Victorias Körper, Teil III
von Hopper
Dritter und letzter Teil
* * *
Montag
Um Punkt sechs Uhr in der Früh beginnt das Rudertraining. Ohne mich. Zum allerersten Mal überhaupt: ohne mich. Aber für Sport, eigentlich für Anstrengungen jeder Art, bin ich zu kaputt; Kopf kaputt, Körper kaputt. Victoria ist tot. Eigentlich ist damit alles gesagt. Die Erinnerung an die Nacht, in der sie starb, flutet meine Eingeweide mit einer toxischen Mixtur aus Schmerz, Wut, Schuldgefühlen und blankem Horror. Und der Rest meines Körpers rächt sich grausam für das, was ich ihm gestern angetan habe: rudern bis zum Umfallen, buchstäblich. Weil die Schmerzen schon im Liegen kaum zu ertragen sind, versuche ich nicht einmal aufzustehen.
Als ich wach geworden bin und angefangen habe den kleinen Wasserfleck an der Decke über meinem Bett anzustarren, war es noch stockdunkel vor meinem Fenster. Ich starre und starre, draußen erwacht gemeinsam mit dem diffusen, weichen Morgenlicht die Welt zum Leben. Die Welt, minus Victoria.
Irgendwann mache ich dann doch mal das Handy an. Neun Uhr vierzig, sagt die Uhr. Vorlesung verschlafen, sagt der Teil meines Kopfes, der noch nicht gerafft hat, dass mir Vorlesungen derzeit am Arsch vorbeigehen.
Eine Nachricht von Seb trudelt ein, geschrieben um halb sechs heute Morgen. Er hat Lucien aus dem zweiten Boot als Krankheitsvertretung für mich organisiert, schreibt er, und wünscht mir gute Besserung. Soll ich mir Sorgen um meinen Stammplatz im ersten Achter von St. Paul's machen? Lucien ist ein ziemlich guter Ruderer.
Scheiß auf Lucien.
Scheiß auf das erste Boot.
Antriebslos wische ich mich auf dem Handy durch die Pressemeldungen zu Victorias Selbstmord. Alle großen Tageszeitungen, die seriösen genau wie die nicht so seriösen, berichten über das clevere junge Mädchen, das vom Dach des berühmten St. Paul's College in Oxford in den Tod gesprungen ist. Die meisten Schreiber haben eine Geschichte über Sexismus und Mobbing daraus gemacht. Eine Zeitung wirft der College-Führung vor nicht genug zum Schutz seiner schwächeren Mitglieder zu tun. Und in einem wütenden Kommentar für den Guardian fordert Julie Browne als Gleichstellungsbeauftragte der Universität ein Verbot aller rein männlichen „Dinner Clubs“, allen voran des Clarendon Clubs. Es geht, schreibt sie, um die Überwindung einer „grassierenden Missbrauchskultur“ an den britischen Universitäten.
Julie Browne, Dr. Bitch-From-Hell. Mit aller Macht versucht sie mich zusammen mit dem Clarendon Club von der Uni schmeißen zu lassen. Ich hasse sie dafür. Aber hat sie in diesem Punkt nicht irgendwie auch recht?
* * *
Etwa zwei Stunden später sitze ich im Arbeitszimmer meines akademischen Supervisors am Institut und beobachte teilnahmslos, wie Millionen Staubpartikel behäbig durch die hellen, von der Sonne durch die Fenster geworfenen Strahlen wandern. Es riecht auch nach Staub hier drin und nach den unzähligen Büchern und ungeordneten Papierbergen, die er auf jede freie Fläche, sogar auf den Boden, gestapelt hat. Wenn beim Urknall nicht ein Universum voller Sterne, sondern ein Raum voller Bücher entstanden wäre, so in etwa würde das aussehen.
Missbilligend schaut er mich durch seine viel zu große Sechzigerjahrebrille an. Er trägt wieder eine seiner unmöglichen Kordhosen, heute in Forstgrün, dazu ein abgewetztes kackbraun-kariertes Tweed-Jackett mit Wildlederärmeln. Eben hat er mich gefragt, was ich den Sommer über gelesen habe, und ich habe „nichts“ geantwortet. Was soll ich machen? Die ganze letzte Woche habe ich ja versucht zu lernen, aber wie hätte das denn gehen sollen bei der ganzen Scheiße, die hier ständig passiert?
Einen Moment lang sieht es so aus, als wolle er mir einen Vortrag über die angemessene Arbeitsmoral eines Oxford-Studenten halten, der eigentlich auf dem besten Weg zu einem Bachelorabschluss mit Auszeichnung ist, aber dann seufzt er nur und fragt: „Sie sehen fürchterlich aus. Was ist los?“
Und weil er es sowieso bald erfährt, erzähle ich ihm alles: Victoria, Clarendon, mein drohender Rausschmiss.
Er hört sich alles schweigend und ohne sichtbare Reaktion an. „So, so, Clarendon Club“, sagt er dann unbestimmt und putzt abwesend seine Brille mit der Spitze seiner ganz und gar scheußlichen senfgelben Krawatte. „Und, haben Sie was mit der Sache zu tun?“, fragt er dann lapidar.
„Nein“ ist meine Antwort.
„In diesem Fall“, sagt er nach einer kleinen Pause, schaut auf seine Uhr und lächelt, „gehen wir jetzt zum Lunch. Sie sehen aus, als könnten Sie es gebrauchen.“
Wir gehen zu Brown's auf die High Street. Zum Essen bestellt er eine Flasche Weißwein. Als sie leer ist, bestellt er noch eine.
* * *
Um achtzehn Uhr treffe ich Alice im Old Quad vor der College-Chapel. Der schönste Anblick seit Langem, denke ich, während ich auf sie zu humpele. Nur Alice weiß, dass ich dabei war, als Victoria gesprungen ist. Wir haben nicht wirklich darüber gesprochen, aber sie ist ein kluges Mädchen und kann sich ausrechnen, wie es in mir zugeht. Und wie hart die nächsten Minuten für mich werden. Als ich bei ihr ankomme, nimmt sie mich wortlos in den Arm.
Ein steter, schweigender Strom schwarzgekleideter Menschen geht an Alice und mir vorbei in die Chapel. Meine Augen sind geschlossen, aber ich spüre ihre Blicke wie kalten Atem in meinem Nacken. Jeder hier weiß, dass mich das College beschuldigt die Fotos von Victoria gemacht zu haben. Wie viele von ihnen glauben es? „Monster“ steht in wütenden roten Lettern an meiner Zimmertür geschrieben. Zum ersten Mal fühle ich mich fremd und unwillkommen in dem College, das ich seit zwei Jahren mein Zuhause nenne.
Alice entlässt mich aus ihren Armen und schaut mich besorgt an aus ihren großen, freundlichen Augen. Gedankenverloren streicht sie sich eine Strähne ihrer widerspenstigen nussbraunen Haare aus dem Gesicht. Dann, langsam und zärtlich, küsst sie mich auf die Lippen. Es ist, wie wir beide genau registrieren, unser erster öffentlicher Kuss. Und deshalb mehr als ein Kuss: Es ist ein Symbol, ein Statement, eine Aussage über Loyalitäten. Sie hisst ihre Flagge neben meiner, vor allen Leuten. Unter normalen Umständen hätte ich so eine Geste für sinnlos gehalten. Bestenfalls. Jetzt bin ich einfach dankbar, dass es eine Frau in meinem Leben gibt, die bereit ist der Welt zu zeigen, dass sie mich nicht für ein Monster hält.
„Sollen wir?“, fragt Alice leise. Als ich nicke, nimmt sie meine Hand und wir gehen rein.
Der Innenraum der kleinen Kirche ist brechend voll. Vorne neben dem Rednerpult steht ein gerahmtes Bild von Victoria, daneben liegt ein Blumenkranz. Die Leute tuscheln, als Alice und ich händchenhaltend den Mittelgang entlanggehen.
Als wir sitzen, wandert mein Blick durch die Reihen. Schräg vor mir sitzen Richard und Henry. Von all meinen Freunden ist Richard der einzige, der sich nicht bei mir gemeldet hat, als die Beschuldigungen gegen mich bekannt wurden. Ausgerechnet Richard! Scheinbar verbringt er seine Zeit lieber mit Henry und den anderen Kotzbrocken vom Clarendon Club.
Hab's dir ja gesagt, raunt eine fiese Stimme in meinem Kopf.
Auf der anderen Seite des Gangs sitzt Jezzy und weint stille Tränen. Ich erinnere mich: Sie haben sich so gut verstanden, Jezzy und Victoria, unten in der College-Bar an diesem ersten Abend der Freshers' Week. Jetzt sieht Jezzy genau so fertig aus, wie ich mich fühle.
Dann tritt Julie Browne ans Rednerpult und reitet eine als Trauerrede auf Victoria getarnte Attacke gegen den Sexismus des Clarendon Clubs. Mittendrin steht Jezzy auf und verlässt mit verzweifelter Miene die Chapel.
Als am Ende der College-Chor das Deus Misereatur anstimmt, kämpfe ich mit den Tränen. Es tut so weh. Aber ich kann Abschied nehmen, und das ist gut.
* * *
Alice und ich liegen auf dem Bett in ihrem Zimmer. Das heißt, sie sitzt an die Wand gelehnt und mein Kopf ruht in ihrem Schoß, im Hintergrund singt leise Tom Waits. Zärtlich streichen ihre Finger durch mein Haar.
„Ich hab dich vermisst“, sagt sie und lächelt.
Ich habe dich auch vermisst, will ich ihr sagen, aber es geht nicht. Es ist ein einfacher Satz, der außerdem noch wahr ist, aber ich bringe ihn nicht über die Lippen. Vermissen, das klingt gleich so nach Liebe, nach bedingungsloser Zweisamkeit, nach Selbstaufgabe. Kann ich nicht, noch nicht, warum auch immer. Beziehungen: Neuland mit unwegsamem Terrain. Am Ende ziehe ich sie einfach zu mir und küsse sie. Das ist viel einfacher.
„Wie geht's dir jetzt?“, will sie dann wissen.
Ich überlege. „Besser. Nicht wirklich gut, aber besser. Irgendwie ist jetzt nichts mehr wie vorher, und das muss ich erst mal sortieren.“
Sie nickt. Dann beugt sie sich über mich hinweg zum Nachttisch und kramt in einer Schublade herum. „Ich hab uns was mitgebracht. Vielleicht tut dir das heute ganz gut.“ Dann findet sie, was sie sucht, und ein kleines Tütchen Kokain landet auf meiner Brust.
„Alice!“, rufe ich ungläubig und muss spontan lachen. „Wie kommt ein braves Mädchen wie du an Koks?“
Sie grinst, aber es schleicht sich auch eine zarte Röte in ihr schönes Gesicht. „Ich habe es von Richard. Eigentlich wollte ich es ihm abkaufen, aber als ich gesagt habe, wofür ich es brauche, hat er es mir geschenkt.“
„Aha. Und wofür brauchst du es?“
„Na, für dich. Du musst dringend mal auf andere Gedanken kommen, den Kopf freimachen.“
Ich denke darüber nach. Eigentlich habe ich ganz strikte Regeln, wann gekokst werden darf. Heute gehört nicht dazu. „Koks ist nur für Partys“, sage ich vage.
