Wenn Ficken olympisch wäre - Die Kür
von GhostWriter
Teil 1: Die Pressekonferenz
Teil 2: Training im Büro
Teil 3: Ein Tiger, ein Drache
Teil 4: Der Protest
Teil 5: Wodka aus der Muschi
Teil 6
»Auf geht’s Leute, konzentriert euch. Noch 10 Minuten bis zum Start.« Achim Tiger, der Bundestrainer der deutschen Ficker Nationalmannschaft war in die Kabine seines Teams zurückgekehrt. Er kam von draußen, von der Wettkampfhalle, wo er sich ein letztes Bild von der Bühne gemacht hatte. Soweit war alles zu seiner Zufriedenheit. Sie gehörten zum zweiten Durchgang am heutigen Tag. Die drei Teams vor ihnen hatten nur noch wenigen Minuten zu absolvieren. Es war der zweite Tag im olympischen Wettkampf der Ficker für das deutsche Team.
Tiger war mit seinen Leuten vor wenigen Tagen aus Campo Bahia ins olympische Dorf gezogen. Es war Samstag der 6. August 2016, die olympischen Spiele hatten vor drei Tagen begonnen. Auch der olympische Fick Wettbewerb war bereits in vollem Gange. Das deutsche Team war ordentlich in die Standard Runde gestartet. Am gestrigen Tag waren Anne Öhlins mit ihrem Partner, dem Kapitän der deutschen Mannschaft Philip Flink in die Wettkämpfe gestartet. Gefolgt von Blanka Friedrich und Paul Schneider. Den Abschluss des ersten Tages hatten O'Perla und Matthew McBride absolviert. Nach dieser ersten Runde lag das deutsche Team auf einem respektablen sechsten Platz. Die Trainer und das Team hatten sich ein wenig mehr erhofft, aber man war auch insofern zufrieden, als dass man eine gute Ausgangsposition für die beiden kommenden Tage erarbeitet hatte. Es gab den ein oder anderen Patzer, den man auf die anfängliche Nervosität schob, die man im Laufe des Turniers aber abstellen wollte.
Ja musste.
Es war Philip Flink, der Kapitän, der die Lage am Vorabend in einem Interview mit Sky Sports einschätzte, die den World Feed der Fickwettkämpfe bedienten:
»Das war ein guter Wettkampf, aber wir müssen uns auf unsere Stärken konzentrieren. Wir waren abgelenkt. Von der Masse der Zuschauer eingeschüchtert. Morgen müssen wir besser darauf vorbereitet sein.«
»Wie schätzen Sie ihre eigene Leistung am ersten Tag ein?«, hatte die junge blonde Reporterin auf Englisch gefragt, während ihre Augen über seinen nassen, vor Schweiß glänzenden Körper geglitten waren. Der Kameramann gab sich alle Mühe, Philip Flink in Nahaufnahme einzufangen, aber trotzdem dafür zu sorgen, dass die Zuschauer an den Fernsehschirmen seinen noch halbsteifen, von Sperma und Muschisaft verschmierten Schwanz sahen.
Die Sky-Reporterin hatte ihn direkt am Abgang der Arena empfangen. Flinks Partnerin Anne Öhlins war ihr um Haaresbreite entwischt. Der Kameramann hatte nur einen kurzen Blick auf ihre nassen Brüste erhascht. Ihr spermaverschmiertes Gesicht, mit dem zugekniffenen Auge, über das Flink seinen letzten Schub gespritzt hatte, hatte sie der Kamera abgewandt.
»Es war eine gute Standard Runde von uns«, beantwortete Flink die Frage der Reporterin ebenso auf Englisch. »Wir hatten einen kleinen Patzer in der Doggy Position, weil es unglaublich heiß ist auf der Bühne und Anne und ich extrem geschwitzt haben. Es fehlte ein wenig der Grip. Das war auch beim Wechseln der Positionen nicht einfach.«
»Das Jamaikanische Team vor Ihnen hatte wohl dasselbe Problem. Die Athletin ist sogar von der Liege gerutscht, weil sie sich nicht mehr halten konnte.« Sie wartete einen Augenblick ab. Flink hatte sich einen Moment abgewandt, um von einer der Betreuerinnen des Teams ein Handtuch anzunehmen. Er fuhr sich gerade damit zwischen den Beinen hindurch und säuberte seinen verschmierten Schwanz.
»Ja, das habe ich gesehen«, meinte er lapidar, nachdem er sich aufgerichtet hatte. »Wir müssen mal sehen, ob wir für uns bis morgen daran etwas ändern können.« Er nickte der Reporterin zu um ihr zu signalisieren, dass er das Interview an dieser Stelle gerne beenden würde.
Sie hakte trotzdem noch an einer Stelle nach:
»Sie hatten einen kurzen Durchhänger kurz vor Ende der Reverse Cowgirl Stellung. In der Zeitlupe war zu sehen, wie sie kurz aus Anne herausgerutscht sind. Glauben Sie, dass Sie hier die zehn Punkte für Annes verpassten Orgasmus in dieser Stellung eingebüßt haben?«
Er blickte ihr in die Augen. Auf seinem Gesicht lag ein überhebliches Lächeln.
»Ich hatte keinen Durchhänger.« Er wollte sich an ihr vorbei schieben, doch sie hielt ihm das Mikrofon unter die Nase und meinte:
»Es sah auf den Fernsehbildern aber so aus. Und Anne hatte definitiv keinen Orgasmus in der Reverse Cowgirl. Die Daten der Gehirnstromaufzeichnungen haben das eindeutig ergeben. Daher auch die fehlenden Punkte in dieser Stellung.«
Sein Gesichtsausdruck veränderte sich merklich. Er wollte möglichst schnell zurück in die Kabine, um mit Anne sprechen. Sie hatten die Reverse Cowgirl tatsächlich verbockt. Warum das wusste er nicht genau, aber sein Ausrutscher, wie die Reporterin es nannte, war sein verzweifelter Versuch gewesen, ihr über ein Pussy Sliding noch zu helfen, als er merkte, dass das Reiten nichts mehr brachte.
Aber es war anscheinend zu spät gewesen. Die junge Reporterin begann zu nerven und ganz erheblich an seinem Ego zu kratzen. Er hatte eine halbe Stunde auf allerhöchstem Niveau gefickt. Er hatte fünf von sechs Stellungen mit einem Orgasmus beendet, sichtbar abgespritzt und trotzdem die vollen dreißig Minuten hart durchgehalten. Das war Weltklasse Niveau.
Aber der Patzer in der Reverse hatte auch ihn irritiert. Es hatte ihn den sechsten von sechs möglichen Orgasmen gekostet und am Ende die Punkte für diese Stellung mitsamt den Bonuspunkten. Zehn Punkte die sie durchaus noch hätten mitnehmen können.
Aber verdammt noch mal, er hatte keinen Durchhänger gehabt. Er war nicht mal weich geworden.
Das Mikrofon unter seiner Nase machte ihn wütend. Er wusste allerdings auch was von ihm erwartet wurde. Er war Profi. Vor sich hatte er nicht nur eine Kameralinse, vor ihm waren Millionen Zuschauer, die ihn, verborgen hinter der Anonymität der Kamera anstarrten.
Er durfte nicht sagen was er in dieser Sekunde dachte.
Zu ihrem maßlosen Erstaunen, griff er nach der freien Hand der Reporterin, die er an seinen nur grob gereinigten Schwanz führte. Er war das, was sie in Fickerkreisen eine Wet Spaghetti nannten. Nicht ganz schlaff, aber auch weit davon entfernt richtig hart zu sein. Ihre Hand war warm und glitschig auf seinem Schaft. Er blickte ihr einen Moment in die Augen und noch während sie über die spontane Rollenänderung nachdachte, musste sie merken, wie der Schwanz in ihrer Hand zu wachsen begann. Das Tempo mit dem er in ihrer Hand hart wurde, ließ sie erröten. Einen Moment lang wollte sie die Hand wieder zurückziehen, doch Flink hielt sie fest. Die Kameralinse war nach unten gewandert. Der Kameramann hatte die Hand seiner Reporterin und den Schwanz von Flink in Großaufnahme. Das Bild war kaum richtig scharf gestellt, da war der zuckende Schwanz in der schmalen Hand auch schon fast zur vollen Größe angewachsen.
Die Adern am Schaft traten dick hervor.
Nach der anfänglichen Überraschung schien es, als würde die Hand am Schwanz eine Art Reflex auslösen. Die Reporterin begann ihn sanft zu wichsen. Es sah so aus, als würde die Bewegung gänzlich durch ihr Unterbewusstsein gesteuert. Ihrem Blick nach schien sie sich dieselbe Frage zu stellen wie der Kameramann. Was machte sie da?
Flink drehte seine Hüfte zur Seite und entzog sich ihrer Hand. Ohne weiteren Kommentar verließ er den kleinen Platz vor dem Bühnenaufgang. Mit wild pendelndem Schwanz machte er sich auf den Weg in die Umkleidekabine. Einen Moment lang hatte der Kameramann noch das überraschte Gesicht seiner Kollegin im Sucher, dann erhielt er aus dem kleinen Knopf im Ohr, mit dem die Redaktion zu ihnen sprechen konnte die Information, dass sie nicht mehr auf Sendung waren.
Etwas mehr als 82 Millionen Zuschauer weltweit hatten das Interview live verfolgt.
»Noch 5 Minuten!« Achim Tiger blickte von seiner Armbanduhr auf die beiden Teams, die sich vor ihm auf den schmalen Bänken der Umkleidekabinen bereit machten. Es war heiß in der Umkleide, aber kein Vergleich zu dem, was sie in der Halle erwarten würde. Die Hitze auf der Bühne würde schier unerträglich werden. Sie hatten aus der Erfahrung vom Vortag versucht ihre Schlüsse zu ziehen, aber kaum Möglichkeiten gefunden, der gnadenlosen Hitze unter den dutzenden von Scheinwerfern zu entgehen.
Es war der zweite Tag der Fickwettkämpfe für das deutsche Team. Die Kür stand auf dem Programm. Markus Pöhler und Amelie Reinhardt würden den Anfang machen. Sie waren gestern nicht bei den Standards am Start gewesen. Anne Öhlins und Philip Flink dagegen schon. Sie waren als zweites Team an der Reihe.
