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Kommentare: 9 | Lesungen: 2328 | Bewertung: 8.85 | Kategorie: Sonstiges | veröffentlicht: 24.08.2009

Verbotene Früchte oder der Apfel der Erkenntnis

von

Liebevoll glitt ihr Blick über die üppige Landschaft, die sanft geschwungenen Hügel, die blumig duftenden Wiesen und die dunklen, schattigen Wälder. Die frische Luft zog sie tief in ihre Lungen, schloss die Augen und ließ das Gefühl in sich wirken. Heimat. Hier sollte sie also leben. Eine sanfte Brise umspielte ihre zarte Haut und ließ ihre schwarzen langen Haare in der Sonne tanzen. Neugierig schritt sie die nähere Umgebung ab, entzückte sich an zarten und bunt gemusterten Schmetterlingen und tanzte mit Rehkitzen durch das satte Grün ringsum. Ihr gefiel was sie sah und sie fühlte tiefe Freude in ihrem Herzen. Abends ließ sie sich nieder wo es ihr gefiel, sprach mit den Eulen, die sich gern in ihrer Nähe niederließen und schmiegte sich zum Schlaf an die kräftigen Leiber der Löwen, die oft ihre Wege kreuzten. So verging die Zeit und sie wanderte umher, eins mit sich und der Natur.

Dann traf sie auf Adam. Überrascht traten die beiden aufeinander zu, umkreisten und begutachteten einander. Sie waren einander ähnlich und so beschritten sie ihre Welt gemeinsam. Nun konnten sie miteinander teilen was sie erlebten und ihr Glück verdoppelte sich. Selbstzufrieden begrüßten sie jeden Tag aufs Neue und schlechte Gefühle waren ihnen fremd. Adam bewunderte seine neue Begleiterin, die so vieles wusste, ihm Tiere und Pflanzen zeigte und wie ihre Kreisläufe zusammen hängten. Er liebte ihren Charme, ihr Mitgefühl und ihr facettenreiches und umfassendes Wesen, selbst wenn er sie nie ganz ergründen konnte, was ihren Reiz noch verstärkte.

Nichts trübte ihr Glück bis Adam Gottes Stimme vernahm: „Sei besser als sie!“ Bedrückt senkte er seinen Blick, wie konnte er so sein wie sie und dann darin auch noch besser? Angst und Zweifel taten sich in ihm breit. Doch etwas anderes als Gott wollen durfte er nicht und so machte er sich daran seinem Gott zu gefallen. Lange sprach er sich Mut zu, dann wandte er die einzige Waffe an, die er hatte. Er nutzte seine Muskelkraft und seinen Glauben der Beste zu sein, denn darin war er besser als sie. Seine Sehnen spannten sich als er auf die Ahnungslose zusprang. Die schöne junge Frau wusste kaum wie ihr geschah, als er sie an den Handgelenken packte und sie zu Boden drückte. Nicht gekannter Schmerz flammte in ihr auf und sie bat Adam doch mit seinem Treiben aufzuhören. Dieser schüttelte jedoch nur unbarmherzig den Kopf. Schließlich handelte er im Namen Gottes, es war recht was er tat und dies teilte er ihr auch mit. Verwundert hob sie den Kopf, Gott hatte nie zur ihr gesprochen, nur die Liebe tat dies. Verwirrt bat die Schöne ihren Begleiter bei Gott noch einmal nachzufragen. Adam nickte, wandte sich ab und hielt Zwiesprache mit seinem Herrn. „Aus Liebe sollst du mir untertan werden.“, so spricht mein Vater, trug er ihr sodann auf. Liebe empfand sie fürwahr, verstehen konnte sie jedoch nicht. Mit durchdringendem Blick suchte sie den an ihr zerrenden Adam Einhalt zu gebieten. Solange bis dieser tatsächlich schluchzend über ihr zusammen brach und seiner Geliebten nicht mehr standhalten konnte, denn ihr Name war Lillith und sie war stark. Tröstend nahm sie ihn in ihre Arme und wiegte ihn in ihrem Schoß. Völlig aufgelöst erzählte er ihr von der Angst vor seinem Gott, denn dieser würde ihm Schlimmes antun, wenn er nicht gehorchen würde. So nahm sie sich liebevoll seiner Sorgen an und ersann eine Möglichkeit für beide.

