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Kommentare: 77 | Lesungen: 7300 | Bewertung: 9.51 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 03.03.2018

Wie Lars ein König wurde

von

M O N T A G

Dass er ein völliger Versager war, hätte Lars problemlos mit einem halben Dutzend aktueller Beispiele nachweisen können. Das größte Bruchstück auf dem Scherbenhaufen seiner Existenz war ohne jeden Zweifel sein Liebesleben. Sieben Jahre dauerte sein Singledasein nun schon. Keine Nacht in dieser Zeit hatte er im Bett mit einer Frau verbracht. Von seiner letzten Freundin, die Lars für die Liebe seines Lebens gehalten hatte, war er mit den Worten abserviert worden, sie könne sich ein Leben mit einer Flasche wie ihm nicht vorstellen.


Irgendwann hatte Lars die Hoffnung auf eine neue Beziehung aufgegeben und sich damit abgefunden, dass Frauen einfach nichts mit ihm zu tun haben wollten. Um die zunehmend besorgten Nachfragen seiner Mutter abzuwehren, hatte Lars eines Tages damit begonnen, sich neue Freundinnen einfach auszudenken. Er war sich ziemlich sicher, dass normale Leute so etwas nicht machten, aber wenigstens konnte er auf diese Weise ein wildes und erfüllendes Liebesleben führen. Sein Sex war zwar genauso imaginär wie die Freundinnen, mit denen er ihn hatte, aber besser als gar kein Sex war das allemal.


Eine seiner liebsten Träumereien drehte sich um die Frage, mit welcher Frau aus einer gegebenen Gruppe er am liebsten schlafen würde. Auch jetzt, auf dem Heimweg nach einem langweiligen Tag im Büro, beschäftigte ihn diese Frage. Während die Stadtbahn gemächlich durch den innerstädtischen Feierabendverkehr rumpelte, sondierte Lars die Auswahl an Fantasiesexpartnerinnen in seinem Sichtfeld – junge, alte, hübsche, hässliche, schicke und nicht so schicke, blonde, brünette und dunkelhaarige.


Auch heute sah er keine, die dem Mädchen mit den leuchtend rotbraunen Haaren das Wasser reichen konnte. Lars hegte schon länger den vagen Verdacht, dass seine Faszination für diese schöne Unbekannte so etwas wie eine Obsession geworden war. Seit vielen Monaten stieg sie beinahe jeden Tag in dieselbe Bahn wie Lars, immer zwei Stationen nach ihm, immer in schicken Büro-Outfits, die ihre schlanke Form betonten, immer mit ihren weißen Kopfhörern in den Ohren.


Heute hatte er Glück. Die Sicht war frei. Sie lehnte nur wenige Meter von ihm entfernt an einer der gläsernen Trennwände und wischte gedankenverloren auf ihrem Handy herum. Lars konnte sie in aller Ruhe beobachten und versuchen in Worte zu fassen, was genau ihn an diesem Mädchen so in Unruhe versetzte. Sicher, sie war jung, schlank und aufregend weiblich. Ihr Gesicht war ein unwahrscheinliches Zusammentreffen ästhetischer Glücksfälle. Aber das alleine war es nicht, was ihn jedes Mal so in Wallung versetzte, wenn er sie sah. Seine jüngste Theorie besagte, dass es etwas mit ihrem Gesichtsausdruck zu tun haben musste. Vielleicht waren es ihre großen, graublauen Augen. Oder es war die kleine Explosion rostbrauner Sommersprossen rund um ihre Nasenspitze. Oder es lag an dem leicht beunruhigenden Lächeln, das sie stets zu tragen schien und das auf Lars alles andere als unschuldig wirkte – irgendwie provokant und anzüglich und in jedem Fall unglaublich sexy.


Lars ergab sich seinen ziemlich expliziten Fantasien über die Rundungen ihres Körpers und all die schamlosen Dinge, die er gerne mit ihr getan hätte. Genau diesen Moment suchte sich der Zufall aus, um ihren Kopf zu heben. Sie blickte ihm direkt in die Augen, fast so als hätte sie die gedachten Berührungen seiner Finger unter ihrem Rock gespürt. In der endlosen Sekunde, in der ihre Blicke ineinander ruhten, durchlebte Lars halbe Ewigkeiten des Schreckens. Dann endlich drehte ihm die Panik mit Macht das Gesicht zur Seite. Betreten schaute Lars aus dem Fenster. Wie immer, wenn er beim Starren ertappt wurde, spürte er, wie die Scham sein Gesicht färbte.


Nicht mal in die Augen kannst du ihr schauen, du Pfeife!


Er kannte sie gut, diese höhnische Stimme in seinem Kopf, die ein bisschen so klang wie seine Ex-Freundin. Seit vielen Jahren erzählte sie ihm, was er auch jetzt wieder zu hören bekam: Lars, du bist echt ein völliger Versager!

* * *

Rund drei Stunden später öffneten die Finger einer wildfremden Frau mit einiger Bestimmtheit den Reißverschluss von Lars' Hose. Lars lag auf seinem Bett und konnte nicht glauben, was er sah: wie eine wildfremde Frau zwischen seinen Beinen kniete und seinen Reißverschluss öffnete – mit einiger Bestimmtheit. Lars hatte nicht den leisesten Schimmer, warum sie das tat.


Nach dem Abendessen war er entgegen seiner Gewohnheiten noch einmal vor die Tür gegangen. Dort hatte ihn ein plötzlich einsetzender, eisiger Platzregen dazu motiviert, die kleine Eckkneipe zu besuchen, an der er auf seinem Heimweg jeden Tag vorbeikam, ohne auch nur im Traum daran zu denken, dort etwas trinken zu gehen. Ein Abend mit anderen Leuten in der Kneipe war für Lars wie eine Partie russisches Roulette: nervenzerfetzender Stress, an dessen Ende das bestmögliche Ergebnis in der schweißnassen Erleichterung bestand, noch einmal mit dem Leben davongekommen zu sein. Nachtclubs waren noch schlimmer.


Innen war glücklicherweise wenig los. Ohne großes Interesse verfolgte Lars von seinem Barhocker aus ein auf lautlos gestelltes Fußballspiel. Das stille Auf und Ab auf dem Rasen erinnerte ihn an die Bewegungen von Wassermassen im Ozean, an Ebbe und Flut. Hin und her wogte das Spiel, von links nach rechts und von rechts nach links, immer wieder und scheinbar endlos, bis der Schiedsrichter irgendwann doch abpfeifen würde und alles vorbei wäre, ohne dass irgendjemand hätte sagen können, worin der tiefere Sinn des Ganzen bestand. Ein bisschen wie das Leben selbst, fand Lars.


Eigentlich hätte er den Abend gerne am PC vergeudet. Kingdoms Of The West hieß das Online-Strategiespiel, mit dem er seit vielen Monaten die freie Zeit zwischen zwei Arbeitstagen auffüllte. Dass das eine Form von Realitätsflucht war, wusste Lars zwar genau, es war ihm aber ganz egal. So toll war die Realität dann auch wieder nicht. In der weltweiten KOTW-Community hatte er es in kürzester Zeit in die Top Ten der besten Spieler gebracht und sich den Rang "König der Könige" verdient. Nur eine einzige Macht in der Welt von KOTW konnte ihn nun noch davon abhalten, den verzweifelten Widerstand der letzten unabhängigen Königreiche gegen seine totale Hegemonie zu brechen: Wartungsarbeiten an den Servern.


Während Lars seinen Gedanken nachging, trat jemand neben ihn an die Bar. "Hi", sagte eine freundliche Stimme. "Was trinkst du denn da?"


Dass Lars von einer Frau in einer Bar angesprochen wurde, war ein Ereignis von beinahe kosmischer Unwahrscheinlichkeit, und so brauchte sein Gehirn einige Sekunden, bis es registrierte, dass sie tatsächlich ihn meinte. "Was?", machte Lars und drehte irritiert den Kopf.


Sie war der mediterrane Typ: dunkle Locken und haselnussbraune Augen, zu dick getuschte Wimpern und große, goldene Kreolen in den Ohren, die Fingernägel mit Perfektionsanspruch rot lackiert. Sie war die Art von Frau, die ihn normalerweise nicht mal mit dem Arsch anschaute.


"Was du da trinkst", wiederholte sie und lächelte ihn so freundlich an, dass er unruhig wurde.


"Cola", brachte er hervor und folgte dann ihrem Blick hinab zu seinem Glas, wo Eiswürfelberge auf einem tiefen, schwarzen See schwammen und eine einsame Zitronenscheibe im Eis klemmte. Mit einem Mal kam ihm seine Bestellung kindisch vor.


Sie schien es nicht zu stören. "Bestellst du mir auch eine?", fragte sie. Dann griff sie sich einen Barhocker und rückte ihn weit über die Grenze seiner sozialen Komfortzone hinweg ganz nah an ihn heran. Ungefragt ließ sie sich nieder. Ihre Körperhaltung versprach ihm volle Aufmerksamkeit und eine beunruhigende Intimität.


Weil er nicht wusste, was er sonst tun sollte, bestellte Lars der fremden Frau eine Cola.


Immer noch lächelnd fragte sie: "Und was machst du hier so ganz allein an einem Montagabend?"


Lars hatte absolut keine Ahnung, wie man mit Frauen flirtete. Er hätte aber einen kleineren Geldbetrag gewettet, dass eine Geschichte über Wartungsarbeiten an den KOTW-Servern hier nicht die optimale Antwort war. Also zeigte er auf das Fußballspiel, wo mittlerweile tatsächlich irgendjemand ein Tor geschossen hatte, und war gottfroh, dass sie nicht fragte, wer da spielte.


Dann kam ihre Cola und sie begann ein Gespräch. Sie lachte viel und fragte noch mehr und hielt die Konversation am Leben. Lars brachte indessen kaum einen geraden Satz heraus. "Du bist echt witzig!", freute sie sich einmal, obwohl er gar keinen Scherz gemacht hatte, und strich dabei mit ihren Fingern über seinen Unterarm. Sie gab ihm das Gefühl, ein attraktiver, sympathischer und unterhaltsamer Gesprächspartner zu sein. Jemand, mit dem man gerne einen Abend an der Bar verbringt. Lars verstand die Welt nicht mehr.


Eine Rolle spielte das alles nicht. Lars' Unbehagen führte einen völlig aussichtslosen Kampf gegen sein massives Verlangen nach menschlicher Wärme. Alles, was zählte, war das: Hier war eine attraktive Frau in seinem Alter, Ende zwanzig oder maximal Anfang dreißig, die mit ihm sprechen wollte. Mit ihm! Lars war bereit, jeder Frau, die ihm Zuneigung schenkte, mit Haut und Haaren zu verfallen.


Sie beugte sich vor und griff an ihm vorbei nach der Getränkekarte. Dabei touchierte ihr üppiger Busen seine Schulter und ihre Hand legte sich kurz auf seinen Rücken. Diese Berührungen, zusammen mit dem süßlichen Duft ihres Parfums, traten eine Kette an Gedanken und Bildern in seinem Kopf los, die sich weiter unten in seinem Körper überaus konkret manifestierten. Konnte es wirklich sein, dass diese Frau mit ihm schlafen wollte?


Ihr Blick war ein Verstoß gegen die guten Sitten. "Die Antwort ist ja", sagte sie.


"Was?", fragte Lars verwirrt. Alles, woran er denken konnte, war der Ständer in seiner Hose.


"Du fragst dich, ob ich mit dir ins Bett gehe", stellte sie fest und legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel, gefährlich nahe an die Stelle, die seit sieben Jahren keine weibliche Berührung mehr gespürt hatte. Dann beugte sie sich vor und hauchte ihm ins Ohr: "Wenn du willst, kannst du mich ficken."


Ficken! Es war, als hätte sie in Lars' Kopf ein Flutlicht angeworfen. Wie Schatten vor dem Licht floh jeder rationale Gedanke jäh aus seinem Schädel und zurück blieb, gleißend, grell und gewaltig, dieses eine Wort: ficken. Lars war sprachlos.


Dann landete sein Misstrauen einen Wirkungstreffer. Schlagartig wurde ihm klar, was hier passierte: Nutte. Sie war eine Nutte. Das einzig Harte, das sie von ihm wollte, war die Währung in seinem Geldbeutel. Es war die einzig logische Erklärung, warum eine wie sie sich mit einem wie ihm überhaupt abgab. Auf eine seltsame Weise erfüllte Lars diese Erkenntnis mit Erleichterung: Die Welt war doch nicht verrückt geworden.


Einen Moment lang erwog er, sich auf ihr Angebot einzulassen. Sex war Sex. Aber dann verwarf er diesen Gedanken schnell wieder. Die bloße Vorstellung, mit einer Prostituierten mitzugehen – undenkbar! "Ich kann nicht", entschuldigte er sich und rutschte auf seinem Barhocker nach hinten, soweit es ging. "Ich hab kein Geld für … sowas." Kurz zögerte er, dann fügte er hinzu: "Tut mir leid, echt."


Lars hatte Angst vor ihrer Reaktion, aber die Art und Weise, wie das Lächeln auf ihrem Gesicht erstarb, war noch viel schlimmer als alles, was er sich hatte vorstellen können. Er wusste sofort, dass er einen schlimmen Fehler gemacht hatte. "Du denkst, ich bin 'ne Nutte?", stieß sie hervor und ihr Tonfall drohte, ihm den Mageninhalt in die Kehle zu drücken. Lars wäre am liebsten vor Scham unter den Tresen gekrochen.


Ihre einzige Reaktion auf seine gestammelten Entschuldigungen bestand darin, sich von ihm abzuwenden und tief gekränkt auf die Batterie von Gin- und Whiskyflaschen hinter der Bar zu starren. Unruhig klickte einer ihrer roten Fingernägel auf dem polierten Holz des Tresens, als müsste sie darüber nachdenken, was diese Beleidigung für sie bedeutete.


In Lars' Kopf lachte höhnisch die Stimme, die ein bisschen so klang wie seine Ex-Freundin. Typisch, sagte die Stimme. Sogar das fährst du noch an die Wand.


Als sie sich schließlich wieder zu Lars umdrehte, war jede Freundlichkeit aus ihren Augen verschwunden. Kühl und voller Ungeduld wollte sie wissen: "Willst du jetzt bumsen oder nicht?"


Und so kniete sie jetzt also auf seinem Bett und schob ihre Hand in seine Boxershorts. Sie hatte seine kleine Singlebude mit keinem Blick gewürdigt und direkt nach dem Schlafzimmer gefragt. Lars hatte erst seinen Playstation-Controller, einige alte PC-Magazine und einen Haufen schmutziger Wäsche vom Bett wischen müssen, bevor sie ihn auf die Matratze schubsen konnte. Neben dem Bett auf dem Boden lagen verstreut ein paar zerknüllte Einwegtücher, die Lars am Vorabend nach dem Besuch einiger einschlägiger Webseiten besudelt hatte. Er hoffte, dass ihr die Tücher entgangen waren.


"Ich brauche dich in mir", verkündete sie und zog ihm erst seine Jeans über die Knie, dann die Boxershorts. Sie selbst war noch vollständig angezogen. Mit beiden Händen rieb und streichelte sie Lars zwischen den Beinen, bis er voll einsatzbereit war. Dann erst begann sie damit, sich selbst auszuziehen.


"Ich habe leider keine Kondome", sagte Lars nervös, weil er ihre schweigende Zielstrebigkeit nicht ertragen konnte.


"Macht nichts", erwiderte sie abwesend und schlüpfte aus ihrem Slip. Bis auf ihren BH war sie nun nackt. Mit großen Augen starrte Lars auf die Stelle, wo ihre Schenkel zusammenliefen. Erneut kniete sie sich vor ihm aufs Bett, die Schenkel leicht gespreizt, und schob eine Hand zwischen ihre Beine. Sie streichelte sich. An seiner Mitwirkung schien sie kein Interesse zu haben. "Warte einfach", sagte sie nur und schob seine Hand weg, als er ihre nackten Schenkel berühren wollte. Von ihrem Charme war nicht mehr viel übrig.


Nach einer Weile gesellten sich zu ihrem lauten Atem noch leise, nasse Geräusche, die zwischen ihren Beinen entstanden. Mit einer Mischung aus Faszination, Lust und tiefer Beunruhigung beobachtete Lars, wie es sich die Fremde auf seinem Bett selbst besorgte.


"Das reicht", sagte sie irgendwann mit einem leisen Seufzen. "Leg dich hin!" Und dann bestieg sie ihn und setzte sich mit einer Schnörkellosigkeit, die an Desinteresse grenzte, auf seinen harten Schwanz.


Lars stöhnte trotzdem, mehr vor Glück als vor Erregung. Wen interessierte es schon, ob es guter Sex war? Es war Sex – mit einer echten Frau.


Sie ritt ihn langsam, aber kräftig. Lars hätte gerne ihre Brüste gestreichelt, aber er traute sich nicht. Also lag er einfach regungslos unter ihr und sie besorgte mit ihren kräftigen Schenkeln den Rest.


Es konnte nicht lange gut gehen. Sein zunehmend erregter Atem musste ihn verraten haben, denn plötzlich fragte sie: "Kommt's dir bald?"


"Ja", seufzte er, wobei sich das kleine Wörtchen wie von selbst in ein langgezogenes Stöhnen verwandelte.


"Spritz alles in mich rein!", forderte sie und erhöhte das Tempo.


Und genau das tat er dann auch. Keine zwei Minuten, nachdem sich die schöne Unbekannte, die aus irgendeinem Grund beschlossen hatte, mit ihm zu schlafen, auf ihn gesetzt hatte, kam er mit einer Heftigkeit, die seinen ganzen Körper durchschüttelte. Für einen Sekundenbruchteil zuckte ein stechender Schmerz durch seinen Bauch, der ihm kurz die Augen aufriss. Keine Sekunde später war nichts mehr davon übrig und Lars konnte die himmlischen Nachwehen seines Orgasmus genießen.


Ermattet, aber glücklich lag er unter ihr und hätte gerne noch eine Weile einfach so dagelegen, aber sie hatte anderes im Sinn. Kaum war er gekommen, da rutschte sie schon nach vorne über ihn weg und hinterließ eine Spur aus Körperflüssigkeiten auf seinem Bauch. Sie angelte sich ein paar Einwegtücher aus dem Spender auf seinem Nachttisch und stopfte sie sich zwischen die Beine. Dann stand sie auf und begann sich anzuziehen.


"Wo gehst du hin?", fragte er, immer noch benommen von seinem Höhepunkt.


"Heim", sagte sie nur und stieg in ihre Jeans.


Was hatte er nur falsch gemacht? Lars verstand nicht, was passierte. Trotzdem spürte er schon die Scham, die sich in seinem Magen ausbreitete wie Krebs in Zeitraffer.


"Kann ich deine Nummer haben?", fragte er, weil ihm nichts Besseres einfiel. Eine Sekunde später fand er die Frage selbst erbärmlich.


"Ganz sicher nicht." Sie betonte jedes Wort in dem kurzen Satz, als wäre er zurückgeblieben. Mittlerweile war sie bei Mantel und Schal angekommen. Als sie fertig angezogen war, schaute sie noch einmal zu ihm herüber und sagte kalt: "Viel Spaß mit der dummen Fotze!"


Dann war sie weg und einen Moment später fiel draußen die Wohnungstür ins Schloss.


Es dauerte noch einen kurzen, stillen Moment, bis sich pure Wut und Verzweiflung in seinem Körper zu einem ausreichend entzündlichen Gemisch angereichert hatten. Dann explodierte er. Mit voller Wucht schleuderte Lars seinen Playstation-Controller gegen die Wand.

D I E N S T A G

Als Lars am nächsten Morgen erwachte, bekam er vor Müdigkeit und Erschöpfung kaum die Augen auf. Sein Wecker musste bereits seit einer ganzen Weile geklingelt haben, denn er schrillte schon mit dem wütenden Dauerton für besonders Schwer-zu-Weckende. Lars gähnte und reckte sich und dann erst bemerkte er die klebrige Feuchtigkeit in seiner Pyjamahose. Vorsichtig lupfte er den Saum und betrachtete verwundert die großen, dunklen Flecken auf dem Stoff. Ganz vage erinnerte er sich an einen erotischen Traum und das Gefühl warmer Lippen zwischen seinen Beinen.


Zwei Stunden später betrat Lars durch große Schiebetüren das Firmengebäude, eine einsame Ameise im stetigen Strom seiner Kollegen, die vor und nach ihm in den riesigen Komplex strömten. Die Eingangshalle war fünf Stockwerke hoch und bestand beinahe vollständig aus Glas, Geld und Größenwahn.


Mittendrin, wie eine kleine Insel in einem Ozean aus polierten Granitplatten, befand sich ein Empfang mit einem großen Tresen und mehreren Arbeitsplätzen. Hinter dem Tresen stand eine junge Frau. "Guten Morgen, Lars", grüßte das Mädchen und schenkte ihm ein freundliches Lächeln. Von irgendwo her reflektierte Sonnenlicht und brachte ihr blondes Haar zum Leuchten. "Bist du nicht fit?", fragte sie dann. "Du siehst so müde aus heute."


Lars hörte sie kaum. Er hatte sich den gesamten Weg zur Arbeit den Kopf darüber zerbrochen, was genau am Vorabend auf seinem Bett eigentlich geschehen war. Aber egal, wie lange er darüber nachdachte, er fand einfach keine sinnvolle Erklärung. Lars war schon beinahe am Empfangstresen vorbeigegangen, als sein träges Hirn endlich verstand, dass er eine Antwort geben musste. Er murmelte dem blonden Mädchen einen Gruß zu.


Im Lift ärgerte er sich, dass er es mal wieder nicht geschafft hatte, jemandem in die Augen zu schauen. Er war sich ziemlich sicher, dass sie Trixi hieß. Lars fand sie OK. Jedenfalls gehörte sie zur winzigen Minderheit derjenigen Kollegen, die seine Existenz zur Kenntnis genommen hatten und trotzdem freundlich zu ihm waren. Lars nahm an, dass man eben so sein musste, wenn man am Empfang arbeiten wollte.


Er teilte sich in der siebten Etage ein Büro mit seinem Kollegen Mike. Als Lars das Büro betrat, leuchtete ihm die schmutzig-orangene Gummilandschaft von Mikes Schuhsohlen entgegen. Sein Kollege saß gut gelaunt an seinem Schreibtisch, die Füße auf der Tischplatte, und telefonierte mit seiner Freundin Daniela. Mit der anderen Hand warf er seinen Radiergummi in die Luft, fing ihn auf und warf ihn erneut in die Luft. Er konnte das stundenlang tun. Es gehörte zu seinen besonders nervigen Eigenschaften. Fast genauso schlimm waren die endlosen Telefonate mit Daniela. Natürlich waren private Telefongespräche verboten, aber die Vorschriften schienen Mike nicht zu kümmern. Lars bewunderte die rebellische Nonchalance seines Kollegen. Er selbst hätte sich nie getraut, während der Arbeitszeit mit seiner Freundin zu telefonieren. Selbst wenn er eine gehabt hätte.


Lars hatte noch nicht einmal seine Jacke ausgezogen, da riss Grabowski die Bürotür auf und schob seine fetten Schultern in den Raum. Grabowski war Lars' direkter Vorgesetzter. "Teammeeting in fünf Minuten", befahl er. "Alles stehen und liegen lassen." Dann war er wieder weg.


Wie sich herausstellte, war der Begriff Teammeeting irreführend. Es redete nur eine Person: Frau Mertens. Sie war die Direktorin der Softwaresparte. Außerdem war sie stinksauer. Aufgebracht stapfte sie in ihrem grauen Businesskostüm vor dem großen Konferenztisch auf und ab und schrie und fluchte. Das war alles nicht sehr damenhaft, fand Lars. Soweit er es verstand, hatte sich ein Großkunde über fehlerhafte Spezifikationen für Steuergeräte-Protokolle beschwert und drohte nun mit einem Wechsel zur Konkurrenz. Entsprechend mies war die Laune von Frau Mertens.


Lars war nicht überrascht, dass die gelieferten Spezifikationen die Wünsche des Kunden nicht erfüllten. Er hatte seinem Chef zu erklären versucht, dass die Vorgaben so nicht umsetzbar waren, aber Grabowski hatte gar nicht zugehört. Der Kunde sei eben König, hatte er gesagt und Lars zur Umsetzung verdonnert. Dieser hatte es kopfschüttelnd erledigt und das Ergebnis an Grabowski zur Kontrolle und Freigabe geschickt, immer in der festen Erwartung, dass Grabowski das Produkt so niemals an den Kunden ausliefern würde. Aber offenbar war genau das passiert.


