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Kommentare: 3 | Lesungen: 5063 | Bewertung: 8.80 | Kategorie: Lesbisch | veröffentlicht: 08.04.2009

Vier Mädchen, Kapitel 18 bis 20

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Vier Mädchen, Kapitel 18 bis 20

SEX 'N' DREAMS AND ROCK'N'ROLL

Der Nachmittag hielt uns alle in Atem.


Aishe, Yasmina und ich rotierten, um all den Kunden, die sich die Klinke in die Hand gaben, gerecht werden zu können. Ich packte, mit links und rechts, auch für die Türken, pfundweise Paprika, Auberginen, Bohnen, Zucchini in die Tüten, Aishe löffelte die köstlichen Pasten, Oliven, Pepperonis und Schafskäsesorten in Becher, Yasmina bediente draußen die Kundschaft beim Obst.

„So viel an Umsatz haben wir hier noch nie gemacht“, frohlockte Aishe während einer kurzen Atempause, dabei bemerkte sie gar nicht, dass sie Yasminas und meinen ganzen Zorn auf sich gezogen hatte.


Ja, wir drei bedienten ohne Kopftuch.


Niemand nahm Anstoß daran, selbst die alten, bärtigen Türken nicht.


Auch wenn unsre eitle Yasmina ihr mittlerweile reichlich verschwitztes Haar am liebsten wieder in ein Kopftuch gehüllt hätte.

„Aishe!“, konnte ich meinen Zorn nicht mehr länger zurückhalten, „warum hast Du uns so verarscht?!“


Noch ehe Aishe antworten konnte, stürmte Yasmina herbei, griff meine Hand und zog, nein: riss mich in die Küche: „Schnell, komm', Frau Molotova!“ „Unsere Sportlehrerin!“ zischte sie der nun völlig und doppelt überrumpelten Aishe zu.

Au weia. Was machte die denn hier, die wohnte doch in einem ganz anderen Stadtteil. Noch ehe ich etwas sagen konnte, hatte mir Yasmina einen Zeigefinger auf den Mund gelegt, verschloss ihn mit einem innigen Kuss.


Wie Aishes Bruder standen nun wir beide hinter der Tür und spinxten in den Laden, wo sich Aishe und Frau Molotova Aug in Aug gegenüber standen.

„Ich bekomme morgen Besuch“, eröffnete Frau Molotova das Gespräch, „drei Personen, und da würde ich gerne Ratatouille kochen. Wissen Sie, ich bin nicht die beste Köchin, eigentlich bin ich gar keine Köchin, sondern Lehrerin...“


„Und jetzt hätten Sie gerne gewusst, was zu einer richtig guten Ratatouille gehört?“, fiel ihr Aishe ins Wort.


Wow, wie souverän sie doch war.


„Genau“, wirkte Frau Molotova leicht irritiert, „wissen Sie, ich meine, Ihr Laden ist mir empfohlen worden wegen seines frischen Gemüses. Wissen Sie, ich bin Sportlehrerin, und da muss ich auf die Gesundheit achten.“


Wie peinlich! Yasmina und ich grinsten uns an.

„Mögen Sie's gerne scharf?“, fragte Aishe in ihrem unschuldigsten Tonfall.


„Aishe ist klasse“, wisperte mir Yasmina zu. Ich musste ihr Recht geben, auch wenn ich noch richtig sauer auf Aishe war.

„Hör' zu“, fasste Yasmina meine Hände, „ja, Du hast völlig Recht, dass dieser ganze Kopftuchscheiß nicht hätte sein müssen...“


„Nein, das hätte wirklich nicht sein müssen“, entgegnete ich, vergaß dabei aber völlig das Flüstern.

„Was hätte nicht sein müssen?“, war Frau Molotova völlig irritiert, „diese Stimme kenne ich doch!“

Verdammt. Ich, die Unbeherrschte, war mal wieder dabei, alles zu vermasseln.


„Ach, kennen Sie meine Schwester?“, rettete mir Aishe Kopf und Kragen, rief zur Tür: „Filiz, es ist alles gut, ich komme gleich.“


„Sie müssen wissen“, widmete sie sich wieder Frau Molotova, „meine Schwester Filiz ist geistig behindert, manchmal stößt sie nur Laute aus, mitunter aber ganze Sätze, völlig zusammenhanglos.“

Ich hätte Aishe töten können in diesem Moment.


Yasmina grinste mich an.

„Das tut mir leid“, kondolierte Frau Molotova, „ich hätte schwören können, dass es die Stimme einer meiner Schülerinnen gewesen wäre, die seit drei Tagen die Schule schwänzt.“

„Wir Türken mögen die Ratatouille jedenfalls gerne scharf“, wechselte Aishe souverän das Thema, „ich schenke Ihnen eine rote Habanero, die hacken Sie ganz fein, da brauchen sie kein Gramm Pfeffer mehr.“


Und dann begann Aishe zu packen: „Eine Aubergine, eine, nein zwei Zucchini, ein paar dieser köstlich-aromatischen Strauchtomaten, eine saftige Gemüsezwiebel, je eine grüne, gelbe und rote Paprika – sagen Sie, wie viele Gäste haben Sie?“ - „Drei“, antwortete Frau Molotova, völlig gefangen in Aishes Krämerseele. „Männer oder Frauen?“, begann Aishe das Rad der Diskretion zu überdrehen, doch Frau Molotova konnte offenbar keinen klaren Gedanken mehr fassen.

„Männer natürlich!“, verlor sie jegliche Contenance.


„Dann sollten Sie noch eine Selleriestaude nehmen“, säuselte Aishe, „Sellerie ist gut für die Libido.“ - „Für was?!“, starrte sie unsere Sportlehrerin entgeistert an, gewann aber bald die Fassung zurück, „na gut, zweimal Sellerie, bitte.“

Yasmina und ich konnten uns kaum noch halten, um nicht laut los zu lachen.


„Natürlich brauchen Sie auch gutes Olivenöl“, spann Aishe weiter ihr Spinnennetz um unsere arme Sportlehrerin, stellte die Flasche mit dem teuersten Olivenöl auf den Tresen. „Es ist zwar aus Griechenland, aber auch wir Türken benutzen es für besondere Festivitäten. Ich überlasse es Ihnen für 6,99, im griechischen Laden müssten Sie über zehn Euro dafür hinblättern.“ Für den Vorspeisenteller drängte ihr Aishe noch weitere Spezialitäten auf, Frau Molotova schien völlig verwirrt, und als sie den Laden mit einem „Herzlichen Dank“ verließ, hatte sie fast 100 Euro gezahlt.


„Halt“, rannte Aishe hinter ihr her, „hier sind noch drei Möhren, sie gehören zwar nicht zur klassischen Ratatouille, aber für den perfekten Genuss sind sie unersetzlich.“

Yasmina und ich konnten uns jetzt nicht mehr halten vor lauter Lachen, Frau Molotova war ja nun weit genug weg.

„Na, meine süße Filiz“, grinste mich Aishe an, nachdem sie die Ladentür verschlossen hatte und ihre Arme um meine Schultern schlang.


Ich konnte ihr gar nicht mehr böse sein.


„Danke, Aishe“, näherte ich mich ihrem Mund, befeuchtete ihre Lippen mit meiner Zungenspitze, presste unsere Lippen aufeinander, wand meine Zunge wie eine Schlange in ihren Mund.


Yasmina näherte sich Aishe von hinten, löste mit einem einzigen Handgriff die Schleife ihres Rocks, schob ihren Pulli hoch und begann Aishes Rücken mit einer Unzahl zärtlicher Küsse zu verwöhnen. Auch Yasmina hatte sich rasch ihres Rockes entledigt, Aishe löste die Schleife bei mir, schob ihr Knie zwischen meine Beine, rieb meine vor Schweiß und Geiheit feuchte Spalte.


„Lasst uns nach oben gehen“, säuselte Aishe, und schon wenige Sekunden später lagen wir alle drei wieder auf ihrem schmalen Bett, ineinander verwoben in zärtlichen, fordernder werdenden Küssen, streichelnden, knetenden Fingern, zwei genüsslich penetrierende Finger in meiner schmatzenden Möse, Aishes reibende und die Lustperle zwirbelnde Hand auf Yasminas Spalte, mein rotierender Daumen und Zeigefinger in Aishe. Yasmina entzog sich Aishes Hand, drückte mich sanft aber energisch in die Rückenlage, streichelte meine Schultern, Brüste, Bauch mit ihrem Haar, steigerte meine Erregung mit flüchtigen, feuchten, heißen Küssen, ließ ihre Zunge um meine Labien kreisen, schleckte mit einem grunzenden „Mmh“ den Nektar aus meiner Blüte, verrieb ihn mit kreisendem Züngeln auf meiner Perle. Aishe setzte sich rittlings auf mein Gesicht, massierte ihren Honig auf meiner Nase und meinem Kinn, während ihre riesig hervorstehende Klit meine Zunge forderte. Wir kamen fast zeitgleich, ein Schwall ihrer Säfte schoss in meinen Mund, dass ich mich fast verschluckt hätte. Und auch ein kleiner, salzig-herb schmeckender Strahl mischte sich in diese süßen Eruptionen Aishes hemmungsloser Lust, ließ auch das Feuer, das Yasminas Mund in mir entfacht hatte, weiter lodern.


Yasmina war zwischenzeitlich dazu übergegangen, ihre Scham auf meiner feuchten Pussy zu reiben. Während ich die letzten Tröpfchen des Nektars aus Aishes leuchtender Hibiskusblüte schleckte, schob Yasmina ein Bein unter meinen Po, das andere über meine Hüfte, umschlang mich zu einem innig schmatzenden Kuss unserer beiden weit geöffneten, glitschenden Mösen.


Aishe drehte sich um 180 Grad, ohne dabei ihre klitschnasse Fotze aus meinem Gesicht zu heben, kitzelte meine Nase mit ihrer immer noch steil aus der Falte prangenden Klit, beugte sich dann vor, um Yasmina zu umarmen und ihr die Reste meines Nektars vom Kinn zu schlecken, sich züngelnd mit ihrem Mund vereinend.


Dabei streckte sie mir die ganze Pracht ihres süßen Arsches entgegen, verriet mir mit leicht kreisenden Bewegungen, was ich zu tun hatte. Doch da war meine Zunge, gestärkt von den Säften ihres Blütenkelches, längst weiter gewandert, streichelte den – zugegeben – etwas sehr herb schmeckenden Damm, näherte sich mit der ganzen Kraft und Anspannung meiner Gesichtsmuskulatur ihrem Hintereingang, kostete vorsichtig den streng duftenden und noch strenger schmeckenden Schweiß eines ganzen Tages, drang mühelos ein in das durch das Spreizen ihrer Backen weit geöffnete Loch.


Aishe stöhnte und schrie ihre Geilheit schamlos heraus, und ich fühlte mich wie eine an zwei Enden gleichzeitig brennende Kerze, ließ mich von Yasminas innigem Mösenkuss in die höchsten Wonnen der Lust katapultieren, bis auch mir mein sich versteifender, verkrampfter Nacken die letzte Kraft raubte, weiter Aishes rosiges, süße anzuschauendes Arschloch mit meiner Zunge zu penetrieren. Erschöpft sank ich in die Matratze, während meine beiden liebsten Freundinnen erneut die Position wechselten, Yasmina mit ihrem Rücken quer auf meinem Bauch liegend, Aishe über ihr, ihr Kopf zwischen Yasminas Schenkeln, Yasminas Zunge in Aishes offenbar nicht zu stoppender Quelle der Lust. Es war ein ganz schönes Gewicht, dass da auf meinem Bauch lastete, ja, auf meine Blase drückte, die die Orgasmen der beiden mit einem kräftig in den Raum schießenden Strahl kommentierte. Wow, das war mir jetzt echt peinlich, doch Aishe und Yasmina hatten von meiner unfreiwilligen Inkontinenz noch gar nichts mitbekommen.

Erst, als wir alle drei erschöpft und glücklich nebeneinander lagen und nur noch unsere Hände streichelten, gestand ich mein kleines Missgeschick.


„Macht nichts“, säuselte Aishe zärtlich, „ich habe Dir, glaube ich, ja eben sogar in den Mund gepisst.“


„Dann muss das Bett eh abgezogen werden“, gab Yasmina einen ihrer mal wieder aus nur vermeintlich völliger Abwesenheit resultierenden Kommentare ab, richtete sich auf, hockte sich mit weit gespreizten Beinen über Aishes und meinen so zärtlich und friedvoll aneinander liegenden Köpfe.


Wie gelenkig unsere Löwin doch war!


„Seid ihr bereit“, war Yasmina aber schon wieder einen Schritt weiter, und, noch ehe Aishe und ich so richtig die Situation erfasst hatten, gab Yasmina bereits die ersten, gezielten Spritzer auf unsere sich wie ferngesteuert öffnenden Münder ab. Gierig schluckten Aishe und ich den salzig prickelnden Sekt und bewunderten gleichzeitig Yasminas Körperbeherrschung, den perlenden Saft so dosiert fließen zu lassen, dass kaum etwas daneben ging. Zwei sich angestrengt empor reckende Zungen schleckten die letzten Tröpfchen aus Yasminas Spalte.


