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Kommentare: 3 | Lesungen: 1026 | Bewertung: 8.68 | Kategorie: BDSM | veröffentlicht: 18.08.2024

Susann - Teil 8: (Alb)träume

von

Allmählich erwachte ich aus einem tiefen, traumlosen Schlaf. Ich liebte dieses seltene Gefühl, das sich beim sanften Erwachen manchmal einstellt. Wie ein seichtes Pendeln zwischen den Welten, schlafend und erwacht. Langsam, ganz langsam kehrte mein Bewusstsein in meinen Körper zurück.

Ich lag auf dem Rücken, entspannt und wie auf Watte gebettet. Es herrschte absolute Stille. Langsam öffnete ich meine Augen und fand mich in völliger Dunkelheit wieder. War da nicht ein Oberlicht über dem Bett gewesen? Selbst in der tiefsten Nacht müsste hier mitten in der Stadt zumindest ein wenig Licht in den Raum fallen.

Ich wollte mich zur Seite rollen und die Nachttischlampe einschalten, aber etwas hielt mich zurück. Ich versuchte, nach Meike zu rufen, doch ich konnte nicht. Irgendetwas klemmte zwischen meinen Zähnen und drückte meinen Kiefer weit auseinander. Dann erst bemerkte ich den Fremdkörper, der in meinem Hals steckte. Erschrocken wollte ich danach greifen, mich davon befreien, doch ich konnte mich nicht rühren. Ich spürte Gurte, die sich um meinen Körper spannten. Um meine Stirn, meinen Brustkorb, die Hüften, die Arme und Beine. Meine innere Ruhe wich schlagartig klaustrophobischer Panik. Ich hatte fürchterliche Angst zu ersticken, doch trotz des Fremdkörpers in meinem Hals schien ich ganz ruhig atmen zu können. Was zu Teufel ging hier vor? Wo war ich hier hineingeraten? Und wie?

*

Der Nebel lichtet sich. Erinnerungsfetzen: Für einen Moment fühle ich mich körperlos. Dann spüre ich weichen Teppich unter meinen Knien. Ich schaue nach oben. Vor mir steht Meike, meine Freundin. Ich strecke meine Hand nach ihr aus. Ich halte etwas in meinen Fingern. Und ich höre mich selbst, klar und deutlich.

›Du bist die größte Überraschung und der beste Mensch in meinem Leben. Und ich liebe dich. Willst du – vielleicht …‹

Dann ein dumpfes Geräusch. Etwas fällt auf den Boden? Eine andere Stimme ist zu hören, doch ich verstehe sie nicht, denn da ist plötzlich auch ein stechender Schmerz in meinem Kopf. So stark, dass ich fast ohnmächtig werde. Der Nebel kommt wieder auf. Ich kämpfe dagegen an. Gegen den Schmerz und gegen den Nebel. Für einen Moment glaube ich, es schaffen zu können.

›Nein.‹

Es ist Meikes Stimme. Jetzt verschwimmt alles, ich schaffe es nicht. Mein Bewusstsein wird mir mit der Erbarmungslosigkeit einer Naturgewalt entrissen, in einem gewaltigen Strudel unwiederbringlich in unbekannte Tiefen gesogen.

*

Nach diesem Tagtraum fand ich mich in meinem auf dieser Unterlage fixierten Körper wieder und begann sofort, an meinen Fesseln zu rütteln und zu zerren. Meine Nackenmuskulatur verkrampfte sich schmerzhaft, als ich ein plötzliches, intensives Jucken in meinen Ohren spürte. Stöpsel wurden herausgezogen und die Ruhe wich einer Geräuschkulisse aus Rauschen, Klackern und Piepsen.

»Guten Morgen Frau Loewen, bitte geraten Sie nicht in Panik. Ich nehme Ihnen die Schlafbrille ab.«

Die Stimme kam von der Seite und sprach in einem um Beruhigung bemühten Ton. Kurz darauf stach gleißendes Licht in meine Augen. Heftig blinzelnd versuchte ich, meine Umgebung zu erfassen, doch bis auf eine blendend weiße, kreisrunde Fläche konnte ich nichts erkennen.

»Nehmen Sie ihr endlich die Leuchte aus dem Gesicht, Schwester Lea.«, sagte die Person. »Soll sich nicht so anstellen«, kam es knapp von der anderen Seite. Dann verschwand das Licht aus meinem Blickfeld. Langsam, ganz langsam konnte ich klarer sehen.

Zwei Schläuche, ein dünnerer und ein dickerer, verliefen von meinem Gesicht nach oben zu einem Kasten an der klinisch weißen Decke. Weitere Schläuche schienen aus dem Kasten heraus zu hängen. So genau konnte ich das nicht erkennen. Mit jedem Blinzeln verteilte sich ein Film auf meinen Augen, der die Umgebung um mich herum verschwimmen ließ.

Von links bewegte sich das Gesicht einer Unbekannten in mein Blickfeld. Es musste die Frau sein, die gerade zu mir gesprochen hatte. Ihr Haar war unter einer grünen Kopfbedeckung verborgen. Vor Mund und Nase trug sie eine weiße Maske. Trotzdem konnte ich ein fürsorgliches Lächeln erkennen, als sie hinter ihrer Schutzbrille zu mir herab blickte.

»Ich bin Ihre Behandlerin Dr. Katz. Bitte entspannen Sie sich. Wir befreien Sie nun von der Magensonde, dem Beatmungsschlauch und dem Kieferspreizer. Danach können wir die Nackenstütze etwas lockern«, erklärte sie.

Meine Behandlerin? Was für eine Behandlung? Dr. Katz zog nun langsam an den beiden Schläuchen. Ich spürte, wie sie aus meinem Hals und dann aus Mund und Nase herausglitten. Ich musste leicht würgen. Mit einem Klicken unter meinem Ohr löste die andere Person – Schwester Lea? – den Kieferspreizer und nahm ihn heraus. Mit schmerzendem Kiefer schloss ich langsam meinen staubtrockenen Mund. Dann ein weiteres Klicken hinter meinem Kopf.

»Ich habe gerade die Sperre Ihrer Nackenstütze gelöst. Sie können Ihren Kopf jetzt bewegen. Spucken Sie aus, wenn Sie müssen«, sagte Dr. Katz.

Ich spürte noch immer einen leichten Widerstand, als ich meinen Kopf in Dr. Katz Richtung drehte. Neben mir befand sich eine Schale auf einem kleinen Wagen. Ich wollte das Wort erheben, doch mehr als ein Krächzen brachte ich nicht zustande. Ich hustete heftig und spuckte weißlichen Schleim aus, räusperte mich und musste erneut ausspucken. Der Schleim feuchtete meinen Mund leicht an. Schmecken konnte ich nichts. Nach einigen tiefen Atemzügen ließ die Panik etwas nach. Mein Kopf wurde durch die Nackenstütze wie von einer Feder langsam in die ursprüngliche Position zurückgezogen.

»Sie können sich noch immer an nichts erinnern? Sie wissen nicht, was mit Ihnen passiert ist?«, fragte Dr. Katz.

Verzweifelt schüttelte ich soweit es die Nackenstütze erlaubte mit dem Kopf.

»Frau Loewen, Sie sind mit einer Substanz in Kontakt geraten, die sich seitdem in Ihrem Körper ausbreitet. Seit Ihrer Infektion sind vierzehn Tage vergangen.«, sagte Dr. Katz.

»Eine Infektion? Was für eine Substanz? Was – was hat das alles zu bedeuten!?«, fragte ich röchelnd. Mein Kiefer schmerzte beim Sprechen und die S-Laute klangen durch meine ledrig trockene Zunge zischend. Ich drohte zu hyperventilieren und war der Verzweiflung nahe. Gegen den Widerstand der Nackenstütze schaute ich nach unten. Ich war nackt und mit Gurten ausgestreckt auf einer Liege fixiert. Meine Handflächen zeigten nach oben. In der linken Armbeuge war ein Zugang gelegt. Das Ventil war geschlossen und es war kein Schlauch angebracht. Meine Brustwarzen und die Vorhöfe verbargen sich unter runden, schwarz glänzenden Pflastern.

»Bitte beruhigen Sie sich. Ich werde Ihnen alles erklären. Schwester Lea wird Ihnen währenddessen die Pflaster entfernen und die gestressten Hautpartien versorgen.«

Von der anderen Seite beugte sich Schwester Lea über mich. Sie trug ebenfalls eine weiße Maske über Mund und Nase und ein nach oben geklapptes, transparentes Visier auf dem Kopf.

Sie zupfte mit ihren durch dünne, weiße Latexhandschuhe geschützten Fingern an einem der Pflaster und bevor ich wusste, wie mir geschah, rupfte sie es von meiner Brust. Ein kurzer Schmerz ließ mich spitz aufschreien. Wieder musste ich mich räuspern. Trotz der Maske vor Mund und Nase konnte ich sie deutlich grinsen sehen. Meine Brustwarze richtete sich sofort auf, wurde hart und begann, sehr eindeutige, wohlige Signale in meinen Körper auszusenden. Unter diesem unerwarteten Eindruck spürte ich den Schmerz beim Abziehen des zweiten Pflasters kaum. Erst jetzt bemerkte ich, dass meine Brüste, obwohl ich beinahe waagrecht auf dem Rücken lag, prall und wie aufgepumpt von meinem Körper abstanden. Dehnungsstreifen deuteten sich an und ich spürte die Haut regelrecht spannen. Ich erzitterte und konnte ein heiseres Stöhnen nicht unterdrücken. Ein plötzlicher Reiz brachte mich zum Husten. Den Schleim schluckte ich herunter und spürte, wie meine Zunge am Gaumen kleben blieb.

»Nach dem Verlauf der Menge der Substanz zu urteilen, die wir täglich aus Ihrem Körper ausleiten, sollten Sie das Schlimmste bald hinter sich haben.«

Schwester Lea begann, meine prallen Brüste einzucremen. Auch die andere Brustwarze war nun hart aufgerichtet und gierte nach Stimulation. Sie massierte die Lotion tief in meine Haut ein, knetete meine Brüste sanft. Mein Atem beschleunigte sich und das untrügliche dumpfe Ziehen deutete sich in meinem Unterleib an. Wie konnte mich diese Situation so erregen? Jemand musste mich unter Drogen gesetzt und entführt haben. Steckte Meike dahinter? Nein! Wie konnte ich daran nur denken. So weit würde sie nie gehen! Oder würde sie?

»Über den Ursprung und die Art Ihrer Erkrankung ist bisher nicht viel bekannt, wir betreten hier sozusagen Neuland. Was wir wissen: Die Infektion hat Ihren Organismus gestört. Sie produzieren kaum mehr eigene Körperflüssigkeiten. Da für Ihre Erkrankung bislang keine Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung erforscht sind, haben wir Sie zunächst stabilisiert und die sich vermehrende Fremdsubstanz kontrolliert aus Ihrem Körper ausgeleitet, um Ihrem Immunsystem Zeit zu geben, sich auf den Infekt einzustellen.«

Dr. Katz sprach langsam und in ruhigem Ton. Doch ich war mit der Situation komplett überfordert und völlig verzweifelt. Sie machte eine kurze Pause. Wieder deutete sich hinter ihrer OP-Maske und der Brille dieses gütige Lächeln an.

»Ich möchte Sie nicht beunruhigen. Mein Therapieansatz erscheint aufgrund der bisherigen Ergebnisse vielversprechend und nach meiner Einschätzung können wir heute mit der zweiten Phase Ihrer Behandlung beginnen.«

»Ich sag’ es ist zu früh«, murmelte Schwester Lea vor sich hin. Mein Blick wechselte zu Dr. Katz’ Assistentin, die gerade mit der Behandlung meiner Brüste fertig geworden war. Ich spürte, wie meine Brustwarzen pulsierten und traute meinen Augen kaum, als plötzlich eine schleimige, weiße Substanz aus den hart aufgerichteten Nippeln quoll. War ich etwa schwanger? Das konnte unmöglich sein. Und für Muttermilch war das Zeug zu dick und schleimig. Ich räusperte mich, auch mein Hals war total verschleimt.

»Überschreiten Sie Ihre Kompetenzen nicht, Schwester Lea«, sagte Dr. Katz streng. Dann wandte Sie sich wieder mir zu. »Ihr Immunsystem scheint angeschlagen zu haben. Wir haben in den letzten Tagen immer weniger der Substanz aus Ihrem Organismus ausgeleitet.«

Immer weniger? Was sollte das heißen? Ich konnte doch sehen, wie dieses Zeug aus meinen Brüsten quoll.

Schwester Lea zog die Latexhandschuhe von ihren Händen und warf sie achtlos zu Boden. Dann stand sie auf, griff nach oben und zog einen der vielen Schläuche herab, die aus der Maschine an der Decke heraus hingen. Am Ende des Schlauchs war eine Saugkappe angebracht, die sie auf meinen rechten Vorhof setzte. Ich spürte sofort, wie der weißliche Schleim aus meiner Brust herausgesaugt wurde. Das für Zahnbehandlungen typische Absauggeräusch war zu hören. Die weiße Flüssigkeit quoll aus meiner Brust in die transparente Saugkappe und wurde durch den Schlauch nach oben in die Maschine abgeführt. Eine weitere Saugkappe wurde auf den anderen Vorhof gesetzt und es dauerte nicht lange, bis auch dort dieser weißliche Schleim üppig herausströmte.

»Geraten Sie nicht in Panik«, sagte Dr. Katz, »die gerade austretende Menge bewegt sich im erwarteten Bereich.«

›Schwanger oder nicht, die melken mich ab‹, ging es mir durch den Kopf. Meine Nippel begannen, in den Saugkappen deutlich anzuschwellen. Die sie durchströmende Substanz löste ein heftiges Kitzeln aus, das mich schier um den Verstand brachte. Es war irre, aber anstatt Angst oder Empörung zu empfinden, fühlte ich intensive Lustschauer, die in Wellen von meinen pulsierenden Brustwarzen ausgehend durch meinen Körper wanderten. Das dumpfe Ziehen in meinem Unterleib verstärkte sich und in meinem Schoß breitete sich Hitze aus. Um mich herum begann sich langsam alles zu drehen.

»Panik?«, lachte Schwester Lea. »Panik sieht für mich anders aus.« Sie schaute mich abschätzig an, während sie sich vom sicheren Sitz der Saugkappen auf meinen Brüsten zu überzeugen schien. Dann klatschte sich in einer ›Gute Arbeit‹ Geste zweimal in die Hände. Sie machte sich an der Seite der Liege zu schaffen. Ein Klicken war zu hören. Darauf folgte ein Brummen. Die Ablagen, an die meine Ober- und Unterschenkel gefesselt waren, begannen sich zu bewegen. Meine Beine wurden nach oben angewinkelt und gespreizt. Die Liege neigte sich und brachte mich in eine halb liegende, halb sitzende Position.

Dr. Katz schaute gerade konzentriert auf einen Bildschirm, auf dem Kurven und Zahlenkolonnen blinkten. Die Assistentin verschwand aus meinem Blickfeld um kurz darauf auf einem Rollhocker vor meinem Schoß wieder aufzutauchen. Ich neigte den Kopf nach vorne, so weit es die Nackenstütze zuließ und schaute über meine straffen, ölig glänzenden Brüste, aus denen das weiße Zeug gemolken wurde, über meinen Körper herab. Auf meinem Venushügel bemerkte ich ein weiteres, schwarz glänzendes Pflaster, das von dort aus in meinen Schoß verlief.

