Bei der angezeigten Geschichte handelt es sich um eine gekürzte Version. Um die ganze erotische Geschichte lesen zu können, musst Du Dich einloggen. Ein Altersnachweis ist nicht erforderlich. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und der Disclaimer von sevac.com. Sevac.com ist für den Inhalt der Geschichte nicht verantwortlich und distanziert sich von selbigem. Das Copyright liegt beim Autor. Jegliche Weiterverbreitung der Geschichte ist, wenn nicht ausdrücklich anders angegeben, untersagt.
Kommentare: 2 | Lesungen: 3076 | Bewertung: 8.56 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 24.08.2020

Verkaufsgespräche unter Männern

von

»Was möchtest du frühstücken?«


»Ich trinke nur einen Kaffee, ich bin viel zu aufgeregt, um etwas zu essen.«


»Aber dein Termin ist erst in drei Stunden, bis dahin kannst du nicht nüchtern bleiben.«


»Kann ich nicht?« Johannes Dombeck legt den Kopf schief, während er seine Frau mit einem leisen Lächeln anschaut. Trotz der Anspannung gelingt es ihm ziemlich gut. Sie zwinkert zurück und tritt näher an den Tisch heran, an den Johannes sich gerade gesetzt hat. Den Stuhl zurückgeschoben, sitzt er auf der Stuhlkante, als wolle er damit unterstreichen, dass ein längerer Aufenthalt hier nicht geplant ist. Stefanie Dombeck streicht ihm liebevoll durch das Haar. Sie beugt sich zu ihm herunter. Ihre zu einem einfachen Knoten zusammengebundenen Haare, aus denen sich einige Strähnen gelöst haben, fallen ihm ins Gesicht. Es scheint sie nicht zu kümmern, stattdessen drückt sie ihm einen Kuss auf die Stirn. Seine Hände finden ihren Hintern, ziehen seine Frau zu sich heran. Er atmet ihren Duft ein. Sie riecht nach Schlaf, ihre Haut ist noch warm. Für einen kurzen Moment, strömt eine tiefe Ruhe durch ihn hindurch, die sich wie Watte auf seine angespannten Nervenenden legt. Wohlwissend, dass das Gefühl nur für ein paar Sekunden anhalten wird, genießt er es mit geschlossenen Augen.


»Du packst das schon, ich bin sicher«, flüstert Stefanie, seinen Kopf an ihren Bauch gezogen, die Hände um seinen Hinterkopf geschlossen. Er streift mit den Händen über ihren Rücken, das lange Shirt in dem sie geschlafen hat, rutscht nach oben. Erst drückt er ihr einen Kuss auf den Bauch, dann schiebt er sie von sich, ohne zu antworten.

Johannes Dombeck ist Vertriebsleiter in einer mittelständischen Metallbaufirma. Am Mittag steht ein Termin mit einem Bauunternehmer an, der sie für ein Großprojekt haben will. Die letzten Vertragsdetails sind noch zu klären. Die Unterschriften für das gemeinsame Projekt in greifbarer Nähe. Das bisher größte in der Firmengeschichte. Wenn alles klappt, war es federführend Johannes, der es an Land gezogen hat. Seine Anspannung ist entsprechend. Es steht viel auf dem Spiel. Nicht nur für die Firma, auch für sich. Johannes Dombeck ist kein ausgesprochener Karrieretyp, aber ein solches Projekt macht sich gut in seiner Vita. Er ist erst vierzig Jahre alt, die Optionen noch weiter aufzusteigen sind vorhanden.

»Ich mache dir ein Müsli, ok?« Die Stimme seiner Frau holt ihn aus seinen kreisenden Gedanken, die sich seit gestern Abend, nachdem er die Firma verlassen hat, immer wieder um dieselben Fragen drehen. Hat er an alles gedacht? Hat er alles richtig durchgerechnet? Wie werden sie die Termine halten können? Die Lieferungen der aufwändig produzierten Metallteile sicherstellen können? Reichen die Maschinen, die Kapazitäten, das Personal?


»Danke, Schatz.« Er weiß, dass sie ihn nicht nüchtern gehen lassen wird. Selbst wenn er verspricht, sich auf dem Weg ins Büro beim Bäcker ein Brötchen zu holen. Solange sie nicht sieht, dass er etwas isst, ist jedes Versprechen wertlos.

Die Stille am Tisch während sie ihren Kaffee trinkt, ist nicht unangenehm. Sie schaut ihm zu, wie er gedankenverloren sein Müsli löffelt. Es kommt nicht allzu häufig vor, dass Johannes so angespannt das Haus verlässt, deshalb lässt Stefanie ihn einfach in Ruhe, leistet ihm einfach nur Gesellschaft.


»Schreib mir, wenn ihr fertig seid«, sagt sie, während sie eine halbe Stunde später an seinem Krawattenknoten zupft. Sie trägt immer noch das lange Schlafshirt, während sie barfuß durch den Flur hinter ihrem Mann her tapst. Er schnappt sich seine Tasche mit den Unterlagen und haucht ihr einen Kuss auf die Wange.


»Bis später. Ich liebe dich.«


»Ich dich auch.« Sie reckt den Daumen nach oben. »Viel Glück.«

Die Stille die das Haus erfasst, nachdem er die Tür hinter sich zugezogen hat, fühlt sich schwer an. Die kribbelnde Anspannung die ihren Mann seit Tagen umgibt, hat längst auch auf Stefanie übergeschlagen. Sie sieht ihm nach, dass er seit Tagen mit anderen Gedanken beschäftigt ist. Die aktuelle Situation ist eine Ausnahmesituation. Ihr Alltag ist sonst eher entspannt. Ein paar Tage Aufregung sind da keine Belastung. Trotzdem ist sie froh, wenn der Tag zu Ende ist. Im Idealfall mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen ist. Die letzten Tage waren nicht nur für Johannes anstrengend. Vieles ist auf der Strecke geblieben. Ein Lächeln legt sich auf Stefanies Lippen. Ja, auch das ist weitgehend auf Eis gelegen.


Ein Gedanke reift in ihrem Kopf. Ein Kribbeln erfasst ihre Kopfhaut. Ihr Lächeln wird zu einem Lachen. Ja, denkt Stefanie Dombeck. Das wäre bestimmt ein passender Abschluss für einen solchen Tag.


Mit einem breiten Grinsen im Gesicht, geht sie unter die Dusche, wo das warme Wasser und der kräftige Brausestrahl auf ihrer Haut nicht gerade dafür sorgen, dass ihre Idee abkühlt. Auch sie wird heute Abend ein passendes Geschenk zum Abschluss des Vertrages bereit haben. Jetzt muss nur noch alles gutgehen.

Stefanie Dombeck arbeitet an drei Tagen in der Woche im Home-Office für ein großes Versicherungsunternehmen. Heute ist einer dieser Tage. Nach der Dusche setzt sie sich an ihren PC, arbeitet ihre Mails ab, erledigt ihre offenen Aufgaben. Es sind meist Telefonate mit Kunden, die sie zu führen hat. Schäden abwickeln, Fragen beantworten, Kunden betreuen. Eine einfache Aufgabe, die keiner großen Anstrengung bedarf. Trotzdem ist sie heute nicht bei der Sache. Ihre Gedanken schweifen immer wieder zu ihrem Mann. Vor ihrem geistigen Auge sitzt er an einem Konferenztisch, umgeben von Männern in grauen Anzügen mit Stirnglatzen, die auf ihn einreden. Er versucht zu beschwichtigen, hebt die Hände wie zur Verteidigung, während er versucht, die auf ihn einprasselnden Stimmen zu besänftigen. In Gedanken leidet sie mit ihm. Wieder und wieder. Die Zeit will einfach nicht schnell genug fortschreiten. Es dauert eine Ewigkeit bis endlich Mittag ist. Der Termin ist für 13 Uhr angesetzt. Eine fiebrige Unruhe hat sie erfasst, die sie nicht stillsitzen lässt. Am liebsten würde sie ihn anrufen, seine Stimme hören, ihm sagen, dass alles klappen wird. Aber sie will auch nicht stören. Wie eine Glucke wirken. Stattdessen macht sie sich Gedanken, wie sie die Überraschung die ihr vor der Dusche in den Sinn gekommen ist, umsetzen kann.

Sie überlegt sich, was Johannes gefallen würde. Worauf er sich freuen würde. Was sie schon lange nicht mehr gemacht haben. Am Ende reift der Gedanke zu einer verrückten Idee, von der sie nicht mehr loskommt. Bis sie nackt vor dem Spiegel in ihrem Schlafzimmer steht, eine kleine Auswahl an erlesenen Kleidern neben sich liegend. Die passenden Schuhe sind wie Hühner auf der Stange daneben aufgereiht.