Jetzt musste ein Schuldiger her, und das war natürlich Lars. So war es immer. Er versuchte zu erklären, wie es zu dem Fehler gekommen war, kam aber überhaupt nicht zu Wort. "Sie lösen dieses Problem noch diese Woche, Sie Null!", schrie Frau Mertens ihn an, "sonst können Sie hier Ihre Sachen packen." Ohne ein weiteres Wort stürmte sie hinaus und hinterließ betretenes Schweigen um den großen Konferenztisch.


In die Stille hinein sagte Grabowski laut zu Lars: "Ich weiß echt nicht, wieso ich Sie überhaupt eingestellt habe."


Nach dem Teammeeting schlich Lars zurück in sein Büro. Er hätte sich am liebsten unter den Schreibtisch gesetzt und ein bisschen geheult. Es gab viele schlechte Tage im Büro, aber nur wenige waren so schlecht wie dieser. Er arbeitete für ein Großunternehmen, das IT-Zubehör für die Automobilindustrie anfertigte. Sein Job bestand darin, Steuersoftware für Sensoren zu programmieren, mit denen Oberklasselimousinen bestimmten, ob der Scheibenwischer benötigt wurde. Du programmierst Scheibenwischer, dachte Lars, Scheibenwischer! Dabei hatte er nicht einmal ein Auto. Wie hatte es nur so weit kommen können mit seinem Leben?


'Himmel, bist du ein Jammerlappen!', sagte eine unfreundliche Stimme in seinem Kopf. Lars seufzte und rieb sich müde die Augen.


'Hey', sagte die Stimme. Lars starrte weiter auf den Computer und ergab sich seinen dunklen Gedanken.


'Hey!', rief die Stimme noch einmal, diesmal lauter und fordernder, und diese Vehemenz riss Lars endlich aus seinen Gedanken. Das war nicht seine höhnische innere Stimme, die ein bisschen so klang wie seine Ex-Freundin. Diese neue Stimme war zwar auch weiblich, aber tiefer, härter, rauchiger und viel realer als die flüchtigen Gedanken, mit denen sein Unterbewusstsein sonst mit ihm zu kommunizieren pflegte. Dieses "Hey" hatte geklungen, als sei es laut und direkt zu ihm gesagt worden, nur eben in seinem Kopf. Aber das war natürlich völlig absurd.


"Hallo?", fragte Lars vage in die Luft hinein. Am Schreibtisch gegenüber blickte Mike von seinem Kreuzworträtsel auf und sah ihn irritiert an.


'Benutz deine innere Stimme', ertönte es in seinem Kopf. Die Stimme hatte eine Färbung und Melodik, die Lars noch nie zuvor gehört hatte. Das Wort "exotisch" kam ihm in den Sinn.


'So?', formulierte Lars im Kopf.


'Genau.'


Lars wartete, aber sie sagte weiter nichts.


'Bist du echt?', fragte Lars dann nach einer längeren Pause, 'oder bin ich jetzt verrückt geworden?' Vielleicht war es nur einer dieser dümmlichen Scherze, die seine Kollegen sich gelegentlich mit ihm erlaubten.


'Also, normal bist du nicht, so viel steht fest', erwiderte die Stimme. Fast klang sie ein wenig verärgert. 'So einen erbärmlichen Typen wie dich habe ich echt schon lange nicht mehr erlebt.'


Lars war das alles viel zu viel. 'Aber …', begann er, nur um dann abzubrechen. Was ging hier nur vor? Nur mit Mühe konnte er seine Verzweiflung unterdrücken. 'Wer bist du? Was machst du in meinem Kopf? Was ist hier eigentlich los?' Er hatte nicht gewusst, dass auch eine innere Stimme panisch klingen konnte.


'Ich bin gestern Abend in dich geschlüpft, als du in der dummen kleinen Hure gekommen bist', erklärte die Stimme, als wäre das alles ganz normal. 'Du kannst mich Naqia nennen, wenn du willst.'


'Wie jetzt, geschlüpft? Wie eine Ansteckung?', fragte Lars. 'Ich habe mich mit dir angesteckt? Wie AIDS oder so?'


'AIDS!', schnaubte die Stimme. 'Sehr charmant, wirklich.' Ruhiger ergänzte sie: 'Nicht angesteckt, nein. Eher … weitergereicht. Vorher war ich in ihr, jetzt bin ich in dir. Ist nicht so schwer zu verstehen.'


'Aha', machte Lars, der nicht den Eindruck hatte, dass er das verstehen musste.


'Deshalb wollte die dreckige Schlampe dich ficken', stellte die Stimme fest und spuckte das Wort "Schlampe" aus wie einen Fluch. 'Aber das war dir ja schon klar: dass eine wie die so eine Lusche wie dich nicht ohne Hintergedanken in ihr Höschen lässt.'


Lars schlug sich mit der flachen Hand ein paar Mal auf die Schläfen, als könnte er die schreckliche Stimme so aus seinem Kopf klopfen. Er glaubte nicht an so einen Scheiß.


Andererseits ergab der vergangene Abend auf eine völlig bizarre Art und Weise jetzt endlich Sinn. "Viel Spaß mit der dummen Fotze", hatte die Unbekannte noch gerufen, bevor sie mit seinem Samen in ihrem Höschen verschwunden war. Jetzt war klar, was sie damit gemeint hatte. Wen sie damit gemeint hatte.


Diese wütende, aggressive Frau in seinem Kopf war im Begriff, Lars vollends aus der Bahn zu werfen. Er hatte tausend Fragen, aber bevor er auch nur den Mund öffnen konnte, hörte er weit entfernt die eindringliche Stimme seines Kollegen Mike: "Lars! Lars!"


"Was ist?", fragte Lars laut, plötzlich wieder im Hier und Jetzt.


Mike starrte ihn an, als wäre er geistig behindert. "Dein Telefon klingelt, Mann!", rief er und stieß rhythmisch einen Finger in Richtung des Apparats auf Lars' Schreibtisch. Jetzt hörte Lars es auch. Er atmete einmal tief durch, dann nahm er ab. Es ging um Scheibenwischer.

* * *

Etwas später saß Lars in der Firmenkantine und versuchte, so etwas wie Normalität aufrechtzuerhalten. Normalität bedeutete für ihn, dass er auch heute inmitten des Lärms und der Furore einer Großkantine seine Mittagspause ganz alleine verbrachte und mechanisch sein Mittagessen in sich hineingabelte.


'Vierhundert Leute in der Kantine', meldete sich unvermittelt die Frau in seinem Kopf, 'und keiner will mit dir zu Mittag essen. Findest du das nicht auch ziemlich traurig?' Lars ignorierte sie einfach.


'Hat es dir eigentlich gefallen, wie sie dich gestern gefickt hat?', fragte sie kurze Zeit später mit so offensichtlich gespielter Neugier, dass Lars ihren Tonfall nur als Verhöhnung interpretieren konnte. Er versuchte wegzuhören und schob sich eine weitere Gabel Essen in den Mund.


Trotz seiner Bemühungen drängten sich Erinnerungen an die vergangene Nacht in sein Bewusstsein. Lars versuchte, die Bilder wegzuschieben, aber es war sinnlos. Beinahe konnte er ihr Gewicht auf seinem Bauch spüren, den Druck ihrer nackten Schenkel, die himmlische Reibung zwischen seinen eigenen Beinen. Lars wurde das Gefühl nicht los, dass diese Bilder ein bisschen mehr waren als einfache Erinnerungen. 'Machst du das?', fragte er misstrauisch.


'Gefällt es dir?', gurrte sie in einem honigsüßen Tonfall, den Lars bis hinab in seinen Bauch spüren konnte. Ihm wurde die Hose eng. Beschämt rutschte er näher an den Tisch heran. Die Vorstellung, dass die Kollegen seine Erregung bemerken könnten, erfüllte ihn mit blankem Horror.


'Hör bitte auf damit', versuchte er es.


Sie ignorierte ihn komplett. 'Hat dich ihre heiße, kleine Fotze geil gemacht?', fragte sie im selben Tonfall weiter.


Er stoppte die Gabel auf halbem Weg zum Mund. 'Sag mal, muss das sein, diese Sprache?'


'Hättest du nicht Lust, deinen Schwanz bald wieder in irgendein süßes kleines Mädchen zu schieben?'


Lars reichte es. Er ließ seine Gabel auf den Teller sinken. So erregt, wie er jetzt war, konnte er sowieso nichts mehr essen. 'Was willst du eigentlich von mir?', fragte er verärgert.


'Ich will wissen, ob du Sex haben willst.'


'Klar, ist doch logisch', sagte Lars missmutig. Er hasste es, wie sie die Antwort aus ihm herausgepresst hatte.


'Gut, sehr gut', sagte sie und eine gewisse Zufriedenheit war nicht zu überhören. 'Dann habe ich gute Nachrichten für dich: Ich werde dir helfen, eine zum Vögeln zu finden.'


Lars versuchte zu verstehen, was das alles sollte. 'Ich will deine Hilfe gar nicht', erklärte er schließlich.


'Mach dich doch nicht lächerlich!', schalt sie ihn wie einen kleinen Jungen. 'Wir wissen doch beide, dass du das alleine niemals hinbekommst.' Dann nahm die Stimme einen verschwörerischen Ton an. 'Schau mal da vorne, die Blonde mit dem blauen Rock. Kennst du die?'


Widerwillig hielt Lars nach der Frau im blauen Rock Ausschau. 'Das ist die Schmitz aus der Buchhaltung', sagte er knapp. Jede Silbe, die er zu dieser unerträglichen Stimme sagte, fühlte sich an wie eine Niederlage.


'Was würdest du sagen, wenn ich dir erzähle, dass sie sich heute Morgen zwei Liebeskugeln in die Möse geschoben hat? Jetzt macht sie sich schon seit Stunden das Höschen nass, die kleine Schlampe.'


Lars war perplex. Warum erzählte sie ihm so etwas? Und außerdem: Er konnte sich kaum vorstellen, dass die ruhige, gewissenhafte, etwas pedantische Frau Schmitz so verrucht sein könnte. Schon die Möglichkeit, dass es so sein könnte, ließ seinen Blutdruck steigen. 'Und woher willst du das wissen?', fragte er misstrauisch zurück.


Ihr Lachen war hart und guttural. 'Ich weiß eine Menge Dinge, die dir verborgen bleiben. Wenn du sie anschaust, siehst du nur eine Hülle. Aber ich sehe durch deine Augen auch ihre Geschichte, ihre Gedanken, ihre Fantasien, Träume, Erinnerungen und Hoffnungen. Ich kann sehen, wie sie sich die Dinger heute Morgen in ihre frisch rasierte Muschi gesteckt hat. Und ich weiß, dass sie es kaum erwarten kann, heute Abend von ihrem Kerl durchgefickt zu werden. Ziemlich praktisch, was?'


Lars setzte diese Infos auf die lange Liste der Dinge, die er noch gründlich verarbeiten musste. Er wusste nicht, was er glauben sollte. Was sie sagte, war völlig absurd. Andererseits führte er gerade eine Unterhaltung mit einer körperlosen Frau in seinem Kopf. Das stand auch nicht gerade im Einklang mit seinem Weltbild. Trotzdem, die Zweifel blieben. 'Aber wenn du Gedanken lesen kannst, warum fragst du mich dann all diese Sachen? Du weißt die Antwort doch schon.'


'Das wäre sehr hilfreich', gab sie zu. 'Aber leider kann ich deine Gedanken nicht sehen, solange ich in dir bin.'


'Aha. Und warum nicht?'


'Da bin ich nicht sicher.'


'Da bist du nicht sicher?', fragte er ungläubig.


'Frage der Perspektive vermutlich', kam die Antwort. 'So wie du deine eigene Nasenspitze auch nicht sehen kannst, die von allen anderen aber schon. Gestern in der Bar, als ich noch in der dummen Tussi festsaß, warst du ein offenes Buch für mich. War ein ziemlich deprimierender Anblick, das kann ich dir sagen.'


Lars ignorierte solche Gehässigkeiten gewohnheitsmäßig. 'Also schön. Dann erzähl mir doch mal was über die große Dunkelhaarige an der Salatbar', forderte er.


'Vergiss die', empfahl die Stimme lakonisch. 'Die steht nicht auf Schwänze.'


'Und die mit dem grauen Blazer und der Hornbrille?'


'Langweilig. Hat erst mit einem Typen überhaupt geschlafen. Sie traut sich nur, wenn das Licht aus ist. Schämt sich für ihren Körper. Ihre wildeste Fantasie ist, dass ihr Freund sie aufs Bett schubst und es ihr besorgt, ohne vorher zu fragen. Die ist fast so verkorkst wie du.'


'Du bist ziemlich fies, weißt du das?'


'Komm drüber weg', riet sie ihm.


Lars grübelte einen Augenblick und versuchte zu verstehen, was das alles bedeutete. Alles über alle wissen zu können, diese Vorstellungen übte einen unglaublichen Reiz auf ihn aus. Dann traf er eine Entscheidung. Zu verlieren hatte er nichts. 'OK, Nadja, ich …'


'Naqia!', fuhr sie dazwischen.


'Was?'


'Mein Name ist Naqia, nicht Nadja! Ein bisschen mehr Respekt, du Arschloch!'


Lars rieb sich die Stirn vor Verzweiflung. Das alles war so unglaublich bescheuert. 'OK, tut mir leid. Entschuldigung, ja?'


Sie schwieg.


Nach einem Augenblick der Stille versuchte er es erneut. 'Mal angenommen, das ist alles so, wie du sagst. Gibt's hier denn überhaupt eine Frau, die mit mir schlafen würde?'


'Klar, jede Menge.'


Lars war fest davon ausgegangen, dass die Antwort nein lauten würde. 'Jede Menge?', wiederholte er ungläubig.


'Wenn du es richtig anstellst und souverän durchziehst, kannst du theoretisch beinahe jede hier flachlegen. Nur habe ich bei dir absolut keine Hoffnung, dass du das hinbekommst. Ein Mindestmaß an Selbstwertgefühl würde da helfen. Frauen suchen nach Kerlen, nicht nach schüchternen Bubis.'


Ihre Worte taten Lars mehr weh als alles, was sie bisher zu ihm gesagt hatte. 'Ich bin leider nicht so selbstbewusst', sagte er schwach.


'Was du nicht sagst …', erwiderte sie mit beißendem Spott. Lars hatte darauf keine Antwort.


'Ich habe einen Vorschlag für dich', sagte sie dann weniger unfreundlich. 'Es gibt hier ein Mädchen, das dich gernhat, obwohl du so ein Weichei bist. An deiner Stelle würde ich es bei der mal probieren.'


'Echt?', fragte Lars. Es fiel ihm schwer zu glauben, dass eine seiner Kolleginnen Notiz von ihm genommen haben sollte. 'Wer denn?'


'Die Blonde da vorne an der Kaffeebar.'


Lars blickte in Richtung der Bar und sah Trixi, die vor einer Espressotasse saß und auf ihrem Handy herumtippte. 'Trixi?', fragte er ungläubig.


'Genau die. Jeden Morgen freut sie sich darauf, wenn du an der Rezeption vorbeikommst. Sie findet, dass du sympathisch aussiehst und würde dich gerne besser kennenlernen. Sie ist aber auch sicher, dass du dich kein bisschen für sie interessierst, weil du nie irgendetwas zu ihr sagst und ihr auch nie in die Augen schaust.'


Das war ein echter Schock für Lars. 'Trixi! Das hätte ich nie gedacht', sagte er verblüfft.


'Die könntest du also flachlegen', schlug sie vor.


Lars zögerte. Es kam ihm zutiefst schäbig vor, Trixis Sympathie auszunutzen, nur um sie ins Bett zu bekommen. 'Wäre das nicht falsch?', fragte er vorsichtig. 'Wenn sie mich doch mag.'


'Wie jetzt? Willst du nur Frauen vögeln, die dich nicht leiden können?', fragte sie mit echter Verblüffung. 'Damit wäre dann auch geklärt, warum du nie Sex hast', stellte sie fest und lachte über ihre eigenen Worte.


'Trotzdem …', begann Lars.


'Nein, nein', unterbrach sie ihn bestimmt. 'Du willst die Kleine vögeln! Glaub's mir.'


'Ach ja? Und warum?'


'Weil das der einzige Weg ist, um mich wieder loszuwerden.'

* * *

Als Lars nach der Mittagspause an seinem PC saß und arbeiten wollte, tanzten vor seinen Augen die Zahlen und Buchstaben über den Bildschirm. Müdigkeit hing an seinen Schultern wie Bleigewichte. Er fühlte sich, als hätte sein Leben jahrelang in Zeitlupe stattgefunden, nur um ihn jetzt ohne Warnung und Rücksicht auf eine halsbrecherische Schussfahrt mitzunehmen. Die vergangenen vierundzwanzig Stunden waren ein einziger Albtraum gewesen. Auch ein Albtraum mit Sex war immer noch ein Albtraum.


Mike saß an seinem Arbeitsplatz und hackte wie besessen auf seine Tastatur ein. Nach der Mittagspause war die Zeit, in der er tatsächlich etwas Arbeit erledigte. Lars zögerte. Eigentlich hatte er sich vorgenommen, so wenig wie möglich mit der Verrückten in seinem Kopf zu sprechen, aber dann siegte doch seine Neugierde. 'Was denkt Mike eigentlich über mich?', erkundigte er sich.


'Ach, jetzt willst du doch wieder mit mir reden?', fragte sie pikiert. Er hatte ihr im Lift gesagt, sie solle ihn in Frieden lassen. 'Verdammt nochmal in Ruhe lassen', waren seine genauen Worte gewesen. Sie hatte nur verächtlich geschnaubt.


'Ich …', begann Lars seine Rechtfertigung, ohne zu wissen, was er eigentlich sagen wollte. 'Sag's mir einfach, OK?'


Es dauerte einen kurzen Moment, bevor sie antwortete. 'Er hält dich für einen guten Programmierer. Beneidet dich sogar ein bisschen.' Sie sagte es, als sei das völlig undenkbar. 'Aber er findet dich auch sehr merkwürdig. Mit dem Büroleben völlig überfordert. Hauptsächlich ist er froh, dass du immer alles abbekommst und nicht er.'


'Verstehe', sagte Lars. Es war in etwa, was er erwartet hatte. 'Danke.'


Die nächsten Stunden sprachen sie nicht. Lars war dankbar darüber, denn es gab eine Menge, über das er nachdenken musste. Eine Lösung für die Scheibenwischer des Kunden musste her, wenn er nicht wollte, dass ihn die Mertens bei lebendigem Leib auffraß. Er musste versuchen zu verstehen, was die seltsame Stimme in seinem Kopf bedeutete. Und was sie zu ihm gesagt hatte. Es war mal wieder Zeit für einen Kassensturz in seinem Leben.


Zuerst das dringendste Problem, beschloss Lars. Er wedelte mit der Maus, bis der Bildschirm auf seinem Schreibtisch aus seinem Schlaf erwachte, dann beugte er sich über die Tasten und begann zu tippen. Außer dem Klappern von Tastaturen und dem gedämpften Hintergrundrauschen aus Bürolärm hinter seiner Tür war lange Zeit nichts zu hören.


Als Lars meinte, eine Lösung für die fehlerhaften Spezifikationen gefunden zu haben, war es vor den Fenstern längst dunkel geworden. Der Wind fegte die Straßen, auf die der Herbst achtlos bunte Blätter geworfen hatte. Lars schickte seine Ergebnisse an Grabowski zur weiteren Prüfung. Dann machte er Feierabend.


Die Stimme meldete sich wieder, als er mit Jacke und Tasche bepackt im Lift stand. 'Wenn sie da ist, sprich sie an!', forderte sie.


'Wen?'


'Die Kleine von der Rezeption, du Idiot. Wen sonst?'


'Vielleicht will ich ja gar nicht mit ihr sprechen', erwiderte er trotzig.


'Oh, bitte!', lachte sie herablassend. 'Mach dich doch nicht lächerlich. Natürlich willst du das.'


Lars sagte nichts. Er hasste es, dass sie recht hatte. Im Lauf des Nachmittags hatte er mehrmals an Trixi und das kleine Wunder ihrer Zuneigung denken müssen. Aber die Vorstellung, mit ihr zu sprechen, machte ihm einen Knoten in den Bauch.


Als sich die Lifttüren öffneten und sein Blick auf das blonde Mädchen an der Rezeption fiel, wusste Lars nicht, ob er sich freuen oder fürchten sollte. 'Da ist sie!', triumphierte die Stimme. 'Los, sprich mit ihr!'


'Ich weiß nicht mal, was ich ihr sagen soll', beschwerte er sich.


'Normalerweise würde ich sagen, sei einfach du selbst. Aber in deinem Fall ist das sicher keine gute Idee.'


'Ha, ha', machte Lars genervt. 'Sehr witzig.'


Sie ignorierte ihn. 'Zeig ihr einfach, dass du sie siehst, dass du weißt, wer sie ist, dass du sie nett findest. Konversation halt. Du kennst das Konzept.'


Lars trat an die Rezeption, während Kollegen einzeln und in kleinen Gruppen an ihm vorbei hinaus in den dunklen Feierabend zogen. Trixi stand hinter dem Tresen und war mit Papierkram beschäftigt. Sie hatte ihn noch gar nicht bemerkt. "Hi Trixi", grüßte er vorsichtig.


Sie blickte auf. Als sie ihn erkannte, lächelte sie. Lars war sich nicht sicher, ob er ihr jemals bewusst ins Gesicht geschaut hatte. Ihre Züge waren weich und sympathisch und auf eine Art feminin, die sein Herz schneller schlagen ließ. Sie war sicher ein paar Jahre jünger als er selbst, vielleicht Mitte zwanzig. "Hi Lars", sagte sie freundlich und bändigte mit einer routinierten Handbewegung eine Strähne ihres schulterlangen blonden Haars.


Lars bekam kein Wort heraus. Trixi sah ihn direkt an. Aus irgendeinem Grund fesselten die kleinen blauen Schleier rund um ihre Pupillen seinen Blick. In seinem Kopf dröhnte das ungeduldige Schweigen der Stimme, die ihn zu dieser sinnlosen Quälerei überredet hatte.


"Kann ich was für dich tun?", fragte Trixi nach ein paar Sekunden. Sie lächelte noch immer.


'Jetzt sag halt endlich was, verdammte Scheiße!', kam die genervte Forderung aus seinem Kopf. Sie war wie eine Souffleuse mit Tourette-Syndrom.


"Ich …", setzte Lars an und musste plötzlich schlucken. Sein Mund war staubtrocken. "Ich wollte sagen, dass … dass es mir gut geht."


'Na wundervoll …', stöhnte Naqia. 'Ganz starker Einstieg!'


Die Andeutung eines Stirnrunzelns erschien auf Trixis Gesicht. Fragend sah sie ihn an. Sie zögerte kurz, als suchte sie nach den richtigen Worten, dann sagte sie schließlich: "Das freut mich für dich, Lars."


"Na, weil du heute Morgen doch …", versuchte Lars zu erklären, aber dann grätschte ihm das aufdringliche Klingeln eines Telefons mitten in den Satz. Trixis Blick huschte zum Display des Apparats, der neben ihrem Computer stand, und wieder zurück zu ihm. "… gefragt …", sagte Lars noch und brach dann ab.


Wieder klingelte es, wieder sprang ihr Blick von Lars zum Telefon und zurück. Ihr weiches Lächeln hatte sich in angespannt zusammenpresste Lippen verwandelt. "Ähm … brauchst du noch was, Lars?", fragte sie mit beeindruckender Höflichkeit.


Lars folgte ihrer Hand, wie sie vom Tresen zum Hörer wanderte. Er betrachtete ihre Fingerknöchel. Als Trixi den Hörer fest in die Hand nahm, wurden sie weiß. Abgehoben hatte sie noch nicht. Wieder klingelte es.


Lars hatte noch etwas sagen wollen, aber jetzt fiel es ihm nicht mehr ein. Er starrte einfach nur so auf Trixis Finger. Als es ein weiteres Mal klingelte, gab er auf. "Nicht so wichtig", murmelte er resigniert.