»Das kann jetzt noch einmal etwas unangenehm werden«, sagte Dr. Katz.

Schwester Lea klappte das transparente Schild herab und richtete ihren Blick nach unten. Ich schaute sie zwischen meinen gespreizten Oberschenkeln hindurch an. Meine Scham spiegelte sich deutlich in dem Visier vor ihrem Gesicht. Das Pflaster verdeckte meine Schamlippen und meinen Anus und reichte bis zwischen meine ebenfalls unnatürlich prallen, wie von alleine gespreizten Pohälften. Schwester Lea zog sich frische Latexhandschuhe über. Dann zupfte sie auf meinem Venushügel an dem Pflaster, bis sie es sicher greifen konnte. Ich hatte Angst, erwartete einen fürchterlichen Schmerz. Sie schaute zu mir hoch. »Ich zähle bis drei«, sagte sie, »eins, zwei …«, und mit einem Ruck riss sie das Pflaster herunter. »… drei«, sagte sie danach mit süffisantem Ton.

Ich erschrak, aber der Schmerz fiel deutlich schwächer aus als befürchtet. Wieder musste ich mich räuspern. Den aufgeworfenen Schleim schluckte ich herunter. In der Spiegelung im Visier vor Schwester Leas Gesicht konnte ich meine fleischig roten, geschwollenen Schamlippen erkennen. Meine Klit trat in absurder Größe unter ihrer Vorhaut hervor. Mein Anus zeigte sich als dicker, rosiger Wulst. Trotz der nicht mehr zu verleugnenden Erregung schien ich völlig trocken zu sein.

»In der nächsten Therapiephase müssen wir Ihren Körper dazu animieren, wieder eigene Körperflüssigkeiten zu produzieren. Sie haben sicher bemerkt, wie trocken Ihr Mund und Ihre Augen sind.« Ich wusste nicht, was ich ihr antworten sollte, aber aufgrund der ledrigen Zunge wäre mir ohnehin jedes Wort schwer gefallen. Ich schluckte und spürte meinen Hals schmerzen. Mit jedem Blinzeln juckten meine Augen. »Das muss als Erklärung vorerst genügen. Vertrauen sie mir. Wir dürfen keine Zeit verlieren«, sagte Dr. Katz. »Schwester Lea, bereiten sie die Stimulation der Pelvis-Region vor, ich kümmere mich um den Pharynx.«

Stimulation von Pelvis und Pharynx? Das klang alles so verrückt. Ein plötzliches Kratzen in meinem Hals ließ mich heftig husten. Mein ganzer Körper verkrampfte sich und ein satter Schub dieser weißen Substanz spritzte aus meiner rosigen aber samtig trockenen Vagina und klatschte gegen das Visier vor Schwester Leas Gesicht. Sie schüttelte den Kopf und seufzte genervt. Dann wischte sie sich den Spritzschutz mit einem Papiertuch sauber und wandte sich wieder meinem Schoß zu. In der Spiegelung konnte ich kurz sehen, wie sich meine Schamlippen öffneten und das Zeug aus meiner Scheide, meinem Anus und aus meiner Harnröhre zu laufen begann.

Schwester Lea drehte sich zur Seite, zog ein kastenförmiges Gerät auf Rollen an sich heran und positionierte es vor meinem Schoß. Oben auf dem Gerät konnte ich mehrere Schalter und Drehknöpfe erkennen. An der Vorderseite ragten drei übereinanderliegende Metallstäbe heraus. Die Assistentin öffnete eine Schublade an der Seite des Kastens. Mindestens ein Dutzend Dildos und Plugs in verschiedensten Formen und Größen waren darin aufgereiht. Instrumente, die ich im Pretty in Pink, aber ganz sicher nicht in einer Klinik erwartet hätte.

Spätestens jetzt war mir klar, dass Meike nicht dahinter stecken konnte. Und ich war ganz sicher nicht entführt worden. Mir fielen nur noch zwei Erklärungen für das Alles ein. Entweder, ich hatte den Verstand verloren und halluzinierte in der Klapsmühle, oder ich erlebte den plastischsten Albtraum meines Lebens. Was auch immer davon zutreffen mochte, ich sah gerade keine andere Möglichkeit, als mich meinem Schicksal zu ergeben.

Schwester Lea warf einen analytischen Blick in meinen Schoß, nahm zielgerichtet drei Instrumente aus der Schublade heraus und legte sie auf dem Kasten ab. Dann schloss sie die Schublade und rollte das Gerät ein Stück von mir weg. Als Erstes schnappte sie sich einen dünnen Stab, der in einer elastischen Spitze mit einer kleinen Mulde endete, und steckte ihn auf den obersten der drei Stäbe, die aus der Maschine hervorstanden. Am mittleren Stab befestigte sie einen nachgebildeten Penis in durchschnittlicher Größe. Für den untersten Stab hatte sie einen unglaublich langen, biegsamen Dildo ausgewählt, der von der abgerundeten Spitze ausgehend bis zur Basis immer dicker wurde.

Sie drückte nacheinander auf die drei Schalter und drehte an den Reglern. Begleitet von Brummen und Zischen bewegten sich die beiden Dildos nun vor und zurück, der obere etwas schneller als der untere. Die Spitze des oberen Zapfens vibrierte so stark, dass sie vor meinen Augen verschwamm. Schwester Lea beugte sich etwas nach vorne und schaute über die drei Instrumente hinweg in meinen Schoß. »Runter«, sagte sie knapp. Dr. Katz drückte auf einen Schalter und die Liege bewegte sich langsam nach unten. »Stopp!«, rief sie und mit einem Ruck kam die Liege zum Stehen.

»Bitte entspannen Sie Ihren Nacken«, sagte Dr. Katz. Dann bewegte sich die Stütze, an der mein Kopf fixiert war, langsam nach hinten. Mehrmals rastete sie klickend ein bis mein Hals komplett gestreckt war. Ich schaute kopfüber zurück und sah Dr. Katz, die hinter mir saß. Sie griff nach oben und zog einen mechanischen Gelenkarm herab, an dem ein weiterer Dildo angebracht war. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich, wie sie ihn neben meinem Gesicht ausrichtete. Dann drückte sie einen Knopf und der Dildo begann, sich langsam vor und zurück zu bewegen.

»Da läuft schon wieder so viel von diesem Zeug aus ihr heraus, dass ich für ihre Löcher gar kein Gleitmittel brauche«, hörte ich die Stimme von Schwester Lea. Dann spürte ich ihre Hand in meinem Schoß. Sie fing die Flüssigkeit zwischen meinen Pobacken auf und verteilte sie in meinem Schoß. »Ich hab gesagt, dass es zu früh ist!« Ich erzitterte und hörte die Gurte leise quietschen, als ich ihr meinen Schoß entgegen zu recken versuchte.

»Schluss jetzt! Sie machen ihr Angst!«, rief Dr. Katz. Sie schaute mich nervös an. »In wenigen Augenblicken werden wir mit der sechsstufigen Stimulation die zweite Behandlungsphase beginnen, um Ihren Körper anzuregen, wieder selbständig Speichel und Vaginalsekret zu produzieren. Die ersten beiden Stufen wurden bereits eingeleitet und Schwester Lea hat sie gerade für die klitorale, vaginale und anale Stimulation vorbereitet. Um die orale Stimulation so sicher und angenehm wie möglich zu gestalten, werde ich Ihnen als Nächstes den Beatmungsschlauch durch die Nase einführen. Im ersten Moment wird sich das etwas seltsam anfühlen, aber sie haben sich bisher immer sehr schnell daran gewöhnt.« Ich musste nun heftig husten. Mein Mund füllte sich sofort mit einer großen Menge dieser schleimigen Substanz. Mir wurde schwarz vor Augen.

Lea: »… oft hab ich es gesagt! Sie hat einen Schub!«

Dunkelheit. Mein Körper verkrampfte sich.

Dr. Katz: »… Sie sofort ab! Abbruch! Sofort!«

Ein Klicken. Die Spannung in meiner Nackenmuskulatur ließ plötzlich nach und mein Kopf bewegte sich nach vorne. Ich riss die Augen auf und fühlte, wie Luft in meine Lungen gepresst wurde. Dr. Katz musste mir den Beatmungsschlauch wieder eingeführt haben. Ich verging fast vor Erregung, wollte sie lautstark anflehen, nicht abzubrechen. Doch ich brachte nur ein jämmerliches Röcheln zustande. Ich blickte an meinem Körper herab. Unmengen der weißen Substanz strömten aus meinen Brüsten und wurden durch die Schläuche abgesaugt. In dem Visier vor Schwester Leas Gesicht spiegelte sich meine Scham. Ein an einem Schlauch befestigter Zapfen steckte in meinem Anus und saugte das weiße Zeug heraus. Die Assistentin setzte eine transparente Saugglocke auf meine geschwollene Vulva. Meine Schamlippen und Klit füllten die transparente Kunststoffschale nach wenigen Augenblicken komplett aus und schon strömte auch dort der weiße Schleim heraus. Unglaubliche Geilheit überrollte mich in dieser bizarren Situation und ich war in kürzester Zeit kurz vor dem Point of no Return.

Plötzlich war da ein pochender und zunehmend schmerzhafter Druck in meinem Kopf. Eines der medizinischen Geräte begann schrill zu piepen. Dr. Katz machte sich hektisch an dem Zugang in meiner Armbeuge zu schaffen. Die Adern in meinem Unterarm traten deutlich geschwollen hervor. Sie befestigte einen Schlauch am Zugang und öffnete das Ventil. Bevor ich die Farbe der dort austretenden Flüssigkeit erkennen konnte, wurde mein Kopf wieder in den Nacken gezogen. Meine Nebenhöhlen waren zugeschwollen, Gesicht, Schläfen und Nacken wurden zunehmend nasser. Die Substanz schien mir nun aus sämtlichen Körperöffnungen zu laufen. Schwester Lea setzte mir die Zapfen in die Ohren und spannte den Kieferspreizer zwischen meine Zähne. Ich schaute sie panisch an, als sie mir die Magensonde einführte. Mit der Schlafbrille schickte sie mich zurück in die Dunkelheit.

***

In der Ferne schwoll ein spitzes Schreien an. Mein Körper wurde durchgerüttelt. Dann ein plötzlicher, heller Schmerz in meinem Gesicht. Panisch riss ich die Augen auf und bemerkte, dass ich es selbst war, die geschrien hatte. Über mir erblickte ich ein irgendwie bekanntes, pausbäckiges Gesicht. Blonde Locken kitzelten an meinen Schultern.

»Meike …«, sagte ich tonlos. Ich hatte einen Augenblick gebraucht, bis ich sie erkannte. Es war meine Freundin Meike. Vorsichtig berührte ich meine linke Wange, die schmerzhaft pochte.

»Ich wollte dich nicht schlagen«, sagte sie entschuldigend, »aber du hast im Schlaf plötzlich angefangen zu schreien und nicht mehr damit aufgehört. Ich hab’s einfach nicht anders geschafft, dich wach zu kriegen.« Sie wich etwas zurück und erlaubte mir, mich aufzurichten.

»Ich hatte einen fürchterlichen Albtraum«, sagte ich und versuchte mich an die letzten Erinnerungsfetzen dieses Traums, der sich so unglaublich echt und surreal zugleich angefühlt hatte, zu klammern, bevor sie ganz verblichen.

»Bist du dir sicher, dass es ein Albtraum war?«, fragte Meike und zwinkerte. Sie strich sanft über die Innenseite meines Oberschenkels und zeigte mir ihre glänzenden Fingerspitzen.

Ich schluckte. Tatsächlich war ich klatschnass zwischen den Beinen und ein Echo dieses untrüglichen dumpfen Ziehens war in meinem Unterleib noch zu erahnen.

»Erzähl schon, was hast du geträumt?«, löcherte sie mich. Gedankenverloren schaute ich an ihr vorbei und versuchte, mich zu erinnern. »Na gut, dann halt nicht«, sagte sie nach einer Weile mit enttäuschter Miene. »Wo hast du den Spaten gestern Abend abgelegt? Ich muss ganz dringend auf Klo.« Was sollte das nun wieder bedeuten? Ich schaute sie ahnungslos an. Die Erinnerung an den Traum war wohl für immer verloren. »Die zwei Wochen hier mit mir in der Wildnis haben dir vielleicht doch nicht ganz so gut getan.« Kopfschüttelnd öffnete sie die Schiebetür, nahm sich eine Klorolle und stieg nackt wie sie war nach draußen. Erst jetzt wurde ich mir meiner Umgebung bewusst. Ich saß auf einer Matratze im Heck eines kleinen, alten Wohnmobils.

›Sie werden durch durchficken und vollspritzen, bis du überläufst‹, ging es mir plötzlich durch den Kopf. Langsam kamen zumindest die Erinnerungen an die Zeit vor diesem verrückten Traum zurück. Zwei Wochen sollte das erst her sein, seitdem June diese Worte ausgesprochen hatte? Es fühlte sich an, als wären seitdem Jahre vergangen. Ich war noch immer völlig orientierungslos und beschloss, hier auf Meike zu warten und währenddessen zu versuchen, mich zu sortieren.

***

Zwei Wochen zuvor, am Morgen nach meiner Taufe im Pretty in Pink, hatte ich mich einem plötzlichen Impuls folgend im Gang vor unserem gemeinsamen Zimmer vor Meike gekniet und ihr als Ersatz für einen Ring meinen Haargummi hingehalten. »Willst du – vielleicht …«

Ein dumpfes Geräusch hatte mich kurz abgelenkt und ich schaute mich um. June stand am Ende des Ganges, ihre Handtasche lag neben ihren Füßen. Das durfte einfach nicht wahr sein! Warum musste sie ausgerechnet jetzt hier aufkreuzen!? »Oh Gott, das ist so romantisch«, hörte ich sie jauchzen. »Und so unglaublich kitschig.« Wut keimte in mir auf. Warum konnte sie nicht einfach die Schnauze halten?

»Nein«, hatte Meike gesagt.

Das war der ultimative Korb gewesen. Aber was hatte ich mir dabei auch gedacht? Ich kam gerade aus einer mehr als zehnjährigen, alles andere als einvernehmlich zu Ende gegangenen Beziehung und Meike und ich kannten uns seit nicht einmal zwei Monaten. Trotzdem traf es mich wie ein Schlag ins Gesicht. Der spiralförmige Haargummi rutschte mir aus den Fingern und mein Mundwinkel begann unkontrolliert zu zucken.

»Ich, äh – ich lass euch besser mal …«, sagte June unsicher.

»Ich meine ja! Ja, ich will nichts mehr als das!«, rief Meike und brachte mich nun völlig durcheinander. Sie sank vor mir auf die Knie. Einmal atmete sie tief durch. »Aber nicht aus einer Laune heraus. Du musst nach dem, was letzte Nacht passiert ist, noch völlig durcheinander sein. Lass uns Zeit, wir haben noch mehr als genug davon.« Sie nahm meinen Kopf mit beiden Händen und küsste mich sanft. Dann hob sie den Haargummi vom Boden auf und fasste mein Haar damit zusammen. Der Schmerz der Zurückweisung ließ etwas nach.