Als die Löwin wieder zwischen uns lag, mit ihren Armen so freundschaftlich unsere Schultern umschlang, ja, da konnte ich mir eine kleine Bosheit doch nicht verkneifen: „Ich wusste gar nicht, meine liebste Yasmina, dass Du Deine Blase so doll im Griff hast...“


Yasmina wusste natürlich gleich, worauf ich hinaus wollte, konterte ebenso schlagfertig: „Ja, Andrea mein Schatz, Du kannst eben noch viel von mir lernen.“

Aishe verstand in diesem Moment nichts, klar, sie hatte Yasminas „traumhaftes“ Rinnsal nach der Rotweinorgie ja auch nicht mitbekommen, kuschelte sich lieber, ohne weiter insistieren zu wollen, mit ihrem Kopf auf Yasminas Schulter, legte eine Hand auf meine Brust.


Fast eine Stunde lagen wir da, reglos, schweigend, glücklich und verliebt.


„Wir müssen den Laden noch aufräumen?“ löste sich Yasmina als erste aus unserer himmlisch-romantischen Träumerei.


„Ach was“, zwitscherte Aishe, „das kann Aslan machen.“

Sie hatte den Namen kaum ausgesprochen, als wir alle drei hörten, wie sich eine Tür ins Schloss warf.


„Er ist schon da!“, sprang Aishe aus dem Bett, „oh, dieser dreckige Spanner!“


Nackt, wie sie war, rannte Aishe in den Flur, riss die Tür von Aslans Zimmer auf und schleuderte ihm Beschimpfungen an den Kopf, deren Inhalt Yasmina und ich nicht verstehen konnten, aber unsere Blicke waren sich einig, dass es in diesem Moment wohl am besten war, kein Wort türkisch zu verstehen.

„Er wird aufräumen“, kehrte die vor lauter Aaufregung noch zitternde Aishe zurück, und in der Hand hielt sie mit spitzen Fingern ein kleines schwarzes Knäuel. „Das Ferkel hat Deine Strumpfhose vollgespritzt“, sagte Aishe in fast entschuldigendem Tonfall.


„Macht nichts“, konnte ich sie beruhigen, „ich hätte sie eh nie wieder angezogen, um ehrlich zu sein, ich hasse Strumpfhosen.“

„Ihr müsst jetzt gehen“, ging Aishe gar nicht weiter auf meine Bemerkung ein, „wir sehen uns morgen früh.“

„Kommt gar nicht in Frage“, protestierte Yasmina, „ich werde bei Dir bleiben. Claudia, Lisa und Andrea holen uns morgen früh ab, O.K.?“


„In Ordnung“, stimmte ihr Aishe zu.



„Soll das jetzt ein Rausschmiss sein?“ hatte ich kein Verständnis für die plötzliche Hektik. Ja, es war mal wieder alles entschieden, aber mich hatte niemand gefragt.


Die zärtlichen Blicke, die Aishe und Yasmina austauschten, wiesen mir aber den einzig richtigen Weg, den Weg der Kapitulation.

So stand ich denn da, wie ein Bauerntrampel in einen unförmigen Sack gezwängt, verschwitzt, verklebt, ungeduscht, vor der Haustür zu Lisas Wohnung. Ich hatte nicht mal den Reißverschluss des Trauerkleides geschlossen, so dass der sanfte Abendwind kühlend über meinen Rücken strich. Was bahnte sich da an zwischen Aishe und Yasmina? - Egal, ich war die Ausgeschlossene, empfand mich in dieser Situation zumindest als solche.

Einen kurzen Blick hatte ich in den vor dem Haus parkenden VW-Bus geworfen, ein Blick, der meiner Seele auf wohltuende Art schmeichelte. Zahllose bunte Kissen auf dem orientalischen Teppich, ja, sogar die Seitenwände waren mit seidenen Tüchern dekoriert, eine echte Liebeshöhle in dieser alten Kiste.

Schon an der Haustür drang laute rockige Musik an mein Ohr, die Lautstärke stieg, je näher ich Lisas Wohnung kam. Harter Rock, eine kräftige, angenehme Frauenstimme, ja, das war genau die Stimmung, in die ich mich nun fallen lassen wollte. Mit hüpfendem Herzen öffnete ich die Tür, musste lachen, wie Claudia und Lisa, beide splitternackt, in wilden Tänzen völlig in der Musik aufgingen, mich zunächst nicht einmal bemerkten. Ihr Konzert für zwei Luftgitarren ließ die beiden ekstatisch umeinander hüpfen, Lisa sank auf ihre Knie, zog mit den Zähnen an Claudias Rubin, drückte einen kräftigen Schmatzer auf Claudias glänzende Scham, schnellte hoch, tanzte und wirbelte mit ihrer Luftgitarre durchs Zimmer. Claudia spielte den etwas bedächtigeren Part, offenbar den Bass. Was für ein wunderbares Schauspiel.

Gerade als ich mich ins Getümmel stürzen wollte, hatten mich die beiden entdeckt.


„Da ist ja unsere echte Gitarre!“, schrie Lisa wie von Sinnen, und schon umtanzten mich die beiden Wilden, warfen mir feurige Luftküsse zu, zerrten und rissen an meinem Kleid, diesem unförmigen Sack, rissen es in 1000 Fetzen.


Noch ehe ich mich besinnen konnte, lag mein nackter Oberkörper auch schon in Claudias Armen, Lisa griff meine Beine und beraubte mich jeglicher Bodenhaftung.



Wie die Derwische wirbelten sie mit mir im Kreis, zupften und streichelten meine Haut, während mir Claudia im Moment des Überschwangs einen kurzen erläuternden Satz zurief: „The Black Sheep! Neue kölsche Mädchenband, echt der Hammer!“


Ja, das war echt der Hammer, wie ich da, mich nun völlig schwerelos fühlend, von meinen beiden Freundinnen als Gitarre missbraucht wurde.


„Nimm' sie alleine“, rief Lisa Claudia in der kurzen Pause zum nächsten Lied zu, „jetzt mach ich den Hendrix!“


Und während Claudia nun mein ganzes Gewicht alleine trug, kniete Lisa vor mir und bearbeitete meinen Körper mit ihrer Zunge, strich von meinen Zehen über Knie und Schenkel, mit einem kurzen Tremolo auf und in meiner wieder aufs Höchste erregten Pussy, über Nabel und Brüste bis hoch zum Hals und dann den ganzen Weg zurück, ohne auch nur einmal ihre Zunge von meiner Haut zu lösen.

„Was für eine herrlich dreckige Gitarre“, jauchzte Lisa, deren Hand meine Pobacken in atemberaubenden Tempo kneteten, während ihre Zunge, ja, ihr Gesicht, tief in meinem weit gespreizten Schritt versank, das Tempo des Züngelns noch weiter steigernd, mich zu einem bis dahin noch nie gekannten, so hemmungslos wilden Orgasmus trieben, dass der Geysir meiner Lust Lisas kompletten Oberkörper mit seinem milchig-weißen Schleim überzog. Dabei vibrierte mein gesamter Körper derart heftig, dass Claudia mich nicht mehr halten konnte, mich ganz unvermittelt auf den Fußboden stürzen ließ.

Ich schwebte immer noch in meinem Höhepunkt, fühlte erst allmählich den Schmerz in meinem Arm, den dieser Absturz in die Niederungen des harten Fußbodens ausgelöst hatte.


Noch ehe ich überhaupt „Aua“ denken, geschweige denn sagen konnte, hatten mich die beiden Wilden umringt, verwöhnten meinen Körper mit zärtlichen Küssen und Beteuerungen des Bedauerns. Der kurze, stechende Schmerz war schnell verflogen, Claudia hatte meinen Sturz wohl noch leicht mit ihren Füßen abgefedert, als sich auch schon ein wild küssendes, fingerndes Knäuel dreier Mädchen über den Boden wälzte.

Das nächste Stück von „The Black Sheep“ war ein eher ruhiges, immer noch dominiert von der Gitarre, vor allem aber auch der tief in meine Seele und Möse dringenden Stimme der Sängerin.


Wie ein Wagenrad schlängelten Claudia, Lisa und ich uns über den Boden, Lisas fordernde Lippen auf meiner Klit, ihre Zunge in meiner nassen Grotte, meine Zähne an Claudias Rubin knabbernd, meine Lippen die Blütenblätter ihrer Scham saugend, Claudias Kopf in Lisas Schoß.


Ich war nicht mehr in der Lage, den nächsten Orgasmus zu ertragen, „bitte aufhören“, wimmerte ich, aber da wurde es mir auch schon schwarz vor Augen...


Als ich wieder zu mir kam, blickte ich in zwei liebevoll besorgte Augenpaare, spürte die sanft mein Haar streichelnden Hände. Lisas: „Sie lebt!“, nahm ich aus weiter Ferne wahr, hatte wieder die Augen geschlossen, fiel erneut für einen Moment in Bewusstlosigkeit, allerdings mit dem sicheren Gefühl der Liebe und Geborgenheit.

Etwas kaltes, feuchtes auf meiner Stirn ließ mich hochschnellen, so dass der Eisbeutel in meinen Schoß plumpste, mich endgültig zurück in die Realität katapultierte.


Es dauerte wiederum ein paar Minuten, bis ich die Erleichterung in den Gesichtern meiner Liebsten zur Kenntnis nahm, die während meiner Ohnmacht wohl nicht damit aufgehört hatten, mich zärtlich zu streicheln. Ja, die sanften Berührungen ihrer Finger hatten auf meiner Haut ein zutiefst wohliges Gefühl hinterlassen.


„Demnächst nur noch leichte Sonaten?“, grinste mich Claudia frech aber zutiefst erleichtert an.


„Nein!“, protestierte ich, „die Musik ist einfach nur geil. Aber eure Geilheit, Yasminas und Aishes Geilheit, ja, das ist es, was mich geschafft hat.“


„Für's Erste, wie ich Dich kenne“, fasste nun auch Lisa ihre Erleichterung in Worte.


„Wie heißt die Band nochmal?“


„The Black Sheep“, antwortete Claudia, „vier Mädchen aus Köln, so wie wir es auch einmal waren...“


„...Vielleicht bekommen sie ja noch 'ne Keyboarderin dazu“, schmunzelte Lisa.


„Schwarze Schafe sind wir ja auch“, musste nun auch ich lachen und berichtete sogleich von unserer Beinahe-Begegnung mit Frau Molotova, von Aishes fast schon dreistem Verhalten unserer Sportlehrerin gegenüber, ja, und auch von meiner ganzen Wut über Aishe wegen dieser Kopftuchgeschichte.

Doch dann verblüffte mich Claudia mit ihrer Antwort. „Aishe“, sagte sie, „ist in ihrem Umfeld eine absolute Außenseiterin, vielleicht noch schlimmer als es meine Tante Anna-Angelina gewesen ist. Aishe lebt ein Doppelleben, und da möchte sie besonders perfekt sein, das brave, angepasste Mädchen bei ihren Leuten, das versaute Miststück bei uns, ihren wahren Freundinnen.“

Oh, Claudia. Natürlich! Mir fiel es wie Schuppen von den Augen, Claudia hatte mit zwei Sätzen Aishes ganze Widersprüchlichkeit auf den Punkt gebracht. Lisa blieb stumm, nickte aber zustimmend.


Ich schilderte den Verlauf des Nachmittags, das „freie Haar“, an dem niemand Anstoß genommen hatte, berichtete von unserer abschließenden Orgie, dem Zuviel an Lust, das mich vorhin in die Ohnmacht gestürzt hatte.

„Ich fürchte“, blieb Claudia weiter nachdenklich, „nein, fürchte ist falsch, ich denke, dass wir uns nach Holland ganz intensiv und liebevoll um Aishe werden kümmern müssen.“


„Wie meinst Du das?“, wirkte Lisa irritiert.


„Claudia hat Recht“, ergriff ich das Wort, „dass dieser kleine dreckige Spanner von Bruder uns beobachtet, ja sogar in Deine Strumpfhose gewichst hat, das wird Aishe keine Argumente mehr gegen ihn geben. Dabei habe ich dieses miese kleine Arschloch ja auch noch provoziert - hätte ich das mal alles vorher gewusst...“


„Du hast Recht“, begriff nun auch Lisa den ganzen Ernst der Lage, „das kleine Schwein kann Aishe ein Leben lang erpressen oder sie ins tiefste Unglück stürzen.“


„Zum Glück ist Yasmina bei ihr“, tröstete ich mich und uns, „ich glaube, nein, ich habe gespürt, dass da eine ganz besondere Affinität zwischen Aishe und unserer Löwin ist. Ich war sogar ein bisschen eifersüchtig, weil ich das Gefühl hatte, dass die beiden mich los werden wollten. Ich Idiot!“


„Mach' Dir keine Vorwürfe“, tröstete mich Claudia, „ich hätte nicht anders gefühlt in dieser Situation. Ich denke allerdings, dass Yasmina ganz genau weiß, wie sie Aishe aus dieser prekären Lage heraushelfen kann.“


„Schließlich ist sie die Klügste von uns allen“, krähte Lisa dazwischen, und das meinte sie ohne jegliche Ironie.

