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Lesungen: 1089 | Bewertung: 7.39 | Kategorie: Soft Stories | veröffentlicht: 25.01.2008

The Road To The Championship -9-

von

Das erste richtige Training nach dem Turnier mit allen Spielern stand an. Wie sonst ging es während dem Einfahren laut zu und her, Sylvain und ich witzelten, während wir uns einige Pässe zuschoben. Jeanne war noch nicht in der Halle.


Natürlich war das Thema das vorletzte Wochenende, unser Auftritt am internationalen Turnier. Bastian machte einige Bemerkungen, warum wir die Scheiss Silver Tigers nicht geschlagen hatten, fuhr dann aber sofort wieder davon.


Auch wenn Sylvain und ich es nicht mit den gleichen Worten ausgedrückt hätten, stimmte der Sinn von Bastians Bemerkungen. Warum hatte es nicht gereicht? Selbst gegen die zweite Silver-Tigers-Mannschaft hatte es im entscheidenden Spiel nicht gereicht.


„Wir müssen wohl bis zur Videoanalyse warten“, meinte Sylvain. „Sicher werden uns dann die Augen geöffnet.“


Dem stimmte ich zu. „Dumm ist nur, haben wir nicht genügend Turniere um im Rhythmus zu bleiben. Für dieses Jahr ist wohl schon wieder Schluss, der nächste Ernstkampf ist wohl erst wieder die Meisterschaft im Juni.“


Sylvain seufzte. „Das ist das Problem. Wir müssten immer wieder Turniere haben um auf dem hohen Level zu bleiben. Es ist schwierig, die allerbeste Leistung abzurufen, wenn man nur drei Turniere im Jahr hat.“


„Ich frage mich, wo Jeanne bleibt“, sagte ich. „Normalerweise ist sie immer als erste da.“


„Vielleicht möchte sie dir aus dem Weg gehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Wochenende sie mehr verletzt hat als angenommen. Immerhin hat sie dich und Angelina sehen müssen.“


Ich wollte etwas darauf sagen, da hörte ich die Stimme unserer Trainerin. Das war das Signal um zusammenzukommen.


„Hallo zusammen, schön seid ihr wieder alle gekommen. Diejenigen, die wegen der Berufsschule Ferien hatten, haben sie hoffentlich genutzt um sich zu erholen. Das soll jetzt aber nicht das Thema sein.“ Die Tür ging auf und Jeanne rollte herein. Sie hatte den Blick nicht gesenkt, sondern schaute mich an und lächelte. Sie lächelte! Danke, Gott! Was war es für eine Erleichterung für mich, sie so zu sehen.


„Erst eine Turniermitteilung. Die Middleland Wheelers veranstalten am elften November eines und laden uns auch ein. Wer ist dabei?“ Die Mehrheit meldete sich, einige waren noch unsicher, meinten aber, mit ihnen sei fast sicher zu rechnen. „Wir treten also mit beiden Mannschaften an.


Zurück zum Internationalen. Die genaue Besprechung des Turniers möchte ich mir für die Videoanalyse aufsparen. Doch möchte ich niemanden daran hindern, seine Meinung kund zu tun.“


Eine kurze Zeit war es still, dann meldete sich Sylvain. „Ich habe festgestellt, dass wir Höhen und Tiefen hatten. Gegen die ausländischen Teams haben wir gut ausgesehen, dann sind wir übermütig geworden und dachten, die Tigers nehmen wir mit links.“


Irene nickte. „Du bringst es auf den Punkt. Zwar habe ich die andere Mannschaft betreut, einige Spiele von euch habe ich aber auch mit einem Auge beobachtet. An der Konstanz müssen wir noch arbeiten.“


„Die Arschlöcher von den Silver Tigers müssen wir nächstes Mal besiegen“, sagte Bastian. Wieder einmal eine für ihn typische Bemerkung. Er erntete verständnislose Blicke, ich wagte sogar ihm etwas zu sagen:


„Zügle deine Zunge. Wir brauchen die Silver Tigers, denn ohne Konkurrenz können wir uns nicht verbessern.“ Er murmelte darauf etwas, das niemand genauer hören wollte.


Irene übernahm wieder das Wort. „Auf etwas möchte ich dennoch zu sprechen kommen. Nationalmannschaft.“ Ich hörte einige Spieler nach Luft schnappen, selbst ich hatte vergessen, dass die Nati auch noch ein Thema war. Hitze schoss durch meinen Körper und ich spürte mein Herz hart schlagen.