»Vernunft schlägt Kitsch«, sagte June, bemüht, die Situation zu entspannen. »Kommt, ihr müsst doch einen Bärenhunger haben.«

»Ich hab wirklich Hunger, du auch?«, fragte ich Meike. Erstaunlicherweise war mir der Appetit nicht komplett vergangen. Sie nickte lächelnd. Meine Knie waren weich und mein Kreislauf im Keller. Als ich mich aufrichten wollte, wurde mir schlecht. Meike half mir hoch. »Lass uns frühstücken«, sagte sie.

*

Nach einem ausgiebigen Frühstück saßen wir zu viert am runden Tisch im Pretty in Pink. Die Kneipe öffnete erst am Nachmittag, so waren wir ungestört. Mein Kreislauf hatte sich gefangen und die Übelkeit war verschwunden. Gut fühlte ich mich trotzdem nicht. Ob es an den Erlebnissen der letzten Nacht lag? Oder an der unangenehmen Situation von kurz zuvor? Ich fühlte mich rastlos und wusste nicht, wie es nun weiter gehen sollte.

»Warum macht ihr nicht ein paar Tage Urlaub?«, fragte June.

Ein paar Tage Urlaub, das hörte sich wundervoll an. Ich war allerdings finanziell gerade überhaupt nicht in der Lage, mit Meike in Urlaub zu fahren und ich wollte mich auch nicht von ihr mit dem Unterhalt ihres Vaters aushalten lassen. Dass ich außerdem noch andere Verpflichtungen beruflicher Art hatte, die dagegen sprachen, kam mir in dem Moment gar nicht in den Sinn. Diesen Teil meines alten Lebens hatte ich weiterhin erfolgreich verdrängt.

»Ich hab überhaupt kein Geld für Urlaub«, sagte ich.

»Könnt euch unseren T3 leihen«, sagte Kolja.

»Euren T3?«, fragte Meike.

»Ein Transporter«, antwortete ich ihr.

»Ich hab gar keinen Führerschein«, sagte Meike.

»Aber ich«, sagte ich. »Haben auch einen Transporter in der Kita für den Fahrdienst.«

Selbst jetzt kam es mir nicht in den Sinn, dass ich daheim in Konstanz erwartet wurde. Als hätte ich meinen Job längst gekündigt.

»Ist als Camper ausgebaut«, sagte Kolja. »Kleine Gaskochnische, ein Bett, ausreichend Stauraum.«

Meike strahlte mich an. Mit beiden Händen packte sie meinen Oberschenkel.

»Bitte, bitte! Lass uns in Urlaub fahren! Nur du und ich!«, rief sie und hüpfte unruhig auf der Bank hin und her.

»Und wohin sollen wir bitte fahren?«, fragte ich.

»Fahrt einfach nach Norden aus der Stadt raus«, sagte Kolja. »Unter dem Beifahrersitz liegt eine Mappe mit Routen zu abgelegenen Orten. Sind auch ein paar Geheimtipps dabei.«

»Ich navigiere!«, platzte es aus Meike heraus.

»Du kannst Karten lesen?«, fragte ich sie.

»Was soll das denn heißen!?«, reagierte sie empört.

»Na ja. Du hast keinen Führerschein …«

»Fahren und Karte lesen gleichzeitig geht doch eh nicht!«, meckerte sie.

»Da hast du recht«, sagte ich versöhnlich. »Ich kann das nämlich gar nicht.«

»Oh – also ich kann das …«, sagte sie und räusperte sich, »… ganz bestimmt.«

*

Keine halbe Stunde später saßen wir bereits in dem in unscheinbarem Grau lackierten Bulli, der in einer Garage im Innenhof hinter dem Pretty in Pink abgestellt war. Kolja stand neben dem Beifahrerfenster und ging mit Meike die Mappe mit unseren möglichen Reisezielen durch. June stand auf meiner Seite und hatte sich mit den Ellbogen durch das heruntergekurbelte Fenster in der Tür abgestützt.

»Ich wollte mich noch für vorhin entschuldigen«, sagte sie schuldbewusst.

»Ist schon okay«, sagte ich. Doch eigentlich fühlte ich das so nicht.

»Ist wirklich alles gut zwischen uns?«, fragte sie.

»Ja, ich denke schon«, antwortete ich.

»Du denkst?«, sagte sie nach einer Pause und runzelte die Stirn.

Ich hatte ihr wirklich nicht vor den Kopf stoßen wollen. Auch und vor allem ihr hatte ich so viel zu verdanken.

»Tut mir Leid. Es war alles etwas viel die letzten Monate. Und gestern. Und heute früh.«, sagte ich.

»Glaub ich gerne«, sagte June. »Nimm dir Zeit und versuche, etwas Abstand zu finden. Unter dem Bett und in den Schränken findet ihr Trinkwasser, Nudeln und Konserven für mindestens zwei Wochen. In dem Schrank neben dem Bett sind auch ein paar Klamotten von Kolja und mir. Meine könnten dir passen, aber Schlabberlook ist ja auch wieder im Kommen«, lachte sie.

Ich nickte. Dann griff ich nach der Kurbel. June zog sich zurück und ich drehte die Scheibe hoch.

»Danke«, hauchte ich ihr noch hinter dem sich schließenden Fenster entgegen.

June und Kolja winkten uns nochmal zu, bevor sie durch den Hintereingang im Pretty in Pink verschwanden. Ich schaute zu Meike rüber. Sie lächelte mich an.

»Aus dem Hinterhof raus, zweimal rechts und dann geradeaus, bis die A114 ausgeschildert ist«, sagte sie wie auswendig gelernt.

»Zu Befehl«, sagte ich, trat die Kupplung durch und ließ den Motor an.

Ich legte den ersten Gang ein, fuhr langsam aus der Garage heraus und nach rechts zur Straße. Obwohl ich eigentlich durch den Fahrdienst Routine mit Fahrzeugen dieser Größe hatte, fühlte es sich nach Wochen ganz ohne Fahrpraxis doch ein wenig fremd an. Umso vorsichtiger fuhr ich über den Gehweg, hielt kurz in der Parkreihe an und wartete den Verkehr ab. Dann bog ich auf die Straße ein und unsere Reise begann.

*

Meike hatte mich selbstbewusst und sicher vom Pretty in Pink bis zur Autobahn gelotst. Wir hatten die Innenstadt schon seit einiger Zeit hinter uns gelassen und mittlerweile fühlte ich mich wohl am Steuer. Meike blätterte konzentriert in der Mappe mit den Reiserouten herum.

»Da vorne müssen wir auf die B96 Richtung Sassnitz«, sagte sie sicher.

»Wie viele verborgene Talente wohl sonst noch in dir schlummern«, sagte ich.

»Mach dich nur lustig«, meckerte sie. »Das steht hier alles aufgelistet. Wie in einem Backrezept.«

»Oder wie ein Routenplan?«, erwiderte ich belustigt.

»Hast du noch mehr Geschichten aus deiner Jugend parat? Heutzutage hat man Handys mit Navi«, konterte sie, als lägen nicht nur ein paar Jahre, sondern eine ganze Generation zwischen uns. Dann zog sie ihr Telefon aus der Tasche und versuchte, es einzuschalten, doch es reagierte nicht. »Mist, Akku leer«, sagte sie kleinlaut.

Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen, als wir die Autobahn gerade am Kreuz Oranienburg verließen. Wir waren nicht lange auf der Bundesstraße unterwegs, als sich plötzlich ein Polizeiauto mit Blaulicht und einem blinkenden ›BITTE FOLGEN‹ auf dem Dach vor uns setzte.

»Was wollen die denn jetzt?«, fragte Meike.

»Weiß ich auch nicht. Vielleicht ist der TÜV abgelaufen?«

Verunsichert folgte ich dem Fahrzeug über die nächste Ausfahrt und noch ein paar hundert Meter weiter bis zu einer abgelegenen Baubrache. Die beiden stiegen aus. Der Fahrer kam langsam zu uns herüber, während der andere am Fahrzeug stehen blieb. Ich kurbelte das Fenster herunter. Für einen kurzen Augenblick fragte ich mich, ob ich ihn schon einmal gesehen hatte.

»Guten Tag«, sagte ich höflich.

»Was denkst du, was passiert, wenn ich dir sage, dass du den Bulli gar nicht fahren darfst?«, fragte er ohne Umschweife.

Ich war völlig überrumpelt. Warum duzte er mich? Und wie kam er auf die Idee, dass ich den Bulli nicht fahren darf? Ich wusste genau, welche Fahrzeugklassen ich fahren durfte.

»Gibst du mir mal meinen Führerschein, Schatz? Liegt in meiner Handtasche«, sagte ich nervös zu Meike.

Sie beugte sich nach vorne und wühlte in meiner Handtasche, die zwischen ihren Beinen im Fußraum lag.

»Ausweis«, sagte er knapp.

Mittlerweile deutlich beunruhigt beugte ich mich zur Seite und schnappte mir meine Geldbörse aus der Handtasche. Ich klappte sie auf, zog mit leicht zittrigen Fingern Ausweis und Führerschein heraus und hielt ihm beides hin. Er griff nach meinem Ausweis, der Führerschein schien ihn gar nicht mehr zu interessieren. Er musterte mich, dann den Ausweis.

»Loewen, L – O – E – W – E – N«, rief er seinem Kollegen zu, der an der geöffneten Heckklappe des Streifenwagens stand.

Der tippte daraufhin konzentriert auf irgendeinem Gerät herum.

»Konstanz«, sagte er nach einer Weile und blickte grinsend nach oben.

»Jepp«, sagte der andere und gab mir meinen Ausweis zurück.

Er schaute sich kurz auf dem Brachgelände um, auf dem gerade heute am Ostermontag der Hund begraben schien.

»Aussteigen«, sagte er und griff mit der rechten Hand an seinen Gürtel, hinter den er mehrere breite Kabelbinder geschoben hatte. Einen davon zog er heraus und fädelte ihn zu einer großen Schlaufe ein. Als ich den Gurt löste und die Tür öffnete, zeigte sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht.

»Aussteigen, Hände an das Fahrzeug«, sagte er mit einem unpassenden Unterton. »Ich muss dich durchsuchen. Wenn du dich wehrst, muss ich dich fixieren.«

Mir lief es eiskalt den Rücken herunter und ich konnte mir nicht erklären, in was wir hier hinein geraten waren. Ich zitterte, meine Knie wurden weich wie Pudding.

»Gib mir mal dein Handy«, meldete sich Meike zu Wort.

»Mein Handy?«, fragte ich. »Was willst du jetzt damit?«

»Gib’s mir einfach, meins ist leer«, sagte sie mit eindringlichem Ton.

»Liegt in meiner Handtasche«, sagte ich.

»Wird’s bald – oder muss ich noch deutlicher werden!?«, fragte er ungeduldig. Meike kramte in der Tasche herum und holte mein Handy heraus. Sie drückte die On-Taste und die Pin-Abfrage erschien.

»1909«, sagte ich.

Sie lächelte, tippte ihren Geburtstag ein und wählte eine Mobilnummer.

»Was machst du?«, fragte ich Meike.

»Ich ruf meinen Vater an. Der ist Staatsanwalt. Die sind aus Berlin und wir sind hier in Brandenburg. Ich frag ihn mal, ob die hier überhaupt was zu melden haben«, sagte sie und bedeutete mir wortlos, dass ich meine Schnauze halten sollte.

Der Polizist schaute uns einen Moment abschätzig an. In seinem Kopf schien es zu arbeiten. Sein Mund wurde schmal, die Kiefermuskulatur spannte sich deutlich an. Dann räusperte er sich und warf den Kabelbinder genervt zur Seite weg.

»Abfahrt!«, sagte er zu dem Anderen.

Der beobachtete mit verärgertem Blick, wie sein Kollege ins Dienstfahrzeug stieg. Mit einem Knall schloss er die Heckklappe und stieg auf der Beifahrerseite ein. Das Fahrzeug entfernte sich mit durchdrehenden Reifen von uns und schleuderte Erde und Kies gegen die Front des Bullis.

Ich atmete tief durch. Mit zitternden Händen schloss ich die Fahrertür, schnallte mich wieder an und genoss das leichte Druckgefühl des Gurtes, das mir gerade ein wenig Sicherheit vermittelte.

»Was sollte das gerade? Und hast du nicht gesagt, dein Vater lebt in Kanada?«, fragte ich Meike.

»Hab geblufft«, sagte sie und zuckte mit den Schultern. Sie schaltete mein Handy wieder aus.

»Die auch, glaube ich«, sagte ich.

In meinem Kopf ratterte es. Warum kam mir dieser Typ so bekannt vor? Was, wenn die beiden letzte Nacht im Club dabei gewesen waren und mich, oder uns, im Fahrzeug erkannt hatten, als wir an ihrem Posten vorbei gefahren sind? Oder waren sie uns gar vom Pretty in Pink aus gefolgt? Ich wurde das Gefühl nicht los, dass er meinen Ausweis nur sehen wollte, um meinen vollen Namen und Wohnort festzustellen. Der Führerschein hatte ihn nicht interessiert. Und scheinbar kannten sie auch meinen Vornamen bereits. Ich schüttelte den Kopf und diese Gedanken ab, trat die Kupplung durch und wollte gerade den ersten Gang einlegen, da legte Meike ihre Hand auf meine.

»Fick mich. Jetzt.«, sagte sie trocken.

Sie brachte mich ein mal mehr um den Verstand.

»Wie bitte? Jetzt? Hier im Nirgendwo?«, entgegnete ich ungläubig.

»Wo denn sonst?«, fragte sie.

Ich war sprachlos. Meike rutschte auf dem Sitz etwas nach vorne, öffnete ihre Hose und schob die Hand hinein. Lustvoll seufzend begann sie, sich zu massieren. Diese Frau war unglaublich und ich konnte mich ihr nicht erwehren, spürte es in meinem Schoß schon wieder kitzeln.

»Wenn du nicht willst, mach ich’s mir eben selbst«, sprach sie mit lustvollem Unterton, legte die linke Hand sanft auf ihre Brust und ertastete mit Zeigefinger und Daumen ihre Knospe.

»Okay, du hast gewonnen!«, rief ich.

Meike zog ihre Hand aus der Hose, öffnete die Beifahrertür, sprang aus dem Fahrzeug heraus und schlug die Tür hinter sich zu. Ich drehte den Schlüssel und nachdem das Brummeln verstummt war, hörte ich bereits, wie sie die Schiebetür auf der Seite öffnete. Ich ließ den Schlüssel stecken, öffnete die Fahrertür und blieb beim Aussteigen am Gurt hängen, fiel beim Öffnen des Gurtschlosses fast aus dem Fahrzeug heraus. Ich schüttelte mich kurz, dann hetzte ich hinten um den Bus herum, sprang zu ihr in den karg ausgebauten Wohnbereich und zog die Schiebetür mit all meiner Kraft laut scheppernd ins Schloss.

Meike lag bereits nackt auf der Matratze und ihre Kleidung zu meinen Füßen auf dem Boden. Sie schaute mich verführerisch an, streichelte mit einer Hand ihren Schoß und lockte mich mit dem Zeigefinger der anderen zu sich.