„Gut“, lächelt sie. „Ich will sowieso noch eine Party mit dir feiern heute Nacht.“ Und dann spüre ich ihre Finger an der Innenseite meines Oberschenkels. Als sie sich zu mir herabbeugt, kitzeln ihre Haare mein Gesicht. Ihr warmer Atem streicht über meinen Hals, dann haucht sie mir ins Ohr: „Ich gestehe, ich will dich verführen.“ Ihre Zunge fährt in mein Ohr.
Wenige Minuten später haben wir beide eine großzügige Freizeitmenge Kokain in der Blutbahn. Dieser Umstand verbessert die Stimmung im Raum sehr schnell und sehr deutlich. Sogar meine schmerzhaft überreizten, knochenharten Muskeln werden dehnbar und weich. Alle bis auf den kleinen Rebellen zwischen meinen Beinen. Wie immer, wenn ich high bin, reichen die kleinsten Berührungen rund um meine erogenen Zonen und das Blut rauscht nur so zwischen meine Beine. Und weil es an solchen Berührungen überhaupt nicht mangelt, habe ich ruck, zuck einen Wahnsinnsständer in der Hose.
Ich bin erregt, Alice ist ein wenig mehr als das: geil, wollüstig. „Oh, dieses Zeug macht mich ganz wahnsinnig!“, ruft sie und rollt sich schwungvoll auf mich. Ihr Atem geht flach und schnell, als sie ihre gierige Zunge in meinen Mund schiebt. „Du machst mich wahnsinnig!“
Wie im Rausch fummele ich an ihrer Bluse herum. Gar nicht so einfach, während sie auf mir kniet und mich fordernd und hartnäckig mit ihrer Zunge bedrängt. Dann ist das blöde Ding endlich offen. Alice wartet nicht ab, ob ich so auch ihren BH aufbekomme; ein routinierter Griff, dann purzelt er herunter und entblößt ihre hinreißenden Brüste. Alices Körper ist erotisch und sehenswert von Kopf bis Fuß, aber ihre Brüste sind wirklich außergewöhnlich: rund, fest, makellos schön, mit kleinen braunen Nippeln wie gemacht für meine Lippen. Insgesamt: Weltklassetitten.
Zwischen meinem fast schon schmerzhaft harten Penis und ihrer winzigen und zurzeit sicher klatschnassen Möse liegen nur ein paar dünne Stoffschichten. Noch tragen wir die schwarzen Anzughosen, die wir für Victorias Trauerfeier angelegt haben. Rhythmisch und nachdrücklich reibt Alice ihren Schritt an der harten Ausbuchtung zwischen meinen Beinen. Oh, wie geil das ist!
Ich ziehe sie zu mir hinab, küsse sie wild und schiebe meine großen Hände in ihre Hose, ihr Höschen. Meine Finger an ihrem nackten Arsch. Gespreizt umfassen sie ohne Probleme beide Hälften ihrer zierlichen Hinterbacken, einzelne Fingerkuppen streifen schon das feuchte Terrain rund um den Eingang in ihren Unterleib. Kraftvoll ziehe ich ihren Arsch zu mir runter, drücke gleichzeitig meinen harten Penis gegen ihren Schritt. Alice stöhnt alle Luft in ihrer kleinen Lunge in meinen Mund.
„Sag mir, was du willst“, flüstere ich ihr ins Ohr und schiebe zwei Finger in ihren Unterleib. Mühelos geht das. So nass war sie noch nie.
„Deine Zunge“, seufzt sie, die Augen geschlossen. „Da wo jetzt deine Finger sind.“
Also rolle ich sie auf den Rücken, ihre Hose landet neben dem Bett. Nackt räkelt sie sich vor mir und wirft mir einen erregten Blick zu. Nackt, bis auf ein schlankes karminrotes Spitzenhöschen aus Seide. Wow, das ist verdammt sexy!
„Hab ich für dich gekauft“, sagt sie und lächelt stolz und ein bisschen verschämt. „Und schau mal, ich zeige dir noch was ...“ Mit beiden Händen fährt sie lasziv über ihre Brüste, dann hinunter bis zu ihrem knappen Höschen, legt ihre Finger auf den feuchten roten Stoff und streichelt sich. Ihre Schenkel öffnen sich, weit und einladend, und dann schiebt sie von oben eine Hand in ihren Slip. Mit bestimmten, kreisenden Bewegungen besorgt sie es sich, ihr Becken schiebt sich sachte vor und zurück dabei. Direkt vor meinen Augen, ohne jede Zurückhaltung. Ein erregtes Seufzen. „Dieses Selbstvertrauen hast du mir geschenkt“, sagt sie dann und strahlt, stolz und geil.
Ich muss lachen. Hoffentlich lerne ich Beziehung annähernd so schnell wie Alice grade Ficken lernt. Aber natürlich hat sie auch Koks dazu, das ist quasi Doping.
Ihr Höschen folgt der Hose auf den Boden, dann lecke ich sie. Mit den Händen lege ich ihren pinkfarbenen kleinen Kitzler frei und reibe ein paarmal scharf mit angespitzter Zunge darüber. Sie stöhnt erregt auf, spannt sich an. Als sie sich etwas beruhigt, wirbele ich plötzlich schnell und hart mit der Zunge über den empfindlichen kleinen Knopf. Nur ein, zwei Sekunden, aber sie zieht den Atem ein, drückt den Rücken durch und lässt dann laut hörbar alle Luft aus ihrem Brustkorb entweichen. Ein kleines, erregtes Lachen kommt ihr über die Lippen. Sie ist high und es steht ihr.
Ich spiele mit dem Tempo, will sie quälend langsam erregen. Gemächlich, schnell, hart, weich – immer im Wechsel. Dazwischen lasse ich sie jeweils kurz zappeln. Mit jedem Mal wird sie ein bisschen lauter, atmet etwas schneller, windet sich heftiger unter meiner Zunge und meinen Händen. Schließlich beginnt sie mir ihren Schoß fordernd entgegenzupressen. Sie ist kurz davor.
Aber dann stoppt sie mich mit einem Mal. „Warte, warte“, keucht sie und drückt mit der flachen Hand gegen meine Stirn, um meine Zunge von ihrem Kitzler zu bekommen.
„Was ist?“ Mein Kopf hebt sich zwischen ihren Schenkeln hervor.
Sie stützt sich auf und schaut mich an. Ihre Backen sind vor Erregung gerötet, ihre Frisur eine Ruine. „Als du mich zum allerersten Mal … da unten gestreichelt hast ...“ Sie zögert, bricht ab.
Ich bin neugierig. Nicht mal high kann Alice die Dinge im Bett beim Namen nennen. Vor zwei Wochen hätte ich das lächerlich und kindisch gefunden, jetzt finde ich es auf eine liebenswerte Art putzig. Bei dem, was sie erlebt hat, sind ihre Hemmungen außerdem nur zu verständlich.
„… da warst du mit dem Finger auch noch kurz … woanders. Tiefer.“ Sie schaut mich an, in der Hoffnung, dass ich verstehe. „Weißt du noch?“
„Ja, du mochtest es nicht.“
„Stimmt“, sagt sie und macht eine ihrer typischen Alice-Pausen. „Aber danach ... also, hinterher ... da habe ich gedacht, dass es sich eigentlich ganz gut angefühlt hat.“ Sie lächelt peinlich berührt.
Ich warte, aber es kommt nichts mehr. Zwei Dinge kann ich mir dann nicht verkneifen: ein Grinsen. Und eine kleine Provokation: „Du willst, dass ich deinen süßen kleinen Arsch lecke“, stelle ich fest. Ich habe absolut kein Problem mit Dirty Talk, im Gegenteil.
Meine Worte färben ihr Gesicht Schamrot ein. „So würde ich das nicht ausdrücken“, sagt sie.
„Aber das hast du gemeint.“ Ich grinse immer noch.
Sie zögert wieder. Dann nickt sie.
Ich lache laut und fröhlich und gebe ihr einen freundlichen Kuss. Dann verschwinde ich wieder zwischen ihren Beinen und fahre mit der Zunge aufreizend langsam über ihren Kitzler und durch die von meinem Speichel und ihrem Saft bedeckte Muschi. Ein paar Augenblicke, dann ist sie wieder so nah am Orgasmus wie zuvor.
Dann drehe ich sie mit sanftem Druck auf den Bauch und massiere mit den Händen ihre schönen runden Arschbacken. Jedes Mal, wenn ich die Hälften ein wenig auseinanderziehe, erhasche ich einen Blick auf ihre winzige, pink leuchtende Rosette. Immer wieder fahre ich mit den Fingern durch ihre nasse Möse und touchiere ab und an wie durch Zufall auch den anderen, noch engeren Eingang. Alice hat die Arme vor dem Kopf verschränkt und ihr Gesicht dazwischen wie auf ein Kissen gebettet. Sie lässt mich einfach machen, meldet sich nur hin und wieder mit einem genussvollen Seufzen.
Schließlich spreize ich sanft ihre Arschbacken und fahre mit der Zunge dazwischen. Ich küsse ihren Damm, ihren Po und nähere mich Kuss für Kuss dem empfindlichen kleinen Muskelkranz. Als ich einen ersten festen Kuss direkt auf die Rosette drücke und sie kurz, aber kräftig mit der Zunge umfahre, reagiert Alice mit scharf ausgestoßenem Atem. „Oh“, macht sie.
„Oh gut oder oh schlecht?“
„Oh mach weiter und zwar sofort.“
Ich grinse und schiebe meine spitze Zunge wieder dahin, wo sie gerade noch war. Jeden Zungenschlag genießt Alice mit einem lustvollen Seufzen, das Gesicht in die Matratze gedrückt, die Hände in die Laken gekrallt. Als ich dann ihre Backen noch ein wenig weiter spreize und meine Zunge ein paar Millimeter tief in ihre um eine Winzigkeit geweitete Rosette stoße, stöhnt sie laut. „Oh, wow!“ Dann, nach ein, zwei tiefen Atemzügen. „Wer hätte das gedacht ...“
Jetzt hebt sie ihren Hintern an und schiebt eine Hand unter ihrem Körper durch zwischen ihre Beine. Ich sehe die Finger in ihrer kleinen Möse verschwinden, dann reibt sie sich den Kitzler. „Weiter. Bitte ...“
Statt meiner Zunge schiebe ich jetzt meine Finger in den Graben zwischen ihren Arschbacken und fahre mit ihnen über ihr nasses, weiches Loch. Das macht sie zusätzlich an. Mit sanftem Druck schiebe ich die Spitze meines Zeigefingers in ihren engen, höllisch heißen Hintern.
„Oh ja“, stöhnt sie laut auf.
Ich ziehe den Finger zurück, dringe wieder ein, eine Winzigkeit tiefer dieses Mal. Erneut stöhnt sie und reibt sich noch schneller zwischen den Beinen. Mit jedem sachten Stoß dringe ich ein klein wenig weiter in sie vor. Als ich bis zum zweiten Glied in ihrem Po stecke, explodiert sie. Fast ohne Vorwarnung verkrampft sie sich, hält den Atem an, lässt die Finger über ihren Kitzler fliegen und stöhnt dann schließlich laut und befreit ihren Orgasmus heraus.