Der tranceähnliche Zustand vom ersten Tag war verschwunden. Als sie vor einer Stunde die Halle betreten hatten, war ein südafrikanisches Team gerade dabei ihre Kür zu ficken. Ein paar Augenblicke war das deutsche Team unter den breiten Türen stehen geblieben, die den Eingang zum nur für die Sportler reservierten Bereich begrenzte. Sie hatten die Atmosphäre aufgesaugt, der sie am Vortag schon ausgesetzt waren, die sie in der Mischung aus Aufregung und Anspannung aber kaum wahrgenommen hatten.
Am zweiten Tag, wenige Minuten vor ihrem zweiten Einsatz war für Flink und Öhlins zwar längst nicht von Routine oder Gelassenheit zu sprechen, doch ein wenig hatte die Nervosität nachgelassen. Anne und Philip standen nebeneinander. Ihre Blicke schweiften durch die Arena, die sie in Kürze selbst wieder betreten würden. Die Halle war in drei Bereiche unterteilt, die jeweils etwa einen Meter höher gelegt worden waren als das Bodenniveau. Die Halle war im Blau der Olympiafarben gehalten, während die drei hochgelegten Bereiche im hellen Grün der Farben von Rio 2016 leuchteten. Jedes Podest maß etwa 10 mal 20 Meter. An einer Längsseite waren die Kamprichtertische aufgestellt. An den Stirnseiten hatten die Trainer und Athleten einen kleinen Bereich für ihre Vorbereitungen. An der den Kampfrichtertischen gegenüberliegenden Seite war ein Gestell montiert, auf dem eine ferngesteuerte Kamera entlang fahren konnte.
Über jedes Podest ragte ein Gerüst aus Aluminium Stangen mit vier Säulen an jeder Ecke und einem umlaufenden Geflecht aus Stangen und Streben, an denen dutzende Strahler montiert waren, die jedes Podest in gleißendes Licht tauchten. In den Ecken jedes Podestes standen große Flachbildmonitore, die die Daten aus den Stirnbändern der Athletinnen anzeigten. Daneben waren feststehende Kameras aufgebaut, die anscheinend direkt von der Regie gelenkt wurden. Über den Monitoren waren optische Signalgeber angebracht, die den Zuschauern und Athleten die verschiedenen Abschnitte innerhalb des dreißig minütigen Wettkampfs darstellten.
Große digitale Uhren, die die verbleibende Wettkampfzeit anzeigten und kleinere Monitore, auf denen die Trainer und Athleten das Live Bild verfolgen konnten, säumten die Ränder. Jedes Podest war mit einer zum farblichen Motto von Rio 2016 passenden orangefarbenen Couch, einer farblich passenden Massageliege, sowie einem Stuhl in derselben Farbe ausgestattet. Alle nur erdenklichen freien Flächen, die größer als etwa einen Quadratmeter waren, waren mit den olympischen Ringen, oder dem Logo der Olympischen Spiele 2016 bedruckt. Um die Podeste herum war eine durchgängige blaue Bande aufgebaut, die die Wettkampfstätte von den Zuschauern trennte. Im Halbdunkel hinter der hell erleuchteten Bühne warteten Sitzplätze für rund 6000 Personen in mehreren Reihen und Ebenen.
Sie waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Halle war sein Monaten restlos ausverkauft.
Lautsprecherdurchsagen, Rufe von Kampfrichtern, Trainern, Athleten und Zuschauern, mischten sich zu einer Kakophonie stressigem Lärms. Kameramänner mit Steadycams schwirrten um die Teams. Wenn der Event gestartet und die Zeit angelaufen war, waren die drei Kameramänner mit ihren Steadycams die einzigen, die neben den Athleten auf dem Podium erlaubt waren. Alle anderen mussten sich unterhalb des Podests, auf dem Bodenniveau der Halle aufhalten. Eine kleine Treppe führte auf das Podium hinauf. Die drei Teams die die erste Runde am heutigen Tage fickten, machten sich gerade auf, die Arena über eben jene Treppen zu besteigen. Für das erste deutsche Team bedeutete das noch etwa 45 Minuten bis zu ihrem Wettkampf. Etwa 90 Minuten für das zweite.
»Auf geht’s ihr zwei. Viel Glück.« Der Bundestrainer klatschte die beiden Athleten nacheinander ab. Auch Anne Öhlins und Philip Flink, die noch eine Dreiviertelstunde Schonfrist hatten, klatschten Amelie und Markus ab. Markus zog die Shorts über seinen halbsteifen Schwanz, den er bis eben sachte auf Temperatur gebracht hatte. Draußen in der Halle würde er nochmal Gelegenheit bekommen ihn hart zu wichsen, ehe der Gong ertönen würde. Dann durfte er sich für dreißig anstrengende Minuten keine Schwächen mehr leisten. Der psychische Druck der auf ihm lastete, war seinen Gesichtszügen abzulesen. Er war konzentriert und fokussiert wie vor jedem Wettkampf. Aber das hier war Olympia. Und dazu noch sein allererster Auftritt. Die nervliche Belastung war durch keine Simulation in den heimischen Vorbereitungen nachzustellen. Hier bestand man als Athlet oder versagte.
Trainieren konnte man das nicht.
Amelie Reinhardt zupfte noch ein letztes Mal an ihrem Outfit, bevor sie den Reißverschluss des Trainingsanzugs nach oben zog. Es war tatsächlich bis zu diesem Moment geheim geblieben. Sie wäre das erste deutsche Mädchen, das ihre Kür darin bestreiten würde. Anne Öhlins würde ihr später folgen. Gestern bei den Standards waren von der World Fucking Association vorgeschriebene Kleider getragen worden. Diese waren ähnlich wie in anderen Sportarten wie dem Judo oder dem Ringen, in strengen Regeln definiert. Ein Einteiler für die Frauen, Shorts und Shirt für die Männer. Die Einteiler mit genau festgelegtem Beinausschnitt. Die Brüste nach vorgeschriebenem Grad bedeckt. Gab es Zweifel an den Outfits, wurde vom Kampfrichter schon mal nachgemessen. Bei Verstößen drohte die Disqualifikation. Heute beim Kür Event gab es nur eine Regel. Beim Einlaufen mussten die Geschlechtsteile bedeckt sein. Wie und mit was, war völlig egal.
Amelie schnappte eine kleine Umhängetasche, Markus eine andere. Auf beiden prangte der Bundesadler auf den Seitentaschen. Darin ein paar wenige Utensilien, die in den kommenden dreißig Minuten hilfreich sein würden. Beide trugen sie die offiziellen Trainingsanzüge der Mannschaft. Dazu flache Sneakers für Amelie und Laufschuhe für Markus. Achim Tiger folgte ihnen auf den Fersen. Den Co-Trainer Tahsin Kininc, die beiden anderen Athleten sowie zwei von Alfred Hundemüllers Betreuerinnen aus dem Physiotherapeuten Stab, ließen sie in der Kabine zurück. Die anderen Mitglieder aus dem Trainerstab, genau wie die restlichen Mannschaftsmitglieder, waren in einer abgesteckten Zone in der Nähe der Zuschauer untergebracht. Der dort wartende Trainerstab wie Thomas Paulsen der Fitnesstrainer, Alfred Hundemüller der Chef der Physios oder Anne-Marie Stein die Teamsprecherin, standen auf Abruf bereit, falls sie benötigt wurden.
Einzig Gustav Baader, der exzentrische Choreograph, der in stundenlanger Kleinarbeit die Kürprogramme einstudiert hatte, war nicht unter den Trainern. Er saß irgendwo mitten im Publikum, wie er das immer hielt.
Wenige Augenblicke, nachdem die drei die Trainerzone erreicht hatten, ertönte ein Gong, so tief und so durchdringend, als hätte in einem tibetanischen Kloster ein Mönch zur Gebetsstunde geläutet. Die Vorbereitungszeit war angelaufen. In zehn Minuten begann der eigentliche Wettkampf. Schon jetzt war es brütend heiß unter den Scheinwerfern. Der Sky Sports Kameramann mit seiner Steadycam schwänzelte um die beiden Protagonisten. Achim Tiger gab letzte Anweisungen und sprach den beiden Mut zu.
»Seid ganz locker. Habt Spaß da draußen.« Er wusste aus langjähriger eigener Erfahrung, dass es beinahe gleichgültig war, was er in diesen Minuten sagte. Die Athleten waren im Tunnel. Nichts von dem was er sagte, nahmen sie wirklich auf. Wichtig war nur, dass sie eine vertraute Stimme hörten, die ihnen zuredete. Er hätte genauso gut vom Wetter oder den Dampfnudeln seiner Oma erzählen können.
Pöhler ließ die Schultern kreisen wie ein Boxer vor dem Auftritt im Ring. Er hatte die Hand an seinem Schwanz. Zwar noch eingepackt unter den Shorts, aber Tiger sah deutlich, dass er beinahe volle Härte erreicht hatte. Amelie hatte das Oberteil des Trainingsanzuges geöffnet. Darunter trug sie noch ein weißes T-Shirt. Der Adler auf der Brust war verzerrt, die großen Brüste spannten den ausgeleierten Stoff. Es war ihr Glückshirt, das sie schon seit zwei Jahren vor jedem Wettkampf trug. Ihre Nippel bohrten sich durch den dünnen, fadenscheinigen Stoff. Ein gutes Zeichen, wie Tiger wusste.
Auf allen digitalen Uhren, die das Podest säumten, erschien eine Zeitangabe. 05:00 Minutes. Einen Wimpernschlag später ertönte der tibetanische Gong ein weiteres Mal. Die Uhr begann rückwärts herunter zu laufen. In weniger als fünf Minuten würde ein letzter Gong die Runde der Kür eröffnen. Pöhler und Reinhardt schlüpften aus den Trainingsanzügen. Markus hatte einen winzigen, weißen String-Tanga darunter, der seinen steifen Schwanz nicht bändigen konnte. Er stand obszön von ihm ab.
Von der Seite konnte man beinahe darunter schauen. Aber sein Geschlechtsteil war den Regularien entsprechend bedeckt. Amelie schlüpfte aus Hose und Jacke. Jetzt trug sie nur noch das Glücksshirt über dem Wettkampfoutfit, das bereits unter dem kurzen Saum des Shirts hervor blitzte. Sie streifte das Shirt ab, schlüpfte in die High-Heels, die sie zuvor aus der kleinen Tasche gezogen hatte. Gemeinsam mit ihrem Partner ging sie auf die Bühne. Die beiden hielten sich bei den Händen. Aufrecht und elegant die Treppe nach oben an ihren Wettkampfplatz. Diese Vorbereitungszeit ging offiziell noch nicht in die Wertung ein. Trotzdem war ein guter erster Eindruck bei den Kampfrichtern eminent wichtig.