„Während dem Abschlussabend sind wir Trainer zusammen gesessen und haben beraten. Es hat länger gedauert als erwartet, denn es gibt viele gute Spieler. Wir haben eine Liste erstellt. Natürlich ist sie erst provisorisch.“ Sie legte eine derart lange Pause ein, dass wir dachten, sie würde gar nicht weiter sprechen. Schliesslich kramte sie einen Zettel aus der Hosentasche. „Natürlich ist die Auswahl noch nicht fix, es kommen ja noch Turniere und …“ Sie druckste sich. Klar, es war für jeden, der nicht auf der Liste stand, eine grosse Enttäuschung und scheinbar konnte es Irene kaum über sich bringen, die Namen zu sagen. „Von den Festschlägern haben wir niemanden. Einerseits weil wir auf dieser Position zu langsame Rollstühle haben, andererseits, weil wir anders spielen.“ Damit war der eine Teil aufgelöst. Ich hoffte für unsere Festschlägerspieler, dass der eine oder andere auch noch berücksichtigt würde.


Für mich kam jetzt der wirklich interessante Teil. Ich war nervös wie vor … Ja, wie vor was? Um ehrlich zu sein war ich noch nie derart nervös gewesen. Vielleicht wäre ich es im Meisterschaftsfinale beim Stand von 1:0 für die Silver Tigers, die letzte Minute wäre beinahe abgelaufen, als es einen Penalty für uns gibt und ich der Schütze wäre.


„Von uns befinden sich zurzeit drei Spieler in der Nati. Eben, das ist noch nicht endgültig. Es sind dies: Jerina.“ Ich nickte. Damit war zu rechnen gewesen. Eine unglaubliche Kämpferin mit ausgeprägtem Torriecher. „Auch noch dabei ist Sylvain.“ Auch klar. Jetzt müsste ich kommen. Ich hatte einen schnellen Rolli und mit Sylvain harmonierte ich hervorragend. Jeanne würde wohl nicht dabei sein, dazu war sie defensiv noch zu schwach. „Der dritte Spieler ist Robin.“


Robin? Robin!? Und ich? So schlecht war ich doch nicht. Ich gab immer hundert Prozent und … Für mich brach eine Welt zusammen. Die Nationalmannschaft ist das grosse Ziel. Mein grosses Ziel. Weg. Ich hatte also wirklich schlecht gespielt.

Das Training ging an mir vorüber. Irenes Anweisungen bekam ich nur zur Hälfte mit, ich glaube, derart im Schilf bin ich noch nie gestanden. Während dem Trainingsspiel liess ich mich nach wenigen Minuten auswechseln. Es hatte keinen Sinn.


Was mir auffielen, waren die mitleidigen Blicke Jeannes. Ihre Stirn war gerunzelt und das Mädchen sah aus, als beginne es nächstens zu weinen. Ich wollte mit niemandem reden. Als das Training fertig war, schickte ich Sylvain weg, der sich zu mir gesellen wollte. Jeanne war die einzige Person, die ich duldete. Und später Angelina, sie kam mich baden. Wenigstens noch etwas hatte der Tag parat.


Jeanne half mir die Jacke anzuziehen. Sie war fürsorglich wie eh und je, als sei nie etwas gewesen. „Geh nach Hause, denk an etwas anderes. Kommt Angelina heute noch zu dir?“ Ich nickte schwach. „Dann verbringe einige schöne Augenblicke mit ihr.“


Kopfhörer aufgesetzt und Musik laut aufgedreht, es lief die neue Scheibe von Trivium. Genau die richtige Musik um die Konsternierung abzulegen. In der Stadt holte ich im McDonald’s das für Mittwochabend übliche Abendessen.


Im Tram erwachte ich langsam. Plötzlich fühlte ich Zorn. Es war einfach falsch, bewerteten die Trainer mich nur anhand dieses Turniers. Ja, es war nicht sehr gut gelaufen, aber ich bringe meine Leistung sonst immer. Klar, körperlich sind mir andere überlegen, das mache ich aber wett mit Entschlossenheit und gutem Stellungsspiel. Was wäre Sylvain nur ohne mich? Er sagt ja selber, ich sei der beste Passgeber, den er kennt.


Mich beschlich das Gefühl, Irene hat sich nicht eingesetzt für mich. Sie hätte sich stark machen müssen für mich, sie kannte ja meine Qualitäten. Kannte sie sie wirklich?


Als ich an der Endstation aussteigen musste, war ich noch nicht fertig, Irene zu verfluchen, warum sie sich nicht für mich stark gemacht hatte. Eine Trainerin muss doch sehen, dass die besten Kräfte ins Nationalteam kommen müssen.


Angelina erwartete mich zu Hause bereits. Kaum war die Tür offen und ich eingetreten, umschlang sie mich und drückte ihre Lippen auf meine. Darauf hatte ich jetzt aber keinen Bock.


