Weihnachtsmann trifft Christkind
von Doris Anbetracht
Durch den tiefen Schnee kämpfte sich ein etwas korpulenterer Mann mit rotem Gewand. Auf seinem Rücken trug er einen Sack. Sein Ziel war eine kleine versteckte Hütte im Wald. Er schnaufte ganz fürchterlich, denn diese Anstrengung war er nicht gewohnt, fuhr er doch sonst immer mit dem Schlitten. Aber bei diesem Ziel streikten seine Rentiere. Da es dort ein Geschenk abzugeben gab, musste er dem Wunsch nachkommen.
“Ich würde zu gerne wissen, warum die Rentiere hier nicht her wollten. Da sind sie echt schon an schlimmeren Orten auf dieser Welt gewesen “, brummelte der Mann vor sich hin. Selbst Knecht Ruprecht hatte sich geweigert, mit zu diesem Ort zu kommen. Er war echt ratlos und stapfte weiter durch den Wald.
Die Hütte war freundlich mit Kerzen erleuchtet. Warmes Licht, eine Wohltat für seine alten Augen, die neuerdings dem kalten LED Licht ausgesetzt waren. Ein Blick durch ein Fenster zeigte eine freundliche Einrichtung. Ein großes Sofa mit Decken und Kissen sowie ein Feuer im Kamin erzeugten eine harmonische Atmosphäre. Nachdem ihm auf sein Klopfen niemand öffnete, trat der Mann ein. Draußen war es arg kalt geworden und ein eisiger Wind blies immer stärker.
Drinnen war es kuschelig warm. Zu warm für seine dicke Kleidung, die er aufgrund des kalten Wetters trug. Schweißperlen liefen dem Weihnachtsmann über die Schläfen. So ging das nicht. Schnell zog er seine Mütze und sein Gewand aus und trug nur noch seine Unterwäsche.
Müde war der alte Mann auch geworden. So legte er sich auf das Sofa und schlief ein.
Durch ein lautes Gerumpel und Gezeter einer weiblichen Stimme wurde er wieder geweckt.
“So ein Mist! Wer hat sich denn über Weihnachten unbedingt hier einquartieren müssen und auch noch einen Wunsch verschickt. Bei dem Wetter geht doch niemand mehr vor die Tür. Aber ich muss ja.”
Vor ihm stand eine junge Frau mit langen blonden Haaren und einem weißen, dünnen Seidenkleid. Dieses war sehr durchsichtig, da es nass war und an dem schlanken Körper klebte wie eine zweite Haut. In dem alten Weihnachtsmann regte sich etwas. Etwas, das er bis dato noch nie erlebt hatte. Ein Verlangen, diesen Leib zu berühren, ihn zu streicheln. Und in seinen Lenden zog ein bekannter Schmerz. Er spürte sein Glied wachsen, was ihm Unbehagen bereitete.
Die Frau drehte sich um und er konnte ihre wohlgeformten Brüste sehen, ihre abstehenden großen Nippel, die sich durch den Stoff abzeichneten.
Sie erschrak. “Wer sind Sie denn?”
Ihr Blick fiel auf seinen Schritt, wo eben sein Glied ein Zelt aus seinem Schlüpfer gebildet hatte. Sie ging einen Schritt rückwärts und stieß gegen die Tür.
“Das könnte ich Sie genauso gut fragen. Ich bin der Weihnachtsmann.”
“Der Weihnachtsmann? Nie im Leben. Dann wäre ich nicht hier. Ich bin das Christkind.”
Weihnachtsmann und Christkind in einem Raum? Und dann sollten beide dort bescheren? Das war von jeher ein Unding. Entweder der eine oder die andere.
Sie begannen zu streiten, sahen aber bald ein, dass dies nichts brachte.
“Brrr, draußen ist es so kalt und nass. Mein gesamtes Kleid ist durchgeweicht. Ich muss es ausziehen. Dreh dich um, alter Mann.”
Etwas verblüfft ging der Weihnachtsmann auf die Aufforderung ein. Alter Mann? Nur wegen des weißen langen Bartes und des dicken Bauches?
“Ich verschwinde mal in den Nebenraum. Zieh dich ruhig aus, du schöne Frau.”
Dort fand er, was er suchte. Nämlich Rasierzeug. Schon ewig hatte er seinen Bart nicht mehr abgenommen, denn schließlich war das sein Markenzeichen. Aber etwas in ihm sagte, heute wäre der geeignete Zeitpunkt, ihn zu entfernen. Wann würde er dem Christkind sonst wieder begegnen. Dieses Etwas sagte auch, dass sie wunderbar attraktiv sei.
Ja, das Fest der Liebe war Weihnachten. Die Menschen liebten sich an diesem Tag. Nicht nur seelisch, sondern auch körperlich. Wie oft hatte er noch ein Paar beobachtet, das sich der Fleischeslust hingab. Selbst hatte er noch keine Möglichkeit gefunden, diese Art der Liebe auszuprobieren. Ihm fehlte eine ebenbürtig Partnerin. Die Liebe zu Knecht Ruprecht, da fehlte ein gewisses Teil. Es war lediglich der Akt, um den inneren Druck zu red
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