Als sie sich wieder entspannt, ziehe ich meinen Finger aus ihrem Po. Alice wälzt sich auf den Rücken, ein Arm liegt über ihren Augen, der andere hängt schlaff herab. „Das“, beginnt sie und muss unterbrechen, um ein paarmal durchzuatmen, „das machen wir jetzt bitte öfters.“
Ich knie direkt vor ihr und kann meinen Blick nicht von dem nassen, kleinen Loch zwischen ihren Schenkeln lösen. Ihre Schamlippen leuchten rosa und verdammt einladend. Ich bin unfassbar erregt von den Drogen, von ihrer Muschi, von dem weichen, kleinen Loch zwischen ihren Pobacken. Mein Schwanz drückt schmerzhaft erregt gegen die enge Hose und der Stoff ist feucht geworden von ein paar Tropfen, die mein Penis vor lauter Vorfreude schon mal vorgeschickt hat. Während sie schwer atmend vor mir liegt, die Hand immer noch über den Augen, und nichts bemerkt von der Welt, öffne ich meine Hose und ziehe mich aus. Mit der Nacktheit kommt ein Hochgefühl: Ich fühle mich frei und stark und ruhig. Jetzt gibt es nur noch Alice. Alice und ihren festen, jungen, schlanken, nackten, erotischen Körper. Er liegt direkt hier vor mir, nur für mich.
Als ich meinen zum Bersten prallen Penis sanft von oben nach unten durch ihren nassen Schlitz ziehe, schnurrt sie genießerisch ohne hinzusehen. Als er sich zwischen ihre Pobacken drückt und kurz ihre Rosette passiert, seufzt sie leise, vielversprechend. Als ich ihn wieder hochziehe, durch ihre Muschi, und meine dicke rote Eichel über ihren Kitzler reibt, zuckt sie kurz zusammen, voll lustvoller, überreizter Erregung. Sie stöhnt leise.
„Darf ich?“, frage ich.
„Nein“, sagt sie bestimmt. „Ich darf.“ Dann nimmt sie den Arm von ihrem Gesicht und greift zwischen ihre Beine. Sanft biegt sie meinen Penis in ihre feuchte Mitte, bis er direkt zwischen ihren Schamlippen steckt. Dann, in einer aufreizend langsamen, bestimmten, fließenden Bewegung, schiebt sie mir ihr Becken entgegen und drückt mein hartes Ding so Zentimeter für Zentimeter in ihren engen Kanal. Dabei lächelt sie mich an, anzüglich und amüsiert.
Ich werde fast verrückt vor Erregung, so geil fühlt sich das an.
Alice hört erst auf, als meine Eier gegen ihren Po drücken. „Jetzt darfst du“, gestattet sie mir großzügig und muss dann lachen. Ich würde auch lachen, wenn ich genug Luft in der Lunge dafür hätte. So reicht es nur für ein seliges Lächeln.
„Sanft?“, will ich wissen, als ich mich wieder halbwegs im Griff habe.
Sie schüttelt den Kopf. „Wild.“
Das muss sie nicht zweimal sagen. Ich greife sie an den Schenkeln, drücke sie weit auseinander und ziehe meinen Schwanz aus ihr, bis er nur noch sachte an ihren Schamlippen liegt. Dann komme ich mit meinem ganzen Gewicht auf sie herab und schiebe ihn wieder vollständig in sie hinein. Alice reißt die Augen auf und stöhnt. Nochmal dasselbe. Und nochmal. Und wieder und wieder und wieder. Schnell, hart, ohne Pause, mit Schwung, so lange ich kann. Und wenn ich high bin, kann ich verdammt lange.
Als ich irgendwann doch komme, komme ich mit meinen Händen an ihren kleinen runden Arschbacken, meiner Zunge in ihrem Mund und ihren Schenkeln um meine Hüften geschlungen. Wie aus weiter Ferne höre ich ihr Stöhnen, atemlos und irgendwie schrill. Ich bin mir vage der dumpfen, tierischen Laute bewusst, die ich ausstoße, als schließlich ein sensationeller Orgasmus über mich hinwegrollt. Mein Körper übernimmt dabei das Regiment und pumpt, ohne dass ich das Geringste dagegen tun könnte, Unmengen meines Spermas in ihren kleinen Körper.
Hinterher liegen wir eng umschlungen unter ihrer Bettdecke, nackt und erschöpft. „Du?“, flüstert sie irgendwann und streichelt meinen Kopf.
„Hmm?“ Mit etwas Mühe tauche ich auf aus dem Halbschlaf, in den ich gesunken bin.
„Bleib bei mir, ja? Egal was passiert.“
Ich öffne ein Auge und schaue sie an. Sehe ein nervöses Lächeln. „Ich gehe nirgendwo hin“, verspreche ich ihr und meine es so.
Sie strahlt mich an und beugt sich zu mir hinunter, und als ihre weiche Zunge zwischen meine Lippen fährt und sich ihre Finger um meinen schlaffen, feuchten Penis legen, spüre ich irgendwo tief in meinem Bauch, dass ich mich, jetzt gerade in diesem Moment, endgültig in dieses sanfte, zerbrechliche, zauberhafte Mädchen verliebt habe.
Dienstag
Wir verbringen den größeren Teil des Morgens in Alices Bett. Das Gute daran: Wir sind nackt dabei. Nicht ganz so prickelnd ist, womit wir uns die Zeit vertreiben: Vorbereitungen auf meine Anhörung vor dem Disziplinarkomitee. Ich habe Victoria nicht unter Drogen gesetzt und sie nicht fotografiert, aber wie soll ich das belegen, wenn irgendwer Zeugenaussagen erfindet und Beweise fälscht? Zwei Tage noch.
Systematisch gehen wir die schriftliche Begründung mit den Beschuldigungen gegen mich durch. Mit chirurgischer Präzision seziert Alice den Text, Halbsatz für Halbsatz, Wort für Wort. Sie erklärt mir die Vorwürfe aus juristischer Sicht, verdeutlicht mir Bedeutungsnuancen, entwirft Verteidigungsstrategien und spekuliert, was Henry, Rufus und Tom, die ebenfalls angeklagt sind, wohl sagen werden. Ich bin wirklich gerührt, wie Alice sich für mich reinhängt. Und beeindruckt: Dieses zierliche, leicht verschüchterte achtzehnjährige Mädchen hat einen Verstand wie ein Rasiermesser.
Es gibt grundsätzlich ja zwei Arten von Studenten hier in Oxford. Die einen sind clever und arbeiten zu viel und müssen trotzdem ganz schön kämpfen, um dem brutalen Leistungsdruck, der hier herrscht, gerecht zu werden. Das ist die große Mehrheit, zu der auch ich gehöre. Aber dann gibt es noch die andere Sorte, Leute wie Alice, die irgendwie über ein paar Extragehirnwindungen verfügen, die alles wissen und alles verstehen und alles mühelos durchschauen. Heute ist der zweite Tag in Alices Studium. Ich habe keinen Zweifel, dass sie absolut unglaublich sein wird.
„Fällt dir irgendjemand ein, der bezeugen könnte, dass du die Clarendon-Party nicht mit Victoria zusammen verlassen hast?“, will Alice-die-Juristin wissen.
Ich überlege. „Ich war am Ende mit Tom, Anna und Camilla zusammen, aber Tom gehört zum Clarendon Club und Anna gehört irgendwie zu Tom, also werden die mir nicht helfen. Und Camilla? Ja, keine Ahnung, ehrlich gesagt ...“ Ich breche ab. Würde Camilla für mich aussagen? Im Grunde ist die Antwort egal, denn ich kann sie gar nicht kontaktieren. Sie ist nicht aus Oxford, so viel weiß ich, aber ich habe keine Ahnung, wo sie studiert, wie sie mit Nachnamen heißt und wie ich sie erreichen kann. Tom könnte es mir vermutlich sagen. Wird er aber nicht.
„Diese Camilla, das ist die, mit der du auf der Party was hattest, ja?“, fragt Alice in ihrer Alice-das-Teenie-Mädchen-Stimme und schaut mich unzufrieden an.
Ich kann mir das Lachen nicht verkneifen. „Alice, du bist doch nicht etwa eifersüchtig, oder?“
„Nein“, lügt sie. „Ich weiß doch, was du für einer bist.“
„Warst“, sage ich ernst und streichle ihr durchs Haar.
„Warst“, wiederholt sie und strahlt mich an. Dann nimmt sie mein Gesicht in ihre Hände und küsst mich. Ihre Zunge dringt in mich ein und umkreist meine, langsam, liebevoll, zärtlich, minutenlang.
Aber dann, als der Kuss zu Ende ist, kommt sie wieder auf Camilla zu sprechen: „Was habt ihr gemacht?“
Ich zögere. Kann sein, dass ich nichts von Beziehungen verstehe, aber ich bin auch kein Idiot. Mit der eigenen Freundin über schnellen Partysex mit anderen Frauen zu sprechen, das kann nicht gut sein. Andererseits, sie weiß ja im Grunde schon, was los war. „Tom, Anna, Camilla und ich haben uns abgesetzt und zusammen gekifft. Dann hat Camilla mich geküsst, dann hat sie mir einen geblasen, dann hatten wir Sex.“
Alices Blick ist intensiv und irgendwie unergründlich. „Mit dem Mund … wie hat sie das gemacht?“, forscht sie nach. Überraschenderweise.
„Wie wie?“ Ich bin verwirrt. „Mund auf, Pimmel rein. Du kennst das Konzept ...“
„Sag mir, wie“, beharrt sie. „Details.“
Ich starre sie an. Wofür ist das denn wichtig? „Ok ...“, sage ich schulterzuckend. Und dann erzähle ich ihr, was Camilla gemacht hat: wie sie ihre Zunge eingesetzt hat, über mein Vorhautbändchen und die Eichel geleckt hat, wie sie meine Eier in den Mund genommen hat, wo ihre Hände waren, wie sie mich gewichst hat zwischendurch, dass sie mich gefragt hat, ob ich ihr in den Mund spritzen möchte, dass sie mein Sperma geschluckt hat.
„Das hat dir gut gefallen, ja?“, fragt Alice in einem schwer zu deutenden Tonfall, nachdem sie sich alles schweigend angehört hat. „Besonders der letzte Teil?“
„Klar, schon ...“, sage ich vage.
„Na, dann“, sagt sie und schenkt mir ein leises Lächeln, „wollen wir doch mal sehen, ob ich das nicht auch kann, was diese Camilla kann.“ Und dann dreht sie sich behände auf dem Bett um, so dass ihr Gesicht neben meinem nackten Hintern liegt, und rollt mich auf den Rücken. Dann spüre ich auch schon ihre kühlen Finger an meinem schlaffen Ding und ihre Zunge an meinen Eiern. Mit den Händen spreizt sie meine Schenkel etwas, krault die weiche Haut an meinen Hoden und stülpt ihre warmen Lippen über meinen zum Leben erwachenden Penis. Ich mache die Augen zu und genieße einfach nur. Für Sorgen um meine Zukunft ist später noch jede Menge Zeit.