In tief empfundener Liebe zu Yasmina und Aishe, ja, in vollstem Vertrauen zu Yasminas überlegener Intelligenz, kletterten wir drei „Guitar-Heroes“ in die Wanne, schäumten und seiften uns zärtlich ein, vermieden dabei jegliche die körperliche Erregung und Lust weckende Berührung. Oh, ja, Lisa und Claudia waren auch mir gegenüber äußerst sensibel und rücksichtsvoll. Wahre Liebe kann schöner nicht sein.

Bei all der Wärme und Nähe, die sich unsere im Bett aneinander kuschelnden Körper gaben, war es für mich doch ein sehr unruhiger, ja, von Alpträumen geplagter Schlaf.


Ich sah die blitzende Klinge des Messers, das Aishes Vater Aslan in die Hand drückte, sah, wie dieser kleine dreckige Spanner in Aishes Schlafzimmer schlich, wo Aishe und Yasmina eng umschlungen und friedlich schlummerten. Ich sah, wie Aslan zustach, ein ums andere Mal, ich schrie um Hilfe, wollte den Mörder zurückhalten, schrie, konnte ihn nicht aufhalten.

„Liebste! Mein Gott, was ist den los?!“ fühlte ich zwei Arme um meinen in Schweiß gebadeten Körper geschlungen, versuchte sie abzuschütteln, schlug um mich, sah nur das Blitzen dieser Blut getränkten Klinge, selbst im Halbschlaf noch.

Erst ganz allmählich wurde mir bewusst, dass ich Claudia und Lisa schmerzende Hiebe verpasst hatte, doch die beiden drückten mich nur noch fester an sich, beruhigten mit sanften Massagen mein rasendes Herz.


Schluchzend ließ ich meine Stirn auf Claudias Schulter sinken, während Lisa zärtlich mein Haar streichelte und meinen Nacken knetete.


Endlich wusste ich, dass es nur ein Traum gewesen war, den ich meinen beiden Liebsten unter Tränen schilderte.

„Beruhige Dich, Andrea“, sagte Claudia, „Dein schrecklicher Traum klingt sehr real, aber, so wie uns Aishe ihre Familie geschildert hat, glaube ich nicht, dass es dort einen so genannten Ehrenmord geben könnte. Da müssen wir uns keine Sorgen machen, sie haben es sogar geschluckt, dass Aishe lesbisch ist. Spätestens nach dieser Erkenntnis hätten sie sie schon umgebracht, umbringen können.“

Keine von uns konnte in dieser Nacht auch nur ein Auge schließen, ich war sogar drauf und dran, bei Aishe anzurufen um ganz sicher zu sein, dass es unseren beiden Freundinnen gut ging. Claudia und Lisa hielten mich zurück. „Das war ein Alptraum“, beruhigte mich Lisa, „ein Alptraum, der nach dem, was Du am heutigen Tag durchlitten hast, nicht mehr ist als ein Ventil, das die ganz Angst und Anspannung herauspustet. Ja, Träume sind Ventile. Sie sind dazu da, unverarbeitete Dinge des Alltags zu verarbeiten.“

„Und Du, meine schlaue Lisa“, gab sich Claudia ungewohnt ironisch, „was hast Du geträumt?“


„Ehem“, räusperte sich unser Feuerkopf, „nichts.“

„Ich habe von meiner toten Tante geträumt“, berichtete Claudia, „von Anna-Angelina und ihrer Freundin Gianna. Es war ein wunderbarer, ein sehr erotischer Traum...“


„Erzähl'!“ hatte sie Lisas und meine Neugier zeitgleich geweckt.

„Beide liefen nackt durch den Wald, Hand in Hand. Alle zwei Meter hielten sie inne, um sich leidenschaftlich zu küssen und zu streicheln. Und zum ersten Mal sah ich, dass meine Tante auch diesen Rubin trug, einen Rubin, wie ich ihn habe. Das Aneinanderschlagen der Loveplug-Zierkugeln klang bei jedem ihrer Schritte wie das Läuten weit entfernter Kirchenglocken. Doch die beiden entfernten sich immer weiter von den Glocken, ergaben sich vollends ihrer ungezügelten Lust und Leidenschaft, ihrer heimlichen Liebe. Wie zwei scheue Rehe hüpften sie durch den Wald, wirbelten mit ihren nackten Füßen das Laub auf, erreichten eine Lichtung mit Meter hohem Gras, duftenden Frühlingsblumen – meine Güte, ich werde ganz nass, wenn ich an diesen Traum zurück denke...“

„Ja“, fiel ich Claudia ins Wort, „und dann ließ sich ein Zitronenfalter auf dem glänzend roten Rubin nieder, sog mit seinem Rüssel den Nektar aus...“


„Woher weißt Du das?!“, herrschte mich Claudia barsch an.


„Beruhige Dich, meine Liebste“, blieb ich ganz ruhig, „aber genau das gleich habe ich gestern auch geträumt, nur dass es Deine glänzende Spalte war, Dein leuchtender Rubin...“


„Und dann?“, wurde Claudia neugierig.


„Und dann riss mich dieser elende Wecker aus dem Schlaf...“


Claudias leise vor sich hin Kichern steigerte sich zu einem lauten, befreienden Lachen.


„Und dann“, gluckste sie, „riss mich Dein Furcht erregendes Schreien aus dem Schlaf...“


„Ihr wisst also beide nicht, wie es weiter ging?“, wirkte Lisa doch recht enttäuscht. Die Vorstellung des Claudias Nektar saugenden Zitronenfalters hatte ihre Hand schon ganz automatisch tief in ihren Schritt gleiten lassen.

„Was wir nicht wissen, können wir ja noch lernen“, rang Claudia Lisa in die Rückenlage, drückte deren Handgelenke fest in die Matratze, begann, ihren Rubin mit sich steigernder Intensität auf Lisas Brüsten zu reiben.


„Hör' auf, Du tust mir weh!“, protestierte Lisa, doch da hatte sich Claudias Rubin längst Lisas wild und wilder werdendem Zungenspiel ergeben. „So ist es gut“, schmatzte Lisa, und Claudias vibrierender Körper verriet mir, dass sie kurz vor ihrem nächsten Höhepunkt stand.

Seit dieser Unterrichtsstunde, damals, seit unserem ferngesteuerten Orgasmus, reicht schon die Andeutung, dass Claudia den höchsten Gipfel der Spirale ihrer Lust erreichen wird, um es auch mir in heftigen Flutwellen zu besorgen.

Ich kniete hinter Claudia, hatte meine Brüste fest gegen ihre Schulterblätter gepresst, unterstützte das Rotieren ihres Beckens mit meinen Händen, löste eine Hand, um Lisas feucht und feuchter werdende Grotte zu reiben, löste auch die andere Hand, um Claudias warme, weiche Brüste zu massieren, das Wachsen ihrer Nippel zwischen meinen zwirbelnden Fingern zu spüren.


Lisas Hände zogen meine Hinterbacken auseinander, ganz behutsam tasteten sich ihre Finger vor zu meiner Rosette, und dann – aua – spreizten ihre gleichzeitig eindringenden Zeigefinger meinen Schließmuskel, bohrten sich tief in meinen Darm. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich der Schmerz in Lust und Verlangen wandelte, sich meine Hände wieder liebevoll Claudias dicken Mutterbrüsten widmen konnten, während Lisas Finger meinen Arsch immer weiter dehnten, den dritten und vierten Finger zur Hilfe nahmen.


Wow, Lisa spießte mich regelrecht von hinten auf, aber ich genoss es, rieb mit meiner triefenden Fotze ihren Bauch, musste mit meinen Brüsten sogar mehr und mehr Claudia stützen, die sich, spitze, ekstatische Schreie ausstoßend, Lisas immer heftiger zustoßender Zunge zu entwinden suchte, doch Lisas Mund verfolgte Claudias zuckende Möse, hatte in der Zwischenzeit sogar noch den fünften und sechsten Finger in meine Rosette gebohrt, stieß unerbittlich zu, so heftig und hemmungslos, wie ich unseren Feuerkopf noch nie zuvor erlebt hatte. Ich klammerte Claudia, die nun gar keine Chance mehr hatte, sich Lisas grenzenlos geiler Zunge zu entziehen, Claudia, die nur noch wimmerte, während Lisa zunehmend Gefallen an ihrem diabolischen Spiel zu finden schien, mich bis zur Unerträglichkeit penetrierte. Die Schmerzgrenze war spätestens mit dem siebten Finger längst überschritten, als sich Claudia und ich mit einem heftigen Ruck aus Lisas ja schon brutaler Klammer befreiten und uns im Gleichklang auf die Seite fielen ließen.


Wir waren beide unfähig, auch nur ein Wort über die Lippen zu bringen, und mein Po schmerzte, als hätte jemand eine angeschnittene Chili-Schote auf den Schleimhäuten verrieben.

„Sag mal, Lisa“, gewann Claudia immer noch keuchend ihre Fassung zurück, „bist Du verrückt geworden?!“

Ich schaute entgeistert in Lisas Augen, sah ihr Entsetzen über sich selbst. „Entschuldigt“, stammelte unser Feuerkopf, „ich wollte euch nicht weh tun, ich weiß selbst nicht, was in mich gefahren ist.“

„Ist schon gut, meine Liebste“, drückte ich ihren Kopf sanft gegen meine Schulter, „nach diesem Tag sind wir wohl alle etwas von der Rolle.“

Die Sonne stand schon hoch am Himmel als Lisa den Bus vor Aishes Gemüseladen parkte, dreimal kräftig die Hupe betägigte.


Und da kamen sie auch schon beide heraus, Hand in Hand, strahlend.


Wow, beide hatten zwei geblümte Kopftücher um ihre Hüften geknotet, trugen bis zum knapp über den Nabel reichende Spaghetti-Tops.


Was für ein himmlischer Anblick für drei völlig übermüdete Augenpaare...

LUST MIT SECHS

„Wartet“, rief Aishe, „wir müssen noch eine Kiste holen.“


Und dann hatten die beiden fröhlichen Gören schon auf dem Absatz kehrt gemacht und waren im Laden verschwunden.


Wow, sie hatten die Kopftücher so schlampig über ihre Hüften geknotet, dass bei jedem kleinen Schritt zwei zuckersüße, knackige Apfelpos hervorblitzten und die wohlig wärmende Maisonne begrüßten.

Uns drei hatten sie nicht begrüßt.

„Was für eine Kiste?!“ schaute mich Lisa entgeistert an. „Die sind wohl übergeschnappt!“ motzte Claudia.


Mir blieb nur ein verständnisloses Kopfschütteln. Doch den Augen meiner beiden Freundinnen sah ich an, dass auch sie noch völlig übermüdet und gerädert waren.


Mein Alptraum wirkte immer noch nach. Da sprangen die beiden in der Nacht so heimtückisch Ermordeten so frisch, frech und fröhlich vor uns herum, dass ich schier fassungslos war.


Außerdem schmerzte mein Po noch derart von Lisas brutaler Fingerattacke, dass ich die nächsten Tage alles konnte, nur nicht mehr sitzen.

Da kamen die blonde und die schwarze Löwin auch schon zurück.


Ja, in meinen Augen war auch Aishe eine Löwin, stark, selbstbewusst, mutig.


Aber sie ist doch Stier, ihr Sternzeichen ist der Stier. Mit uns hatte sie vor ein paar Tagen ihren Geburtstag gefeiert, und seither war sie eine von uns.


Weibliche Stiere? - Die gibt’s doch gar nicht. Nein, Aishe war ein Löwin. Eine schöne, stolze Löwin mit wallendem schwarzen Haar.

Was für krude, absurde Gedanken plagten mein völlig übermüdetes Gehirn.

Yasmina und Aishe schleppten eine riesige, offenbar sehr schwere Kühlbox zum Bus. „Damit wir in Holland nicht verhungern müssen“, ächzte Yasmina, und dann begrüßten wir uns alle erst einmal mit zärtlichen Umarmungen und sanften Küssen.

Aishes neugierig an meinen Lippen knabbernder Mund fegte all die Müdigkeit mit einem Schlag hinweg. Ihre behutsam meine Lippen spaltende, heiße feuchte Zunge setzten in meinem Körper sämtliche Generatoren der Lust in Gang, ja, die Welt hatte mich zurück, Aishes Zungenspiel spannte und entspannte meine Glieder gleichzeitig. Ich war hellwach und doch in Watte gepackt, diesem wunderschönen Gefühl der Liebe und Leidenschaft.

„Eure Fummel sind ja echt geil!“ verriet mir Lisas Kommentar zu den spärlichen Hüfttüchern, dass Aishe und ich nicht alleine waren, so innig wir auch miteinander verschmolzen schienen.

„Und ihr seht aus wie drei verträumte Nachteulen“, kicherte Yasmina, „habt eure Nachthemden ja noch an...“


„Was?“ protestierte Claudia, „das sind T-Shirts, luftig, bequem und äußerst praktisch.“


Ja, Claudia schien auch wach zu sein.


Tatsächlich, dass wir drei uns vor dem Losfahren nur drei dieser überdimensionalen Schlabbershirts übergezogen hatten, das kam mir erst jetzt zu Bewusstsein. Claudia in Zitronengelb, Lisa in Türkis und ich in einem feurigen Rot. Lisa und Claudia hatten gestern einen ganzen Stapel dieser T-Shirts preiswert erstanden, mindestens zwei Dutzend – so ganz allmählich kamen mir auch diese eher profanen Gespräche des gestrigen Abends wieder in den Sinn.