Die Hitze unter dem Scheinwerfergestell traf sie wie ein Keulenschlag. Sie schritten zu den Kampfrichtern, die an der Längsseite des Podiums saßen. Sie waren tiefer als das Podium, um einen besseren Blick von schräg unten auf das Geschehen zu haben. Markus und Amelie verbeugten sich kurz vor den drei Männern und vier Frauen. Die Zusammensetzung war ausgelost worden. Tiger und das deutsche Team hätten sich vier oder fünf Männer gewünscht, damit Amelies Outfit mehr zum Tragen kam, aber darauf hatten sie keinen Einfluss. Tiger bemerkte aber mit Freude, dass auch die vier Damen am Kampfrichtertisch überrascht die Augenbrauen hoben, als Amelie halbnackt vor sie getreten war. Obwohl nicht erlaubt, sahen sich alle einen Moment an. Tiger glaubte ein leichtes Grinsen in den Mundwinkeln einiger Offiziellen abzulesen. Ein Punkt für das Outfit. Ein guter Start.
Sie hatten ein Schlupfloch in den Regularien genutzt und die Einteiler so geschnitten, dass die Geschlechtsteile zwar bedeckt waren, dies aber wirklich nur so viel, dass man unwillkürlich den Kopf schütteln musste. Es war an der obersten Grenze der Toleranz. Ihr Beinausschnitt war etwa drei Zentimeter breit und stülpte sich gerade so über ihren erigierten Kitzler und die wulstigen Schamlippen. Zu weit durfte sie nicht darin gehen, sonst würde der dünne Stoff durch ihre Spalte rutschen.
Der Beinausschnitt änderte bis weit über den Bauchnabel nicht seine Form. Erst darüber verbreiterte er sich und teilte sich zu einem schmalen V, dessen Stege gerade so die Nippel bedeckten. Zwischen den beiden Stegen war ein silberner Ring eingearbeitet, der die beiden zu ihren Schultern laufenden Streifen zusammen hielt. Hinter ihrem Nacken führten die Streifen zusammen und als einziger, winziger Faden wieder nach unten zwischen ihre Pobacken.
Ihre dicken, festen Kugeln schauten auf beiden Seiten so deutlich heraus, dass jeder Sideboob Schnappschuss hinfällig geworden war. Sie hätte hiermit offiziell den Frontboob Schnappschuss als Stilelement begründen können.
Das Besondere an dem Kleidungsstück war, dass der Stoff über Kitzler und Nippel aus einer dünnen, durchsichtigen Netzstruktur bestand. Obwohl jede deutsche Athletin ein anderes Kleidungsstück trug, hatten sie doch alle diese Gemeinsamkeit. Die Regularien besagten, die Geschlechtsteile müssen bedeckt sein. Sie interpretierten die Regeln so, dass sie zwar bedeckt waren, aber nicht unsichtbar. Das Netz bedeckte sie. Damit waren alle Kriterien erfüllt. Die Struktur des Stoffes machte sie sichtbar.
Das wiederum stand dort nicht als verboten.
Der Kameramann hatte sich zwischen ihr und dem Kampfrichtertisch postiert. Auch die festinstallierten Kameras waren wie von Geisterhand mit ihnen mitgefahren. Amelie versuchte zu verdrängen, dass gerade Millionen Männer und Frauen an den Fernsehschirmen auf ihre Brüste starrten.
Einer der Kampfrichter war aufgestanden. Über eine kleine Treppe neben dem Kampfrichtertisch gelangte er ein wenig hölzern gehend auf das Podium. Er trug einen schmalen, schwarzen Streifen bei sich, der an einen Brustgurt erinnerte, wie er bei Pulsuhren verwendet wird. Das Stirnband mit dem Amelies Orgasmen ausgewertet wurden. Er trat unmittelbar vor sie, um das Band an ihre Stirn zu legen. Seine Arme streiften ihre Brüste wie zufällig. Die Kontaktfläche musste feucht sein, damit die Elektroden, die in das Band eingesetzt waren, ihre Arbeit verrichten konnten. Aber auf Amelies Stirn standen bereits jetzt dicke Schweißperlen. Der Kampfrichter fummelte umständlich unter ihren blonden Locken herum, um es am Hinterkopf fest zu verschließen. Er nickte fragend nach dem korrekten Sitz. Amelie bestätigte, dass alles in Ordnung war, hob die Arme und richtete ihre Haare. Der Blick des Kampfrichters glitt ein letztes Mal über ihren Körper, dann ging er zurück an seinen Platz am Tisch.
Die Uhr zeigte die letzten drei Minuten vor dem Start an. Markus richtete die Massageliege zur Couch aus, während Amelie den Stuhl in den passenden Abstand zur Liege stellte. Irgendwo dazwischen, für die Zuschauer scheinbar willkürlich, für die Athleten aber genau ausgemessen war ihr Startpunkt. Im gleißenden Licht der Strahler waren die Zuschauer nur als brodelnde Masse im Halbdunkel zu erkennen. Schemenhaft und anonym. Die Geräuschkulisse nahm langsam ab. Die Zuschauer verfielen in eine angespannte Vorfreude. Amelie blickte einen Moment in die Runde. Spürte die tausenden Augenpaare auf sich. Der Kameramann schwänzelte in einigen Metern Abstand um sie herum. Markus war an sie heran getreten. Berührte ihre Schultern und legte ihr danach eine Hand auf ihren flatternden Bauch. Vorbei waren alle Differenzen und Schwierigkeiten zwischen den beiden. Die Beschwerde, die Amelie in Tigers Büro vorgebracht hatte, dass Markus Pöhler nicht der passende Partner für sie war.
Jetzt waren sie zwei Profis, die um eine olympische Medaille fickten.
Die Uhr war heruntergelaufen. Der tibetanische Gong ertönte. Das durchdringende Geräusch lähmte beide für einen Augenblick, als könnten sie nicht glauben, dass es nun tatsächlich losging. Dann legten sie los. Markus‘ winziger Slip hatte zwei Druckknöpfe im Schritt. Genau wie Amelies Einteiler in ihrem Nacken, verborgen unter den schulterlangen Locken, einen kleinen Magnet Verschluss hatte. Die beiden zogen gleichzeitig am Kleidungsstück des anderen, die wie von Geisterhand gelöst auf den Boden fielen. Markus‘ Schwanz pendelte knallhart an die aufgeheizte Luft des Riocentro-Pavilion 2 in Rio de Janeiro.
Die gerade noch nachlassende Geräuschkulisse steigerte sich innerhalb weniger Sekunden zu einem frenetischen Getöse aus Stimmen, Jubeln und Klatschen. In den kommenden dreißig Minuten würde es nicht mehr abflauen. Vorausgesetzt, die beiden lieferten die Performance, die die Zuschauer sehen wollten.
Markus wirbelte Amelie in einem kraftvollen Dreh Wurf herum, wobei sie scheinbar wüst auf der Couch landete. In Wahrheit war der Wurf perfekt einstudiert. Ihr Kopf hing von der Sitzfläche, ihre Beine ragten entlang der Rückenlehne senkrecht in die Höhe. Die schwarzen High-Heels glänzten im Scheinwerferlicht. Noch ehe sie richtig zum Liegen kam, war Markus über ihr, bohrte seine Zunge in ihre Muschi und gleichzeitig seinen Schwanz bis zum Anschlag in ihren Hals.
Was danach und in den folgenden dreißig Minuten geschah, ging in einem Nebel aus Schreien und Stöhnen unter. Einer hochkonzentrierten Abfolge aus einstudierten Bewegungen. Die beiden waren im Tunnel. Fokussiert auf sich selbst und ihren Partner. Winzige Fehler wurden ausgeglichen, kleine Unsicherheiten kaschiert. Die äußeren Umstände waren extrem. Bereits nach zehn Minuten waren beide Körper so von Schweiß überzogen, dass sämtliche Griffe und Stellungswechsel zu einer mörderischen Anstrengung wurden.
Wenn Amelie auf der Massageliege lag, rutschte ihre glitschige Haut fast unkontrollierbar auf dem Kunstleder. Wenn Markus auf dem Plastikstuhl saß, spritzte eine Pfütze aus Schweiß bei jedem Stoß von der Sitzfläche. Der Schweiß brannte in den Augen, vernebelte die Sicht und rann in Strömen von ihren Körpern. Etwa zur Halbzeit waren Amelies blonde Locken, zu einem nassen, volumenlosen Klumpen geworden, die an ihrer Kopfhaut klebten, als hätte jemand einen Eimer Wasser über ihr ausgeleert.
Der Lärm schmerzte in den Ohren. Die grellen Scheinwerfer blendeten die Augen. Die Anstrengung brannte in Armen und Beinen.
Dazwischen immer wieder Rufe anderer Betreuer in fremden Sprachen. Zuschauerrufe, Lautsprecherdurchsagen, die Zwischenrufe ihres eigenen Trainers.
Markus hatte Angst zu dehydrieren. Sein Mund war ausgetrocknet, seine Zunge klebte wie ein aufgedunsener Fremdkörper an seinem Gaumen. Er kämpfte verbissen gegen einen Wadenkrampf an, der sich von einem leisen Zwicken zu einem immer öfter zupackenden, schmerzhaften Klammergriff um seine rechte Wade ausweitete. Amelie hatte einen tiefen Kratzer auf dem Rücken, der blutete und wie Feuer brannte, nachdem sie von der Liege abgerutscht war und sich an einem der Standbeine verletzt hatte. Sie hatte Sperma in den Augen und der Nase. Irgendwo am Unterarm hatte sie einen Krampf der verhinderte, dass sie die Finger ihrer linken Hand ausstrecken konnte. Die Hand war zu einer geisterhaften Klaue verkrümmt, aber sie konnte die andere Hand nicht zur Hilfe nehmen um den Krampf zu lösen, die Finger zu öffnen.
Wie in Trance nahmen sie hin und wieder die Stimme von Achim Tiger wahr, konnten aber nicht verstehen was er ihnen zurief. Sie wussten nicht, ob sie seine Vorgaben umsetzten, ob Gustav Baader der Choreograph, der sie von irgendwo aus den Zuschauern heraus beobachtete, mit ihnen zufrieden war. Ob die Kampfrichter von ihrer Performance beeindruckt waren. Ob sie gute oder schlechte Wertungen für die einzelnen Stellungen erhalten würden. Wie sie in der Zeit lagen und was die Gegner auf den anderen beiden Podien ablieferten. Sie taten einfach was sie am besten konnten.
Ficken.
Ganze 30 Minuten auf allerhöchstem Niveau unter schier übermenschlicher Anstrengung.
