Visagistik
von Cutcrease
Irgendwann im September des Jahres... rief Ewa, die ehemalige Sängerin meiner Band, an. Ob ich Lust hätte noch am selben Abend zu einer Party mitzukommen. Freunde von ihr feierten die Einweihung ihres Lofts. Da ich Ewa längere Zeit nicht gesehen hatte, freute ich mich auf ein Wiedersehen und sagte gerne zu.
„Super, dann treffen wir uns um 20 Uhr am U-Bhf Theodor-Heuss-Platz,“ sagte Ewa auf ihre euphorische Art, „früher schaffe ich es nicht. Ich muss mich noch zurechtmachen. Muss mich noch zurechtbiegen.“ So waren ihre Worte. Als Friseurin nahm sie es mit ihrem Styling sehr genau. Selbst zu unseren Bandproben war sie stets mit Lidstrich und dezent geschminkten Lippen erschienen. Wie sie sich für eine Party herzurichten pflegte war mir bisher noch im Verborgenen geblieben.
Als sie dann kurz nach 20 Uhr der U-Bahn entstieg, hätte ich sie fast nicht erkannt.
„Hallo Ewa, du siehst ja fantastisch aus.“ begrüßte ich sie.
Den üblichen Begrüßungskuss platzierte ich diesmal sehr behutsam auf ihrer raffiniert geschminkten und gepuderten Wange. Auch sie agierte sehr vorsichtig um keinen Lippenstiftabdruck bei mir zu hinterlassen.
„Echt? Vielen Dank,“ antworte sie lachend, „nicht zu aufgedonnert?“
„Also ich finde, es sieht sehr gekonnt aus. Sehr ausdrucksvoll.“
„Da bin ich ja froh. Manche Männer mögen nämlich überhaupt keine geschminkten Frauen.“
„Die meisten Frauen können das auch nicht wirklich gut. Das sieht dann immer so angemalt aus. Hast du eigentlich bei deiner Friseurausbildung schminken gelernt?“
„Nö, da lernt man nicht viel drüber. Man kann sich noch zur Visagistin weiterbilden, aber ich habe mir das selbst beigebracht.“
Jetzt muss ich dazu sagen, dass Ewa von Natur aus nicht zu den auffallendsten Frauen zählte. Sie war so um die 1,60 m groß und hatte ein offenes, rundes Gesicht mit breiten, hohen Wangenknochen, die ihre slawische Herkunft verrieten. An jenem Abend hatte sie sich allerdings in eine strahlende Diva mit riesigen Augen und einer perfekt matt schimmernden Haut verwandelt, die alle Blicke auf sich zog.
Sie trug ein eher schlichtes cremefarbenes Kleid und dazu Pumps, deren Absätze unseren Größenunterschied auf ein Minimum zusammenschrumpfen ließen.
Im Laufe der Party fragte sie mich plötzlich: „Sag mal, welche Frau hier findest du eigentlich am schönsten?“
Ich war irritiert. Jetzt nur nichts Falsches sagen! Als ich sie ansah, wurde mir jedoch klar, dass mir die Antwort nicht schwerfallen würde, und so erwiderte ich völlig wahrheitsgemäß: „Ohne jeden Zweifel du, Ewa.“
„Wirklich? Aber schau dich doch um! Hier laufen so viele rum, die größer, schlanker und hübscher sind als ich.“
„Für mich bist du die Schönste, weil ich einfach dein Styling unglaublich finde. Du bist hier mit Abstand der größte Blickfang.“
„Dass du da so drauf abfährst. Ist mir vorhin schon aufgefallen. Ich liebe es ja sowieso, ewig vor dem Spiegel zu sitzen und mich aufzubrezeln, aber wenn dann noch jemand kommt und das toll findet, ist es natürlich noch schöner.“
Dann rückte sie näher und hauchte mir einen Kuss auf den Mund.
„Der einzige Nachteil von Make-up ist, dass man nicht so rumknutschen kann.“ sagte sie und hielt ihr Gesicht nur wenige Zentimeter von meinem entfernt, sodass ich ihre präzise bemalten Augen aus nächster Nähe betrachten konnte.
„Hättest du denn jetzt Lust dazu?“, entgegnete ich.
„Wie sieht's denn mit dir aus?“, gab sie zurück.
Als Antwort gab ich ihr ebenfalls einen zarten Kuss auf ihre Lippen, die im Vergleich zu den Augen eher verhalten geschminkt waren.
„Das macht gerade den Reiz aus.“ sagte ich. „Ein geschminktes Gesicht vor sich zu haben, bei dem man das Gefühl hat, ganz vorsichtig damit umgehen zu müssen, damit nichts von dem Kunstwerk beschädigt wird.“
Nachdenklich sah Ewa mich an. „Komm, lass uns gehen!“, sagte sie plötzlich, nahm meine Hand und führte mich nach draußen.
Eine halbe Stunde später standen wir vor Ihrer Haustür.
„Ich will dich heute noch nicht zu mir mit rauf nehmen,“ sagte sie, „ aber ich will einen Abschiedskuss. Einen richtigen. Wenn ich oben bin, schminke ich mich ohnehin ab.“
Schon am nächsten Tag rief Ewa wieder an. „Einfach nur um zu quatschen.“ behauptete sie munter. Angeregt plauderten wir über den vergangenen Abend und ich versäumte es nicht, ihr nochmals Komplimente bezüglich ihres Aussehens zu machen, was sie sichtlich genoss.
„Zum Glück musst du mich jetzt nicht sehen,“ lachte sie, „ohne Make-up sehe ich aus, wie eine Leberwurst. Aber wenn wir uns das nächste Mal treffen, gebe ich mir für dich besonders viel Mühe. Jetzt, wo ich weiß, dass dir das so gefällt.“
„Klingt verlockend,“ antwortete ich, „für meinen Geschmack kannst du gar nicht stark genug geschminkt sein. Ich finde zum Beispiel die Regel, dass entweder nur die Augen oder nur der Mund betont werden sollte
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Kommentare
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Faith
Genug Stoff für ein Thema, das - mit der entsprechenden Leidenschaft - auch durchaus in die Kategorie "Fetisch" passen könnte.
... klar, dass man bei so einem "perfekten" Gesicht vorsichtig ist, aber ganz am Schluss, als Höhepunkt vom Höhepunkt, ... da kommen mir Ideen :-)
lg
F«
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Make-up666
Würde gerne mehr von Cutcrease lesen und erfahren!
Es schminken sich zwar viele Mädels und ältere Frauen
(manchmal auch Männer oder alles was dazwischen gehört),
aber dieser Make-up-Fetisch ist doch leider relativ selten.«
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