„Hey, wo ist mein Koffer?!“ kreischte plötzlich Aishe laut auf.


„Bei mir zu Hause“, blieb Lisa ganz ruhig, „alles was wir brauchen, ist in dieser Truhe.“ - Und damit deutete sie auf die große, geflochtene Basttruhe im Heck des Busses. Ich hatte die Truhe zwar bemerkt, mich auf der Fahrt bis zum Laden sogar daran angelehnt, aber so richtig registrierte ich sie erst jetzt. Der Aktenkoffer aus Apulien stand daneben, sonst nichts.


Aishe wirkte etwas brummig, doch sie schluckte ihren Groll, hievte gemeinsam mit Yasmina die Kühlbox neben die Basttruhe, und dann übernahm sie das Kommando: „Auf geht’s, ihr Liebsten! - Auf zu neuen Abenteuern!“

„Ich fahre die erste Strecke“, riss Lisa die Führung an sich, „Aishe sitzt neben mir, und ihr drei macht es euch hinten gemütlich.“


Es gab nicht den geringsten Widerspruch.


Ja, auf diese Weise lasse selbst ich mich gerne bevormunden.


Ich war wach, Yasmina war hellwach, ja, und Claudia? Die grinste uns beide schelmisch an, ja, sie war auch wach und voller Tatendrang, der aus ihren schönen braunen Augen blitzte.

Ich konnte es kaum fassen, aber wir waren tatsächlich auf der Autobahn, der A 4 Richtung Aachen, Maastricht, das Meer nicht mehr weit.

„Hey, Mädels, wir haben's endlich geschafft“, frohlockte Yasmina, während Claudia nur die Fahrt genoss, sich rücklings in drei, vier der weichen Kissen aus Lisas Schlafzimmer entspannte.

Wow, wie schön ihr sanft lächelnder Mund doch war, während sie mit geschlossenen Augen da lag. Ich kniete vor ihr, fasziniert von diesen weichen, großen Brüsten, deren Nippel sich ganz zart im Stoff des baumwollenen T-Shirts abzeichneten.


Yasmina löste den Knoten ihres „Kopftuches“, wirbelte es wie ein Lasso über ihren Kopf, zögerte kurz, faltete es zu einem schmalen Band, legte es über Claudias geschlossene Augen...


„Mmh, dieser Duft“, nahm Claudia das Tuch, führte es unter ihre Nase, sog den Duft mit starken Zügen in sich hinein.


„Ich habe das Tuch eben ein bisschen in mir getragen“, wisperte mir Yasmina ins Ohr, „aber eigentlich ist es nicht das meine, sondern Aishes. Wir haben sie kurzerhand getauscht.“


Mein laut vorgetragenes „Häh, was?!“ zerstörte zwar die erotisch-knisternde Stimmung für einen Moment, doch Claudia bekam davon nichts mit, genüsslich sog sie den süßen Nektar in ihre Nase, zog mit der anderen Hand ihr T-Shirt hoch bis über den Nabel, präsentierte uns ihre glänzende Spalte, stieß gleich zwei Finger in ihr Innerstes, polierte ihren Rubin mit ihren eigenen Säften zu einem Glanz, der Yasmina und mir die Sprache verschlug.

Wie zwei ins Becken tauchende Synchronschwimmerinnen fielen wir über Claudia her, nahmen ihre Füße, schleckten ihre Zehen, jeden einzelnen, umkreisten ihre Fersen mit unseren Zungen, wanderten weiter bis zu den Knöcheln, ließen unsere Zungen auf ihren Waden rotieren, vernahmen Claudias sich in Wellen steigerndes Stöhnen, registrierten in unseren Augenwinkeln diesen funkelnden Rubin, suchten mit den Händen unsere eigenen Schenkel, sanft mit unseren Fingern massierend, zitternde Hände, vibrierende Schenkel, zwei Hände eintauchend in die Nässe unserer Lust, Kopf an Kopf Claudias Oberschenkel mit unseren Zungen massierend, gierig und gieriger werdend, Claudias Rubin als erste zu erreichen...

„Scheiße!“, brüllte Lisa und riss uns damit nicht nur aus unseren höchst erotischen Gefühlen, sondern ließ uns drei quer durch den Bus purzeln.


„Scheiß Stau!“ fluchte Lisa, die von unserem Liebesspiel offenbar gar nichts mitbekommen hatte.


Lisas abruptes Bremsen hatte Yasmina und mich derart heftig mit den Köpfen gegeneinander schlagen lassen, dass uns fürs Erste alle Lust vergangen war. Claudia aber lag völlig irritiert und wie ein Maikäfer auf dem Rücken, klammerte mit ihren Fersen unsere Schultern.

„Das hätten wir uns denken können“, meinte Lisa ganz nüchtern mit einem Blick zu Aishe, „um diese Zeit drängt alles aus der Stadt.“


„Ja, wir hätten früher losfahren sollen“, entgegnete Aishe, die dabei ihren Blick längst auf dieses hilflose Knäuel aus Yasmina, Claudia und mir gewandt hatte, sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte.

„Entschuldige Lisa, wenn ich Dich jetzt alleine lasse“, kletterte Aishe über die Lehne zu uns nach hinten, „aber da ist wohl Sanitätsdienst gefragt.“


Mit flinken Fingern hatte sich Aishe nicht nur aus dem Gurt gelöst, sondern sich auch ihres „Kopftuches“ entledigt, es Lisa auf den Schoß gelegt. „Hier, Yasmina bleibt bei Dir“, zwitscherte sie Lisa zu, rieb aufreizend ihre Spalte auf der Lehne ihres Sitzes, rollte sich dann im Stil einer Hochspringerin zu uns ab.

Lisa gefiel das gar nicht.


Ja, sie war sogar richtig wütend, presste ihre geballte Faust auf die Hupe.


Das war das Signal für all die anderen Stausteher, auf der langen Geraden, drei Kilometer vor dem Rasthof Frechen.


Lisa hatte den Kammerton der Fanfare vorgegeben, und sofort entwickelte sich ein Hupkonzert der Extraklasse. Darüber musste selbst Lisa lachen.

„Ihr Verräter“, rief sie uns zu, ließ dabei aber Aishes Kopftuch, das ja eigentlich Yasminas war, genüsslich über ihr Gesicht gleiten.


„Das ist gemein, Fahrerinnenwechsel, aber sofort!“ polterte Lisa, sog den Duft aus Yasminas feuchter Grotte gierig in ihre Nase, kostete vorsichtig mit ihrer Zungenspitze.

Wir vier aber hatten uns längst in eine harmlose, neckische Balgerei verstrickt, die in eine mittelprächtige Kissenschlacht mündete.


Als ich mal wieder unten lag, bemerkte ich den neben uns im Stau stehenden Reisebus mit seinen getönten Scheiben. Der Winkel der Mittagssonne lenkte die Strahlen indes derart auf die Fenster, dass ich die ungezählten lüsternen Augenpaare dahinter erkennen konnte, das Grinsen in den Gesichtern sah, die sich so sicher und unentdeckt fühlten.

„Wow, das ist eine ganze Fußballmannschaft“, informierte uns Lisa, „das sind die Alemannen aus Aachen!“


Ja, dieses schwarzgelbe Dreieck mit dem Adler und dem A hatte ich in der Zwischenzeit auch bemerkt - Alemannia Aachen, das war meine Lieblingsmannschaft, ja, für mich, die Kölnerin, die schon von klein auf ein begeisterter Fußballfan gewesen ist. Mit meinem Vater, der aus Aachen stammt, war ich als Kind oft auf dem Tivoli gewesen. Lang ist's her, doch seither bin ich Alemannia-Fan. Kein Club kann derartige Höhen und Tiefen, so viele Skandale aufweisen, naja, Schalke vielleicht noch ein paar mehr.

„Pah“, ätzte Yasmina, „das ist ja nur die zweite Liga, das Unterhaus, für uns Kölner sind die nicht gut genug.“ - „Dafür gewinnen wir ja auch meistens gegen euch“, ätzte ich zurück, wusste dabei nicht einmal, ob das auch wirklich stimmte.

Während sich Yasmina und ich in sinnlosen Ringkämpfen verstrickten, hatten sich Aishe und Claudia längst in all ihrer Lust gefunden, ihre Köpfe tief in den Schoß der jeweils anderen gegraben, trieben sich mit ihren geilen, schmatzenden Zungen in die höchsten Spitzen der Ekstase, stöhnten, schrieen ihre Orgasmen schamlos laut heraus.

„Fußball ist doch blöd“, knabberte Yasmina sanft an meinem Ohr, umfuhr die Muschel mit ihrer Zunge, elektrisierte meinen Hals mit spitzen heißen Küssen.

„J-j-jaa...Oh, Yasmina!!“, schlugen ihre züngelnden Küsse wie Blitze in meinen Körper, sie wusste genau, dass mein Ohrläppchen, mein Hals, genau die Schalter sind, deren Zündschnüre ganz unmittelbar das lodernde Feuer in meiner Lustgrotte explosionsartig zum Entflammen bringen. „Nicht aufhören, Yasmina, bitte, mach weiter, ich flehe Dich an...!“


„Gefällt es Dir, Liebste?“, säuselte Yasmina mit lasziver Stimme, „ja, ich weiß doch, was Dir gefällt!“


Sie hörte nicht auf, meinen Hals und mein Ohr mit ihren weichen Lippen, ihrer feuchten, warmen Zunge zu verwöhnen, streichelte dabei ganz zärtlich über meine Brüste, ließ ihre Hand kreisend über meinen Bauch wandern, trommelte mit ihren Fingern sanft auf meinem Hügel als der erste Finger die Spitze meiner aufs äußerste erregten Knospe erreichte, ja, diese fast beiläufige Berührung reichte, um mich in diesen mächtigen Wasserfall höchster Wonne zu stürzen, in diesen himmlisch sprudelnden Abgrund der Geilheit und Lust, der keinen Boden kennt...

„Wow! Du hast mich vollgespritzt“, hörte ich Aishes Stimme, öffnete, noch treibend auf den Wellen meiner Lust, die Augen, sah, dass auch Aishe und Claudia vor mir knieten, Aishe mit den Fingern meinen Saft von ihren Schenkeln strich, uns alle vier davon kosten ließ, sich selbst aber den größten Anteil gönnte.


Lisa saß breitbeinig hinter dem Steuer, hatte den Rückspiegel so geneigt, dass sie alles genau beobachten konnte, während sie sich mit Yasminas Tuch zum Orgasmus masturbierte.


Yasmina hatte meinen Kopf auf ihre Schulter gebettet, strich mit ihren Fingern zärtlich durch mein Haar. Ich schloss erneut die Augen, wollte nur noch diesen Traum genießen, diesen realen Traum grenzenlosen Liebens und geliebt Werdens.

Ein durch Mark und Bein gellendes Hupkonzert riss uns alle fünf aus unseren erotischen Schwärmereien und innigen Gefühlen.

„Ach, du Scheiße“, stammelte Lisa als sie bemerkte, dass sich das Stauende schon um einige hundert Meter weiter nach vorne verlagert hatte.


Wir blockierten die Überholspur, der Alemannia-Bus die rechte Seite der Fahrbahn. Offenbar hatten wir den Jungs so viel Freude bereitet, dass selbst der Fahrer mit seinen Blicken und Gedanken überall war, nur nicht auf der Straße.


Ein Blick durchs Heckfenster brachte uns zum Schmunzeln, wild mit den Armen gestikulierende Autofahrer, Wut verzerrte Gesichtszüge, verkrampft die Hupe betätigende Hände.

„Dass die Leute beim Autofahren immer so einen Stress haben müssen“, kommentierte Claudia kopfschüttelnd das Verhalten der hinter uns stehenden Autofahrer, warf dem ersten sogleich einen mit gespitzten Lippen dahin gehauchten Handkuss zu. „Und jetzt alle“, dirigierte sie unsere Mädchenband, und schon flogen dem wild hinter uns mit seinen Armen rudernden und den Fäusten drohenden Autofahrer vier zärtliche Handküsse zu.


Das konnte den Kerl offenbar nicht besänftigen, selbst die acht Brüste, die sich gleichzeitig von innen an die Heckscheibe des Busses pressten, zeigten bei dem Giftzwerg keinerlei Wirkung.


„Alter Mann mit Hut am Steuer“, zog uns Yasmina zurück in die Liebeshöhle, „der ist ab von allem!“

Lisa hatte in der Zwischenzeit bemerkt, dass der Bus auch ein Gaspedal besitzt, ließ den Motor aufheulen und setzte sich vor den Tourbus der Alemannen, deren Fahrer uns mit der Lichthupe signalisierte, dass wir den Jungs auch abseits des grünen Rasens ein ganz besonderes Erfolgserlebnis geschenkt hatten.


„Fahr nicht so schnell Lisa“, rief ich unserem Feuerkopf zu, „hey, die biegen ab auf den Rasthof!“


„Na und?!“, hatte Lisa die Ausfahrt schon passiert.


„Oh, Lisa!“ Ich war echt enttäuscht.

