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Lesungen: 462 | Bewertung: 6.15 | Kategorie: Soft Stories | veröffentlicht: 27.01.2022

Theorie und Praxis

von

Ein richtig typischer Herrenabend unter alten Kumpels. Vier „olle Kerle“ saßen um einen Tisch herum, hatten schon ordentlich einen im Tee und erzählten von ihren ersten Sexerlebnissen.


In Sachen Sex war ich selbst ein absoluter Spätzünder. Erst mit 29 kam ich das erste Mal so richtig mit einer Frau zusammen, aber darüber will ich hier noch nicht berichten.


Was ich bis dahin von Sex wusste, ging mittels bunter Zeitschriften und irgendwelcher Schmuddel Videos über die standardmäßige Schulaufklärung hinaus. Also zumindest theoretisch kannte ich mich damit bestens aus und ich freute mich darauf, wenn es dann endlich mal zum „äußersten“ kommen sollte.


Meine Kumpels hatten alle schon ihre Geschichten zum Besten gegeben. Nun war ich an der Reihe…

Da gab es diese Situation, an die erinnere ich mich ständig nur mit Gänsehaut im Nacken zurück.

Ich war frische 19 Jahre alt und hatte gerade meine Lehre als Feinmechaniker beim größten Arbeitgeber in unserer Stadt erfolgreich beendet. Der Anlass ist mir nicht mehr bekannt, aber die Firma veranstaltete ein größeres Betriebsfest, zu dem alle Mitarbeiter geladen waren. Unsere Abteilung nahm erstaunlicher Weise geschlossen daran teil.

Es gab ein richtig reichlich aufgetischtes Buffett mit allen nur erdenklichen Leckereien, dazu Getränke aller Art, vor allem Alkohol in Form von Bier, Wein und Sekt.


Ein eigens engagierter DJ sorgte für ordentlich Stimmung auf dem Tanzparkett. Ich hielt mich mit meinem Bierchen immer etwas Abseits und beobachtete das Treiben der „heimlichen“ Pärchen, wie sie sich gegenseitig im Alkoholrausch heiß machten, um dann irgendwann zwischendurch zu verschwinden.


Nach etlichen Minuten kehrten sie dann meist in den Saal zurück, mit einer mehr oder weniger leicht desolaten Kleiderordnung, zum Teil noch etwas außer Atem und überprüfenden Blicken, ob irgendjemand mitbekommen hatte, dass sie für eine schnelle Nummer auf der Toilette oder im Auto waren.

Plötzlich legte mir jemand eine Hand von hinten auf die Schulter. „Willst du dich nicht mit unter das Volk mischen?“ Es war Daggie meine Schichtleiterin.


Daggie war eine gestandene Frau, so wie sie der alte Rubens in Öl malte, fast 40 Jahre alt, hatte zwei Kinder im besten Pubertärem Alter und eine Art und Weise an sich, mit der sie sich immer durchsetzen konnte.


„Och nöö,“ sagte ich „es ist mir alles viel zu laut hier. Außerdem haben wir morgen gleich wieder Frühschicht, ich verschwinde gleich.“

„Freundchen, dass vergiss mal ganz schnell wieder. Du hast da noch was offen und musst deinen bestandenen Facharbeiter mit uns feiern. Da gibt es keine Widerrede.“


Wenn ich auf etwas gar keine Lust hatte, dann war es hier bis zum bitteren Ende auszuharren, mir bei der immer lauter werdenden Stimmung alte Abteilungserlebnisse ins Ohr brüllen zu lassen und vor Frust ein Bier nach dem anderen zu kippen, um zum Schluss nicht zu wissen wie ich nach Hause komme.

„Was hältst du davon, ich habe zu Hause auch was zum Trinken und auch noch etliches Knabberzeug. Wir können zu mir gehen, da ist es ruhiger. Ich frage noch die anderen ob sie mitkommen.“


Daggie nickte zustimmend. Als erstes liefen mir Kurt und Achim über den Weg, zwei alteingesessene Kollegen. Ich fragte beide was sie von der Idee hielten, den Abend etwas ruhiger bei mir ausklingen zu lassen. Sie waren einverstanden.


Ulli, ein wahrer Kumpeltyp unter den Kollegen kam hinzu und auch ihn lud ich ein.


„Wer kommt sonst noch mit?“ fragte er.


„Daggie ist mit dabei.“, entgegnete ich.

Als ob plötzlich jemand bei ihnen ein Schalter umgelegt hatte, verschwand bei allen dreien das Strahlen im Gesicht. Achim legte mir eine Hand auf die Schulter und sagte: „Weißt du, wir machen es ein anderes Mal. Es ist doch schon ziemlich spät und morgen haben wir alle wieder Frühschicht.“


Inzwischen hatte sich Daggie zu uns gesellt. „Na meine Herren, folgen wir der großzügigen Einladung unseres jungen Kollegen?“


Alle drei hoben die Hände und winkten ab, dabei lamentierten sie mit allen möglichen Ausreden und verschwanden.

Toll – und nun?

Daggie schaute mich erwartungsvoll an. Ich zuckte mit den Schultern. „Und was jetzt?“


„Ich nehme deine Einladung selbstverständlich an. Lassen wir den Abend ausklingen.“


Warum weiß ich nicht, aber so ganz fühlte ich mich in meiner Haut nicht wohl.

Es war nicht sehr weit bis zu mir, länger als zehn Minuten liefen wir nicht. Ich schloss die Tür auf und Daggie drängte sich an mir vorbei in die Wohnung.


„Wo ist dein Bad? Ich muss…,“ sie hielt plötzlich inne, schaute immer wieder nach rechts und links und sah mich mit großen Augen an. „Was ist das hier?“


„Das ist meine Wohnung,“ antwortete ich ihr.


Wir standen in meinem kleinen Korridor. Geradezu stand ein großer Aufsatzschrank, der allein fast den halben Raum ausfüllte. Nach links ging es ab zur Küche, darin mit eingebaut eine Toilettenkabine und eine mobile Dusche.


Nach rechts ging es in mein Wohnzimmer – mehr war da nicht. Ich hatte eine fast niedliche kleine Einraumwohnung, integriert auf insgesamt 27 Quadratmetern.

Daggie ging erst einmal auf die Toilette und ich stellte ein paar Getränke und Gläser auf den Tisch. „Hast du denn auch was Schönes an Musik da?“ fragte sie, als sie ins Wohnzimmer kam und schnurstracks auf meine Musikanlage zusteuerte.


„Na da haben wir doch schon was,“ und fingerte eine CD mit flotter Musik aus meinem Rack.


Sie drückte mir die Box in die Hand. „Leg mal auf, ich mixe uns schon mal etwas zum locker werden.

Ich hatte gerade die CD eingelegt und gestartet, da stand sie schon hinter mir mit zwei vollen Gläsern in den Händen.


„Los Kleiner, wir trinken gleich Brüderschaft. Bist ein feiner Kerl, aus dir kann unter meinen Fittichen noch was werden.“


Ich nahm ihr ein Glas ab und sofort hakte sie sich in meinem Arm ein.


„Auf ex Kleiner,“ und setzte an.


Um ihr in nichts nachzustehen setzte ich auch an und nahm mehrere große Schlucke.

Teufel noch eins…, hat das im Hals gebrannt. Mir blieb förmlich die Luft weg.


Ich schielte hinüber zum Tisch um zu ergründen was sie da zurechtgemixt hatte. In meiner Flasche Rum, die vorher noch vollständig verschlossen war, befanden sich nur noch zwei Finger breit über dem Boden.


„Ich habe da mal ein Schluck Cola mit reingemac

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