Alice ist gut, richtig gut. Dafür, dass sie das alles erst seit ein paar Tagen macht, ist sie sogar spitze. Niemand freut sich mehr über Alices sexuelle Experimentierfreude als ich.
Sie zieht meine Vorhaut zurück und steckt sich meinen Schwanz so tief in den Mund, wie sie kann, bläst schnell und hart. Dann schiebt sie wieder mit den Lippen meine Vorhaut ein paarmal vor und zurück, saugt dann ihre Lippen fest an meinem Ding. Sie lässt ab und lächelt mich an. Dabei wichst sie meinen speichelnassen Schwanz mit beiden Händen.
Das ist zu viel für mich. „Alice, wenn du so weiter machst, komme ich gleich.“
„Gut“, sagt sie nur und steckt ihn sich wieder in den Mund. Jetzt macht sie es mir richtig hart und schnell. Sie will meinen Orgasmus, und sie bekommt ihn. Meine Eier ziehen sich in freudiger Erwartung zusammen, aus einem ersten geilen Kribbeln wird eine Reizexplosion zwischen meinen Beinen, in meinem ganzen Unterkörper. Stöhnend komme ich. Der Anblick ihrer Lippen über meinem Schwanz, während ich ihre Mundhöhle mit meinem Sperma fülle, ist großartig.
Als der Orgasmus unter Alices sanften Berührungen abklingt und ich meine Körperspannung verliere, entlässt sie meinen Penis aus ihrem Mund. Sie schaut mich an und verzieht kurz das Gesicht. Dann lächelt sie schief. „Wääh, das schmeckt ganz schön gewöhnungsbedürftig.“ Sagt es und steckt ihren Kopf wieder zwischen meine Beine, um langsam und genüsslich meinen Penis sauber zu lecken.
Diese neugierige, freche, verrückte Seite von Alice finde ich ganz einfach hinreißend. Ich bin sogar ein bisschen stolz auf sie. Und als dann plötzlich ihr Gesicht neben meinem auftaucht, wage auch ich ein Experiment: Ich küsse ein Mädchen, dem ich kurz zuvor in den Mund gespritzt habe. Und ja, es schmeckt wirklich ziemlich gewöhnungsbedürftig.
* * *
Eine Stunde später muss Alice zu ihrer Vorlesung. Ich hätte auch ein Seminar, aber warum soll ich da hingehen? Kann sein, dass sie mich morgen rausschmeißen, und was nützt mir dann ein Kurzzeitgedächtnis voll mit makroökonomischen Erkenntnissen? Alternativplan: Frühstück.
In der ansonsten verwaisten College-Bar treffe ich völlig überraschend auf Richard und Henry, die auf einem Sofa sitzen und die Köpfe zusammengesteckt haben. Peinlich betretene Stille auf allen Seiten, als ich da vor ihnen stehe. Auf den Gesichtern der beiden sehe ich nichts als Schuld. Henry, ausgestattet mit den Superkräften des englischen Hochadels, braucht nur Sekundenbruchteile, um den gleichgültig gelassenen Gesichtsausdruck wiederzufinden, mit dem er und seinesgleichen durchs Leben gehen. Aber Richard sieht aus, als hätte ich ihn dabei erwischt, wie er unschuldige Katzenbabys in der Regentonne ertränkt.
Sie haben über mich gesprochen, nehme ich an. Warum sonst diese Reaktion?
„Ich muss dann“, murmelt Henry und klopft Richard auf die Schulter. Dann verschwindet er.
„Was war denn das?“, frage ich Richard, eher verblüfft als verärgert. Eigentlich freue ich mich ihn zu sehen. Diese Funkstille zwischen uns fühlt sich total falsch an.
Aber Richards Reaktion ist nur eins: eine weitere Verletzung. Nicht mal in die Augen schaut er mir. Will nicht oder kann nicht. „Ich möchte nicht darüber sprechen“, sagt er schließlich ohne große Überzeugung.
„Oh, du willst nicht darüber sprechen?“ Jetzt bin ich doch wütend. „Na, dann entschuldige bitte.“ Zorn brodelt, kocht hoch, zischend heiß. „Deine Kumpels versuchen mich von der Uni schmeißen zu lassen. Hast du mitbekommen, ja? Und ich Idiot denke noch, dass du vielleicht auf meiner Seite bist. Aber so kann man sich täuschen ...“
Richard verzieht gequält das Gesicht. „Bitte, das hat damit nichts zu tun ...“
„Bullshit!“, würge ich ihn ab, laut und aggressiv. „Irgendwer lügt, irgendwer fälscht Beweise, alles, damit ich am Ende der Idiot bin. Das waren doch wohl deine tollen Freunde, oder etwa nicht? Wer denn sonst?“
„Hör doch zu ...“, ruft Richard, sein Ton irgendwo zwischen Wut und Verzweiflung. Er macht einen Schritt auf mich zu. „Du bist mein Freund und ich ...“
„Ach ja?“, falle ich ihm ins Wort. Ich will diese Scheiße gar nicht hören. „Und wo warst du dann die letzten Tage, als ich einen Freund gebrauchen konnte?“ Als ich es sage, wird mir erst so richtig klar, wie gekränkt ich tatsächlich bin, wie sehr mich sein Schweigen verletzt, wie verraten ich mich fühle. „Was ist passiert auf der Clarendon-Party? Sag's mir, Richard.“ Es ist keine Bitte, es ist eine wütende Forderung.
„Ich kann nicht“, ruft er und reißt die Arme in einer verzweifelten Geste in die Luft. Dann resigniert er und wird irgendwie klein und schmal und schlaff, als hätte jemand Luft abgelassen. „Ich kann nicht“, sagt er noch einmal, ganz leise.
„Du weißt, dass ich unschuldig bin? Und du weißt, dass sie versuchen mir die Sache anzuhängen? Ja oder nein, Richard?“
„Ja“, sagt er matt.
„Und Browne will den Clarendon Club vernichten, egal ob ich dabei mit draufgehe oder nicht. Offenbar interessiert es also keine Sau, wer Victoria das alles angetan hat. Hauptsache, es ist irgendein Schuldiger da.“
Richard schweigt.
„Und was soll ich deiner Meinung nach jetzt machen?“, bohre ich nach.
„Keine Ahnung“, sagt er nach einem langen Zögern. „Keine Ahnung, was du machen sollst. Keine Ahnung, was ich machen soll.“
„Oh, ist es schwer für dich, ja?“, rufe ich voll beißendem Sarkasmus. „Du bist echt die ärmste Sau hier.“
Und dann wird der Druck zu groß und der Kessel voll kochendem Zorn in meinem Bauch explodiert. „Du dummes Arschloch stehst einfach da und schaust zu, wie sie mich fertig machen. Und du lügst mich an. Irgendwas ist passiert, aber du deckst lieber diese Wichser als mir zu helfen.“
„Ich bin nicht dein Feind!“, ruft Richard, jetzt selbst wütend.
„Weißt du was, Richard? Fick dich! Fick dich einfach!“ Ich schleudere ihm die Worte ins Gesicht und lasse ihn dann stehen. Während ich vor zur Bar gehe, schlägt er hinter mir wütend die Türe zu.
* * *
Im Hauptraum der Bar steht Jules hinter dem Tresen und schenkt Kaffee an ein paar Schlipsträger mit Namensschildchen aus. Irgendwo im College ist eine Konferenz, schätzungsweise.
Als er mich sieht, wird er ganz aufgeregt. „Ich muss mit dir reden“, zischt er mir zu und wirft einen Seitenblick auf die Anzugtypen. Wo Rufus' Fäuste ihn am Abend der Clarendon-Party getroffen haben, schillert seine Haut noch immer gelbgrün.
„Was ist los?“, frage ich leicht irritiert.
„Nicht hier drin.“ Kurzerhand winkt er mich hinter die Bar und führt mich dann durch ein paar Lagerräume hinaus ins Freie. Man hat einen weiten Blick über den völlig eingeschneiten Vicar's Garden von hier aus. Jenseits des kleinen Parks stehen die Gebäude, in denen die Clarendon-Party stattgefunden hat. Mein Blick fällt auf die großen Fenster des Speisesaals, in dem ich Camilla gebumst habe. Eine Ewigkeit ist das her.
Jules hält mir eine Zigarette hin. Als ich den Kopf schüttele, macht er sie selbst an. „Ok, hör zu: Am Abend der Party, nachdem mich Rufus und die anderen geschlagen hatten, wollte ich nur noch heim. Bin dann dort entlang gegangen.“ Er zeigt auf einen kleinen Weg, der am Rand des Parks entlang zu einem Gebäudeensemble mit Studentenunterkünften führt.
„Da waren zwei Leute auf dem Weg vor mir“, sagt er dann. „Einer war Rufus. Und er hatte Victoria im Arm.“
„Rufus?“, frage ich aufgeregt. „Bist du sicher?“
Jules zeigt auf sein malträtiertes Gesicht. „Den Arsch vergesse ich nicht so schnell.“
Ich nicke, der Puls geht schneller. „Und weiter?“
„Ich hab mich ein bisschen abseits in eine dunkle Ecke gestellt und wollte warten, bis sie weg sind. Die waren echt langsam. Arm in Arm hab ich zuerst gedacht, aber dann hab ich gesehen, dass Rufus sie gestützt hat. Victoria ist mehr gewankt als gegangen. Die ist völlig besoffen, hab ich gedacht.“
Mein Herz pocht in gespannter Erwartung: die Wahrheit. Endlich.
„Er hat versucht sie zu stützen, geschleppt eigentlich. Sie hat gelacht und mit den Armen gewedelt und nicht mitgemacht, und irgendwann hat er keine Kraft oder keine Lust mehr gehabt und sie einfach fallen gelassen. Da, unter den Bäumen. Dann ist er einfach davon gestapft.“
Ich starre Jules ungläubig an. Kann das wirklich wahr sein? „Er hat sie im Schnee liegen gelassen? Einfach so?“
Jules nickt. „Einfach so. Nur in ihrem roten Kleidchen.“
„Sie wäre erfroren!“, sage ich ungläubig.
„Dachte ich auch. Deshalb wollte ich zu ihr hingehen. Aber jemand war schneller und bei Victoria, bevor ich einen Schritt gemacht hatte.“
„Wer, Jules, wer?“
Er macht eine kurze Pause. „Jezzy“, sagt er dann und nimmt einen Zug.
„Jezzy?“. Was? Soll das ein Witz sein?
„Jezzy“, wiederholt er. „Sie kam angelaufen, sobald Rufus weg war. Keine zwei Minuten, nachdem er sie fallen gelassen hat. Die beiden haben irgendwas gesprochen, dann hat Jezzy Victoria aufgeholfen und die beiden sind zusammen fortgewankt. Jezzy musste sie quasi tragen.“
„Und dann?“
„Nichts und dann. Problem gelöst, dachte ich.“
Was Jules gesagt hat, ist zwar nur ein kleines Stück in einem ziemlich großen, völlig beschissenen Puzzle, aber es müsste reichen. Es beweist, dass ich die Party nicht mit Victoria verlassen habe. Mehr brauche ich nicht.