Gebückt im Camper stehend schaute ich mich nochmal durch die Fenster auf dem Gelände um. Wir waren alleine. Der vielleicht hundert Meter entfernt stehende Baucontainer schien verlassen. Sicher ist sicher, dachte ich mir und zog den Vorhang hinter den Sitzen und den am großen Fenster in der Schiebetür zu. Hektisch kämpfte ich mich aus meinen Klamotten, während Meike die Vorhänge an den Fenstern im Schlafbereich zuzog. Dann stieg ich zu ihr auf die Matratze.

Ich kam über sie, griff mit beiden Händen in ihr Haar und küsste sie verlangend, schob meine Zunge in ihren Mund, biss in ihre Unterlippe. Ich drückte ihre Arme nach oben, ließ meine Nägel durch ihre Achseln gleiten und legte meine Hände über ihre Brüste, während ich mich über ihren weichen Bauch nach unten küsste.

Tief tauchte ich meine Zunge in ihren Bauchnabel und ich schaute zu ihr hoch. Mit beiden Händen griff ich beherzt in das Fleisch ihrer Titten, drückte sie zusammen, ließ dann von ihnen ab und gab ihnen je einen heftigen Klaps. Meike japste zweimal laut und schaute mich entrückt an. Ich fühlte mich wie von Sinnen. Drückte ihre Schenkel auseinander, schob mich unter ihren Schoß und wuchtete ihren Unterleib nach oben, bis sich ihr Rücken gegen meinen Bauch und ihr Arsch gegen meine Brüste drückte. Sie lag nun nur noch mit den Schultern und dem Hinterkopf auf der Matratze.

Mit beiden Händen griff ich um ihren Körper herum, schnappte ihre Brustwarzen zwischen Daumen und Zeigefingern und zwirbelte sie derb, zog ihre Brüste auseinander. Ich zog die Nippel lang, bis sie aus meinen Fingern glitten. Dann klatschte ich meine Hände auf ihren Arsch, den sie mir nach oben entgegen reckte. Auch hier griff ich zu, zog die ausgeprägten Hälften auseinander und blickte über ihren Schoß, den sie mir so schamlos hinhielt, zu ihr herunter. Ihre Unterschenkel lagen links und rechts neben ihren Schultern und ihrem Kopf auf dem Bett.

Sie blickte zwischen ihren schweren, zu beiden Seiten auf ihren Schultern liegenden Brüsten zu mir auf. Ihre Wangen waren gerötet, die Spalte klaffte fleischig glänzend auf. Ich nahm bereits ihren Duft wahr. Ihr Anus war geschlossen und wirkte geradezu unschuldig. Ich legte meine Daumen zwischen ihre Hinterbacken und drückte sie leicht auseinander. Mit einem leisen Schmatzen öffnete sich nun auch ihr Poloch und sog hörbar Luft hinein.

»Darf ich das als Einladung verstehen?«, fragte ich sie schmunzelnd. Es war eine rhetorische Frage, das wussten wir beide.

»Hm, ich weiß nicht«, sagte sie und rollte unschuldig mit den Augen. »Wenn du unbedingt willst, dann darfst du da was rein stecken.«

»Was rein stecken?«, fragte ich. »Wo rein stecken?«

Ich schürzte die Lippen und sammelte Speichel.

»In meinen Popo«, sagte Meike mit mädchenhaftem Ton und erzitterte, als ein dicker Speicheltropfen auf ihren Schließmuskel traf und langsam in sie hinein lief. Sie schaute mich konzentriert an. Dann verengte sich der kleine Muskelring. Kurz darauf machte sie mit meinem Speichel und der Luft aus ihrem Darm Blasen, die sich um ihre pulsierende Rosette bildeten.

»Du versautes Stück«, seufzte ich, senkte den Kopf und schob meine Zunge in die unanständigste ihrer Körperöffnungen. Meine Nase drückte sich dabei in ihre feuchte Spalte. Ich roch sie intensiv und bekam dabei kaum Luft, als ich mit der Zunge in ihrem herben, heute nicht frisch ausgespülten Arsch herumrührte. Meike stöhnte geil auf. Ich löste mich von ihrem Schoß und gab ihr ein paar saftige Klapse auf die fleischige Möse.

»Wie geht das eigentlich, dass du nur mit Stimulation in deinem Arsch kommen kannst?«, fragte ich sie keuchend und schob dabei zwei Finger in ihren Hintereingang.

»Ich glaube das – bitte steck mir noch einen rein …«, sagte sie und stöhnte auf, »… ich glaube das passiert mehr im Kopf.« Ich schaute zu ihr runter und schob auch meinen Ringfinger in sie hinein. »Oh Gott ja …«, keuchte sie, verdrehte die Augen und biss sich auf die Unterlippe.

Ich nahm nun auch noch den kleinen Finger dazu und begann, ihren Arsch langsam weiter aufzudehnen. Sie schaute mit vor Lust verzerrtem Blick zu mir auf und stöhnte laut. Ihre Möse schwoll mehr und mehr an. Sie war fast so weit, als sich draußen plötzlich ein Auto näherte. Ich hielt inne und schob die linke Hand über ihren Mund, als das Fahrzeug ganz in der Nähe anhielt. Mit plötzlichem Entsetzen fiel mir ein, dass ich die Fahrertür nicht geschlossen und den Schlüssel im Zündschloss hatte stecken lassen.

»Halt still, kein Mucks«, flüsterte ich, als sich die Türen des Autos öffneten. Schritte waren zu hören, mindestens zwei Personen waren ausgestiegen und näherten sich langsam. Sie redeten miteinander.

»Fünftausend, kein Problem«, sagte einer der beiden.

Die wollen den Bulli klauen, ging es mir durch den Kopf, ohne über die geheime Fracht Bescheid zu wissen. Sollten wir Lärm machen, um sie zu vertreiben? Das könnte auch nach hinten losgehen und ich wollte mir nicht ausmalen, was uns zustoßen könnte. Dann näherte sich plötzlich ein zweites Fahrzeug. Blaulicht fiel durch die mit Blümchenvorhängen verdeckten Fenster hinein.

»Polizei«, flüsterte ich.

Einerseits hoffte ich, dass sie die angehenden Fahrzeugdiebe vertreiben würden. Andererseits fürchtete ich, dass es zu einem Wiedersehen mit den beiden von vorhin kommen könnte und wir diesmal nicht so glimpflich aus der Situation herauskommen würden. Wieder wurden Türen geöffnet und Schritte waren zu hören.

»Ist das Ihr Fahrzeug?«, fragte jemand, vermutlich einer der Polizisten.

Die Stimme kam mir nicht bekannt vor, klang älter. Wir hielten beide still, rührten uns nicht und gaben keinen Ton von uns.

»Nein, nein! Wir wollten nur kucken«, entgegnete eine andere Stimme. »Tür war offen, Schlüssel steckt.«

»Ausweis!«, rief der Polizist. Die Situation da draußen spannte sich an.

Eine Weile herrschte Stille.

»Wir wohnen da hinten im Container«, sagte einer der beiden. »Baustelle geht morgen los. Waren einkaufen in der Tankstelle.«

Während einer der beiden Polizisten scheinbar die Personalien kontrollierte, hörte ich Schritte, die sich um den Bulli herum bewegten. Plötzlich wurde die Schiebetür geöffnet. Erschrocken blickte ich nach draußen, von wo ein ebenso überraschter Polizist zu uns herein schaute. Es war keiner der beiden von vorhin, der hier durfte nicht mehr all zu viele Dienstjahre vor sich haben. Brille, Schnurrbart, untersetzte Figur. Ich war perplex und bemerkte erst jetzt, dass meine linke Hand noch immer auf Meikes Mund lag und die rechte in ihrem Arsch steckte. Er streckte den Kopf zu uns in den Transporter. Flach atmend blickte Meike zwischen mir und dem Beamten hin und her.

»Ziehn se sich bitte was an, Fräuleins. Is en öffentlicha Parkplatz«, sagte er leise und klang dabei kaum dienstlich. Er wirkte etwas durcheinander. Ein Parkplatz war das hier bestimmt nicht. »Mensch, ia könntet meene Töchta sein.«

Er räusperte sich und ging einen Schritt zurück.

»Da sind nur zwee Turteltäubschen drinne, die et nüscht mehr länger ausjehalten haben«, rief er nun seinem Kollegen zu. »Und Sie, kommse mal mit.« Die Schritte entfernten sich in Richtung des Baucontainers.

Als die Schiebetür ins Schloss fiel, ging ein Ruck durch das Fahrzeug. Meike kam urplötzlich. Sie bäumte sich unter mir auf, schnaufte heftig durch die Nase, ihr Schließmuskel spannte sich krampfend um meine Finger. Dann glitt sie zur Seite an mir herab. Zitternd lag sie, die Beine an den Körper gezogen, neben mir. Meine Finger flutschten aus ihrem Hintern heraus. Ich schüttelte ungläubig den Kopf und streichelte sanft ihre Hüfte.

»Das war ganz schön knapp«, sagte ich nach einer Weile.

»War der verrückteste Orgasmus, den ich je hatte«, sagte Meike.

Das hätte auch gründlich schief gehen können. Zwei Fahrzeugdiebe, die sich unerwartet mit zwei nackten Frauen als Beute konfrontiert gesehen hätten.

»Bist du wirklich so naiv?«, fragte ich sie.

Ihre Stirn legte sich in Falten. Sie schaute mich erbost an.

»Ich war‘s nicht, die den Schlüssel stecken und die Tür offen gelassen hat«, sagte sie schnippisch.

Es tat mir so leid. Ich war es ja gewesen, die uns in diese Situation gebracht hatte.

»Ich – ich wollte …«, stammelte ich.

»Halt die Schnauze«, sagte sie. »Hättest du nicht gemacht, wenn ich dich nicht so unter Druck gesetzt hätte.«

Sie schaute zu mir hoch.

»Ist doch alles gut gegangen, oder?«, fragte sie.

Auch wenn es reichlich knapp war, nickte ich.

»Na siehst du«, sagte sie. »Und jetzt will ich dich schmecken.«

Sie drehte sich auf den Rücken und schaute mich verführerisch an. Ihr zu widerstehen war ein schwieriges Unterfangen, selbst in dieser Situation.

Ich stieg über sie und setzte mich auf ihr Gesicht.

Dann schmeckte sie alles von mir.

*

Nach dem Abenteuer auf dem Baugelände hatten wir uns wieder auf den Weg gemacht. Die Bundesstraße hatten wir irgendwann verlassen und Meike hatte uns kreuz und quer durch den Wald gelotst, bis uns eine Schranke den Weg versperrte. Mit einem Schlüssel aus der Mappe mit den Reiserouten hatte sie die Schranke geöffnet und hinter uns wieder geschlossen. Wenige hundert Meter weiter hatten wir unser Ziel erreicht. Nach der unfreiwilligen Pause auf dem Baugelände war es bereits später Nachmittag, als ich den Bulli am Rande einer Waldlichtung abstellte.

Wir stiegen aus und schauten uns um. Die mit Gras und Moos bewachsene Lichtung schloss rechts von uns an einen Bachlauf an und war von der Schranke aus nicht zu sehen. Auch nach vielen Urlauben im Schwarzwald während meiner Kindheit fühlte sich diese totale Abgeschiedenheit hier besonders an. Meike schien es ähnlich zu gehen. Mit offenem Mund und großen Augen schaute sie sich um und ging ein paar Meter in die Lichtung hinein. Dann streckte sie die Arme von sich, drehte sich einmal im Kreis und ließ sich nach hinten ins Gras fallen.

»Ist das schön hier …«, seufzte sie.

»Pass auf, dass du dir keine Zecken einfängst«, rief ich ihr zu.

Begleitet von einem überraschten Schrei war sie blitzartig wieder auf den Beinen. Sie schüttelte sich, klopfte ihr Kleid ab und fuhr mit den Fingern hektisch durch ihr Haar. Dann kam sie zu mir herüber gerannt.

»Hier bleiben wir«, sagte sie. »Zecken hin oder her.«

*

Am Abend saßen wir auf Klappstühlen neben dem Bulli und aßen Spaghetti mit Ketchup von Plastiktellern. Gemeinsam hatten wir es geschafft, am Rande der Lichtung zwischen zwei Bäumen eine Wäscheleine aufzuspannen. Über der Leine hing das Bettlaken, das wir vor den Spaghetti gründlich ausgekocht hatten. Meike hatte mir mit ihrem Mund und ihrer Zunge einiges abverlangt und es nicht geschafft, all das zu schlucken, was ich ihr zu geben hatte. Die Matratze hatte zum Glück nichts abbekommen. Dass June und Kolja sie zum Schutz vor Körperflüssigkeiten mit einer Gummimatte versehen hatten, verwunderte mich nicht. So würden wir in den nächsten ein oder zwei Nächten, bis das Bettlaken getrocknet war, direkt auf der Matratze schlafen und somit etwas vorsichtiger sein müssen. Mit meiner Gabel rollte ich ein paar Nudeln in Ketchup auf und stopfte sie in meinen Mund.

»Kochen müssen wir noch lernen«, sagte sie kauend und starrte das Laken an. »Aber das ist besser als nichts.«

Sie hatte recht. Nach den ereignisreichen letzten Wochen, die in der letzten Nacht mit meiner Taufe ihren Höhepunkt gefunden hatten und der nervenaufreibenden Fahrt aus der Stadt hinaus, unterbrochen durch das erotische Intermezzo, fiel gerade eine unglaubliche Last von mir ab. Ich fühlte mich frei. Ein tiefes Verlangen erfüllte mich. Ich hob den Teller zu meinem Mund, schaufelte die restlichen Nudeln hinein und schlang sie herunter. Das Verlangen blieb. Ich leckte die letzten Reste Ketchup vom Teller.

Meike räusperte sich. Irritiert schaute ich sie an.

»Ich hatte halt Hunger!«, sagte ich, und zuckte mit den Schultern.

Meike beugte sich zu mir rüber, fuhr mit ihrem Zeigefinger über meine Nase und zeigte mir einen Klecks Ketchup. Ich griff nach ihrer Hand, führte ihren Finger zu meinem Mund und schleckte ihn sauber. Lutschte etwas länger an ihm, als es unbedingt nötig gewesen wäre.

Meike legte ihren Teller auf dem Boden ab und stand aus ihrem Campingstuhl auf. »Komm, lass uns schlafen gehen.«

Sie griff meine Hand. Ich warf meinen Teller ebenfalls auf den Boden und folgte ihr in den Bulli. Sie schloss die Schiebetür hinter uns und verriegelte sie. Dann schlug sie die Decke über der blanken Matratze beiseite, legte sich darauf und zog sich aus. Ihre Klamotten warf sie vor meine Füße. Etwas gebückt stehend befreite ich mich ebenfalls von meinem Oberteil und dem BH, stieg aus meiner Hose und wollte gerade zu ihr ins Bett kommen.

»Stopp!«, sagte sie und schaute auf meinen Slip

Sie drehte sich auf den Rücken, spreizte ihre Schenkel und legte dabei eine Hand schützend auf ihre Scham.

»Kommst du mit dem Anblick klar, oder soll ich auch lieber einen Schlüpfer anziehen?«

Sie biss sich auf die Unterlippe und drückte mit den Fingern ihre Schamlippen auseinander. Tief in ihrer Spalte glitzerte es bereits. Ich musste schmunzeln. Dann beugte ich mich vor und streifte mir den Slip ab. Sie bemerkte sofort den dünnen Faden, der zwischen meinen Schenkeln aus meiner Vagina heraus hing.