„Andrea meint, dass wir sicher Freikarten bekommen hätten“, interpretierte Claudia meine Enttäuschung ganz richtig.

„Wollen wir nach Holland oder nach Aachen?!“, maulte Lisa.


„Nach Holland!“, krähten wir vier im Chor, und damit war unser Gleichklang wieder völlig hergestellt.


Wir kuschelten uns in die Kissen, schlossen die Augen, ließen unsere nackte Haut von der Sonne verwöhnen, ja, ich hörte sogar schon das Rauschen des Meeres...


„Soll ich Dich mal ablösen?“, störte Aishes Angebot an Lisa meinen Tagtraum, der das gleichförmige Schnurren des Motors in kräftig übereinander schlagende Wogen der Nordsee gewandelt hatte.


„Nicht nötig“, erwiderte Lisa kurz und knapp, „aber, mein Gott, was ist das denn, Mädels, zieht euch schleunigst was über!“

Wie Recht sie doch hatte: In der Zwischenzeit hatten auch wir den Streifenwagen bemerkt, der sich uns mit rotierendem Blaulicht von hinten näherte. In Windeseile hatte Claudia ein schwarzes und ein weißes T-Shirt aus der Basttruhe hervorgezaubert, eins für Yasmina, eins für Aishe, und auch Claudia und ich saßen rasch ganz züchtig neben den beiden, die schwarze Yasmina, die weiße Aishe, die zitronengelbe Claudia und die feuerrote Andrea, als uns der Streifenwagen auch schon überholt hatte und Lisa mit der Leuchtschrift „Bitte folgen“ signalisierte, dass diese unvermittelte Attacke tatsächlich uns galt.

Brav folgte Lisa der Funkstreife auf den nächsten Parkplatz, schaltete den Motor ab und kurbelte das Seitenfenster herunter.


„Was gibt’s denn?“, fragte sie die nun vor ihre stehende, na, noch recht junge Polizistin, mit ihrem unschuldigsten Lächeln, „haben wir etwas falsch gemacht?“


Die Ordnungshüterin, die ihr langes blondes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, der üppig unter ihrer Schirmmütze hervorquoll und sanft auf ihrer Uniformjacke ruhte, ließ sich nicht bezirzen.

„Ihre Papiere bitte!“


„Wenn's weiter nichts ist“, reichte ihr Lisa Führer- und Fahrzeugschein, während unsere Augen, unsere leuchtenden fröhlichen Augen, die strenge Polizistin fühlbar in Verlegenheit brachten. „Schau mal“, wisperte mir Claudia zu, „die wird ganz rot im Gesicht.“ - „Süß“, ergänzte Yasmina, „seid doch still!“ zischte Aishe mit spürbarem Unbehagen in ihrer Stimme.

Die junge Polizistin drehte eine Runde um unseren Bus, musterte uns vier, nein, wurde mehr und mehr Gefangene unserer strahlenden, verführerisch lüsternen Augen. „Ich wette, die ist schon klatschnass“, flüsterte mir Claudia zu, lüftete ganz behutsam ihr Shirt, ließ den Rubin in der Sonne funkeln.

„Haben Sie alkoholische Getränke zu sich genommen?“, endete der Rundgang der Polizistin vor Lisas Fahrertür, doch ihre Augen waren fixiert auf Claudias leuchtenden Rubin.


„Ich trinke nie“, riss Lisa die junge Frau aus ihren Träumen.


„We,wewas?“ stammelte die Polizistin, die nun Claudias Edelstein ganz ungeniert anstarrte, sich mit der Spitze ihrer Zunge leicht über die Unterlippe strich.

„Ich trinke nie, wenn ich Auto fahre“, wurde Lisa ungehalten, „aber sagen Sie, was wollen Sie überhaupt von uns?“

Wow. Lisa konnte ja so gemein sein.


Claudias Fingerspiel in und auf ihrer breitbeinig präsentierten, offen glänzender Spalte hatten auch die junge Polizistin fast zum Höhepunkt gebracht. Ich sah es in ihren Augen.


„Alles in Ordnung“, fand die Ordnungshüterin zurück zu ihrem beruflich bedingten Auftrag, „uns haben Verkehrsteilnehmer berichtet, dass Sie sehr provokativ gefahren seien, aber das war wohl nur ein Fehlalarm.“


Und dann grinste sie uns vier im Heck sitzenden Mädchen so unverschämt und gleichzeitig verständnisvoll an: „Eigentlich müsste ich Euch ein Bußgeld aufbrummen, weil ihr ungesichert im Fahrzeug sitzt...“


„Wir sind sicher“, krähten Aishe, Yasmina, Claudia und ich im Chor, „wir sind sowas von sicher...“


„Ich weiß“, lachte die Polizistin, „wo wollt ihr denn hin?“


„Wir fahren nach Holland, ans Meer“, antwortete Lisa.


„Oh, ans Meer“, fiel die Polizistin in einen schwärmerischen Tonfall, „da hätte ich ja glatt Lust mit euch zu kommen, aber ich hab' ja leider Dienst, an solchen Tagen trifft's immer die jungen Kinderlosen.“

„Das tut mir auch Leid“, zeigte Lisa Verständnis, „wir hätten Sie gerne mitgenommen in unser Ferienhaus.“


„Ich muss leider weiter, mein Kollege wartet schon“, seufzte die schöne Polizistin, „gute Fahrt und viel Spaß an der See.“


Und dann saß sie auch schon wieder im Streifenwagen und brauste mit ihrem Kollegen davon.

„Puh, das war knapp!“ stöhnte Aishe.


„Was war knapp?“, knurrte Claudia, „wenn Lisa nicht dazwischen geplappert hätte...“


...nein, das meine ich nicht“, fiel ihr Aishe ins Wort, „ich meine, dass wir Glück gehabt haben, dass sie nicht bemerkt hat, ich meine, ja, der TÜV für diesen Bus ist ja schon seit vier Monaten abgelaufen...“


„Bist Du bescheuert?!“ verlor Lisa jegliche Fassung, „Du schickst uns mit so einer Schrottkarre auf die Reise?!“

„Hey, Schatz, Liebste, beruhige Dich!“, übernahm Yasmina das Wort, „hier ist nichts Schrott, kapiert!“


„Ist ja schon gut“, beruhigte sich Lisa, „aber der Streifenwagen hat mir echt einen Riesenschrecken eingejagt.“


„Uns doch auch“, sagte Claudia besänftigend, „aber vor der Polizei brauchen wir uns nun wirklich nicht zu fürchten, wir haben doch nichts verbrochen.“


Wie Recht sie doch hatte. Nein, verbrochen hatten wir nun wirklich nichts.

Aishe wechselte auf den Fahrersitz, Claudia war jetzt ihre Beifahrerin, Yasmina, Lisa und ich saßen hinten, kuschelten uns gemütlich in die Kissen, Arm in Arm, unsere Hüften zärtlich aneinander geschmiegt, geschlossene Augen, träumend von der salzigen Gischt auf unserer Haut...

„Da, Domburg!“, riss uns Aishes Frohlocken aus allen Träumen, „nur noch zehn Kilometer...“


Wir drei im Heck schnellten gleichzeitig in die Höhe. „Sind wir da?“, krähte Lisa, „Gleich, mein Schatz“, erwiderte Claudia, „gleich sind wir da, wie schön, dass ihr fast drei Stunden geschlafen habt.“


Hatten wir? Ja, offensichtlich hatten wir die Fahrt durch Holland komplett verschlafen.


Aishe und Claudia hatten die Türfenster geöffnet, „mmh, könnt ihr es auch riechen, mmh, das Meer, wie es duftet.“


Oh, ja, knieten Yasmina, Lisa und ich hinter den Sitzen, ließen uns den Fahrtwind um die Nasen und durch unsere Haare streichen, schmeckten die salzige Note in der Luft.

„Haben wir eigentlich keine Musik?“, wollte Lisa wissen.


„Natürlich haben wir Musik“, entschuldigte sich Aishe, „wunderschöne Musik...“


Oh, ja. Otmar Lieberts „Flowers of Romance“ hatten wir schon in erotischen Spielen genossen, aber jetzt, jetzt war diese klassische Gitarre das Sahnehäubchen unserer freudigen Stimmung. „Wow, Aishe, ich liebe Dich“, rief Yasmina aus, umschlang unsere Fahrerin mit ihren Armen, ließ ihre Hüften lasziv im Takt der Musik kreisen, legte ihre rhythmisch streichelnden Hände auf Aishes Brüste, die von dieser unvermittelten Liebesattacke so überrascht war, dass sie den Bus fast in den Graben gelenkt hätte..

„Sorry“, entschuldigte sich Yasmina, ließ von Aishe ab und animierte nun Lisas und meine Hüfte, in ihren kreisenden Tanz einzustimmen.


„Diese Musik ist einfach zu geil“, schwärmte Yasmina, „diese Musik ist der reine Sommer, mein Löwensommer.“


Mmh, auch Lisa und ich sind Kinder des Sommers, ließen uns von Yasminas euphorischer Freude aber anstecken, rieben, stupsten, stießen unsere Beckenknochen gegeneinander, die Arme und Hände fest um unsere Schultern geschlungen.

„Schau' mal da vorne, Aishe“, ließ sich Claudia von unserem zärtlich-heiteren Tanz nicht beeindrucken, „da braucht jemand Hilfe.“


„Hab' ich gesehen“, erwiderte Aise und parkte unseren Bus direkt hinter dem mit eingeschalteter Warnblinkanlage halb im Straßengraben stehenden dunkelblauen Opel Corsa. Auf der Motorhaube saß eine junge Frau, die ihren Kopf scheinbar völlig verzweifelt in ihren Händen vergraben hatte.


Ja, sie schien so versunken in ihrer Trauer, dass sie uns nicht einmal bemerkte, uns fünf, die sie mitfühlend umringten.

„Hey, was ist passiert?“, sprach Claudia die junge Frau an, die sich erschreckt aufrichtete, während dicke Tränen aus ihren schönen graublauen Augen über ihre Wangen kullerten. Wow, wie schön sie doch war, selbst jetzt, in ihrer ganzen Verzweiflung. Ein sanft geschwungener Mund, leichte Grübchen ihrer von Tränen benetzten Wangen, ein energisches Kinn, das blonde Haar mit einem Gummiband nach hinten gebunden.

„Ich weiß nicht, was passiert ist“, schluchzte die Unbekannte, „auf einmal ging der Motor aus, und jetzt tut sich gar nichts mehr.“


„Jetzt komm erst mal runter“, reichte ich ihr meine Hand, zog sie sanft von der Motorhaube.


„Hallo, ich bin Andrea“, stellte ich mich vor, „und das sind meine Freundinnen Claudia, Aishe, Lisa und Yasmina.“


„Ich heiße Anne“, sagte die junge Frau, aus deren schönen, wachen Augen ich meinen Blick nicht lösen konnte, doch sie wich mir aus, schaute verschämt zu Boden, ehe sie uns dann doch neugierig musterte.


„Ihr seid mir ja eine komische Bande“, grinste sie uns an, „seid ihr ein Kegelclub mit euren bunten Partner-T-Shirts?“


„So etwas ähnliches“, meinte Lisa, „ein Kegelclub, der noch nie gekegelt hat.“


„Das muss ich jetzt nicht verstehen, oder?“ schaute uns Anne prüfend an. „Nein, uns muss niemand verstehen“, kicherte Yasmina, „aber jetzt lass uns doch nach Deinem Auto sehen, öffne mal die Motorhaube.“

Yasmina, unsere Löwenmähne, als gelber Engel?


Das kam mir doch recht abstrus vor, fast so, als hätten wir alle fünf ein Gelübde ewiger Enthaltsamkeit abgelegt.

Doch ich hatte unsere Yasmina einmal mehr unterschätzt, bewunderte ihre Geschäftigkeit, mit der sie den Motor begutachtete, die Zündkabel abzog und wieder aufsteckte, mit kritischem Blick den Verlauf der Kabel verfolgte. „Versuch mal zu starten“, rief sie Anne zu. Die gab ihr Bestes, doch bis auf ein mechanisches Klicken war aus dem Motorraum nichts zu hören.


„Der Anlasser ist im Eimer“, hatte Yasmina rasch eine Diagnose parat, „da können wir nichts machen.“


„Ja, und jetzt?“, schossen wieder Tränen der Verzweiflung in Annes Augen, „was mach ich jetzt?“


„Wir schleppen Dich ab“, hatte Claudia schnell eine Lösung gefunden, „es sind nur noch ein paar Kilometer bis zu meinem Onkel, der hat bestimmt jemanden an der Hand, der Dein Auto reparieren kann. Wo willst Du eigentlich hin?“

„Ich wollte eigentlich nur für ein paar Tage ans Meer“, antwortete Anne.


„Oh“, stellte ich erfreut fest, „dann haben wir ja das gleiche Ziel, auch wir fahren ans Meer, wie Du Dir sicherlich denken kannst, wollen das Wasser und die Sonne genießen, ein paar faule entspannende Tage an der See verbringen.“


„Schließ' Dich uns doch einfach an“, meinte Lisa, und Yasmina pflichtete ihr bei: „Ja, während Claudias Onkel Dein Auto in Gang setzt, verbringst Du mit uns ein paar schöne Tage am Strand, Sonntag fahren wir wieder zurück.“

Noch etwas verunsichert, vielleicht sogar ein bisschen ängstlich, schaute Anne jeder von uns tief in die Augen. Was für eine schöne, wache Frau sie doch war. „Warum eigentlich nicht?“, nahm sie unsere Einladung freudig an.