Sofort hatte sie den Hörer am Ohr und wechselte in den ebenso verbindlichen wie freundlichen Tonfall, der Profis am Telefon von Normalsterblichen unterschied. Sie machte eine vage entschuldigende Geste in seine Richtung und winkte ihm lächelnd zum Abschied zu.

* * *

Auf dem Weg zur Bahn überzog die Stimme Lars mit einer beeindrucken Serie an Beleidigungen. 'Wie kann man nur so erbärmlich sein?', fauchte sie. Aus irgendeinem Grund war sie auf hundertachtzig.


Lars reagierte auf heftige Anfeindungen normalerweise reflexartig, indem er den Kopf einzog und schweigend wartete, bis der Sturm vorüber war. Aber in diesem Fall war es anders. Mit jeder vulgären Beschimpfung und jeder ausgespuckten Beleidigung wurde er ärgerlicher. Er verstand nicht, warum sie so wütend auf ihn war. Was kümmerte sie das alles? Was bildete sie sich eigentlich ein?


Und dann explodierte er und verlor die Beherrschung, und mit der Beherrschung verlor er für einen Moment auch die nagende Sorge darüber, dass er unangenehm auffallen könnte. "Was zur Hölle willst du eigentlich von mir?", brüllte er laut in die Abendluft hinaus. Passanten drehten sich nach ihm um, aber Lars bemerkte es gar nicht.


Mit seiner inneren Stimme, aber kaum weniger verärgert fuhr er fort: 'Es kann dir doch völlig egal sein, ob ich ein Verlierer bin oder ein Versager oder ein Schlappschwanz oder was auch immer. Ich habe dir nicht das Geringste getan, also warum verdammt nochmal bist du so wütend auf mich?' Er war stehen geblieben und in der kalten Luft machte sein zorniger Atem kleine Wutwölkchen.


Sie schwieg sekundenlang, und als sie etwas erwiderte, war aus ihrer Wut ein kalter, kontrollierter Zorn geworden. 'Weil sie recht hatte, die verfluchte Schlampe! Sie hat gesagt, sie wird den größten Verlierer in der ganzen Stadt finden und mich in ihm einsperren, und dann ist sie in diese Bar gegangen und hat ausgerechnet dich getroffen.'


'Wow!', machte Lars ungläubig und starrte in die Luft. 'Das ist der Grund?'


Sie schwieg.


'Du kannst nicht ertragen, dass sie das einfach mit dir machen kann, stimmt's?', riet Lars, der langsam zu verstehen glaubte, wie die Verrückte in seinem Kopf tickte. 'Dich einsperren in mir.'


Sie schwieg noch immer.


'Weißt du, was die Ironie an der ganzen Sache ist?', fragte Lars dann.


'Was?', fragte sie patzig.


'Dass du ihr mit deiner Wut tatsächlich Macht über dich gegeben hast. Sie will ja, dass du tobst und schreist vor Zorn, und du tust ihr den Gefallen. Jetzt hat sie wirklich gewonnen.'


'Das werden wir noch sehen, wer am Ende gewinnt', grollte sie mit erschreckender Vehemenz. Dann schwieg sie ein paar lange Sekunden, und als sie wieder zu sprechen begann, war ihr Ton ruhiger und ihr Zorn scheinbar verraucht. 'Ich glaube, das war dein erster intelligenter Gedanke überhaupt, seit ich in dir stecke.'


'Warum hasst du sie überhaupt so?', wollte er wissen.


'Sie hat … Dinge zu mir gesagt. Unverzeihliche Dinge.'


'Komm drüber weg', riet er ihr.


Sie schnaubte. 'Alles, was ich will, ist so schnell wie möglich aus dir rauszukommen. Sex ist der einzige Weg, also musst du welchen haben. Aber das wird ja in hundert Jahren nichts mit dir. Können wir nicht einfach zusammenarbeiten?'


Lars dachte darüber nach. Gegen Sex hatte er nichts einzuwenden, im Gegenteil. 'Ich schätze, das können wir', sagte er langsam.


Nur wenig später saß Lars in der Bahn. Es war voll, wie jeden Tag, wenn er nachhause fuhr. Sogar in den Gängen zwischen den Sitzplätzen drängten sich die Leute: Männer, Frauen und Kinder, deutsche und fremde, schicke und einfach gekleidete, jugendlich schöne und vom Leben verbrauchte. Heute konnte er ihnen direkt in die Köpfe schauen. 'Diese Fähigkeiten, die du hast, sind wirklich …', er suchte nach dem richtigen Wort, '… aufregend.'


'Das sagen alle', bemerkte sie. 'Du solltest sie besser nutzen, solange du kannst. Das hier mit uns ist definitiv nicht für immer.' Mit einer großzügigen Dosis Sarkasmus fügte sie an: 'So schön es auch ist.'


Lars musste nicht lange darüber nachdenken, was ihn interessierte. So wie er es sah, präsentierten die Leute der Welt ein sorgfältig zusammengestelltes Bild ihrer selbst. Was sie anzogen, was sie sagten, was sie taten – alles kontrolliert, alles künstlich. Die geheime Person, die sie in ihrem Inneren waren, verbargen sie sorgfältig vor der Welt. Aber vor ihm konnten sie sie nicht verbergen.


'Was denkt der Mann im Anzug da gerade?', fragte Lars und betrachtete einen schick gekleideten Business-Typen mit Aktentasche.


Naqia schwieg einen Moment, als müsste sie die Antwort im Kopf des Mannes suchen. Dann lachte sie. 'Der stellt sich gerade vor, wie es wäre, die Frau neben ihm zu vögeln.'


Lars musste unwillkürlich lächeln. Offenbar war er nicht der einzige, der dieses Spiel spielte. 'Und die Frau, was denkt die?'


'Sie denkt über ihre Optionen nach. Sie ist verheiratet, aber in ihren Nachbarn verliebt. Heute haben die beiden sich geküsst, als ihr Mann nicht daheim war. Und jetzt ist sie verzweifelt, weil sie nicht weiß, was sie machen soll.'


'Liebt sie ihren Mann denn nicht mehr?'


'Doch, schon, aber sie verachtet ihn auch, weil er fremdgegangen ist. Sie hat eine Menge Bilder im Kopf, wie er die andere gefickt hat. Sie hat noch nicht geschnallt, dass sie der Gedanke an ihren Mann mit einer anderen eigentlich total anmacht.' Sie lachte. 'Das gibt entweder eine Katastrophe oder einen wilden Dreier.'


Und dann musste die Stimme ihm zu jeder Person in seinem Sichtfeld etwas sagen. Er hörte Geschichten von geheimen Fantasien, aufregenden Tagträumen, sexuellen Vorlieben, traumatischen Erlebnissen, stillen Hoffnungen und viele, viele Alltagssorgen. Und inmitten dieser Flut an Informationen schoss Lars der Gedanke durch den Kopf, dass all die anderen Leute in der Bahn genauso waren wie er: genauso unsicher, was sie tun sollten, genauso gefangen in ihren Gedanken und Träumen und genauso unzufrieden mit diesem oder jenem oder allen Aspekten ihres Lebens. Die Erkenntnis traf ihn mit solcher Wucht, dass er ein paar Mal tief durchatmen musste.


'Alles klar bei dir?', fragte die Stimme, und Lars hörte in ihrer Frage weder Spott noch Häme, nur Interesse.


'Alles gut', sagte er knapp und holte noch einmal tief Luft.


Dann hielt die Bahn und das Mädchen mit den leuchtenden rotbraunen Haaren stieg ein. Heute trug sie einen Trenchcoat, darunter lugten ihre Beine in dunklen Strumpfhosen hervor. Wie immer hatte sie Kopfhörer im Ohr und tippte auf ihrem Handy herum. Als die Bahn anfuhr, streckte sie ohne aufzuschauen die andere Hand nach einem der Haltegriffe über ihr aus.


Lars stand der Mund offen, als ihm klar wurde, was er nun alles über seine kleine Stadtbahnobsession erfahren konnte. 'Die da hinten, die mit den rotbraunen Haaren, wie alt ist die?', fragte er aufgeregt.


'Neunzehn.'


'Sie ist immer so schick. Was arbeitet sie?'


'Sie macht eine Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellte in einer Wirtschaftskanzlei.'


'Und …', Lars zögerte, '… und weiß sie, dass es mich gibt?' Die Frage versetzte ihn in Aufregung.


'Ja, sie hat dich registriert. Sieht dich ja dauernd hier in der Bahn. Sie kennt dich so, wie du sie kennst.'


'Und … was denkst sie über mich?'


Wie immer, wenn er etwas Komplexeres fragte, brauchte sie einen Moment für ihre Antwort. 'Fast nur Positives, erstaunlicherweise', teilte sie mit und klang ein wenig überrascht. 'Liegt sicher daran, dass ihr nie miteinander redet.'


'Details?'


'Sie findet, dass du gut aussiehst. Und sie findet deine Schüchternheit amüsant und irgendwie süß. Sie weiß auch, dass du sie beobachtest. Manchmal schaut sie mit Absicht plötzlich zu dir rüber, weil sie es so nett findet, wie sehr dich das jedes Mal aus der Bahn wirft.' Sie lachte leise.


'Moment, Moment', rief Lars, der gar nicht glauben konnte, was er gehört hatte. 'Sie findet, dass ich gut aussehe?' Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit.


'Ja', sagte sie und war offensichtlich verwirrt von seinem Erstaunen. 'Du siehst ja auch ganz gut aus.'


Lars fehlten die Worte. Die Vorstellung, dass er in den Augen anderer gut aussehen könnte, war völlig neu für ihn. 'Meine Ex-Freundin hat immer gesagt, jemand, der so aussieht wie ich, muss froh sein, wenn er überhaupt eine findet.' Er hatte immer geglaubt, dass die Ablehnung, die er bei anderen spürte, auch mit seiner Hässlichkeit zu tun hatte. 'Du findest also auch, dass ich ganz gut aussehe?'


'Ja, du Trottel', sagte sie erstaunlich sanft. 'Dein Problem ist nicht, dass du hässlich bist. Dein Problem ist, dass du deinen Minderwertigkeitskomplex und deine Verschüchterung wie ein großes, leuchtendes Banner vor dir herträgst.'


'Ich sehe ganz gut aus!', teilte Lars der Welt im Allgemeinen mit. Es hätte nie gedacht, einmal so einen Satz sagen zu können.


'Zum dritten Mal: ja', bestätigte Naqia leicht genervt. Dann fügte sie an: 'Einmal hat sie dich sogar in einen kleinen erotischen Tagtraum eingebaut.'


'Wie bitte?' Jetzt war er vollends geplättet.


'Ja. Sie stand in der Bahn und bemerkte, wie du sie wieder mal angestarrt hast. Und weil sie sowieso ein bisschen erregt war, hat sie sich eine ziemlich schmutzige kleine Story mit dir ausgedacht. Willst du wissen, wie die geht?'


'Unbedingt!', rief er mit einem Nachdruck, der sie zum Lachen brachte.


'OK, hör zu: Sie steht in der Bahn, du bist auch irgendwo da. Irgendwann stehst du einfach auf und bahnst dir deinen Weg durch die Menge. Ein attraktiver Fremder. Du greifst sie bei den Händen und führst sie einfach aus der Bahn und nimmst sie mit in deine Wohnung. Wortlos. Du wohnst in so einem ultramodernen Yuppie-Loft mit Blick über den Fluss. Der Luxus erregt sie noch mehr. Weil du jemand bist, weil du wichtig bist. Aber sie weiß es nicht genau und will es auch gar nicht wissen. Dann ziehst du sie aus, ihr küsst euch, du leckst sie ausgiebig, und dann fickt ihr hemmungslos, bis ihr beide nicht mehr könnt. Dann geht sie einfach.'


'Wow!', seufzte Lars. Ab "ausgiebig geleckt" hatte er sich seine Tasche auf den Schoss stellen müssen, um nicht aufzufallen.


'Abends hat sie es sich dann von ihrem Freund von hinten machen lassen und sich dabei vorgestellt, dass du das bist.'


Lars lächelte selig. Das hier war so viel besser als alles, was er sich hatte vorstellen können. Die Stimme hatte ihm das Tor zu einer anderen Welt aufgestoßen. Und er war noch nicht fertig für heute. 'Welche anderen Fantasien hat sie noch?'


'Das Übliche.' Man konnte das Achselzucken beinahe mithören. 'Sich einem Mann wie willenlos hingeben. Beim Sex dominieren und Anweisungen geben und ohne jede Scham richtig fiesen Dirty Talk machen. Manchmal stellt sie sich vor, gegen ihren Willen genommen zu werden. Sie würde gerne mal einer Frau die Muschi lecken.'


'Und mit wie vielen Typen hat sie schon?'


Wieder dauerte es eine Weile bis zur Antwort, als müsste sie durchzählen. 'Vier. Wenn du wichsen und blasen dazuzählen möchtest, sechs.'


'Wie oft macht sie es sich selber?'


'Ein oder zwei Mal die Woche. Mit den Fingern oder einem Vibrator. Der ist rosa und wie ein Hase geformt.' Im letzten Satz schwang eine Prise Verwunderung mit.


'Wow!', sagte Lars wieder und betrachtete dieses fremde Mädchen, mit dem er noch nie ein Wort gewechselte hatte. Jetzt kannte er sie so intim wie nur sie selbst. Gerne hätte er noch viel mehr gefragt, aber dann hielt die Bahn an seiner Haltestelle und Lars musste sich beeilen, um überhaupt noch durch die sich schließenden Türen zu kommen.


Abends lag er noch lange in seinem Bett und grübelte über all die Dinge, die ihm passiert waren und die er gehört hatte. Aus diffusen Gefühlen hatte sich im Lauf der vergangenen vierundzwanzig Stunden langsam ein greifbarer Gedanke geformt, der ihm jetzt nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte: Vielleicht war er all die Jahre mit völlig falschen Vorstellungen durch sein Leben gestolpert.

* * *

Mitten in der Nacht erwachte Lars in einem fremden Bett. Es schien aus massivem Stein zu bestehen und war über und über mit weichen Decken und Kissen bedeckt. Im warmen Schummerlicht dutzender Kerzen, die rund um das Bett angeordnet waren, zeichneten sich schemenhaft die steinernen Wände einer großen Halle ab. Eine Seite des Raumes schien offen zu sein, denn hinter einer Reihe aus Säulen konnte Lars einen tiefschwarzen Nachthimmel voller fremder Sterne erkennen. Eine leise Brise trug warme Luft und unbekannte Düfte von dort draußen herein und ließ innen die Kerzen sachte flackern. Es war absolut still.


Dann bemerkte Lars die Frau. Regungslos stand sie am Fußende des Bettes und betrachtete ihn ruhig aus dunklen, mandelförmigen Augen. Lars stand der Mund offen, so spektakulär war ihr Anblick. Sie war weder jung noch alt, sondern auf eine merkwürdige Weise zeitlos schön, schlank, großgewachsen und gehüllt in mehrere ineinanderfließende Schichten eines hauchdünnen, fast durchsichtigen Stoffes, der an ihrer schmalen Taille von einer goldenen Kordel zusammengehalten wurde. Ihre Haut war von einem warmen, mediterranen Teint und glänzte, als wäre sie stundenlang eingeölt worden. Lange, dunkle Locken waren mit Klammern zu einer komplizierten Frisur hochgesteckt, links und rechts fielen noch einige Strähnen an ihrem schmal geschnittenen Gesicht herab. Unter dem zarten Gewebe schimmerte Haut durch. Dort, wo sich der Stoff über ihre Brüste spannte, erhoben sich gut sichtbar zwei große, erregte Nippel.


Lars war sprachlos. "Naqia?", hauchte er dann, einer Ahnung folgend.


"Willkommen", sagte die Frau, dann zog sie mit langen, eleganten Fingern zwei große Elfenbein-Nadeln aus ihrem Gewand. Wie ein Wasserfall floss daraufhin der Stoff über die Rundungen ihres Körpers und fiel lautlos um ihre nackten Füße zu einem weichen Haufen zusammen. Bis auf einige Schichten um ihre Lenden, die wenig verbargen, war sie jetzt nackt. Staunend ließ Lars seine Augen über den flachen Bauch mit dem sinnlichen Nabel und den wohlgeformten Muskeln wandern. Sein Blick blieb an den Rundungen ihrer stolzen, leicht angespitzten Brüste hängen.


Sie ließ ihn schauen. "Gefalle ich dir?", fragte sie dann mit einer vor Erotik triefenden Stimme, die Lars schneller hart werden ließ, als er es für anatomisch möglich gehalten hätte. Dann kletterte sie zu ihm aufs Bett, griff nach seinen Händen und zog ihn sanft, aber mit einer Bestimmtheit, der er sich nicht widersetzen konnte, zu sich hoch. Sie küsste ihn. Als ihre Zunge seinen Mund eroberte, stöhnte Lars vor Erregung. Mit ihren Fingern malte sie Linien aus purer Lust auf seinen nackten Oberkörper. Diese Berührungen, seine fiebrige Erregung, die traumhaft schöne Frau vor ihm – es war alles echt, da war sich Lars sicher.


Langsam führte sie seine Hand vorbei an den dünnen Stoffbahnen um ihre Taille. Die Haut unter seinen Fingerspitzen war warm und fest. Weiter zog sie ihn, bis er weiche Nässe spürte und zwei seiner Finger mühelos in ihrem glutheißen Inneren verschwanden. Wohlig seufzte sie in seinen Mund, wo sich ihre Zungen noch immer umkreisten, und rollte ihre Hüfte voller Verlangen seinen Fingern entgegen.


Die Art und Weise, wie ihre Finger über die Haut direkt unter seinem Bauchnabel strichen, enthielt ein erotisches Versprechen, das Lars beinahe wahnsinnig machte. Dann schoben sich ihre Fingerspitzen endlich unter den Saum seiner Pyjamahose und berührten, streichelten, forderten, reizten und entdeckten ihn dort mit einer Langsamkeit, die an Folter grenzte. Lars hatte nie etwas Vergleichbares gespürt. Bald konnte er nicht einmal mehr ihre Küsse erwidern, so völlig versunken war er im Rausch seiner Gefühle.


Irgendwann drückte sie ihn mit dem Rücken in die weichen Decken, ohne ihre Berührungen zu unterbrechen. Dann spürte Lars ihre nasse, spitze Zunge an seinen Brustwarzen und heulte kurz auf vor Lust und süßer Überreizung. Sie küsste und leckte sich hinab zu seinem Bauchnabel und dann, ganz ohne Hast, Zentimeter für Zentimeter tiefer. Schließlich kam sie dort an, wo Lars sich ihre Berührungen am meisten ersehnte. Ihre Zunge hinterließ eine nasse Spur auf der weichen, harten Haut seines Penis, dann umkreiste sie langsam die empfindliche Spitze, die schon nass war von seiner eigenen Erregung. Als sie endlich ihre warmen Lippen um ihn schloss und ihn mit festen, sinnlichen Bewegungen seinem Höhepunkt zutrieb, wurde Lars von Glücksgefühlen durchgeschüttelt, die an Wahnsinn grenzen mussten. Solche Lust war ganz einfach unmöglich.


Auf dem Höhepunkt seiner Ekstase waren seine Hände in die Decke gekrallt, jeder Muskel aufs Äußerste angespannt, sein Kopf bis zur Überdehnung in den Nacken gestreckt, sein Mund geöffnet und seine Lunge ohne Sauerstoff. Er kam. Er kam und schleuderte seinen Samen vorbei an ihren göttlichen Lippen tief in ihren Rachen. Dann löste sich endlich ein Laut von seinen Lippen, mehr ersticktes Röcheln als Stöhnen. Schließlich sank er völlig ermattet in sich zusammen.


Lars ließ sich fallen in ein süßes Delirium aus Glück und völliger Befriedigung. Was kümmerten ihn seine Schüchternheit, seine Unsicherheit und seine Probleme? Was interessierte ihn, ob er jemals wieder echten Sex haben würde? Wozu sollte er seine imaginären Freundinnen brauchen? Da in seinem Kopf wohnte diese gottgleiche Frau, die ihm fremde Welten zeigte – und die das hier mit ihm machen konnte.


Nur vage registrierte Lars, dass er noch immer hart war. Erst als sie über ihn kam und seinen Penis in ihren Unterleib einführte, riss er die Augen auf und stöhnte wollüstig. Schon spürte er wieder den Keim dieser unbeschreiblichen Erregung in seinem Bauch. Er hob den Kopf und sah zwischen seinen Schenkeln, wie er in ihr steckte. Darüber sah Naqia ihn aus ihren dunklen Augen durchdringend an. Sie lächelte. Dann begann sie ihn zu ficken.

M I T T W O C H

Mit der Geschwindigkeit eines Gletschers durchbrach Lars' Bewusstsein die Grenze vom Schlaf zum Wachsein. Hinter dicken, wattigen Schleiern aus Orientierungslosigkeit und bleischwerer Müdigkeit schrillte weit entfernt sein Wecker. Lars hatte nicht genug Kraft, um seine Augenlider zu öffnen. Er wusste nicht, wo er war. Er wusste nicht mal sicher, wer er war. Er wusste nicht, ob draußen Tag oder Nacht war. Er wollte sich zwingen, die Augen zu öffnen und wach zu werden, aber kein Muskel in seinem Körper schien ihm gehorchen zu wollen.


Es dauerte lange Minuten, bis die ersten Erinnerungen zäh wie Honig in seinen Verstand tropften. Irgendwann öffneten sich wie in Zeitlupe seine Augen und grelles Licht flutete in seine Pupillen. Er verstand jetzt, dass er in seinem Bett liegen musste, auch wenn er außer gleißender Helligkeit nichts erkennen konnte. Millimeter für Millimeter erkämpfte er sich die Kontrolle über seine Muskeln zurück. Jede Faser in seinem Körper schrie auf in gequältem Protest gegen seine Versuche, sich im Bett aufzusetzen.


Erste kohärente Gedanken formten sich in seinem Kopf, erste Erinnerungen an die gestrige Nacht zogen vor seinem geistigen Auge vorbei und nahmen in seinem Gedächtnis ihre Plätze ein. Lars erinnerte sich an die unbeschreiblichen Gefühle, die ihm die Frau bereitet hatte. Die Frau – wie hieß sie gleich noch?


"Naqia!", krächzte er so laut er konnte in die Luft. Er war völlig hilflos.


'Guten Morgen, Lover', säuselte sie in seinem Kopf.


Lars brauchte einen Augenblick, um genug Kraft für seine nächste Frage zu sammeln. "Was … passiert … mit … mir?". Jede Silbe war eine Qual.


Sie ließ ihm Zeit, bevor sie antwortete. 'Dein Körper versucht irgendwie zu kompensieren, was du heute Nacht alles verloren hast. Das dauert seine Zeit.'


Er verstand nicht, was sie sagte. Nach einer Weile fragte er laut: "Was?" Sein Mund war so trocken und verklebt, dass er kaum Laute formen konnte.


'Du bist völlig platt, weil wir die ganze Nacht gevögelt haben', erklärte sie geduldig. Sie klang frisch und gut gelaunt.


Mit ungeheurer Mühe gelang es Lars endlich, sich aufzusetzen. In Zeitlupe griff er nach dem Wecker und drückte blind darauf herum, bis endlich Stille einkehrte. Dann lehnte er sich an die Wand hinter seinem Bett, schloss die Augen und wartete, bis er sich von dieser Kraftanstrengung erholt hatte. Er fühlte sich wie ein Hundertjähriger.


'Warum hast du das mit mir gemacht?', fragte er irgendwann mit seiner inneren Stimme. Sogar die klang völlig kraftlos.


'Was? Dich gefickt?', fragte sie zurück. 'Hat's dir etwa nicht gefallen?' Den letzten Satz hatte sie mit viel freundlichem Spott garniert.


'Beste Nacht meines Lebens', brachte er hervor. Lars hatte keine Ahnung, wie das alles möglich war, aber er zweifelte nicht daran, dass Menschen im echten Leben keine derartige Ekstase erreichen konnten. Jeder einzelne seiner Orgasmen hatte sich angefühlt, als hätte ihn jemand mit Benzin übergossen und angezündet, nur dass er statt Schmerz etwas anderes gefühlt hatte, etwas Unfassbares. Lust, Rausch, Euphorie, Glück – er fand viele große Worte dafür, aber alle waren sie trotzdem viel zu klein für diese namenlose Empfindung, die jede Zelle seines Körpers zum Vibrieren gebracht hatte.