„Jules, du musst am Donnerstag aussagen für mich. Was du gesehen hast, zeigt, dass ich unschuldig bin.“
Jules schüttelt energisch den Kopf. „Nein, nein. Ich will mit der Sache nichts zu tun haben.“
„Jules, bitte! Die werden mich sonst rausschmeißen.“
Er sieht gequält aus. „Tut mir leid, ehrlich. Aber ich kann nicht. Wenn wegen mir der Clarendon Club verboten wird, bin ich geliefert Die machen mich fertig.“
Ich könnte schreien vor Verzweiflung. Die Lösung ist so nahe, der kleine Scheißer muss bloß aussagen. Ja, ja, seine Befürchtungen sind nachvollziehbar, aber ich springe doch nicht übers Messer, nur weil ihm die Sache zu heiß ist. „Jules, ich sage bei der Anhörung, was du mir gesagt hast. Sie werden dich befragen und spätestens dann musst du die Wahrheit sagen.“
Ein Blinder könnte das schlechte Gewissen auf seinem Gesicht erkennen. Er wird einlenken, er wird es tun, denke ich, aber dann, ohne mich anzusehen, sagt er: „Wenn du mich als Zeugen nennst, werde ich sagen, dass du das warst, da mit Victoria im Park.“
Ich bin einfach nur sprachlos. Mit offenem Mund starre ich ihn an.
„Tut mir leid. Echt“, sagt er dann. „Aber du brauchst mich doch gar nicht. Wenn Jezzy sagt, was passiert ist, hast du auch deinen Beweis.“ Er nimmt einen letzten Zug und wirft die Zigarette in den Schnee, wo sie mit einem nassen Zischen erlischt. Dann lässt er mich stehen und geht.
* * *
Jezzy ist ziemlich wütend, als sie doch noch ihre Zimmertür aufreißt. Das ist soweit nicht verwunderlich. Erstens ist sie immer wütend, zweitens habe ich ziemlich energisch und sehr ausdauernd mit der Faust gegen das dünne Holz gehämmert.
„Was willst du denn hier, du Arsch?“, sind ihre ersten Worte, als sie mich erkennt.
Jezzy ist klein, hager und hat scharf geschnittene Gesichtszüge unter einer verwuschelten schwarzen Kurzhaarfrisur. Eine Schönheit ist sie wahrlich nicht, aber beunruhigend, faszinierend und wahnsinnig intensiv – ein bisschen so, wie auch ein Atompilz beunruhigend, faszinierend und intensiv ist.
„Mit dir reden. Kann ich reinkommen?“
„Nein.“
„Bitte, es ist wichtig.“
„Nicht für mich. Verpiss dich!“
Aber so einfach lasse ich mich nicht abwimmeln. Mit einem resignierten Seufzen hebe ich ihren dürren Körper an den Oberarmen ein paar Zentimeter an und trage sie mühelos vor mir her mitten in ihr Zimmer. Mit dem Fuß schlage ich die Tür hinter mir zu.
Ihre Bude ist das reinste Chaos. Ein Laptopbildschirm und ein funzeliger roter Papierlampion sind die einzigen Lichtquellen, im Halbdunkel verstreut liegen Klamotten, Bücher und CDs in perfekter Unordnung. Die Luft hier drin ist abgestanden und riecht nach billigem Deo und getragener Wäsche. Im Hintergrund läuft unfassbar schlechte Musik von Amanda Palmer.
„Was soll das, du Wichser? Das ist Körperverletzung und Nötigung.“ Sie faucht mich an, schon wieder stinksauer.
„Ich behandle Frauen immer wie mein Eigentum, weißt du doch, Jezzy“, antworte ich mit fröhlichem Sarkasmus.
„Nicht witzig, Arschloch.“
„Ok, Jezzy, zur Sache: Ich weiß, dass du am Abend der Clarendon-Party mit Victoria zusammen warst. Du hast sie im Schnee gefunden und mitgenommen.“
„So, so“, meint sie, ihr Gesicht völlig neutral. Aber ich spüre die Veränderung: Jetzt habe ich ihre volle Aufmerksamkeit. „Und wenn ich dir sage, dass das nicht stimmt?“
„Zwecklos. Jemand hat euch gesehen.“
„Aha. Und wer soll das sein?“
„Völlig unerheblich.“
„Sehr glaubwürdig bisher.“ Sie lacht mich aus. „Und jetzt willst du von mir hören, was danach passiert ist, ja? Deswegen bist du hier. Hast Angst, dass sie dich rausschmeißen.“
„Jezzy, ich muss wissen, was Victoria in dieser Nacht passiert ist.“
„Und was, wenn ich das wüsste? Rein theoretisch jetzt ...“
„Dann weißt du, dass ich unschuldig bin. Und du weißt mehr über diese beschissene Nacht als alle anderen. Jezzy, ich weiß genau, wie schlimm Victorias Tod für dich war. Ich hab dich gesehen in der Chapel gestern. Wenn ich rausfliege, ist die Sache durch und die, die wirklich schuld sind, kommen davon.“
Das sitzt. Erschöpfung und Trauer ziehen über ihr Gesicht wie Schatten. „Victoria ist so eine tolle Frau“, sagt sie zur Welt im Allgemeinen. „War“, korrigiert sie sich dann und nagt an ihrer Unterlippe.
„Bitte, Jezzy. Komm am Donnerstag mit zur Anhörung und sag, was Rufus getan hat.“ Ich flehe beinahe, so verzweifelt bin ich. Sie ist kurz davor ja zu sagen, ich spüre es in jeder Faser meines Körpers.
Sie zögert, denkt nach, reibt sich die müden Augen mit der ganzen Hand. Dann, als die Entscheidung gefallen ist, schaut sie mir direkt ins Gesicht und sagt fest: „Keine Chance.“
„Aber warum denn nicht?“, rufe ich, verständnislos.
„Weil du ein Arschloch bist. Weil ich dich total scheiße finde. Weil du es absolut verdient hast hier rauszufliegen.“ Sie ist nicht mal wütend, sagt es ganz nüchtern und geschäftsmäßig, als sei es ganz selbstverständlich, als müsse auch ich das einsehen. Dann dreht sie sich zur Seite und beginnt in den Schubladen und unter den Papierstapeln auf ihrem Schreibtisch nach irgendetwas zu suchen.
Ich kann nicht glauben, wie kalt sie mich abblitzen lässt. „Jezzy, ich habe dir nie irgendetwas getan. Warum schaust du zu, wie sie mich fertigmachen, wenn du weißt, dass ich unschuldig bin?“
Kurz hält sie inne und wirft mir einen seltsamen Blick zu, dann sucht sie weiter. Ohne mich anzusehen erklärt sie: „Warum? Ok, mal sehen: Erstens bist du ganz allgemein ein blöder Wichser. Zweitens bist du seit Jahren systematisch scheiße zu jeder Frau, mit der du hier zu tun hast. Inklusive Leuten, mit denen ich befreundet bin. Vielleicht erinnerst du dich an Helen? Oder Becky? Sag Bescheid, wenn du mehr Beispiele brauchst. Drittens bist du im Clarendon Club und damit per Definition ein Arschloch. Viertens hast du mich dumm angemacht, als ich euch auf eurer Party mit diesen zwei kleinen Huren gestört habe. Ganz ehrlich? Wenn sie dich rausschmeißen, mache ich 'ne Flasche Schampus auf.“ Dann hat sie endlich gefunden, wonach sie sucht. „Aha!“, ruft sie triumphierend, dreht sich zu mir um und sprüht mir aus kurzer Distanz irgendein Zeug ins Gesicht.
Im ersten Moment bin ich nur total perplex, dann kommt der Schmerz. Und die Atemnot, das mörderische Brennen in den Augen, das Gefühl Feuer geschluckt zu haben und der Husten. Da stehe ich jetzt, auf wackligen Beinen, blind, orientierungslos, hustend, unfähig zu sprechen, panisch. Ich bin außer Gefecht, kann nur abwarten, was als nächstes passiert.
Was als nächstes passiert: Jezzy rammt mich mit Schwung um, so dass ich mit dem Rücken voran auf ihr Bett krache. Dann liege ich dumm da und meine Beine hängen unten über die Kante hinaus.
„Bleib liegen, du Arschloch, sonst bekommst du noch eine Ladung ab“, höre ich sie direkt neben mir. Da schwingt eine gewisse Schadenfreude in ihrer Stimme mit.
„Jezzy… Warum?“, presse ich aus meinen geschundenen Lungen hervor. Es ist mehr Krächzen als Sprechen.
„Notwehr“, sagt sie leichthin. „Du bist hier eingedrungen und hast mich bedrängt. Was soll eine wehrlose Frau machen? Gerade bei einem notorischen Frauenschänder wie dir.“
Was soll das denn? Hat sie den Verstand verloren?
Sehen kann ich nichts durch den Tränenschleier vor meinen Augen, aber ich höre ein metallisches Klicken und ein paar andere uninterpretierbare Geräusche. Dann spüre ich, wie sie sich neben mir aufs Bett setzt. „Hör zu, Blödmann“, sagt sie geradezu sanft. „Ich werde dir nichts darüber sagen, was an dem Abend noch passiert ist. Ich könnte, aber ich will nicht. Und ich werde auch nicht für dich aussagen. Aber ich werde dir etwas Anderes verraten, etwas, das du, glaube ich, nicht weißt. Das bringt dich bei deiner Anhörung nicht weiter, sie werden dich trotzdem rausschmeißen. Aber es wird dir helfen zu verstehen, warum die Dinge so gekommen sind, wie sie gekommen sind.“
Ich will gerade etwas erwidern, da legt sie einen Finger auf meine Lippen. „Nein, sag nichts. Du brauchst deine Zunge jetzt sowieso für etwas ganz Anderes.“ Und dann, ohne Vorwarnung, senkt sich irgendetwas über mein Gesicht und klemmt meinen Kopf ein wie eine Schraubzwinge. Ich spüre die Wärme nackter Haut, eine klebrige Feuchtigkeit auf Mund und Nase, rieche den säuerlichen Duft weiblicher Erregung und weiß: Jezzy hat mir ihre nackte Muschi ins Gesicht gedrückt.
„Leck mich, du Arschloch“, befiehlt sie.
Für einen Moment drohe ich in Panik zu geraten. Ich sehe nichts, kann nicht atmen. Ruhig bleiben, einfach ruhig bleiben. Und irgendwie schaffe ich es tatsächlich nicht durchzudrehen. Unfassbar, was sie da macht! Ist sie jetzt völlig verrückt geworden?
Soll ich sie einfach packen und von mir runterschleudern? Pfefferspray hin oder her, wenn ich ernst mache, hat sie keine Chance. Aus dem temporären Exil, in dem er sich befindet, weist mich mein rationaler Verstand darauf hin, dass Gewalt zu einem Problem werden könnte. Wie sieht das aus, wenn ich mit ihr kämpfe und sie um Hilfe ruft? Innerhalb von Sekunden stehen dann die Leute aus den Nachbarzimmern hier im Raum. Und was sehen die dann? Sie mit nacktem Arsch auf ihrem Bett, ich auf ihr drauf. Sie: Er will mich vergewaltigen! Und was soll ich dann sagen? Sie hat angefangen?