Ich beschloss, Anne in ihrem abgeschleppten Wagen Gesellschaft zu leisten, und auch dieses Angebot nahm sie dankbar an: „Dann fühle ich mich ein bisschen sicherer, ich bin noch nie abgeschleppt worden.“


„Das mit dem Abschleppen kann frau ja so und so sehen“, musste ich schmunzeln.


„Hey, ihr werdet mir doch wohl nichts antun?“, grinste Anne frech zurück.

„Natürlich nicht“, heuchelte Lisa, „nichts, was Du uns nicht auch ,antun' würdest, wir sind die friedliebendsten Mädchen der Welt.“

„Zumindest seid ihr 'ne ziemlich verrückte Mädchenbande“, lachte Anne.


„Wir sind die geilste Mädchenbande unter der Sonne“, krähte Aishe, „ja, und die versauteste noch dazu“, ergänzte Yasmina.

Dieses Geständnis ließ Anne leicht erröten, aber in ihren Augen sah ich, dass sie uns längst in ihr Herz geschlossen hatte.

„Was ist jetzt mit Deinem Onkel?“, wechselte sie sicherheitshalber schnell das Thema.



„Du willst Dich doch hoffentlich nicht mit Deiner dreckigen Hose ins Auto setzen?!“ mimte Claudia die gekünstelt Fassungslose.

Annes Po sah sich ganz unvermittelt zehn entgeistert stierenden Augen ausgesetzt, tatsächlich, ihre vorne blütenweiße Jeans war hinten pechschwarz.


Ich hatte bis dahin nicht einmal registriert, was unsere neue Freundin überhaupt trug, es war ihr Gesicht, ihr wunderschönes, reizendes Gesicht, das mich von der ersten Sekunde unserer schicksalhaften Begegnung an so seltsam elektrisierend in den Bann gezogen hatte. Na, und ihre Nase, mit der brauchte sie sich gegenüber meiner Römerknolle nun wirklich nicht zu verstecken.

Typisch Claudia. Sie schaute auch Frauen immer gleich auf den Arsch.


„Du hättest Dich eben nicht auf die Motorhaube setzen dürfen“, wirkte Yasminas Kommentar in dieser Situation eher überflüssig.

„Das ist mir jetzt sehr unangenehm“, schoss eine leichte Röte in Annes helles Gesicht, „ich habe nur zwei Hosen mitgenommen, die hier und eine zum Wechseln, zwei Shirts, Unterwäsche, meinen Bikini, Handtücher und Waschzeug, das ist alles.“

„Das klingt nach hektischer Flucht“, stellte Aishe nüchtern fest, „aber, wenn Du möchtest, kannst Du auch so ein schönes Schlabbershirt haben. Am Meer braucht frau nicht viele Klamotten.“

Kritisch musterte Anne unseren Partnerinnen-Look, spitzte skeptisch ihren Mund, „mmh, ja, warum eigentlich nicht?“


Claudia hatte Annes Antwort gar nicht erst abgewartet, reichte ihr ein himmelblaues T-Shirt aus der Basttruhe, „hier, das dürfte gut aussehen, komm', zieh' Dich bitte um, damit wir endlich losfahren können.“

„Ich kann mich doch nicht hier auf der Straße ausziehen?!“


„Warum nicht?“, meinte Aishe, „wir stellen uns um dich herum, dann bist Du vor den gierigen Blicken der Autofahrer geschützt.“


Wow, ich war einmal mehr beeindruckt von Aishes lebenspraktischen Vorschlägen.


Anne zögerte noch, warf dann aber all ihre Hemmungen über Bord, „schließlich sind wir Weibsen ja unter uns.“


In Windeseile hatte sie Hose und Bluse abgelegt, präsentierte uns ihren sportlichen, schlanken Körper, dessen wohl gerundeter Apfelpo sich unter einem hellblauen Baumwollpanty verbarg. Auch Anne blieb nicht verborgen, dass wir den kleinen feuchten Fleck auf der Vorderseite ihres Höschens längst bemerkt hatten.


Zu meiner großen Freude trug auch unsere neue Freundin keinen BH, sie hatte kleine feste Brüste, ähnlich wie Lisa, kleine zarte Nippel, die sich noch in ihren Höfen versteckten.


„Den Schlüpfer kannst Du auch getrost ausziehen“, provozierte Lisa.


„Wie bitte?! Ich soll untenrum nackt durch die Gegend laufen? Niemals?!“

„Es ist schön luftig, so angenehm, wenn der Seewind den Schritt streichelt“, leistete Yasmina weiter Überzeugungsarbeit, „schau uns doch an.“

Wie auf Kommando lüfteten wir alle fünf die Hemden, präsentierten Anne unsere schnurrenden Kätzchen.

„O.K., ich bin dabei“, streifte Anne ihr Höschen ab, konnte ihre Augen dabei aber nicht von Claudias funkelndem Rubin lassen.


„Gefällt er Dir?“, freute sich Claudia, dass ihr Schmuck doch immer wieder für Aufsehen sorgte.


„Sehr“, machte Anne keinen Hehl aus ihrer Faszination, „so etwas habe ich noch nie gesehen. Wunderschön.“


Dass wir anderen alle blank rasiert waren, das irritierte Anne nicht, kein Wunder, ein kleines blondes Flaumdreieck zierte ihren Hügel, ihre Spalte war so zart und kahl, wie die unsrigen.



„Jetzt aber los, meine Damen!“, gab Yasmina das Kommando zum Aufbruch. Sie hatte ja Recht, wir wollten den Rest des Tages schließlich nicht an der Landstraße verbringen. Das Hupen der wenigen an uns vorbei rauschenden Autos hatten wir ohnehin geflissentlich überhört.

Mit vereinten Kräften spannten wir das Abschleppseil, Anne und ich stiegen ins Auto.


„Gang raus und nur ja nicht bremsen!“, gab uns Aishe noch mit auf den Weg, und dann ging's auch schon los.

Auf zu neuen Abenteuern.

ZECKEN UND ZICKEN

„Ich muss doch völlig verrückt geworden sein“, schaute mich Anne mit großen, fragenden Augen an. „Da fahr' ich hunderte von Kilometern bis nach Holland um einen klaren Kopf zu bekommen, und dann sowas...“


„Was meinst Du mit ,sowas'?“


„Na, ihr fünf seid doch völlig durchgeknallt!“


„Mh“, protestierte ich, „wir sind vielleicht ein bisschen verrückt, aber durchgeknallt sind wir nun wirklich nicht, direkt und offen ja, aber durchgeknallt ganz gewiss nicht.“


„Entschuldige“, erwiderte Anne, „es ist vielleicht nicht das richtige Wort. Aber so unbefangen und so selbstverständlich, wie ihr auf mich zugegangen seid...“


„Das ist nun mal unsere Art“, lächelte ich Anne an, während sie den Gang und die Handbremse löste, beide Hände aufs Steuer legte, ja, das Lenkrad fest umklammerte, ihre Augen auf den Bus konzentrierte, den Wagen auf die Straße steuerte, sogar kurz bremste, als die Stoßstange dem Bus bedrohlich nahe gekommen war. Es gab einen kurzen heftigen Ruck, dann war das Abschleppseil wieder gespannt.


„Ist das nervenaufreibend“, stöhnte Anne, auf deren Stirn sich kleine Schweißperlen gebildet hatten.


„Bleib' ganz ruhig. Da kann nichts passieren.“ - „Das sagst Du so!“, gelang es Anne noch nicht, ihre Nervosität abzulegen.


Ich weiß nicht, was in mich gefahren war, doch plötzlich, wie von einer fremden Macht gesteuert, lag meine Hand auf Annes nacktem Bein, streichelte ganz sanft über ihren Oberschenkel. Selbst erschrocken über meine dreiste Annäherung zog ich die Hand zurück, „entschuldige bitte.“


„Mmh“, überraschte mich Annes Reaktion, „nimm die Hand nicht weg, sie hat so etwas Schönes, Beruhigendes.“


Ein zartes Lächeln löste die Verspannung ihrer Gesichtszüge, ließ mich mutiger werden. Sanft massierten meine Finger ihre Schenkel, streichelten ihr Knie, spürten den Schauer, den meine Berührungen in ihr auslösten.


„Bitte hör' auf“, stammelte Anne, „ich kann mich ja gar nicht mehr konzentrieren.“


Wie gerne hätte ich mich jetzt zu ihr herüber gebeugt, ihren Hals mit meinen Lippen berührt, meinen geöffneten Mund ihrem Ohrläppchen genähert, ganz behutsam, vorsichtig, ein bisschen geknabbert...


Andrea, beherrsch' dich, zog ich mich ganz zurück, wechselte rasch das Thema: „Du kommst aus Münster, MS ist doch Münster, stimmt's?“


„Ja“, antwortete Anne knapp, „aber die Hand kannst Du gerne auf meinem Bein lassen, nur nicht bewegen, bitte. - Wenn Du das schaffst“, schmunzelte sie schelmisch zu mir herüber. „Ich werde mir Mühe geben“, lachte ich zurück, erhaschte für einen kurzen Moment den zarten Glanz ihrer Augen, ehe sich ihr Blick wieder der Straße widmete.


„Aber“, ließ meine Neugier nicht locker, „warum fährst Du nach Südholland, ich meine, von Münster aus ist es doch viel näher in den Norden?“


„Ich habe zwei Semester in Köln studiert“, erklärte Anne ihre weite Anreise, „und mit unserer WG sind wir oft bei schönem Wetter in die Nähe von Domburg gefahren, manchmal nur für einen Tag, morgens früh los, abends zurück. Aber seit drei Jahren, seit ich in Münster studiere, war ich nicht mehr da.“


„Und jetzt bist Du ganz alleine?“, wunderte ich mich.


„Ach ja“, seufzte Anne, „ich wollte Abstand gewinnen, Abstand von allem, einfach nur für mich sein, das Meer genießen, einen klaren Kopf gewinnen.“


„Was Schlimmes?“, bohrte ich weiter. „Du musst nicht darüber sprechen, wenn Du nicht magst“, fügte ich rasch hinzu, als ich bemerkte, wie die offene Fröhlichkeit schlagartig aus ihrem Gesicht verschwand, sich ihre Züge verkrampften.


Und dann sprudelte es auch schon aus ihr heraus.


Erst gestern habe sie mit ihrem Freund Schluss gemacht. Ihrem Freund, mit dem sie seit zwei Jahren zusammen war, der erste Mann ihres Lebens, der erste Mann, dem sie einen Seitensprung hatte gestehen müssen, eine Nacht mir ihrer uralten Freundin, einer Freundin, die sie seit Kindheitstagen kannte, einer Freundin, mit der sie damals ihre ersten sexuellen Erfahrungen geteilt hatte.


„Und?“, verstand ich noch nicht so ganz, worauf Anne hinaus wollte.


„Ach“, berichtete Anne weiter, „seit diesem Geständnis hat er mich nur noch behandelt wie Dreck, mich benutzt, ich kam mir nur noch vor wie eine billige Hure, ich habe nichts mehr empfunden. Er ist einfach über mich gerutscht, er hat sich an mir befriedigt, ich kam mir teilweise vor wie eine aufblasbare Gummipuppe.“


„Mmh“, war ich mehr und mehr irritiert. Auf der einen Seite bewunderte ich Annes Offenheit, auf der anderen Seite aber konnte ich die Reaktion ihres „Ex“ nicht so ganz nachvollziehen. „Ich kann mir denken“, sagte ich, „dass es doch gerade Männerphantasien erregt, wenn sie sich vorstellen, gleich mit zwei Frauen das Vergnügen zu haben. Das geilt die Kerle doch auf...“


„Ich weiß es nicht“, wirkte Anne weiter ratlos, „ich weiß nicht, was er sich vorgestellt hat, aber ich habe ihm gesagt, ja, ihm vorgehalten, dass er mich nur noch benutzt, ich nichts mehr empfinde, und dann kam der Gipfel des Ganzen...“


Anne wirkte gefasst, während sie mir das Ende ihrer Beziehung schilderte, aber ich spürte, ja, ich sah, wie aufgewühlt und verletzt sie in Wirklichkeit war. Ich legte meinen Arm über ihre Schultern, als dicke Tränen aus ihren Augen quollen. „Das Schwein“, schluchzte Anne, „das Schwein hat mir dann tatsächlich Geld geboten, wenn er mich zum Orgasmus bringen würde. Fünf Euro für jeden Orgasmus. Stell' Dir vor, Andrea, wir hatten ein klärendes Gespräch, ich hatte sogar den Eindruck, dass er mir verzeihen würde, und dann so etwas! Ich habe ihn stehen lassen und wollte nur noch rennen, nur weg von diesem Schwein!“


„Das kann ich gut verstehen“, wurde auch ich nachdenklich, „er hat Deinen Stolz verletzt, Deine Würde als Frau mit Füßen getreten, er hat Dich erniedrigt, so reagiert niemand, der wirklich liebt.“