Sie hatte Dinge mit seinem Körper gemacht, die er nicht für möglich gehalten hätte. Und sie hatte ihm gezeigt, wie er dasselbe mit seinen Fingern, seinen Lippen, seiner Zunge und seinem Penis auch an, auf und in ihr tun konnte. Lars hatte experimentiert und gelernt und nicht genug bekommen können von ihrem unbeschreiblich erotischen Körper. Sie hatten alles gemacht, einfach alles.


Lars wusste zwar nicht, wo er mit ihr gewesen war, aber Spuren dieser unbeschreiblichen Nacht fanden sich überall auf seinem Bett. Alles war nass und verklebt und der scharfe Geruch seines Spermas war allgegenwärtig. Seine Pyjamahose war geradezu durchtränkt, ebenso das Laken und seine Bettdecke. Sogar an seiner Brust und seinem Kinn klebte getrockneter Samen. Er musste einen halben Liter auf seinem Bett verteilt haben. 'Ist das normal?', fragte er mit Blick auf die Sauerei.


'Weißt du überhaupt, wie viele Orgasmen du hattest?', lachte sie fröhlich.


'Nein, keine Ahnung.' Lars hatte irgendwann den Überblick verloren. Er gähnte laut und reckte sich, um die bleierne Schwere aus seinen Muskeln zu vertreiben. 'Warum hast du das mit mir gemacht?', fragte er schließlich erneut.


'Bild dir bloß nichts darauf ein', war ihre Antwort. 'Ich mache das mit jedem, in dem ich wohne.'


'Jedem?', fragte er ungläubig. 'So?'


'Ja. Mit jedem. Jede Nacht.'


'Jede Nacht?', plapperte er ihr nach, sein Tonfall ein Teil Freude und zwei Teile Schrecken. 'Mit mir auch? Also … heute Nacht wieder?'


'Ja.'


'Aber warum?'


Sie lachte. 'Hast du das noch nicht erraten? Ich lebe davon. Ich zehre von deiner Erregung. Deine Lust ist meine Nahrung. Dein Orgasmus gibt mir Kraft.'


Dann änderte sich ihre Stimme und ihr Ton wurde ernster. 'Ich suche mir das nicht aus, verstehst du? Meine Natur zwingt mich dazu. Jede Nacht, mit jedem. Ich habe keine Wahl.'


Lars ließ ihre Worte auf sich wirken. Sie hatte recht. Auf irgendeine Weise hatte er gespürt, dass es so war, als er sich wieder und wieder in ihr ergossen hatte. Da war eine Gier gewesen, ein Hunger, der über bloße Lust hinausging. 'Also heute Nacht nochmal', sagte er und versuchte zu verstehen, was das für ihn bedeutete.


'Ja.'


'Und morgen früh? Gewöhne ich mich daran oder wird es wieder so grausam?'


In dem langen Schweigen, das folgte, keimte in Lars ein fürchterlicher Verdacht. Dann sprach sie endlich. 'Sorry. Morgen wird es noch viel schlimmer sein.'


'Oh, Gott!', stöhnte er entsetzt.


'Jedes Mal, wenn du in mir kommst, nehme ich nicht nur deinen Samen, ich nehme auch ein kleines Stück von dir. Vitalität, Energie, Essenz, Seele – du kannst es nennen, wie du willst, aber wenn es einmal weg ist, bekommst du es nie mehr wieder.'


Sie gab Lars einen Moment, um zu verstehen, was sie gesagt hatte. 'Was du jetzt fühlst', erklärte sie dann weiter, 'ist die Reaktion deines Körpers auf diesen Verlust. In einer halben Stunde bist du so gut wie neu, aber das bleibt nicht so. Jedes Mal, wenn wir so eine Nacht verbringen, wird es dir schwerer fallen, hinterher wieder zu funktionieren. Und irgendwann wirst du nicht mehr genug Kraft haben, um deine Muskeln zu bewegen, und nicht mehr genug Verstand, um es überhaupt zu versuchen. Und dann noch so eine Nacht und du wachst einfach nicht mehr auf.'


Mit jedem ihrer Sätze war in Lars das Grauen gewachsen. Jetzt regierte der blanke Horror in ihm. "Wie? Wie jetzt?", stammelte er.


'Du hast mich schon verstanden: Ich werde dich zu Tode vögeln.' Sie sagte das alles ganz ruhig und mit Routine, als hätte sie es schon tausend Mal erklärt.


Lars war zu entsetzt, um zu sprechen.


'Die gute Nachricht ist, dass du das alles ganz einfach verhindern kannst', machte Naqia weiter. 'Fick diese Trixi und gib mich einfach weiter.'


Lars war von alledem so übel geworden, dass er sich beherrschen musste, um nicht gleich hier aufs Bett zu kotzen. 'Und warum sagst du mir das jetzt erst?', fuhr er sie an.


Wieder blieb sie ganz ruhig. 'Du wärst doch völlig ausgeflippt, wenn ich dir das gestern gleich gesagt hätte. Und außerdem habe ich dir die ganze Zeit über gesagt, dass du eine zum Vögeln finden sollst.'


"Scheiße, Scheiße, Scheiße", stöhnte Lars. "Wie lange? Wie lange habe ich noch, um dich weiterzugeben?"


'Schwer zu sagen …', erwiderte sie vage. 'Eine Nacht hältst du sicher noch gut durch. Danach … wer weiß?'


'Nur eine Nacht!', rief Lars, und der Schrecken, der eben dabei gewesen war abzuklingen, kehrte mit Wucht zurück.


'Wie gesagt … ist schwer zu sagen. Fick sie einfach heute oder morgen, dann ist alles in Butter.'


Lars versuchte sich vorzustellen, wie das ablaufen könnte. 'Aber dann hat Trixi dich und sie könnte sterben', dachte er laut nach.


'Besser sie als du, oder?', behauptete Naqia.


Als Lars nichts dazu sagte, fügte sie etwas versöhnlicher an: 'Sie muss mich eben auch weitergeben, und der Typ, den sie fickt, danach auch. Und so weiter. Wenn alle mitmachen, muss keiner verrecken. Ist fast hundert Jahre her, seit mir das letzte Mal ein Typ unter den Schenkeln weggestorben ist.' Nach einer kleinen Pause ergänzte sie: 'Gott, war das vielleicht ein Idiot!'


Lars wünschte sich nichts sehnlicher, als aus diesem Albtraum zu erwachen. Aber dann drängte sich mit Macht die Frage in sein Bewusstsein, die schon die ganze Zeit über an ihm genagt hatte. 'Naqia, wer zum Teufel bist du? Oder … was bist du?'


Sie lachte. 'Hab mich schon gewundert, wann die Frage endlich kommt. Die meisten fragen nach fünf Minuten', bemerkte sie gut gelaunt. Dann forderte sie: 'Nimm mal dein Handy.'


'Mein Handy?'


'Ja, ich hab eine Wikipedia-Seite.'


'Was hast du?' Lars konnte es nicht fassen.


'Neidisch? Habe ich mal von einem Typen schreiben lassen, in dem ich gewohnt habe. Das ist viel einfacher, als es zweimal pro Woche zu erzählen.'


Lars, der langsam wieder Herr über seinen Körper wurde, streckte sich kopfschüttelnd nach seinem Handy. 'Was soll ich eingeben?', fragte er, nachdem er die Seite aufgerufen hatte.


'Einfach nur Naqia. N-A-Q-I-A.'


Lars fand den Eintrag auf Anhieb. Schweigend las er. Naqia wartete einfach ab. "Siebenhundert vor Christus", rief er dann erstaunt. "Gemahlin des syrischen Königs Sanherib."


'Assyrien, nicht Syrien', korrigierte sie.


"Also bist du eine Königin?", fragte er, noch immer laut.


'Ja. Mein Mann war König, dann mein Sohn, dann mein Enkel. Ich stand an ihrer Seite, die mächtigste Frau im größten Reich, das die Welt je gesehen hatte.'


'Aber wie bist du zu dem geworden, was du jetzt bist?', fragte Lars. 'Was immer es ist …'


'Diese Frage beantworte ich nicht', sagte sie knapp.


'Aber du …'


'Ich sagte: Diese Frage beantworte ich nicht!', erklärte sie mit einer Vehemenz, die ihn erschreckte. Sie beruhigte sich und fuhr versöhnlicher fort: 'Nimm es nicht persönlich. Mache ich nie.'


Lars las weiter. Er hoffte, irgendwelche Erklärungen in dem kurzen Text zu finden, aber da war nichts. "Hier steht, dass du deinen Sohn gegen die anderen Prinzen als König durchgesetzt hast", sagte er schließlich. "Asar … Asarhaddon."


'Asarhaddon', wiederholte sie, sprach es aber ganz anders aus. Da war eine Weichheit in der Art, wie sie dieses Wort sagte, die Lars noch nie in ihrer Stimme gehört hatte. 'Er war mein einziges Kind.'


Lars schwieg. Er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte.


'Du erinnerst mich sogar ein bisschen an ihn', sagte sie plötzlich und zu seinem größten Erstaunen. 'Du hast seine Statur. Seine Augen. Manche Sachen, die du gestern zu mir gesagt hast …' Sie brach ab. 'Als kleiner Junge war er genauso lieb wie du, weißt du? Lieb, weich und schwächlich.'


'Falls das ein Kompliment sein …'


'Hör einfach zu!', fiel sie ihm ins Wort. 'Ich habe ihn erzogen und ihm alles beigebracht und als ich fertig mit ihm war, war er ein König. Wenn ich es nicht getan hätte, wäre seine Schwäche früher oder später sein Tod gewesen. Verstehst du, was ich dir sagen will?'


'Nein.' Lars hatte keine Ahnung.


'Der Hellste bist du ja nicht gerade!' Sie seufzte, dann überlegte sie kurz. Schließlich sagte sie: 'Du hast seit zig Jahren keine Frau mehr ins Bett bekommen, ja?'


'Ja, schon', gab er zu. 'Aber …'


'Und wie stehen die Chancen', fuhr sie dazwischen, 'dass du das aus eigener Kraft hinbekommst, bevor ich dir den letzten Rest Verstand aus dem Hirn gevögelt habe?'


'Nicht so gut', gestand er ein.


'Genau! Und deshalb werden wir ein paar Dinge an dir ändern müssen. Ich mache dasselbe mit dir, dass ich mit Asarhaddon gemacht habe.' Ihr Ton war hart und stolz.


'Ich glaube nicht, dass ich König von Assyrien werden will', versuchte es Lars mit Sarkasmus.


'Für den Anfang könntest du mal der König in deinem eigenen Leben werden!', schoss sie zurück.


'Aber …'


'Nichts aber!', schnitt sie ihn ab. Ihr Ton lud nicht dazu ein, die Diskussion fortzusetzen. 'Du tust, was ich dir sage! Dann lebst du am Ende der Woche noch. Und wenn du ein bisschen Glück hast und gut zuhörst, lernst du vielleicht auch noch was Nützliches dabei.' Und bevor er etwas dazu sagen konnte, fügte sie an: 'Und jetzt solltest du langsam mal zur Arbeit gehen, findest du nicht?'


Lars ließ vor Schreck beinahe das Handy fallen. Er musste zur Arbeit! Ein Blick auf die Uhr versetzte ihn in Panik. Es war neun Uhr vierzig. 'Oh, Scheiße!', stöhnte er. 'Ich hätte vor zehn Minuten bei der Mertens sein sollen. Die wird mich killen.'

* * *

Trixi stand an der Rezeption, als Lars wenig später mit eiligen Schritten das Foyer betrat.


'Ich glaub, ich schaff das nicht', sagte Lars und spürte, wie sich die Panik in ihm regte. Trixi war nicht allein. Neben ihr stand eine Kollegin. Die beiden unterhielten sich.


'Klar schaffst du das', behauptete Naqia. Es war ein eher halbherziger Motivationsversuch. 'Mach es genauso, wie wir es besprochen haben. Denk einfach daran: Wenn Trixi dich anschaut, dann sieht sie jemanden, den sie mag. Einen netten, attraktiven Kerl, den sie kennenlernen möchte. Sei dieser Typ!'


Das klang so einfach, wie sie das sagte, fand Lars. In Wahrheit war es eine kaum zu bewältigende Herausforderung. Da war es fast ein Glück, dass es um Leben und Tod ging, sonst hätte Lars längt die Flucht ergriffen.


"Hi Trixi", sagte Lars, als er bei der Rezeption ankam, und erhielt gleich zwei Belohnungen dafür: Trixis Lächeln und ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Sie wollte gerade etwas sagen, aber Lars war schneller: "Geht's dir gut?"


Naqia hatte ihm gesagt, dass er sich eine Rolle zurechtlegen sollte wie ein Schauspieler. Also hatte Lars beschlossen, all die positiven Dinge, die er in den vergangenen beiden Tagen über sich gehört hatte, in ein neues Ich zu gießen. Er wollte der Typ sein, den Naqia eben beschrieben hatte: eine Version seiner selbst, mit der die Leute reden wollten. Das war die Rolle, die er jetzt an Trixi ausprobierte.


Trixis Mimik machte klar, dass sie nicht mit der Möglichkeit gerechnet hatte, dass Lars ihr jemals eine persönliche Frage stellen würde. "Gut", sagte sie automatisch und konnte weder ihre Verblüffung noch ihre Freude verbergen. "Mir geht's gut. Dir auch?"


"Sag mal", fragte Lars, der vor lauter Aufregung vergessen hatte ihr zu antworten, "hast du vielleicht Lust, heute mit mir zusammen in die Kantine zu gehen?" Er hatte diesen Satz auf dem Weg zur Arbeit dutzende Male geübt, und gerade hatte er ihn tatsächlich laut gesagt. Jetzt wäre er gerne weggelaufen, ohne auf eine Antwort zu warten.


Trixi warf ihrer Kollegin einen kurzen, aber bedeutungsvollen Blick zu, dann strahlte sie Lars an und sagte: "Das ist ja nett, Lars. Sehr gerne! Passt dir halb eins?"


"Halb eins ist super", sagte Lars und wollte nichts lieber, als seinem Fluchtinstinkt zu folgen und so schnell wie möglich zu verschwinden.


"Warte mal", hielt sie ihn auf. "Ich soll dich direkt zu Frau Mertens schicken, wenn du da bist."


Fünf Minuten später betrat Lars in angstvoller Erwartung das Reich seiner obersten Vorgesetzten in der Vorstandsetage. Frau Mertens saß hinter ihrem riesigen gläsernen Schreibtisch in ihrem riesigen gläsernen Büro und sah ihn an, als wollte sie ihn an Ort und Stelle ermorden. Grabowski war auch da. Er hatte seinen gewaltigen Hintern auf einem Stuhl vor ihrem Schreibtisch platziert und atmete rasselnd. Lars hatte sich nie an die missmutigen grauen Augen seines Teamleiters gewöhnen können.


Frau Mertens begann ohne jede Begrüßung und in einem Ton so voller schneidender Kälte, dass Lars am liebsten direkt wieder nachhause gegangen wäre. "Wenn Sie jemals wieder ein Meeting mit mir versäumen, werden Sie in dieser Firma nie wieder glücklich. Haben Sie das verstanden?"


"Es tut mir …"


"Klappe halten!", fuhr sie ihn an. Lars schwieg, und sie musterte ihn eindringlich über den Rand ihrer schmalen silbernen Brille hinweg. Auf dem mühseligen Weg ins Spitzenmanagement hatten sich tiefe Falten in ihr Gesicht gegraben. Unter ihren rund zweitausend Untergebenen ging die nur halb scherzhaft gemeinte Behauptung herum, jede ihrer Falten stehe für einen Konkurrenten, der ihr auf diesem Weg zum Opfer gefallen war. "Ich erkläre das jetzt genau einmal, also hören Sie gut zu: Morgen kommt Borsig eigens aus Detroit eingeflogen. Sie wissen, wer das ist?"


Lars nickte. Borsig war im Vorstand von CGMF für das Thema Entwicklung zuständig. Er war der Kunde, dessen Scheibenwischer sie vermurkst hatten, und einer der wichtigsten Entscheider in der Automobilindustrie weltweit.


"Es ist für uns absolut entscheidend, dass wir diesen Kunden halten, deshalb rollen wir hier die roten Teppiche aus. Wir haben die beste Suite im besten Hotel gebucht, abends geht er mit dem kompletten Vorstand ins beste Restaurant. Sie sehen also, wir lassen uns das was kosten." Sie ließ ihre Worte wirken, bevor sie fortfuhr: "Von Ihnen brauchen wir eine technische Lösung für das Problem. Wie weit sind Sie damit?"


"Das wird heute noch fertig", sagte Lars eingeschüchtert. "Ich brauche nur noch ein paar Stunden für den Feinschliff."


Frau Mertens warf Grabowski einen scharfen Blick zu. Der nickte eifrig. Er hatte Lars' Lösungsvorschlag geprüft und für gut befunden. Zur Abwechslung schien er aber beschlossen zu haben, die Lorbeeren dafür nicht einzuheimsen. Wahrscheinlich, spekulierte Lars, war ihm die ganze Sache zu heiß.


"Lassen Sie mich das ganz deutlich sagen", wandte sich seine Chefin wieder an Lars, "wenn das morgen Nachmittag bei der Präsentation mit Borsig nicht zu einhundert Prozent reibungslos läuft, dann schmeiße ich Sie raus hier. Klar verständlich für Sie?"


Lars nickte und spürte, wie ihm der Schweiß den Rücken herunterlief.


"Morgen um siebzehn Uhr kommt Borsig zur Präsentation. Ich leite das, aber Sie werden auch da sein und die technische Seite erläutern, falls er das will. Grabowski gibt Ihnen die Details. Fragen?"


"Nein", sagte Lars demütig. Er war sich nicht sicher, ob er überhaupt eine kohärente Frage herausgebracht hätte. In den vergangenen Jahren hatte er genügend Beispiele dafür gesehen, wie arbeitsplatzgefährdend Frau Mertens' Zorn sein konnte. Nichts hasste sie mehr als Verständnisfragen.


"Gut. Dann verschwinden Sie jetzt. Sie verpesten die Luft in meinem Büro mit Ihrer Mittelmäßigkeit." Sie griff zum Telefon und wählte irgendeine Nummer. Lars und Grabowski hatte sie offenbar schon vergessen. Auf dem Weg zur Tür hörte Lars sie dann aber doch nochmal rufen. "Und ziehen Sie sich morgen zur Abwechslung mal was Vernünftiges an."


Als Lars kurz darauf alleine im Lift stand, musste er sich erstmal den Schweiß von der Stirn wischen und durchpusten. Naqia meldete sich. 'Die mag ich! Kein Bullshit.'


'Die ist einfach nur schrecklich', erwiderte Lars. Es kam von Herzen.


'Wie auch immer. Um sie musst du dich jetzt als Erstes kümmern', informierte Naqia ihn.


'Mache ich ja. Wenn ich dieses Code-Problem löse, lässt sie mich wieder in Frieden.'


'Ganz sicher nicht.'


'Nein?'


'Nein! Sie hat deine Kündigung schon geschrieben. Und für den Fall, dass das morgen nichts wird mit diesem Borsig-Vogel, gibt es auch noch einen Brief an den Anwalt wegen einer Schadensersatzforderung gegen dich. Die lässt dich jetzt noch dieses Problem lösen, dann bist du erledigt.'


Lars war sprachlos. 'Also … also hat sie mir gerade ins Gesicht gelogen?'


'Klar', bestätigte Naqia mit einer gewissen Bewunderung. 'Wie ein absoluter Profi.'


'Und Grabowski?'


'Der weiß von nichts, aber er ahnt es. Er wird sich schön raushalten aus der ganzen Sache.'


'Ich fasse es nicht', sagte Lars zu niemandem im Bestimmten. 'Also muss ich mir jetzt auch noch einen neuen Job suchen …'


'Unsinn!', rief Naqia bestimmt. 'Der König flieht nicht, der König zerschmettert seine Feinde!'


'Aha', machte Lars konsterniert. 'Und wie macht der König das so?'


'Du findest heraus, was ihre Schwächen sind, und dann nutzt du sie aus.'


'Und wie?'


'Oh, das ist sehr aufwendig', behauptete Naqia. 'Du musst ihre Kreise infiltrieren. Dazu brauchst du ein Netzwerk. Du musst überzeugen, einschüchtern, verhandeln, bestechen, bla bla bla. Und wenn du genug weißt, dann machst du sie fertig.' Lars konnte deutlich hören, wie viel Spaß sie an dieser ganzen Sache hatte.


Sie zögerte. Dann verkündete sie gut gelaunt: 'In diesem Fall kann ich dir auch einfach das Passwort zu ihrem Firmen-Account sagen, das geht viel schneller.'


Ein paar Sekunden später hatte Lars sein Büro erreicht. Innen hatte sich Mike weit in seinem Bürostuhl zurückgelehnt und telefonierte schon wieder mit seiner Freundin Daniela. Herzhaft lachte er über irgendetwas, das sie gesagt hatte. Lars setzte sich und fuhr schlecht gelaunt seinen Computer hoch.


'Wusstest du eigentlich, dass seine Freundin ihn manchmal mit einem Strap-On in den Arsch fickt?', fragte Naqia unschuldig, und Lars musste einen Hustenanfall vortäuschen, um nicht laut loslachen zu müssen.

* * *

Wenig später saß Lars in der Kantine. Ihm gegenüber an dem kleinen Zweiertisch saß Trixi. Während sich um sie herum der tägliche Wahnsinn der Mittagspause ereignete, verspeiste Lars betont langsam und unter Anwendung seiner besten Tischmanieren einen Auflauf mit Tofu, Auberginen und weiteren mysteriösen Zutaten. Zum ersten Mal überhaupt hatte er sich für die vegetarische Option angestellt. Er war einfach Trixi hinterhergelaufen.


Die Konversation, die sie über ihr Essen hinweg führten, wäre ein Albtraum für Lars gewesen, wenn Naqia nicht dagewesen wäre. Sie hatte ihm ein paar Themen genannt, die Trixi interessierten. Erstaunlicherweise überschnitten sich ihre Interessen an mehr als einer Stelle: Sie lasen dieselben Autoren, liebten beide elektronische Musik und alles, was mit Kino und Filmen zu tun hatte. Erstaunt stellte Lars fest, dass es gar nicht so schwer war, ein gutes Gespräch über Dinge zu führen, die ihm auch am Herzen lagen. Er konnte sich nicht erinnern, wann er zum letzten Mal so natürlich und ungezwungen mit einer Frau gesprochen hatte.


'Eigentlich hasst sie die Kantine', ließ ihn Naqia wissen, nachdem ihre Teller leer waren. 'Frag, ob sie Lust hat, sich noch einen Espresso in dem kleinen Café vorne an der Ecke zu holen. Zu Kaffee und frischer Luft sagt sie nie nein.'


Also fragte er sie, ob sie an einem Kaffee und einem Spaziergang interessiert sei. Sie war interessiert, außerdem überrascht und erfreut.


Gemeinsam spazierten sie das kurze Stück am Fluss entlang bis zu einem kleinen, französisch angehauchten Café, das Lars noch nie bemerkt hatte. Sie orderten Espresso zum Mitnehmen.


'Berühr sie mal bei Gelegenheit', forderte Naqia ihn auf, und als Trixi zahlen wollte, bekam er Gelegenheit dazu. Er legte seine Hand auf ihre, um sie davon abzuhalten, und fragte, ob er sie einladen dürfe. Er durfte. Über die Ruhe, mit der er das alles hinbekam, war niemand mehr überrascht als Lars selbst.


Mit ihren Pappbechern in der Hand gingen sie vor zum Fluss und schlenderten in der kalten, klaren Herbstluft an der menschenleeren Promenade entlang. Lars war erstaunt, wie nah sie ihm dabei kam, und noch erstaunter, als sie sich bei ihm unterhakte. So viel Körperlichkeit hatte er nicht erwartet. Sie schwiegen, aber Lars fand, es war ein erlaubtes, ein gutes Schweigen.


'Warum sollte ich sie berühren?', wollte er von Naqia wissen.


'Damit ich sie ein bisschen heißmachen kann.'


'Das kannst du?'


