. Immer wieder trieb er seinen starken, massiven Schaft in meine heiße, nasse Lust.
All die derben, schmutzigen, harten Ficks der letzten Wochen hatte ich genossen und sie voll ausgekostet, wollte diese Erlebnisse auch nicht mehr missen. Aber das hier fühlte sich gerade besonders an. Wir taten es im Gleichklang, trieben uns gegenseitig voran auf dem Weg zu diesem verboten süßen Punkt, von dem es kein Zurück mehr gab. Es fühlte sich an wie der wundervollste Sex mit Meike, meiner Verlobten, nur dass er im Gegensatz zu ihr und mir über dieses starke und doch so empfindsame Organ verfügte. Niemals zuvor hatte ich so etwas mit einem Mann zusammen erlebt.
Ich löste den Kuss und drückte seinen Kopf mit der Hand über meine Schulter, hechelte ihm lustvoll ins Ohr, spürte, wie er mich mit jedem seiner leidenschaftlichen Stöße ein kleines Stück näher an den Punkt der Erlösung trieb. »Oh Himmel, oh ja, es ist so schön«, stöhnte ich in sein Ohr, »Ich – ich komme gleich, bitte mach weiter, hör nicht auf.« Ich kniff die Augen zusammen, schlang Arme und Beine fest um seinen Körper und drückte nasse Küsse auf seine Schläfe. Dann spürte ich, dass es kein Zurück mehr für mich gab. Die noch immer leicht schmerzende Muskulatur meines Lustkanals begann, sich rhythmisch um seinen mich tief stoßenden Schwanz zusammenzuziehen. »Ich komme, ich komme! Bitte komm in mich!«, keuchte ich ihm lustvoll ins Ohr und dann war es auch schon so weit. An ihn geklammert und am ganzen Körper zitternd kam ich. Es war ein wundervoller, unglaublich intensiver Orgasmus, den ich völlig klar und ohne Rausch erlebte. An den hageren, aber in diesem Moment so starken André geklammert, spürte ich die Wellen dieses überwältigenden Höhepunkts durch meinen zuckenden Körper gleiten, während er sich, mich ebenfalls in seinen Armen haltend, dumpf stöhnend nach zwei oder drei weiteren Stößen in meine noch immer kontrahierende Lusthöhle ergoss.
Eine Weile hielten wir uns noch in den Armen. Doch als sein erschlaffender Schwanz aus mir herausrutschte, lösten wir uns voneinander. Wir schauten uns an und waren von dem Erlebnis offenbar beide in vielerlei Hinsicht beeindruckt. Ich war emotional völlig aufgewühlt und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Und auch ihm schienen die Worte zu fehlen. Er stand mit hängenden Schultern und einem nun schlaff herabhängenden, von seinem Sperma und meinem Mösensaft glänzenden Schwanz vor mir und wirkte plötzlich gar nicht mehr so groß und stark. »Das war echt schön«, sagte ich. Er schluckte. »Ich – ich muss dann – auch mal – zur Uni«, stammelte er, drehte sich um und verschwand in Richtung Badezimmer.
Ich rutschte von der Arbeitsplatte, spürte dabei die klebrige Nässe an meinem Arsch, und blieb an die Kante gelehnt stehen. Andrés Samen und mein Saft tropften aus mir heraus auf den gefliesten Küchenboden. Diese Spuren unseres spontanen Ficks würden uns keine Probleme bereiten. Maeve hatte ihn geradezu aufgefordert, sich an mir das Horn abzustoßen, und auch Meike würde damit im Grunde kein Problem haben. Beunruhigend war für mich allerdings auch nicht das Ob, sondern das Wie. Es hatte sich zumindest für mich nicht einfach nur wie ein bloßer Fick angefühlt. Und Andrés Reaktion von gerade eben ließ vermuten, dass ihn das auch nicht kalt gelassen hatte. Ich liebte ihn nicht, das war völlig klar. Und ich war auch nicht verliebt in ihn. Aber warum hatte sich das dann gerade so unglaublich gut, so einzigartig angefühlt? In all den Jahren mit dem Ex war ich nie auch nur in die Nähe einer so intimen, einer so puren, schönen Vereinigung gekommen.
Ich schaute auf die Uhr. Es war gerade kurz vor acht. Auf leisen Füßen stapfte ich zurück in unser Schlafzimmer, spürte dabei, wie er an den Innenseiten meiner Oberschenkel herablief. Meike lag noch immer schnarchend in den Federn. Die Decke bis zur Hüfte heruntergeschoben, zeigte sie mir ihren Rücken. Ganz vorsichtig stieg ich zurück ins Bett. Sollte Meike das gerade alles nicht mitbekommen haben und noch immer schlafen, dann würde sie wohl auch meine Rückkehr ins Bett nicht bemerken, aber ich wollte ganz sicher gehen. Bevor ich mit ihr darüber sprechen konnte, was gerade geschehen war, musste ich mir vorerst selbst darüber im Klaren werden, was ich gerade dachte und fühlte. Nachdem ich wieder neben ihr unter der Decke lag, drehte ich mich vorsichtig zur Seite und nahm mein Handy vom Nachttisch. Ich öffnete den Chat mit June und schrieb ihr eine Nachricht.
SUSANN LOEWEN: »Hallo Juanita, gestern Abend war toll. So aufregend. Danke dafür.«
Nachdem ich die Nachricht abgeschickt hatte, schlug ich die Hände vor dem Gesicht zusammen. Es war der Morgen nach der Session in der WG, an der June und Vic teilgenommen hatten, und es war nicht mal acht Uhr. Ich hatte sie zum ersten Mal mit ihrem vollen Vornamen angeschrieben. Warum? Meike machte das bei mir nur, wenn sie ernsthaft reden wollte. Doch bevor ich mir noch weiter den Kopf zerbrechen konnte, hatte sie die Nachricht schon gelesen und schrieb eine Antwort.
JUNE: »Alles ok bei dir?«
Natürlich hatte sie sofort bemerkt, dass ganz offenbar nicht alles okay war. Ich überlegte kurz, ihr mit einer Sprachnachricht zu antworten. Das hätte es einfacher gemacht. Aber ich hätte damit erneut riskiert, Meike zu wecken. So tippte ich weiter vor mich hin.
SUSANN LOEWEN: »Naja, ich weiß nicht. Hab gerade mit André geschlafen in der Küche. Maeve weiß es! Aber Meike nicht. Sie hat die ganze Zeit gepennt und sie schläft immer noch. Es war so schön und so besonders. Liege wieder neben ihr im Bett und er läuft aus mir heraus und sie schläft immer noch neben mir und ich liege hier, als wäre nichts gewesen. Es war so schön und jetzt tut es so weh. Als hätte ich sie betrogen, obwohl ich weiß, dass das nicht stimmt. Aber es fühlt sich halt so an.«
Noch während ich die Nachricht schrieb, bildete sich bereits ein dicker Kloß in meinem Hals. Warum auch immer fühlte ich mich schuldig und traute mich kaum, zu Meike rüberzuschauen.
JUNE: »Mach dir keine Sorgen, Liebes.«
Sie schien mich mit dieser kurzen Nachricht vorerst beruhigen zu wollen, denn die App zeigte an, dass sie weiter tippte.
JUNE: »Der Kerl ist ein wundervoller Liebhaber, davon konnte ich mich gestern Abend selbst überzeugen. Und ich kann mir ungefähr vorstellen, was er drauf hat, wenn er entfesselt ist. Kein Wunder, dass er dir den Kopf verdreht, wenn ihr ungestört seid. Aber wahrscheinlich weiß er das selbst nicht einmal.«
Das passte irgendwie. André hatte nach dem Fick nicht weniger verunsichert gewirkt als ich.
