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Kommentare: 5 | Lesungen: 2443 | Bewertung: 7.07 | Kategorie: SciFi, Fantasy, History | veröffentlicht: 02.04.2017

Wanderinnen der Nacht (1)

von

Kapitel 1


Allein durch die Dunkelheit

Ich öffnete meine Augen, um sie direkt wieder schließen zu können. Nach einem kurzen Moment öffnete ich sie ein zweites Mal. Aber ich konnte keinen Unterschied erkennen. Ob meine Augen geschlossen oder geöffnet waren, es war vollkommen egal. Absolute Dunkelheit umgab mich.

Dunkelheit, was war überhaupt die Dunkelheit? Wenn man es einfach sagte, war es im Grunde nur das Fehlen von Licht. Aber um etwas sehen zu können brauchte man Licht. Diese herrlichen Lichtstrahlen, die ihren Weg in die Pupillen der Augen fanden. Dort lösten sie elektrische Impulse aus, die dann im Gehirn zu einem Bild zusammengesetzt wurden.

Diese Gedanken gingen mir seltsamerweise durch meinen Kopf, während ich mich in dieser fremden Dunkelheit aufhielt. Wie ich hier hergekommen war oder warum ich mich in dieser Situation befand, war mir vollkommen unbekannt.

Ich schloss und öffnete wieder meine Augen, und versuchte angestrengt, irgendwelche Lichtstrahlen aufzufangen, aber nichts war zu erkennen. Vielleicht sollte ich meine Augen nur längere Zeit geöffnet lassen, dann konnten sich meine Pupillen weiten, um so doch noch ein paar Lichtstrahlen zu erhaschen.

Nach ein paar Momenten konnte ich ein rotes schemenhaftes Licht in der Ferne wahrnehmen. Endlich, dachte ich, war dass das Licht am Ende des Tunnels? Ich konzentrierte mich nur auf dieses Leuchten, das unendlich weit von mir entfernt schien. Irgendwie kam mir aber dieses rote Leuchten vertraut vor. Es pulsierte in einem monotonen Takt. Wollte es mich anlocken? Wie konnte ich dorthin gelangen? In dieser fast vollkommenen Dunkelheit konnte ich nicht so einfach drauf los laufen. Blaue Flecken waren da vorprogrammiert, und dass würde man auf meiner hellen Haut doch sehr deutlich sehen. In dieser Dunkelheit würde man sie zwar nicht wahrnehmen, allerdings hoffte ich, dass ich sie bald wieder verlassen würde.

Aber das rötlich pulsierende Leuchten lockte, und ich entschied mich vorsichtig einen Fuß vor dem Anderen zu setzen. Jetzt erst bemerkte ich, dass ich barfuß war, fühlte den kühlen Boden unter mir. Er saugte immer mehr Energie von meiner warmen Hautoberfläche.

Hatte ich überhaupt etwas an, oder war ich komplett unbekleidet, hier in dieser fremden Finsternis? Ich spürte einen leichten Stoff, der meine weibliche Haut bedeckte. Ich streichelte mit meinen Fingerkuppen über den Stoff und erkannte, dass ich in Seide gehüllt war. Durch Abtasten meines Oberkörpers begriff ich, dass es sich um eine Art Nachthemd handeln musste. Aber der Stoff war so leicht und dünn, dass ich mir doch etwas nackt vorkam. Bei jedem kleinen Schritt, den ich machte, strich er wie zärtliche Fingerspitzen über meine Haut. In dieser Fremde ein sehr schönes und beruhigendes Gefühl. Der Rand des Nachthemdes berührte meine Oberschenkel, was mir so deutlich machte, dass das Nachthemd eher nur ein kurzes Hemdchen war.

Da ich keinen Stoff an meinem Unterleib spürte, fasste ich unter den Stoff in Höhe meines Schoßes und fühlte dort einen haarigen Streifen. Dass ich mit meinen Fingerspitzen überhaupt über meinem Landingstrip streichen konnte, bestätigte meine Vermutungen, dass ich keinen Slip trug. Im ersten Moment wusste ich nicht, ob ich beunruhigt sein sollte, denn normalerweise trug ich nachts meistens nichts drunter, aber in dieser fremden Dunkelheit…

War ich zu einer Nachtwandlerin geworden? Bisher hatte ich so was noch nie erlebt, aber üblicherweise nahm man so einen nächtlichen Spaziergang auch nicht bewusst wahr.

Ich hatte mich jetzt schon einige Meter langsam und vorsichtig voran getastet. Konnte das pulsierende Leuchten immer noch vor mir sehen. Da flackerte, ohne Vorwarnung und nur für einen kurzen Moment, ein Licht über mir auf. Ich konnte für einen Augenblick meine nähere Umgebung optisch wahrnehmen. Ich musste mich in einer Art Flur oder Gang befinden. Denn ich konnte links und rechts Wände erkennen, die die flackernden Lichtreflexe widerspiegelten. Waren es Glaswände oder Spiegel gewesen? Die Dunkelheit hatte mich wieder eingefangen. Durch den Lichtschock hatten sich meine Pupillen zusammen gezogen und erschwerten mir wieder den Blick in die Schwärze, in der ich das rote Leuchten nicht mehr erkennen konnte.