»Hab gestern die letzte genommen«, sagte ich und stieg zu ihr ins Bett. »Heute Nacht kommt bestimmt noch nix, aber sicher ist sicher. Will nicht auch noch die Matratze versauen.« Ich legte mich zu ihr. Sie schloss mich in ihre Arme und deckte uns zu.

»Ich nehm meine schon viel zu lange ohne Pause. Gute Gelegenheit, auch mal wieder auszusetzen«, sagte sie. »June sollte einfach einmal pro Monat ’ne Vasektomie-Mottoparty machen. Grünes Band nur für sterile Jungs«, lachte sie. »Dann bräuchten wir den Mist gar nicht. Bleibt immer an uns hängen.«

Grundsätzlich stimmte ich ihr zu, aber … »Jeden Monat!?«, fragte ich ungläubig.

»Tu doch nicht so, als ob du da noch drauf verzichten willst. Jetzt, wo du Blut geleckt hast«, sagte sie.

Gerade mal 24 Stunden nach meiner Taufe im Club war es viel zu früh, um dazu ein klares Urteil finden zu können.

»Muss ja nicht immer in so eine Massenbesamung ausarten wie bei dir da in der letzten Nacht«, hauchte sie.

»Muss ich heute schon den nächsten Termin buchen?«, lachte ich.

»Du nicht, aber ich vielleicht«, antwortete sie zwinkernd.

Ich schaute sie verkniffen an, wohl wissend, dass sie zwar eine Show im Club gehabt hatte, ihre Taufe aber noch nicht.

»Ich neck’ dich doch nur«, sagte sie sanft. »Aber warum probieren wir es nicht einfach aus? Wo wir gerade bei Pillenpause waren – zwei Wochen Sexpause. So lange wir hier im Grünen sind. Wer zuerst schwach wird, verliert.«

Sie neigte den Kopf leicht zur Seite und schaute mich herausfordernd an. Sie wollte ein Spiel daraus machen. ›Wer zuerst schwach wird, verliert.‹ Ich dachte kurz darüber nach. Meine Taufe hatte ich gerade hinter mir und sie schien schon über ihre nachzudenken. Mir dürfte es leichter fallen, durchzuhalten und dieses Spiel zu gewinnen. Ich fühlte mich in meinem Ehrgeiz gepackt und ich sah in ihrem Blick, dass sie das unbedingt wollte.

»Ich hab eine Bedingung: Küssen ist erlaubt. Ohne geht es nicht«, sagte ich.

»Lippen und Zunge, aber nur oberhalb der Schultern«, erwiderte sie.

»Einverstanden«, sagte ich und war mir nicht sicher, ob ich mir mit der Zusatzregel, die sie gerade nochmal ergänzt hatte, einen gefallen getan hatte. Aber wie auch immer, uns standen hier zwei unbeschwerte Wochen bevor und darauf freute ich mich.

Sie zog ihren Arm unter der Decke heraus und legte ihre Hand auf meine Wange. Wir lagen uns hier irgendwo im Nirgendwo auf der unbequemen Matratze unter der dünnen Bettdecke gegenüber. In meinem Unterleib zwickte es plötzlich. Für die meine Abbruchblutung begleitenden Schmerzen war es eigentlich noch zu früh. Aber vor einem Monat hatte mich mein Körper damit auch schon ungewöhnlich stark gepeinigt. Da lag ich noch in Konstanz in meinem Elternhaus im Bett und es war ähnlich unbequem. Damals hatte ich mich nach Meike verzehrt. Ich konnte gerade kaum begreifen, was in dieser kurzen alles Zeit passiert war. Und dass sie mich jetzt gerade in ihren Armen hielt.

Obwohl es mir gerade schon auf den Lippen gelegen hatte, wollte ich mich mit Liebesbekundungen nun doch vorerst zurückhalten, nachdem sie mir heute Vormittag auf meinen Antrag einen Korb gegeben hatte. Trotzdem waren wir nun hier, zusammen, nur wir beide. Für sie musste das zwischen uns auch eine Bedeutung haben. Daran überhaupt zu zweifeln kam mir gerade irrsinnig vor. Ich fühlte mich zerrissen, hatte das Bedürfnis, mich ihr zu offenbaren und fürchtete mich gleichzeitig vor einer weiteren Zurückweisung. Eine Träne lief über meine Schläfe.

»Ich liebe dich«, hauchte Meike.

Ich schluckte und blinzelte einige Male. Mein Herz schlug heftig und damit nahm auch dieses unangenehme Zwicken in meinem Unterleib zu.

»Aber – aber warum hast du dann heute früh …«, versuchte ich Worte zu finden, verstand es noch immer nicht, warum sie mich heute früh so auflaufen ließ.

Sie schaute mich einen Moment lang wortlos an.

»Du brauchst nichts zu sagen. Ich weiß, dass du mich auch liebst«, sagte sie. »Aber ich weiß nicht, ob du es kannst.« Ich schluckte. »Du warst heute früh so euphorisch. Gib uns noch etwas Zeit.«

Das hatte sie mir heute früh schon zu erklären versucht, aber jetzt verstand ich sie. Wir hatten das schon einmal hinter uns gebracht. In der Woche vor ihrer ersten Session im Club. Die Tage davor waren grauenvoll gewesen und ich war unglaublich froh, als es vorbei gewesen war. Und dass ich so gut damit zurechtgekommen war. Nun hatte ich gerade meine Taufe erlebt, zusammen mit Meike. Und mir wurde unmissverständlich klar, dass mir ihre Taufe irgendwann noch bevorstehen sollte.

»Ich tu alles, was ich kann«, sagte ich mit bebender Stimme.

Ich kniff meine Augen zusammen und das Wasser lief nur so heraus. Sie streichelte über meine Wange und meine Schläfe und streifte das tränennasse Haar aus meinem Gesicht.

»Küss mich, Mäuschen«, sagte sie.

Ich schloss die Augen und küsste sie. Mit ihren Händen auf meinem Rücken zog sie mich an sich und erwiderte den Kuss. Ich spürte ihre steifen Brustwarzen, als sie ihr Bein um mich schlang. Sie drückte ihre Stirn gegen meine.

Kurz nachdem sie den Kuss gelöst hatte, begann sie, in mein Gesicht zu schnarchen. Ich lachte leise in mich hinein spürte meinen Unterleib dabei leicht schmerzen. Dann drehte ich mich unter ihrem Bein auf den Rücken und zog sie über mich. Ruhig und selig schlief sie mit ihrem vollen Gewicht auf meiner Seite und ihrem Gesicht auf meiner Schulter. Ihr warmer, schwerer Körper, ihr tiefer Atem und das vertraute Schnarchen sorgten dafür, dass ich kurz darauf auch einschlief.

*

Zwei Tage nach mir bekam auch Meike ihre Abbruchblutung. Zwei weitere Tage später brach ich den nächsten Blister meiner Pille an. Wir hatten die erste Woche unseres Campingurlaubs hier auf der Lichtung hinter uns. Die befürchteten, schlimmen Unterleibsschmerzen waren ausgeblieben und die Ibu 600, die mir die Sprechstundenhilfe meines Hausarztes zugesteckt hatte, hatte ich gar nicht gebraucht. Und auch Meike schien keine großen Beschwerden gehabt zu haben. In den folgenden Tagen schliefen wir aus, frühstückten Knäckebrot mit Nutella, Schmelzkäse oder Trockenwurst. Mittags gab es Konserven oder Nudeln mit Ketchup. Abends Nüsse, Trockenfrüchte und manchmal Schokolade. Wir wuschen uns im Bachlauf an der Lichtung, für das große Geschäft nahmen wir einen Spaten mit und gingen einige Schritte in den Wald hinein. Bei schönem Wetter machten wir draußen Yoga und sonnten uns auf der Lichtung. Bei schlechtem Wetter lagen wir im Bett und redeten, lernten uns besser kennen. In diesen ersten sieben Tagen war mir unser Spiel – oder genauer gesagt: ihr Spiel – ziemlich leicht gefallen und Meike schien das genau so zu gehen.

Doch in der zweiten Woche, am Tag, nachdem ich ich die Pille wieder eingesetzt hatte, kam bei mir die Lust auf sie zurück. Ich fühlte mich von ihr in diesem Spiel herausgefordert und ließ mir nichts anmerken, aber es fiel mir von Tag zu Tag schwerer. Nachts wurde es auch im April hier draußen noch ziemlich kalt. So lagen wir eng aneinander gekuschelt unter der Decke und erzählten uns unsere Phantasien, die zunehmend frivoler wurden, wollten uns gegenseitig aus der Reserve locken. Die Zusatzregel, die besagte, dass Lippen und Zunge oberhalb der Schultern erlaubt waren, hätte mich einmal beinahe zur Aufgabe gebracht …

*

Nur wenige mit heißem Atem in mein Ohr gehauchte Andeutungen reichen aus, mein Kopfkino in Gang zu bringen und schon sehe ich uns beide in vermeintlich misslicher Lage im Clubraum im Pretty in Pink fast bildlich vor mir. Vermeintlich, weil es genau diese Erfahrungen sind, die wir dort in einer geschützten Umgebung erleben wollen. Ihre feuchten Küsse auf meinen Hals, in meinen Nacken, ihr Knabbern an meinem Ohrläppchen, ihr nasses Schlecken durch meine Ohrmuschel und ihr fast tonloses, aber erregtes seufzen, das ich aufgrund der Nähe ihres Munds zu meinem Ohr ganz deutlich höre, befeuern meine Phantasie zusätzlich und die versaute Szene nimmt in meinem Kopf mehr und mehr Gestalt an, wird durch weitere Teilnehmende ergänzt, die sich mit uns beschäftigen. Dann dreht sie mich auf den Rücken und kommt über mich. Sie zwingt meine Arme nach oben, überkreuzt meine Handgelenke über meinem Kopf und umfasst sie mit ihrer rechten Hand. Ihr Körper über mir, der mich auf der Matratze beinahe bewegungsunfähig macht und ihr fesselnder Griff. Jetzt hat sie mich. So einfach. Ich bin bereit, das Spiel aufzugeben. Doch dann wird sie übermütig. Ich sehe es in ihrem triumphierenden Blick. Sie führt ihre freie Hand über ihren Rücken nach hinten. Kurz darauf steckt sie sich zwei Finger in den Mund und schleckt sie ab. Tiefer schiebt sie die Finger in ihren nun geöffneten Mund, bringt sich selbst zum Würgen. Ihr Speichel tropft auf mein Gesicht.

»Wach chmecke ich gerage?«, fragt sie mit ihren Fingern im Mund. Jetzt wendet sich das Blatt. Ich habe sie. Ich kann ein breites Grinsen nicht unterdrücken. Sie ahnt etwas. Ihre Souveränität bröckelt, während sie meinen Körper noch komplett unter ihrer Kontrolle hält. Noch einen Augenblick lasse ich sie zappeln. Dann spiele ich meinen Trumpf aus.

»Du schmeckst Andrés Arsch an Pavels hartem Schwanz«, sage ich und schaue sie fest an. Ihre Wangen bekommen schlagartig Farbe und sie zuckt zusammen, taumelt, kann sich gerade noch beisammen halten. »Er fickt deine Maulfotze so wie du es magst. Langsam, tief und ausdauernd. Sein Sack drückt immer wieder gegen deine Nase. Kopfüber schaust zu zwischen Pavels stämmigen Oberschenkeln hindurch auf André, der mit Hals und Handgelenken in einem Pranger hängt und dir den Rücken kehrt. Dann kommt Pavel tief in deinem Hals.« Ihr Körper bebt. Ihre harten Brustwarzen stechen in meine Brüste. Sie zieht die Finger aus ihrem Mund, muss sich mit der Hand auf der Matratze abstützen. Wie aus dem Nichts ist sie ist kurz davor, komplett die Fassung zu verlieren. »Bitte, hör auf«, fleht sie mich an. Doch ich denke gar nicht daran, sehe ich doch die roten Flecke auf ihrem Dekolleté und ihrem Hals. »Und während er seine Ladung laut stöhnend direkt in deinen Magen pumpt, lutschst du weiter hingebungsvoll den steinharten, zuckenden Schwanz, säuberst ihn genüsslich von Vics und Koljas Sperma, das an ihm klebt. Und vor deinen Augen siehst du, wie es an Andrés Schenkeln herab läuft, wünschst dir nichts mehr, als auch noch die letzten Reste aus seinem Arschloch heraus schlürfen zu dürfen.«, lege ich die letzte Karte auf den Tisch. Es ist ein Royal Flush in Pik.

Gequält reißt sie die Augen auf, atmet zischend ein. Sie verschluckt sich an ihrem Speichel, muss heftig husten und rollt von mir herunter. Es dauert eine Weile, bis sie sich einigermaßen gefangen hat.

»Gut – gespielt – du versautestes – Stück – das ich – kenne«, keucht sie immer wieder hustend. »Ich war so – haarscharf davor.«

*

… und einmal hatte ich sie fast so weit gebracht. Doch sie konnte sich im letzten Moment gerade noch erwehren. Und dabei sollte es vorerst bleiben.

In den folgenden Tagen zeigte sie sich eher zurückhaltend und auch ich bot ihr nichts mehr an. Angespannt schienen wir beide darauf zu hoffen, dass die in dieser Situation aufgestaute und nicht entladene Geilheit die jeweils andere irgendwann zum Zucken bringen würde. Doch das geschah nicht.

Am Abend vor meinem Albtraum war ich dann auf die Idee gekommen, sie mit einer Flasche Rotwein aus den Vorräten im Bulli etwas aufzulockern. Sie hatte das damals am ersten Abend im Pretty in Pink mit den beiden doppelten Tequila bei mir auch beinahe geschafft. Meike hatte mich natürlich durchschaut. Am Ende hatte ich den größeren Teil der Flasche getrunken und danach wurde es dunkel. Bis zu dem verrückten Albtraum.

***

Ein lautes Scheppern riss mich aus den Gedanken und brachte mich zurück in die Gegenwart. Meike hatte den Spaten nach ihrem Toilettengang in den Bulli geworfen und kletterte hinein. Ich saß ich noch immer auf der Matratze. Den ersten Schock hatte ich inzwischen abgeschüttelt und die Erinnerungen an die zurückliegenden zwei Wochen hier an der Lichtung waren wieder da.

»Kannst du dich nun an deinen feuchten Traum erinnern?«, fragte Meike.

Feuchter Traum? Welcher feuchte Traum? Der intensive Albtraum war zu einer vagen Ahnung verblasst.

»Ich weiß nicht, wovon du redest«, sagte ich ehrlich.

Meike schaute mich abwartend an. Dann zuckte sie mit den Schultern. »Wie du meinst. Lass uns frühstücken«, sagte sie, »falls überhaupt noch was zum Frühstücken übrig ist. Danach sollten wir so langsam unsere Sachen packen und uns auf den Weg nach Hause machen.«

*

Nach dem Frühstück lagen wir noch ein wenig faul auf der Picknickdecke herum. Händchenhaltend schauten wir in den blauen Himmel. Die Sonne schien angenehm warm auf die Lichtung. Heute war unser Abreisetag und mir graute es vor dem Weg zurück in die Stadt. »Wollen wir nicht doch einfach hier bleiben?«, frage ich.