JUNE: »Ist blöd, das hier über Messenger zu bereden. Lass uns morgen zusammen zu Mittag essen gehen. Ich hol dich ab. 12:00 Uhr. Und danach kaufen wir dir noch ein sexy Paar Schuhe. Die brauchst du eh, wenn du dich mit Elizabeth triffst. Zieh das tolle Kleid an, damit wir was dazu Passendes finden. Und zerbreche dir nicht dein hübsches Köpfchen.«
Danach kam nichts mehr. Ich atmete einige Male tief durch. Dann fiel ein Stein von meinem Herzen. Oder verdrängte ich bloß die emotionale Last? Wie auch immer. Ich sendete June zum Dank und zur Bestätigung ein rotes Herz. Dann legte ich mein Handy wieder auf den Nachttisch und schmiegte ich an meine noch immer tief schlafende Verlobte. Irgendwie schaffte ich es, die gerade erlebte Lust und den darauffolgenden Schmerz in meinem Herzen beiseitezuschieben.
Den Tag über waren wir alleine. Maeve hatte die WG für ihren Job in der Schule verlassen und André war zur Uni gefahren. Einen Job würde ich mir früher oder später auch suchen müssen. Und auch Meike sollte so langsam mal wieder mit ihrem Studium in die Gänge kommen. Doch mir war klar, dass daraus bis zu der großen Party im Club nichts werden würde. Ich hatte das Gefühl, dass Meike bemerkte, dass mich etwas umtrieb, doch sie sprach mich nicht darauf an und auch ich konnte mich nicht überwinden, mit der Sprache herauszurücken.
Am frühen Abend kamen Maeve und André nach Hause. Sie hatten Abendessen vom Thai-Restaurant dabei und auf Verdacht für uns beide etwas mitgebracht. So saßen wir zu viert am Küchentisch und teilten uns ein kleines Buffet aus sauer scharfer Tom Yum Suppe, pikanten Pad Thai Nudeln und einem fruchtig süßen Kokos Curry mit Reis. Maeve machte beim Essen irgendwann eine kurze Andeutung auf die Situation von heute früh, doch sie bemerkte sofort, dass André und ich darüber gerade nicht reden wollten, und sie schaffte es, das mit einem geschickten Themenwechsel zu überspielen, und erzählte uns stattdessen von der Anmache eines ihrer Kollegen während der Mittagspause und wie sie ihn mit dem Konter kaltgestellt hatte, dass er es erst ihrem Freund besorgen müsse, bevor er an sie ran dürfe. Ob das tatsächlich Erlebtes oder blühende Phantasie gewesen war? Ich wusste es nicht. Aber Meike reagierte mit einem süffisanten Grinsen, und ich konnte nur vermuten, dass sie sich bereits wieder Allerhand Schweinereien ausmalte. Und auch ich hätte nur zu gerne meine Gedanken schweifen lassen, doch das Schuldgefühl nach dem Morgenfick mit André blockierte mich.
*
Am späten Abend lagen wir beide aneinander gekuschelt im Bett. Ich lag auf dem Rücken, Meike seitlich über mir. Sie schaute mich an, streichelte meinen Kopf und strich mit dem Daumen mein Haar aus der Stirn. »Alles okay?«, fragte sie. Ich wich ihrem Blick aus, schaute zur Seite und suchte nach den richtigen Worten, doch bevor ich die finden konnte, musste ich mir klar darüber werden, was ich da eigentlich gefühlt hatte. Und es schmerzte so sehr, dass ich mich gerade nicht imstande sah, mit ihr über die Lust zu sprechen, die ich am Morgen mit André zusammen erlebt hatte. Unsicher schaute ich sie an. »Ich treffe mich morgen mit June zum Mittagessen«, sagte ich. »Danach gehen wir noch einkaufen. Sie sagt, ich brauche noch ein Paar sexy Schuhe für mein Treffen mit Elizabeth.« Meike musterte mich einige Augenblicke und schien abzuwarten, ob ich ihre ursprüngliche Frage noch beantworten wollte. Dann hatte sie ein Einsehen mit mir. Sie lächelte mich an und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. »Da hat sie recht«, sagte Meike. Sie löschte das Licht und legte sich an meine Seite. Ich spürte ihren warmen Atem an meiner Wange. In mir rumorte es, und das lag nicht nur an der sauer-scharfen Tom Yum Suppe. Ich war emotional völlig aufgewühlt und mir wurde schlecht. Fieberhaft suchte ich nach einem Ausweg aus dieser Situation, suchte nach den richtigen Worten, doch es dauerte nicht lange, da hörte ich Meikes Schnarchen. Selbst in diesem Moment beruhigte mich dieses gewohnte Geräusch und ihre Nähe, doch es dauerte noch einige Zeit, bis auch ich eingeschlafen war.
*
Als ich am nächsten Morgen wach wurde, war das Bett neben mir leer. Der Duft von Kaffee lag in der Luft. So stieg ich aus den Federn, zog mir ›mein‹ Wohlfühlsweatshirt an, das ich von Meike annektiert hatte, und ging in die Wohnküche, wo mich ein mit frischen Brötchen gedeckter Frühstückstisch erwartete. Den beiden benutzten und verkrümelten Tellern nach zu urteilen, waren Maeve und André bereits ausgeflogen. Meike saß noch am Tisch und war in ihr MacBook vertieft. »Guten Morgen«, sagte ich leise und winkte ihr verlegen zu, als sie mich bemerkte. »Komm frühstücken«, sagte sie und schenkte mir ein liebevolles Lächeln. »Es ist noch von allem etwas da.« Dann konzentrierte sie sich wieder auf das, was der Bildschirm ihres MacBooks ihr anzeigte. In meinem Unterleib machte sich ein Ziehen bemerkbar, doch diesmal verhieß es keine schmutzig geilen Gefühle. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren huschte ich mit schnellen Schritten ins Bad.
Meike grinste mich hintergründig an, als ich das Badezimmer einige Minuten später wieder verlassen hatte. Die sauer-scharfe Thai-Suppe hatte ich am Vorabend mit großer Lust verspeist. Und mit ebenso großem Schmerz hatte sie meinen Körper gerade – immerhin ohne nennenswerten Widerstand – wieder verlassen. Als ich mich zu Meike an den Küchentisch setzte, brannte der kleine Muskelring noch immer. »Wonach suchst du?«, fragte ich, als ich mir ein Brötchen nahm und es aufschnitt. »Lass dich überraschen«, zwinkerte sie. War das eine Retourkutsche? Dafür, dass ich ihrer Frage in der letzten Nacht ausgewichen war? Oder überinterpretierte ich hier gerade? Wie auch immer. Was den besonderen Fick mit André anging, war ich noch genau so schlau wie gestern, und es würde uns beiden sicher nicht weiterhelfen, sollte ich mich hier noch weiter hineinsteigern. So atmete ich einmal ruhig, aber tief durch. Dann bestrich ich mein Brötchen mit Butter und Marmelade und gönnte mir zwischen all der Lust und all dem Schmerz ein wenig Süße.
Mehr als das eine Brötchen und einen Becher Kaffee gewährte ich mir nicht, war ich doch schon bald mit June zum Mittagessen verabredet. Da wir danach noch ein zu meinem Cocktailkleid passendes Paar Schuhe kaufen wollten, verschwand ich nach dem kleinen Frühstück wieder vom Küchentisch, um mich entsprechend in Form zu bringen. Meike schien in ihrer Recherche vertieft – oder was auch immer sie da an ihrem MacBook suchte oder las – davon nicht viel mitzubekommen. Als ich auf Junes Klingeln um zwölf Uhr die WG verließ, hatte sie immerhin ein Winken zum Abschied für mich übrig.