„Das ist mir auch klar geworden“, gewann Anne allmählich ihre Fassung zurück, „dabei hatte ich solche Skrupel, hatte diese eine Nacht mit meiner alten Freundin wirklich als ,einmaligen Rückfall', als 'Ausrutscher' abgetan...“


„...und dann triffst Du gleich auf eine ganze Lesbenbande“, musste ich lachen, gewann der Situation aber etwas Schicksalhaftes ab: „Sieh' es als Fügung, so, wie es gekommen ist. Ich fühle, dass diese ,eine Nacht' kein Ausrutscher war.“


„Das stimmt“, schaute Anne mit großen treuen Augen zu mir herüber, „ich habe das genossen, was nicht sein darf...“


„Warum?“, fiel ich ihr ins Wort, „weil Deine Gefühle Dir etwas anderes sagen als Dein Verstand? Weil die Liebe zu Deiner alten Freundin so viel tiefer ist, als Du es Dir selbst zugestehen magst? Weil Du Dich selbst in dieses Korsett der Konventionen zwängst? Deswegen darf das alles nicht sein?!“


„Ach, Andrea“, seufzte Anne, „Du hast völlig Recht, aber im Grunde meines Wesens bin ich eine eher prüde, schüchterne Zicke.“


„Das glaubst Du doch selber nicht“, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten, nein, ich musste sie einfach küssen. „Stell' Dir vor“, säuselte ich, meinen Mund nur noch Millimeter von ihrem Ohr entfernt, „stell' Dir vor, meine Liebste, Du würdest nicht nur eine Frau lieben, sondern gleich fünf, so, wie ich fünf Frauen liebe, so, wie ich geliebt werde...“


„Wwwaas wwäre ddann“, stöhnte Anne auf, als meine vorlauten Lippen ihr Ohrläppchen umschlossen hatten, ihren Hals mit zärtlichen Küssen bedeckten. Ich hatte mich einfach nicht mehr zurückhalten können. Diese Frau, Anne, das sagte mein Herz, gehörte zu uns, ja, sie war eine von uns, als sie ihren Hals meinen geöffneten, feuchten Lippen entgegen drückte, eine Hand vom Steuer löste, meinen Kopf fasste, mich küssen wollte, die andere Hand in ihren Schritt fallen ließ, den Saum des T-Shirts raffte, erschrak, weil ihr Auto völlig führungslos geworden war, so dass sie ruckartig die Bremse trat, fassungslos beobachtete, wie das Abschleppseil riss, wir unweigerlich in den Straßengraben steuerten.


Die vier Mädels im Bus bemerkten erst nach einigen hundert Metern den Verlust eines kompletten Autos, das erst im Straßengraben zur Ruhe gekommen war. Anne und ich hatten den ersten Schrecken rasch überwunden, unsere Lippen verschmolzen zu einem tiefen, von zunehmendem Verlangen getriebenen, innigen Kuss.


„Ach nee, sieh' an...“, riss uns Yasminas Stimme aus unserem sich ekstatisch steigernden Zungenspiel, „...sieh' an, die beiden Abschleppexpertinnen“, ergänzte Claudia Yasminas Weckruf.


„Oh“, löste Anne abrupt unseren so zärtlichen Kuss, wandt sich aus dem schräg im Graben stehenden Auto, ließ ihren Blick mit einem schuldbewussten und um Vergebung heischenden Wimpernschlag durch vier empört dreinschauende Augenpaare kreisen. „Oh, das habe ich nicht gewollt.“


Lisa aber war es, die Anne in ihre Arme schloss. „Das kriegen wir schon hin, Anne, Du kannst nichts dafür, das spüre ich.“ Sie lachte auf. „Ich kenne doch Andrea, sie ist halt spontan und unbesonnen, und wenn ihr jemand gefällt...“


„Das Seil ist jedenfalls hinüber“, stellte Yasmina nüchtern fest, hielt den Beweis triumphierend in die Luft.


„Ach, das ist doch gar nicht so schlimm“, mischte sich Aishe ein, „wir werden jetzt Hilfe holen, und ihr wartet hier auf uns.“


Hatte ich da ein Zwinkern in Aishes Augen bemerkt? Oh, ja, Aishe war eine großartige Freundin.


„Onkel Ton muss einen Abschleppwagen organisieren“, drängte Claudia die drei anderen zum Aufbruch, „wie gut, dass heute in Holland kein Feiertag ist.“ „Andrea“, zwinkerte nun auch Claudia mir verschmitzt lächelnd zu, „Du bleibst am besten bei Anne, nicht, dass ihr noch was passiert.“


Wow, ich bewunderte Claudias Fürsorglichkeit.


„Deine Freundinnen sind echt süß“, schwärmte Anne, als der Bus hinter der nächsten Kurve verschwunden war, „so vertraut und zärtlich, wie ihr miteinander umgeht, das ist schon etwas ganz Besonderes, etwas sehr Wertvolles.“


„Ja, das ist es“, gab ich ihr Recht, „sicher, wir haben alle fünf auch unsere Macken, aber im Grunde können wir uns blind vertrauen...“


„...ihr kennt euch bestimmt schon sehr lange“, unterbrach mich Anne, „so ein grenzenloses Vertrauen muss ja schließlich erst wachsen.“


Ich musste lachen. Diese Frage hatte ich mir selbst noch nie gestellt.


„Sehr lange“, erklärte ich, „fast schon seit zwei Wochen, Aishe seit dem letzten Samstag...“


...Was?!“, fiel mir Anne erneut ins Wort, „Du nimmst mich auf den Arm, oder?“


„Nein“, protestierte ich, „Lisa und Claudia, der Feuerkopf und die Feuermöse, die beiden kennen sich sehr lange, Yasmina, unsere Löwenmähne, war die dritte im Bunde, und dann, vorige Woche, haben sie auch mich mit ihrem Netz aus Liebe und Lust eingefangen, und seit Samstag gehört auch Aishe zu unserer Bande, und heute“, schlang ich meine Arme um Annes Schultern, „seit heute gehörst auch Du dazu, natürlich nur, wenn Du wirklich magst...“


„Und wie ich mag“, wich die Irritation aus Annes Augen einem zarten Glanz, der mich tief in ihre Seele blicken ließ.


„Und wie ich mag“, fasste Anne meinen Kopf, strich mit ihren Händen über meine Wangen, streichelte meine Ohren, wuselte sich mit ihren schlanken, zärtlichen Fingern durch mein Haar, fasste meinen Hinterkopf, zog mich an sich, legte ihre Lippen auf meinen Mund, den sie mit ihrer feuchten und heiß schlängelnden Zunge öffnete, während ihre Hände sanft über meine Schultern kreisten, entlang meiner Wirbelsäule bis zum Po glitten, sich unter den Saum meines T-Shirts schoben, mit zunehmender Intensität meine Backen kneteten...


Das Hupkonzert im Schritttempo passierender Autos verriet uns, dass die Straße wohl nicht der richtige Ort für unser Liebesspiel war, ja, ein Kerl hielt sogar an, kurbelte die Seitenscheibe herunter: „Hey, hey, darf ich mitmachen?!“


„Vielen Dank, aber wir kommen schon ganz gut alleine zurecht“, rief ich ihm zu, „der Straßenstrich kommt nach fünf Kilometern!“, fiel Annes Abfuhr um einiges drastischer aus. Kein Wunder, bei ihren Erfahrungen...


„Ernsthaft? Hier gibt’s echt 'nen Straßenstrich, bei diesen prüden Calvinisten?“


„Liebste Andrea“, schaute mich Anne entgeistert an, „das hab' ich doch nur so gesagt...“


Oh, ja, manchmal bin ich wirklich eine Spur zu naiv.


Zeitgleich entdeckten Anne und ich die hinter der Böschung liegende Wiese, die stattliche Buche mit ihrem bereits ausgeprägten, zarten Grün, ein Saum aus Ginsterbüschen, der uns vor den Blicken der Autofahrer schützen würde.


„Warte“, hielt Anne meine Hand zurück, „ich habe eine Decke im Kofferraum, die sollten wir mitnehmen.“ Kichernd, Hand in Hand, erklommen wir die Böschung, breiteten die Decke unter der Krone des mächtigen Baumes aus, sanken voreinander auf die Knie, verschmolzen in zärtlichen Küssen und zunehmend wilder, gieriger werdenden Fingerspielen. Anne rang mich in die Rückenlage, kniete mit gespreizten Beinen über mir, setzte sich rittlings auf meinen Schoß, berührte meinen Venushügel mit ihrer geöffneten Scham, zog sich mit einem geübten Handgriff das T-Shirt über den Kopf.


Von wegen: prüde Zicke!, musste ich schmunzeln, doch da hatte Anne längst ihren Oberkörper gesenkt, massierte mit ihren spitzen Nippeln meine Brüste, hob kurz ihren Schoß, schob dabei den Saum meines T-Shirts über den Nabel, saß erneut rittlings auf mir, verrieb den Honig ihrer feuchten Grotte auf meiner Spalte, deren Lustsaft sich mit Annes Nektar zu einem wunderbaren, glitschigen Schleim vereinte, uns zeitgleich in einen kurzen, heftigen Orgasmus schwimmen ließ.


„Oh, Andrea“, keuchte Anne, „wie lange habe ich darauf gewartet, es ist so himmlisch schön mit Dir.“


Noch ehe ich etwas sagen konnte, war Anne auch schon von mir abgestiegen, half mir, meinen noch vor Lust bebenden Oberkörper aufzurichten, zog auch mir das T-Shirt vollends über den Kopf. „Mmh, Deine Brüste sind wunderschön“, säuselte sie mit lasziver Stimme in mein Ohr, ließ ihre Zungenspitze über mein Ohrläppchen kreisen, gab mir einen flüchtigen Kuss auf den Mund, wanderte mit ihren Lippen über mein Kinn, meinen Hals, schleckte mit der Zunge über mein Schlüsselbein, die Schulter, setzte ihre Erkundungstour fort, näherte sich meinen Brüsten, deren Nippel sich gierig ihrem fordernden Mund entgegenstreckten, während die Säfte meiner Erregung nur so aus meiner Lustgrotte heraus sprudelten, was Annes Hand freudig zur Kenntnis nahm, indem sie meinen Nektar mit massierenden Bewegungen auf ihren und meinen Brüsten verrieb. „Damit wir keinen Sonnenbrand kriegen“, zwitscherte sie, schleckte die nächste Probe genüsslich mit ihrer Zunge, reichte mir - „als kleine Entschädigung“, wie sie meinte – auch ihren Saft zur Verkostung.


Sie machte mich rasend mit ihrer agilen Laszivität.


Ihr an meinen Nippeln knabbernder, saugender, züngelnder Mund löste die nächste Welle aus, ließ mein Becken vibrieren, zittern unter diesem weiteren Schub ungezügelter Lust. Ich wollte auch sie schmecken, spüren, mein Gesicht in ihre Höhle tauchen, doch Annes von Gier und Verlangen gesteuerten Attacken zwangen mich in eine Passivität, die ich nur zu gerne durchbrochen hätte, dabei genoss ich es, so leidenschaftlich verwöhnt zu werden, von Annes Zunge, die um und in meinem Nabel kreiste, heiß und feucht, mir Schauer um Schauer durch jede Faser meines Körpers jagte.


Als hätte sie mein innerliches Flehen erhört, zwang Anne mich erneut in die Rückenlage, platzierte meinen Kopf zwischen ihre Knie, offenbarte meinen Augen ihre weit gefächerte, offene Blüte, aus der der weißliche Tau auf meine Nase tröpfelte, der Tau der Leidenschaft, dem sich mein Mund entgegenstreckte, den ich mit der Zungenspitze über meine Lippen rieb, um schließlich mit der Nase, meinem Mund, meiner Zunge, einzutauchen in diese Quelle höchst erregender Schönheit, diesen kochenden Vulkan der Wollust, der seine süße Lava tief in meinen Rachen schleuderte, sie über mein Kinn auf meinen Hals rinnen ließ.


Ich war erneut die von zwei Seiten brennende Kerze – mein gieriger, schlürfender und schluckender Mund auf der einen, Annes zärtliche Küsse und ihre behutsam tastende Zunge auf der anderen Seite. Ja, sie trieb mich fast zum Wahnsinn, wie sie jeden Quadratzentimeter meiner Leiste mit flüchtigen Küssen bedeckte, fordernd meine Perle aus ihrem Etui sog, um dann wieder mit unendlich langsamen Zungenstrichen meine Labien zu umfahren, behutsam die Windungen meiner inneren Lippen zu erforschen, ihre Zunge hart und spitz in meine Höhle zu stoßen, schmatzend die nassen Wände zu ertasten, sich wieder zurückziehend. Jetzt waren es ihre Hände, die sich streichelnd über meine Schenkel der Leiste näherten, zwei Finger, die meine Lippen sanft auseinander zogen, mühelos eindrangen, während Annes wilder und geiler werdendes Saugen, Knabbern und Schlecken meiner Perle mir endlich die Erlösung gab, diese Sturmflut der Wollust, die Anne mit lautem Schmatzen gierig verschlang.