„Leck mich“, wiederholt sie und reibt ihre Muschi über mein Gesicht. „Du hast keine Wahl und du weißt es.“
Ich hasse es, aber sie hat recht. Ich habe tatsächlich keine Wahl.
Also ergebe ich mich in mein Schicksal, packe ihren Arsch mit den Händen und stecke meine Zunge in ihren nassen Schlitz. Ich suche ihren kleinen Kitzler und lecke sie hart und schnell.
Sie stöhnt auf und lacht dann wild. „Oh, das ist gut. Sehr gut sogar“, lobt sie. „Und? Wie fühlt sich das an? Selbst mal das Sexobjekt zu sein? Ich hab auch ein paar Vibratoren irgendwo im Nachttisch, aber so macht es viel mehr Spaß. Los, steck mir deine Zunge richtig tief rein.“
Sie erniedrigt mich und ich hasse sie dafür. Das Beste, was ich tun kann, ist die Sache pragmatisch und ohne darüber nachzudenken zu Ende zu bringen. Also konzentriere ich mich darauf es der verrückten Kuh so schnell wie möglich zu besorgen.
Das Problem ist nur, dass mein Körper die Situation etwas anders interpretiert. Zunge in Muschi bedeutet für mein zentrales Nervensystem offenbar immer und automatisch: Fertig machen zum Bumsen. Nach dreißig Sekunden habe ich einen Riesenständer in der Hose. Zuerst empfinde ich diese Reaktion meines Körpers als Verrat, aber dann wirft meine Libido eine interessante Frage auf: Warum soll Jezzy eigentlich die einzige sein, die hier Spaß hat?
Ja, warum eigentlich?
Ich öffne Knopf und Reißverschluss meiner Hose und ziehe meinen prallen Schwanz heraus. Meine Zunge steckt in Jezzys triefend nassem Loch und meine linke Hand liegt auf ihrem knochigen Arsch. Meine rechte Hand aber gehorcht nur meinen eigenen Trieben. Schnell und hart wichst sie meinen erregten Penis. Ich werde kommen, spüre, wie Lust und Wut sich zwischen meinen Beinen zu einem Orgasmus verdichten. Warum auch immer, ich bin jetzt richtig scharf.
„Was wird denn das jetzt, du Arsch?“, ruft Jezzy irritiert und wütend, zwischen zwei lustvollen Seufzern. „Wehe, du spritzt mir hier das Bett voll!“
Mir ist jetzt alles vollends gleichgültig. Ich werde nicht nur ihr Bett vollspritzen, sondern auch sie, mich, den Boden, egal. Gleichzeitig besorge ich es ihr so hart ich kann mit der Zunge. Sie findet sich damit ab.
„Weißt du“, stöhnt sie irgendwann heraus. „Eine Sache hast du noch nicht richtig verstanden. Du steckst nur aus einem Grund so tief in der Scheiße: Weil jemand zu Julie gegangen ist und dich angeschwärzt hat.“
Julie, das ist Dr. Browne. Offenbar kennen die beiden sich besser.
Jezzy muss kurz unterbrechen, um zu stöhnen. „Oh, ist das gut!“, seufzt sie, um dann wieder zurück zum Thema zu kommen: „Damit haben alle deine Probleme angefangen. Plötzlich warst du der perfekte Sündenbock. Du bist im Clarendon Club oder jedenfalls nah genug dran, damit Julie den Club mit dir als Bauernopfer zerstören kann. Das ist alles, was das durchgeknallte Miststück will. Du bist ihr jedenfalls total egal.“ Sie stöhnt auf, zweimal, laut, beinahe schrill. „Und ich werde dir sagen, wer dich so in die Scheiße geritten hat.“ Wieder stöhnt sie, dieses Mal ist es fast ein Schrei. „Aber vorher machst du es mir.“
Oh, ja. Ich mache es der dummen Fotze. Und wie. Meine Zunge fliegt über ihren großen Kitzler, so schnell ich es irgendwie fertig bringe. Eine Minute geht das so, begleitet von kehligen, immer spitzeren Schreien aus Jezzys Mund. Ich sehe nichts von hier unten, aber klar ist: Lange kann das nicht mehr so weitergehen.
Noch eine qualvoll lange Minute vergeht, und als ich eben denke, ich werde einen Krampf in der Zunge bekommen, explodiert sie endlich. Ihre Schreie verstummen, weil die Luft in ihrer Lunge gefangen ist, ihr ganzer Körper steht unter Strom, sie zittert, und nach ein, zwei, drei langen Sekunden stöhnt sie ihren Orgasmus heraus. Die Geilheit in diesen Lauten weicht einer gewaltigen Erlösung, wird dann zu einer tiefen Zufriedenheit, dann zu Ermattung.
Es ist lächerlich: Ausgerechnet Jezzy und bekommen hin, was mir sonst fast nie gelingt. Wir kommen gleichzeitig. Es ist kein Orgasmus für die Geschichtsbücher, aber sehr effektvoll. Zu ihrem großen Finale steuert mein zuckender Schwanz, quasi als Begleitung, vier, fünf üppige, druckvolle Strahlen meines Spermas bei, die, hoffe ich jedenfalls, voll auf ihr einschlagen. Ich spüre die warme Soße auf meinem Hals und Kinn.
Dann ist sie plötzlich nicht mehr über mir. Sofort drehe ich mich um. Atemlos liegt sie vor mir auf dem Bett, mit nacktem Unterkörper, und funkelt mich wütend an. Ihr Gesicht, ihr Pulli, das Bett: alles voll mit meiner Wichse. Ich rolle mich herum, knie mich vor sie und wische demonstrativ meinen nassen Schwanz an ihrem Bettlaken ab. „Das war toll!“, sage ich mit übertriebener Begeisterung. „Als nächstes ficken wir, ja?“
„Du kannst dich selber ficken, du Arschloch“, sagt sie matt.
Eine Sekunde später knie ich auf ihrer Brust. Meine Augen brennen wie Feuer und mein Gesicht ist klebrig von ihrem Saft. Richard, Jules, jetzt Jezzy. Was ist das nur für ein unfassbar mieser Tag? Wut ist die einzige nennenswerte Emotion in meinem Körper.
Mein halbsteifer Schwanz wippt bedrohlich nah vor Jezzys Gesicht. Wie eine Waffe. Ein zäher Faden Sperma senkt sich von der Spitze hinab auf ihren Wollpulli. „Wer hat mich bei Browne beschuldigt?“, frage ich sie scharf.
Diese Frage zaubert ein derart hämisches und schadenfrohes Grinsen auf ihr Gesicht, dass mich schlagartig die Gewissheit trifft: Ihre Antwort wird mir richtig weh tun. Es ist Richard, es muss Richard sein.
„Deine kleine Freundin“, sagt Jezzy und lächelt zufrieden.
Wie? Was? Ich brauche ein, zwei Sekunden, um zu verstehen, wen sie meint. Alice? Alice? „Alice?“, bringe ich hervor, völlig baff.
Mein ungläubiger Ton zaubert ein sehr zufriedenes Lächeln auf ihr Gesicht. „Ebendiese“, sagt sie genüsslich.
Ich muss mich mit aller Kraft zurückhalten, so übermächtig ist das dunkle Verlangen Jezzy an Ort und Stelle zu erwürgen. „Niemals!“, schreie ich ihr stattdessen ins Gesicht. Aber Jezzy grinst mich nur an und labt sich am Entsetzen in meinem Gesicht.
* * *
Alice öffnet ihre Zimmertür in einem schwarzen, unverschämt weit ausgeschnittenen Nichts von einem Oberteil, das nicht deutlicher „Ich will gefickt werden“ sagen könnte, wenn genau das in Großbuchstaben darauf stehen würde. So empfängt sie mich an der Tür, eine Hand keck auf die Hüfte gelegt, und lächelt mich an. Jedenfalls bis sie meinen Gesichtsausdruck bemerkt. Dann lächelt sie nicht mehr.
„Was ist los?“, fragt sie besorgt und zieht mich ins Zimmer.
Wenn jetzt jemand meinen Adrenalinpegel messen würde, da bin ich ziemlich sicher, es wäre ein Weltrekord. „Aufgewühlt“ ist das richtige Wort für meinen Gemütszustand, aber gleichzeitig ist es lächerlich untertrieben, ein zarter Lichtpunkt vor der Supernova aus Emotionen in meinem Bauch. An den Weg von Jezzys Zimmer hierher kann ich mich nicht einmal erinnern.
„Warst du bei Julie Browne und hast gesagt, ich hätte was mit Victoria und den Fotos zu tun? Jezzy behauptet das.“
Ich kralle mich an meine Zweifel. Zweifel, ob Jezzy die Wahrheit gesagt hat. Bitte, bitte, bitte, Alice, sag, dass es nicht stimmt.
Aber Alice sagt nichts. Muss sie auch nicht, ihre Reaktion ist eindeutiger als jede Antwort, die sie mir geben könnte. Alle Farbe flieht aus ihrem Gesicht. Fast verliert sie das Gleichgewicht, ein wackeliger Schritt zurück, weg von mir, dann stößt sie mit dem Rücken gegen die Zimmertür. Wie in Zeitlupe rutscht sie mit dem Rücken am Holz herunter, bis sie schließlich auf dem Boden sitzt. Sie hat die Hände vor dem Gesicht zusammengeschlagen.
„Wow“, mache ich, weil noch kein Mensch auf dieser Erde ein ordentliches Wort gemacht hat für das, was ich in diesem Moment empfinde. Und dann, als hätte jemand den Stöpsel gezogen, fließen alle Kraft und alle Wut aus meinem Körper und ich sinke auf ihr Bett, wo ich einfach nur so sitze und vermutlich ziemlich scheiße aussehe. „Ich fasse es nicht“, sagt mein Mund ohne sich vorher mit mir abzustimmen.
Und dann ist es still in Alices kleinem Zimmer. Sehr, sehr lange.
„Warum?“, frage ich schließlich, weil es gefragt werden muss.
Alice tut, was sie immer tut, und sagt lange Zeit nichts. Dann wischt sie sich ein paar Tränen aus dem Gesicht und schnieft. „Du hast mir so weh getan nach unserer ersten Nacht und mit dem, was du in der Bar zu mir gesagt hast“, beginnt sie irgendwann. „Ich war so verletzt. So wütend. Ich wollte dir auch weh tun, aber ich wusste nicht, wie.“ Ihre Stimme wird weinerlich. „Und dann hat dieser ganze Mist mit Victoria angefangen. Browne hat Leute gesucht, die Informationen haben, und ich wusste, dass du und Victoria zusammen auf dieser Party wart. Also bin ich zu ihr und ...“
„… hast gelogen, was das Zeug hält“, ergänze ich für sie.
„Ja“, schluchzt sie nur und dann strömen die Tränen nur so ihre Wangen hinab.
Ihre Worte sind wie frischer Wind auf glühende Kohlen. Sofort schlagen in meinem Bauch wieder die Flammen hoch. Ich habe ihr vertraut, mich in ihre Arme fallen lassen, mich in sie verliebt. Ich! Verliebt! Und dann so ein Verrat.