Nachdem sie eine Zeit lang in sich gekehrt nachgedacht hatte, blickte sie Adam ernst an. „Nur die Liebe leitet mich. Und die Liebe zu mir selbst wird mir helfen Schmerz und Unterwerfung als berauschendes Lustgefühl zu erleben, um mich darüber hinweg zu erheben. Dies tue ich um meinetwillen, nicht jedoch zum Willen deines Gottes.“ Der junge Mann nickte dankbar, sammelte sich und richtete sich auf: „Für dich, Gott, bezwinge ich nun dieses Weib, wie du es verlangtest.“ Fromm und gläubig bückte er sich nach unten und drückte Lillith in den Staub. Seine ganze Kraft legte er in diese Geste, um sie spüren zu lassen, dass sie keine Chance hätte. Wohlwissend um die Macht ihrer Liebe blickte Lillith nach oben und suchte Genuss darin schwach sein zu dürfen. Um seine neue Position zu unterstreichen, legte Adam seinen muskulösen, schweren Körper auf ihren zierlichen Leib. Die junge Frau ächzte auf, als sich sein Körper so gegen sie presste und sein Schenkel zwischen ihre Beine drückte. Zu bemerken wie sich ihr Becken ihm sogar noch entgegen hob, zwang ihn eine härtere Gangart anzuschlagen, denn er wollte ihrer habhaft werden. Grob fasste er in ihr wallendes schwarzes Haar. Er wollte sie nach unten ziehen und tat dies so rücksichtslos, dass es ihr weh tat. Sie aber umschloss das Wehleid mit Liebe und bittersüß träufelte seufzende Wollust in ihren Schoß. Verwirrt versuchte Adam weiter ihr sich und seinen Willen aufzuzwingen. Er riss ihr unwirsch die Kleidung vom Leib, um zu sehen was sich darunter verbarg. Dermaßen in Ihrer Intimität verletzt, schlich sich Scham in das weibliche Wesen und ritzte sich in ihre Seele ein. Wieder begegnete die Frau mit Liebe, nahm die peinliche Scham an als das was sie war. Heisse Erregung war was sie dadurch ernten konnte. Ihr Körper wandt sich nun willig unter seinem. Adam wusste nicht wie er nieder ringen sollte, was sich ihm so lockend entgegen streckte. Ihr nun nackter Oberkörper wurde von zwei aufreizend wippenden Halbkugeln geziert und diese packte er nun, um sie mit seiner rohen Kraft zu erobern. Lillith stöhnte, presste sich an seine Hände und wieder wusste er nicht weiter. Zermürbt ersann er weitere Mittel, um sie sich untertan zu machen. Ihre steifgewordenen Brustwarzen klemmte er sich zwischen die Finger, kniff sie unbarmherzig zusammen und zog seine Geliebte daran in die Stellung in der er sie haben wollte. Er konnte kaum unterscheiden ob sie der Schmerz ihrer lang gezogenen Brüste oder das anschwelende Glühen ihrer Spalte, die sie sich rieb, so wimmern ließ. Als er sie schließlich auf alle Viere dirigiert hatte, wollte er sie wie ein Tier in der Brunftzeit besteigen. Ohne abzuwarten, was sie wohl dazu sagen würde, kniete er sich hinter sie, um sie wie eine läufige Hündin zu nehmen. Als hätte er nie etwas anderes getan fuhr sein Rohr ersteifend aus und war bereit zu funktionieren. Lillith fühlte die Erniedrigung, die ihrer Lage innewohnte und die Liebe mischte ihr daraus einen Trank aus Geilheit und Gier. Ihr Becken zuckte und sie streckte es ihm bedürftig entgegen. Als würde ein klein wenig der Wonne, die Lillith aus sich schöpfen konnte, auch in Adams Glied stecken, vermochte nun auch er immer mehr einen Abglanz ihrer Lust in sich spüren. Völlig schutzlos fiel er dieser Empfindung anheim und drang in Lilliths zarte Spalte ein, getrieben und ungehalten. Er hämmerte in sie als wollte er mit Gewalt ihr dunkles Innerstes zerschmettern. Doch je mehr er seinem Verlangen sie zu beherrschen nachgab, desto mehr verlor er sich in ihr. Die bebende Frau jedoch kniete demütig im Dreck und empfing lustvoll seinen wild stochernden und reibenden Schwanz in ihrer in sich ruhenden Mitte. Ein Meer aus Glückseligkeit umgab sie, geboren aus ihrer Liebe, ihrer Macht, Schmerz und Demütigung. Adam jedoch konnte dem Andrang der Geilheit nichts mehr entgegensetzen, der nur ein Schatten Lilliths Macht war und opferte seinen Lebenssaft in den Altar seiner neuen Liebesgöttin. Dann brach er erneut schluchzend über ihr zusammen. In den letzten Stößen, die Adam gleich Todeszuckungen tat, sammelte das Weib das Meer um sich zu einer einzigen Woge und ließ sie über sich hinwegschwappen.