»Was mache ich hier eigentlich?«, grinst sie ihr Spiegelbild an. Ihre Augen wandern über ihre nackte Haut. Als sie die roten Flecken auf ihren Wangen sieht, muss sie über sich selbst lachen. Ihr Herz schlägt schnell in ihrer Brust. Es sind noch Stunden bis zu dem geplanten Ereignis, aber sie ist schon jetzt so aufgeregt, als stünde es unmittelbar bevor. Wie zur Bestätigung wandern ihre Augen zu der Uhr auf der Kommode.


13:50 Uhr. Dass sie seit einer Minute die Daumen drückt, merkt sie erst als eines der Gelenke an ihren Händen lautstark knackt. Das Handy, das sie schon den ganzen Tag überall mit sich herumträgt, gibt einen Signalton ab. Das Display aktiviert sich. Stefanie beugt sich nach vorne. Auf dem Sperrbildschirm stehen zwei Zeilen:


‚Wir haben sie. Alles unterschrieben. Bin bald da.‘ Ein Herz bildet den Abschluss der kurzen Nachricht, aber für Stefanie reicht sie aus, dass sie den Wackerstein der ihr von den Schultern rutscht, beinahe körperlich spüren kann. Johannes taucht vor ihrem geistigen Auge auf. Lachend. Entspannt. Glücklich.


Wärme strömt durch ihre Glieder, ihre Nacktheit vor dem Spiegel spürt sie kaum. Ihre Nippel stellen sich auf, ohne dass sie es bewusst wahrnimmt. Das Display ihres Smartphones dimmt sich langsam bis zur völligen Dunkelheit herunter. Die kurze Nachricht verblasst. Wir haben sie. ‚Sie‘ steht in diesem Fall für die 345 Spezialteile, die Johannes‘ Firma jetzt für den Bauunternehmer fertigen wird. Ein Auftragsvolumen von knapp 13 Millionen Euro. Vollauslastung von 15 Mann für mehr als ein Jahr. Johannes‘ Stimme flüstert ihr diese Daten in den Kopf. Sie hat sie die letzten Tage immer wieder von ihm gehört. Jetzt hat er es geschafft. Ihr Herz quillt beinahe über vor Stolz. Damit ist eine weitere Entscheidung gefallen. ‚Bin bald da.‘ Stefanies Augen finden ihr Spiegelbild wieder.

Sie weiß nicht genau wie lange sie Zeit hat, aber sie wird fertig sein, wenn Johannes nach Hause kommt.


»Ich bin bereit für dich«, sagt sie lächelnd zu sich selbst, zwinkert sich verschwörerisch zu, ehe sie sich der Kommode zuwendet, in der sie die ganz besondere Wäsche aufbewahrt. Aus den Augenwinkeln sieht sie ihr Spiegelbild aus dem Spiegel huschen. Sie denkt an eine Filmszene. Keine spezielle, ihre Phantasie lässt eine eigene entstehen. Eine Frau, nackt, mit nachlässig geknotetem Haar, wendet sich von ihrem Spiegelbild ab. Die Perspektive bleibt stehen, die Kamera filmt den leeren Spiegel. Bis die Frau völlig verändert wieder auftaucht, als hätte sie sich nur für eine Sekunde nach unten gebeugt, während der sie sich vollkommen verwandelt hat. Bei Stefanie dauert die Verwandlung eine Viertelstunde, aber dafür ist das Ergebnis auch umso beeindruckender.

Wieder steht sie vor dem Spiegel. Dieselbe Perspektive. Aber mit der anderen Stefanie Dombeck. Der Stefanie, die sie die letzten Tage aufgrund der Anspannung wegen des Termins weggesperrt hatte. Jetzt ist sie wieder da. Sie hebt einen Arm, um sich die die rot gefärbte Strähne aus der Stirn zu streichen. Die übrigen, braunen Locken sind hochgesteckt und mit zwei schwarzen Stäben zusammengehalten. Sonst fallen ihre Haare auf die Schultern. Jetzt ist es nur ein feiner Flaum, der ihren Nacken streift. Der Knoten ist aufwändig, ohne streng zu wirken. Locker genug ohne nachlässig zu erscheinen. Ein Friseur mit dem entsprechenden Namen, würde astronomische Summen für die Frisur verlangen, die sie in kaum zehn Minuten arrangiert hat. Den Arm noch an der Schläfe, hebt sie den anderen mit dem breiten, schwarzen Lederband, das sie in der Hand hält. Sie legt es sich um den Hals. Der Verschluss rastet klickend ein. Einen Moment schneidet das enge Leder ihr in die Haut, schnürt ihr scheinbar die Luft ab, aber sie gewöhnt sich schnell daran. Sie hakt einen Finger in die Öse aus mattem Platin, die vorne an dem Band baumelt, um die Öse mittig über das Jugulum zu platzieren. Die Öse ist schwer, sie hat etwas Archaisches an ihrem zierlichen Hals.

Die schmalen, schwarzen Träger ihrer mit Spitze besetzten Brusthebe, stehen in hartem Kontrast zu dem derb wirkenden Leder um ihren Hals. Ihre Brustwarzen ragen keck aus dem transparent genähten Stoff. In ihrem rechten Nippel steckt ein Stift, mit zwei kleinen Kugeln auf beiden Seiten verschraubt. Wie um der Ungerechtigkeit zuvorzukommen, ohne fremde Hilfe hart sein zu müssen, ragt der ungepiercte Nippel noch steifer aus der Brustwarze hervor. Als wolle er auf der Stelle geleckt, gestreichelt, gezwirbelt und gezwickt werden. Aber er muss sich genau wie alle anderen primären und sekundären Geschlechtsorgane noch eine Weile gedulden. Mit den Fingerkuppen greift sie unter den feinen Stoff, rückt ihre Brüste darin zurecht. Kleine, feste Brüste, die eigentlich keine Unterstützung bräuchten. Aber Johannes steht auf dieses edle, kleine schwarze Stück Stoff. Für das was sie vor hat, ist einfaches nackt sein nicht die richtige Wahl. Wie selbstverständlich gleiten die Finger an den Seiten entlang nach unten, finden die Träger des weit ausgeschnittenen Höschens, das sie sich auf der Hüfte ausrichtet. Die Träger sind schmal, sie sitzen hoch auf dem Hüftknochen. Stefanie kann sich solche Wäsche leisten. Nicht nur finanziell. Auch optisch.

In ihrem 37 Jahre alten Körper stecken mehr als zwanzig harte Yoga und Pilates Jahre. Dazu unzählige Kilometer in Laufschuhen. Das Ergebnis gleitet unter ihren Fingerspitzen dahin. Ein flacher, straffer Bauch, ohne erkennbare Falten. Im Gegenteil. Sie ist sehnig geworden, seit sie im Home-Office arbeitet. Hat das Programm am Morgen ausgedehnt. Mitunter treibt sie ihren Sport sogar während der Arbeit. Wer sieht schon, ob sie am Schreibtisch sitzend, oder im Lotussitz auf der Yogamatte telefoniert.


Die langen, von den hoch ausgeschnittenen Trägern des String-Tangas optisch verlängerten Beine, stehen in ihren teuersten High-Heels. Jenen Schuhen, die nie etwas anderes als flauschigen Teppichboden, oder glattes Parkett unter ihre roten Sohlen bekommen haben. Die dreizehn Zentimeter hohen Absätze treiben ihre Zehen unter das weit ausgeschnittene Leder, der spitz zulaufenden Zehenkappen. In dem auf Hochglanz polierten Lackleder sieht sie sich schemenhaft, wenn sie sich nach vorne beugt. Auf der Kommode liegt ein schwarzer Seidenschal, den sie sich locker um ein Handgelenk wickelt, ehe sie das Schlafzimmer verlässt.

Im Esszimmer dimmt sie das Licht. Es ist mittlerweile kurz vor 15 Uhr. Draußen stürmt ein regnerischer Oktobertag mit Macht an den Fenstern vorbei. Die Stimmung hinter der Glasscheibe wirkt trübe, kalt und abweisend. In ihrem Esszimmer dagegen ist es wohlig warm. Ein Feuer knackt in dem großen Specksteinofen, der, wenn er ordentlich gefüllt ist, das ganze Untergeschoß wärmen kann. Kerzen brennen auf der Anrichte, am Boden, vor Blumenkübeln, auf Beistelltischen. Die Luft riecht nach einer heimeligen Mischung aus Vanille und Kerzenwachs. Im Flur brennt kein Licht, die Kerzen wirken wie Wegweiser, die Johannes von der Eingangstür direkt ins Zentrum des Geschehens führen sollen. Auf dem alten, eingewachsten Esstisch, den ihr Urgroßvater um die Jahrhundertwende des vorigen Jahrtausends selbst gezimmert hat, steht ein mit Eis gefüllter Sektkübel. Zwei hohe Gläser warten daneben. Der Kopf einer edlen Flasche Champagner ragt aus dem Kübel heraus.