'Ein bisschen, solange du sie berührst. Bei dir kann ich das immer machen, weißt du ja. Spürst du das?' Eine Empfindung lief aus seinem Bauch heraus durch seinen ganzen Körper. Sanfte kleine Wellenkreise an Emotion, wie von einem kleinen Steinchen, der in glattes Wasser fällt. Der Gedanke an Sex erschien beinahe zeitgleich in Lars' Kopf. Etwas mehr Blut als üblich fand den Weg zwischen seine Beine. Er sah Trixi an und hatte plötzlich Lust, sie zu küssen. Es war keine wilde Ekstase, aber es war definitiv auch nicht nichts.


'Erstaunlich!', stellt er fest.


'So in etwa fühlt sie sich gerade auch', ließ ihn Naqia wissen. 'Und jetzt halt an und sag ihr, dass du dich freust über das Mittagessen mit ihr. Aber nicht übertreiben!'


Lars tat wie geheißen und hielt an. Trixi, die ein wenig kleiner war als er, schaute zu ihm hoch. "Voll schön, dass wir heute zusammen gegessen haben", sagte Lars. Jetzt zitterten ihm doch ein wenig die Hände.


"Find ich auch", sagte sie. Sie schwiegen einen Augenblick und schauten sich an. Dann umfasste sie seine kalten Wangen und gab ihm einen Kuss auf den Mund. Es war ein sachter Kuss, mehr zögerliche Annäherung als leidenschaftliche Erotik. Trotzdem war Lars viel zu perplex, um den Kuss zu erwidern. In seinem Bauch explodierte eine Adrenalinbombe.


Für einen kurzen Moment verharrte sie Millimeter von seinen Lippen entfernt mit geschlossenen Augen, als müsste sie überlegen, ob sie eine zweite Runde wollte. Dann küsste sie Lars erneut, und dieses Mal schob sie seine Lippen auseinander und ihre Zungen berührten sich.


Es hätte ein langsamer und romantischer Kuss werden können, aber Lars war nicht im Mindesten vorbereitet auf so viel Nähe und so viel Tempo. Mit jeder Sekunde, die ihre Zunge ihn berührte, wuchs und wuchs die Nervosität in seinem Bauch, bis sie schließlich zu einer ausgewachsenen Panik geworden war.


'Nein, nein, nein', rief Naqia, die ahnte, was geschah. Aber es war zu spät. Lars bekam keine Luft, er konnte nicht atmen, seine Brust schnürte sich zu. Sein Körper entschied sich für den einzigen Ausweg, ohne sich vorher mit Lars abzustimmen. Ganz plötzlich trat er einen Schritt zurück und entzog sich. Kühle Luft füllte seine Lungen. Die Überforderung stand ihm ins Gesicht geschrieben.


Trixi schaute ihn entsetzt an. "Ich wollte … ich dachte", stammelte sie. "Tut mir leid. Ich dachte, du wolltest das auch."


Lars hätte ihr wirklich gerne erklärt, dass es nicht an ihr lag. Dass er sie auch küssen wollte. Dass es nichts zu bedeuten hatte. Aber er bekam keinen Ton heraus.


Nach ein paar Sekunden meinte sie verzweifelt: "Tut mir leid, ehrlich!" Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und flüchtete.


'Himmel, du bist so blöd!', stöhnte Naqia. 'Womit hab ich das verdient?'

* * *

Es war weit nach neunzehn Uhr und so gut wie alle Büros in dem gewaltigen Gebäude waren längst dunkel, als Lars sich endlich in seinem Stuhl zurücklehnte und seine Glieder streckte. Eben hatte er die Lösung für Borsigs Problem fertiggestellt. Drei Mal war er alles durchgegangen und hatte keine Fehler gefunden. Wie alle guten Ideen war auch seine Lösung simpel und elegant. Das war gute Arbeit, da war er sich sicher.


'Endlich fertig, ja?', beschwerte sich Naqia. 'Sechs Stunden ohne Pause am Computer. Ich glaube, ich habe mich seit zweihundert Jahren nicht mehr so gelangweilt.'


Lars gähnte und ignorierte sie einfach. Er begann damit, seine Sachen zusammenzupacken.


'Warte, jetzt musst du dich noch um deine Chefin kümmern', erinnerte sie ihn.


Er hielt inne. 'Wie stellst du dir das vor? Du gibst mir das Passwort zu ihrem Firmen-Account und ich suche nach Zeug, mit dem ich … was machen kann? Sie feuern lassen?'


'Sicher, das wäre eine Möglichkeit', sagte Naqia. 'Oder du machst es wie ein Profi und lässt sie für dich arbeiten. Überleg mal, was die hier alles für dich tun könnte.'


Lars war nicht wohl damit, und nicht nur, weil er Angst vor Frau Mertens hatte. Aber wenn er nichts tat, war er seinen Job los. Das klang auch nicht gerade verlockend. Außerdem, rechtfertigte er sich vor sich selbst, hatte sie zuerst versucht ihn auszunutzen und loszuwerden. Also war es quasi Notwehr, wenn er jetzt dasselbe tat.


Mit zwei Klicks hatte er den Login-Bildschirm erreicht und ihre standardisierte Kennung eingegeben. Jetzt blinkte die Eingabeaufforderung im Feld Passwort. 'OK, Passwort?'


'Sag ich dir gleich', antwortete Naqia. 'Erst tust du mir noch einen kleinen Gefallen.'


'Was denn für einen Gefallen?'


'Kleinigkeit. Zwei E-Mails mit einem Video-Anhang verschicken. Dauert keine 5 Minuten.'


Alles an ihrem Tonfall schürte das Misstrauen in Lars. 'Und … ist davon irgendetwas illegal?'


'Darauf kannst du wetten!', lachte sie. 'Schick es einfach vom Account deiner Chefin aus, dann bleibt's nicht an dir hängen.'


Lars hatte überhaupt keine Lust, Naqia irgendeinen Gefallen zu tun, und noch viel weniger Lust, Straftaten für sie zu begehen. 'Ich glaube nicht, dass ich das machen will', sagte er.


'Deine Entscheidung', erwiderte sie leichthin. 'Aber dann sage ich dir auch nicht das Passwort.'


Lars konnte es nicht glauben. 'Ist das dein Ernst?'


'Eine Hand wäscht die andere', zitierte Naqia. 'Seneca.' Nach einem Moment ergänzte sie schwärmerisch: 'Der hatte einen Schwanz wie ein Pferd, der Kerl.'


'Wow!', sagte Lars und war wie vor den Kopf gestoßen. 'Jetzt erpresst du mich?'


'Nein, nur ein einfacher Handel', sagte sie herzlich.


Lars schwieg und trommelte mit den Fingern auf dem Tisch. Er dachte nach, auch wenn es eigentlich nicht viel zu entscheiden gab. Er hatte gar keine Wahl, wenn er seinen Job retten wollte. 'Also schön', sagte er schließlich. 'Ich tu's. Aber nur unter Protest.'


'Von mir aus auch unter Protest', bemerkte Naqia und gab ihm das Passwort für den Account von Frau Mertens.


Lars loggte sich ein. Er fühlte sich schon jetzt schäbig. Auf ihr Drängen hin navigierte er zur Startseite eines großen Cloud-Services und gab Zugangsdaten für den Account eines gewissen Sammy_3000 ein. Das alles sagte ihm überhaupt nichts. Er fand einen Ordner voller Bilder und Videos. Sie zeigten einen großgewachsenen, kantigen Typen mit Dreitagebart und Körper aus der Muckibude, im Urlaub, in Clubs, mit einem tiefergelegten Auto. Naqia nannte ihm ein Datum und Lars ging die Videos durch, bis er das richtige gefunden hatte. Er startete den Download.


'Nur Idioten laden alles in die Cloud hoch', bemerkte Naqia gut gelaunt, während sich das Video auf der Festplatte seiner Chefin neu zusammenfügte. Als es da war, öffnete Lars die Datei. Auf dem Bildschirm erschien ein gestochen scharfes Handy-Video im Hochformat, das einen unordentlichen, halbdunklen Abstellraum zeigte, in dem ein Mann und eine Frau vögelten. Sie trug eine Arbeitsuniform, die vage nach Fastfood-Kette aussah, und beugte sich über einen Tisch. Ihr Rock war hochgeschoben und ihr nackter Hintern in seiner ganzen Pracht zu bewundern. Unter ihren Arschbacken rammte sich ein Schwanz schnell und hart in ihren Körper. Der Typ hatte eine Hand an ihrer Hüfte, die andere hielt die Kamera. Außer ihrem gemeinsamen Stöhnen war nichts zu hören.


Lars erkannte sie sofort. 'Das ist die Frau aus der Bar! In der du vor mir warst!', rief er überrascht. Sie hatte ihm diesen ganzen Schlamassel eingebrockt. 'Aber wer ist der Typ?'


'Das ist der Kerl, in dem ich vor der dummen Hure war.'


'Aha.' Lars hatte eine ungute Ahnung, wohin das führen würde. 'Und was soll ich jetzt mit dem Video machen?'


'Ganz einfach', erwiderte sie höchst zufrieden. 'Du schickst es an ihren Verlobten und an ihren Chef.'


Lars seufzte. So etwas in dieser Art hatte er erwartet. 'Ehrlich? Du bist immer noch nicht drüber weg, dass du jetzt in mir sein musst?'


'Darum geht's doch gar nicht! Sie hat mich beleidigt, und das muss immer Konsequenzen haben.'


'Ach ja? Und warum?'


'Weil dich niemand respektieren wird, wenn du dich selbst nicht respektierst.'


Das klang völlig bescheuert, fand Lars. 'Was musst du ihr jetzt das Leben ruinieren? Vergiss sie doch einfach.'


'Schick das Video ab.'


'Das ist doch total lächerlich!'


'Schick das beschissene Video ab!'


"Nein, verdammt nochmal!", rief Lars laut und schlug mit der Faust auf den Tisch.


Daraufhin schwieg sie eine kurze Zeit. Dann sagte sie ohne erkennbaren Groll: 'Ich weiß, warum du sauer bist, Lars. In deinem naiven kleinen Kopf hast du gedacht, dass ich eigentlich nett bin. Dass ich nur so grob rede und eigentlich anständig und freundlich bin. Stimmt's?'


Lars starrte vor sich hin und schwieg.


'Das kannst du vergessen. Ich bin nicht nett. Ich bin eine Königin. Und ich vergesse meine Feinde nicht. Das sollte dir klar sein, bevor du jetzt das Wort brichst, das du mir gegeben hast.'


Lars entging die Drohung nicht, die in ihren Worten mitschwang. Aber anders als ihr machte es ihm etwas aus, ohne Not das Leben fremder Leute zu ruinieren. Egal wie kalt die Frau in der Bar ihn ausgenutzt hatte, er spürte keinerlei Bedürfnis nach Rache. Aber Naqia hatte ihn in eine Ecke manövriert, aus der es keinen Ausweg gab. Als er das Video kurz darauf in zwei E-Mails an den Verlobten und den Chef der Frau schickte, drehte sein schlechtes Gewissen ihm Knoten in die Eingeweide.

* * *

Auch in dieser Nacht erwachte Lars in Naqias großem Saal aus Stein. Wieder floss der seidige Stoff ihrer Gewänder über die runden Formen ihres Körpers zu Boden und wieder vereinten sich ihre Lippen in einem Kuss voller Leidenschaft. Machtlos, aber nur allzu bereitwillig gab sich Lars ihrem hungrigen Drängen hin. Er konnte gar nicht anders.


Naqia hatte ihm nicht verheimlicht, dass sie mehr von ihm nahm als nur seinen Samen, aber als er sich überwältigt vom unaufhörlichen Ansturm ihrer Lippen einige Minuten später stöhnend in ihren Mund ergoss, spürte er nichts als Rausch und pures Glück. Und wie schon in der Nacht zuvor befriedigte auch dieser Orgasmus nicht die kaum zu ertragende Erregung, die seinen ganzen Körper in Brand gesetzt hatte. Lars brauchte mehr, immer mehr.


Aber er hatte sich für diese Nacht auch noch etwas anderes vorgenommen, etwas, dass er nur hier tun konnte. "Warte", seufzte er deshalb, als ihre geschickten Finger damit begonnen, seinen noch immer harten Penis zu erregen. Lars musste jedes Gramm Willenskraft gegen seine nahezu unerträgliche Geilheit in die Waagschale werfen, um ihre aufreizenden Zuwendungen zu unterbrechen. Sie ignorierte seine Bitte, und erst als er sie noch einmal wiederholte, ließ sie schließlich zu, dass er ihre Finger von seinem Penis löste. Fragend blickte sie ihn aus unergründlichen, schwarzen Augen an. "Komm", sagte Lars und zog sie sanft vom Bett, um dann Hand in Hand und völlig nackt mit ihr durch den Saal zu gehen und zwischen Säulen hindurch ins Freie zu treten.


Dann standen sie gemeinsam auf einer großen Terrasse. Über ihnen wölbte sich ein Nachthimmel so schwarz, dass Lars glaubte, jeden einzelnen Stern im Universum sehen zu können. Unter ihnen breitete sich eine riesige Stadt aus: ein Meer aus massiv aussehenden Steinhäusern, hoch aufragenden Tempeln und bulligen, kantigen Mauern, dazwischen Palmen und verschwenderisch angelegte Gärten. Die ganze Stadt wirkte neu und perfekt und war doch gleichzeitig auf eine Weise uralt und fremd, die Lars die Sprache verschlug. Etwas Vergleichbares hatte er noch nie gesehen.


"Wo sind wir hier?" Lars wagte kaum mehr als ein Flüstern. Außer dem leisen Säuseln der warmen Brise war nichts zu hören. Jenseits der massiven Stadtmauern glänzte im Licht der Sterne ein gewaltiger Strom. Kein lebendes Wesen war zu sehen, und Lars ahnte mit einer Gewissheit, die an Wissen grenzte, dass außer ihnen selbst hier auch nichts lebte.


Erst als sie nicht antwortete, löste er widerstrebend seine Augen von dem Wunder aus Stein vor seinen Augen und sah sie an. Ihre Augen waren wie schwarze Löcher, die alles in sich aufsaugten, was sie berührten. Regungslos stand sie da und hielt sich mit beiden Händen an der Balustrade fest, als bräuchte sie die Unterstützung der festen Steine, um den Anblick unter ihr ertragen zu können. Lars fragte sich, was in ihr vorging.


"Ninive", antwortete sie schließlich doch noch und betonte jede Silbe des fremden Wortes, als wäre sie eine erlesene Kostbarkeit. "Meine Heimat."


"Ninive", wiederholte Lars langsam. Er hatte nie von der Stadt gehört, aber er liebte den Klang des Wortes auf seiner Zunge. Ninive – das klang so alt und erhaben und irgendwie magisch. Ein Wort aus einer längst untergegangenen Welt, verloren und vergessen im Nebel der Jahrhunderte. Und doch stand er jetzt hier und spürte die manifeste Realität dieser fremden Stadt. "Du hast hier gelebt?"


Sie nickte. "Seit ich als kleines Mädchen an den Hof kam. Mein ganzes Leben lang." Mit einer fast beiläufigen Geste deutete sie hinab zu einem stufenförmig zu einer Pyramide aufsteigenden Tempel: "Dort unten bin ich begraben. Und mein Sohn auch."


"Asarhaddon?"


Wieder nickte sie.


"Du vermisst ihn." Es war keine Frage.


Zum ersten Mal, seit sie hier draußen standen, wandte sie ihm ihr Gesicht zu, ihr Lächeln kraftlos und matt. "Ich dachte, es würde einfacher werden mit der Zeit." Sie schüttelte den Kopf. "Jede Nacht wache ich hier auf und schaue als erstes zum Eingang rüber und hoffe, dass er dort steht. Seit dreitausend Jahren. Seit dreitausend Jahren jede Nacht."


Die rohe Emotion, die von ihr ausging, traf Lars wie ein eiskalter Hauch. Er spürte, wie sich trotz der warmen Nachtluft die Haare auf seiner nackten Haut aufstellten. "Das tut mir leid", sagte er leise.


Ihr Blick war unergründlich. Dann wandte sie sich wieder der Stadt zu und sagte knapp: "Das alles hier ist bloß eine Erinnerung. Eine Illusion."


Lars zögerte, aber dann stellte er erneut die Frage, die ihn nicht mehr losließ: "Naqia, was ist mit dir passiert?"


"Ich habe dir schon gesagt, dass ich niemals darüber spreche." Sie sagte es ohne Emotion, routiniert und automatisch.


Es war die Antwort, die sie ihm das letzte Mal schon gegeben hatte, die erwartete Antwort. "Kann ja sein. Aber mir wirst du es erzählen." Die Gewissheit in seinen Worten überraschte ihn selbst.


Entgegen seiner Befürchtungen reagierte sie weder verärgert noch aggressiv. Naqia schaute ihn einfach nur an, dann fragte sie: "So? Werde ich?"


"Du musst nicht … meine ich", beeilte er sich zu sagen. "Aber … ich glaube irgendwie, du willst es mir erzählen."


Sie zeigte keine sichtbare Reaktion auf seine Worte, ihr zeitlos schönes Gesicht blieb völlig ausdruckslos. "Ich werde nicht schlau aus dir, Lars", sagte sie nach einer langen Pause. "Du bist so verunsichert in deinem Leben, so schwach und resigniert, so erbärmlich. Aber jetzt ist da auch dieser … Wille."


Lars wusste nicht, ob sie ihn so durchdringend musterte, weil sie auf seine Antwort wartete, oder ob sie versuchte, diese Gegensätze in ihrem Kopf irgendwie zusammenzubringen. Er sagte nichts, weil er ohnehin nicht wusste, was er dazu sagen sollte.


"Weißt du, dass ich nicht aus eigener Kraft hier auf die Terrasse kommen kann, während ich mit euch an diesem Ort bin?", fragte sie ihn schließlich. "Das gehört zu meiner Strafe. Nicht sehen zu können, meine ich. Ich kann euch hierher nur folgen. Die ersten paar hundert Jahre habe ich jeden, in dem ich war, angefleht, mit mir hier herauszukommen, damit ich einen Blick auf meine Welt werfen kann. Aber niemand hatte den Willen oder die Kraft, um zu unterbrechen, was ich auf dem Bett mit euch mache. Ich habe längst aufgehört zu fragen."


"Ich wollte einfach nur sehen, was da ist", sagte Lars verblüfft.


"Du und eine Handvoll andere im Lauf der Zeit", erwiderte sie und wandte sich erneut der Stadt zu. "Ich war nicht mehr hier draußen seit …", sie überlegte, "… ich weiß nicht. Fünfhundert Jahre?"


"Wow!", sagte Lars leise.


"Ich danke dir dafür", sagte sie nur und legte ihre Hand auf seine. Dann blickten sie lange schweigend hinaus in Naqias seltsam unbewegte, stille Welt.


"Das alles hier", sagte sie irgendwann, "ist eine Strafe für das, was ich getan habe. Ein Fluch." Sie zögerte und setzte ein, zwei Mal zu Sprechen an, nur um dann wieder abzubrechen. "Ich will diese Geschichte wirklich nicht erzählen, Lars. Sie ist lang und kompliziert und blutig. Das Wichtigste steht in den Geschichtsbüchern, lies es da nach. Ich sage dir, was nirgendwo steht, OK?"


"OK", sagte Lars und nickte.


Wieder dauerte es eine Weile, bevor sie begann. "Ich hätte jede Hütte, jedes Dorf und jede Stadt im gesamten Reich niedergebrannt, um meinen Sohn zu schützen", sagte sie in einem Tonfall, der keinen Zweifel daran ließ, dass sie jedes Wort so meinte. "Sie hätten ihn umgebracht im Streit um die Thronfolge, also musste er selbst König werden. Es war der einzige Weg, um je sicher zu sein. Also tat ich, was ich tun musste. Und zahle jeden Tag den Preis dafür."


"Was getan?", fragte Lars.


Sie warf ihm einen dunklen Blick zu. "Als mein Sohn zum Thronfolger ernannt wurde, gab es Kämpfe. Wir gewannen. Und dann habe ich sie alle umgebracht: alle Prinzen, ihre Mutter Tasmetu, ihre Frauen und Kinder, ihre Freunde, Unterstützer und Gefolgsleute und dann noch deren Familien, Freunde und Gefolgsleute. Jeden, der eine Bedrohung war. Tausende."


Lars war sprachlos.


"Die Welt war anders damals. Grausamer." Sie zuckte die Achseln und schaute wieder hinab in die Stadt. "Bevor sie Tasmetu ins Feuer warfen, hat sie mich verflucht. Im Namen von Assur, Sin, Samas und Ishtar." Naqia lächelte freudlos. "Ich habe kaum zugehört, ehrlich gesagt. Für mich war sie in diesem Moment nur eine hysterische alte Frau in Todesangst."


"Also ein Fluch?" Lars glaubte nicht an Flüche, aber er musste zugeben, dass ihm in den letzten Tagen ein paar Dinge zugestoßen waren, die er nur eine Woche zuvor für völlig unmöglich gehalten hätte.


"Nach meinem Tod fing alles an, und seither war ich immer da. Bis heute. Hier. Mit dir."


"Aber …", Lars suchte nach den richtigen Worten. "Warum der ganze … Sexkram? Du weißt schon: Was du hier machst jede Nacht, wie du von Person zu Person weitergegeben wirst."


Das brachte sie zum Lachen. "Was denkst du, wie ich Sanherib dazu gebracht habe, meinen Sohn zum Thronfolger zu ernennen statt einen von Tasmetus Söhnen? Ich habe ihn so lange mit meinen Lippen gefoltert, bis er mir alles gegeben hätte. Tasmetu nannte mich eine Hure dafür. Und das war dann auch ihr Fluch: Auf ewig die Hure der ganzen Welt, das sollte ich sein."


"Unglaublich!", fand Lars. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll."


"Du musst gar nichts sagen", meinte sie. "Ich bin froh, dass ich dir meine Geschichte erzählt habe. Du kannst dich revanchieren, indem du was daraus lernst."


Das überraschte ihn. "Und was?"


Wieder schwieg sie eine Weile und ließ ihren Blick über die Stadt schweifen. "Weißt du, was mit Ninive passiert ist?"


Lars schüttelte den Kopf. "Nein, keine Ahnung."


"In der Bibel steht, Gott hat Ninive zur Wüste gemacht, aber eigentlich waren es die Meder und die verdammten Babylonier. Sie haben alles vernichtet, was du hier siehst. So gründlich, dass es zweitausendfünfhundert Jahre gedauert hat, bis man die Ruinen wiedergefunden hat. An einem Tag die mächtigste Stadt im mächtigsten Reich, das die Welt je gesehen hat, im nächsten Augenblick eine Geisterstadt begraben unter dem Sand. Meine Heimat, vernichtet und vergessen, und mit ihr mein Volk und mein Königreich."


Er gab sich Mühe, ihr zu folgen, aber dann gab er auf. "Ich verstehe nicht, warum du mir das erzählst."


"Alles, was dir lieb und wichtig ist, wird dir irgendjemand wegnehmen, wenn du nicht stark genug bist, um es zu beschützen. Dein Königreich, deine Heimatstadt, deine Karriere, deine Familie, die Herrschaft über dein eigenes Leben – spielt keine Rolle, worum es geht. Entweder du bist der König oder jemand anders ist der König." Sie schaute ihn an und es funkelte in ihren Augen. "Wenn du nichts änderst, wird es immer jemanden geben, der dich ausnutzt, Lars. So wie die Schlampe in der Bar dich ausgenutzt hat. So wie deine Chefs dich ausnutzen. So wie ich dich ausnutze."


"Aber … von dir fühle ich mich gar nicht ausgenutzt", erwiderte er.


Naqia lachte leise und betrachtete ihn beinahe zärtlich. "Mach dir nichts vor, Lars. Gleich gehen wir wieder rein und dann werde ich deinen Schwanz lutschen und dein Arschloch lecken und dir jeden Wunsch von den Augen ablesen. Du kannst in allen meinen Löchern kommen, so viel und so oft du willst. Du wirst Lust spüren wie nie zuvor in deinem Leben, aber während du mich fickst, sauge ich dir das Leben aus dem Körper, mit jedem Orgasmus ein bisschen mehr. Denkst du, das ist ein guter Deal für dich?"


"Nein", gab Lars zu. "So gesehen eher nicht."