***
Nach unserem gemeinsamen Mittagessen und der darauffolgenden Shopping Tour hatte June mich noch auf ein Glas Wein zu sich nach Hause eingeladen und ich hatte diese Einladung nur zu gerne angenommen. Sie schien bemerkt zu haben, dass ich noch immer angespannt und verunsichert war. Einerseits über das, was ich am Vortag mit André erlebt hatte, und andererseits über das, was Meike und mir bevorstand: Die Treffen und die darauf wohl folgende ›Vorbereitung‹ mit Elizabeth und Richard, die ›Vorbereitung‹ auf die große Party im Club.
»Ich müsste mal …«, sagte ich, nachdem wir ihr Haus betreten hatten. »Da, direkt hinter dir ist die Gästetoilette. Ich gehe mich auch schnell ein wenig frisch machen.« Schon klickten die Absätze ihrer roten High Heels, als sie sich mit wackelndem Po durch den Wohnbereich bewegte. Die Nervosität drückte mir inzwischen wirklich auf die Blase. So legte ich meinen Rucksack hinter der Eingangstür auf dem Boden ab, drehte mich um und verschwand in der Gästetoilette.
Nachdem ich meine Blase erleichtert und meine Scham abgetupft hatte, blieb ich noch einen Moment auf der Toilette sitzen. Mein Blick fiel auf den neuen String aus schwarzer Spitze, der sich um meine Oberschenkel spannte. June hatte mich nach dem Schuhgeschäft noch in eine Boutique für Dessous geführt und das Set mit mir zusammen ausgesucht. Und sie war mit in der Kabine, als ich mich aus meinem Kleid geschält und die Baumwollunterwäsche abgelegt hatte und in die schwarze Sünde geschlüpft war. Und im Gegensatz zu dem Erlebnis mit Ralf vor ein paar Wochen hatte es mich heute unglaublich erregt, dass June mich dabei beobachtete. Auch jetzt, beim Gedanken daran, kribbelte es wieder in meinem Unterleib. Sie hatte mich mit deutlichem Begehren in ihrem Blick angeschaut, sich auf die Unterlippe gebissen und dann ›Das nehmen wir‹ gesagt. Auf meinen Einwand hin, dass ich nicht mal wisse, was die Teile eigentlich kosten, hatte sie nur abgewinkt und erklärt, dass sie es mir schenken wolle. Schließlich wäre es auch ihre Idee gewesen, noch den Abstecher in dieses Geschäft zu machen. Ich hatte mich im Spiegel betrachtet und nur nebenbei mitbekommen, dass June die Kabine zum Bezahlen verlassen hatte. Jetzt sah ich das Spiegelbild wieder bildlich vor mir. Der Slip aus transparenter, schwarzer Spitze, ein Hauch von Nichts, zeigte mehr von meinem Venushügel, als er verbarg. Er wurde von einem Strapsgürtel mit je vier Haltern und passenden Seidenstrümpfen eingerahmt. Das knappe Bustier aus schwarzer Spitze hob meine Brüste etwas an und endete zwei Finger breit unterhalb meiner Brustwarzen. Ich sah und spürte, wie sie sich aufrichteten.
Das gerade einsetzende, leise Rauschen des Badlüfters entriss mich meinen Gedanken. In meinem Unterleib kribbelte es und ich war versucht, es mir hier auf der Toilette zu besorgen. Vielleicht würde das meiner Nervosität entgegenwirken. Aber auch diesen Gedanken verwarf ich sofort wieder. Ich saß schon viel zu lange hier auf dem Klo. June würde bestimmt schon auf mich warten. Also stand ich auf und brauchte auf den Absätzen einen Moment, bis ich einen sicheren Stand gefunden hatte. Dann betätigte ich die Spülung. Ich zog den Slip hoch und befestigte die Halter wieder an den Strümpfen. Danach zog ich das über meinen Po nach oben geschobene Kleid wieder nach unten und richtete es. Ich wusch mir die Hände und verließ das Bad.
So gut mir meine neuen, schwarzen Pumps auch gefielen, ich war es einfach nicht gewohnt, in solchen Schuhen zu laufen – war ich noch nie. Auch wenn ich mich ›nur‹ für acht Zentimeter hohe Absätze entschieden hatte. Ich hatte sie im Schuhgeschäft anbehalten und von dort waren wir zuerst zu dem Dessousgeschäft und von dort aus zum Parkplatz gelaufen. Meine Füße und auch die Muskulatur in meinen Unterschenkeln taten mir inzwischen weh und ich hatte ja auch noch den Weg nach Hause vor mir. Dass meine Sneaker in meinem Rucksack lagen, daran dachte ich gerade gar nicht. Ich schlüpfte aus den Pumps und stellte sie neben meinem Rucksack auf dem Boden ab, drehte mich nach links und ging zwei oder drei Schritte über den angenehm warmen, aber harten Schieferboden in den großzügigen, offenen Wohnbereich hinein. Dann blieb ich stehen und mein Mund öffnete sich zu einem staunenden ›Ohh‹.
Mir gegenüber, auf der linken Seite des Raums, befand sich eine aus einem Dreiersofa und drei ausladenden Sesseln bestehende Sitzgruppe aus hellbraunem Leder, die um einen massiven Couchtisch aus dunklem Holz arrangiert war. Das Sofa stand vielleicht zwei Meter von der vom Boden bis zur Dachschräge verglasten linken Außenwand des Hauses entfernt. Ich schaute nach draußen in die Abenddämmerung. Eine große Glasschiebetür führte zu einer Terrasse, an die ein Pool angeschlossen war. Dahinter erstreckte sich eine frisch gemähte, grüne Wiese. Das Grundstück wurde durch eine hohe, sauber geschnittene Hecke vom Nachbargrundstück abgegrenzt. Mein Blick erkundete nun wieder den Wohnbereich des Hauses. Auf der rechten Seite der Sitzgruppe teilte eine offene Treppe mit Handläufen aus gebürstetem Edelstahl den Raum. Die Treppe führte mittig unter dem Giebelbalken entlang in die obere Etage und bildete so einen unaufdringlichen Raumteiler zur rechten Hälfte des Wohnbereichs. Während auf der der Eingangstür gegenüberliegenden Seite des Hauses im Erdgeschoss drei Türen in wohl zwei kleinere und einen größeren Raum führten, schien sich in der oberen Etage, von der Treppe etwas zurückgesetzt, nur ein Raum unter dem Giebeldach zu befinden.
Ich ging noch einen Schritt weiter aus dem kurzen Flur heraus, den eine vielleicht zwei Meter hohe, der Gästetoilette gegenüberliegende Trennwand bildete, und schaute mir die andere Hälfte des Wohnbereichs genauer an. Jenseits der Treppe befanden sich eine moderne Kücheninsel und ein Esstisch für sechs Personen. In der der Pool-Seite gegenüberliegenden Außenwand befanden sich zwei flache, breite Fenster knapp unter der Dachschräge. Hinter der kurzen Trennwand führte eine Wendeltreppe in den Keller. Im gesamten Wohnbereich hingen verschieden große, außen mattschwarze, innen bronzefarben lackierte Lampenschirme in unterschiedlichen Höhen herab und tauchten den Raum in ein warmes Licht.