Stefanie schaut sich um. Kontrolliert hier eine Kerze, richtet dort eine anders aus. Vorsichtig, stets darauf bedacht die roten Sohlen ihrer Louboutins nicht zu zerkratzen, gleitet sie mit katzenartigen Bewegungen durch das Erdgeschoß. Alles ist perfekt. Perfekt für Johannes. Als ob er auf den passenden Moment gewartet hätte, fährt sein Auto in genau diesem Augenblick in die Einfahrt. Ein Lichtbündel streift die Szenerie im Esszimmer, dann erlischt es. Draußen ist es düster geworden. Wind und Regen haben scheinbar noch zugelegt. Stefanie hört das Garagentor rattern. Oft parkt Johannes in der Einfahrt, heute stellt er den Wagen in die Garage, von dort kommt er trockenen Fußes in das Haus.

Die wenigen Sekunden die das länger dauert, braucht Stefanie. Sie nimmt den Seidenschal, der auf der Tischplatte liegt und bindet ihn sich vor die Augen. Knotet ihn an ihrem Hinterkopf zusammen, wohl darauf bedacht, die Stäbe die ihr Haar halten, nicht durcheinander zu bringen. Aber sie sitzen fest genug. Von einem Moment auf den nächsten ist sie blind. Es ist stockdunkel vor ihren Augen. Sie hört das Garagentor zufahren. Noch ein paar Sekunden Zeit. Mit dem Rücken steht sie an der Tischplatte, stemmt sich mit den Armen auf den Tisch, rutscht mit ihrem Po dorthin wo sie die Mitte vermutet, und stellt die High-Heels mit den Sohlen auf die alte, vernarbte Tischplatte. Die Arme breitet sie aus, während sie sich auf den Rücken legt. Ihre Handgelenke liegen kurz vor den Tischkanten. Sie kann die Kanten auf beiden Seiten mit den Fingern greifen. Dann lässt sie die Knie nach außen sinken, bis ihre Beine auf der Tischplatte zum liegen kommen. Die Sohlen der Schuhe berühren sich, ihre Knie liegen auf dem Tisch.

Sie kann den nach oben gewölbten Venushügel, der sich unter dem schwarzen Stoff abzeichnet vor ihrem geistigen Auge förmlich aufragen sehen. Er wird mit das erste sein, das Johannes gleich sehen wird. Ihre schmerzhaft erregten Nippel scheinen lichterloh zu brennen. Stefanie spürt die Nässe zwischen ihren Beinen, die den dünnen Stoff des zarten Höschens längst durchweicht hat. Seit über einer Stunde ist sie mit genau diesem Szenario beschäftigt. Jetzt ist sie viel zu aufgeregt, um noch darüber nachzudenken, ob sie etwas vergessen, etwas übersehen, etwas nicht bedacht hat. Ihre Sinne sind einzig auf ihre Nase und ihre Ohren beschränkt. Sie riecht die rauchgeschwängerte Luft, die sanften Vanillenoten die ihr in die Nase steigen, hört wie die Tür zur Garage sich öffnet. Gleich rechnet sie damit seine Schritte zu hören. Seine braunen Budapester haben ihren eigenen Klang auf dem Parkettboden. Genau wie eben noch ihre Louboutins. Ihr Herz hämmert ihr im Hals, ihr Brustkorb hebt und senkt sich schnell. Sie ist aufgeregt wie schon lange nicht mehr. Freudige Erregung gepaart mit nervöser Anspannung hält sie in Atem.

Wie wird Johannes auf ihr Geschenk zum Abschluss des Vertrags reagieren? Wird er sich freuen? Wird er verstehen was das Arrangement ihm zeigen soll? Ist sie zu weit gegangen? Die Darstellung zu obszön, zu vulgär? Die Gedanken rasen durch ihren Kopf. Sie zwingt sie nieder. Es ist ohnehin zu spät, sich jetzt noch zu überlegen, ob es richtig oder falsch ist was sie sich ausgedacht hat. Denn sie hört Schritte durch den Flur hallen. Sie haben ein seltsames Echo, das ihr so noch nicht aufgefallen ist, das sie aber auf die Konzentration ihrer Sinne auf das Gehör schiebt. Sie verstummen ehe sie weiter darüber nachdenken kann. Stille breitet sich in ihrem Esszimmer aus, legt sich wie Watte auf ihre Ohren. Stefanie glaubt mitten in einer Nebelwolke zu liegen. Sie will etwas sagen, aber sie zwingt sich die Lippen geschlossen zu halten. Nur die Geräusche ihrer Atmung dringen an ihre Ohren. Das klopfende Herz, das ihre Atemgeräusche zu übertönen scheint, pocht nur in ihrer Fantasie so laut.

Warum kommt er nicht näher? Sie möchte den Kopf heben, möchte ihn fragen, aber das würde alles ruinieren und sie weiß das. Lass die Szene auf ihn wirken, zwingt sie sich zur Ruhe. Lass ihn aufsaugen was er sieht. Bleib einfach liegen. Lass ihn seine Erregung steigern, seine Lust auf dich wachsen. Ein Kribbeln hat zwischen ihren Schulterblättern eingesetzt. Ein urzeitlicher Instinkt. Als drohe Gefahr. Ihr Herz rast, sie spürt den Schweiß an ihrem Rücken, die unebene Tischplatte mit dem speckigen, abgewetzten Holz auf ihrer Haut. Ihre Beine zucken, die Muskeln an den Oberschenkeln flattern. Leise, wie ein weit entferntes Metronom, pochen die Wadenbeinknochen auf die Tischplatte. Sie zittert am ganzen Körper. Möchte Stöhnen vor Erregung.

Ein Windhauch streift ihre Waden. Er fühlt sich kühl an, als hätte sich irgendwo ein Fenster geöffnet. Noch immer fühlt sie sich blind und taub. Die Blindheit kann sie erklären, die Taubheit übersteigt ihre überreizten Sinne. Warum hört sie nichts? Warum hört sie seine Schritte nicht? Ist er überhaupt noch hier? Dann spürt sie Fingerspitzen an ihren Fesseln, die sie vor Schreck zusammenzucken lassen. Ein spitzer Schrei kommt über ihre Lippen. Sofort schlägt sie die Zähne zusammen. Ihre Arme, ihre Beine, alles was vor Schreck hochgefahren ist, fällt mit einem schmatzenden Geräusch auf die Tischplatte zurück.

»Schhhh«, macht eine Stimme ganz nah an ihrem Ohr. Sie spürt warmen Atem, der ihre erhitzte Haut streichelt. Eine Hand legt sich auf ihre Schulter, streift über ihr Schlüsselbein. Die Finger an ihren Fesseln gleiten sanft wie Federn hinunter über die Sehnen ihrer Füße. Sie hört das Leder der Schuhe knarzen. Derweil die Hand an ihrem Schlüsselbein unter den Träger des BHs streift. Ihre überreizten Empfindungen blockieren ihre Gedanken. Sie scheinen zu langsam, zu träge zu sein, um zu begreifen. Dann endlich bricht die Erkenntnis mit Wucht über sie herein. Ihr Herz setzt einen Schlag aus. Sie schreckt hoch, aber die Hand an ihrer Schulter drückt sie sanft zurück.

»Oh Gott«, stöhnt sie. Wie kann Johannes sie an der Schulter und an den Füßen gleichzeitig berühren? Wie kann er ihr ins Ohr flüstern, während eine Hand mit ihren Schuhen spielt? Endlich kapiert sie. Ihr Herz hämmert mit doppelter Geschwindigkeit in ihrer Brust weiter. Johannes ist nicht allein. »Oh Gott.«

»Schhhh«, raunt die Stimme an ihrem Ohr. Ist das überhaupt Johannes? Ist er der an der Schulter, oder der an den Beinen? Sie ruckt mit dem Kopf herum, versucht die Augenbinde abzustreifen, aber so fest wie sie sie geknotet hat, gibt sie keinen Millimeter nach. Sie hebt einen Arm, will ihn zur Augenbinde führen, aber die Hand die sie an der Schulter hält, legt sich sanft auf ihren Unterarm.


»Schhhh«, macht die Stimme auf der linken Seite. Die Hand an ihrer Schulter ist immer noch da. Eine andere hält ein Handgelenk, eine andere streichelt ihren Fuß. Wie in einem Slapstick Film sieht sie sich vor ihrem geistigen Auge mit der freien Hand wedeln, so als wolle sie sagen:


‚Hallo? Hier ist noch eine Hand die ich bewegen kann.‘ Aber jemand kommt ihr zuvor. Finger schließen sich um den anderen Unterarm. Halten auch diesen auf der Tischplatte. Streifen die Adern entlang die sich darauf abzeichnen.