"Nein", bestätigte Naqia und trat an ihn heran, bis ihr Mund nur noch Zentimeter von seinem entfernt war. "Dann sei morgen stark, Lars, und tu, was du tun musst. Auch wenn es nicht edel und gut ist. Sei ein König." Dann zog sie ihn zu sich und gab ihm einen Kuss so voller Leidenschaft, dass sein Penis nach wenigen Sekunden hart gegen ihren nackten Bauch drückte. "Aber fick mich vorher noch ein paar Mal."

D O N N E R S T A G

Es war schlimmer als am Vortag, viel schlimmer. Als die ersten zarten Lichtstrahlen bewusster Gedanken durch den Nebel in seinem Kopf drangen, stand die Sonne schon hoch am Himmel und eine unangenehme Helligkeit blendete ihn noch durch seine geschlossenen Augenlider. Lars fühlte sich völlig außerstande, auch nur die kleinste bewusste Muskelregung in seinem Körper zu bewirken. Es war, als wäre er vollständig querschnittsgelähmt.


Er driftete zurück in die Ohnmacht und gelangte erst wieder zu Bewusstsein, als die großen Glocken des Münsters zu Mittag schlugen.


Irgendwann öffnete Lars seine verklebten Augen. Als Naqia ihn fragte, wie er sich fühle, wusste er nicht, wer zu ihm sprach. Sie musste ihm erklären, wer er war, wo er war und was mit ihm passierte. Unendlich langsam kroch die Erinnerung in seinen Schädel zurück.


'Ich glaube nicht, dass ich das nochmal schaffe', sagte Lars schwach, als er eine weitere Stunde später immerhin so viel Kraft zurückgewonnen hatte, dass er sich aufrecht hinsetzen konnte. Um ihn herum klebte wieder alles von seinem Sperma. Lars war sich sicher: Noch so eine Nacht und es wäre vorbei mit ihm.


'Dann muss es eben heute passieren', sagte Naqia pragmatisch.


'Heute', nickte Lars und quälte sich aus dem Bett.


Ein paar Minuten später stand er unter der Dusche und das warme Wasser füllte ihn mit Wärme und Leben. Er fühlte sich viel besser. Als er sich zwischen den Beinen wusch, meldete Naqia sich wieder. 'Weißt du eigentlich, dass du ziemlich gut bist mit dem Ding da? Ich habe so hundertfünfzigtausend Schwänze in mir gehabt, und deiner kann mit den besten mithalten.'


Ihre Worte streichelten sein Ego mehr, als er es für möglich gehalten hätte. Aber gleichzeitig war er sich nicht sicher, wie ernst sie es meinte. 'Sagst du das, um mich zu motivieren für heute?', fragte er voller Misstrauen.


'Nicht mal ein einfaches Kompliment kannst du akzeptieren, du Idiot!', erwiderte sie ungehalten, aber im nächsten Moment war ihr Ärger auch schon wieder verflogen: 'Wirklich erstaunlich, wie deine Ex dein Selbstwertgefühl so völlig vernichtet hat. Ist dir mal der Gedanke gekommen, dass sie vielleicht einfach nur eine manipulative kleine Fotze war und du schon OK bist?'


'Jupp', sagte Lars und stieg tropfnass aus der Dusche. Diese Idee war in den vergangenen Tagen in ihm tatsächlich zu etwas herangewachsen, dass von einer Überzeugung nicht mehr allzu weit entfernt war. Als er eine halbe Stunde später in seinem einzigen Anzug und der besseren seiner beiden Krawatten das Haus verließ, hatte er blendende Laune.

* * *

'Ich kann das nicht', sagte Lars und versuchte, seinen nervös flatternden Atem irgendwie unter Kontrolle zu bekommen. Er stand im Vorraum zu Frau Mertens' Büro und starrte durch die dicken Scheiben hinunter auf die Stadt, die sich im Herbstnebel grau und geräuschlos unter ihm ausbreitete. Welch ein Kontrast zu Ninive, schoss es ihm durch den Kopf.


Wenn er den Fokus seiner Augen anpasste, sah er in den Scheiben ein schwaches und transparentes Spiegelbild seiner selbst: eine drahtige Gestalt mit kurzem, dunklen Haar in Anzug und dilettantisch gebundener Krawatte.


Viel lieber wäre er bei Trixi geblieben. Als er am frühen Nachmittag endlich das Foyer der Firma betreten hatte, war sie zwar da gewesen, der Telefonhörer an ihrem Ohr und ihr ihm zugewandter Rücken hielten ihn aber davon ab, zu ihr zu gehen. Im Lift hatte ihm Naqia dann verraten, dass sie gar nicht wirklich telefoniert hatte. 'Ist immer noch ziemlich verwirrt und verunsichert wegen gestern. Sie wäre gern mit dir allein irgendwo, um über alles zu reden.' Das wäre Lars auch gerne gewesen, aber er hatte keine Zeit. Die Mertens wollte ein letztes Mal mit ihm über die Präsentation mit Borsig am Abend sprechen.


'Klar kannst du', sagte Naqia jetzt. 'Du musst ja nicht mal was machen. Du legst ihr einfach die Dokumente hin, den Rest versteht sie von alleine. Ein Kleinkind könnte das.'


Zusammen waren sie den ganzen Abend lang die E-Mails und geschützten Dokumente seiner Chefin durchgegangen. Lars konnte nicht glauben, wie viel Material sie dabei gefunden hatten. Es waren ein paar Dinge dabei, die den Aufsichtsrat zu einer fristlosen Kündigung veranlassen würden. Es waren auch Dinge dabei, die die Staatsanwaltschaft interessieren dürften. Und es waren Dinge darunter, die ihr Privatleben ruiniert hätten. Insgesamt war es ein ziemlich explosives Paket.


Und Lars hatte noch etwas entdeckt. Grabowski hatte ihn als seinen persönlichen Blitzableiter benutzt. Seit Jahren log er Frau Mertens systematisch an, was Lars' Leistungen anging. Alles, was in Grabowskis Team schiefging, hängte er Lars an. Jede einzelne seiner Leistungsbeurteilungen war ein Sammelsurium von Verdrehungen und Halbwahrheiten. Kein Wunder, dass die Mertens ihn gefressen hatte. Kein Wunder, dass er in seinen acht Jahren in der Firma nicht eine einzige Beförderung oder auch nur Gehaltserhöhung erhalten hatte. Lars war noch nie so wütend auf jemanden gewesen.


Am Ende hatte Naqia einen Plan entworfen, um all das zu korrigieren. Dieser Plan, zusammen mit den Dokumenten in Lars' Aktentasche, war der Grund für seine Nervosität. Er hatte Angst vor dem, was er in ihrem Büro gleich tun sollte.


Irgendwann bedeutete ihm die Sekretärin, dass er hineingehen könne. Innen saß Frau Mertens in ihrem gläsernen Palast und blätterte eine Akte durch, die vor ihr auf dem Tisch lag. Lars setzte sich schweigend auf einen Stuhl und wartete. Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit.


"So", sagte Frau Mertens irgendwann und starrte ihn über den Rand ihrer Brille hinweg an. Ein dünnes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. "Grabowski sagt mir, dass sie eine Lösung gefunden haben. Sind Sie vorbereitet auf die Präsentation mit Borsig heute Abend?"


"Nein", sagte Lars und versuchte trotz seiner Anspannung klar und ruhig zu sprechen.


"Nein?", wiederholte sie mit hochgezogener Augenbraue und bedachte ihn mit einem Blick, der nichts Gutes verhieß.


Lars erwiderte nichts. Stattdessen zog er die Dokumente aus der Tasche und legte den kleinen Stapel mit schweißnassen Händen vor seiner Chefin auf den Tisch. Sein Herz pumpte so wild, Lars war überzeugt, jeden Moment einen Herzinfarkt zu erleiden.


Mit gerunzelter Stirn nahm seine Chefin die Unterlagen in die Hand. Sie schob ihre Brille vor und überflog die erste Seite. "Woher haben Sie das?", stieß Sie hervor, als sie zu begreifen begann, was da vor ihr lag.


'Sag nichts', riet Naqia ihm gut gelaunt. 'Der Rest geht wie von alleine.'


Also schwieg Lars.


Mit wachsender Sorge blätterte Frau Mertens durch den Katalog ihrer Sünden. Jede Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen. "Scheiße!", schrie sie irgendwann. "Scheiße! Scheiße! Scheiße!" Dann drehte sie sich weg und starrte aus dem Fenster. Lars konnte ihr Gesicht nicht sehen, aber unter ihrem Blazer zitterten ihre Schultern.


Irgendwann drehte sich Frau Mertens zu ihm um und starrte ihn mit wildem Blick an. "Was wollen Sie?", fauchte sie. "Geld?"


'Jetzt kommt der spaßige Teil', freute sich Naqia. 'Steh auf und sag ihr, sie soll herkommen.'


Lars tat es.


Widerwillig umrundete seine Chefin ihren Schreibtisch und stellte sich vor ihn. Ihr ganzer Körper war geladen und entsichert, Ihr Blick vernichtend.


In Lars' Kopf erklärte Naqia ihm die nächsten Schritte.


"Äh …", machte Lars. "Auf die Knie … bitte."


"Auf die Knie?", rief Frau Mertens völlig ungläubig.


'Bitte?', rief Naqia völlig ungläubig.


Lars atmete einmal tief durch. "Auf die Knie!", befahl er nochmal und versuchte, dieses Mal hart und bestimmt zu klingen.


'Schon besser …', brummte Naqia.


"Sie sind ja völlig verrückt!", schrie ihn Frau Mertens an.


Lars verschränkte die Arme vor der Brust und zwang sich, ihr in die Augen zu sehen. Er wartete.


"Ich glaub's nicht", rief sie nach einer langen Pause, ihre Hände in einer Geste hilfloser Verzweiflung erhoben. Dann atmete sie tief durch und sank mit zusammengepressten Lippen vor ihm auf den Boden.


'Hah!', rief Naqia vergnügt. 'Jetzt gehört sie dir!'


Frau Mertens musste den Kopf in den Nacken legen, um Lars ansehen zu können. Und wie seine ehemalige Vorgesetzte so vor ihm kniete und ihn aus großen Augen anstarrte, da verstand Lars mit einem Mal, was es mit dem Begriff Erniedrigung auf sich hatte. Er musste zugeben, es fühlte sich einfach unglaublich an.


"Dreißig Prozent Gehaltserhöhung sofort", sagte Lars und schaute ihr ins Gesicht. Sie nickte knapp. Lars bemerkte, dass er von dort oben direkt in ihren Ausschnitt schauen konnte. Sein Blick versank in der dunklen Spalte zwischen ihren großen, runden Brüsten.


"Grabowski hat den Fehler mit Borsig gemacht. Er wird sofort fristlos gekündigt", forderte er dann. Wieder nickte sie schweigend. Ihr Business-Rock war ihr über die Knie gerutscht, sodass Lars unter ihrer glänzenden Strumpfhose viel von ihren nackten Schenkeln sehen konnte. Er musste zugeben, dass ihn ihre völlige Hilflosigkeit erregte.


"Du übernimmst dem Vorstand gegenüber die volle Verantwortung für diese Geschichte", befahl er ihr. Sie zögerte kurz, dann nickte sie erneut. Lars realisierte plötzlich, dass sich ihr Kopf direkt auf Höhe seines Schrittes befand, keinen Meter von ihm entfernt. Er spürte, wie ihm langsam die Hose eng wurde.


"Zum Jahresanfang werde ich zum Teamleiter befördert. Dienstwagen, eigener Parkplatz, nochmal dreißig Prozent Gehaltserhöhung", sagte er schließlich. Es war seine letzte Forderung. Wieder nickte sie, aber da war noch etwas anderes in ihrem Blick. Mit Entsetzen starrte sie auf seine Erektion, die sich als große Beule in seiner Hose abzeichnete.


'Hör auf mit dem Scheiß!', fuhr er Naqia in seinem Inneren an, als er plötzlich kapierte, was sie mit ihm machte.


'Du könntest sie haben', säuselte Naqia zurück. 'Leg sie einfach über den Tisch und schieb ihr deinen Schwanz rein. Was soll sie schon dagegen tun?'


'Nein!', antwortete Lars fest. 'Ich habe alles, was ich von ihr will.' Er hatte nicht vor, seine verängstigte, hilflose Chefin zum Sex zu erpressen. Irgendwie tat sie ihm sogar leid.


Lars ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen.


'Tu das nie wieder!', herrschte er Naqia an, als er im Lift stand.


'OK, OK', beschwichtigte sie ihn und schon spürte Lars, wie seine Erregung abzuklingen begann. 'Deine Entscheidung. Aber vergiss nicht, was auf dem Spiel steht. Jetzt muss es mit Trixi klappen!'


'Ich weiß', sagte Lars düster und drückte auf den Knopf fürs Erdgeschoss.

* * *

Trixi hatte eben den Hörer aufgelegt und atmete ein paar Mal tief durch, als Lars aus dem Lift trat. Sie sah gestresst aus.


"Alles OK?", fragte er leise, als er bei ihr angekommen war.


"Lars!", sagte sie erfreut, dann kroch Anspannung in ihre Mimik, gemischt mit etwas, das Scham sein mochte. Sie versuchte sich an einem Lächeln, aber es wollte nicht so recht klappen.


"Kann ich kurz mit dir reden?", fragte er. "Wegen gestern."


Trixi zögerte. Sie warf einen kurzen Blick auf ihr Telefon, dann sah sie ihn wieder an und kaute unschlüssig auf ihrer Unterlippe herum. Sie sah überfordert aus. "Dieser Borsig-Besuch macht mich echt fertig. Alle halbe Stunde ändern die den Ablauf. Jetzt checkt er doch nicht zuerst ins Hotel ein, sondern erst irgendwann nach dem Abendessen. Und wer darf schauen, dass alles läuft?" Sie zeigte auf sich.


Lars sagte nichts. Trixi musste Dampf ablassen. Wie sich das in diesem Laden anfühlte, wusste er nur zu gut. Als sie sich etwas beruhigt hatte, sagte sie: "Wenn du Zeit hast, setz dich da zum Empfang. Ich brauch noch fünf Minuten, dann können wir reden. OK?"


"OK", nickte Lars und setzte sich auf eines der schweren Ledersofas gegenüber der Rezeption. Trixi nahm den Hörer ab und begann zu telefonieren. Lars beobachtete sie nur zu gerne dabei: ihr schulterlanges, blondes Haar, ihre weichen, freundlichen Gesichtszüge mit der kleinen, runden Nase, ihr sinnlicher Mund. Er dachte an den Kuss, den sie ihm gestern gegeben hatte, und die Erinnerung an diesen Moment kam ihm vor wie ein kostbarer Schatz.


'Willst du wissen, woran sie denkt, wenn sie sich fingert?', fragte Naqia unvermittelt.


'Nein.'


'Nein?' Sie klang erstaunt.


'Kein Interesse, danke.'


'Aha', machte sie. 'Schön, wie du willst.' Es klang eingeschnappt.


Dann kam Trixi herüber und setzte sich neben ihn auf die Couch. "So, jetzt ist immerhin das Hotel informiert. Stell dir vor, die haben dem Borsig im Königshof die Suite Royale reserviert. Hundertachtzig Quadratmeter! Für ein Hotelzimmer! Kannst du das glauben?" Sie öffnete den Mund, um weiterzusprechen, aber dann stoppte sie sich. "Sorry", sagte sie dann. "Wenn ich nervös bin, fange ich an zu quasseln. Du wolltest mir wegen gestern etwas sagen?" Angespannt schaute sie ihn an.


"Es ist …", sagte Lars. Weiter kam er nicht.


"Es tut mir leid, Lars!", platzte es aus ihr heraus. "Ich dachte irgendwie, du wolltest das auch. Ich meine den Kuss. Du hast bestimmt eine Freundin, die du …"


"Trixi", versuchte er sie zu stoppen.


"… liebst, und jetzt ist alles durcheinander und kompliziert. Und dabei wolltest du einfach nur …"


"Trixi!" Er griff ihr an den Arm.


"… nett sein", sagte sie noch. Dann schwieg sie und schaute runter aufs Sofa.


Sachte hob er ihr Kinn mit seiner Hand, und als sie ihn anblickte, nahm Lars seinen ganzen Mut zusammen und sagte: "Ich würde dich am liebsten rund um die Uhr küssen."


Damit hatte sie nicht gerechnet. Ein paar Sekunden lang schaute sie nur, erst verständnislos, dann verblüfft, dann mit einem leisen Lächeln. Am Ende war Freude die einzige Emotion, die Lars in ihrem Gesicht entdecken konnte. Es fühlte sich großartig an, sie so glücklich zu sehen.


Sie näherte sich seinem Gesicht, und einen Augenblick lang dachte Lars, sie würde ihm an Ort und Stelle einen leidenschaftlichen Zungenkuss geben. Aber dann stoppte sie, zögerte kurz und raunte: "Komm mit. Ich weiß, wo."


Trixi führte ihn zu einem kleinen Ruheraum mit einer großen Liege im Untergeschoss, den Lars noch nie gesehen hatte. Kaum hatte sie die Tür von innen abgeschlossen, warf sie sich auch schon in seine Arme und küsste ihn hingebungsvoll. Lars spürte die Aufregung in seinem Bauch, aber es war kein Vergleich zum Vortag. Nur allzu gerne küsste er sie zurück.


'Bist du bereit?', fragte Naqia.


'Bereit', antwortete Lars.


'OK, gut. Dann bringen wir es hinter uns!', sagte Naqia entschieden.


Und dann spürte er Leidenschaft wie einen warmen Wind über seinen Körper streichen, und aus der sanften Erregung, die ihr Kuss in ihm ausgelöst hatte, wurde pure Lust. Lars wollte sie. Schon drückte sich sein Penis schmerzhaft gegen die Hose.


Auch Trixi blieb nicht unberührt. Ihr Atem wurde schneller, ihr Kuss leidenschaftlicher, ihre Hand, die bisher auf seinem Rücken gelegen hatte, rutschte tiefer und umfasste seinen Hintern. "Oh, Lars!", stöhnte sie in seinen Mund. "Du machst mich ganz wuschig. Ich brauch dich jetzt sofort!"


Ihre Finger rieben über die Beule in seinem Schritt, dann begann sie, an seinem Gürtel und Reißverschluss herumzufummeln. Sie kniete sich vor ihn und dann dauerte es nur wenige Sekunden, bis Hose und Boxershorts lose um Lars' Knöchel hingen. "Wen haben wir denn da?", flötete sie zufrieden und streichelte seinen Penis. Dann schenkte sie ihm ein geiles kleines Lächeln und stülpte ihre weichen Lippen über sein Ding. Aus großen, runden Mädchenaugen schaute sie auf zu ihm, während sie langsam und genüsslich an ihm saugte wie an einem Lolli. Keuchend lehnte sich Lars an die Liege hinter ihm und genoss einfach.


'Uhhh', machte Naqia erregt. 'Das fühlt sich herrlich an.'


'Du fühlst das?', fragte Lars verblüfft.


'Ja, klar', sagte sie, als sei das völlig selbstverständlich. 'Ich spüre alles, was du spürst. Wenn du kommst, komme ich auch.'


'Krass!', sagte Lars.


'Übrigens', informierte ihn Naqia. 'Sie gibt deinem Schwanz acht von zehn Punkten. Sie findet aber, du könntest da unten ein paar Haare verlieren. Nur so zur Info.' Sie schien jetzt prächtige Laune zu haben.


Lars sagte nichts und gab sich den Gefühlen hin, die Trixis Lippen zwischen seinen Beinen hervorriefen. Sie blies ihn langsam und ohne Hast, als hätten sie den ganzen Tag Zeit, aber dann, nach ein oder zwei Minuten, stand sie plötzlich auf. Sie griff unter ihren Rock und ein weißes Höschen landete neben ihr auf dem Boden. Sie schnappte Lars' Hand und schob sie unter ihren Rock, bis er die Hitze ihrer Muschi spürte und sie mit den Fingern zu streicheln begann. Sie seufzte und küsste ihn und schob gierig ihren vor Erregung nass gewordenen Schlitz seinen Fingern entgegen.


Dann entzog sie sich mit einem Mal und setzte sich auf die Liege. Sie nahm die Beine hoch und spreizte sie, bis ihr Rock so weit hochgerutscht war, dass nichts mehr verborgen blieb. Lars stand vor ihr und betrachtete staunend, was sie ihm präsentierte: eine nackte, feucht schimmernde, empfangsbereit geöffnete Muschi mit großen, pinken Schamlippen und einem schmalen Streifen blonder Haare darüber. In der Mitte öffnete sich verlockend der Eingang in ihren Unterleib. In freudiger Erwartung wippte sein Penis nur wenige Zentimeter davon entfernt waagrecht in der Luft.


"Fick mich!", hauchte Trixi ihm zu.


'Du hast es tatsächlich hinbekommen!', erklärte Naqia und klang erfreut, beinahe schon feierlich. 'Jetzt musst du nur noch in ihr kommen, dann bist du mich los.'


Lars trat an Trixi heran und ließ gedankenverloren seine Hände über ihre nackten Schenkel gleiten. Dann ging er vor der Liege auf die Knie und küsste sie direkt in die Mitte zwischen ihre Beine. Er schmeckte ihre Lust, herb und frisch und kraftvoll. Dann ließ er seine Zunge probehalber um ihren Kitzler kreisen.


'Was soll das denn jetzt wieder?', fragte Naqia ungeduldig. 'Du hast einen Ständer, ihre Fotze läuft aus vor Geilheit. Was brauchst du denn noch?'


'Ich will, dass sie das hier genießt', sagte Lars knapp und leckte Trixi dabei.


'Das ist doch scheißegal!', rief Naqia aufgebracht. 'Wenn sie morgen rausbekommt, warum du sie hier flachgelegt hast, will sie eh nichts mehr mit dir zu tun haben!'


Genau, dachte Lars. Das ist ja das Problem.


Unbeirrt leckte er sie weiter, jetzt ernsthafter. Mit spitzer Zunge rieb er sie, wo es am schönsten war.


'Hölle, verdammt!', schrie Naqia.


"Himmel, ist das gut!", rief Trixi und zog seinen Hinterkopf weiter in ihre Spalte. Lars drang mit der Zunge in sie ein, so tief er konnte.


'Vorsicht!', mahnte Naqia zunehmend aufgebracht. 'Wenn du so weitermachst, kommt sie gleich! Jetzt fick sie endlich, du verdammter Idiot!'


'Halt doch einfach mal die Klappe', sagte Lars nicht unfreundlich. Er bekam nur ein verächtliches Schnauben zur Antwort.


Dann griff Lars mit einer Hand zwischen seine Beine und begann sich im Rhythmus seiner Zungenschläge selbst zu befriedigen. Während Trixi sich laut seufzend auf der Liege wandte, spürte Lars, wie sich auch sein eigener Höhepunkt ankündigte. Beinahe gleichzeitig kamen sie, Trixi laut und körperlich und mit verkrampftem Körper, er ruhig und still und doch wunderbar. Dazu ertönte das leise Geräusch nasser kleiner Aufschläge auf den Steinfließen, ein, zwei Mal kräftig, dann immer weniger.


'Glückwunsch!', stieß Naqia schwer atmend hervor und stöhnte noch einmal, als auch ihr Orgasmus abklang. 'Du hast gerade deine beste Chance weggewichst, lebend aus dieser Sache rauszukommen.' Nach einer Pause fügte sie an: 'dämlicher Trottel!'

* * *

Den gesamten Weg vom Büro zur Bahn überzog sie ihn mit einer nicht enden wollenden Liste an Schimpfwörtern. Sie nannte ihn einen Idioten, einen dämlichen Trottel, ein sentimentales Muttersöhnchen, einen Versager, einen lebensmüden Penner und noch viele, viele andere Dinge. 'Was zum Teufel stimmt eigentlich nicht mit dir?', fragte sie ihn etwa alle zwei Minuten.


Lars hörte sich alles schweigend an. Er schmeckte Trixi noch auf seiner Zunge. Nach ihrem gemeinsamen Orgasmus hatte sie ihn angestrahlt, als hätte er ihr einen Heiratsantrag gemacht. "Das war sehr gut", hatte sie zufrieden geseufzt. "Wirklich sehr, sehr gut."