Doch etwas fehlte hier. June war nicht da. War sie etwa noch immer auf der Toilette? Ich ging um die Sitzgruppe herum und spürte mit jedem Schritt den Stoff des Kleids an meinen Brustwarzen reiben, und ich spürte, wie sie sich wieder aufrichteten. Leise seufzend setzte ich mich auf einen der Sessel, sodass mein Blick auf die Eingangstür fiel. Mit der Hand streichelte ich über das weiche, hellbraune Leder.
Dann hörte ich ein Geräusch hinter meinem Rücken. Ich drehte mich um und sah June, die gerade die mittlere der drei Türen hinter sich schloss, und zu mir in den Wohnbereich kam. »Entschuldigung, ich habe dich warten lassen«, sagte sie. »Macht doch nichts. Ich hab mich hier in eurem atemberaubenden Haus umgesehen«, sagte ich. »Hast du etwa bei uns herumspioniert?«, fragte sie mit einem Augenzwinkern. »Äh, nein, natürlich nicht!«, stammelte ich. »Ich meinte dieses, dieses – Wohnzimmer kann man das ja kaum nennen …« June lachte. »Ist schon ein bisschen too much, oder? Mir gefällt es bei euch jedenfalls auch ganz gut.« Jetzt musste ich lachen, als ich an unsere durchgesessenen Sofas, das abgeschubberte Parkett und den hochflorigen Omateppich dachte. »Wie auch immer. Ich schlage vor, wir trinken ein Glas Rotwein zusammen und quatschen noch ein Bisschen. Aber vorher hab ich noch was anderes für dich«, sagte June. Ich schaute sie fragend an. »Du hast zu deinem Kleid nun ein passendes Paar Schuhe. Hast du eine Tasche, die das Outfit perfekt macht?«
»Was für eine Tasche?«, fragte ich. »Verstehe«, sagte sie und lachte. »Du bist nicht nur der Sneaker-Typ, du bist auch eher der Rucksack-Typ, hab ich recht?« Sie schaute zur Eingangstür ihres Hauses, neben der mein Rucksack neben meinen neuen Schuhen lag. Es war mehr Zufall gewesen, dass ich meine Sachen heute darin und nicht in meiner Handtasche verstaut hatte. »Doch, doch, natürlich hab ich eine Handtasche!«, sagte ich. Wobei es sich dabei um einen inzwischen unansehnlichen Sack aus grauem, sich bereits auflösendem Kunstleder handelte. »Aber zu dem Kleid und den Schuhen passt die nicht, da hast du recht.«
»Na dann komm mal mit«, sagte June und führte mich durch die Linke der drei Türen in ihr Ankleidezimmer. An der Wand neben der Tür hingen mindestens ein Dutzend Hand- und Schultertaschen in verschiedenen Formen und Materialien. »Wow«, seufzte ich, als ich meinen Blick über ihre Sammlung schweifen ließ. Jetzt fühlte sich die Zuschreibung ›Rucksack-Typ‹ doch passender für mich an. Ein bestimmtes Modell stach für meinen ungeübten Blick besonders hervor. Es war eine rechteckige Tasche mit einer goldfarbenen, aus vielen feinen Gliedern gefertigten Kette, die durch je zwei Ösen oben an den Seiten der Klappe geführt war. Die Kette verlief doppelt nach oben und hing an einem der Haken an der Wand. Das Obermaterial aus schwarzem Leder war rautenförmig abgesteppt. Die Klappe endete auf der Vorderseite im unteren Drittel der Tasche in einem interessanten, rechteckigen Verschluss aus ebenfalls goldfarbenem Metall.
»Du bist vielleicht ein Rucksack-Typ, aber du hast auf jeden Fall Geschmack«, lachte June. Sie hatte bemerkt, welches Exemplar ihrer Sammlung mich am meisten faszinierte, und nahm die Tasche vom Haken. »Das ist auch ein absoluter Klassiker. Und: Die kannst du als Handtasche oder als Schultertasche tragen«, sagte sie. Dann hängte sie mir die Tasche mit der einfach geführten Kette über die Schulter und deutete zur Seite. Ich drehte mich und schaute in einen Ankleidespiegel. Mit dem Kleid und der Handtasche, die jetzt auf Höhe meiner Hüfte hing, hatte ich eine komplette Typveränderung durchgemacht und ich stellte mir vor, wie die Riemchenpumps und etwas Make-up das Bild komplettieren würden. Und mir gefiel dieser neue Typ, in den ich ab sofort jederzeit hineinschlüpfen können würde, wenn mir mal nicht nach Jeans, Top, Sneakern und Rucksack war.
»Du siehst echt toll aus«, sagte June. »Und die Tasche steht dir super.« Ich nahm sie vorsichtig in die Hände und schaute sie mir von allen Seiten genauer an. Das Leder fühlte sich weich und irgendwie alt an. Auf der Rückseite befand sich ein kleines Einschubfach. Dann fiel meine Aufmerksamkeit wieder auf den Verschluss. Behutsam betastete ich das Metall, als wäre es ein rohes Ei. »Darf ich mir die Mal ausleihen?«, fragte ich unverblümt. »Ich schenk sie dir«, antwortete June und lächelte mich an. »Das kann ich nicht annehmen«, entgegnete ich, obwohl mir in diesem Moment noch gar nicht klar war, was ich da in den Händen hielt. Aber sie hatte mir heute schon dieses mehrteilige Set aus schwarzer Spitze und Seidenstrümpfen geschenkt. »Doch, doch«, sagte June beharrlich, »Ich seh doch, wie sie dir auf den ersten Blick gefallen hat. Bei mir hängt sie, seit ich sie – gekauft – habe, eigentlich nur herum. Früher ist sie viel geliebt und benutzt worden, und ich glaube, du kannst das mindestens genau so gut.«
»Geliebt und benutzt werden?«, fragte ich verlegen. »Ich meine, genau so gut wie ich.«, sagte June und rollte mit den Augen. »Dass du total gut geliebt und benutzt werden kannst, das weiß ich doch«, sagte ich und schaute sie verschmitzt an. June taxierte mich einen Moment. »Du willst mich doch nur scharf machen«, sagte sie dann. »Ja«, gestand ich, »und nein. Ich verstehe wirklich nicht, was du meinst. Und das würde ich gerne, bevor ich ein solches Geschenk annehme. Immerhin hast du mir heute schon diese atemberaubende Unterwäsche geschenkt.«
»Ich meine:«, erklärte June nun, »du kannst diese Tasche bestimmt genau so gut lieben und benutzen, wie ich es könnte.« Das letzte Wort betonte sie deutlich. »Aber bei mir hängt sie, seit ich sie habe, eigentlich nur am Haken.« Ich schaute sie mit großen Augen an. »Mir geht es mehr um die Suche nach solchen Objekten und darum, sie zu erlangen, was in den meisten Fällen mit gewissen Herausforderungen verbunden ist. Und sobald ich sie dann in meinem Besitz habe, sind sie für mich nicht mehr ganz so interessant. Die Erinnerung daran, wie ich sie – gekauft – habe, ist alles, was für mich zählt.« Wieder machte sie diese merkwürdigen Pausen, als schien ›gekauft‹ nicht ganz der richtige Begriff zu sein. »Was meinst du damit? Hast du sie etwa – geklaut?«, fragte ich. »Das erzähle ich dir vielleicht ein anderes Mal«, sagte sie und schaute mich vielsagend an. »Bitte nimm sie an dich.«
»Danke«, hauchte ich. June lächelte. »Aber ein paar Sachen möchte ich dir noch erklären«, sagte sie und nahm die Tasche in die Hände. »Das Fach auf der Rückseite hast du ja schon gesehen. Das hier vorne ist eine Mademoiselle-Schließe.« Sie drehte den hochkant stehenden Riegel in eine waagrechte Position. Dann öffnete sie die nun entriegelte Schließe und klappte den abgesteppten Überschlag über die Tasche nach hinten. Darunter verbarg sich noch eine weitere, etwas kürzere Klappe aus glattem Leder. »Die Fächer sind da drunter«, sagte sie und deutete auf die kürzere Klappe. »Da hinten nichts rein stecken«, sagte sie und schob ihren Zeigefinger vorsichtig in den Spalt zwischen der inneren und äußeren Klappe. »Okay, verstehe, hinten nichts reinstecken«, sagte ich mit gespielter Enttäuschung. Ich wollte sie jetzt reizen. »Das gilt nur für diesen Spalt in der Tasche«, sagte June und zwinkerte mir zu. Ich biss mir auf die Unterlippe. »Also bei mir darfst du hinten immer …«
»Schluss jetzt, ich bin noch nicht fertig«, unterbrach sie mich. »Heb dir das für später auf.« Mit der Vorfreude auf später konnte ich sehr gut leben. June öffnete nun den inneren Überschlag, der mit einem Druckknopf verschlossen war, und klappte ihn zurück. Das Innenfutter war aus weinrotem Leder gearbeitet. »Hier vorne kannst du alles rein stecken«, sagte sie und holte ein paar Handschellen aus Metall heraus. »Immer dabei haben«, sagte sie und ließ sie klappernd zurück in die Tasche fallen. Ich musste schmunzeln. Dann übergab sie die Tasche, die mit der Kette noch immer an meiner Schulter hing, in meine Hände.