Wieder spürt sie den kühlen Windhauch. Schritte erklingen im Flur. Kommen näher. Schneller, lauter, weniger zurückhaltend als die Schritte mit denen Johannes ins Esszimmer gekommen war. Ein Nachzügler.


»Ach du…«, hört Stefanie eine Stimme rufen. Sie kommt ihr erschreckend bekannt vor. Sie verstummt irgendwo zu ihren Füßen. Wer flüstert ihr die ganze Zeit ins Ohr, wenn ihr Mann jetzt erst in das Esszimmer kommt? Stefanie ruckt hoch, aber die Hand an ihrer Schulter drückt sie sanft zurück.


Wer sind die Personen um sie herum, wenn Johannes jetzt erst in ihr Esszimmer kommt? Sind es Kollegen? Gar sein Chef? Oder noch schlimmer…sind es die Leute von dem Bauunternehmen mit denen Johannes verhandelt hat? Ihre Wangen überziehen sich mit Schamesröte. Was hat sie hier nur angerichtet. In welche peinliche Situation hat sie Johannes gebracht? Von sich selbst einmal ganz abgesehen? Ihr Puls flattert wie ein verirrter Vogel in ihrem Hals. Sie möchte schlucken, aber ihr Mund ist so trocken, dass ihr die Zunge wie ein Fremdkörper erscheint.

Die Schritte kommen näher. Mit erschreckender Klarheit erkennt sie das Geräusch seiner Schuhe auf dem Parkettboden. Warum erst jetzt? Plötzlich spürt sie warmen Atem auf den Lippen. Jemand küsst sie. Sie schmeckt Johannes, ohne Zweifel. Seine Zunge will sich Zugang zu ihrem vor Schreck zusammengekniffenen Mund schaffen. Er knabbert in ihre Lippen, drängt sich fordernd nach vorne. Endlich kann sie klar genug denken, öffnet die Lippen, um ihn einzulassen. Der Kuss überkommt sie wie ein Wirbelsturm. Sie drängt sich ihm entgegen und erwidert das Spiel mit seiner Zunge.

Dann ist er weg. Ihre Lippen schnappen ins Leere wie ein Fisch der an Land liegt.


»Was für eine Überraschung«, haucht er ihr Augenblicke später ins Ohr. Seine Lippen kitzeln an ihrer Ohrmuschel. »Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich alleine gekommen.« Sie hört das Lächeln in seiner Stimme. Sieht in Gedanken wie er das Gesicht zu einem Lachen verzieht. Am Fußende des Tischs, dort wo jemand ihre Beine streichelt, hört sie ein verhaltenes Glucksen, das sofort wieder verstummt, so als hätte der Verursacher sich schnell auf die Zunge gebissen. Wieder scheinen ihre Gedanken wie Gelee verzögert zu fließen, denn als ihr klar wird, was mit ihrem Körper gerade passiert, ist es zu spät. Sie ist bereits mitten drin. In einem Orgasmus, der sie bis in die Haarspitzen durchschüttelt. So schnell, so ohne Vorwarnung hat sie ihn noch selten erlebt. Er kommt wie ein Fingerschnippen. In einer Welle die von den Zehenspitzen bis zu den Haarspitzen durch sie hindurchrollt. Dort zurück schwappt. Sich geradezu aufschaukelt. Es fühlt sich an wie ein heißer Schauer. Dass es mehr ist wie ein Schauer, zeigt ihr nicht nur die Nässe, die sich schlagartig zwischen ihren Beinen ausbreitet.

»Du bist vollkommen verrückt«, haucht er ihr ins Ohr. »Ich liebe dich.« Wie zur Bestätigung spürt sie seine Lippen an ihrem Hals. Sein warmer Atem streift ihre Brust. Während eine kalte Hand eine Wade entlang streicht, spielt eine andere - viel wärmere Hand, weiter an ihrem Fuß. Eine andere gleitet pausenlos ihren Unterarm entlang bis zur Ellbogenbeuge, wo sie einen Moment innehält und dann umdreht, als traue sich der Besitzer nicht weiter. Wie viele Hände, wie viele Männer sind an ihr zugange? Stefanie fühlt sich maßlos überfordert mit der Antwort. Im selben Moment legt sich einen andere - neue? - Hand auf ihre Finger, umschließen sie, drücken sie sachte zusammen, bis sie sie von alleine um die Tischkante legt. Jemand macht es der Hand auf der anderen Seite nach, als brauche sie auch dort fremde Hilfe, um sich festzuhalten. Die Geste, so geräuschlos sie stattgefunden hat, ist unmissverständlich. Beweg dich nicht. Bleib genau so liegen. Sie greift um die Kante, als gäbe sie ihr Halt im Strudel ihrer Gefühle.

Dann plötzlich sind alle Hände, alle Finger, alle Lippen, jeder Atemhauch auf ihrer Haut weg. Wieder zuckt sie dabei zusammen. Ihr Kopf ruckt von links nach rechts, auf der Suche nach Geräuschen. Stefanie fühlt sich, als würde sie fallen. Von einer Sekunde auf die nächste sind alle Berührungen weg. Sie ist so überreizt, dass sie kurz vor einem neuen Orgasmus steht. Aber die plötzliche Veränderung fühlt sich wie die sprichwörtliche kalte Dusche an. Sie kommt endlich einen Moment lang dazu, ihre Gedanken zu sortieren.

Was ist passiert? Johannes ist hier, aber er ist nicht alleine. Das hat sie schon kapiert.


Ihre Überraschung ist gründlich in die Hose gegangen. Das ist ihr auch schon klargeworden.


Aber alle, die sie dort haben liegen sehen, nachdem sie das Wohnzimmer betreten hatten, sind noch da. Niemand ist vor Schreck davongelaufen. Niemand hat irritiert gewirkt. Niemand hat gefragt. »Was soll das?« Niemand hat gefragt »Wer ist das?«


Obwohl Johannes noch nicht im Raum war, sind sie einfach nähergekommen. Haben sie berührt. Sie gestreichelt. Als ob sie immer in fremde Wohnzimmer kämen, in denen halbnackte Ehefrauen für sie auf dem Tisch liegen.


Und was ist mit Johannes? Warum hat er ihr nicht sofort etwas über den halbnackten Körper geworfen, um sie zu bedecken? Warum hat er seine Gäste nicht aus dem Zimmer befördert, damit sie sich erstmal etwas anziehen kann? Warum steht er mit ihnen zusammen neben ihr, als hätte sie ihn mit einem gedeckten Tisch voller Kaffee und Kuchen empfangen, statt halbnackt mit sich selbst?

Sie schauen auf dich herunter, wird ihr gerade klar. Wildfremde Männer, die du nicht kennst, die du noch nie gesehen hast, starren dich gerade an. Sie erschauert. Fühlt sich nackt wie vielleicht noch nie zuvor in ihrem Leben. Ihre Hände lösen sich von der Tischplatte. Es ist ein Reflex, den sie nicht steuern kann. Sie will an die Augenbinde. Will aufstehen. Wegrennen.


Niemand hält sie zurück. Obwohl sie ihr eben noch die Hände um die Kante gelegt hatten, hält sie niemand zurück, während sie beide Hände an die Augenbinde führt.


»Nicht«, sagt Johannes hinter ihr. Seine Stimme ist leise, aber sie hört die Bitte die in ihr mitschwingt. Fast ein Flehen bildet sie sich ein. Ihre Hände sinken herunter, ohne dass sie den Seidenschal über ihren Augen berührt hat. Ihr Rücken sinkt zurück auf die Tischplatte, die Hände finden die Tischkanten und legen sich darum. Als wäre nichts passiert. Das Gefühl das sie durchströmt, kann sie nicht beschreiben. Aber es fühlt sich unglaublich an, also versucht sie gar nicht weiter es zu ergründen.

Dann sind alle Hände, alle Finger wieder da. An ihren Beinen, an ihren Füßen. Am Arm. An der Schulter. Nur sind sie jetzt fordernder. Waren sie vorher zaghaft, wie ein zarter Windhauch, sind sie jetzt drängender. Zielstrebiger. Die Hand an ihrem Arm traut sich über den Ellbogen hinaus. Weit darüber hinaus. Die Hände an ihren Beinen streichen nicht mehr nur über ihre Füße, spielen nicht mehr nur mit den Schuhen, sondern gleiten ihre Schenkel hinauf. Sie kann ein Stöhnen nicht verhindern. Wie zur Bestätigung entfährt einem der Anwesenden ein ähnliches Geräusch. Ungläubige Verwunderung schwingt darin mit. Stefanie kann gut mit ihm nachfühlen. Finger finden ihren BH. Schieben sich ungeniert unter die Körbchen, obwohl ihre Brüste sowieso frei liegen. Eine Hand fährt ihr unter den Slip. Streift mit dem Daumen über ihren Venushügel. Stefanie wirft den Kopf zurück. Diese verrückte Situation treibt sie in einen neuerlichen Orgasmus. Die öffentliche Zurschaustellung fühlt sich an, als würde sie ihr innerstes preisgeben.