Tiger stand am Rande, verzweifelt und machtlos der Zeit ausgeliefert, die einerseits wie im Flug verging, zum anderen sich träge dahinzog wie eine klebrige Zuckermasse. Amelie und Markus waren gut. Sie waren sehr gut. Aber nicht herausragend. Die Hitze, die Anspannung, die Aufregung, all das forderte seinen Tribut.
Zum hundertsten Mal in den letzten Minuten blickte er auf die Uhr. Noch 03:21 Minuten. Er wünschte sich nichts sehnlicher herbei, als diesen dämlichen Gong. Der dem Martyrium der beiden dort oben ein Ende bereiten würde. Den beiden ging es ganz genau so, da war er sich völlig sicher. Aber anders als sie stand er hilflos daneben, unfähig ihnen zu helfen. Dem geschulten Auge und seiner langjährigen Erfahrung war längst aufgefallen, dass die beiden an ihren Grenzen waren.
Markus kämpfte verbissen mit seinem Bein, seiner Standfestigkeit, die zwar noch ausreichend, aber nicht mehr perfekt war. Längst hatten sie den Punkt überschritten, den Amelie so vehement in seinem Büro beklagt hatte. Obwohl sie erfolgreich weiter machten, bemerkte Tiger den ein oder anderen kleinen Patzer. Sie waren ein wenig von der Choreografie abgekommen. Improvisierten seit knapp zwei Minuten mit ihrer Erfahrung und ihrem Können.
Noch 2:50 Minuten. Tigers Puls raste. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals, das Blut rauschte in seinen Ohren. Adrenalin schüttelte seinen Körper. Er hatte seine Augen überall. Bei der Uhr, bei den Kampfrichtern, bei den Gegnern.
Vom Podium ertönte ein Aufschrei. Seine Augen ruckten zu seinen beiden Athleten. Amelie lag vor Markus in einer Verrenkung, die aus einer Yoga Haltung entnommen war. Er sah keine Anzeichen, die den Schrei gerechtfertigt hätten. Vielleicht hatte er ihn sich nur eingebildet. Dann kam er erneut. Erst jetzt fiel ihm auf, dass auf dem Nachbarpodium nicht mehr gefickt wurde. Der männliche Athlet, ein Spanier, hielt sich seinen Schwanz, während seine Partnerin rücklings, wie ein Käfer auf dem Boden lag. Die Massageliege war eingeklappt oder zusammengebrochen. Oder sie war heruntergefallen und das Teil war umgekippt. Tiger sah nur das Ergebnis des Missgeschicks. Die Spanierin rappelte sich gerade auf und versuchte zu retten was nicht mehr zu retten war. Sie hatte einen Schuh verloren und war kurz davor in Tränen auszubrechen.
Tiger konzentrierte sich wieder auf seine Schützlinge. Zum Glück hatten die nicht mit so massiven Problemen zu kämpfen. Wenngleich auch bei ihnen längst nicht mehr alles rund lief.
Noch 54 Sekunden. Noch einmal leuchtete die Lampe in der Ecke grün auf. Ein weiterer Orgasmus, den sich Amelie auf ihr Konto schreiben durfte. Er sah wie sie zitterte, sich schüttelte wie in einem Krampf.
Noch einmal leuchtete die Lampe grün. Tiger dachte zuerst an eine Fehlfunktion, doch Amelies körperliche Reaktion passte zum Signal der Leuchte. Noch 32 Sekunden. Markus Pöhler zog seinen Schwanz aus ihrem Arsch und spritzte auf ihre Brüste. Nur noch eine kaum mehr sichtbare Menge, aber die Kampfrichter würden es notieren. Ein drittes Mal leuchtete die Lampe. Tiger starrte verblüfft auf das Geschehen. Ein langgezogener Schrei drang zu ihm herunter. Wieder dauerte es einen Moment, bis er das kehlige, ekstatische Brüllen Amelie zuordnen konnte. Ein viertes Mal leuchtet die Lampe. Markus konnte Amelie nicht mehr in ihrer Position halten. Sie fiel aus ihrer Yoga Haltung, während ihr ganzer Körper unkontrolliert zuckte. Sie hob beinahe vom Boden ab, so elektrisiert hüpften ihre Glieder.
Ein fünftes Mal leuchtete die Lampe auf, dann ertönte endlich der Gong.
Pöhler sank erschöpft an Ort und Stelle auf die Knie. Seine Brust hob und senkte sich in rasendem Tempo. Amelie lag zusammengekrümmt in Fötus Haltung hinter ihm. Er schien sie gar nicht zu beachten. Sie regte sich nicht mehr. Es war vorbei.
Einen Moment lang starrte Tiger die Szene an, unfähig zu denken. Dann griffen seine Reflexe und er stürmte auf das Podium. Amelie war völlig weggetreten. Er rutschte neben ihr auf den Boden, griff unter ihre Wange und hob sanft ihren Kopf an. Er brüllte ihren Namen über das Geschrei der Zuschauer. Sie reagierte nicht. Er sah das weiße in ihren Augen. Ihre Brust hob und senkte sich, ihr Puls war schnell aber stabil. Gerade wollte er sie hochheben, da blinzelte sie. Sie versuchte ihren Blick zu fokussieren, kam langsam wieder zu sich. Langsam streckte sie die Beine aus und richtete sich auf. Sie schien sich einen Moment lang orientieren zu müssen, wo sie überhaupt war.
Ein Lächeln legte sich langsam und immer breiter werdend in ihre Mundwinkel.
»Wie war ich?«, fragte sie keuchend und so leise, dass Tiger sie kaum verstand.
Tiger, erleichtert, dass es ihr gut ging lachte laut auf.
»Du warst gut, Mädchen. Du warst sau gut.« Die Anspannung löste sich von seinen Schultern wie ein schwerer Mantel. Er stand auf und streckte ihr die Hand entgegen.
»Kannst du aufstehen?«
Sie nickte. Er zog sie hoch. Mit etwas zitternden Beinen, ein wenig wacklig stand sie da und lehnte sich einen Moment an ihn. Markus Pöhler rappelte sich auch gerade auf. Mit verwundertem Blick schaute er von Tiger zu Amelie und wieder zurück, als hätte er ihren kurzen Schwächeanfall gar nicht bemerkt und wunderte sich, wo der Bundestrainer plötzlich her kam.
»Wie war ich?«, fragte er.
Die beiden lachten ihn an. Irritiert schaute er in die Runde. Einen Moment dachte er, sie lachten ihn aus.
»Du warst gut, Junge«, sagten beide wie aus einem Mund. »Du warst sau gut.«
Amelie lehnte sich an ihn. Ihre Körper waren in Schweiß gebadet. In einem stetigen Rinnsal tropfte es aus ihren Haaren, ihren Gesichtern, von den Fingern und Ellbogen. Dort wo sie kurz auf dem Boden gelegen hatte, war der hellgrüne Teppich dunkel gefärbt.
Gerade gaben die Kampfrichter die Wertung für ihre Kür bekannt. 183 Punkte. Ein sehr guter Wert. Die fünf Orgasmen am Ende hatten für einen gehörigen Multiplikator gesorgt.
Ein wenig unsicher auf den Beinen führten sie Amelie von dem Podest herunter. Sie erholte sich schnell, würde aber noch ein paar Minuten brauchen, bis sie wieder ganz fit war. Tiger packte ihre Tasche und half ihr die Stufen in Richtung der Umkleidekabine nach oben. Sein Co-Trainer, Anne Öhlins und Philip Flink machten sich gerade bereit für ihre Runde. Es reichte gerade noch für ein kurzes Abklatschen. Anne verzog erschreckt das Gesicht, als sie Amelies Zustand sah. Vermutlich fürchtete sie, in wenigen Minuten genauso, oder gar schlechter auszusehen. Aber um länger darüber nachzudenken war keine Zeit. Kininc scheuchte sie nach draußen. Es wurde Zeit für die Vorbereitung ihrer eigenen Kür.
Nachdem die Tür zum Umkleideraum geschlossen war, legte sich die Stille wie Überdruck auf ihre Ohren. Nur eine der beiden Betreuerinnen aus dem Physio Team war in der Kabine geblieben, die sich sofort um Amelie kümmerte, ihr einen halben Liter Cola zu trinken gab und nicht locker ließ, bis Amelie den Becher leer und einen weiteren zur Hälfte getrunken hatte. Viel gutes Zureden brauchte es aber nicht. Es war mehr die Erschöpfung die Amelie das Trinken schwer machte, denn der tatsächliche Durst.
Sie trug noch das Stirnband. Das war eigentlich nicht erlaubt, es aus der Wettkampfstätte zu entfernen. Schnell schnallte Tiger es ab, drückte es dem Physio Mädchen in die Hand und schickte sie damit an den Kampfrichtertisch. Seine beiden Sportler hatten sich auf den Bänken ausgestreckt und schnauften durch. Langsam lösten sich das Adrenalin, die Anspannung und die Aufregung. Die Glückshormone die Herausforderung erfolgreich überstanden zu haben, würden gleich über sie hineinbrechen. Dann würde Amelie sinnlos zu plappern anfangen, während Markus, wie ein Blödmann grinsend, daneben sitzen würde. Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Erst in einer oder zwei Stunden würden sie anfangen, die vergangene halbe Stunde zu reflektieren, ihre kleinen Fehler und Patzer aufzuarbeiten und auch sich oder den Partner anfangen zu kritisieren. Tiger wusste dass es so kommen würde, aber bis dahin sollten sie ihren Erfolg genießen.
Die Aufarbeitung für die Zwischenrunde würden sie erst am Abend angehen. Tiger hatte keine Bedenken, dass sie sie nicht erreichen würden. Ihre Performance war beeindruckend gewesen. Es war noch Luft nach oben, aber die Teams die sie schlagen konnten mussten erst aufstehen. Wenn Öhlins und Flink nicht vollends patzen würden, wäre die Freestyle Runde morgen nur Formsache. Dann war die Zwischenrunde so gut wie sicher.
Tiger Augen blieben an Amelies geschwollenen Schamlippen hängen. Sie leuchteten beinahe rot. Auf Pöhlers Schwanz waren einige Striemen zu erkennen, die vermutlich von ihren Zähnen stammten. Insgesamt machten sie beide aber einen guten Eindruck. Außer dass sie völlig platt waren. Tiger erinnerte sich an die blutige Schramme auf ihrem Rücken.