»Das könnte dir so passen«, sagte Meike. »Hoch mit dir. Ist zwar schön hier, aber ich brauch ein heißes Bad. Und du auch. Zwei Wochen Katzenwäsche sind mehr als genug. Außerdem haben wir fast nichts mehr zu essen und das Trinkwasser wird auch knapp.«

An der Hand zog sie mich nach oben, bis ich aufrecht auf der Decke saß. Sie stand direkt vor mir. Ich legte meine Hände auf ihre unter dem geblümtem Sommerkleid verhüllten Hüften, schloss die Augen und drückte mein Gesicht in ihren Schoß. Zwei Wochen lang hatten wir uns mit Wasser aus dem Bachlauf gewaschen. Tief atmete ich durch die Nase ein, sog ihren natürlichen, kaum durch Seifen oder Parfums verfälschten Körpergeruch tief in mich auf. Dann löste ich mich und schaute zu ihr auf.

»Ich mag dich auch so«, sagte ich.

»Du würdest mir doch das ranzigste Sperma noch gierig aus der ungewaschenen Fotze schlecken«, grinste sie mich an, machte nach dieser einen Situation, als sie mich herausgefordert und ich sie daraufhin beinahe zur Aufgabe gebracht hatte, als erste einen neuen Versuch. Doch es verfing bei mir nicht so, wie sie es sich erwünscht hatte.

»Sperma«, sagte ich und schaute einen Moment ins Leere. »Die weiße Substanz.«

»Sperma! Die weiße Substanz!«, äffte sie mich nach.

»Ich erinnere mich wieder«, entgegnete ich. »An den Albtraum.«

Interessiert hob sie die Augenbrauen. Ich legte mich wieder mit dem Rücken auf die Picknickdecke und schaute in den Himmel. Die Erinnerung kam nach und nach zurück. Ich begann zu erzählen, redete wie ein Wasserfall, sparte keine Details aus. Sie lag neben mir in meinem Arm und hörte aufmerksam zu. Es war, als würde ich den Traum mit ihr zusammen noch einmal durchleben.

»Tja, kurz vor dem Orgasmus musst du mich wohl geweckt haben«, schloss ich meinen Bericht ab und bemühte mich nicht, meine Enttäuschung darüber zu verbergen.

»Albtraum? DAS nennst du Albtraum? Tu doch nicht so«, lachte sie und machte eine kurze Pause.

»Du, durch die Ohrstöpsel und die Schlafbrille deiner Sinne beraubt, streng an diesen Stuhl fixiert«, hauchte sie mir nun ins Ohr. Jetzt war ihre Chance, es mir heimzuzahlen. »Stramme Schwänze, die dich unermüdlich durchficken.« Ihre Stimme brach und sie musste kurz innehalten. »Gleichzeitig in die Fotze und in den Arsch.« Wieder machte sie eine Pause und ich hörte sie schlucken. Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen, aber wenn sie so weiter machte, dann würde ich das Spiel heute am letzten Tag unserer Reise doch noch verlieren. Sie richtete sich halb auf und schaute mir von oben in die Augen. »Das kennst du ja noch gar nicht. Kannst dir nicht vorstellen, wie geil sich das anfühlt, wenn sie nacheinander oder sogar gleichzeitig in dich eindringen, deine beiden Löcher total ausfüllen.«

Ein siegessicheres Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht als ich gepresst ausatmete und mir auf die Unterlippe biss. Ich musste daran denken, wie sie im Pretty in Pink auf Pavels Schwanz gesessen und Kolja und James sich an ihrem Arsch und Mund abgewechselt hatten. Ich stöhnte auf. Sie hob ein Bein und schwang sich über mich. Ich versuchte, einen Blick unter ihr flatterndes Blumenkleid zu erhaschen, doch es war vergebens. Tief atmete ich durch die Nase ein und konnte ihr Geschlecht wieder deutlich riechen. Ihre Knie lagen in meinen Achseln und ihr Schoß ruhte auf meinem Körper. Ich legte meine Hände auf ihre breiten Hüften und schaute zu ihr hoch. Sie atmete einmal tief durch.

»Ein dicker Schwanz schiebt sich von hinten tief in deinen Arsch«, sprach sie jetzt beinahe tonlos. »Langsam dehnt er dich auf. Dann dringt der Zweite von vorne in deine nasse Fotze ein. Alles ist so super eng. Du spürst seine wulstige Eichel intensiv über deinen Magic Button reiben.« Sie erzitterte über mir. »Er zieht sich leicht zurück – nur um dann hart in dich hinein zu stoßen.«

Sie machte machte mich schier wahnsinnig. Meine Finger krallten sich in ihre Hüften. Ich schaute sie entrückt an, traute mich nicht, ein Wort zu sprechen.

»Der dritte Schwanz kommt zum Einsatz, denn du weißt ganz genau, dass auch dein Fickmaul gestopft werden muss. Tief dringt er in deinen überstreckten Hals und es gibt nichts, was du dagegen tun kannst. Nur zu gerne würdest du ihn lutschen, aber der Kieferspreizer lässt es nicht zu.« Ihre Stimme bebte, ich konnte die Nässe ihres Schoßes auf meiner Haut spüren und auch mir lief der Saft zwischen meinen Pobacken hindurch. »Du kannst dich nicht rühren, kannst nichts sehen«, sagte sie und verband mir mit einem Geschirrtuch die Augen. »Luftdicht abgeschlossen, bis auf den Beatmungsschlauch, wirst du in die Fotze, in den Arsch und in den Hals gefickt. Die Saugkappen melken deine Titten ab. Und dann spürst du den Vib auf deiner Klit und dein Körper verkrampft sich. Du kommst so heftig, so intensiv wie noch nie in deinem Leben. Du hörst deine erstickten Lustschreie, spürst, wie du abspritzt, der Schleim quillt aus deiner Fotze und schmiert den dicken Schwanz, der dich in den Arsch fickt. Auch dein Gesicht ist nass von den Unmengen an Speichel, die aus deiner Maulfotze triefen. Wieder und wieder kommst du und es geht immer weiter, endlose Orgasmen …«

»Perverses Schwein«, unterbrach ich sie mit bebender Stimme. Ich stand förmlich unter Strom. Leicht drückte ich meinen Schoß nach vorne, versuchte, meine Klit an der Naht im Schritt meiner seit einigen Tagen getragenen Jeans zu reiben.

»Das war doch deine Phantasie. Also wenn jemand von uns ein perverses Schwein ist«, grinste sie.

»Erstens war es ein Albtraum«, rechtfertigte ich mich, »und zweitens endete er …«

»… weil ich dich zu früh aus dem Schlaf gerissen hab«, unterbrach sie mich. »Wir wissen doch beide, wie es in deinem kleinen, geilen Köpfchen weitergegangen wäre.«

Langsam hob sie ihr Becken an und kniete sich über mich. Ich war nach ihren Worten viel zu geil und aufgekratzt, um weiter mit ihr zu diskutieren. Also tastete ich nach ihrem Kleid und raffte es nach oben. Wieder roch ich ihren Duft, stellte mir ihre glitzernde Spalte vor. Jetzt wollte ich sie schmecken.

»Bedeutet das, dass du dich geschlagen gibst?«, fragte Meike siegessicher, als ich den Kopf hob und mich ihrer Scham näherte.

»Himmel, Herrgott ja, du hast gewonnen!«, fluchte ich.

Endlich setzte sie sich auf mein Gesicht. Obwohl sie sich, so wie ich, seit zwei Wochen nicht rasiert haben konnte, spürte ich nur einen weichen Flaum in ihrem Schoß. Ihr heller Hauttyp und das blonde Haar machten es möglich.

Kaum hatte ich meine Zunge in ihre feuchtheiße Spalte getaucht, begann sie panisch zu kreischen und wälzte sich zur Seite.

»Wildschweine!«, schrie sie und begann, das Geschirr und die Reste unseres Frühstücks in den die Lichtung umgebenden Wald zu werfen.

Völlig perplex richtete ich mich auf, drehte mich um und ruderte mit den Armen, um nicht zu stürzen. Meine Augen waren noch immer verbunden. Im Wald war ein Rascheln zu hören. »Lass uns abhauen!«, rief sie, packte mich am Arm und zerrte mich hinter ihr her. Stolpernd folgte ich ihr und riss mir das Geschirrtuch vom Kopf.

*

Kurz darauf saßen wir im Bulli. Die Picknickdecke und das Geschirr hatten wir auf der Lichtung zurückgelassen. Ich atmete einige Male tief durch. Meike stand der Schreck noch ins Gesicht geschrieben.

»Schaust du mal, ob dein Handy noch geht?«, fragte ich sie.

Sie schüttelte sich kurz. Dann öffnete sie das Handschuhfach und suchte nach ihrem Telefon. Nach einigen Versuchen, es einzuschalten, schüttelte sie den Kopf und schaute mich an.

»Ist leer«, sagte sie.

»Verdammt!«, rief ich. »Wie sollen wir von hier zurück nach Hause finden? Kannst du die Route auch rückwärts lesen?«

»Ich schaue mal, ob deins noch geht«, sagte sie und schnappte sich mein Telefon aus der Handtasche.

»Juhu! Es geht an!«, rief sie.

Erleichterung machte sich in mir breit, als ich kurz darauf das anhaltende, leise Brummen des Vibrationsalarms hörte.

»Oh je, so viele Nachrichten«, sagte sie und tippte auf dem Display herum.

»Kannst du bitte einfach nach der Route schauen?«, fragte ich entnervt. Was gingen sie meine Nachrichten überhaupt an?

»Warte kurz«, sagte sie, »Maeve hat geschrieben. Sie fragt, ob wir auch mal wieder nach Hause kommen.«

»Das ist der Plan, du doofe Nuss«, entgegnete ich ihr.

Plötzlich schaute sie mit verschlagenem Blick vom Display auf.

»Sie fragt nach Junes Nummer«, sagte sie grinsend.

»Die Route!«, rief ich.

»Ja, ja! Reg dich nicht auf«, nörgelte sie. »Ich schicke ihr nur noch schnell ihre Nummer rüber.«

Sie tippte wieder auf dem Bildschirm herum, bis er plötzlich dunkel wurde.

»Upsi«, sagte sie und schnitt eine Grimasse. »Tut mir Leid!«

»Das ist doch wirklich nicht zu fassen!«, rief ich wütend, krallte mich mit beiden Händen am Lenkrad fest und stieß meinen Kopf nach hinten gegen die Nackenstütze.

»Wir schaffen das schon«, sagte sie. »Sei nicht böse mit mir bitte.« Ihr Kopf senkte sich, ihre Augenbrauen schoben sich zusammen und die Unterlippe nach vorne. Mit einfachsten Mitteln hatte sie mich vorerst besänftigt.

»Erstmal nicht«, sagte ich. »Vielleicht schaffen wir es ja wirklich noch lebend zurück nach Hause.«

Nach Hause. Das war für mich inzwischen schon ganz selbstverständlich die WG. Und ich freute mich darauf, mit ihr zusammen ein Bad zu nehmen. Und danach würde dieses verdammte Spiel, das wir die letzten beiden Wochen gespielt hatten, keine Rolle mehr spielen. Ich startete den Motor und Meike lotste mich schwer konzentriert, aber sicher durch den Wald zurück zur Bundesstraße. Von dort aus machten wir uns auf den Weg zurück nach Berlin.

*

Nach mehreren Stunden im Stau hatten wir endlich die Stadt erreicht. Als ich den Bulli auf dem Parkplatz im Hinterhof des Clubs abgestellt hatte, war es bereits dunkel. Eine Last fiel von mir ab. Wir hatten es tatsächlich geschafft. Jetzt noch ein Taxi rufen und nach Hause in die WG. Wir würden ein Bad nehmen, in unserem Bett miteinander schlafen und danach einschlafen. Ich legte den Kopf nach hinten an die Nackenstütze, schloss die Augen und atmete tief durch. Der rauschende Straßenverkehr drang durch die heruntergekurbelten Seitenfenster ins Innere. Nach den zwei Wochen im Wald genoss ich dieses Geräusch, an das ich mich in der Stadt zuvor so gewöhnt hatte. Einen Moment lang hielt ich noch inne. Dann schaute ich zu Meike rüber, die mich zu beobachten schien. Hier im Hinterhof war ihr Gesicht im spärlichen Schein der lichtverschmutzten Stadt nur schemenhaft zu erkennen. Die Reflektion einer Laterne funkelte in ihren Augen. Einige Augenblicke schauten wir uns schweigend an. Dann griff sie meine Hand. Ich hatte das Gefühl, dass sie etwas sagen wollte, nach den richtigen Worten suchte, als plötzlich jemand gegen die Fahrertür klopfte. Erschrocken drehte ich mich um.

»Hey, da seid ihr ja wieder«, sagte Kolja und blickte durch das Fenster.

»Gott, hast du mich erschreckt!«, rief ich. Ich verfluchte ihn dafür, dass nach June vor zwei Wochen nun ausgerechnet er uns gerade jetzt gestört hatte.

»Bin für heute mit der Arbeit im Clubraum fertig«, sagte er, »kommt ihr nochmal mit in die Kneipe?«

»Eher nicht«, sagte ich.

»Oh ja!«, rief Meike zeitgleich.

Lautlos schrie ich in mich hinein. Das, was sie mir gerade hatte sagen wollen – inzwischen redete ich mir einfach ein, dass sie das wollte – es schien ihr wichtig gewesen zu sein. Doch sie war nun komplett aufgedreht und schien ganz andere Ideen im Kopf zu haben.

»Eigentlich wollten wir uns ein Taxi rufen und nach Hause fahren«, erwiderte ich frustriert.

»Eigentlich wolltest du uns ein Taxi rufen und nach Hause fahren«, konterte Meike. Und natürlich hatte sie recht.

»Euer Mitbewohner ist auch da«, sagte Kolja, »er und seine Freundin …«, er schien zu überlegen, »Meave oder so?«

So wie er ihren Namen aussprach, klang es nach ›Mief‹.

»Haha!«, rief Meike. »Glaub mir, sie wirkt vielleicht etwas spröde, aber miefig ist bei ihr gar nichts«, sagte sie, »hat June dir nicht davon …«

»June erstattet mir nicht Bericht«, unterbrach er sie, »und ich ihr auch nicht.«

»Tschuldigung«, kam es von Meike kleinlaut.

»Ich weiß nicht …«, log ich. Eigentlich wusste ich genau, dass ich keine Lust mehr auf die Kneipe hatte.

»Wieso überhaupt nach Hause?«, fragte Kolja. »Ihr könnt doch auch hier in eurem Zimmer pennen.«

Unser Zimmer hier im Club, warum war ich da nicht gleich drauf gekommen? Da gab es zwar keine Badewanne, aber immerhin eine heiße Dusche. Die Erinnerung an unsere letzte Nacht hier half mir dabei, meine Abwehrhaltung gegen die Planänderung aufzugeben.

»Einverstanden«, sagte ich.

»Na dann los«, sagte Kolja.

Wir kurbelten die Fenster hoch, stiegen aus und folgten Kolja durch die Einfahrt und über den Bürgersteig in die Kneipe.

*

Als wir den Innenraum betraten, sah ich June mit Maeve und André am runden Stammtisch in der hinteren Ecke sitzen. Widerwillig folgte ich Kolja und Meike.