Dann hatte plötzlich ihr Handy geklingelt. Mit Schrecken wurde ihr klar, dass niemand am Empfang saß und dass es noch tausend Dinge für den Borsig-Besuch zu erledigen gab. "Bist du mir böse, wenn ich …", hatte sie ihn entschuldigend gefragt und auf die Tür gedeutet. Lars hatte gelächelt und genickt und ihr versonnen dabei zugesehen, wie sie in ihr kleines Höschen schlüpfte. Sie war schon halb durch die Tür, als sie sich doch noch einmal umdrehte und seinen halbsteifen Penis begutachtete. "Lars, warum wolltest du eigentlich nicht … du weißt schon? … mit mir schlafen?"


"Es war einfach …", begann er und suchte nach den richtigen Worten, "… irgendwie … nicht der richtige Tag dafür?" Er überlegte kurz, bevor er vorsichtig ergänzte: "Nächstes Mal?"


"Nächstes Mal!", hatte sie gestrahlt und ihm einen Kuss zugeworfen. Dann war sie verschwunden.


Als sich die Türen der Bahn öffneten und er sich in den beginnenden Feierabendverkehr drängte, hatte er genug von Naqias Beschimpfungen. 'Ist es wirklich so schwer zu verstehen, warum ich das so gemacht habe?', fragte er, mehr müde als verärgert. Der Zufall hatte ihm einen Sitz freigehalten, in den er sich kraftlos fallen ließ.


'Verstehen kann ich es schon', schoss sie zurück. 'Aber dämlich war es trotzdem! Was nützt dir denn deine kleine Freundin, wenn ich dir heute Nacht den letzten Rest Verstand aus dem Kopf vögele?'


Das, fand Lars, war eine ziemlich gute Frage. Eine Frage, die ihm zunehmend Sorge bereitete. 'Es muss halt anders gehen', murmelte er, aber es war eine schwache Replik und er wusste es. Er hatte absolut keine Ahnung, was er jetzt machen sollte. Die Zeit lief ihm davon.


Naqia war nicht in so gnädiger Stimmung, dass sie ihm diese Antwort hätte durchgehen lassen. 'Ach so? Na, da bin ich aber mal gespannt', sagte sie voller Sarkasmus. 'Erzähl doch mal, wie du dir das vorgestellt hast?'


'Keine Ahnung!', rief Lars, der nun seinerseits ärgerlich wurde. 'Dann geh ich halt zu einer Prostituierten!' Er hätte nicht einmal gewusst, wo er eine finden würde.


Naqia lachte kalt. 'Viel Glück dabei, eine aufzutreiben, die es dich ohne Kondom machen lässt. Früher war das mal der einfache Ausweg, heute klappt das nicht mehr.'


Lars schwieg und zerbrach sich den Kopf, während die Bahn durch die Innenstadt rumpelte.


'Einen Weg gibt es immer', verkündete Naqia nach einer Weile. 'Du schnappst dir irgendeine und bringst es hinter dich.'


Lars konnte nicht fassen, was sie da sagte. 'Bist du bescheuert? Das ist Vergewaltigung!'


'Ja, und? Willst du mir sagen, du würdest lieber draufgehen? Erspar mir diesen Scheiß, bitte. Weißt du, was Leute alles machen, wenn die einzige Alternative der Tod ist? Du glaubst, du bist anders, ja?'


'Keine Option', sagte Lars, der nichts davon hören wollte.


'Wie du willst', fauchte sie mit einem Furor, der selbst für ihre Verhältnisse extrem war. 'Ich versuche hier ja nur dein jämmerliches kleines Leben zu retten! Wenn dir das nicht recht ist, musst du es nur sagen. Ich ficke dich mit Vergnügen ins Grab heute Nacht.'


Lars hätte am liebsten geschrien vor Wut, aber in der vollen Bahn war das keine Option. Stattdessen rieb er sich in einer Geste hilfloser Verzweiflung mit den Handflächen übers Gesicht. Als er seine Augen wieder öffnete, hatte die Bahn angehalten und Fahrgäste drängten an ihm vorbei auf den Bahnsteig, und dann drängten neue Fahrgäste hinein, die genauso aussahen wie die alten. Lars bemerkte sie kaum.


Aber dann sah er im Augenwinkel etwas, das seine Aufmerksamkeit erregte: eine Farbe, ein Leuchten. Er war sich nicht sicher. Als Lars genauer hinsah, entdeckte er im Eingangsbereich an der nächsten Tür, keine fünf Meter von ihm entfernt, das Mädchen: das Mädchen mit den leuchtenden rotbraunen Haaren, seine kleine Stadtbahnobsession.


Und da wusste Lars plötzlich, was er tun musste.


'Weiß sie, dass ich da bin?', fragte er Naqia.


'Wer?', fragte sie zurück, offenbar noch immer beleidigt.


'Die Kleine mit den rotbraunen Haaren.'


'Ja', brummte Naqia nach einer Pause, und dann wieder in normalem Ton: 'Sie freut sich schon darauf, wenn du gleich wieder rot wirst, wenn sie rüber schaut.'


'Wer weiß? Vielleicht erlebt sie ja eine Überraschung …'


'Was hast du vor?' Es klang nicht begeistert.


Bevor Lars antworten konnte, schaute das Mädchen plötzlich in seine Richtung und ihm direkt ins Gesicht. Wie durch einen Tunnel fixierte er ihre hellen, blauen Augen, ihre Nasenspitze inmitten von hunderten kleiner, weicher Sommersprossen, ihr sanftes, amüsiertes, irgendwie anzügliches Lächeln.


Lars war vorbereitet und hielt, anders als sonst, ihren Blick ohne große Mühe. Vor einer Woche hätte er das für unmöglich gehalten. Und er erwiderte ihren Blick nicht nur, er legte auch leicht seinen Kopf zur Seite und starrte sie mit unverhohlener Neugierde an. Er war sich ziemlich sicher, dass er auch ein ganz brauchbares Lächeln hinbekommen hätte, aber er wollte gar nicht lächeln.


Der Effekt war erstaunlich. Nachdem sie seinen Blick erschrocken ein, zwei lange Sekunden gehalten hatte, kroch ihr die Röte ins Gesicht und sie blickte verlegen zu Boden. Naqia kicherte. 'Damit hat sie nicht gerechnet.'


'Gut', war Lars' einzige Antwort. Er starrte sie einfach weiter an.


Nach kurzer Zeit schaute sie aus dem Augenwinkel wieder zu ihm herüber. Als sie bemerkte, dass er sie immer noch musterte, schaute sie schnell wieder weg.


'Jetzt ist sie tatsächlich ziemlich nervös', teilte Naqia mit. 'Außerdem neugierig und ein klein bisschen erregt. Guter Start, Casanova! Wie geht's weiter?'


'So', sagte Lars und stand auf. Das Timing war gut. Bis zu der Station, die er im Sinn hatte, waren es noch zwei Minuten. Ganz langsam und ohne den Blick von ihr abzuwenden, bahnte er sich seinen Weg zwischen den Leuten hindurch in ihre Richtung. Sie bemerkte es und verfolgte gebannt und mit großen Augen, wie er langsam auf sie zukam.


'Oh, das ist sehr gut!', freute sich Naqia. 'Genau wie in ihrer kleinen Sexfantasie mit dir. Sie denkt daran. Und an ihren Freund. Ihre Beine sind schon ganz wackelig.'


Dann stand Lars direkt vor ihr und sah sie zum ersten Mal aus der Nähe an. Sie musste etwas den Kopf heben, um ihm in die Augen sehen zu können, was ihr noch mehr den Eindruck verlieh, als wäre sie die Maus und er die Schlange, die ihre Beute in ihren Bann zog. Lars fand sie atemberaubend sexy.


Nach langen Sekunden, in denen sie sich einfach nur angeschaut hatten, öffnete das Mädchen den Mund, um etwas zu sagen, aber Lars schüttelte nur leicht den Kopf und ihr Mund ging wieder zu.


Wieder schauten sie sich an, während die Bahn durch die Altstadt rumpelte. Dann endlich ertönte aus den Lautsprechern die Ansage, auf die Lars gewartet hatte. "Nächster Halt: Königshof."


Während die Bahn in die Station einfuhr, streckte Lars seine rechte Hand aus und hielt sie dem Mädchen hin wie eine Einladung. Er fühlte das wilde Pochen seines Herzens bis hoch in den Hals.


Zum ersten Mal unterbrach sie ihren Blickkontakt und schaute auf seine Hand. Erschrocken und unschlüssig blickte sie dann wieder hoch zu ihm. Lars sah sie einfach an, nicht freundlich, nicht unfreundlich, nur intensiv.


Langsam kam die Bahn zum Stehen und um sie herum machten sich Leute zum Ausstieg bereit. Noch immer hielt Lars ihr die Hand hin, noch immer starrte sie einfach nur.


Die Türen öffneten sich und die Leute begannen aus der Bahn zu strömen. Sie rührte sich nicht. Lars hatte den Atem angehalten. Er starb tausend Tode vor Anspannung. Sogar Naqia sagte zur Abwechslung mal nichts.


Und dann entschied sie sich doch noch und legte ihre warme kleine Hand in seine. Er umfasste ihre Finger und im letzten Moment, bevor die Türen schlossen, huschten sie Hand in Hand aus der Bahn.


'Wow!', sagte Naqia tief beeindruckt. 'Du glaubst nicht, wie nass sie ihr Höschen gerade gemacht hat!'


Es dauerte keine zwei Minuten, bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Das Hotel Königshof war die vornehmste Adresse in der ganzen Stadt. Lars war natürlich noch nie dort gewesen und hätte auch nie gedacht, dass er einmal durch die großen alten Türen in die ehemalige königliche Residenz treten würde. Aber genau das tat er jetzt, Hand in Hand mit einem ihm völlig fremden, wunderschönen Mädchen, das ihm mit staunendem Blick in die prunkvolle große Eingangshalle folgte.


Dort ließ er sie warten und ging zur Rezeption. Mit Naqias Unterstützung dauerte es nur einen Augenblick, um die Mitarbeiterin davon zu überzeugen, dass er im Auftrag seiner Firma hier war, um Borsigs Suite auf dessen Ankunft am Abend vorzubereiten.


Dann stand er mit seiner Eroberung in einem Privatlift, der sie hoch zum sechsten Stock brachte, wo sich die Räumlichkeiten befanden.


Sie betraten die Suite Royale durch große Flügeltüren, und während das Mädchen mit glänzenden Augen langsam in den Eingangsbereich voranging, hängte Lars schnell das Nicht-Stören-Schild an die Tür. Einen Augenblick später fand er sie in einem mit Antikmöbeln geschmackvoll eingerichteten Wohnbereich wieder, wo sie – ihm den Rücken zugewandt – durch die großen Fenster hinab auf den Fluss blickte. Sie hatte ihren Mantel abgelegt, und Lars bewunderte von hinten ihre schlanke Figur und die geschwungenen Rundungen ihres Pos, über den sich ihr Rock hauteng spannte. Als er bei ihr war, drehte sie sich wortlos um und küsste ihn mit einer Leidenschaft, die er nicht erwartet hatte. Während ihre Zunge fordernd in ihn eindrang, schob sie ihm zielstrebig das Jackett von den Schultern, zog seinen Krawattenknoten auf und öffnete mit flinken Fingern die Knöpfe an seinem Hemd.


Als er halbnackt war, zog sie ihn an der Hand in ein marmorgefließtes Badezimmer, wo sie sich ungeduldig gegenseitig die übrigen Kleider vom Leib rissen und in einer großen Regenwalddusche verschwanden. Im warmen Regen küssten sie sich stürmisch. Ihr zierlicher Körper presste sich an ihn, ihre Arme lagen fest um seine Schultern. Sein steifer Penis rieb sich an ihrem flachen Bauch, er spürte ihre harten Brustwarzen und die feste Masse ihrer Titten, die sich mit ihrem schnellen Atem hoben und senkten. In seinem ganzen Leben hatte Lars nie einen erotischeren Moment erlebt.


Mit beiden Händen verteilte sie großzügig Duschgel über seinem ganzen Körper. Aus wachen Augen beobachtete sie ihn, ihr Gesicht nur Zentimeter von seinem entfernt, während sie ihre Hand zum ersten Mal zwischen seine Beine schob. Ihre festen Finger, das kühle, glitschige Gel an seinen Eiern, seinem Schaft, der empfindlichen Haut seiner Eichel – das war beinahe zu viel für Lars. Alle Luft verließ seine Lunge in einem langgezogenen, erregten Stöhnen. Dann wusch sie ihm Rücken und Po und erkundete mit einem ausgestreckten Finger aufreizend langsam auch das Tal zwischen seinen Pobacken.


Dann revanchierte er sich und wusch und entdeckte sie auf die gleiche Weise, von ihren wundervollen kleinen Brüsten, in die er genüsslich Duschgel einmassierte, bis sie glänzten und mit einem dünnen Schaumfilm bedeckt waren, über ihren flachen Bauch und in den heißen Schlitz zwischen ihren Schenkeln, der schon von alleine glitschig geworden war. Für einen Augenblick konzentrierte er sich ganz auf ihren Kitzler und massierte ihn vorsichtig zwischen zwei Fingern. Sie drückte den Rücken durch und ihr Mund öffnete sich in erregter Anspannung. Als sie wieder atmen konnte, stöhnte sie zum ersten Mal laut. Lars nutzte die Gelegenheit und küsste sie.


Auf der Suche nach einem Bett wanderten sie dann völlig nackt durch die Suite. Der weiche Teppich schluckte die Geräusche ihrer Schritte und noch immer hatte keiner von ihnen ein Wort gesagt. Lars ging hinter ihr und beobachtete in freudiger Anspannung das erregende Spiel der Muskeln an ihrem jugendlich festen Po. Unter ihren perfekten Arschbacken traten bei jedem ihrer Schritte für einen Sekundenbruchteil die runden Hügel ihrer kleinen Muschi aus dem Schatten. Da erst wurde Lars klar, wie unvorstellbar dieser Augenblick eigentlich war: Da ging ein blutjunges, wunderschönes Mädchen, über das er seit Monaten in der Bahn fantasierte, mit nacktem Arsch vor ihm her auf der Suche nach einem Bett, in dem sie ihn vögeln konnte. In echt vögeln. Ihn, den Typen, der ihr nur eine Woche zuvor noch nicht einmal in die Augen hatte schauen können. Die Tatsache, dass all dies in der absurd luxuriösen Hotel-Suite seines Kunden geschah, machte die Situation nur noch surrealer.


Sie fanden ein Zimmer mit einem riesigen weißen Designerbett, von dem aus man aus raumhohen Fenstern die ganze Stadt überblicken konnte. Nebeneinander landeten sie auf der weichen Matratze und begannen sofort, mit Händen und Lippen ihre nackten Körper zu entdecken. Lars küsste sich über ihre Brüste, ergriff mal fordernd, mal zärtlich ihren Arsch und fuhr spielerisch mit der Hand durch den nassen Schlitz zwischen ihren Schamlippen. Sie leckte an seinem Hals entlang und knabberte an seinem Ohrläppchen, während ihre Hände auf die erregendste Art und Weise über seine Eier, seinen Arsch und seinen harten Schwanz strichen. Wenn sie ihn hin und wieder mit zwei, drei kräftigen Bewegungen wichste, stöhnte Lars jedes Mal auf. Es war intensiv, aber dennoch Vorspiel ohne jede Zielstrebigkeit. Es war genau das, was Lars wollte.


Irgendwie ergab es sich, dass Lars, während er sich zu ihrem Bauchnabel herabküsste, plötzlich andersherum auf dem Bett lag als sie. Diese Gelegenheit nutzte sie, um ihre raue, feuchte Zunge rund um seine angeschwollene Eichel kreisen zu lassen. Stöhnend hielt Lars inne, um dieses herrliche Gefühl zu genießen. Ihre Hand schob sich zwischen seine Schenkel. Lars stellte ein Bein auf, um ihr Platz zu machen. Sein Kopf lag auf ihrem Oberschenkel, während sie mit zarten Fingern seine Eier umfasste, sie streichelte und immer wieder kurze Vorstöße über seinen Damm zu seinem Po machte. Ihre Zunge widmete sich derweil seinem Schaft und besonders seiner empfindlichen Eichel.


'Uhh, das ist sehr gut!', schnurrte Naqia in seinem Kopf.


Irgendwann konnte Lars nicht mehr stillhalten und küsste sich vor zu der Stelle, wo sich ihre Schenkel trafen. Als sie die Beine spreizte und ihm ihre vor Erregung glänzende, pinke kleine Möse offenbarte, gab es für Lars kein Halten mehr. Mit der Zunge tauchte er hinein, teilte die weichen Lippen, die herb nach ihrer Lust schmeckten, und ließ seine Zunge sanft über ihren Kitzler kreisen. Nachdem sie kurz innegehalten und seufzend seine Zunge genossen hatte, zog sie ihn über sich und nahm die Arbeit zwischen seinen Beinen wieder auf. Lars oben, sie unten begannen sie sich gegenseitig mit Zunge und Fingern zwischen den Beinen zu verwöhnen.


Lars liebte es, wie sie seinen Schwanz zu sich herunterbog und ihn wieder und wieder zwischen ihren Lippen verschwinden ließ, wie sie seine Eier leckte und ihre Hände dabei über seine Schenkel und seinen Arsch wanderten.


Als Lars spürte, wie er einem Orgasmus näherkam, wechselte er die Stellung und kniete sich zwischen die Beine des Mädchens. Er begann sie jetzt intensiver zu lecken. Es war Zeit für einen ersten Höhepunkt.


'Geht das jetzt schon wieder los? Fickst du sie dann irgendwann noch?', fragte Naqia etwas genervt.


'Nicht in nächster Zeit, nein', sagte Lars mit seiner inneren Stimme, während er seine Zunge durch ihren heißen Schlitz zog.


'Was zur Hölle ist eigentlich los mit dir?', fragte Naqia.


'Was ist daran so schwer zu verstehen?', fragte Lars und saugte sich am Kitzler des Mädchens fest. Sie stöhnte lautstark und streckte ihm willig ihre Hüfte entgegen. 'Wie ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich jemals wieder so ein Mädchen ins Bett bekomme? Ich will jede Sekunde hier genießen. Und außerdem: Wenn ich der Kleinen schon ein paar Tage mit dir antun muss, soll sie vorher wenigstens den besten Sex ihres Lebens haben.'


Naqia lachte. 'So, so. Bester Sex ihres Lebens. Da musst du aber noch eine Schippe drauflegen, mein Lieber.'


'Wieso? Gefällt es ihr nicht?', fragte Lars, plötzlich unsicher geworden. Das Mädchen hingegen seufzte glücklich, als er sie mit schnellen Zungenschlägen weiter anheizte.


'Oh, keine Sorge. Sie findet es großartig. Du hast viel gelernt in den beiden Nächten mit mir. Aber vom besten Orgasmus, den sie haben könnte, bist du weit, weit, weit entfernt.'


Er schloss seine Lippen um ihren Kitzler und saugte daran. 'Dann sag mir, was sie will', forderte er.


Mit einem 'OK' nahm Naqia die Herausforderung an. 'Du willst es ihr so hart besorgen, wie es nur geht? Dann machst du jetzt genau das, was ich dir sage. Kapiert?'


Und das tat Lars. Er kniete sich vor sie und zog seine blanke Eichel zwischen ihren nassen Schamlippen durch. In der Erwartung, er werde in sie eindringen, reckte sie ihm nur allzu willig ihre Hüfte entgegen. Als Lars seine Eichel stattdessen hart über ihren Kitzler rieb, seufzte sie, erst frustriert, am Ende voller Geilheit. Er umkreiste ihren Kitzler. Er steckte seine Zunge in ihr Ohr und fickte sie dabei mit zwei Fingern in die Muschi, in genau der Geschwindigkeit und Intensität, die Naqia ihm vorgab. Die Kleine wandte sich in rasch zunehmender Verzweiflung und Geilheit unter seinen Fingern und seufzte und stöhnte immer lauter. Als Lars sie auf den Bauch drehte, ihren Arsch zu sich hochzog und seine Zunge in ihrer winzigen Rosette versenkte, verlor sie völlig die Kontrolle über ihre Lust.


'Jetzt dreh sie wieder um und leck sie hart und schnell', wies ihn Naqia dann an. 'Wenn ich es dir sage, steckst du ihr dazu noch einen Finger in den Arsch.'


'Mag sie das?', fragte Lars leicht erstaunt.


'Sie liebt es in den Arsch. Sie weiß es bloß noch nicht.'


'Was soll das denn heißen?'


'Sie hat's einfach noch nie probiert', erklärte Naqia.


Das verwirrte Lars nun doch. 'Wie kannst du dir so sicher sein, dass sie es mag, wenn sie es noch nie ausprobiert hat?'


'Bitte!', meinte Naqia abfällig. 'Ich lecke Muschis seit dreitausend Jahren. Die Kleine hier ist definitiv ein Mädchen für Finger im Arsch. Bereit?'


Als Naqia das Signal gab, ließ Lars seinen Zeigefinger kurz über ihre Rosette kreisen, dann versenkte er ihn vorsichtig, aber mit Druck bis zum ersten Knöchel in ihrem heißen Arschloch. Das Mädchen verkrampfte sich, und für einen Moment sorgte sich Lars, dass sie es nicht mögen würde, aber dann entfuhr ihr ein Stöhnen von solcher Geilheit, dass Lars innerlich lächeln musste.


'Da hast du es', sagte Naqia mit Genugtuung. 'Jetzt wartest du kurz, dann fickst du sie langsam, aber kräftig mit dem Finger. Mit der Zunge genau so weitermachen.'


Lars tat wie geheißen, und als sie sich an seinen Finger gewöhnt hatte, begann er sie im Rhythmus seiner Zungenschläge zu stoßen. Nach kurzer Zeit nahm er einen zweiten Finger dazu und besorgte es ihr kräftig in den Hintern, während seine Zunge auf ihrem Kitzler immer schneller wurde. Das Mädchen reagierte auf Lars' Endspurt mit unkontrollierten Zuckungen ihrer Beine, einem ununterbrochenen Laut aus ihrem Mund, der irgendwo zwischen Stöhnen und Jaulen rangierte, in die Laken gekrallten Fingern, deren Knöchel weiß hervortraten, und schließlich, indem sie jeden Muskel in ihrem Körper anspannte, so fest sie konnte. Dann explodierte sie unter Schreien und aus ihrer zuckenden Möse spritzte ein Schwall ihres Saftes direkt in sein Gesicht.


Dann wurde sie schlaff und still.


'Glückwunsch', sagte Naqia in die Stille hinein. 'Das war jetzt gerade der beste Orgasmus, den sie je hatte. Das heißt, bis ich ihr dann morgen Nacht zeige, wie sich wahre Lust anfühlt.'


'Angeberin', sagte Lars gut gelaunt. Seine Zunge tat weh.


Lars schob sich neben dem Mädchen hoch, um zu sehen, wie es ihr ging. Zu seiner Überraschung waren ihre Augen geschlossen, ihr Mund hing lose offen. 'Ist sie jetzt eingeschlafen oder was?'


'Nein', kicherte Naqia. 'Ohnmächtig geworden.'


'Man kann von einem Orgasmus ohnmächtig werden?', fragte Lars konsterniert. Die Vorstellung, dass er das grade gemacht hatte, gefiel ihm ganz außerordentlich. Er legte sich neben das Mädchen und betrachtete ihr glänzendes, gerötetes Gesicht. Das Duschwasser hatte ihr Haar dunkelbraun gefärbt. In wilden, feuchten Strähnen bedeckte es das Laken unter ihrem Kopf und Teile ihres Gesichts. Sachte strich Lars ihr das Haar aus dem Gesicht und streichelte dann zärtlich ihre heißen Wangen. Ihre Brüste hoben sich mit jedem Atemzug, die Brustwarzen noch immer erregt in die Höhe gestreckt. Sie war völlig weg.


'Sie ist perfekt', schwärmte er und streichelte versonnen ihren unglaublichen Körper. 'Sagst du ihr, dass es mir leid tut?', fragte er dann ernst.


'Wenn du denkst, dass das was bringt …' Lars konnte Naqias Achselzucken beinahe hören.


'Und schau bitte, dass ihr nichts passiert!', setzte Lars nach einem Moment der Stille nach.


'Hast du die Kleine mal angeschaut, du Trottel?', gab Naqia verwundert zurück. 'Die braucht doch keine zehn Minuten, um einen Kerl zu …'


'Mach's einfach, OK?', fiel ihr Lars scharf ins Wort. 'Versprich mir, dass du auf sie aufpassen wirst!'