»Beuge dich mal nach vorne, ich will mir den Kratzer auf deinem Rücken ansehen«, bat er Amelie. Sie sah ihn einen Moment irritiert an. »Du hast eine blutige Schramme auf dem Rücken.«
Pöhler beugte sich nach hinten und nickte ihr zu, damit sie Tiger glaubte. Sie schien den Kratzer überhaupt nicht zu spüren. Nachdem sie die Brust auf die Knie gelegt hatte, besahen Tiger und Pöhler sich den Schaden. Mit einem Handtuch tupfte Tiger die getrockneten Blutreste weg.
»Ist nicht weiter schlimm«, bemerkte er lapidar. »Nach der Dusche etwas Salbe, dann ist das bis übermorgen gegessen.«
»Wie ist das passiert?«, fragte sie, als wäre sie gar nicht selbst dabei gewesen.
»Beim Ausheben von der Liege auf die Couch bist du über die Kante gerutscht. Vielleicht steht da eine Niete ab, oder eine Klammer oder irgendwas womit das Kunstleder festgemacht ist.«
Amelie zuckte teilnahmslos mit den Schultern. »Habe ich gar nicht gemerkt.« Sie stieß einen langgezogenen Seufzer aus und blickte zu Markus Pöhler.
»Dusche?« Ihre Augenbrauen zuckten vielsagend. Sie griff an seinen Schwanz. Pöhler lachte.
»Absolut!«
Tiger schüttelte nur den Kopf. Diese jungen Leute waren einfach verrückt. Zu seiner Zeit hätte er erstmal drei Tage im Bett verbracht.
Als Bundestrainer der deutschen Ficker Nationalmannschaft hatte man es nun mal nicht leicht.
** Trainersitzung des Deutschen Ficker Bundes
** Rio de Janeiro, Brasilien. Samstag 06. August 2016
** Beginn: 15:00 Uhr
** Ort: Unterkunft des Bundestrainers
** Teilnehmer: Alle Trainer, Physiotherapeuten, Psychologen
»Kommt rein, Leute, setzt euch irgendwo hin. Es geht ganz schnell.« Der Trainerstab des Deutschen Ficker Bundes schlüpfte nacheinander durch die Tür in das kleine Zimmer, das sich der Bundestrainer mit Magdalena Feldmann, der Psychologin des Teams teilte. Die Räumlichkeiten im olympischen Dorf waren längst nicht so großzügig bemessen wie noch in ihrem Trainingshotel in Campo Bahia. Aber sie waren bei anderen olympischen Spielen auch schon schlechter untergebracht gewesen.
Feldmann saß in kurzen Shorts und einem knapp unter den Brüsten abgeschnittenen Top im Schneidersitz auf ihrem Bett, das zugepflastert war mit Klamotten und Kram aus ihren Koffern. In ihren kurzen schwarzen Haaren und dem kurzen Top sah sie aus wie ein Teenager. Fehlte nur noch das Smartphone in der Hand. Jens Grattner der Pressesprecher war für die Sportschau zu einem kurzen Interview geladen worden. Die Sender in der Heimat wollten Stimmen zum heutigen Tag hören. Neben ihm fehlte nur Thomas Juni, der Zeugwart. Juni feilschte zusammen mit O’Perla noch an einer Dildo Modifikation für die am nächsten Tag anstehende Freestyle Runde.
Alfred Hundemüller, der Chef der Physiotherapeuten hockte sich auf das einzig freie Plätzchen auf Magdalena Feldmanns Bett. Er legte ein Bikinihöschen und ein paar Utensilien die aus ihrem Beauty Case zu stammen schienen auf die Seite. Tahsin Kininc, der Co-Trainer schloss die Tür und lehnte sich von innen dagegen. Thomas Paulsen, der Fitnesstrainer nahm den freien Stuhl. Tiger saß bereits auf dem anderen. Anne-Marie Stein, die Teamsprecherin hockte sich rittlings auf den kleinen Tisch dazwischen. Als letztes war Gustav Baader, der Chefchoreograph erschienen. Für ihn war der zugeklappte Hartschalenkoffer übrig, in dem sich Tigers Gepäck befand, den er sich mit angewidertem Gesicht aufstellte und zwischen die Beine schob. Man sah ihm deutlich an, was er von dieser Sitzgelegenheit hielt. Doch niemand nahm Notiz davon. Für ein paar Minuten würde es schon gehen.
»Wir machen es kurz«, leitete Tiger die kurze Besprechung ein. Er zog ein Blatt Papier unter Anne-Maries Hintern hervor, auf das sie sich kurzerhand gesetzt hatte. Die Ergebnisse und Zwischenstände des Tages.
»Wir sind auf sechs gestartet. Amelie und Markus, 183 Punkte. Anne und Philip, 161 Punkte. Damit liegen wir nach der Kür auf Platz 4, haben die Franzosen und die Jamaikaner hinter uns gelassen. Abstand auf Platz Sieben sind 34 Punkte. Damit sollten wir mit einer soliden Leistung von O’Perla morgen, die Zwischenrunde erreichen.«
Obwohl das alle bereits wussten, machte sich doch ein gelöstes Lächeln in ihren Gesichtern bemerkbar. Er drehte das offizielle Meldungsblatt auf den Rücken, auf dem er sich einige handschriftliche Notizen gemacht hatte.
»Die Performance von Amelie und Markus war top«, begann er. Er blickte kurz in die Runde, als warte er auf Protest. Alle nickten, einzig Gustav Baader blickte teilnahmslos zurück. »Obwohl die beiden einige massive Probleme hatten«, fuhr er fort. »Die Hitze auf der Bühne ist einfach unmenschlich. Es laufen bereits Proteste der Amerikaner und der Weißrussen gegen die viel zu tief hängenden Scheinwerferaufbauten. Anscheinend prüft der Verantwortliche die Möglichkeit das Gerüst zu erhöhen, aber vor übermorgen wird daran auf keinen Fall etwas geändert. Auch die Lichtstärke kann wohl nicht reduziert werden, da die Sender ihre Ausrüstung und Einstellungen darauf abgestimmt haben.«
»Das ist doch Blödsinn«, unterbrach ihn Paulsen aufgebracht. »Dann sollen die ihre Kameras halt für weniger Licht einstellen. Jeder Hobbyfilmer kann das.« Tiger zuckte die Schultern.
»Amelie war so dehydriert, dass sie beinahe umgekippt wäre«, fuhr Paulsen fort, als wäre Tiger nicht selbst dabei gewesen. »Es hat nicht mehr viel gefehlt. Sie hat trotz der zwei Liter Flüssigkeit die sie danach von Maja eingeflößt bekam, fast zwei Kilo Gewicht verloren. Und das in dreißig Minuten. Das ist nicht akzeptabel. Bei Anne war es nicht besser. Bei ihr kam noch hinzu, dass sie die Standards von gestern in den Beinen hatte. Zum Glück hat sie nicht ganz so viel Flüssigkeit verloren, weil sie zuvor eine Menge gebunkert hatte.« Paulsen sah in die Runde.
»Wir müssen unbedingt darauf achten, dass jeder mindestens zwei Liter direkt vor dem Wettkampf trinkt. Am besten Apfelschorle oder Cola.« Alle nickten zur Bestätigung.
»Was machen die Krämpfe bei Markus?«, hakte der Bundestrainer ein.
Alfred Hundemüller gab die Antwort: »Werden ausmassiert so gut es geht. Ist nicht weiter schlimm, die Muskulatur ist nicht so verhärtet, dass es länger Probleme macht. Bis zur Zwischenrunde am Dienstag ist das kein Problem mehr.« Da er die Frage erwartete, fügte er hinzu:
»Auch der Kratzer bei Amelie ist kein Thema. Anne hat einen ähnlichen, aber nicht ganz so tiefen am Oberarm. Die Liegen haben wohl scharfkantige Klammern an den Rändern.«
»Sollen wohl morgen ausgetauscht werden«, warf Kininc von der Tür aus ein. »Sind anderen auch zum Verhängnis geworden.«
»Eigentlich geht das gar nicht«, echauffierte sich Anne-Marie Stein. »So einen Billigkram auf die Bühne zu stellen.«
Zustimmendes Nicken reihum.
»Ist leider nicht zu ändern«, nahm Tiger das Gespräch wieder in die Hand. Er blickte auf sein Blatt.
»Anne und Philip, mit 161 Punkten«, sein Blick fand Baader auf seinem aufgestellten Koffer.
»Die Hebefigur war eine Katastrophe«, antwortete der und zuckte die Schultern, als würde das alles erklären. Einen Moment schien er sich tatsächlich damit zu begnügen, dann stöhnte er genervt auf, um sich zu einer etwas detaillierteren Erklärung herab zu lassen.
»Sie waren Anal im Stehen vor der Liege am Ficken. Nicht ganz sauber, aber ok. Normal sollte Philip sie in den Kniekehlen nehmen, rücklings zu sich ziehen und dabei um die eigene Achse drehen. Mit dem Schwung hebt er sie aus, sie dreht die Beine über seinem Kopf und landet mit dem Rücken auf der Couch. Wenn sie auf der Couch ankommt, hat sie seine Faust in der Muschi. Jedenfalls in der Theorie. Das Problem war wohl, dass Anne beim Abrollen die Liege ein wenig verschoben hat und Philip beim Drehen an deren Bein hängen geblieben war. Er ist gestolpert und musste sich auf der Couch abstützen.«
»Shit Happens«, kommentierte Anne-Marie lapidar.
Baader schüttelte den Kopf. »Es passiert in der Figur ständig irgendetwas, weil Philip ihr die Knie zu weit nach außen zieht. Sobald er sie von seinem Schwanz zieht, soll er ihr die Beine zusammen drücken. Er zieht sie aber immer auseinander und damit ist das Risiko ungleich höher, dass sie irgendwo hängen bleibt.«
»Vielleicht geht es nicht anders?«, versuchte Anne-Marie ihren Schützling zu verteidigen. Baader schüttelte vehement den Kopf.
»Es geht total einfach, Philip ist nur zu doof es sich zu merken.«
»Na«, gab sie ärgerlich zurück. »Jetzt übertreib es mal nicht.«
»Dreh dich um«, sagte Baader, »und stell dich vor den Tisch.«
Sie machte ein ungläubiges Gesicht, unschlüssig was Baader damit sagen wollte.
»Mach schon, dreh dich um und stell dich vor den Tisch.«
Sie suchte Tigers Blick. Der war genauso ratlos, nickte ihr aber zu. Sie rutschte vom Tisch, drehte sich um und blickte über ihre Schulter. Baader erhob sich langsam von seinem Koffer. Er stellte sich hinter Anne-Marie bis er ihren Hintern berührte und legte beide Hände an ihre Hüfte.