Vielleicht solltest du einfach mal schauen, was du hier so treibst, sagt eine kleine Stimme in ihrem Kopf. Und dir dann nochmal Gedanken machen, über öffentliche Orgasmen. Sie muss unweigerlich grinsen. Die Besitzer der Hände müssen bemerkt haben, was sie mit ihr angestellt haben, denn sie werden immer mutiger. Damit treiben sie Stefanie unweigerlich erneut vor sich her. Sie reitet eine Welle nach der nächsten, sie schütteln sie durch, lassen sie unkontrolliert aufstöhnen. Aber trotz aller Gefühle fühlt es sich irgendwie unvollständig an.


Sie spürt die Hände überall an ihrem Körper. Finger die sich immer drängender Zugang zu Stellen schaffen, die außer Johannes sonst niemand berühren darf. Stellen die nicht nur auf ihrem Körper zu finden sind. Die Konsequenz ist unschwer zu erraten. Bald werden es nicht nur Hände und Finger sein, die sie erkunden. Will sie das? Wird Johannes das zulassen? Kommen die anderen überhaupt auf den Gedanken? Wieder rollt eine Welle aus Empfindungen und Emotionen durch sie hindurch. Längst befindet sie sich wieder in dem Strudel, der keinen echten, klaren Gedanken zulässt. Sie besteht nur noch aus Lust. Lust, die ihr Hände und Finger nicht geben können. Was den ersten Teil ihrer Frage beantwortet.

Ja, sie will inzwischen mehr spüren als bloß Hände und Finger. Auch wenn das völlig verrückt ist. Ihre Überraschung damit völlig aus dem Ruder laufen würde. Aber soweit kann sie in ihrer kleinen rosaroten Welt, die auf die Größe eines Stecknadelkopfes zusammengeschrumpft ist, nicht mehr denken.


Dabei ist das Zentrum ihrer Welt längst dicker als ein Stecknadelkopf angeschwollen. In eben dieser Sekunde berührt jemand genau dieses geschwollene Zentrum ihrer Erregung, den Kitzler zwischen ihren Schamlippen. Stefanie Dombeck explodiert in einer rosaroten Wolke aus Lust und Verlangen. Der Schrei der ihr über die Lippen kommt, klingelt ihr selbst in den Ohren. Sie muss die anderen erschreckt haben, denn plötzlich halten alle Hände inne. »Nicht aufhören«, hört sie sich betteln. »Weiter.«


Wie Ameisen, die aus einer Schockstarre erwachen, huschen die Hände wieder über sie hinweg. Vor allem derjenige der sich in ihrem Höschen befindet, bereitet ihr unbeschreibliche Freude. Aber auch der der sich um ihre Brustwarzen kümmert, sticht aus den scheinbar überall gleichzeitig spürbaren Berührungen heraus.

Es ist mehr ihr sechster Sinn der ihr flüstert, dass um sie herum irgendetwas neues passiert. Irgendetwas Großes. Die Stille, schon seit Johannes mit den unbekannten Männern den Raum betreten hat, beinahe absolut, wiegt plötzlich noch schwerer. Als halten alle den Atem an. Die Hände auf ihr, die Finger in ihr, werden irgendwie zurückhaltender. Wie sie ganz am Anfang waren. Zögerlicher. Vorsichtiger. Sie hat keine Erklärung dafür, bis sie deutlich ein paar Lippen spürt, die sich von ihren Waden ihre Beine entlang nach oben tasten. Die Art und Weise wie sie das tun, sind unverkennbar für Stefanie. Es ist Johannes, der sich mit dem Mund so schnell ihre Beine hinauf arbeitet, dass er in kürzester Zeit an ihrem Höschen ankommt. Der Finger, der in einem Moment noch in ihr steckt, rutscht im nächsten Moment aus ihr heraus. Hände finden ihr Höschen, ziehen es nach unten. Sie hilft mit, indem sie die Hüfte anhebt. Jemand ruckt an ihr herum, sie muss sich fester an den Tischkanten festhalten, um nicht hinter dem Höschen her zu rutschen, dass ihr von den Beinen gezogen wird. Sie glaubt es raschelnd auf den Boden fallen zu hören.

Feste Hände schließen sich derweil um ihre Brüste. Die zurückhaltenden, streichelnden Berührungen scheinen endgültig der Vergangenheit anzugehören. Sie fühlt sich abgegriffen. Jemand streift um ihren Hals, legt die Finger um das Lederband und drückt zu. Nicht besonders fest, aber sie zeigen ihr am deutlichsten die Veränderung, die stattgefunden hat. Die Stimmung wird aufgeheizter. Hemmungsloser. Ob es nur an ihrer Nacktheit liegt, oder daran, dass Johannes ihr die Schamlippen leckt, kann sie nicht erkennen. Aber sie vermutet, dass die Männer um ihn herum das wie ein Signal, wie eine Einladung aufgenommen haben, hemmungslos mitzumachen. Waren sie am Anfang noch zurückhaltend, überfordert mit der Situation, kommt es Stefanie nun so vor, als streiten sie sich regelrecht um den Vorrang an ihr. Hände kneten derb ihre Brüste. Finger zwirbeln an ihren Brustwarzen, dehnen den gepiercten Nippel, indem sie an dem Stift ziehen. Hände umschließen ihren Hals, spielen an ihrem Kinn. Ein Daumen streift hart über ihre Lippen. Kaum ist der Daumen weg, zieht jemand an dem Platinring um ihren Hals, so fest, dass sich ihre Schulterblätter von der Tischplatte lösen. Jemand zwickt einen Hautlappen über ihrem Venushügel zwischen die Finger. Er dehnt die Haut, zieht ihren Kitzler nach oben. Lippen streifen über den erregten Knubbel. Zähne beißen vorsichtig in ihre Schamlippen. Ein Finger schiebt sich in ihre nasse Muschi. Dann noch einer und noch einer. Sie spürt heißen Atem, der sich zwischen ihren Beinen sammelt. Stoppelhaare die an den Innenseiten ihrer Oberschenkel kratzen.

Sie kann nur noch vermuten, dass Johannes für den unteren Teil verantwortlich ist. Dass er es ist, der zwischen ihren Beinen kniet oder liegt, dass seine Lippen es sind, die ihre Schamlippen streifen, seine Zunge es ist, die ihren Kitzler leckt. Sie ist viel zu überreizt, um die einzelnen Handlungen, die Liebkosungen hier, den Schmerz dort, als isolierte Aktion zu lokalisieren. Ihre Haut registriert keine einzelnen Finger mehr, ihre Sinne keine einzelnen Berührungen mehr. Vor ihrem geistigen Auge finden sich Hände, Finger, Zungen, und Lippen einfach überall an ihrem Körper. Sie vergeht beinahe vor Lust.

Jemand schlabbert lautstark die Nässe zwischen ihren Beinen auf, ein anderer stöhnt dabei ungeniert irgendwo neben ihr auf, während irgendwo hinter ihr jemand lautstark die Luft einsaugt. Stefanie fühlt sich im Zentrum all dieser Erregung, verantwortlich dafür was die Männer sehen, was sie mit ihr anstellen. Zum ersten Mal, seit sie sich dieser Behandlung hingegeben hat, muss sie sich Luft verschaffen.


»Ich komme«, schreit sie heraus. Ihre Stimme hört sich viel zu laut an. Bis sie merkt, dass sie geschrien hat, was sie eigentlich nur irgendwie artikulieren wollte, ist es zu spät. Jemand zwickt sie in eine Brustwarze, zwischen ihren Beinen wird das Spiel aus Zunge und Lippen zu einem Wirbelsturm. Als sich ein Finger in ihren Anus bohrt, ein Daumen über ihren Kitzler flirrt, ist es um sie geschehen. Sie bäumt sich auf und kommt in einem nicht enden wollenden Orgasmus, der sie bis in die Haarspitzen durchschüttelt.

Ihre Fersen trommeln auf die Tischkante, sie verliert einen Schuh in ihrem strampeln. Die Finger um die Tischkante gekrallt, ruckt sie herum, windet sich in der Hüfte in dem verzweifelten Versuch, der Zunge und den Lippen ihren vollkommen überreizten Kitzler zu entziehen. In ihrem Kopf explodieren Sterne, Lichtpunkte tanzen vor ihren geschlossenen Augen. Rote Glut bohrt sich von ihrem Unterleib aus durch ihre Arme und Beine. Die Fingerspitzen kribbeln, ihre Haare scheinen lichterloh zu brennen. Ein ums andere Mal wirft sie den Kopf in den Nacken, bäumt sich auf, bis ihr Hintern den Kontakt zur Tischplatte verliert, nur um danach umso kraftloser wieder in sich zusammenzufallen.