In diesem Moment der Schwäche brach die Wut Gottes wie ein verheerender Sturm los. Liebe hatte seinen Willen bezwungen und gekränkter Stolz ließ ihn toben. Langsam fing sich Lillith wieder von dem Erlebten und stemmte sich nackt gegen den Orkan. Sie bot Gott die Stirn. Sie verlangte seinen Namen zu wissen und als sie ihn erfuhr, schaute sie Gott von Angesicht zu Angesicht. Es wuchsen ihr anmutige schwarze Flügel und sie war in der Lage, die Grenzen Gottes Machtberei

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Kommentare


katalina
(AutorIn)
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 13
katalina
schrieb am 30.08.2009:
»@andreashave: Ich kann deiner Kritik leider nicht wirklich folgen, vielleicht möchtest du mir mailen und mir nochmal erläutern was du eigentlich genau meinst?

@an alle anderen: Danke fürs Feedback! :)«

nsbmbn
dabei seit: Okt '04
Kommentare: 4
nsbmbn
schrieb am 24.08.2009:
»Eine klasse und wunderschöne Interpretation der Schöpfungsgeschichte!
Sehr schön zu lesen, und mit dem echten Quäntchen Kritik.

Meine Hochachtung«

Adlerswald
dabei seit: Feb '01
Kommentare: 166
Adlerswald
schrieb am 25.08.2009:
»Eine wundervoll lyrische Geschichte über das Paradies und beim Lesen nascht der Leser ebenfalls vom Baum der Erkenntnis. Denn diese Geschichte erzählt nichts anderes, als dass am Anfang der Schöpfung Inzest war. Aber das ist so zart erzählt, dass es Gott sei Dank vom Einleser nicht als Tabubruch bewertet wurde. Das wäre allerdings auch etwas wundersam gewesen, denn es ist nichts anderes, als was in der Bibel steht.

Danke für diese Geschichte, die mit zu den "zartesten Versuchungen zählt, seit es sevac gibt". Daher volle Punktzahl !

@andreashave: Ich teile die Kritik von dir nicht ! Liebe Andrea, du solltest dir bei Gelegenheit die biblische Vorlage zu Gemüte führen, dann erschließt sich für dich diese Geschichte auch inhaltlich. Was stört es eine deutsche Eiche, wenn sich eine Wildsau daran schuppert ! Liebe Andrea, und das ist auch nicht persönlich gemeint, wie du im Kommentar zu dieser Geschichte so schön bemerkt hast.

Liebe Katalina, lasse dich nicht beirren von herabsetzender, fast hätte ich geschrieben "unqualifizierter", Kritik ! Ich bleibe dabei ! Drei mal 10 Punkte !