Erschöpft und glücklich, entspannt und gelöst, verschmolzen unsere Körper. Annes Wange ruhte zwischen meinen weit gespreizten Schenkeln, zarte, spitze Küsse ihres Mundes hielten meine höchst empfindliche Pussy auf dieser Woge der Lust. Ich musste meinen Kopf leicht zur Seite drehen, um nicht von der Last ihrer triefend nassen Schnecke erstickt zu werden, schleckte aber genüsslich die letzten aus ihr heraus rinnenden Tröpfchen, dieses süße Dessert nach einem opulenten Mahl.


„Was hast Du da für ein süßes Muttermal auf Deiner Venus?“, gewann Anne, wenn auch noch fühlbar schwach, ihre Stimme zurück.


„Muttermal?! - Ich hab' dort noch nie ein Muttermal gehabt...“


„Doch, und hier auch“, widersprach meine Liebste und tastete mit ihren noch immer von mir klebrigen Fingern über meine Taille.


„Oh, nein!“, richtete sie sich entsetzt auf, „das sind Zecken!“


„Ach, Anne“, blieb ich völlig gelassen, „hier in Küstennähe gibt’s doch überhaupt keine Zecken. Die gibt’s nur in den Mittelgebirgen, und im Süden, im Bayrischen Wald, da sind die gefährlichen, die mit den Meningitis-Erregern.“


Ja, da hatte ich im Biologie-Unterricht ausnahmsweise mal besonders gut aufgepasst. Zecken empfinde ich zumindest als genau so eklig wie Läuse oder Milben.


„Ich hab' auch welche“, ließ sich Anne nicht beruhigen, „hier“, hob sie ihre linke Brust, „und hier auch“, zeigte sie ihre so schön glatt rasierte Achselhöhle. Tatsächlich, wir hatten eindeutig Zecken.


Anne vier, ich sogar fünf. Die Blutsauger waren noch sehr klein, aber immerhin eklig. Mit den Fingernägeln würden wir sie nicht entfernen können, das war uns beiden klar, die Gefahr, dass dabei der Kopf in der Haut bleiben könnte, war einfach zu groß.


„Die fallen doch nicht einfach vom Baum“, konnte ich immer noch nicht verstehen, wo und warum diese Plagegeister ausgerechnet über uns beide hergefallen waren. „Vermutlich kommen sie von dort“, deutete Anne auf die Ginsterbüsche, die den oberen Rand der Böschung säumten. Der Ginstersaum hatte uns zwar vor den Blicken der Straße geschützt, barg aber offensichtlich ganz andere Gefahren.


„Und jetzt?“, wirkte Anne ratlos, „wie werden wir die Viecher wieder los?“


„Claudia und Lisa“, beruhigte ich uns beide, „haben sicherlich eine Pinzette eingepackt, und wenn nicht, dann besorgen wir uns in irgend einer Apotheke eine Zeckenzange. Die Biester werden uns schon nicht umbringen.“


„Fies sind sie trotzdem“, meinte Anne, „obwohl, wenn ich mir Deinen Hügel so betrachte, könnte das ja auch ein Schönheitsfleck sein, fast so schön wie Yasminas roter Edelstein.“


„Claudia“, korrigierte ich, „Claudia hat diesen Rubin als Schmuck ihres Barbells. Yasmina ist die große Blonde mit der Löwenmähne, Aishe die schwarze Löwenmähne, Lisa der Feuerkopf.“


„Bar... was?“, ließ Anne nicht locker. „Ein Barbell“, dozierte ich, „das ist ein Piercing-Ring, der durch die Vorhaut ihrer Klitoris gestochen ist. Normalerweise sind es einfache geschliffene Glassteine, die zur Zierde aufgesteckt sind, aber Claudia hat einen echten Rubin.“


„Wow“, staunte Anne, „ich meine, ich kenne mich mit Edelsteinen nicht so aus, aber so ein Rubin ist doch sicherlich unglaublich teuer, und dann noch in der Größe.“


„Ja, ich glaube auch, dass diese Spezialanfertigung sündhaft teuer gewesen ist, aber, so weit ich weiß, hat Claudia eine sehr wohlhabende Familie.“


Und während Anne und ich unsere T-Shirts wieder überstreiften, die Decke schüttelten und falteten, erzählte ich Anne die ganze Geschichte unserer Mädchenbande, erwähnte sogar die Geigerin aus Münster, der ich im Zug begegnet war.


„Meinst Du etwa Sabine Meisenberger?“, fiel mir Anne ungläubig staunend ins Wort.


„Ich weiß nicht, wie sie mit Familiennamen heißt, aber sie sah mir jedenfalls sehr ähnlich, das ist ja das Verrückte, ich hatte fast das Gefühl, mein Ebenbild, meine Zwillingsschwester vor mir zu haben.“


„Na, klar“, steigerte sich Anne in Euphorie, „das kann nur Sabine Meisenberger gewesen sein, Münsters Antwort auf Anne-Sophie Mutter, Sabine ist eine der Besten überhaupt!“


„Mutter sagt mir was“, kamen mir in diesem Moment meine Musikerinnen-Kenntnisse doch relativ bescheiden vor, „Meisenberger allerdings nicht. Sabine sagt mir was, wir haben uns auf Anhieb verstanden, und“, mit einem leichten Triumph in der Stimme, „wir haben uns zärtlich geküsst. Aber dann war sie leider weg.“


„Mensch, Andrea“, stemmte Anne fassungslos ihre Hände in die Hüften, „Sabine Meisenberger räumt einen Preis nach dem anderen ab, sie ist weltweit eine der angesagtesten Solistinnen, die großen Dirigenten lecken sich die Finger nach ihr...“


„Ich auch, wenn Du nicht bald mit Deinen Schwärmereien aufhörst“, wurde ich allmählich ungehalten, „was spielt das überhaupt für eine Rolle. Ich bin mit ihr ins Gespräch gekommen, weil sie ihre nackten Füße auf eurer ,Lexpress“ liegen hatte, zufällig wusste ich, dass diese Journaille eine Münsteraner Lesben-Zeitschrift ist. Aber, bitte Anne, jetzt mach Sabines und meine zufällige Begegnung nicht größer als sie es gewesen ist. Sie war mir unglaublich sympathisch, und Starallüren hatte sie ganz gewiss nicht, im Gegenteil!“


„Entschuldige, Liebste“, ließ Anne die Decke auf den Boden fallen und schloss mich in ihre Arme. „Entschuldige, dass ich so aufgeregt bin, aber da hat Münster eine Musikerin von Weltniveau, eine Frau, die sich ganz offen als Lesbe bekennt, und dann darfst Du sie küssen...“


„Ausgerechnet ich, was?!“, stieß ich Anne zurück, „wenn Du es genau wissen willst, nicht ich habe sie geküsst, SIE hat MICH geküsst!“


„Zickenkrieg?“, schaute mich Anne herausfordernd an, konnte sich aber ein Lachen nicht verkneifen.


„Oh, ja, Zickenkrieg! Den kannst Du haben!“


So hitzig sich unser vermeintlicher Streit entsponnen hatte, so herzhaft konnten wir jetzt beide über diesen absurden Konflikt lachen.


„Ach, Anne“, seufzte ich, während sich unsere Wangen zärtlich aneinander schmiegten, „weißt Du was, ich habe mich in Dich verliebt, schon in dem Moment, als ich Dich so verzweifelt auf der Motorhaube sitzen sah...“


„Und was ist mit Deinen Freundinnen?“, knabberte Anne zärtlich an meinem Ohrläppchen.


„Ich liebe sie, sie lieben mich“, wurde ich philosophisch, „unsere Liebe ist nicht auf ein Paar reduziert, was uns verbindet, vereint, ist etwas viel Größeres, Schöneres. Bei uns gibt es keine Distanz, keine Geheimniskrämerei, keine Eifersucht, und wenn, dann nur im Ansatz. Wir tragen alle Konflikte offen aus, und wir sind glücklich mit uns. Du wirst es selbst erleben, meine liebste Anne.“


„Ihr lebt die Ideale der freien Liebe?“


„Ja, Anne, wir reden nicht darüber, wir leben sie. Mit Haut und Haar. Da lässt keine die andere im Stich, da ist unsere grenzenlose Lust, aber auch ein großes Maß an Verantwortung. In diese Mädchenbande geraten zu sein, glaube mir, Anne, das war das größte und schönste Geschenk, das mir das Leben jemals beschert hat.“


„Ich verstehe“, wurde Anne nachdenklich, „nach allem, was ich bisher erlebt habe, wäre es auch für mich das größte Glück, eine von euch sein zu dürfen...“


„...nicht so bescheiden, mein Schatz“, fiel ich ihr ins Wort, „Du bist eine von uns, ich fühle, dass Yasmina, Claudia, Aishe und Lisa das ganz genau so sehen. Meinst Du, sie würden sonst so einen Aufwand treiben, um Dein Auto zu retten? Ganz bestimmt nicht.“


„Als mich Lisa eben in den Arm genommen hat“, sinnierte Anne, „da habe ich genau das gefühlt, dieses warmherzige Bett der Liebe, diese Geborgenheit.“


„Andrea!, Anne!“ - Die Rufe des Rests der Mädchenbande rissen uns aus unseren zwischenmenschlichen Betrachtungen.


„Andrea!“, hielt mich Anne noch kurz zurück, „Andrea, ich liebe Dich.“


„Ich liebe Dich auch, Anne“, konnte ich ihr noch gerade einen zärtlichen Verlobungskuss auf die Lippen drücken, als wir auch schon umringt waren vom übermütigen Rest der Bande.


„Oh, wir sind zu früh zurückgekommen“, grinste Aishe, „Tempo jetzt“, maulte Yasmina, „ich will endlich ans Meer.“ - „Da sind wir doch bald“, beschwichtigte Claudia die maulende Löwenmähne, und Lisa ergänzte, „dass der Sonnenuntergang an der See doch überhaupt das Allergrößte ist“.


Anne lächelte mich mit verträumtem Blick an. Ja, das war unsere Mädchenbande, so wie ich sie meiner, unserer, neuen Freundin geschildert hatte.


„Ihr seid so lieb zu mir“, begrüßte Anne jede einzelne mit einem zärtlichen Kuss auf die Lippen. „Mmh“, konnte sich Yasmina mal wieder nicht zurückhalten, „Du schmeckst lecker nach Andrea.“


„Was ist jetzt?!“, durchbrach eine kräftige, aber immer noch freundliche Männerstimme unser Begrüßungsritual.


„Ach, das ist Onkel Ton“, stellte uns Claudia den grauhaarigen, bärtigen Mann mit den lustigen Augen vor. Ja, Onkel Ton hatte ich mir ganz anders vorgestellt, eher mit hellblondem, leicht ins rötliche changierendem Mecki, kahl rasiert, streng und seriös. Doch der „echte“ Onkel Ton wirkte wie ein Fossil aus den 70er Jahren, lange graue Locken, ein wild wuchernder Bart, der nur in der Länge sauber gestutzt war.


„Ich bin Ton“, begrüßte Claudias Onkel nun auch Anne und mich mit einem kräftigen Händedruck. Der zweite Mann, der am Steuer des Abschleppwagens saß, ja, der sah haargenau so aus, wie ich mir Claudias Onkel in meinem Kopfkino vorgestellt hatte, diese Meckifrisur, mürrischer Blick.


Demonstrativ langsam kletterte er aus dem Laster, versenkte die Hände in den Taschen seines orangefarbenen Overalls, kommentierte das Vorstellungsprocedere mit einem nur angedeuteten Kopfnicken, was für ein unhöflicher, unsympathischer Kerl.


„So ist Hank“, zwinkerte uns Onkel Ton zu, „aber jetzt sollten wir den Wagen auf den Anhänger hieven.“ - „Hank wird sich morgen um Ihr Auto kümmern“, versicherte er Anne, „so, wie Claudias Freundinnen mir das Phänomen geschildert haben, kann es nichts wirklich Schlimmes sein.“


„Wie schlimm denn?“, wirkte Anne verunsichert. Offensichtlich hatte sie schon mehr als einmal erlebt, dass die „nicht schlimmen Schäden“ letztlich die teuersten Reparaturen nach sich gezogen hatten.


„Da sollten Sie sich mal keine Sorgen machen“, entgegnete Onkel Ton, „Sie gehören ja doch quasi zur Familie.“


Wow, Claudia. Wenn sie in meiner Achtung überhaupt noch hätte steigen können, dann jetzt. Einmal mehr kam sie mir als die liebende Mutter vor, die alle Fäden zusammenhält, unsere mittlerweile sechsköpfige Mädchen-Familie, die verrückteste und geilste Mädchenbande der Welt.


(Fortsetzung folgt)

Kommentare


Smuggler
dabei seit: Mai '04
Kommentare: 1
schrieb am 10.04.2009:
»Hi andreashava

Sehr schöne Geschichte. Unterhaltsam, erotisch und vor allem eine angemessene länge pro Kapitel.
Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht
Vor allem ob das Kartenspiel noch weiter anwächst ;-)

Lg



«

anneliese
dabei seit: Dez '03
Kommentare: 13
schrieb am 23.05.2009:
»Diese Geschichten, vier Mädchen, sind ganz toll geschrieben. Egal welches Kapitel. Freu mich immer auf Fortsetzungen.«

baerle63
dabei seit: Mär '05
Kommentare: 103
schrieb am 02.02.2010:
»Wow wie geil«


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