Stefanie löst eine Hand vom Tisch und streckt sie in die Luft. Keuchend schnappt sie nach Luft. Ihre Beine zittern, ihr Herz schlägt wild in ihrer Brust. »Johannes«, bittet sie, die Hand zu einer Geste haltend, die ihm signalisieren soll, sie zu ergreifen. Sich zu erkennen zu geben. Ihre Überraschung ist grenzenlos, als seine Stimme an ihrem Ohr erklingt. Wohlgemerkt, während sie immer noch die Stoppelhaare eines Barts zwischen ihren Beinen spürt. Wer immer sie geleckt hat, wer immer ihre Schamlippen liebkost, wer immer ihr den Finger in ihren Hintern gesteckt hat…Johannes war es nicht gewesen.


Die Überraschung lässt sie lautstark die Luft einsaugen.


»Ich bin hier«, sagt ihr Mann. Trotz ihrer benebelten Sinne, kann sie überdeutlich das Grinsen in seiner Stimme hören. Sie ruckt herum, als könne sie ihn dadurch sehen. Zwischen ihren Beinen ertönt dieses verräterische Glucksen, während am Tisch verhaltenes Kichern einsetzt. Alle die um sie herum stehen, müssen ihre Überraschung erkannt haben. Für einen Moment glaubt sie vor Scham zu vergehen. Das Gefühl, hilflos dieser Gruppe von Männern ausgeliefert zu sein, ist für einen Augenblick lang übermächtig. Gänsehaut schüttelt sie bis in die Haarspitzen. Ihre Gedanken drehen sich wie ein aufgedrehter Kreisel.

Johannes fragt nicht, warum sie die Hand nach ihm ausgestreckt hat. Dazu sind sie lange genug verheiratet. Sie weiß genau, dass er ihren Zustand richtig lesen kann. Das Verlangen das ihr im Gesicht steht, richtig deutet. Trotzdem muss sie lächeln, als er scheinbar belanglos fragt:


»Die Überraschung ist etwas aus dem Ruder gelaufen. Das hast du dir so nicht vorgestellt, oder?« Sie schüttelt den Kopf, ein Lachen im Gesicht. »Du etwa?«


»Nein.« Es herrscht ein Augenblick Stille. »Das hat wohl niemand hier erwartet«, antwortet Johannes stellvertretend für seine Gäste. Wieder schwingt ein Lächeln in seiner Stimme mit. Stefanie zuckt entschuldigend die Schultern. Die erdrückende Dunkelheit vor ihren Augen macht ihr langsam zu schaffen. Sie würde gerne sehen, wie viele Männer sich um sie scharen und vor allem wer sie sind. Wie sie aussehen. Was sie von ihr denken.

»Sie ist dir auf jeden Fall gelungen, so viel steht mal fest.« Zustimmendes Raunen erklingt um sie herum. Täuscht sie sich, oder werden die Stimmen immer mehr?


»Wen hast du mitgebracht?«, fragt sie. Ihre Erregung ebbt ein wenig ab. Von klar denken ist sie allerdings immer noch weit entfernt. Stattdessen stellt sich ein surreales Gefühl ein, sich mitten in einem Traum zu befinden. Sie lässt den Kopf auf die Tischplatte zurücksinken, die Hand ist erhoben, Johannes hält sie hinter ihrem Kopf. Kaum hat sie die Frage gestellt, wird ihr plötzlich wieder ihre Nacktheit bewusst, fühlt sie sich schutzlos den Blicken ausgeliefert. Dabei wird ihr durchaus klar, dass sie die Empfindung die letzten Minuten nur verdrängt hat. Neben all den anderen Dingen die sie gespürt hat, war für so profane Gedanken kein Platz gewesen.

Ihre Brusthebe hängt tief auf ihren Rippen, der Verschluss muss sich gelöst haben. Vielleicht hat ihn auch jemand geöffnet, oder schlicht an dem dünnen Stoff gezerrt, ohne dass sie es bemerkt hat. Ihr Höschen wird irgendwo auf dem Boden liegen. Sie hat zwar nicht mehr die yogaähnliche Haltung wie noch zu Beginn, aber ihre Beine sind nach wie vor weit gespreizt. Zu allem Überfluss hockt ein Mann zwischen ihnen, der ihr pausenlos seinen warmen Atem über die Schamlippen bläst.

»Ich dachte, wie feiern unseren Vertrag, also habe ich kurzerhand zu uns nach Hause eingeladen«, nimmt Johannes ihre Frage auf, ohne sie konkret zu beantworten. »Ich wusste wir haben Champagner im Kühlschrank.« Wieder schwingt das Lachen in seiner Stimme mit. Jemand schnippt gegen den Sektkübel, der immer noch irgendwo in der Nähe steht. Das Eis darin klirrt, der silberne Kübel gibt ein sattes Geräusch von sich. Eine Hand legt sich auf ihr Schienbein, eine andere auf ihren Arm. Johannes hält sie nach wie vor über ihrem Kopf fest. Langsames streicheln setzt ein. Geht das schon wieder los, denkt Stefanie, keinesfalls böse darum wie ihr bewusst wird.


»Ich habe allerdings nicht damit gerechnet, dass ich auch eine halbnackte Ehefrau zuhause habe, die sich selbst zum vernaschen serviert.« Wieder schwingt das Lachen in seiner Stimme mit. Stefanie spürt das Blut in ihre Wangen schießen. Ohne ihre Reaktion zu kommentieren, geht Johannes auf die Frage ein, die noch im Raum hängt. Wer hier überhaupt alles auf sie herunter starrt.

»Da ist Marco aus der Fertigung«, sagt Johannes.


»Hallo Stefanie«, erklingt zum ersten Mal seit alle den Raum betreten haben, eine artikulierte Stimme außer ihrer eigenen, oder der von Johannes. Das surreale Gefühl verstärkt sich plötzlich wieder, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Plötzlich bekommen all die Hände Namen, all die Finger einen realen Besitzer. Stimmen werden zu echten Personen. Eine gewaltige Gänsehaut schüttelt sie durch.

»So schlimm ist er auch nicht«, sagt Johannes auf ihre Gänsehaut hin. Er erntet einen Lacher der anderen, die alle gesehen haben mussten was mit ihr passiert war. Marco brummt einen unwilligen Laut.


»Da ist mein Chef, der Peter.«


»Hallo Stefanie.« Die Stimme kommt von zwischen ihren Beinen.


»Oh, Shit«, entfährt es ihr. Die Stimme bekommt ein Gesicht. Natürlich kennt sie den Chef der Metallbaufirma, für die ihr Mann arbeitet. Sie hat ihn unzählige Male gesehen, getroffen und gesprochen. Wie kommt er zwischen meine Beine durchfährt es sie? Was ist hier passiert, nachdem Johannes allen voran das Esszimmer betreten und sie so vorgefunden hat? Wie konnte sein Chef, ohne dass jemand auch nur ein Wort gesprochen hatte, plötzlich derjenige werden, den sie von Anfang an für ihren Mann gehalten hatte? Sie war überzeugt gewesen, dass nur er der aktive Part war, bis sie seine Stimme an ihrem Ohr gehört hatte. Ist Johannes einfach zur Seite getreten, um wortlos allen anderen den Vortritt zu lassen? Dann fällt ihr wieder ein, dass Johannes gar nicht als erster hier drinnen gewesen war. Die Gedanken lassen sie schwindeln. Wenn sie nicht schon auf dem Rücken liegen würde, würde sie schwanken. Ihre schwarze Welt beginnt sich schon wieder zu drehen.

»Ich glaube mir wird schlecht«, entweicht ihr. Im selben Moment wird ihr bewusst was sie gesagt hat.


»Auch ich bin eigentlich nicht so schlimm«, sagt Peter Stamm, Johannes‘ Chef prompt. Sie hebt die andere Hand, streift dabei jemanden irgendwo und zuckt schnell wieder zurück.


»So war das nicht gemeint«, keucht sie atemlos.


»Da ist der Chef von Prodano, dem Bauträger für den wir ab nächste Woche fertigen«, fährt Johannes scheinbar unbeirrt fort.


»Martin«, fällt der Johannes ins Wort, der gerade ansetzen wollte, um vermutlich seinen Namen zu nennen. »Ich glaube unter den Umständen können wir uns mit den Vornamen anreden.« Seine Stimme klingt wohltönend, ohne erkennbaren Dialekt. Ein Mann mittleren Alters mit grauem Anzug und Nickelbrille, kommt ihr spontan in den Sinn. Ihr wird tatsächlich schlecht.