Geschieht dir recht, sagt mein Ego. Hättest sie ficken sollen und fertig.
„Die werden mich rausschmeißen hier!“, schreie ich sie an, weil plötzlich alle Sicherungen in meinem Kopf rausfliegen und Brüllen das Beste ist, was ich in puncto zivilisiertem Verhalten in diesem Moment anzubieten habe. „Kein Abschluss! Zwei Jahre Arbeit im Arsch! Ruf im Arsch! Schulden ohne Ende! Verstehst du, was du getan hast? Verstehst du das, du dummes, unreifes, rachsüchtiges Kind? Und alles, weil ich nicht nett genug zu dir war?“
Jeder dieser Sätze trifft sie wie ein Schlag, immer wieder zuckt sie zusammen. Sie weint jetzt unkontrolliert und hemmungslos. „Ich wollte das doch nicht“, bringt sie zwischen zwei Heulkrämpfen hervor. „Du solltest doch nur eine kleine Strafe bekommen, ein bisschen Ärger. Ich wusste doch nicht, dass wir uns später wieder versöhnen würden.“. Sie verschluckt sich, hustet, heult. „Ich wusste doch nichts von den Drogen, wie weit das alles gehen würde, dass Victoria sich um ...“
„Wann warst du bei Browne?“, falle ich ihr ins Wort. Ich brauche ihre scheiß Begründung nicht. Oh, wohin nur mit dieser unfassbaren Wut? Ich sitze längst nicht mehr. Stattdessen marschiere ich kreuz und quer durch den Raum wie eine Raubkatze durch einen zu kleinen Käfig.
„Am Donnerstag“, schluchzt sie. „Vor dem Welcome Dinner.“
Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber diese Antwort ist nur weiteres Öl ins Feuer. „Eine Woche! Eine verfickte, scheiß Woche ist das her! Tausend Gelegenheiten für dich, mir die Wahrheit zu sagen. Oder noch besser: deine verdammten Lügen zurückzunehmen.“
„Bitte, bitte“, ruft sie flehentlich, als müsse ich irgendwas von dem verstehen, was sie sagt. „Ich hatte solche Angst, dass sie mich rausschmeißen, wenn ich das mache. Die Sache ist so riesig geworden auf einmal. Und ich hatte Angst, dich zu verlieren, wenn ich es dir sage. Und dass du mich hassen würdest dafür.“
„All die Zeit hier mit mir, deine ach so großzügige Hilfe bei der Vorbereitung auf meine Anhörung, diese ganze Verliebt-sein-Scheiße. Alles falsch, alles gelogen!“
„Nein, nein, nein. Ich wollte dir helfen, damit sie dich nicht rausschmeißen. So, dass ich es dir nicht sagen muss. Ich hatte solche Angst. Ich weiß, das war falsch. Ganz falsch.“
Und dann ist mir plötzlich alles glasklar: Alice und ich? Ein Fehler! Nein, mehr als ein Fehler: eine verdammte Katastrophe! Alles hier, diese ganze Beziehungsscheiße, war ein einziger, riesiger Fehler.
„Weißt du was, Alice? Du kannst mich mal!“
Die Kälte in meiner Stimme entgeht ihr nicht. Mit einem Mal bekommt sie panische Angst. Und dann krabbelt sie zu mir, auf allen Vieren, wie ein verdammter Hund, tränenüberströmt, heulend, ohne jede Würde, ohne jeden Stolz. Sie klammert sich an meine Beine und heult laut und erbärmlich. „Bitte, bitte, bitte, geh nicht. Verzeih mir, bitte. Ich brauche dich!“
„Du willst, dass ich dir verzeihe?“, frage ich, kalt.
„Ja“, heult sie und das lange A geht fließend über in einen neuen Weinkrampf.
„Dann gehen wir jetzt sofort zu Kendal und du sagst ihm, dass du gelogen hast. Vorher hast du verdammt nochmal kein Recht mich um Verzeihung zu bitten, Alice.“
Alice sagt nichts. Sie heult und heult und schaut mich verzweifelt an von da unten. Ich warte auf ihre Antwort, eine Alice-Pause, zwei Alice-Pausen, drei Alice-Pausen. „Du wirst es nicht tun, stimmt's?“, stelle ich nüchtern fest, als klar ist, dass nichts mehr kommt. „Lieber meine Zukunft im Eimer als deine. Verstehe ich, Alice, ehrlich! Würde ich auch so machen, wenn mir der andere am Arsch vorbeigeht.“
Sie schaut mich an, während sich eine bedrückende Stille im Zimmer ausbreitet. Wohin von hier aus?
Sie schüttelt ganz sachte den Kopf und irgendwie ist da eine unendliche Verzweiflung in dieser Geste. „Ich liebe dich“, sagt sie dann ganz leise. Es klingt wie: Leb wohl.
„Und ich finde dich absolut zum Kotzen, Alice.“ Dann reiße ich mich aus ihrer Umklammerung los und gehe.
Dann draußen. Nachtluft, Kälte, mein Atem in kleinen Wolken. Eine gefühlte Ewigkeit stehe ich regungslos im Vicar's Garden direkt vor dem Gebäude, in dem Alice ihr Zimmer hat. Lautlos senkt sich um mich herum der Schnee in riesigen, weichen Flocken und wirft noch mehr Weiß auf den völlig zugeschneiten Park. Eine dicke Schneeflocke landet auf meiner Nase und schmilzt sofort. Mit der Wut und dem Hass in meinem Bauch könnte man den gesamten Schnee in Oxford in einen See kochenden Wassers verwandeln.
Irgendwo in der Dunkelheit beginnt die schwere Glocke von Christ Church ihre allabendliche Klage. Einhundertundein Schlag zum Anbruch der Nacht, jeden Abend. Seit den Sechzehnhundertachtzigern geht das jetzt so, hat mir jemand mal erzählt, jeden Abend seit – ich überschlage die Zahlen im Kopf – einhundertzwanzigtausend Tagen. Plus minus. Und an jedem dieser Tage haben Studenten hier in St. Paul's gelebt, gearbeitet, geforscht, gefeiert, geliebt, sich gehasst, sich betrogen und verraten, sich geholfen und unterstützt, haben triumphiert oder sind gescheitert. Hat irgendeiner von ihnen jemals einen so beschissenen Tag erlebt wie ich heute? Richard, Jules, Jezzy, jetzt auch noch Alice. Ausgerechnet Alice. Verraten und verkauft.
* * *
Der Club ist brechend voll. Die Luft ist dick, feucht und stinkt nach Schweiß, Deo und Pisse. Im frenetisch blinkenden Licht der Stroboskope schiebe ich mich, mit dem sozial akzeptablen Minimum an Rücksicht, durch ein Inferno schwitzender, tanzender Menschen und erschütternd schlechter, aber unfassbar lauter elektronischer Musik.
Irgendeiner dieser wild sich biegenden, zuckenden Körper, die ein ums andere Mal rhythmisch für Sekundenbruchteile aus der blaugrauen Dunkelheit aufblitzen, gehört Frida. Der heiße Tanz, den sie und ich tagelang um das Thema Mein-Schwanz-in-ihrer-Mexikofotze aufgeführt haben, war eigentlich zu Ende. Ich habe ihn – Achtung: Premiere! – von mir aus beendet, ohne Not, freiwillig, sogar mit Freude. Alles wegen Alice. Ja, so blöd kann man tatsächlich sein.
Ich habe Frida geschrieben, da im Vicar's Garden, weil sie irgendwo hin muss, diese rasende Wut in mir. „Lass uns tanzen“, hat sie geantwortet und mir verraten, wo sie steckt.
Heftig pralle ich mit irgendjemandem zusammen. Irgendein Typ. Hat versucht sich an mir vorbeizuquetschen, wo kein Platz war, der Arsch. Klar, ich hätte stehenbleiben und ihm das durchgehen lassen können, aber meine Laune und meine Bullshit-Toleranz befinden sich zurzeit auf einem historischen Tiefstand. Also laufe ich einfach weiter und er knallt in mich rein und schüttet einen halben Drink über sein dämliches Hipster-T-Shirt. Er macht den Mund auf, will etwas sagen, und für einen Moment hoffe ich so sehr, dass es irgendwas Dummes ist, damit ich ihm ein paar aufs Maul hauen kann. Aber er hat meinen Blick registriert und entscheidet sich dafür, lieber wortlos seine Nerd-Brille zurechtzurücken und zu verschwinden.
Ich ahne es: Diese Nacht endet entweder in Fridas Bett oder auf dem Rücksitz eines Polizeiautos.
Ich finde Frida nicht, dafür treffe ich Jorge, als ich mir etwas zu trinken hole. Er sitzt an der Bar mit einem Bier und zwei Landsleuten, Olivia und Raul. Olivia kenne ich schon länger. Sie ist heiß, richtig heiß. Seitdem ich sie zum ersten Mal gesehen habe, will ich sie flachlegen, aber sie wohnt in Jorges Revier und ist für mich tabu. Dumm ist nur: Obwohl er seit einem halben Jahr an ihr herumbaggert, passiert nichts. Olivia hat in dieser Zeit mehr als einmal unverbindlich für irgendwen die Beine breit gemacht – besonders, wenn sie high ist – aber aus irgendwelchen Gründen nicht für Jorge.
„Mann“, sagt Jorge und haut mir zur Begrüßung freundschaftlich auf die Schulter. „Wir haben dich vermisst am Montag. Lucien ist ein guter Ruderer, aber nicht so gut wie du. Wenn du morgen früh deine Leistung bringst, ist dein Platz im Boot nicht in Gefahr.“
Mir doch scheißegal. In nicht mal zwei Tagen bin ich nicht mehr hier. Ich bestelle einen doppelten Tanqueray pur, ziehe ihn mir in zwei Sekunden rein und ordere noch einen.
„Gute Laune, jemand?“, fragt Olivia und hält uns ihre offene Handfläche hin. Es liegen ein paar kleine leuchtend grüne Pillen darin.
Raul schnappt sich eine, aber Jorge winkt ab. „Nicht für mich. Morgen ist Training. Wir müssen halbwegs fit sein, besonders er.“ Er zeigt auf mich.
Bevor er den Satz zu Ende gebracht hat, habe ich schon eine der Pillen in der Hand. Ich mache normalerweise einen großen Bogen um den fiesen Synthetikscheiß, den Olivia sich so gerne einwirft. Aber heute ist nicht normalerweise. „Du bist die Beste“, sage ich und küsse sie kurz, aber stürmisch auf den Mund. Keine Ahnung, warum.
„Alter!“, ruft Jorge und starrt mich an. Sei kein Idiot, soll das heißen.
Auch Olivia ist sichtlich irritiert, vermutlich wegen des Kusses, aber sie lächelt mich auch verschmitzt an. „Willst du gar nicht wissen, was das ist?“, fragt sie neugierig.
Nö. Hauptsache Exit aus der Realität. „Scheiß drauf“, sage ich knapp und schiebe mir die Pille in den Mund. Mit dem zweiten Tanqueray spüle ich sie runter.
Jorge reißt wütend und genervt die Arme in die Luft und haut wuchtig auf den Tresen. Aus dem durchaus beeindrucken Strom seiner spanischen Flüche erkenne ich nur ein Wort: Pendejo.