»Gustav«, rief Anne-Marie gespielt schockiert auf, als er sie berührt hatte. Der Trainerstab sah kichernd zu.
»Hab dich nicht so.« Gustav Baader schien die Anspielung gar nicht wahrzunehmen. Er deutete zwei oder drei Fickbewegungen an. Dann wurde Anne-Marie in scheinbar spielerischer Leichtigkeit hochgehoben. Sie quiekte überrascht auf, als ihre Beine den Kontakt zur Erde verloren. Sie wirbelte herum, drehte sich in der Luft und landete quer über den immer noch im Schneidersitz gefalteten Beinen von Magdalena Feldmann, mit dem Hinterkopf in Alfred Hundemüllers Schoß auf dem Bett. Nachdem sich bei allen der Schreck über die plötzliche Aufregung gelegt hatte, sahen sie, wie Baaders Hand auf Anne-Maries Shorts lag. Die Handfläche auf Höhe des Kitzlers, die Finger zwischen ihren Beinen. Er hatte sie nicht bewegt, nachdem sie gelandet war. Hielt den Arm absichtlich so gestreckt, dass jeder sehen konnte was er andeuten wollte.
Wäre sie nackt gewesen, könnte seine Hand tatsächlich als Faust in der Luft in ihrer Muschi gelandet sein.
Stein atmete einmal kurz durch. Als Zeichen der Unterstützung legte Alfred Hundemüller, seine Hand auf ihren Bauch. Das T-Shirt war ein wenig hochgerutscht, seine Hand ruhte auf der nackten Haut über ihrem Bauchnabel. Baader setzte sich auf seinen aufgestellten Koffer und schaute in die Runde als wäre nichts geschehen. Eine deutliche Ungeduld lag in seinem Blick, als wäre er am liebsten irgendwo anders.
Achim Tiger blickte grinsend in die Runde.
»Wenn es dir nichts ausmacht, mein lieber Gustav, dann solltest du dir Philip und Anne diesbezüglich nochmal vornehmen.«
Baader zuckte die Schultern. Als ob das jetzt noch etwas bringen würde, verriet seine Miene.
Tigers Liste war fast abgearbeitet. Ein paar kleinere Punkte wurden noch besprochen. Am Rande stellte er fest, wie Hundemüllers Hand inzwischen unter Anne-Maries Shirt gerutscht war. Sie schien sich nicht daran zu stören. Tiger tat so, als würde er es nicht bemerken und grinste in sich hinein. Nach knapp zwanzig Minuten war die Runde beendet.
»Kommt lasst uns alle noch einen trinken gehen.« Allgemeine Zustimmung und Gemurmel breitete sich im Raum aus. Nur Baader lehnte, wie meistens, dankend ab und verschwand als erster durch die Tür.
Paulsen, Kininc und Tiger waren schon draußen, als Magdalena Feldmann sich umständlich erhob. Anne-Marie lag noch immer halb auf ihren Beinen und hatte keine Anstalten gemacht aufzustehen.
»Kommt ihr?«, fragte sie über die Schultern, während sie in ihre bunten Flip-Flops schlüpfte.
»Gleich«, antwortete Hundemüller grinsend. Stein lachte. Seine Hand ruhte unter dem Shirt auf ihrer Brust. Sie zuckte die Schultern. Ich kann sowieso nicht weg, deutete sie mit ihrem Blick an. Feldmann lachte auf, schüttelte den Kopf, wölbte die Unterlippe nach vorne um sich die Haare aus dem Pony zu blasen, die da seit nunmehr drei Wochen gar nicht mehr waren. Einen Tick, den sie sich nach zwanzig Jahren Locken mit ihrem neuen Kurzhaarschnitt noch nicht abgewöhnt hatte. Sie schloss die Tür hinter sich und ließ die beiden alleine. Sie wurden erst zum Abendessen wieder gesehen.
Jens Grattner war noch nicht wieder zurück im Olympischen Dorf, als das deutsche Team eine Einladung vom ZDF erhielt, seine beiden Sportler Anne Öhlins und Philip Flink, sowie den Bundestrainer ins Fernsehstudio abzustellen, um sie in ihrer abendlichen Berichterstattung ‚Olympia – Der Tag‘ zu interviewen. Das Interview, beziehungsweise der Aufenthalt im Studio sollte höchstens 15 Minuten dauern. Mit Vorbereitung in der Maske, Briefing und Verkabelung sollten die Athleten maximal eine Stunde ihrer Zeit opfern müssen. Da die Zwischenrunde erst in drei Tagen an stand und Anne und Philip etwas Abwechslung am Abend gebrauchen konnten, sagte der Pressesprecher von unterwegs aus zu. Den Bundestrainer allerdings entschuldigte er, wegen anderen Verpflichtungen. Er informierte das Team und die beiden Protagonisten per Chat über sein Smartphone.
Die beiden deutschen Athleten fanden sich gegen 17 Uhr, wie geplant im Olympia Studio des ZDF ein. Ein Fahrdienst hatte sie vor ihrem Quartier im Dorf abgeholt und direkt am Studio abgeliefert. Eine junge Assistentin wich ihnen seitdem nicht mehr von der Seite. Führte sie durch das Gebäude, in die Maske und danach in einen kleinen Raum, in der die Moderatorin und ein Redakteur gleich zu ihnen stoßen würden, um den groben Ablauf der Sendung mit ihnen zu besprechen.
Bei Plätzchen, Kaffee und Eistee lümmelten die beiden einige Minuten in tiefen, bequemen Sesseln. Sie genossen die hektisch professionelle Atmosphäre hinter den Kulissen der bereits laufenden Live Sendung. Noch war der für den Nachmittag zuständige Moderator vor der Kamera. Unmittelbar vor ihrem Beitrag würde er gegen die durch den Abend und die Nacht moderierende Karin Mayer-Tiefenfels ausgetauscht werden. Zuhause in Deutschland moderierte sie sonst vor allem ‚Das aktuelle Sportstudio‘.
Mit einem kleinen, fast einen Kopf kleineren Redakteur im Schlepptau, kam sie angerauscht. Sie trug eine beigefarbene Seidenbluse, einen farblich passenden Rock der ihr knapp an die Knie reichte und flache Sandalen. Sie schien gerade aus der Maske zu kommen. Ein junger Ton-Assistent hetzte noch hinter ihr her und fummelte im Gehen an ihrem Rücken herum, um die Elektronik für das Mikrofon, das sie bereits am Kragen der Bluse zu tragen schien zu verkabeln.
»Hallo Leute«, begrüßte sie die beiden forsch und burschikos. »Nennt mich Karin. Wir gehen in etwa 15 Minuten mit euch auf Sendung. Anne? Philip?« Sie schüttelte beiden die Hand und hockte sich auf die Tischkante des kleinen Glastischchens zwischen die beiden.
»Wir zeigen einen Einspieler von eurer Kür, der wird so etwa 4 Minuten dauern. Dann live zurück ins Studio für ein kurzes, etwa acht bis zehn Minuten dauerndes Interview. Ich habe ein paar Fragen vorbereitet. Wollen wir die kurz durchgehen?«
Das taten sie und darauf wurden auch Anne und Philip von dem Ton-Assistenten verkabelt. Der Redakteur, ein kleiner sympathischer Mann mit Halbglatze und kleiner Hornbrille, erklärte ihnen einige Dinge die im Studio hinsichtlich den Blickwinkeln und den Kameras zu beachten waren, aber die beiden waren nicht zum ersten Mal in einem Fernsehstudio.
Nachdem Karin Mayer-Tiefenfels von Hubert Kaiser übernommen hatte, um die anstehenden Entscheidungen des Abends zu moderieren, führte man Anne und Philip ins Studio, platzierte sie licht- und kameragerecht auf eine Couch ohne Rückenlehne und machte sie bereit für den Auftritt. Der Einspieler ihrer Kür lief bereits, wie sie auf den großen, überall herumstehenden Monitoren erkennen konnten. Mayer-Tiefenfels hatte den Beitrag anmoderiert. Sie hatte die beiden deutschen Athleten schon vor dem Beitrag angekündigt. Über den Knopf im Ohr, mit dem die Regie zu ihnen sprach, erhielten sie die Information, dass sie in 30 Sekunden auf Sendung wären.
Anne rückte noch einmal den für die Couch viel zu kurzen Rock zurecht. Die langen Beine waren geradezu unverschämt entspannt ausgestreckt. Sie waren mittlerweile tief braun. Die weißen Sneakers standen im harten Kontrast dazu. Sie trug den offiziellen Freizeit Dress des Teams, das Polo-Shirt war nur nicht zugeknöpft, das Röckchen ein wenig kürzer als es ursprünglich ausgegeben worden war.
Mayer-Tiefenfels begrüßte die Zuschauer an den Fernsehschirmen, nachdem der Einspieler geendet hatte. Dann widmete sie sich ihren Gästen.
»Wir sind zurück mit Anne Öhlins und Philip Flink, dem Mannschaftskapitän der Deutschen Ficker. Das war eine beindruckende Leistung von Ihnen beiden, die wir da eben gesehen haben. Wie sind sie denn selbst zufrieden mit dem, was sie da in ihrer Kür abgeliefert haben?«
Ihr Blick blieb bei Anne hängen, als Aufforderung dass sie die Frage zuerst beantworten solle.
»Naja, eigentlich war die Leistung in Ordnung. Die Umstände auf der Bühne sind einfach furchtbar anstrengend. Und wir hatten ja noch die Standards vom Vortag in den Knochen. Unter den Umständen sind die 161 Punkte ganz akzeptabel.«
»Das klingt ein wenig, als hätten Sie sich schon mehr erhofft.« Ihr Blick wanderte zu Philip Flink.
»Wir hatten ein paar kleine Patzer die uns Punkte gekostet haben, das stimmt«, antwortete er. »Aber wie Anne schon sagte, die Bedingungen sind echt grausam da oben. Und es hat am Ende ja gereicht.«
»Das heißt für die Zwischenrunde, dass sie noch nachlegen müssen?«
»Auf jeden Fall«, sagte Anne. »Wir haben morgen noch den Tag Pause und werden versuchen ihn möglichst effektiv zu nutzen. Mit den Trainern nochmal das Programm durchgehen, ein paar Trockenübungen machen und dann sehen was die Zwischenrunde am Dienstag ergibt.«
»Trockenübungen«, nahm Mayer-Tiefenfels den Faden auf. »Wie stellt man sich das vor?« Sie sah Philip mit unverhohlener Neugier an.