»Danke, June«, sagte ich und warf selbst noch einen Blick in die Tasche hinein, in der sich nichts als dieses Paar Handschellen befand. Dann fielen mir die beiden ineinander verschlungenen C auf, die dezent auf der Innenseite des Überschlags in das Innenfutter genäht waren. Chanel. Das konnte ich unmöglich annehmen. Ich schaute zu June auf, doch die schüttelte sofort mit dem Kopf und hauchte mir einen Kuss auf den Mund. »Lieb sie und benutz sie«, sagte sie. »Mit den Handschellen kannst du machen, was du willst.«
Bevor ich darauf reagieren konnte, regte sich etwas in der Wohnung. Die Haustür war gerade ins Schloss gefallen und Schritte waren zu hören. »Hallo? Jemand zuhause?«, hörte ich Koljas Stimme. »Warte kurz«, flüsterte June und ging zurück ins Wohnzimmer. »Hallo Großer«, hörte ich sie draußen reden. Drauf folgte das leise Geräusch eines Kusses. »Oh, du riechst.«
»War gerade klettern mit den Jungs«, sagte er. »Schau mal, wer da ist«, sagte June. Das musste mein Zeichen sein. Ich trat ebenfalls aus dem Ankleidezimmer heraus ins Wohnzimmer. »Hi Kolja«, sagte ich und winkte. Ich wusste nicht, warum ich mich plötzlich so fehl am Platz fühlte. War es, weil June mir bedeutet hatte, mich vorerst zu verstecken?
»Oh, hallo Susann«, erwiderte Kolja. Er musterte mich. Sah mich wieder in dem Cocktailkleid, das ich schon an dem Abend in Vics Loft getragen hatte. An dem Abend, an dem June, Meike und ich ihn unter unsere Kontrolle gebracht hatten und Meike und ich June danach ausgerechnet an drei seiner Kletterkumpels übergeben hatten.
»Du hast neue Schuhe«, sagte er. »Und eine Tasche.« Irgendwie wirkte er aufgewühlt. Lag es an mir? An dem Kleid? An der Tasche? Oder daran, dass dieses scheinbar wertvolle Accessoire an meiner Schulter hing und nicht an der seiner Frau? June bemerkte es ebenfalls. »Ja, wir waren Schuhe kaufen und wollten gerade noch ein Glas Rotwein trinken. Setzt euch doch schon mal.«
Kolja setzte sich auf einen der beiden ausladenden Sessel, die sich zu beiden Seiten der großen Couch gegenüberstanden, und zusammen mit dem niedrigen Couchtisch aus massivem Holz eine gemütliche Wohnlandschaft in dem großen Wohnzimmer bildeten. Ich setzte mich ihm gegenüber auf den anderen Sessel und versank fast darin. Verunsichert legte ich die Tasche neben mir auf der breiten Armlehne ab. Die Kette rutschte leise rasselnd über die Kante nach unten. Wir beide schwiegen.
»Und – du so?«, fragte ich nach einer gefühlten Ewigkeit. Er grinste genervt und nickte mit dem Kopf. Die Situation entwickelte sich in eine unangenehme Richtung. Und die Aussicht, heute noch mit June spielen zu dürfen, rückte in weite Ferne. Dann kam sie endlich aus der Küche. In der linken Hand hielt sie einen mit Rotwein gefüllten Dekanter, in der rechten drei Rotweingläser. Sie stellte zuerst den Dekanter auf dem Tisch ab und brauchte dann beide Hände, um die drei Gläser sicher auf der Tischplatte zu platzieren. Dann goss sie uns dreien ein.
Sie reichte mir eines der Gläser, nahm dann die beiden anderen in ihre Hände und beugte sich zu mir, um mit mir anzustoßen. Sie schien meine Anspannung und Verunsicherung zu spüren und lächelte mich zwinkernd an – kam mir noch etwas näher. »Eigentlich hätte ich dich heute lieber für mich alleine gehabt, aber so ist es auch gut für mich«, flüsterte sie in mein Ohr und stellte mir damit die Frage, ob das für mich auch gut wäre. Gerade hatte ich aber eher den Eindruck, dass Kolja mich lieber früher als später loswerden wollte. Dann ging June zu ihm, gab ihm auch ein Glas und quetschte sich neben ihn auf den Sessel. Sie schaute ihm in die Augen und stieß mit ihm an.
»Stimmt was nicht?«, fragte sie. Kolja nahm einen Schluck Rotwein. »Ach, ich kann das Ding einfach nicht mehr sehen«, sagte er grimmig und schaute zu mir. »Du spinnst wohl«, sagte June und knuffte ihn in die Seite. »›Das Ding‹ hat mich vor ein paar Minuten noch angebettelt, dass ich ihr was hinten reinstecke.« Und jetzt kommst du hier plötzlich hereingeschneit und machst Stunk.«
»Die Tasche meine ich, und das weißt du ganz genau«, sagte er und schaute sie mit ernster Miene an. »Da hast du ja nochmal Glück gehabt«, sagte June und lächelte. »Hab sie ihr nämlich gerade geschenkt.« Perplex verzog Kolja das Gesicht. »Weißt du noch, was du dafür bezahlt hast? Und was du dafür GETAN hast?«, fragte er ungläubig. June zog die Augenbrauen hoch und stellte ihr Weinglas auf dem Tisch ab. »Was ich dafür GETAN habe, das weiß ich noch ganz genau. Und es ist ziemlich geil gewesen. So wie bei all den anderen Taschen auch.«, sagte sie.
Kolja räusperte sich. Ich schaute zur Seite auf die Handtasche, die neben mir lag. Es ging ihm nicht um mich, sondern um diese Tasche. Und vermutlich um ein Erlebnis, das die beiden geteilt hatten, und das June zur Erlangung dieses Objekts für ihre Sammlung verholfen hatte. Sie hatte die Taschen also nicht geklaut, aber das hätte ich ohnehin nicht glauben können. Ich hätte so gerne auf der Stelle mehr erfahren, aber sie wollte mir das ein anderes Mal verraten. Außerdem traute ich mich gerade nicht, die beiden zu unterbrechen.