»Gucke da. mit euch hab ich heute gar nicht mehr gerechnet!«, rief June, als sie Meike und mich erblickte. Maeve begrüßte uns mit einem verunsicherten Lächeln. André saß mit verkniffenem Gesicht neben ihr, taxierte Kolja mit abschätzigem Blick und machte keinen Hehl daraus, dass er gerade lieber überall anders sein würde, bloß nicht hier. »Kommt, setzt euch zu uns!«, lud June uns ein.

»Macht’s euch bequem«, sagte Kolja. »Ich lass euch besser erst mal alleine, bevor sich der Hahn im Korb noch als halbes Hähnchen entpuppt.« Maeve grunzte bei dem Versuch, ein spontanes Lachen zu unterdrücken. André ließ gedemütigt die Schultern hängen und verzog das Gesicht. »Ich mach nur Spaß. Stark von dir, dass du sie begleitet hast.« Kolja zwinkerte André zu. Der räusperte sich und nickte. Kolja verließ unsere Gruppe, setzte sich an den Tresen, an dem James heute arbeitete, und bestellte sich ein Bier. Ich rutschte zu June, Maeve und André auf die Sitzbank, die den Tisch zu drei Vierteln umgab. Meike machte es sich auf dem Stuhl im freien Viertel bequem.

»So, alle einmal tief durchatmen«, sagte June und machte eine Pause. »Stellt euch vor: Die kleine, unschuldige Maeve würde gerne mehr über die Partys im Clubraum erfahren.«, fiel sie nach einer kurzen Pause direkt mit der Tür ins Haus und entlockte Maeve ein verlegenes Lachen. Maeve hier im Pretty in Pink anzutreffen überraschte mich, nach dem, was wir bereits zusammen erlebt hatten, nicht grundsätzlich. Nur so schnell hatte ich damit nicht gerechnet.

»Ist dir das etwa unangenehm? Hier darüber zu reden?«, fragte June. Der Geräuschpegel in der Kneipe war so hoch, dass kaum jemand das Gespräch mitverfolgen können würde. Trotzdem schienen in Maeve Scham und Neugier miteinander zu ringen. »A bit, to be honest …«, sagte sie. »Sehr schade«, sagte June. »In den Clubraum können wir heute nicht, der wird gerade renoviert.« Enttäuschung zeigte sich auf Maeves Gesicht, sie verkrampfte und presste die Handflächen gegen ihren Bauch. André schaute mich verkniffen an. Auch mir wurde die Situation zunehmend unangenehm. Wenig überraschend traf das auf Meike nicht zu. Ich kannte sie inzwischen in- und auswendig. Sie musste gar kein Wort verlieren. Ich spürte, dass sie kurz davor war, Feuer zu fangen.

»Wenn du irgendwann in den Club willst, dann musst du etwas lockerer werden«, sagte June. »Nimm dir ein Beispiel an dieser hemmungslosen Sau. Die würde auch hier in der Kneipe so einiges mitmachen.« June packte unvermittelt Meikes Haar, zog sie von ihrem Stuhl, der scheppernd nach hinten fiel und zwang sie neben sich auf die Knie. Der Lärm in der gut gefüllten Bar verstummte und die allgemeine Aufmerksamkeit richtete sich nun auf unseren Tisch. Ich war völlig perplex und verstand nicht, was hier gerade vor sich ging, als June mit der freien Hand in Richtung Tresen winkte. »Big D, Geisterstunde. Einmal 18 plus und Tür!«, rief sie in Befehlston. Am Tresen stieg ein breiter, durchtrainierter Typ mit Glatze von seinem Hocker. »Aaah, man! Got my free day today but still ain’t going to the party«, sagte der Mann mit dem Spitznamen Big D genervt. »Wir werden sehen. Jetzt bringst du erst mal die Kinder raus, falls überhaupt noch welche da sind.« Big D bewegte sich nun zielstrebig durch das Getümmel und kontrollierte Ausweise.

»Stimmt’s oder hab’ ich recht, Fickschwein?«, fragte June mit erhobener Stimme an Meike gerichtet. Sie wollte nun im Publikum der Kneipe gehört werden. Meike schaute mit einem breiten Grinsen und Feuer im Blick zu June hoch. Statt zu antworten wand sie ihren Kopf hin und her, versuchte, sich aus Junes Griff zu befreien.

»Ich hab dich was gefragt!«, sagte June streng.

»Hab dich nicht richtig verstanden.« Meike lachte biestig.

»Mit – was – genau – hab – ich – recht - Fickschwein?« fragte June und betonte jedes Wort. Sie klang nun langsam genervt. In der Kneipe war über das leise Gemurmel vereinzeltes Lachen zu hören.

»Keine Ahnung, wovon du redest«, antwortete Meike knapp. Die Rolle schien ihr immer besser zu gefallen.

»Na dann lassen wir das besser«, sagte June und lockerte den Griff in Meikes Haar.

»Ich – ich würde hier so einiges mitmachen …«, sagte Meike kleinlaut. Sie schien es sich nun doch anders überlegt zu haben. »… und mit mir machen lassen«, fügte sie mit erregtem Unterton hinzu.

»Lauter!«, sagte June. »Die am anderen Ende der Bar wollen auch hören, was du zu sagen hast!«

Meike schluckte. »Ich würde hier so einiges mitmachen – und mit mir machen lassen!« rief sie dann mit bebender Stimme.

Mir wurde flau im Magen. Ich suchte Meikes Blick, doch sie schien mich nicht mehr wahrzunehmen. Ich schaute mich in der johlenden Menge um. Big D hatte wohl gerade eine Gruppe, ein Mädchen und drei Jungs, aussortiert und brachte sie zum Ausgang. An der Tür zögerte das Mädchen. Die Miene eines der drei Jungs verfinsterte sich. Er war, wie auch seine beiden Begleiter, einen halben Kopf kleiner als sie, baute sich trotzdem drohend vor ihr auf. »Ist das dein fucking Ernst, Anja!?«, brüllte er. Seine Kiefermuskulatur trat hervor. Die beiden Freunde schienen nicht so recht zu wissen, wie sie sich verhalten sollten. Die aufgeheizte Stimmung in der Kneipe kühlte etwas ab. Einen Augenblick lang wirkte Anja verunsichert, dann änderte sich ihre Körpersprache. »Und wenn?«, fragte sie selbstbewusst. »Du kommst jetzt mit!«, keifte er durch zusammengebissene Zähne.

»Anja’s old enough to make her own choices«, mischte sich Big D mit ruhigem, aber bestimmtem Ton ein. »Du Affe hast mir gar nichts zu sagen!«, rief der Bursche. »Und du mir auch nicht, Kevin!«, platzte es aus Anja heraus. Kevin griff nach Anjas Schulter. Big D packte sofort seinen Unterarm. Kevin verzog schmerzverzerrt das Gesicht und löste blitzartig seine Hand von ihr. Trotz der Beleidigung wahrte Big D die Ruhe. Er starrte für Augenblicke zu ihm runter. »Kevin«, sagte er ruhig und wartete einen Moment ab. »Get. Out.« Dann ließ er von ihm ab.

Der Bursche schüttelte keuchend seinen Arm. Dann drehte er sich zu seinen beiden Freunden um. »Vergesst die Schlampe. Los, wir gehen«, sagte er knapp und die drei verließen die Kneipe. »Die Schlampe, die dich nicht ran gelassen hat!«, rief Anja ihm hinterher. Als die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, klatschte Big D sich in die Hände. »Sorry for the inconvenience, but I had to take out the trash.« Allgemeine Zustimmung und vereinzelter Applaus war zu hören, die Stimmung lockerte sich langsam wieder. »Now say hi to our new guest, Anja. You know the drill, leave her alone, let her get comfortable, or I’ll kick your ass!« Anja bedankte sich bei Big D. Dann schaute sie sich neugierig um. »Hey Anja! Und danke Mike«, meldete June sich nach dieser Episode wieder zu Wort und warf den beiden einen Handkuss aus ihrer freien Hand zu. Big D hieß wohl tatsächlich Mike. Was es mit dem klischeehaften Spitznamen auf sich hatte, sollte ich später erfahren.

»Aber nun zu dir«, sagte June zu Meike, die sie mit der anderen Hand immer noch mit festem Griff im Haar hielt. June stand von der Bank auf und stellte sich neben Meike. »Wir drehen jetzt mal eine Runde und du erzählst meinen Gästen, was du so alles mit dir machen lässt und was nicht, Fickschwein.« Meike nickte ihr zu. Dann schaute sie endlich zu mir rüber. Ihre Wangen waren rosig, ihre Augen hatten diesen besonderen Glanz. Der Aufruhr gerade schien sie kein bisschen aus der Stimmung gebracht zu haben. Sie wirkte noch immer völlig entbrannt, entschlossen. Dann folgte sie June auf Knien und verschwand in der Menge. André und auch Maeve schauten mich erschrocken an. »I – I’m sorry«, sagte Maeve. Sie schaute mich schuldbewusst an und dennoch ließ sie einen gewissen Zwiespalt erahnen. Mir wurde schlecht. Schon wieder so ein Albtraum, dachte ich. Doch diesmal war er ganz sicher real. Ich blieb noch eine Weile sitzen, versuchte, gegen die Übelkeit anzukämpfen. Doch es half nichts. »Ich muss mal kurz raus«, sagte ich, stand von meinem Platz auf und machte mich auf den Weg zum Ausgang.

Kurz vor der Tür entdeckte ich Meike, die wenige Meter entfernt neben June auf dem Boden kniete. June hielt sie noch immer an den nach zwei Wochen Campingurlaub fettigen Haaren fest. Sie waren in ein Gespräch mit einem älteren Paar vertieft. Ich beobachtete die Szene einen Moment. Meike schaute zu den beiden hoch. Mich bemerkte sie nicht, schien mich auch nicht zu vermissen. Sie kniete in selbstbewusster Pose, präsentierte ihren Hintern und ihre Brüste. Ihre Brustwarzen stachen durch den Stoff ihres einige Tage getragenen Blumenkleids. Sie sah so aufgeregt und euphorisch aus. Mit der einen Hand streichelte sie zaghaft die Oberschenkelinnenseite der Frau unter dem knielangen Kleid. Mit der anderen Hand massierte sie die Beule, die sich in der Hose des Mannes abzeichnete.

Wenn ich jetzt die Kneipe verlassen und ein drittes Mal flüchten würde, dann würde das das Ende unserer Beziehung bedeuten, da war ich mir sicher. Ich schloss die Augen und schluckte einmal fest. Dann drehte ich mich um, ging durch das Gedränge zurück, rechts am Tresen vorbei und direkt zur Toilette. Ein Blick in den Spiegel bestätigte, dass ich so aussah wie ich mich fühlte. Bleich, Augenringe, fettiges, zerzaustes Haar. Eine Vogelscheuche. Kurz fürchtete ich, mich übergeben zu müssen. Also stürmte ich in eine der Kabinen und kniete mich vor die Schüssel, doch es kam nichts. Ich schloss ich die Tür und setzte mich auf den Klodeckel, hatte nicht mal mehr die Kraft, die Tür zu verriegeln. Vor dem, was sich gerade draußen in der Kneipe abzuspielen begann, hatte ich hier aber auch ziemlich sicher meine Ruhe. Der Verzweiflung nahe vergrub ich, die Ellbogen auf den Oberschenkeln aufgestützt, das Gesicht in meinen Händen und begann zu heulen.

*

Irgendwann, ich weiß nicht, wie lange ich hier schon gesessen und geheult hatte, hörte ich Schritte und laute Gespräche von draußen. Ich schrak auf. Dann wurde die Tür zum Toilettenraum geöffnet. Mehrere Personen, den Stimmen nach Frauen und Männer, drängten in den Raum. Obwohl mich hier niemand sehen konnte, wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht. Vorsichtig lehnte ich mich mit dem Rücken an den Spülkasten, hob die Beine an und stellte die Fersen auf dem Klodeckel ab. Dann hörte ich Junes Stimme: »Wenn du es in den Arsch besorgt bekommen willst, dann muss der sauber sein. Das weißt du doch, Fickschwein!«

Ich fasste es nicht. Statt besser wurde gerade alles nur noch schlimmer. Es klingt verrückt, aber ich hatte mir die Toilette hier als Safespace ausgewählt um der sich entwickelnden Situation draußen in der Kneipe zu entgehen. In der Hoffnung, mich hier sammeln zu können. Und jetzt schien sich das ruchlose Geschehen ausgerechnet hierhin zu verlagern. Der Verzweiflung nahe hielt ich die Luft an. Ich wollte hier auf keinen Fall entdeckt werden, rang mit mir, versuchte, mich auf dem Toilettensitz nach vorne zu beugen, um die Tür möglichst geräuschlos zu verriegeln. Jedoch schaffte ich es nicht.

»Du willst doch in den Arsch gefickt werden, oder etwa nicht?«, fragte June und lachte.

»Ja«, hörte ich Meike kleinlaut antworten.

»Was genau? Kannst du Fickschwein, vielleicht etwas lauter grunzen?«, fragte June streng.

»Ich will auch in den Arsch gefickt werden!«, sprach Meike lauter. Sie klang deutlich erregt.

»Auch?«, fragte June lachend. »Hört, hört!«, rief sie. »Aber du musst da schon etwas genauer sein«, reizte sie Meike weiter.

»Ich – ich will überall – überall gefickt werden«, winselte Meike.

»Oha, das ist aber interessant«, lachte June. »Erzähl uns mehr!«

»Bitte – bitte fickt mich einfach wie ihr wollt – in den Arsch, ins Maul, in die Fotze – aber vor allem in den Arsch.«, keuchte Meike. »Ich bin seit Tagen dauergeil und meine – meine Freundin lässt mich nicht mehr ran«, winselte sie.

Ihre Worte trafen mich ins Mark und ich zuckte zusammen. Der Spülkasten hinter mir klapperte. Tränen liefen mir über die Wangen. Sofort hielt ich die Luft an. Ich hatte sie nicht ran gelassen? Das entsprach so gar nicht der Wahrheit! Oder entsprach es einfach nur nicht meiner Wahrnehmung? Genau genommen hatten wir uns gegenseitig nicht ran gelassen. Zwei Wochen hatten wir nur für uns gehabt, hätten uns gegenseitig völlig ungestört die Seele aus dem Leib vögeln können, aber nein. Alles nur wegen ihrer blöden Schnapsidee für dieses Spiel! Einmal hatte sie mich beinahe, doch dann konnte ich das Glück auf meine Seite ziehen. Eigentlich hätte ich in diesem Moment gewinnen müssen. Aber daraus wurde nichts. Am Ende war doch ich es gewesen, die schwach geworden war, aber dann kam diese Rotte kleiner Wildschweine und wir mussten flüchten.

»Hahaha«, lachte June, »hab doch gleich gesehen, dass du es bitter nötig hast. Und riechen konnte man es natürlich auch!«, sagte sie laut. »Dann mal ab auf die Knie und Kopf auf den Boden! Zieh dein Kleid hoch und zeig uns dein Arschloch!« Meike seufzte geil. Kurz darauf ging ein Raunen durch die Menge. »Haare fettig, stinkst nach Schweiß, Fotze unrasiert, passt doch perfekt in die Kneipe!«, lachte June.

»Kiek ma wie nass die is«, rief irgendwer.

Ich wusste genau, was nun kommen würde. Und ich würde es hier in der Kabine miterleben müssen. Ein weiterer Fluchtversuch war jetzt völlig ausgeschlossen. Ich konnte hören, wie sich jemand an einem der Waschbecken zu Schaffen machte. Wahrscheinlich füllte June gerade einen Einlaufbeutel. Irgendwann wurde das Wasser abgedreht und ich hörte Schritte.