Erneut flackerte es hell auf, meine Augen wurden wieder kurz geblendet, so dass ich erst mal nicht viel erkennen konnte. Aber dann wurde das Licht runtergedimmt und es sendete nur noch diffuse Strahlen aus. Von Leuchten konnte man nicht mehr sprechen, das Licht glimmte nur noch vor sich hin.

Jetzt konnte ich erkennen, dass es sich um mehrere runde Lampen handelte, die oben an den Wänden hingen und nur einen kleinen Teil des Ganges beleuchteten, dessen Ende ich immer noch nicht erblicken konnte. Ich konnte höchstens 3-4 Meter weit schauen. Das rote Leuchten war nicht mehr zu erkennen, da das schwache Glimmen es überstrahlte.

Links und rechts konnte ich nun die nackten Wände erkennen. Es schien, dass sie in einem beigen Farbton gestrichen waren. In diesem diffusen Licht war es aber schwer zu erkennen. Im Halbschatten vor mir links, erblickte ich einen flachen Gegenstand an der Wand, auf dem das schwache Glimmen reflektiert wurde. Ich schritt etwas vor und konnte nun einen Wandspiegel erkennen, der vom Boden bis zur Decke reichte. Für einen Moment hatte ich etwas Furcht mich vor den Spiegel zu stellen und schaute nur von der Seite hinein. Bei diesem Blickwinkel, erkannte ich einen Teil der gegenüberliegenden Wand und den vor mir im Dunkeln liegende Gang.

Hatte ich schon diese Stille erwähnt? Eigentlich konnte ich nur meinen Herzschlag hören. Er und mein flaches Atmen lieferten die akustische Hintergrundkulisse. Dieser Ort oder Gang war mir absolut unbekannt. Wie kam ich hier her? Ich erinnerte mich weiterhin nicht.

Immer noch stand ich seitlich neben dem Spiegel und wusste nicht, ob ich mich davor stellen sollte. Trotz meiner leichten Furcht, durchzog mich ein Gefühl von Neugierde und Sorge. War mit mir auch noch alles in Ordnung? Frauen schauten sich ja immer gerne im Spiegel an. Jeder Spiegel wurde da genutzt, um das Sitzen der Frisur zu checken. War das Makeup auch nicht verschmiert? Passte meine Kleidung auch farblich zueinander? Machte mich diese Hose etwa fett? Wenn ja, konnte das ja nur an diesem bösen Spiegel liegen. Ich grinste bei diesen Gedanken, da ich eigentlich nicht solche Probleme hatte.

Erstens trug ich sehr selten Makeup, wenn dann nur sehr dezent. Bei meiner hellen Haut wirkte jede Schminke wie eine unnatürliche Maske und da verzichtete ich eher drauf. Meine schwarzen langen Haare waren glatt und die trug ich meistens offen. Auch um meine Kleidung brauchte ich mir in diesem Moment keine Gedanken über Farbkombinationen zu machen. Ich trug ja nur ein Hemdchen an meinem Leib, der sich aber sehe

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Kommentare


Mr GPunkt
(AutorIn)
dabei seit: Jul '13
Kommentare: 5
Mr GPunkt
schrieb am 18.07.2017:
»Danke für die positiven Kommentare. Die Geschichte wird in manchen Kapiteln weiter hemmungslos bleiben. Manchmal wird es aber auch etwas jugendfreier sein, wie die ersten beiden Kaps. Sie wird aber auch mysteriös bleiben und übernatürlich werden. Ich hoffe es gefällt weiterhin.

Falls jemand den FSK18-Teil nicht lesen kann, darf er mich gerne kontaktieren. MrGPunkt69@gmx.de

Liebe Grüße
Mr. GPunkt«

Panther7215
dabei seit: Feb '17
Kommentare: 8
schrieb am 07.04.2017:
»Als Anfang einer interessanten Geschichte natürlich noch nicht sehr aufschlussreich. Aber sehr gut geschrieben mit klaren Formulierungen. Bisher noch ziemlich geringer Erotikgehalt, der Stil verspricht aber mehr. Der Anfang ist jedoch eher geheimnisvoll und lässt die erotische Wirkung erst erahnen.«

scoda
dabei seit: Jan '03
Kommentare: 22
schrieb am 14.04.2017:
»der Anfang gefällt mir und bin gespannt wie es weitergeht.«

Voyeur69
dabei seit: Mär '05
Kommentare: 84
Voyeur69
schrieb am 12.07.2017:
»Die Neugierde wurde geweckt, wohin der Weg der Wanderin wohl gehen mag...«

LCasta
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 455
schrieb am 17.07.2017:
»Sehr schön geschrieben. Du kannst so einen wunderbaren Spannungsbogen aufbauen. Danke!«



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