»Und bevor Sie vollkommen grün werden, …auch ich bin nicht so übel.« Die Lacher um sie herum, lenken sie einen Moment von ihren Gedanken ab.


»Und dann ist da noch Frau Schneider, seine…«


»Rechte Hand«, kommt es von irgendwo nahe ihrer rechten Schulter. Stefanie zuckt bei der Erwähnung des Namens erneut zusammen. »Susanne«, sagt die Stimme. Finger berühren sie am Schlüsselbein. Sie sind warm, sie fühlen sich plötzlich zarter an als die anderen. Wie zur Bestätigung nimmt Susanne Schneider die Fingernägel und kratzt sachte über ihre Schulter den Arm entlang. Jetzt besteht kein Zweifel mehr, dass eine Frauenhand sie streichelt. Stefanie ist vollkommen fertig. Sie will sich aufrichten, die Binde abnehmen. Die Schwärze wird unerträglich. Aber jemand drückt sie sanft nach unten. Es könnte Johannes sein, der immer noch ihre Hand hält, es könnte aber genauso gut jeder der anderen sein.

In Stefanies Kopf drehen sich tausend Fragen, aber eine einzige schiebt sich seit Minuten immer wieder in den Vordergrund. Drängt sie am meisten beantwortet zu werden. Damit sie versteht wie das plötzlich so schnell passieren konnte. Wie sie so schnell, wortlos und wie selbstverständlich da gelandet sind, wo sie sich gerade befinden.

»Wieso hast du alle hier herein geführt, als du mich so gesehen hast?« Sie stellt die Frage mitten in den Raum. Ihre Worte verhallen einen Augenblick unbeantwortet. Genau wie der leise Vorwurf der darin mitschwingt. Ich habe mich nur für dich hier so drapiert. Stefanie glaubt zu spüren, wie alle ihren Mann anschauen. Vielleicht konnte er ja auch im ersten Moment nichts dafür, weil er gar nicht als erster das Wohnzimmer betreten hatte, aber zurückgerufen hat er auch niemanden, nachdem er dazugekommen war.


»Bist du mir böse?«, fragt Johannes hinter ihr, ohne ihre Frage damit zu beantworten. Der Druck seiner Hand an ihrer verstärkt sich. Ob bewusst oder unbewusst kann Stefanie nicht sehen, aber sie spürt es. Sie schüttelt den Kopf.


»Es ist mir nur ein Rätsel, wie es so schnell gehen konnte.«


»Daran bin wohl ich schuld«, sagt die Stimme rechts. Die wohltönende Stimme des Bauunternehmers. Er zögert einen Moment, bis Johannes für ihn einspringt.

»Wir haben während unseren Gesprächen auch von anderen Dingen gesprochen, die wir schon gebaut haben. Irgendwie sind wir dann auch auf den…Käfig gekommen.« Stefanie versteht sofort was er meint.


Die Sonderkonstruktion der Metallbau Firma Stamm, die in ihrem Keller steht. Schwarzes Metall. Rote Applikationen. Bilder flirren vor Stefanies geistigem Auge vorbei. Sie hat plötzlich den Geruch nach Leder in der Nase. Ihre Pobacken spannen sich an, als erwarte sie einen Schlag darauf.

»Ich wollte mir den mal ansehen«, springt Martin ein. »Und als wir hier herein kamen…alleine, ohne Johannes, da dachte ich, das gehört zur Präsentation dazu.« Stefanie hört das verlegene Lächeln in seiner Stimme. Noch immer steigt sie nicht vollends durch, was hier gerade passiert ist, aber langsam fallen ein paar der größeren Puzzleteile an ihren Platz. Deshalb kam Johannes nach allen anderen in das Esszimmer. Er war erst noch im Keller. Seltsam, aber nachvollziehbar. Aber warum musste er seinen Besuch alleine in eine fremde Wohnung schicken, ohne selbst vorauszugehen? Das alles kommt Stefanie irgendwie unausgegoren vor. Als fehle noch ein bestimmtes Puzzleteil das alles ins rechte Licht rückt.

Sie macht sich aus seiner Hand frei, greift an die Augenbinde und zieht sie sich vom Kopf, ungeachtet dessen, dass sie die Stäbe die ihren Haarknoten halten, gleich mit herauszieht. Durch das gedimmte Licht, die vielen Kerzen und das trübe Wetter draußen, ist das Licht im Esszimmer erträglich hell. Trotzdem braucht sie einen Moment, bis ihre Augen sich an das Licht gewöhnt haben. Bis sie realisiert, was sie da vor sich sieht.


Es ist nicht Peter Stamm, der zwischen ihren Beinen kniet, der sie am meisten überrascht. Nicht die Männer die um den Tisch stehen. Der Bauunternehmer, Marco aus der Fertigung, oder gar Johannes, sondern die Frau die neben Martin steht. Susanne Schneider. Sie schaut auf sie herunter, ihre Blicke treffen sich für einen langen Moment.

Die Frau ist großgewachsen, sicher 1.80m groß, schlank und steht kerzengerade neben ihr. Die gewaltige Brust herausgedrückt, die Schultern nach hinten gezogen. Ihr grellrotes Haar ist an den Seiten zu einem raspelkurzen Undercut rasiert. Oben hat sie es mit einem Haarband zusammengefasst, die langen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden, der ihr auf die Schultern fällt. Sie ist tiefschwarz geschminkt, die Augen liegen in tiefen, dunklen Höhlen, die Lippen leuchten in einem dunklen Kirschrot. Sie trägt ein ähnliches Halsband wie Stefanie, ihres ist allerdings breiter, mit Nieten besetzt und mit einem mattschwarzen Ring versehen. Das schulterfreie Lederkorsett spannt sich über zwei große Brüste. Es offenbart ein Dekolleté, das sogar Stefanie den Atem raubt. Es ist vorne geschnürt, die oberen Ösen stehen offen. Trotzdem presst das Bustier ihre Brüste nach oben, dass sie aussieht, als hätte man sie direkt aus einer mittelalterlichen Kulisse entführt. Die tiefe Kerbe zwischen ihren Brüsten scheint Stefanies Augen anzuziehen wie Materie, die auf ein schwarzes Loch zurast.

Das Korsett ist aus tiefschwarzem Lackleder. Es glänzt so sehr, dass Stefanie sich schemenhaft darin spiegelt. An der Hüfte geht es in einen ultrakurzen Faltenrock über, der kaum ihre Genitalien bedeckt. Tiefer kann Stefanie von ihrer Tischplatte aus nicht schauen, aber was sie sieht reicht schon aus, um sie noch mehr zu verwirren als sie sowieso schon ist.


Sowohl Marco, der ihr gegenübersteht, als auch Peter, der zwischen ihren Beinen kniet, scheinen dagegen eher bieder gekleidet. Als sie genauer hinsieht, fällt ihr jedoch auf, dass ihre Anzüge tiefschwarz, die Hemden strahlend weiß, die Krawatten von feurigem rot sind. Als sie sich auf der feuchten Tischplatte umdreht, sieht sie Johannes im selben Outfit hinter sich stehen. So ist er nicht aus dem Haus gegangen, kommt ihr als erstes in den Sinn, nachdem sie ihn sieht.

»Erklärt mir das jemand?«, fragt sie in die Runde.


»Aber gerne«, bietet sich Peter Stamm an, richtet sich auf, rutscht zwischen ihren Beinen hervor und bleibt am Fußende des Tischs stehen. Stefanie entgeht nicht, dass Martin sich demonstrativ näher an Susanne Schneider stellt. Ihre Arme berühren sich, sie sieht aus den Augenwinkeln, wie Susanne hinter Martins Hand einen Finger in Richtung seiner Hand abspreizt. Als sie sich gefunden haben, hakt sie sich an seinen Fingern ein. Stefanie hockt mit einem Arm aufgestützt auf der Tischplatte. Sie kann sich nicht entscheiden, ob sie die Beine weit von sich strecken, oder etwa im Schneidersitz auf den Tisch sitzen soll. Sie entscheidet sich für den Schneidersitz, streift aber vorher noch den einen Schuh ab, der an ihrem Fuß übriggeblieben ist. Der andere liegt nahe der Tischkante. Gedankenverloren sieht sie zu, wie Marco ihn beinahe ehrfürchtig aufnimmt, um ihn vorsichtig, geradezu zärtlich, neben den anderen zu stellen. Seine Finger streifen einen Moment über die Fersenkappe, ehe er ihn loslässt.

»Das Geschäft von dem dir Johannes sicher erzählt hat, ist nur eines von zweien, die wir heute verhandelt haben«, sagt Peter Stamm, der jetzt zwar nicht mehr zwischen ihren Beinen sitzt, dafür aber einen nahezu perfekten Blick auf ihre Muschi nehmen kann. Schneidersitz. Nach hinten abgestützt, die Ellbogen durchgestreckt. Anderswo muss man für diesen Blick viel Geld bezahlen, denkt sie noch, als Peter fortfährt.