»Meistens Ficken wir Ausschnitte der Kür, die uns gerne mal Probleme bereiten. Oder stellen sie nach, indem wir die Figuren ausüben, den Rest dann aber nur andeuten. Um ein Gefühl für die Dynamik und die Abfolge der Bewegungen zu bekommen.«
»Wie viele Stunden am Tag sind sie an einem solchen Vorbereitungstag dann tatsächlich am Ficken?«, fragte sie interessiert.
»Etwa zwei, höchstens drei Stunden.«
»Das klingt nicht viel.«
»Nein, an solchen Tagen hält man sich da eher zurück. An anderen sind es dann doch mal sieben bis acht Stunden. Aber nicht mehr mitten im Wettkampf.«
»Sieben bis acht Stunden Ficken«, meinte Mayer-Tiefenfels fast schwärmerisch und fügte an Philip gerichtet hinzu: »Wie kriegt man das als Mann hin?«
Philip Flink hatte mit der Frage früher oder später gerechnet. Es gab selten ein Interview, in denen nicht von Potenz, Ausdauer, Erregung und Reizen gesprochen wurde.
»Naja erstmal braucht man einen optischen Anreiz.« Dabei deutete er auf seine Partnerin. Die endlos langen, durchtrainierten Beine immer noch ausgestreckt und übergeschlagen. Die Hände links und rechts auf der Couch aufgestützt. Die Brüste dadurch zwischen den Oberarmen eingeklemmt. In ihren rotbraunen Locken steckte ein Haar Reif, um sie aus der Stirn zu halten. Sie fielen lang auf ihre Schultern. Das Gesicht war nur dezent geschminkt. Sie strahlte eine natürliche Schönheit aus. Ihre Stirn glänzte feucht. Sie grinste vielsagend, nachdem Philip auf sie gezeigt hatte.
»Der Rest«, fuhr Flink fort, »ist Training, Wille und Konzentration.«
»Das klingt so einfach, wenn Sie das sagen. Würden Ihnen die Männer zuhause zustimmen?«
»Keine Ahnung. Ich denke mit ein wenig Training und Kondition ist es für einen Mann durchaus möglich, ein paar Stunden durchzuhalten. Egal wo und mit wem. Es macht es nur leichter, wenn das Umfeld und der Fickpartner passen.«
»Das heißt, sie trauen sich ein Standard oder ein Kür Programm jederzeit, überall und egal mit wem zu? Alles eine Frage der Kondition und der Konzentration?«
»Nein, nicht ein Programm auf unserem Niveau. Dazu bedarf es ein eingespieltes Team und auch die Partnerin muss in der Lage sein, das alles umzusetzen. Die muss genauso fit und trainiert sein. Es ist nun mal ein Teamsport. Alleine ist man da nicht viel wert.«
»Sie kommen beide aus dem Leistungssport. Das hilft sicher enorm, oder?«
»Ja«, meinte Anne. »Eine entsprechende Grundausdauer ist absolut Pflicht. Draußen auf der Bühne hatte es locker 50 Grad unter den Scheinwerfern. Das ist beinahe unmenschlich. Ohne ein stabiles Herz-Kreislaufsystem hält man das nicht aus.«
»An was denken Sie, wenn sie konzentriert sind? An garnichts, oder an bestimmte erregende Dinge?«
Die Frage war wieder an Philip gerichtet.
Er nickte. »Ja, tatsächlich an Dinge die schön und erregend sind. Gleichzeitig vielleicht entspannen und angenehm sind. Mitunter etwas ganz banales. Hier hat wahrscheinlich jeder so seine Strategie.«
»Und gibt es da etwas, das sie uns erzählen können, oder ist das zu privat?«
»Naja, im Grunde schon sehr privat. Wir haben dafür Psychologen, die solche Strategien in stundenlanger Arbeit analysieren. Man sucht und findet da seine sogenannten Happy Places, versucht sich dort hin zu denken und dort seine Konzentration und seine Ausdauer zu finden.«
»Und es wimmelt von hübschen Frauen in knappen Bikinis auf Ihren Happy Places?«
Sie grinste bei der Frage. Die Stimme am anderen Ende ihres Knopfes im Ohr meldete den dreien, dass sie in etwa zehn Sekunden mit der Überleitung zum nächsten Beitrag, dem Halbfinale im Bogenschießen überleiten würden.
»Oder hübschen Sportmoderatorinnen in engen Röcken, ganz egal. Was immer einem hilft.« Er grinste anzüglich zurück. Mayer-Tiefenfels lief rot an. Ihre Wangen glühten innerhalb von zwei Sekunden. Die Stimme im Ohr zählte von fünf rückwärts. Bei null war Mayer-Tiefenfels in Großaufnahme auf den Monitoren. Sie stockte einen Moment, lächelte dann peinlich berührt in die Kamera und meinte:
»Das muss ich jetzt erstmal verdauen. Bis dahin schalten wir ins Sambódromo zu Kerstin Atta und den Halbfinals im Bogenschießen.«
Sie lächelte in die Kamera, sichtlich um Fassung bemüht, bis die Stimme aus dem Ohr ihnen mitteilte, dass sie ‚runter‘ waren.
»Sorry, wenn ich Sie in Verlegenheit gebracht habe«, meinte Philip und grinste süffisant. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich, nachdem sie nichtmehr für die Zuschauer zu sehen war. Einen Moment lang war Flink überzeugt, sie würde wütend werden und ihn beschimpfen, dass er sie vor der Kamera bloßgestellt hatte. Sie starrte ihn an. Flink erwiderte den Blick. Anne Öhlins stand auf, als der Ton-Assistent die Utensilien aus ihrem Rücken entfernte. Er beugte sich um sie herum, um den Stöpsel aus ihrem Ohr zu nehmen. Das Spiralkabel, das in ihrem Nacken unter dem Shirt nach unten hing, fummelte er umständlich hervor. Eine seiner Kolleginnen begann an Flink herum zu hantieren.
»Wie lange haben wir, bis wir wieder drauf sind?« rief Mayer-Tiefenfels ins Halbdunkel hinter all den Kameras und Scheinwerfern.
»Das Bogenschießen dauert 13 Minuten. Dann ‚Heute‘ Nachrichten. Danach sind wir wieder live mit der Überleitung zum Judo dran.« Die Stimme aus dem Nirgendwo klang ein wenig verzerrt aus einem Lautsprecher. Irgendwo in der Regie hatte offenbar jemand geantwortet.
»Wie lange, habe ich gefragt«, fragte sie gereizt.
»32 Minuten von jetzt an«, kam die Antwort ebenso genervt zurück.
Während der kurzen Konversation hatte sie Flink nicht aus den Augen gelassen. Er bekam schon fast ein wenig Angst vor ihr. Gerade wollte er ansetzen eine Entschuldigung vorzubringen. Obwohl er seinen kurzen Einwurf eben eher als Kompliment angesehen hatte. Sie anscheinend nicht.
»In meine Garderobe«, sagte sie mit heiserer Stimme. Sie schien nicht mit Widerstand zu rechnen.
Flink sah Öhlins an. Die zuckte nur grinsend die Schultern. »Viel Glück«, meinte sie. Munter und gut gelaunt widmete sie sich einem der Kameramänner, der ein Autogramm von ihr haben wollte.
Flink folgte Mayer-Tiefenfels. Sie trat vor ihm in ihre Garderobe, ließ ihn eintreten, schloss die Tür hinter sich und legte den Hebel um, der die Tür verriegelte. Sie lehnte mit dem Rücken dagegen, die Handflächen flach auf das Türblatt. Flink drehte sich um und schaute sie an. Ihre Gesichtszüge schienen ein wenig entspannter, aber das konnte in dem spärlichen Licht auch täuschen. Der fensterlose Raum wurde nur von den Lampen, die an der Oberseite eines breiten Schminkspiegels angebracht waren erhellt.
Es roch nach Haarspray, Parfüm und Creme, nach abgestandener Luft und feuchten Kleidern. Neben der Tür hing auf einem Bügel ein Straßendress. Ein paar abgetragene Jeans, ein einfaches rotes T-Shirt. Darunter standen ein paar rote Laufschuhe.
»Hübsche Sportmoderatorinnen in engen Röcken an deinen Happy Places.« Sie flüsterte die Wörter nur.
Flink starrte sie ungläubig an. Nicht wegen dem was sie gesagt hatte, sondern wegen der Veränderung die plötzlich in ihrem Wesen lag. Sie strahlte eine aggressive Arroganz aus. Die Haltung ihrer Schultern, das trotzig nach vorne gereckte Kinn, die zu schmalen Schlitzen verengten Augen.
»Fick mich, du blöder Hund. Steh hier nicht so dämlich rum.«
Mit diesen Worten zerrte sie die Bluse auseinander, dass die Knöpfe abrissen. Darunter kam ein nicht mehr ganz schlanker, aber doch ansehnlicher Körper mit kleinen Brüsten zum Vorschein. Gehalten von einem altmodischen weißen BH. Über den Saum ihres Rockes wölbte sich ein kleiner Bauch. Einen Moment dachte Flink daran, wie sie nachher weitermoderieren wollte, nachdem die Hälfte ihrer Blusenknöpfe gerade über den Boden kullerten.
»Hast du mich nicht gehört? Fick Mich!«
Wenn es etwas gab, um das man ihn nicht bitten musste, dann war es ficken. Wenn sie unbedingt wollte, würde er sie nageln bis man sie auf die Couch zurück tragen und ihr einen Kühl Akku unter die Muschi legen musste, damit sie weitermoderieren konnte.
Mit einem Ruck landeten seine Shorts auf dem Boden. Sein Schwanz schnellte ins Freie. Knallhart und mit dicken, sich über den Schaft mäandernden Adern. Er zuckte nicht mal. Er war aufs Maximum gefüllt.
Mayer-Tiefenfels‘ Augen blieben weit offen, als sie sah, was er zutage gefördert hatte. Flink schaute ihr direkt ins Gesicht. Da war etwas in ihren Gesichtszügen. Ein Augenlid zuckte, der Mund klappte ein klein wenig auf, als würde sie durch die Nase keine Luft mehr bekommen. Einen Augenblick schienen die Machtverhältnisse zu wechseln. Als ob sie nicht ernsthaft damit gerechnet hätte, dass er ihre Aufforderung ernst nehmen würde. Und schon gar nicht mit solch einem Rohr vor ihr stehen würde.
Vielleicht hatte sie geglaubt, dass er in ihrer Gegenwart nicht dazu imstande war. Oder fand sie sich selbst so unattraktiv, dass sie automatisch davon ausgegangen war, dass sie keine Anziehung auf ihn ausüben konnte. Jedenfalls zögerte sie einen Moment. Flink las es in ihrem Blick. Dann schien sie sich gefasst zu haben und entschied offenbar ihren Angriffskurs durchzuziehen.