* * *
Drei Minuten oder dreihundert Jahre später – wer zählt schon mit? – fühlt sich jede einzelne Muskelfaser in meinem Körper einfach großartig an! Die Stimmung hier im Club ist großartig! Die Musik ist großartig! Die Leute sind großartig! Die Farben sind großartig! Das Leben, ganz allgemein gesprochen, ist großartig! Und das Großartigste in einem großartigen Universum ist: Frida! Ich finde sie mitten im Gewühl auf der Tanzfläche, ausgelassen tanzend, wilde Lockenmähne, die Arme in die Luft gereckt, verschwitzt glänzende Haut unter ihrem dünnen weißen Tank Top, fröhlich und angetrunken.
„Da bist du ja endlich“, ruft sie, als sie mich entdeckt, und gibt mir ein Küsschen auf die Backe, einen Arm um meine Hüfte gelegt.
„Hi“, sage ich und küsse sie auf den Mund. Mit der Zunge schiebe ich energisch ihre Lippen auseinander. Falls sie das überrascht, merkt man nichts davon. Es dauert keine Sekunde, da umkreisen sich unsere Zungen in einem wilden Tanz. Sie schmeckt nach Wodka Red Bull und wildem Sex. Großartig!
Erst als ich ihr die Hand auf den Arsch lege und Anstalten mache meine Finger in ihre Jeans zu schieben, macht sie einen Schritt zurück und lacht mich gut gelaunt an. „So forsch! Was sagt denn deine Freundin dazu?“
Soll ersaufen in ihren Tränen, die blöde Fotze.
„Bin nicht so der Beziehungstyp“, sage ich.
Das bringt sie nochmal zum Lachen. „Ich weiß“, sagt sie und grinst.
Dann tanzen wir. Wir tanzen stundenlang, als hinge unser Leben davon ab. Irgendwoher kommt Wodka. Viel, viel Wodka.
Mit einem Mal torkeln wir lachend und lärmend durch verschneite, nächtliche Gassen. „Wo hast du denn deine Jacke gelassen, du Idiot?“, ruft Frida und lacht mich fröhlich aus. Ich schaue an mir herunter und stelle fest, dass ich nur ein T-Shirt trage. Falls die Luft hier draußen kalt ist, spüre ich nichts davon. „Scheißegal“, schreie ich laut in die Nacht hinaus und sie wirft mir einen Schneeball an den Kopf.
Jetzt sind wir in irgendeinem Raum. Aha? Wie sind wir denn hierher gekommen? Da ist ein Bett, aber nicht meins. Es ist auch nicht mein Zimmer, glaube ich. Vermutlich ist es ihres. Fridas Zunge ist in meinem Mund, ihre Hände an meinem Arsch. Alles leuchtet in hellen Farben.
Plötzlich kniet sie vor mir, jetzt irgendwie nur noch in Unterwäsche, und lutscht an meinem harten Schwanz. Aus großen braunen Augen schaut sie von da unten hoch zu mir. Eine Hand steckt in ihrem schwarzen Höschen und kreist und reibt da unten, wo es am schönsten ist, in flinken, geübten Bewegungen. Wow, das ist ziemlich geil.
Ich liege auf dem Bett, sie liegt auf mir und steckt mir zwei triefend nasse Finger in den Mund. Herb schmeckt das, säuerlich frisch, nach Geilheit. „Leck mir die Muschi“, fordert sie und beißt kräftig in meine Schulter.
Die ganze Welt ist eine gigantische, nasse Möse, direkt vor meinen Augen reicht sie bis hoch in den Himmel, füllt das bekannte Universum. Meine Zunge steckt zwischen ihren üppigen Schamlippen und leckt kräftig über ihren riesigen Kitzler. Ich umkreise ihre Rosette. Irgendwo, in weiter Ferne, stöhnt sie.
Und dann, urplötzlich, kniet sie wie ein Frosch über mir und mein Schwanz steckt in ihrem heißen Schlitz. Sie reitet mich, wie man einen wilden Stier reiten würde: hart, kompromisslos, mit voller Körperspannung, ohne jede Rücksicht auf das verängstigte Lebewesen zwischen ihren muskulösen Schenkeln. Auf ihren prächtigen Titten schimmert der Schweiß. „Ja, ja, ja, ich komme, ich komme“, röhrt sie und legt den Kopf in den Nacken.
Frida kniet zwischen meinen gespreizten und angewinkelten Schenkeln und lutscht kraftvoll an meinem Schwanz. Sie würgt ein bisschen und dann steckt mit einem Mal mein komplettes Teil in ihrem Mund, ach was, Hals. Mit einem Finger fickt si
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(AutorIn)
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Hopper
Alle anderen Ortsangaben sind authentisch, inklusive des kleinen Coffeeshops in der Turl Street.
Ein cleveres junges Mädchen hat sich in den Tod gestürzt, weil ihr an ihrem College Schlimmes widerfahren ist. Ihr Name war nicht Victoria.
Der Clarendon Club existiert, wenn auch nicht unter diesem Namen. Partys wie die in der Geschichte geschilderte finden statt, auch die 'Free Pussy Party'-E-Mail wurde tatsächlich geschrieben.
Die Statistiken sind echt: Rund 8 Prozent der Frauen in Oxford erleben sexuelle Gewalt, 90 Prozent der Opfer entscheiden sich gegen eine Anzeige.
Eine Flasche Macallan Whisky von 1940 kostet wirklich 8000 Pfund.
Der Autor hat in seinem Leben nur einen einzigen, allerdings sehr vergnüglichen Tag in Oxford verbracht, der Rest ist Recherche und Fantasie.
Vielen Dank für die freundlichen Kritiken.«
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Ich vergebe 3x10 Punkte, aber nur, weil da die Skala aufhört... Die Geschichte hätte das Zehnfache verdient. Danke, lieber Autor!«
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sage nur sensationell!!!«
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Denoch, Respekt und Anerkennung!!!«
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Liebe Hopper; das war "großes Kino !!"«
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Den letzten Teil fande ich stark, aber auch etwas gehetzt, was sicher auch die sich überschlagenden Ereignisse und den Geisteszustand des Protagonisten abbilden soll. Aber evtl. hätte man diesem Teil etwas mehr Raum geben können, um die Atmosphäre zu gestalten.
Die Thematik "Rape-Culture" in diese Erotik-Geschichte einzubauen ist zunächst einmal eine großartige Idee und sehr gut gelungen. Die politisch korrekten Statements der weiblichen Figuren in diesem Kontext wirken allerdings manchmal etwas hölzern und unauthentisch. Die Auflösung am Ende macht mich nicht hundertprozentig glücklich, vermutlich vor allem weil ich die Figur Dr. Bitch-From-Hell Julie Browne zu überzeichnet finde in ihrer Rolle als männerhassende Kampflesbe. Als Leser hätte ich da etwas mehr Überzeugungsarbeit hinsichtlich ihrer Motive gebraucht, um zu schlucken, dass sie eiskalt Victorias Leben ruiniert, die ja immerhin kein Mann ist. Klar ist da ihre Besessenheit von der Idee, den Club zu zerstören, aber nur aus ideologischen Gründen dieses Verbrechen gegen jegliche ihrer Überzegungen? Hätte da jetzt auch kein Patentrezept, aber evtl. ein zwei Szenen um sie als "Bösewicht" besser kennenzulernen und ein schärferes Motiv (evtl. tiefsitzender Hass auf Victoria als Inbegriff der "Tussy", die die Spiele der bösen Männer mitspielt, oder von ihr abgewiesen worden, oder oder oder?).
Naja, wie gesagt, Jammern auf sehr hohem Niveau. Vielen Dank für's Einstellen dieser tollen Geschichte, die ich mit Vergnügen und Gewinn gelesen habe.«
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L E S E N
R E S P E K T von A bis Z«
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Schon mal daran gedacht ein Drehbuch daraus zu machen und an ein paar Filmstudios zu schicken?
Aber wer hat jetzt eigentlich Victoria's Ohrring in seiner Kammer platziert - außer Alice und Richard war doch kaum Jemand in dem Zimmer...oder hat sich Dr. Brown heimlich den Generalschlüssel besorgt???«
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Es bleibt eigentlich nur ein Satz dazu zu sagen wenn man nichts vorwegnehmen will und die Spannung,die der Autor aufzubauen versteht, nicht zerstören will : Ich kann mich da nur dem Einleser anschließen : UNBEDINGT LESEN !!!
Werter Hopper bitte noch viele solche Geschichten
DANKE !!!«
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Diese Geschichte hat wirklich zurecht die 3 x 10 Pkt Verdient und ist zurecht in meinen Favoriten gelandet.
MFG Black«
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Also was ich damit sagen will: Hochachtung! Ich hab noch nie eine Geschichte gelesen, die mich derart von Anfang bis Ende gefesselt hat. Eine düstere Szenerie, glaubhafte, nur allzu menschliche Charaktere und ein durchdachter Handlungsfaden - alles passt greift so genial ineinander, dass man einfach nicht anders kann, als weiterzulesen.
Einziger Wermutstropfen: Nach dieser Geschichte werden mir vermutlich alle anderen (inklusive meiner eigenen), vorkommen wie ... naja um es mal mit Homer Simpsons Worten auszudrücken: "Das ist, als würde man auf die Wiener Philharmoniker Jessica Simpson folgen lassen."
Ich hoffe mal, ich werde mich von diesem Schock irgendwann erholen :D.«
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Ich kann nichts Neues dazu beitragen.
Nach Jogi: Allerhöchgste Reschpekt. Vorzüglich!
DIESE GESCHICHTE HÖRT LEIDER NACH 3 TEILEN AUF, SCHAAADE.«
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RomeoReloaded
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ich find' das allerdings nicht nur mutig, sondern über alle maßen gelungen! aber nicht nur das thema wird - durch alle formen von extremismus, und gleichgültigkeit, durch alle gefühlsebenen, durch alle gelungenen charakterzeichnungen, orts- und stimmungsbeschreibungen hindurch dekliniert: auch dem geistigen leben vor ort wird der autor stilistisch und inhaltlich gerecht. rundum ein bewegendes und amüsantes, ein schnelles und gescheites, ein erotisches und erschütterndes wie hochspannendes lesevergnügen - bis zum letzten satz, bei dem es nochmal kalt den rücken hinunterläuft... herzlichen dank dafür!«
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Ausserdem schliesse ich mich jeder positiven Äusserung jedes einzelnen Kommentators an.«
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Lady Allista
Ich bewerte absichtlich bei Teil 3. Teil eins war so lala. Toll geschrieben, aber das sind andere Geschichten auch.
Ab Teil zwei ging es dann RICHTIG zur Sache. Ich habe gelacht. Ich habe geweint. Manchmal auch beides.
Sortiert nach "Beste Bewertungen" ... ok, offensichtlich ist auf das Publikum noch Verlass! Das war die verdammt nochmal beste Amateurstory, die ich je gelesen habe!«
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Kieler7
ich habe jetzt alle drei Teile gelesen und sie sind phantastisch. Alles dabei und ein spannender authentischer Plot. Ich liebe diese Geschichte.«
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Keine Fortsetzung gibt«
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