»Und seit wann interessierst du dich eigentlich für Geld?«, fragte June.
»Das stimmt natürlich«, sagte Kolja großkotzig.
»Lebst ja schließlich auch von meinem«, konterte sie.
»Du hast doch eh mehr als genug davon«, sagte er und rollte mit den Augen.
»Und du verdienst keins mehr«, kam es abfällig von June.
»Hey, ich käme auch ohne dich gut klar«, behauptete er.
»Träum weiter«, lachte June.
»Kann jederzeit wieder in der Kanzlei einsteigen«, sagte er. »Die nehmen mich mit Kusshand! Mit Kusshänden!«
»Mach doch«, sagte June knapp.
»Mach ich auch«, sagte er schnippisch.
»Bitte, ich ruf gleich dort an. Kannst bestimmt morgen schon anfangen.« June beugte sich vor und griff nach ihrem Telefon, das auf dem Tisch lag.
»Ich kann ihr Kleid nicht mehr sehen«, versuchte er nun kläglich, vom Thema abzulenken.
»Oh, ja. Das war auch ein heißer Abend. Da hab ich aber nichts für meine Trophäensammlung abgestaubt«, feixte June.
Für einen Moment schauten sich die beiden ernst an, dann begannen sie beide zu lachen. Der gespielte Witz war zu Ende erzählt. Für June war das offensichtlich ein großer Spaß gewesen. Und Kolja hatte scheinbar nur zu gerne mitgespielt. Aber ich fragte mich, was tatsächlich in ihm vorging. Die beiden lebten schon, wie lange auch immer, in einer offenen Beziehung. Und jetzt gerade realisierte ich es. Meine Verlobte und ich führten ebenfalls eine offene Beziehung, versuchten es zumindest, so frisch wie es noch war. Vermutlich verspürte ich auch deshalb noch immer diesen Zwiespalt nach dem Fick mit André.
Ich nahm nun auch einen Schluck Rotwein. Trocken, schwer. Da ich den Alkohol sofort spürte, beließ es bei dem einen Schluck. Dann beugte ich mich vor und stellte das Glas auf dem Tisch ab. »Kann das Kleid auch ausziehen«, sagte ich und stand auf. Ohne auf eine Reaktion der beiden zu warten, öffnete ich den Reißverschluss und ließ den Schlauch aus feinem Stoff an meinem Körper herabgleiten.
Ich stand nun nur noch in der heute gekauften, schwarzen Spitzenunterwäsche vor June und Kolja. Das Bustier betonte meine Brüste und ließ dabei meine Brustwarzen frei. Die waren durch die ständige Reibung am Stoff meines Kleids bereits hart aufgerichtet. Der Strapsgürtel saß perfekt um meine Hüften und hielt die Seidenstrümpfe mit je vier Trägern. Der schmale, transparente Spitzenslip schmückte meinen rasierten Schoß und zeigte mehr nackte Haut, als er verbarg.
Ich stieg vorsichtig aus den Pumps und schob den Schlauch aus schwarzem Chiffon und Spitze mit dem Fuß unter den Sessel, damit Kolja ihn nicht mehr ansehen musste. Die beiden schauten mich mit großen Augen an. Irgendwie hatte sich die Situation gerade verselbständigt und scheinbar hatte es ihnen die Sprache verschlagen. Aber vielleicht warteten sie auch nur ab. Wie auch immer. Mir war gerade sonnenklar, dass ich noch etwas erledigen musste, bevor ich hier weitermachen wollte.
»Bitte, entschuldigt mich kurz«, sagte ich und tippelte an den beiden vorbei durchs Wohnzimmer zur Eingangstür, wo mein Rucksack lag. Ich öffnete das Fach an der Vorderseite und holte mein Handy heraus. ›Bitte, bitte, bitte sei nicht leer!‹, betete ich und drückte auf den Knopf. Das Display erhellte sich. Ich öffnete den Chat mit Meike und begann zu tippen.
SUSANN LOEWEN: »Ich werde jetzt mit June und Kolja schlafen«
SUSANN LOEWEN: »Ich will, dass du das weißt«
Eigentlich wollte ich es zuerst als Frage formulieren. Aber dann wurde ich unsicher. Würde sie es direkt lesen können? Wenn ja und sie würde negativ reagieren, würde ich mich bei den beiden entschuldigen, mich anziehen und nach Hause fahren. Aber was, wenn sie gar nicht reagieren würde? Wie lange wollte ich hier sitzen bleiben und warten? Wir hatten gerade vor ein paar Tagen offen über unsere Ängste in Bezug auf unsere Beziehung gesprochen. Und das klare Ergebnis war gewesen, uns gegenüber ehrlich zu sein. Daher entschied ich mich für die Aussage, für die Aufklärung darüber, was ich gerade vorhatte. Wir hatten nie über solche Situationen gesprochen, aber für mich fühlte es sich so richtig an. Vor allem, da ich es bislang noch nicht geschafft hatte, mit ihr über den morgendlichen Fick mit André und den daraus entstandenen Zwiespalt zu sprechen.
Ich wollte mein Handy schon beiseitelegen, doch dann wurden die beiden Häkchen an meiner Nachricht blau und Meike begann zu schreiben. Kurz darauf folgte ihre Antwort, die aus drei Emoji bestand: einer Flamme, einem Smiley mit geröteten Wangen und einem brennenden Herz. Ich sendete ihr den Smiley mit geröteten Wangen und ein brennendes Herz zurück. Das Handy stopfte ich wieder in den Rucksack und ging zurück ins Wohnzimmer. Kurz schaute ich June und Kolja an, die miteinander tuschelten. Ich ging zu meinem Sessel, öffnete die Tasche, die June mir gerade geschenkt hatte, und nahm die Handschellen heraus. Dann kam ich zurück zu June und Kola, kniete mich vor ihnen auf den Boden und schaute zu den beiden hoch.
»Ihr kennt mich ja und ihr wisst, was ich mag und was nicht. Ich vertraue euch. Macht mit mir, was ihr wollt.« Mit der linken Hand legte ich eine der beiden Handschellen um mein rechtes Handgelenk, sodass die Kette auf der Innenseite hing, und schloss die Fessel. Das klickende Geräusch und die harten Kanten, die sich in mein Fleisch und gegen meine Knochen drückten, waren neu für mich. Es fühlte sich kalt und unangenehm an und würde sicher nicht mein Favorit werden, aber gerade jetzt erfüllte es seinen Zweck. Ich führte die Hände hinter meinen Rücken und ließ die andere Schelle um mein linkes Handgelenk klicken, bis ich auch dort die harte Fessel fühlte.
Das war der Moment, in dem ich mich den beiden in ihrer Wohnung hilflos ausgeliefert hatte. In Reizwäsche gekleidet kniete ich vor ihnen auf dem Fußboden und hatte mich selbst gefesselt. Dann wurde mir bewusst, dass ich gar nicht nachgeschaut hatte, ob in der Tasche auch die passenden Schlüssel waren. Das bekannte, dumpfe Ziehen in meinem Unterleib kam nun mit Macht über mich, benebelte mich für einen Moment. Ich musste einige Male tief durchatmen. Dann dachte ich wieder an den Sextalk mit June von vorhin. Ich schob meine Knie auf dem Schieferboden auseinander und spreizte meine Schenkel. Den Oberkörper richtete ich gerade auf und präsentierte meine Brüste. Das Metall meiner Handfesseln klapperte leise. Mit leicht gesenktem Kopf schaute ich zu den beiden auf.