»Denke mal für den kleinen Stutzen hier braucht dein Arschloch kein Gleitmittel«, vermutete June.

»Nein, danke«, hörte ich Meike. Dann seufzte sie erregt. »Uhhh, ist das kalt«, rief sie überrascht.

»Keine Sorge, Fickschwein. Hier gibt es heute genug Schwänze, Dildos, Finger und Fäuste um deinen Arsch zum Glühen zu bringen«, lachte June. »Vielleicht steckt dir sogar jemand den Fuß rein!«

Meikes lustvolles Stöhnen machte es für mich noch unerträglicher. Uns trennten zwar nur wenige Schritte, aber trotzdem hatte ich sie alleine gelassen. Eigentlich sollte ich jetzt an ihrer Seite sein. Sie sollte wissen, dass ich bei ihr war. Stattdessen war ich schon wieder abgehauen und musste in dieser verrückten Situation gerade miterleben, wie June ihr mit Zuschauern den Einlauf in Vorbereitung auf ihre Session draußen in der Kneipe verpasste. Und ich bildete mir ein, sie inzwischen gut genug zu kennen um zu erkennen, dass sie hier auch ohne mich gerade voll auf ihre Kosten kam. Für einige Augenblicke war nur unverständliches Gemurmel zu hören. »Gott – ist das – geil …«, stammelte Meike dann mit bebender Stimme, »… so – so voll.«

»Geschafft, ich zieh den Schlauch jetzt raus. Halt bloß dicht!«, sagte June. Meike reagierte mit einem geilen Seufzen. »Und jetzt hoch mit dir, Fickschwein«, fuhr June fort. »Rein da!«

Panik stieg in mir auf. Sie schien unmittelbar in der Nähe meiner Kabine zu sein. Einerseits hatte ich unglaubliche Angst, dass sie mich hier entdecken würde, andererseits hätte dieses miese Versteckspiel damit ein Ende gehabt. Dann hörte ich die Tür neben meiner Kabine leise quietschen.

»Klapp die Brille hoch und hock’ dich auf die Schüssel.«, sagte June. Ein Klappern verriet, dass Meike die Brille nach oben geklappt hatte. »Na, na, na! Gesicht zu uns!« Meike quittierte das mit einem Keuchen. »Gut so! Zieh das schmutzige Kleid hoch. Zeig uns deine Titten.« Meike seufzte erregt und ich hörte den Stoff ihres Kleids leise rascheln. »Guckt euch die Euter dieser Sau an.« Meike seufzte erregt. »Jetzt spreiz die Beine. Wir wollen die haarige Fotze sehen – gut so. Und jetzt besorg’s dir! Das Zeug bleibt in deinen Eingeweiden bis du kommst! Und pass bloß auf! Wenn auch nur ein Tropfen daneben geht, wisch’ ich die Sauerei mit deinen Haaren auf! Hast – du – mich – verstanden!?«

»Oh Gott!«, wimmerte Meike.

»Ob – du – mich – verstanden – hast – hab – ich - gefragt!«, setzte June nach.

»Ja, ich hab verstanden«, antwortete Meike gepresst. Dann hörte ich auch schon das untrügliche Schmatzen ihrer Finger in ihrem nassen Loch. Ihr geiles Stöhnen ging in ein Jammern über. Kurz darauf schrie sie spitz auf. Ihr Körper stieß hörbar gegen die Klobrille, den Klodeckel und den Spülkasten. Der Schrei verstummte und da begann es auch schon lautstark in die Schüssel zu plätschern.

»Machst deinem Namen alle Ehre, Fickschwein«, meldete June sich mit verächtlichem Tonfall zu Wort, nachdem Meike sich vollständig entleert hatte. »Und jetzt mach dich sauber und dann raus aus dem Scheißhaus mit dir!«

Klopapier wurde abgerollt. Leise wimmernd wischte Meike sich sauber. Dann spülte sie. »Runter auf die Knie, Fickschwein! Was denkst du, wer du bist?«, rief June. Meike stöhnte auf, dann hörte ich das leise Klatschen ihrer Knie auf den gefliesten Boden des Toilettenraums.

»Dann kann’s ja endlich richtig losgehen. Bist du bereit?«, fragte June.

»Ich … «, sagte Meike und ihre Stimme brach weg. »Ich bin bereit«, erklärte sie nach einem Augenblick heiser aber entschlossen.

»Na dann, let’s get the party started!«, sagte June und die Gruppe bewegte sich langsam aus dem Toilettenraum heraus. »Hier kommen drei gierige Ficklöcher, die gestopft werden wollen«, hörte ich June noch rufen, bevor die Tür ins Schloss fiel. Dann war Ruhe, während der Geräuschpegel draußen deutlich anstieg. Ein unangenehmer Geruch breitete sich aus. Ich wartete noch eine Weile hier in meiner Kabine. Versuchte zu verarbeiten, was gerade geschehen war. Innerhalb von ein paar Sekunden hatte sie sich hier auf dem Klo vor all den Leuten zum Orgasmus gewichst, nachdem June ihr einen Einlauf verpasst hatte. Ich sammelte meine Kräfte um das zu überstehen, was noch folgen sollte. Auch wenn ich June vertraute. Es schockierte mich, dass Meike sich so völlig unverhofft in diese Situation hatte bringen lassen. Gleichzeitig wurde mir klar, dass ich sie nicht länger alleine lassen durfte. Doch vorher musste ich mich noch etwas in Ordnung bringen. Ich fasste meinen Pferdeschwanz neu, ging zum Waschbecken und wusch mir das Gesicht.

*

Als ich die Toilette verlassen hatte, schaute ich mich um. Vielleicht 50 Personen verteilten sich an der Theke, an den Tischen und im Innenraum der Kneipe. Erstaunlicherweise hatte sich das dichte Gedränge von vorhin etwas aufgelöst. Scheinbar hatte Big D aufgeräumt. Manche waren wohl auch freiwillig gegangen. Dann erblickte ich June und Meike bei den Tischen an der Außenwand der Kneipe. Durch die Fenster konnte man im spärlichen Licht der Straßenlaternen die vor der Kneipe geparkten Autos erkennen. June stand dort wenige Schritte von unserem runden Tisch entfernt in der Ecke. Meike kniete neben ihr auf dem Boden. Bei ihnen stand das Paar, mit dem sie gesprochen hatten, als ich vorhin drauf und dran gewesen war, die Kneipe zu verlassen. Die beiden waren vielleicht Mitte 60. Der Kleidung, dem Schmuck, ihrem gesamten Äußeren nach zu urteilen, hätten sie eher auf den Wiener Opernball oder vielleicht sogar auf einen Empfang auf Schloss Windsor gepasst, aber sicher nicht hier in diesen Laden. Trotzdem schienen sie großes Interesse an Meike zu haben, die da nach zwei Wochen Katzenwäsche mit fettigen Haaren in ihrem mehrere Tage getragenen Sommerkleid vor ihnen auf dem Boden kniete und zu ihnen auf schaute.

»So now you know the rules for tonights public session«, sagte June laut und deutlich. Sie hatte offenbar gerade die Regeln erklärt. »Once again for the simple minded: Green thing on hand: Creampie yes! Red thing on hand: Creampie no! Use a condom! And get a valid test for next time because this swine loves cum more than anything! Am I right, fuckpig?«, fragte June und schaute zu Meike herab.

»Yes«, antwortete sie zaghaft und schaute beschämt zu Boden.

»Louder!«, rief June. »And look at me when I’m talking to you!«

Zögerlich schaute Meike zu June auf. »Yes, I love cum more than anything«, sagte sie nun lauter. Ihre Wangen nahmen Farbe an. »On my skin, in my holes, and I love to swallow …«

»Shut up and save your breath. You will need it!«, unterbrach June sie barsch. Meike zuckte zusammen und senkte ihren Blick wieder. Dann wendete June sich wieder an die Gäste in der Kneipe. »Now go to James and get your wristbands« Sie wartete einen Moment und schaute sich um. »Wer es noch immer nicht verstanden hat, der kommt zu mir und ich erkläre es persönlich!«

James stand hinter der Theke, um die sich immer mehr Männer und Frauen scharten. Im Moment war er mehr damit beschäftigt, Ausweise gegen eine Liste zu prüfen und rote oder grüne Einlassbändchen um Handgelenke zu legen, als Drinks auszuschenken. Kolja unterstützte ihn dabei.

»Enjoy yourself, Fuckpig. Elizabeth will take care of you for now. To give you a hint, Richard enjoys a good blowjob«, sagte June zu Meike. Dann trat sie ein paar Schritte zurück und gesellte sich zu Maeve, André und den Anderen, die neben dem runden Tisch in der Ecke standen und die Szene beobachteten.

Spätestens jetzt war es sonnenklar. Meike sollte an diesem Abend hier in der Kneipe ihre Taufe erleben. Noch mehr als diese Erkenntnis beunruhigte mich die innere Leere, die ich plötzlich empfand, die sich in mir ausbreitete und mich von innen zu verschlingen drohte. Zuerst hoffte ich, dass das auf den großen Schreck oder vielleicht sogar Schock zurückzuführen war, den ich gerade erlitten hatte, und dass dieser Spuk so schnell ein Ende haben würde wie er gekommen war. Doch kurz darauf war selbst diese Hoffnung zu einer bloßen, emotionslosen Erwartung verblasst. So oder so, es war mir einerlei. Um wenigstens einen etwas besseren Blick zu bekommen, schlich ich mich durch die Menge näher heran und blieb weit genug von unserem Tisch entfernt stehen, um nicht in direkten Kontakt mit June, Maeve oder André zu kommen.

Meike schaute zu dem außergewöhnlichen Paar hoch. Zaghaft legte sie eine Hand auf Richards Oberschenkel und blickte Elizabeth fragend an. Die reagierte mit einem vornehmen Nicken. Ein unsicheres Lächeln blitzte auf Meikes Gesicht auf. Sie wirkte den beiden gegenüber geradezu ehrfürchtig. Dann rutschte sie auf Knien direkt vor Richard. Sie öffnete mit beiden Händen seinen Gürtel, den Knopf und danach den Reißverschluss seiner Hose. Sie ging dabei besonders vorsichtig vor, als hätte sie Angst, etwas kaputt zu machen. Langsam packte sie Richards Schwanz aus.

Meike schaute zu ihm auf und begann, ihn sanft zu wichsen. Mit der anderen Hand schob sie den Slip weiter nach unten und holte auch den blank rasierten Hodensack hervor. Sie wurde jetzt mutiger, setzte ihre Zunge ein und leckte seinen Sack. Kurz darauf war einer seiner beiden Hoden in ihrem Mund verschwunden. Ihre Wangen legten sich nach innen, als sie genüsslich daran lutschte und dabei seinen Schwanz an ihrem Gesicht rieb. Elizabeth wechselte einen Blick mit Richard, den Meike gerade verwöhnte, dann hockte sie sich hinter sie und begann, ihr einen Zopf zu flechten.

Mit Zeigefinger und Daumen der rechten Hand wichste Meike Richards Eichelkranz durch die Vorhaut. Schmatzend ließ sie den Hoden aus ihrem Mund flutschen und begann, seinen Sack mit der anderen Hand zu massieren. Mit der vollen Zunge leckte sie von der Wurzel bis zur Spitze die Unterseite seines Schwanzes entlang, umkreiste die Eichel, zog die Vorhaut behutsam zurück. Dann stülpte sie ihre Lippen über die Spitze und begann, ihn zu blasen. Links und rechts von ihr stellten sich zwei Männer an und packten ihre Schwänze aus, die Meike sofort mit beiden Händen bediente. Mit langsamen Kopfbewegungen lutschte sie währenddessen schlürfend an Richards Schwanz.

Eigentlich hätte ich jetzt wieder diesen besonderen Zwiespalt zwischen Eifersucht und Erregung erwartet. Nach Meikes erster Session im Club hatte ich gehofft, ihn überwunden zu haben. Und scheinbar hatte ich das auch. Doch nicht so, wie ich es mir damals gewünscht hatte. Ich fühlte nichts. Was ging nur mit mir vor? Lag es daran, dass sich das gerade so plötzlich entwickelt hatte? Oder daran, dass sie mich schlicht nicht einbezogen hatte? Ja, ich fühlte mich ausgeschlossen. Aber da war noc

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Kommentare


Mr Zebra
(AutorIn)
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 23
Mr Zebra
schrieb am 18.08.2024:
»Großen Dank an Goldmund fürs Einlesen der vielen tausend Worte und für die gute Bewertung. Und danke euch fürs Lesen. Bewertet und lasst einen Kommentar da oder meldet euch über den Autorenkontakt. Es ist der Lohn der Autorinnen und Autoren.

Die Geschichte von Meike und Susann ist noch nicht zu Ende erzählt.

***

@cicero98: Vielen Dank für dein treues Kommentieren, das Lob und die Anregungen. Teil 9, der als Übergang eine etwas andere Richtung einschlägt, ist schon eingereicht. Bis zur Veröffentlichung wird es aber sicher noch einige Wochen dauern. Mal sehen, wie es danach weitergeht.

@big1lilly: Danke für dein Feedback. Teil 9 ist ja bereits eingereicht. In den noch folgenden Teilen werde ich die englischen Dialogzeilen reduzieren.«

cicero98
dabei seit: Sep '03
Kommentare: 17
schrieb am 27.08.2024:
»Die Fortsetzung von Susann gefällt mir sehr gut. Meine Einschätzung hat sich nicht geändert. Ich bewundere den Autor, wie er die Gefühlslage von Susann schildert und wie die beiden Frauen ihre Beziehung in diesem Teil noch weiter vertieft haben. Sie sind auf dem Weg zur höchsten Form der Liebe. Obwohl es manchmal sehr hart ist, seine grosse Liebe bei hemmungslosem Sex zu beobachten und zu merken, dass man in diesem Moment für die andere Person gar nicht existiert und sie einem nicht einmal wahrnimmt, weil die eigene Lust jeglichen Gedanken an die Partnerin auffrisst. Das ist einfach herrlich geschildert. Herzlichen Dank an Mister Zebra. Geht es weiter? Ich hoffe ja. Die Vorlagen für neue Ideen sind in diesem Teil drin. Die Fotografin Anja wartet nur darauf in die Spiele mit einbezogen zu werden. Susann und Meike haben nun auch den Gleichstand erreicht und können es sich sicher bald auch vorstellen, gemeinsam eine solche Session zu erleben und damit ihre Liebe noch ein klein wenig zu vertiefen und zu festigen. Oder dass die eine die andere aktiv den Perversionen zuführt und sie "zwingt" Dinge zu tun und zu erleben, wozu sie noch einen Schubser braucht. Da gäbe es sicher noch viele Ideen.
Auf jeden Fall: Vielen Dank an den Autor für diese grossartige Geschichte. Ich hoffe, du findest Ideen, Zeit und Lust daran weiter zu arbeiten.«

big1lilly
dabei seit: Dez '03
Kommentare: 33
schrieb am 04.09.2024:
»Tolle Geschichte gut geschrieben und fast gut zulesen, lass einfach deine englischen Sätze weg, die machen das leider nicht ganz so gut zu lesen ....«



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