@Serenity: Lächel - Ich habe den Inzest nicht beanstandet ! Ich habe nur festgestellt, dass es einer ist. Denn was ist es anderes, wenn Adam Eva, seine Tochter mit Lilith als Frau genießt ? Ich meine, da dies in der Bibel, dem Buch aller Bücher steht, sollte man auch in der Anwendung der sevac Regeln nicht päpstlicher als der Papst sein. Und zum guten Glück hast du lieber Serenity, dies auch so gesehen. «

andreashave
dabei seit: Feb '09
Kommentare: 94
andreashava
schrieb am 27.08.2009:
»Hervorragende Sprache, exzellenter Stil.
ABER: Eine Vergewaltigung ist und bleibt eine Vergewaltigung, wenn sie noch so wunderbar in poetischen Worten verbrämt ist. Das schrammt hier nur ganz haarscharf an einem sevac-Regelverstoß vorbei.
Ich habe deine Geschichte dreimal gelesen, war zunächst fasziniert (wie gesagt: Sprache und Stil), dann ratlos (Was will uns die Autorin sagen?) und schließlich verärgert und enttäuscht: Tolle, wunderschöne Verpackung, belangloser Inhalt. Das kannst du ganz sicher besser: Erst eine Geschichte, dann die schönen Worte dazu finden, nicht umgekehrt.
Das wirkt allzu konstruiert, ist Blendwerk, mehr nicht. Zehn Punkte für den Stil, Null für den Inhalt, und "Erotik" als Kriterium hat in dieser Rubrik keinen Wert, da sollte sich aramis für die "Sonstiges" oder "Soft storys" etwas anderes überlegen, denn der blaue Balken zieht solche Geschichten im Voting nur runter.
Deswegen habe ich "Erotik" und "Inhalt" auch nicht bewertet, sondern lediglich den Stil.
Ich würde mir wünschen, liebe Katalina, dass du meine Kritik nicht als "vernichtend" sehen, sondern als Anregung zum Nachdenken über Inhalte auffassen würdest. Dass du hervorragend schreiben kannst, daran besteht nicht der geringste Zweifel.
LG Andrea



«

SvenK
dabei seit: Apr '03
Kommentare: 51
schrieb am 29.08.2009:
»Sehr schöne Geschichte. Wenn die Bibel in der Art geschrieben wäre, dann müsste die Kirche wohl anbauen, denn sonntags wäre es immer gerammelt voll.
Vielleicht könnte man die erotischen Teile etwas mehr ausschmücken und noch weitere Absätze einbauen.
Ansonsten - prima!«

johelm
dabei seit: Apr '04
Kommentare: 66
schrieb am 05.03.2010:
»....na da haben die Einleser wieder mal zu viel versprochen...«

Erpan
dabei seit: Mär '04
Kommentare: 2
schrieb am 16.05.2010:
»Eine schöne Geschichte, die wohl nur von einer Frau geschrieben werden konnte. Und das Beste: Sie ist glaubwürdig und kann sich auf jeden Fall mit der Geschichte in der Bibel messen, wo überdies Lilith nur an einer Stelle erwähnt wird, allerdings nicht als Adams erste Frau, das im Gegensatz zum jüdischen Midrasch.

Natürlich ist Lilith mit Emanzipationsbewegung der 70er Jahre verbunden als Symbol der unabhängigen Frau, die sich nicht dem Mann beugte und dafür von männlichen! Gott bestraft wurde. Und als solche wird sie hier konsequenter Weise auch dargestellt, nur ist für mich dieser emanzipatorische Gedanken ein wenig zu sehr in Vordergrund gestellt worden, zumindest auf die letzten 2 Sätze könnte man verzichten.

Die Diskussion über den Inzest verstehe ich nicht ganz, basiert doch die biblische Menschheitsgeschichte auf eben diesem Inzest, und das nicht nur einmal bei Adam und Eva, sondern den gibt es noch einmal mit Noah, wie auch später mit Lot und seinen Töchtern ? alles gottgefällige Menschen. :D«

Leichtgewicht
dabei seit: Mär '10
Kommentare: 279
Leichtgewicht
schrieb am 24.05.2010:
»Sehr kreativ, schöne Ideen.
Etwas mehr Geschicklickeit mit dem Weißraum hätte der Geschichte gut gestanden.«

schuggy
dabei seit: Mai '09
Kommentare: 6
schrieb am 06.08.2012:
»Ironie verlass mich nie.
Sehr schön umgesetzt.
Triple A+«



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