»Ich hab es heute leider versäumt, mich für euch auszuspülen«, erklärte ich und spürte, wie sich meine Wangen röteten. »Ihr dürft meine Arschfotze aber trotzdem benutzen, wenn ihr wollt.« Mit dieser besonderen Mischung aus Scham und sexueller Erregung schaute sie verunsichert an. Ich fühlte mich hilflos, verletzlich, aber ich hegte komplettes Vertrauen in die beiden und war davon überzeugt, dass sie das nicht ausnutzen würden. June schaute mich mit offenem Mund sprachlos an. Hatte ich es tatsächlich geschafft, sie mit meinem Vorstoß aus dem Konzept zu bringen?
»Ach, das macht doch gar nichts«, sagte Kolja und winkte ab. Er wendete sich zu June. »Weißt du, ich fick sie ins Maul, du fickst sie in die Fotze. Wir wechseln uns ab.« Er sprach nun so, als wäre ich gar nicht da. »Dann fick ich sie in den Arsch und du fickst sie ins Maul. Vom Arsch ins Maul geht ja heute leider nicht.« Er lachte dreckig. »Später wechseln wir uns an ihrem Arsch ab, damit ich länger durchhalte. Und nachdem ich in ihr abgespritzt hab, kannst du ihre total eingesaute Arschfotze so lange weiter ficken, bis sie um Gnade fleht. Ich fang schonmal an. Holst du dir schnell einen Strap-on?«, fragte er seine Frau. Mit jedem seiner demütigenden Worte war ich weiter in mich zusammen gesunken. Ich spürte meine Wangen glühen. »Halt doch die Schnauze, du Idiot«, sagte sie an Kolja gerichtet. »Du und deine Phantasien.« Sie schüttelte den Kopf. »Susann hätte dir deinen Schwanz bestimmt eh wieder in Nullkommanix leer gesaugt, so wie beim letzten Mal.«
»Wenn es doch sein Wunsch ist«, sagte ich mit heiserem Ton und schaute schamerfüllt zu June auf. »Siehst du«, kam Kolja ihr zuvor. »Und ja, wahrscheinlich hast du recht. Aber ich hab auch nichts dagegen, ihr zuerst in den Hals und danach in den Arsch zu spritzen. Weißt doch, in Runde zwei halte ich besonders lange durch.« Ich schluckte. Das dumpfe Ziehen in meinem Unterleib wurde wieder von einem Schwall heißen Honigs überspült. »Schlags dir aus dem Kopf«, sagte June. Ich senkte meinen Blick enttäuscht und die Hitze in meinem Unterleib kühlte sich fast so schnell ab, wie sie sich aufgebaut hatte.
»Ich habe heute etwas anderes mit ihr vor und dabei bleibe ich. Geh schon mal hoch und zünde die Kerzen an. Ach, und hol auf dem Weg noch den Schlüssel für diese Dinger hier aus der Handtasche. Wir kommen gleich nach.« Sie sprach mit einem Ton, der keine Widerworte zuließ. Und Kolja fügte sich. Er stand auf und ging zu dem Sessel, auf dem ich gerade noch gesessen hatte. Mit gespieltem Ekel griff er nach der Handtasche, versuchte, sie nur mit den äußersten Spitzen seiner Finger zu berühren, als er sie öffnete. »Der Schlüssel ist in dem kleinen Schubfach auf der Rückseite«, grinste sie ihn an. Mit verkniffenem Gesicht schob er zwei Finger in das Fach und zog den Schlüssel heraus. Dann legte er die Tasche wieder auf dem Sessel ab, ging an uns vorbei und über die offene Treppe nach oben.
»Es tut mir wirklich leid, dass das jetzt so gelaufen ist«, sagte sie entschuldigend. »Normalerweise geht dieser ungehobelte Klotz nach dem Klettern mit den Jungs noch was essen und danach gehen sie meistens noch was trinken und das wird dann spät. Ich hatte vergessen, dass er gerade seine Diät macht. Da fällt das Gelage nach dem Klettern aus.«
»Ist schon okay«, sagte ich. »Ich weiß, dass du dich hier auch mit Genuss für einen harten, schmutzigen Dreilochfick von uns hättest benutzen lassen«, entgegnete June. Ich spürte wieder die Röte in mein Gesicht steigen. »Aber ich will dir heute etwas anderes zeigen. Kolja wird sich zusammenreißen. Und solltest du immer noch Lust haben, nachdem ich mit dir fertig bin …«, sagte sie und machte eine Pause, in der unzählige Gedanken durch meinen Kopf rasten über das, was sie mit mir vorhaben mochte, »… dann bekommst du vielleicht doch unsere Schwänze. Seinen echten und meinen umgeschnallten«, schloss sie mit einem Augenzwinkern ab. »Danke«, hauchte ich und lächelte in freudiger Erwartung.
»Na dann, komm mit mir«, sagte June und ging ebenfalls zur Treppe. Ich richtete mich auf und folgte ihr. Mit gefesselten Händen war es gar nicht so leicht, die Stufen emporzusteigen. Oben angekommen führte sie mich in einen großen, spärlich beleuchteten Raum unter dem Giebeldach. June ließ mir einen Moment Zeit, mich umzusehen und in die hier geschaffene Atmosphäre einzutauchen. In der Mitte des Raums, zwischen der Tür und der gegenüberliegenden Giebelwand, lag eine mindestens drei mal drei Meter große Matte auf dem gefliesten Boden. Auf und um die Matte herum verteilt, brannten einige Kerzen. An einer Seite der Matte entdeckte ich einige aufgewickelte Seile und Schnüre, ein Tablett mit hölzernen Wäscheklammern und einige Flaschen, vermutlich Öle, Lotions und Gleitmittel. Über der Matte hing ein großer Ring aus massivem Stahl an einem U-förmigen Profil, das an beiden Seiten mit je zwei großen Schrauben am Firstbalken befestigt war. Mein Herz klopfte, mein Atem beschleunigte sich und die Härchen in meinem Nacken richteten sich auf. Mir entwich ein leises, erregtes Seufzen. Das schien das Signal für June gewesen zu sein.
Mit einer Geste ihres Zeigefingers lockte sie mich. Dann schlich sie zwischen den brennenden Kerzen hindurch und wartete in der Mitte der Matte auf mich. Mit vorsichtigen Schritten folgte ich ihr, bis ich auf der Matte vor ihr stand. Sie schaute mich mit halboffenen Augen an, legte den Kopf etwas zur Seite und kam mir mit ihrem Mund ganz nah. Meinen ersten, zaghaften Versuch, sie zu küssen, wehrte sie ab, indem sie sich etwas zurückzog. Herausfordernd grinste sie mich an. Dann spürte ich, wie sie ihre Hand um meine Taille legte und meinen Körper gegen ihren drückte. Jetzt küsste sie mich, verlangend, fordernd. Schnaufend saugte sie an meinen Lippen und ihre Zunge begehrte Einlass, den ich ihr nur zu gerne gewährte. Ich schloss die Augen und atmete nun auch schwer durch die Nase, als ich meine Zunge mit ihrer tanzen ließ. Ich knabberte an ihr und saugte sie zwischen meine Lippen. Eine wohlige Wärme machte sich in meinem Unterleib breit und ich spürte, wie sich meine bloßen Nippel versteiften und am Stoff ihrer Bluse rieben, die ihre üppigen Brüste umspannte. Doch dann löste sie den Kuss abrupt.