„Lass mich, zieh mir die Jacke aus.“


Sie stand aufrecht hin und sah mich an. „Was ist los?“


„Ziehst du mir jetzt die Jacke aus, Herrgottnochmal.“ Ich hatte wirklich besseres zu tun als sie zwei Mal zu bitten die Jacke auszuziehen. Auf dem Weg ins Wohnzimmer steckte Markus den Kopf aus dem PC-Zimmer, als ihn mein Blick traf, zog er ihn schnell zurück.


Angelina holte Geschirr und Besteck, aus dem Kühlschrank nahm sie ein Red Bull und Ketchup.


„Jetzt erzähl mal, was passiert ist.“


„Da gibt’s nichts zu erzählen, verdammt! Ich bin nicht berücksichtigt für die Nationalmannschaft, na und? Kratzt ja niemanden!“ Angelinas Fragerei ging mir auf den Sack.


Die Burger verdrückte ich ohne ein Wort zu sagen. Sie wusste nun was los war, was hätte sie noch weiter nachhaken wollen. Zu ihrem Glück blieb sie still.


Auch den Transfer auf die Toilette machte sie schweigend und allmählich verrauchte der Zorn. Er hinterliess eine gewaltige Leere, die jeden Gedanken in sich zog. Trotz der Wärme im Badzimmer fröstelte ich und ich war froh, als ich ins heisse Wasser eintauchen konnte.


„Vorhin habe ich wohl etwas überreagiert. Das war …“


„Psst, denk nicht zurück, es tut dir nicht gut.“


Wie Recht sie hatte. Die Augen fielen mir regelrecht zu, ich gab mich Angelinas Hand hin, die mich zärtlich wusch. Von meiner Brust ging sie tiefer. Zwischen meine Beine und brachte mich auf völlig andere Gedanken. „Bitte nicht aufhören“, flüsterte ich. Angelina machte es wirklich gut, so gut, dass ich mir noch mehr wünschte. „Ich möchte dich spüren.“


Ich öffnete die Augen und sah, wie sich Angelina am Spitex-Schurz zu schaffen machte. Mit einer Hand zog sie ihn sich über den Kopf und liess ihn anschliessend fallen. Schon zog sie am Gummizug ihrer weissen Arbeitshosen.


So ging es, bis sie nackt war. Die Badzimmertür hatte sie nicht geschlossen. Das Herz aus Schamhaaren schien frisch gestutzt, als Beweis unserer Liebe. Ich musste ein Glückspilz sein, dass sich eine solch hübsche Frau für mich entschieden hatte. So hübsch die Hülle jedoch auch war, der Diamant befand sich im Innern.


Langsam stieg Angelina in die Wanne und liess sich nieder. „Ist das nahe genug so“, fragte sie und rückte noch näher. Sie lächelte und sah glücklich aus. Dass ich sie vorhin derart angeschnauzt hatte, schien sie bereits vergessen zu haben. So trat auch mein schlechtes Gewissen in den Hintergrund. Und falls das noch nicht gereicht hätte, küsste mich mein Schatz in diesem Moment, sodass alle anderen Gedanken verflogen. Angelinas Lippen zogen mich in ihren Bann, derart stark, dass ich beinahe nicht gespürt hätte, wie ihre Hand in mein geheimes Eck verschwand, zu dem nur sie Zutritt hatte.


Ich spürte ihre Haut auf meiner, um uns schwappte das heisse Badwasser. Es war, als kochten wir beide, als wollte die Hitze meine schlechte Laune vertreiben. Das Schicksal traf jedenfalls die richtige Entscheidung und als Angelina ihr Becken hob um mich in sich aufzunehmen war alles perfekt.


Als das Wasser kalt wurde, stiegen wir aus der Badewanne. Angelina machte mich bettfertig, das hiess abtrocknen und Pyjama anziehen. Sie selber blieb nackt.


„Was lachst du?“, fragte sie.


„Ich habe nur daran gedacht, wie ich reagiert hätte, wenn mir jemand vor einigen Wochen gesagt hätte, dass du mich eines Tages nackt pflegst.“


„Manchmal kommt es anders, als man denkt.“


„In diesem Fall nicht nur anders, sondern auch super gut.“ Ich musste einfach grinsen.


„Mich freut es, bist du nicht mehr betrübt. Der glückliche Philip gefällt mir deutlich besser als der wütende.“ Sie ging zur Tür um sie zu schliessen. Was für ein Po, dachte ich mir.


Mir fielen beinahe die Augen zu. Ich bekam noch mit, wie sich

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