»Wir haben noch ein zweites, sehr viel spezielleres abgeschlossen. Es geht um die Ausrüstung für ein SM-Studio, das seine Firma für mich bauen soll«, springt Martin ein. Er spricht über den Auftrag, als hätte er zusätzlich noch eine Handvoll Eisenstangen bestellt. Dabei sieht er Marco an, der zustimmend nickt, seine Augen aber immer noch auf die 800 Euro teuren Louboutin So Kate mit den 130er Absätzen gerichtet hat. Vermutlich sieht er sich schemenhaft selbst darin. Johannes steht in ihrem Rücken, ihn kann Stefanie gerade nicht sehen.


»Nachdem wir vorhin unsere Besprechung abgeschlossen hatten, hat Johannes angeboten, uns euren Keller zu zeigen. Vor allem den Käfig.« Seine Augen huschen einen Moment zu Susanne Schneider. Der Blick sagt Stefanie mehr als wenn er es ausgesprochen hätte, welche Rolle Susanne im Zusammenhang mit dem SM-Käfig spielen sollte. Sie erwidert seinen Blick nicht, zeigt aber ein leises Lächeln. Er lässt Susannes Finger los, um die Arme zu heben, die Handflächen nach oben ausgebreitet. »Es ist bis jetzt zumindest ein wenig anders gekommen.«


Sein Lächeln ist entwaffnend. Es hält Stefanie vor Augen, welchen Teil sie an der Planänderung hatte. Jetzt ist auch die Geschwindigkeit, die Selbstverständlichkeit mit der alles ablief, nicht mehr ganz so verwunderlich.

Die vier waren schon mit aufgeheizten Gedanken gekommen, sie fanden die Frau des Hauses in eindeutiger Pose auf dem Esstisch vor. Kein Wunder, dass sie ohne Johannes im Raum an eine geplante, zusätzliche Überraschung gedacht hatten. Apropos Johannes? Wann wollte er ihr erzählen, was für einen zweiten Auftrag sie angenommen hatten? Dass er fremde Leute in ihren privaten Keller einladen wollte? Und welche Rolle hatte sie darin spielen sollen? Wozu die Aufmachung in den dunkeln Anzügen?


Sie dreht sich nach ihm um, hebt eine Augenbraue, die all diese Fragen mit einem einzigen Blick stellt.


Er zuckt verlegen die Schultern.


»Der zweite Teil sollte eine Überraschung werden. Ich wollte dir vorher nichts sagen, weil ich dich heute Abend mit dem Besuch überraschen wollte.« Er deutet auf Martin, der zustimmend nickt. Es ist Marco der die Situation mit seinem Kommentar trefflich zusammen fasst.


»Wie man sieht ist euch allen die Überraschung gelungen.«

Stefanies Blick schweift in die Runde, ihre Augen bleiben auf Susanne Schneider hängen. Die grünen Augen unter dem schwarzen Lidschatten, leuchten sie förmlich an. Sie legt den Kopf schief, als würde sie auf eine Entscheidung warten. Etwas das Johannes vor ein paar Tagen zu ihr gesagt hat, kommt ihr in den Sinn. Während sie außen am Käfig an die Lederschlaufen gebunden war. Stefanie muss das Lächeln erwidern, das Susanne ihr schenkt. Möglicherweise würde der Nachmittag sogar noch verrückter werden, als sie sich vor wenigen Minuten noch ausgemalt hat. Dem scheint Susanne nur zustimmen zu wollen, denn sie ist es, die sich als erste aus der Gesprächsrunde ausklinkt, um sich wieder viel schöneren Dingen zu widmen, als zu reden. Sie macht einen kleinen Schritt auf Stefanie zu.

An der Tischkante bleibt sie stehen, streckt die Hand nach Stefanie aus. Sie lässt sich von ihr vom Tisch ziehen. »Ist es das, was du vor ein paar Tagen gemeint hast, als du gesagt hast, wir sollten auch mal andere Personen mit in den Keller nehmen, als nur wir beide?«, fragt Stefanie, während sie Susanne in die Augen schaut, dabei aber ihren Mann anspricht. Sie ist barfuß einen guten Kopf kleiner als Susanne Schneider, muss den Kopf ein wenig in den Nacken legen, um zu ihr aufzuschauen.


»Wenn du so fragst«, gibt Johannes zurück. »Dann ja, an sowas in der Art hatte ich gedacht.«


»Und warum hast du dann nicht gesagt, dass ihr den Käfig nachbauen wollt? Du ihn gerne jemandem vorführen möchtest?« Susanne ist jetzt nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt. Stefanie spürt ihren warmen Atem über ihr Gesicht streichen. Susanne geht es nicht anders, denn Stefanie sieht wie ihre Augenlider zucken, wenn sie selbst ausatmet. Ohne auf eine Antwort zu warten, fügt Stefanie hinzu:


»Und am besten gleich mit mir als Anschauungsobjekt bestückt?«

Bevor ihr Mann antworten kann, beantwortet Susanne Schneider die Frage.


»Weil ich als Anschauungsobjekt vorgesehen bin. Es wird ja auch mein Käfig!« Susanne überbrückt den Abstand zwischen ihren Lippen. Stefanie schmeckt ihren kirschroten Lippenstift auf den eigenen Lippen. Eine Zunge bohrt sich in ihren Mund. Spielt mit ihrer Zungenspitze. Streift ihre Lippen entlang. Susanne lehnt sich in den Kuss, in der festen Überzeugung, dass Stefanie sie auffängt. Sie wird nicht enttäuscht. Der stürmische Kuss raubt Stefanie für einen Moment den Atem. Susannes letzter Satz hängt noch in der Luft. Unmittelbar nachdem ihre Lippen sich für einen Augenblick des Luftholens trennen, fügt sie scheinbar nahtlos an:


»Aber ich nehme sehr gerne jede Unterstützung.« Erneut verschließen Susannes Lippen Stefanies Mund. Machen jede Möglichkeit der Antwort zunichte. Die ist auch gar nicht nötig. Stefanie hat ihre Teilnahme längst bestätigt. Mit der Hand, die sie unter Susannes ultrakurzen Rock geschoben hat, um ihr über die nackten Pobacken zu streicheln, während sie atemlos den Kuss erwidert. Susannes schwere Brüste drängen sich an sie. Die Ösen von ihrem Lederkorsett kratzen über ihre Haut. Der Geruch des Leders, vermischt mit Susannes Parfum steigt ihr in die Nase. Sie spürt Susannes Hände am Rücken.

Die Männer um sie herum verfolgen den Kuss mit großen Augen. Sie kann zwei von ihnen sehen, wie sie sie beobachten. Marco und ihr Mann stehen hinter Susanne. Auf Marcos Gesicht liegt ein verwirrtes Lächeln, ob der Entwicklung die Susanne mit ihrem Kuss gerade eingeläutet hat. Vielleicht fragt er sich aber auch, wie jemand auf die Idee kommen kann, seinen Mann zu überraschen, indem sie sich halbnackt, mit verbundenen Augen auf den Esszimmertisch legt. Wie dieser Mann wiederum zusieht, wie andere sich an dem Geschenk bedienen, es anfassen, ja geradezu abgreifen. Wie dieser Mann es zulässt, dass jemand wie selbstverständlich zwischen die Beine seiner Frau klettert, um sie zu lecken, während er selbst am Kopfende des Tisches steht. Mit einem Lächeln auf den Lippen.

Nun, was Marco vielleicht nicht weiß ist, dass all das nicht zum ersten Mal passiert. Gut, auf dem Tisch zu liegen w

Login erforderlich!
Um weiterlesen zu können, musst Du Dich einloggen.
Passwort vergessen?
Du hast noch keinen Zugang zu sevac.com? Hier geht's zur Anmeldung.

Anmeldung und Nutzung sind kostenlos. Um die angezeigte Geschichte weiterlesen zu können, ist kein Altersnachweis notwendig, da es sich um eine erotische Geschichte handelt (nicht pornografisch!). Die Anmeldung dauert keine zwei Minuten.

Kommentare


Lienes
dabei seit: Apr '01
Kommentare: 126
schrieb am 28.08.2020:
»Der erste Teil hat mir sehr gut gefallen, bei dem zweiten bin ich mir nicht ganz so sicher weil es auch nicht mein Umfeld ist aber trotzdem sehr interessant.«

pummi
dabei seit: Jul '01
Kommentare: 6
schrieb am 10.09.2020:
»Ziemlich viel auf einmal«



Autorinformationen Autorinfos
 Geschichte melden
Anzeige