Er machte einen Schritt auf sie zu, drehte sie um, drückte ihr die flache Hand in den Rücken und presste ihre Brüste ans Türblatt. Dann zog er den Reißverschluss ihres Rocks auf. Er plumpste nach unten. Sie trug einen genauso altmodischen Slip wie schon der BH vermuten ließ. Groß, mit den ganzen Hintern bedeckendem Stoff, breit an den Hüften und mit bestimmt genauso viel Stoff vorne wie hinten.
Er wirkte fadenscheinig und alles andere als neu. Als er daran zog, gaben irgendwo die Nähte nach. Halb zerrissen landete er zwischen ihren Beinen auf dem Rock. Dann trat er einen halben Schritt näher und bohrte ihr seinen Schwanz ohne Vorwarnung bis zum Anschlag in den Arsch.
Sie schrie auf, als er sie so aufspießte. Damit hatte sie offenbar nicht gerechnet. Sie tippelte auf den Zehenspitzen, um dem großen Fremdkörper in ihrem Hintern zu entkommen, doch dazu hätte sie die Wand, beziehungsweise die Tür entlang klettern müssen. Philip war so viel größer, dass er trotz dass sie auf den Zehenspitzen stand, noch lange nicht die Knie durchgestreckt hatte. Sie würde ihm an dieser Tür nicht entkommen. Nicht nach oben und nicht nach unten. Sie schien das zu spüren und entspannte sich ein klein wenig. Ihre Füße fanden wieder Halt auf dem Boden. Mit der freien Hand packte Philip ein Büschel ihrer blondierten Haare und zog ihren Kopf weit in den Nacken. Er bewegte sich nicht in ihr. Hatte sie mit seinem Prügel nur aufgespießt und nagelte sie damit ans Türblatt.
»Hast du dir das so vorgestellt?« Sie nickte so gut es ging, mit ihren Haaren in seiner Faust, mit weit nach hinten gebogenem Kopf. Sie konnte ihm fast verkehrt herum in die Augen schauen.
»Bist du ganz sicher?« Sie nickte wieder.
»Ich glaube, du bist nicht ganz ehrlich. Du kannst ganz ehrlich mit mir sein, ja?« Sie nickte.
»Es ist noch nicht ganz so wie du es haben willst, stimmt’s?« Sie nickte.
»Du willst es hart.« Sie nickte.
»Und dreckig.« Sie nickte.
»Und schmerzhaft.« Sie nickte.
Er drehte ihren Kopf zur Seite und biss ihr ins Ohrläppchen. Er schmeckte den metallischen Geschmack ihres Ohrrings auf der Zunge. Ekstatisch erzitterte sie in seinem Klammergriff.
Dann fickte er sie in den Arsch bis sie vor Schmerz und Lust nur noch schreien konnte. Und dafür brauchte er nicht mal besondere Gedanken. Er musste sich nur einfach gehen lassen. Ob man sie draußen vor der Tür hören konnte war ihm egal. Und Mayer-Tiefenfels offenbar auch, denn ihre Geräuschkulisse nahm eine Lautstärke an, die ihm in den Ohren klingelte.
Entweder hörte man sie draußen einfach nicht, oder es war nicht das erste Mal, dass Laute dieser Art und in dieser Lautstärke aus ihrer Umkleidekabine drangen.
Flink kolbte ihren Hintern bis ihre Pobacken rot leuchteten. Seine Hüfte hämmerte gegen ihren Arsch und färbte die Haut. Ihre Hüftknochen knallten bei jedem Stoß gegen das Türblatt. Die weit geöffnete, dünne Seidenbluse klebte ihr schnell schweißnass am Rücken. In dem kleinen Raum war es warm und stickig. Dass sie sich hier abmühten machte die Luft nicht besser. Flink war noch nicht mal außer Atem. Sein Puls hatte sich gerade mal um ein paar Schläge erhöht. Er könnte sie eine Stunde lang so ficken.
Die Stimme des Redakteurs kam ihm ins Gedächtnis. Wieviel Zeit blieb ihr noch, bis sie wieder auf der Couch sitzen musste? Sie dachte offenbar nicht wirklich daran die Uhr im Auge zu behalten. Ob einer der Redakteure sie rechtzeitig suchen würde? Wann würde das sein und wieviel Zeit hatten sie dann noch?
Er schätzte seit etwa zehn Minuten hier drinnen zu sein. Damit blieben noch etwa zwanzig Minuten übrig. Allerdings sah sie schon jetzt nicht mehr so aus, dass sie ohne vorher in der Maske gewesen zu sein, auf ihre Couch zurückkehren konnte. Ihre Bluse war zerrissen, ihre Haare total durcheinander und ihr Make-Up auch nicht mehr ganz taufrisch. Wenn er ihr dafür mindestens zehn Minuten zugestehen wollte, musste er sich ranhalten. Er zog den Schwanz aus ihrem Arsch. Dass sie nicht auf einen Arschfick vorbereitet gewesen war, war offensichtlich. Er störte sich nicht daran, drehte sie herum und bohrte ihr den Schwanz einfach in die Muschi. Diesmal drückte er sie am Hals gegen die Tür.
In ihrem Gesicht stand Lust und Verlangen pur. Eigentlich viel zu schade, dass er nur die paar Minuten mit ihr hatte. Als ob jemand seine Gedanken lesen konnte, klopfte es an die Tür. Mayer-Tiefenfels zuckte zusammen, als hätte man ihr einen Stromschlag verpasst. Ihre Augen fokussierten ihre Umwelt. Sie schien aus einem tranceähnlichen Zustand in die Realität zurückzukehren und gerade erst die Konsequenzen dessen zu erkennen, was sie hier die letzten Minuten taten.
»Ich muss wieder raus.« Ihre Augen zuckten rastlos hin und her. »Oh Gott, wie spät ist es, ich muss wieder raus.«
Flink zuckte die Schultern, hörte aber nicht auf, sie zu stoßen. Sanfter zwar, doch immer noch ohne Pause.
»Lass mich los. Bitte. Ich muss weiter machen. Wie sehe ich aus?« Die Gedanken schienen gerade wie eine Lawine über sie hereinzubrechen. So wie sie sich gerade verhielt, musste sie seit sie aus dem Studio gegangen war, in einer anderen Welt gewesen sein. Flink ließ von ihr ab, zog sich aus ihr zurück. Sein Schwanz klatschte nass und verschmiert an ihren Schenkel.
Hektisch zog sie den kaputten Slip und den Rock hoch. Versuchte die Bluse zu richten, doch vier der Knöpfe lagen verstreut auf dem Boden. Sie hetzte an einen Garderobenschrank, aus dem sie hektisch, mit fahrigen Händen eine neue hervor brachte. In ähnlichem Stil aber etwas anderem Farbton. Ob die Zuschauer den Unterschied feststellen würden, schien ihr egal. Sie zwängte sich umständlich in die Bluse. Als sie halb durch die Tür war schien sie erstmals zu bemerken, dass sie nicht alleine in ihrer Garderobe war.
»Warte hier«, sagte sie. »In vier Stunden bin ich fertig.«
Flink sah sie entgeistert an. Er schüttelte den Kopf. Sein Schwanz wackelte.
Sie blickte unsicher in ihrer Garderobe umher, als würde sie irgendwo die Antwort auf ihr Dilemma finden.
»Dann komme ich zu dir ins Dorf. Bitte. Du musst mich durchficken.«
Er lächelte und zuckte die Schultern. »Die Zimmer im olympischen Dorf sind keine Hotelzimmer. Ich teile mir meines mit Ralf Diehl. Wenn er dir nichts ausmacht, kannst du aber gerne kommen.« Sein Grinsen wurde breiter. Ihr Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass sie von der Idee wenig begeistert war.
Die Gerüchte würden sich wie ein Lauffeuer verbreiten.
Der leitende Redakteur stürmte mit hochrotem Gesicht in die Garderobe.
»Wo bleibst du denn, verdammt noch mal«, rief er aufgebracht. »Wir müssen...«, er stockte, nachdem er sie genauer in Augenschein genommen hatte. »Um Himmels willen, wie siehst du denn aus. Los in die Maske, schnell.« Er zog sie am Ärmel und bugsierte sie durch die Tür, noch ehe sie ein weiteres Wort sagen konnte. Wenn er Flink mit heraushängendem Schwanz bemerkt hatte, hatte er sich jedenfalls nichts anmerken lassen.
Kopfschüttelnd stand der noch einen Augenblick dort. Halbnackt und mit steifem Schwanz. Draußen liefen Helfer und Assistenten des Senders vorbei. Sie schienen ihn kaum zu beachten. Gerade als er sich wieder anzog, erschien Anne an der Tür. Sie grinste, verkniff sich aber jeden Kommentar.
»Können wir los? Unser Auto wartet.« Flink nickte und folgte ihr. Auf einem Monitor in einer Kaffee Ecke lief gerade die ‚Heute‘ Sendung. Der Moderator kündigte das Wetter an und danach die Fortsetzung der Olympia Berichterstattung mit Karin Mayer-Tiefenfels.
»Warte einen Moment«, bat Flink. Sein Blick war auf den Monitor fixiert. Das Wetter in Deutschland wurde vorhergesagt. Dann kam ein Einspieler, hinterlegt mit der Olympia Melodie des ZDF. Er zeigte einige heroische Momente der vergangenen Tage und Entscheidungen. Als Karin Mayer-Tiefenfels, mit der nur für den aufmerksamen Beobachter erkennbaren neuen Bluse auf dem Bildschirm erschien, musste er grinsen.
Jemand hatte sie schnell frisiert und auch das Make-Up korrigiert. Sie saß auf der Couch, die Arme an den Seiten und schien sich aufzustützen, als traue sie sich nicht mit dem ganzen Gewicht auf die Couch.
Nur Philip Flink wusste warum. Anne Öhlins, die ihn angrinste während sie nur den Kopf schütteln konnte, vermutlich auch.
»Hallo und zurück aus dem Olympia Studio in Rio«, begann sie ihre Moderation, als wäre sie während dem Bogenschießen und den ‚Heute‘ Nachrichten einfach dort gesessen, um zu warten bis sie wieder auf Sendung war.
»Äußerst professionell, diese Fernsehfrauen«, meinte Anne und boxte Flink in den Rücken, damit sie endlich wieder zurück ins olympische Dorf kamen.
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Weiter so!!!«