Ich öffnete die Augen und blickte direkt in ihre. Für einen Moment ging ihr Blick nach unten auf meine Brüste. Dann schaute sie mich wieder fest an, als sie ihre Hand nach oben führte und nach und nach die Knöpfe ihres Oberteils öffnete. Es verlangte mir einiges ab, den Blickkontakt zu halten, und ich biss mir auf die Unterlippe, als sie die Bluse langsam über ihre Schultern streifte. Doch als ich das Rascheln des hinter ihr auf den Boden fallenden Stoffs hörte, verlor ich die Beherrschung und blickte nach unten. Sie trug einen weißen BH, der diagonal über ihre großen, festen Brüste verlief, sie nach oben drückte, und den Blick auf einen atemberaubenden Busen freigab. Dann spürte ich ihre Hand in meinem Nacken und sie drückte mein Gesicht in das Tal zwischen ihren Brüsten. Ihr Busen beraubte mich nun im Wortsinn meines Atems. Doch für das wundervolle Gefühl des weichen und zugleich festen Fleischs ihrer Brüste in meinem Gesicht nahm ich das in Kauf, so lange ich konnte.
»Willst du mehr davon sehen?«, hörte ich sie fragen.
»Mmmh hmmm«, schnaufte ich in ihr Dekolleté und versuchte, zu nicken.
Langsam wurde mir aufgrund des Sauerstoffmangels unwohl, doch dann ließ sie von mir ab. Ich hob den Kopf an und verschnaufte mich, während sie mit einer Hand hinter ihren Rücken fasste und die Haken öffnete. Dann streifte sie sich langsam, unerträglich langsam die Träger von den Schultern und kurz darauf durfte ich ihre wundervollen Brüste in all ihrer Pracht bewundern. Ich leckte mir die Lippen, als sie die beiden Halbkugeln mit den Händen umfasste, sie leicht drückte und mit den Daumen über ihre kreisrunden, hellen Vorhöfe und die Nippel strich, die sich schnell zu kleinen, hellen Fingerhüten aufrichteten.
»Würdest du sie ein wenig mit deinem Mund verwöhnen?«, fragte June. »Nichts …«, sagte ich und meine Stimme brach weg. Ich räusperte mich. »… nichts lieber als das«, sprach ich dann heiser. Sie seufzte leise, dann ging ihr Griff wieder in meinen Nacken und sie führte meinen Mund langsam zu ihrer Brust. Hingebungsvoll schloss ich meine weichen Lippen um ihren Vorhof und begann, leicht daran zu saugen, während ich meine Zunge um ihren festen Fingerhut kreisen ließ. June stöhnte leise auf und ich spürte, wie sie meine Kopfhaut mit ihren Fingern kraulte.
»Lass mich bitte deine Zähne spüren«, sagte sie und nur zu gerne fing ich an, vorsichtig an ihrem Fingerhut zu knabbern. »Oh ja, fester«, spornte sie mich an und ich knabberte nun intensiver an ihrem Vorhof und ließ meine Zähne bis zu ihrem Nippel rutschen. »Bitte mehr, noch fester, beiß mich«, stöhnte sie. Ich war etwas verunsichert, doch ich wollte ihr nach meinen Möglichkeiten zu Diensten sein, also biss ich nun in ihre Brust. »Aaahhh!«, jaulte sie gequält auf und ihre Finger krallten sich in mein Haar. Erschrocken löste ich mich von ihrer Brust. »Es tut mir leid, ich wollte dir nicht weh tun«, sagte ich und schaute sie entschuldigend an.
»Was, wenn ich es wollte?«, fragte sie. Was sollte das bedeuten? Wollte sie mir weh tun oder wollte sie, dass ich ihr weh tue? »Kannst du dir das vorstellen?«, fragte sie. »Was meinst du?«, entgegnete ich. »Diese aufregende Mischung aus Lust und Schmerz«, sagte sie. Sie atmete zischend ein und ich sah, wie sie ihre andere Brustwarze mit der Hand heftig zwirbelte und an ihr zog. Ich dachte einen Moment nach. »Bei meiner Taufe, als Erica mit mir gespielt hat, die Klammern mit den Gewichten an meinen Brüsten. Und die Klammer auf meiner Klit. Aber das waren keine so schlimmen Schmerzen und ich war da schon unglaublich heiß.«, sprach ich frei heraus. »Aber seitdem nicht mehr. Und davor auch nicht so richtig.« June schaute mich einige Augenblicke fest an. »Hat es deine Lust gesteigert?«, fragte sie. »Die Schmerzen der Klammern, meine ich.«
Ich wusste nicht so recht, was ich darauf antworten sollte. Das alles lag nun schon ein paar Wochen zurück und ich war zu diesem Zeitpunkt schon in einem starken Rauschzustand gewesen. Auf jeden Fall hatte es mich nicht zum Abbrechen gebracht und ich hatte sie auch nicht gebeten, mich von den Klammern zu befreien. Und überhaupt war mir diese Erfahrung überhaupt nicht negativ im Gedächtnis geblieben. »Vielleicht schon? Ich weiß es nicht mehr«, antwortete ich ehrlich. »Und möchtest du es herausfinden, heute Abend?«, fragte June.
Ich dachte eine Weile darüber nach. Dann schaute ich hinter mich und sah die Seile und die Klammern auf dem Boden. Dort auf dem Boden entdeckte ich auch den Schlüssel für die Handschellen. Wollte ich das? Ich war mir unsicher. Aber warum eigentlich nicht? Ich vertraute ihr blind, hatte mein Schicksal bei meiner Taufe schon ganz und gar in ihre Hände gelegt und ich hatte es nicht bereut. Auch die Klammern nicht. Außerdem hatte sie das alles hier heute offenbar für mich vorbereitet. Das hätte sie nicht getan, wenn sie nicht vermuten würde, dass sie damit bei mir die richtigen Knöpfe drücken könnte. Einmal atmete ich tief durch, dann schaute ich ihr wieder in die Augen.
»Lass mich Lust und Schmerz mit dir erleben«, sagte ich. Sie lächelte, beugte sich zu mir und küsste mich zärtlich. Eine Hand legte sie auf meinen Po und streichelte ihn sanft. Die andere Hand legte sie von unten auf meine Brust und massierte meinen Nippel mit dem Daumen. Lustschauer liefen über meinen Rücken. Dann ließ sie mich ihre Zähne an meiner Unterlippe spüren, biss hinein. Der plötzliche Schmerz ließ mich erzittern und ich bekam eine Gänsehaut. Bereits jetzt wusste ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Dann löste sie den Kuss und entzog mir auch ihre Hände. »Setz dich hin«, sagte sie. »Ich will nicht, dass dir die Beine weich werden, bevor ich dich da oben festgebunden hab.« Ein triumphierendes Grinsen zeigte sich auf ihrem Gesicht, als sie an meinem erregten Seufzen erkannte, dass ich es kaum erwarten konnte.
Langsam sank ich vor June auf die Knie. Dann setzte ich mich neben meinen Fersen auf die Matte. Ergeben schaute ich zu ihr hoch. Sah sie, wie sie mit geheimnisvollem Blick über ihre stolz auf ihrem Brustkorb thronenden Brüsten hinweg zu mir herabschaute. Sie trat einen Schritt zurück und ging dann um mich herum. Kurz darauf spürte ich ihren Atem in meinem Nacken, dann ihre nackten Brüste an meinen hinter dem Rücken gefesselten Armen.
»Ist es okay für dich, wenn er zuschaut?«, hauchte sie in mein Ohr. Erst jetzt bemerkte ich, dass Kolja uns beiden gegenüber im Halbdunkel unter der Dachschräge saß. Er hatte den Rücken an die Wand gelehnt, den linken Fuß aufgestellt
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