'Ja, ja. Schon gut', sagte Naqia beschwichtigend. 'Werde ich machen.'


'Gut', brummte er. Und dann: 'danke.'


Nach einer kurzen Minute öffnete das Mädchen die Augen und schaute fragend zu Lars, der nur wenige Zentimeter von ihr entfernt lag und sie anlächelte. Dann blitzte es in ihren Augen, als sie plötzlich verstand, was geschehen war. Verwunderung und schiere Fassungslosigkeit huschten über ihr Gesicht wie Wolkenschatten an einem windigen Tag. Lars musste lachen, und nach einer Sekunde lachte sie mit, ein kurzes, konsterniertes und ungläubiges Lachen.


Dann fiel sie mit einer Leidenschaft über ihn her, die ihn komplett aus dem Konzept brachte. Bevor Lars Luft geholt hatte, war sie zwischen seinen Schenkeln verschwunden und verschlang seinen nur noch halb aufgerichteten Penis mit ihren Lippen. Sie lutschte mit einer Vehemenz an seinem Schwanz, als müsste sie den Orgasmus gegen seinen Willen aus seinen Eiern heraussaugen. In Sekunden war er hart wie ein Brett.


'Jetzt will sie's aber wissen', seufzte Naqia zufrieden.


Für Lars war es zu viel. Ihr geiles Vorspiel, ihr unglaublicher Orgasmus, die ganze Situation – das alles hatte ihn so scharfgemacht, dass er keine Hoffnung hatte, ihren Blowjob lange genießen zu können. Schon spürte er das erste zarte Kribbeln seines Orgasmus. Er versuchte zu denken, was – wie er feststellte – gar nicht so einfach war mit einem Paar heißer Lippen um seinen Schwanz. 'Wenn ich in ihrem Mund komme, kannst du mich danach direkt wieder hart machen?' Er hatte sich auf die Ellbogen gestützt und genoss den Anblick, wie seine speichelnasse Eichel wieder und wieder in ihrem kleinen Mund verschwand.


Naqias Atem ging schnell und erregt. Sie spürte, was Lars spürte. 'Jaaaah!', seufzte sie, und im ersten Moment wusste Lars nicht, ob sie gestöhnt oder geantwortet hatte. 'Spritz ihr alles in den Mund!', forderte sie dann. Lars hörte die Geilheit in ihrer Stimme.


Also ließ Lars sich nach hinten fallen und schloss die Augen, während Welle um Welle die Lust über ihn hinwegrauschte. Er stöhnte jetzt hemmungslos und verkrampfte sich rhythmisch im Tempo ihrer Zungenschläge. Sie schien zu merken, was passierte, denn sie steckte sich sein Ding so tief in den Mund, wie sie konnte, und besorgte es ihm kräftig und schnell.


Dann kam er. Es war ein ausgedehnter, fast schon schmerzhaft intensiver Orgasmus, den er, jeden Muskel in seinem Körper aufs Äußerste angespannt, über sich hinwegrauschen spürte, während er Schub um Schub den Mund der Kleinen mit seinem Sperma überflutete.


Danach konnte Lars einen langen Augenblick nur so daliegen und dem wilden Pochen seines Herzens lauschen.


'Sie hat grade deine Wichse geschluckt, mein Lieber', informierte ihn Naqia. 'Für ihren Freund hat sie das noch nie gemacht.' Sie lachte. 'Wenn die erst mehr Erfahrung hat, wird das mal eine ganz Wilde. Oh, ich kann es kaum erwarten, bis sie ihre Zunge in meine Muschi steckt.'


Der Kopf des Mädchens schob sich neben seinen. Lars öffnete die Augen und lächelte selig. Sie grinste ihn an und streichelte seine Brust.


'Willst du mir etwa sagen, dass es gut war, dass ich die Mertens und Trixi nicht gevögelt habe?', fragte Lars mit gespielter Überraschung.


'Ich will dir sagen', kam die scharfe Erwiderung, 'dass es gut wäre, wenn du jetzt endlich mal deinen Schwanz in ihre kleine Fotze steckst!' Und dann stieg urplötzlich Lust in ihm auf. Naqia erregte ihn mit allem, was sie hatte. Nach wenigen Sekunden war er wieder steinhart. 'So! Da, bitte. Auf jetzt, du Depp!'


Unvermittelt rollte er sich auf das Mädchen und presste links und rechts ihre Handgelenke in die Matratze. Als sein harter Schwanz gegen ihren Schamhügel drückte, weiteten sich ihre Augen vor Erstaunen. Damit hatte sie nicht gerechnet.


'Gerade hat sie sich gefragt, warum ihr Kerl das eigentlich nicht kann', lachte Naqia.


Lars hörte gar nicht zu. Mit seinen Knien drückte er die Schenkel des Mädchens auseinander, bis sie bereitwillig die Beine für ihn spreizte.


Lars wollte nicht mehr warten. Vorsichtig und ohne ihre Handgelenke loszulassen dirigierte er die Spitze seines Penis an ihre nasse, empfangsbereite Spalte. Mit etwas Feinjustierung und sanftem Druck schob er seine Eichel zwischen ihre Schamlippen und schaute dann in ihr sommersprossengesprenkeltes Gesicht. Sie blickte ihn erregt und erwartungsvoll an, den Mund leicht geöffnet, die blauen Augen glasig vor Lust. Dann schob er seine Hüfte nach vorne und durchbrach die weiche Barriere ihrer Lippen und drang in einer fließenden Bewegung mühelos und doch gegen den herrlichsten Widerstand ihres engen Kanals in sie ein. Alle drei keuchten sie, als er dann mit ganzer Länge in ihr steckte. Lars senkte den Kopf und ihre Zungen begannen einen wilden Tanz. Dann hob er die Hüfte wieder, verharrte einen Augenblick und ließ sich mit seinem ganzen Gewicht in sie fallen. Es klatschte sachte, als er gegen ihr Becken stieß, und in der warmen Ummantelung ihrer engen Möse löste die Reibung auf seiner Eichel einen Funkenregen an Lustgefühlen aus. Gierig schlang sie ihre Beine um seine Hüften.


Sex! Echter Sex!, dachte Lars und hätte heulen können vor Glück.


Dann stieß er wieder hart zu. Sie stöhnten.


Erneut zog er seinen Schwanz aus ihrer Möse, bis er nur noch lose zwischen ihren Lippen lag. 'Danke, Naqia', sagte er dann und stieß hart zu.


'Wofür?', fragte sie erstaunt zurück und japste nach Luft. 'Dass ich dich beinahe totgefickt hätte?'


'Du hast mir gezeigt, dass … dass es nicht immer so sein muss, wie es war.' Ein erneuter harter Stoß, wieder stöhnten sie.


'Versprich mir einfach, dass du nicht wieder zu diesem erbärmlichen Jammerlappen wirst … ohscheißejaaa!' Lars hatte so wuchtig zugestoßen, dass es klatschte, als sein Körper auf ihre nackten Schenkel traf. '… wenn ich weg bin', beendete sie stöhnend den Satz.


Und dann waren sie still und Lars stieß wieder zu, und wieder, und wieder, und immer wieder und beobachtete, wie bei jedem Stoß mit einem lauten Seufzen der Atem aus ihrem Mund wich, wie die flachen Halbkugeln ihrer Titten im Rhythmus seiner Stöße auf- und abfederten und sich die Muskeln in ihrem schönen Bauch spannten. Es waren nicht der unerträgliche Rausch und die völlige Ekstase, die Naqias unvergleichlicher Körper ihm beschert hatten, aber es war dennoch absolut fantastisch. Und vor allem war es echt. Es war echt und es passierte ihm, und das war alles, was zählte.


Irgendwann schubste sie ihn mit erstaunlicher Kraft zur Seite und rollte sich behände auf ihn. Bevor er wusste, was los war, bog sie seinen Schwanz senkrecht in die Luft und ließ sich langsam auf ihn sinken. Erst verschwand seine Eichel in ihr, dann sein ganzer Schwanz. Lars beobachtete fasziniert, wie sich ihre Lippen eng um seinen Schaft schlossen. Dann begann sie ihn langsam, aber bestimmt zu reiten. Geil lächelte sie ihn an und ihre Brüste wippten im Rhythmus ihrer Hüften auf und ab. Lars ließ den Kopf sinken und gab sich ganz seiner Lust hin.


So himmlisch es auch war, es konnte nicht ewig währen. Mit wildem Blick und offenem Mund ritt sie ihn. Das Tempo hatte sie noch einmal angezogen. Mit den Fingern bearbeitete sie gleichzeitig ihren Kitzler und ein lustvoll gestöhntes Japsen entwich ihrem Mund. Sie war kurz davor. Lars auch. Schon spürte er die ersten kleinen Explosionen seines bevorstehenden Orgasmus in seinem Bauch. Die Einschläge kamen schnell näher.


'Leb wohl, Lars', verabschiedete sich Naqia. Sie spürte es auch. 'Leb lang und leb wohl.'


Trotz allem, was in ihm und um ihn herum geschah, spürte Lars den Klos in seinem Hals. 'Ich glaube, ich werde dich vermissen', sagte er. Er hatte es nicht geplant, es platzte einfach aus ihm heraus.


'Tatsache?', fragte Naqia erstaunt und schwieg einen langen Moment. 'Himmel, du bist wirklich ein unverbesserlicher Idiot!', schimpfte sie dann.


Lars musste lächeln. Er bildete sich ein zu wissen, was sie eigentlich hatte sagen wollen.


Und dann kamen sie, alle drei und gleichzeitig. Im Rausch seines Höhepunkts spürte Lars nur vage, wie sein Samen in den warmen Körper über ihm geschleudert wurde, wie sie kurz zusammenzuckte, als hätte sie sich an etwas Spitzem verletzt, und wie sein Bauch und seine Brust weiter und leichter wurden, als wäre ihm eine kleine Last vom Herzen gefallen, die er vorher gar nicht bemerkt hatte.


Völlig erschöpft sank das Mädchen auf seiner Brust zusammen. Er spürte ihren Atem an seinem Hals. Ihr feuchtes Haar kitzelte seine nackte Haut. Sein Penis war aus ihr herausgerutscht und sein Samen lief langsam aus ihrem Schlitz auf seinen Bauch und an seiner Seite hinunter aufs Bett. Aber Lars spürte auch, dass er ihr etwas gegeben hatte, das er nicht zurückbekommen würde. 'Naqia?', fragte er in sein Inneres hinein, aber da war nur Stille.

F R E I T A G

Lars erwachte in seinem eigenen Bett, frisch und ausgeruht und trocken. Er horchte in sich hinein. Naqia war nicht mehr da. Auch die höhnische Stimme, die ihn seit Jahren auf Schritt und Tritt begleitete, war nicht da. In ihm war nur Ruhe.


Lars ging duschen. Verschiedene Körpersäfte verschwanden zusammen mit dem heißen Wasser im Abfluss – seine eigenen, Trixis und die des fantastischen Mädchens, dessen Namen er nicht kannte. Bei dem Gedanken an den vergangenen Abend richtete sich sein Penis zwischen seinen Fingern auf.


Sie hatten sich viel Zeit gelassen in Borsigs protziger Suite und noch zwei Mal Sex gehabt. Erst hatten sie auf dem weichen Teppich vor einem Kamin gefickt, danach hatte Lars sie im Stehen von hinten genommen. In der Dämmerung hatte er die Lichter der Stadt beobachtet, während sie sich mit ausgestreckten Armen und breitbeinig an den Panoramafenstern im Schlafzimmer abstützte und stöhnte, als hätte sie nie etwas Besseres gespürt als den harten Schwanz, der zwischen ihren Arschbacken in ihre willige Möse stieß. Hinterher hatte sie sein Sperma und ihren eigenen Saft von seinem Penis geleckt.


Dann hatte sie heiß geduscht und sich angezogen, während er nackt auf einem Sofa lag und sie betrachtete. Sie hatte ihm einen letzten, beinahe scheuen Abschiedskuss auf die Stirn gegeben, dann war sie gegangen. Die ganze Zeit über hatten sie kein Wort zueinander gesagt.


Im Hier und Jetzt kam Lars und spritzte sein Sperma gegen die Wandfließen seiner Dusche. Kurz danach stand er im Bademantel vor dem Spiegel und machte sich für die Arbeit zurecht.


Er war am Abend nachhause gekommen und hatte nichts mit sich anzufangen gewusst. Erst hatte er einfach nur auf seinem Bett gesessen und in die Luft gestarrt. Dann hatte er sich an den PC gesetzt und sich bei Kingdoms of the West eingeloggt. Im Hauptmenü strahlte ihn in großen goldenen Buchstaben der Titel an, den er so mühsam errungen hatte: König der Könige. Er starrte auf diese drei kleinen Worte. Beinahe konnte er Naqias Spott in seinem Kopf hören. Lars hatte keinen Zweifel, was sie zu seinem Hobby gesagt hätte. Seufzend loggte er sich wieder aus. Dann überlegte er kurz, loggte sich wieder ein und fünf Minuten später war sein Account gelöscht.


Dann hatte er Trixi angerufen und sie hatten zwei Stunden lang geredet, über dies und jenes, über alles und nichts. Sie hatte frei am nächsten Tag, aber für den Abend hatten sie sich verabredet. Kino, dann Essen. "Dann Nachtisch bei mir", hatte sie angekündigt und wenig Zweifel daran gelassen, was damit gemeint war.


Als Lars an diesem Morgen in sein Büro kam, saß Mike wie üblich an seinem Tisch und telefonierte mit seiner Freundin. Gedankenverloren warf er alle paar Sekunden seinen Radiergummi in die Luft und fing ihn wieder auf.


Aber als Lars ein paar Minuten später mit dem ersten Kaffee des Tages wieder zurück ins Büro kam, hatte Mike aufgelegt. "Hast du schon gehört?", fragte er aufgeregt. "Die Mertens hat Grabowski rausgeschmissen! Wegen der Sache mit Borsig!"


"Wirklich?", sagte Lars und konnte sich ein sanftes Lächeln nicht verkneifen. Sie hatte es tatsächlich getan.


"Und schau mal hier", sagte Mike und zeigte auf seinen Bildschirm. Lars schaute über die Schulter seines Kollegen auf einen kleinen Text im Intranet. Überrascht erkannte er sich selbst auf einem Foto neben der Überschrift. Sie lautete: "Innovation aus eigenem Hause".


"Anscheinend war die Mertens sehr beeindruckt von deiner Lösung", erklärte Mike. Lars registrierte die leise Verblüffung im Tonfall seines Kollegen und konnte es sich nicht verkneifen, sich vorzustellen, wie Mike auf allen Vieren auf seinem Bett kniete und von seiner Freundin in den Arsch gefickt wurde. "Borsig war jedenfalls zufrieden und hat seinen Vertrag verlängert. Sieht so aus, als hättest du der Firma zig Millionen Euro Umsatz gesichert."


"Schön", meinte Lars nur und lächelte leise vor sich hin.


"Krasse Woche, was?", fragte Mike und warf seinen Radiergummi in die Luft.


"Krasse Woche", bestätigte Lars. Er fing den verdammten Radiergummi und warf ihn mit einer lockeren Handbewegung aus dem offenen Fenster. Mike glotzte nur dümmlich.


Dann setzte Lars sich an seinen Schreibtisch, schaltete den Computer ein und begann ein neues Leben.

Kommentare


Hopper
(AutorIn)
dabei seit: Mär '01
Kommentare: 5
Hopper
schrieb am 06.03.2018:
»Vielen Dank für die freundlichen Kommentare.«

HarryT
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 3
schrieb am 04.03.2018:
»Ich kann nur sagen: eine der wenigen Geschichten hier, welche ich jeden Satz gelesen habe und bis zum Schluss mitgerissen wurde.
Daher auch meine Rezession hier.

Ob wir irgendwann noch,al von der assyrischen Königin hören?:-)«

willy_erl
dabei seit: Okt '02
Kommentare: 21
schrieb am 04.03.2018:
»Der Hammer, mehr fällt mir nicht dazu ein. Vielen Dank an den Autor.«

Impuditia
dabei seit: Okt '17
Kommentare: 68
schrieb am 04.03.2018:
»Tja,wie sagt man doch:Ein Tritt in den Arsch ist auch ein Denkanstoß.«

B737
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 15
schrieb am 04.03.2018:
»Einfach gigantisch gut ... Macht Spass zu lesen ...«

fantasio23
dabei seit: Jan '05
Kommentare: 4
schrieb am 04.03.2018:
»Perfekt! Beste Geschichte ever!!! :)
Vielen Dank!«

Harry2710
dabei seit: Sep '03
Kommentare: 37
schrieb am 04.03.2018:
»Super-geile Geschichte...«

aliza
dabei seit: Mär '16
Kommentare: 4
schrieb am 04.03.2018:
»Spitzenklasse - völlig zurecht der am besten bewertete Autor hier!«

wotan
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 14
schrieb am 04.03.2018:
»Eine der besten Geschichten!«

tomy27
dabei seit: Jan '04
Kommentare: 115
schrieb am 04.03.2018:
»Was soll ich sagen, Hopper kann es einfach. Wieder mal ein wirklich gelungenes Märchen für Erwachsene. Ähnliche Idee wie seine Geschichte Free Jazz aber ganz andere Umsetzung. Wer nicht nur eine Sex-Fantasie sondern eine echte Geschichte lesen will, sollte sich die Storry nicht entgehen lassen.«

klaro47
dabei seit: Aug '10
Kommentare: 8
schrieb am 04.03.2018:
»Super Geschichte, hoffe die kleine rothaarige erlebt mit "Naqia" ebenso geile Tage und berichtet uns davon.
Weiter so !!«

rufi
dabei seit: Apr '04
Kommentare: 1
schrieb am 05.03.2018:
»Tolle Geschichte ... eine Fortsetzung scheint aber nicht sehr wahrscheinlich, oder?«

tom91207
dabei seit: Aug '02
Kommentare: 215
schrieb am 05.03.2018:
»Wenn wieder ein Hopper bei Sevac auftaucht, dann heißt es unbedingt Zeit freischaufeln und geniessen!
Klasse Geschichte, vielen Dank!«

996gt
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 16
schrieb am 06.03.2018:
»Einfach nur superb - eine phantastische Story!«

moses25
dabei seit: Feb '02
Kommentare: 5
schrieb am 06.03.2018:
»Hi
Das hat sich richtig gelohnt diese Geschichte zu lesen.
Bitte schreib einen 2ten Teil.
Das Lars durch die süße aus der Bahn weiter mit Naqia Kontakt hat. Lars und die unbekannte + Trixi einen dreier haben und gemeinsam versuchen den Fluch von Naqia zu brechen.«

Libberty
dabei seit: Aug '04
Kommentare: 18
schrieb am 06.03.2018:
»Eine wirklich schöne Geschichte! Ein Protagonist mit Moral und Skrupeln. Und einem Ende welches eigentlich alle (bis auf die junge Frau aus der Bar) glücklich zurück lassen sollte.

Herzlichen Dank dem Autor!«

ug2t
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 67
schrieb am 07.03.2018:
»weltklasse! danke für die tolle geschichte«

jalana
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 7
schrieb am 07.03.2018:
»Suuuuuper Geschichte, vielen Dank!!!«

perry123
dabei seit: Jul '03
Kommentare: 14
schrieb am 07.03.2018:
»Super geschrieben weiter so«

W6969
dabei seit: Okt '01
Kommentare: 37
schrieb am 07.03.2018:
»Klasse. Eine der schönsten Geschichten. Hoffentlich gibt es eine Fortsetzung.«

justandfeel
dabei seit: Jan '05
Kommentare: 1
schrieb am 07.03.2018:
»SUPER!«

Sadisimo
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 88
schrieb am 07.03.2018:
»Ein sehr runde Geschichte. Es macht sehr viel Spaß sie bis zum Ende zu lesen.«

123arno
dabei seit: Jun '01
Kommentare: 19
schrieb am 08.03.2018:
»Wunderbar hat mir viel Spaß gemacht!!«

krass99
dabei seit: Sep '01
Kommentare: 10
schrieb am 10.03.2018:
»Spitze!«

jorgegarcia3089
dabei seit: Okt '13
Kommentare: 163
schrieb am 10.03.2018:
»"Dieses Mädchen ist definitiv eine für den Finger im Arsch !" - Klasse, die ganze Geschichte ist klasse !! Bitte mehr davon.«

Voyeur69
dabei seit: Mär '05
Kommentare: 84
Voyeur69
schrieb am 10.03.2018:
»PERFEKT! Das einzige Wort, was die Story exakt beschreibt.«

Hebamme
dabei seit: Jul '02
Kommentare: 22
schrieb am 10.03.2018:
»Klasse geschichte (Y) wann gibt es eine fortsetzung ?«

BikeFly
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 11
schrieb am 10.03.2018:
»So witzig und geil wie 3 Facceten von grau Grey«

amenra
dabei seit: Okt '01
Kommentare: 3
schrieb am 11.03.2018:
»Grandiose Geschichte! Geniale Story mit atemberaubender Erotik. Ich würde einen zweiten Teil verschlingen...«

-Faith-
dabei seit: Okt '02
Kommentare: 102
Faith
schrieb am 11.03.2018:
»Sehr guter Plot und gut umgesetzt«

BlueHalfmoon
dabei seit: Mär '18
Kommentare: 2
schrieb am 11.03.2018:
»Eine wundervolle, spannende und erregende Geschichte.
Ich konnte nicht aufhören zu lesen. Die ganze Zeit fieberte ich mit, konnte die Gefühle von den Protagonisten total nachvollziehen und kann mich nur der Hoffnung anschließen, dass es eine Fortsetzung gibt. Vielen Dank! :-)«

mondstern70
dabei seit: Sep '04
Kommentare: 441
Mondstern
schrieb am 11.03.2018:
»Respekt !!! Da kann man als kleine Hobbyautorin die eigenen Projekte in die Tonne stampfen und nach einem neuen Hobby suchen.«

reibe
dabei seit: Mai '01
Kommentare: 281
schrieb am 16.03.2018:
»Ganz toll geschrieben.«

mickflow
dabei seit: Mär '03
Kommentare: 44
mickflow
schrieb am 18.03.2018:
»Einfach nur top!«

bookie
dabei seit: Mär '01
Kommentare: 6
schrieb am 19.03.2018:
»Vielleicht die beste Geschichte. Danke.«

Leichtgewicht
dabei seit: Mär '10
Kommentare: 279
Leichtgewicht
schrieb am 27.03.2018:
»Habe ich wieder mal mit Vergnügen gelesen :)«

klebi
dabei seit: Mai '02
Kommentare: 9
schrieb am 03.04.2018:
»Super Geschichte. Bin gespannt wie es (hoffentlich) weiter geh .«

gsxr
dabei seit: Dez '01
Kommentare: 1
schrieb am 05.04.2018:
»Beste Geschichte, die ich hier je gelesen habe!
5 Sterne in jeder Kategorie!
Fortsetzung erwünscht: Die Königin Naqia, Lars und Trixie, die S-Bahn Bekanntschaft sind nur 3 mögliche Themen, die sich sogar eventuell wieder in eine Geschichte vereinigen lassen...«

Brasilia1998
dabei seit: Aug '16
Kommentare: 2
schrieb am 09.04.2018:
»Super Geschichte. Die Story ist rund und spannend, die Erotik gut geschrieben und sehr heiß. Und der Schreibstil ist super, ebenfalls die Rechtschreibung. Macht sehr viel Spass beim lesen. Danke.
Fortsetzung wäre toll...«

praemie
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 12
schrieb am 16.04.2018:
»Klasse!«

bmio
dabei seit: Jul '02
Kommentare: 10
schrieb am 17.04.2018:
»one of the best«

badwater
dabei seit: Sep '03
Kommentare: 2
schrieb am 18.04.2018:
»Wow, absolut klasse. Eine der besten Geschichten hier, von der ersten bis zur letzten Zeile. Danke«

raineradi
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 17
schrieb am 04.05.2018:
»Eine der besten Geschichten, die jemals hier veröffentlicht wurden. Und, was noch besser ist: Ich habe in der ganzen langen Story nur zwei kleine Flüchtigkeitsfehler gefunden, und das will schon was heißen bei der üblichen Qualität von Schreibern und Bewertern ... bravo !!!
Aber ich sehe erst jetzt, dass ich hier schon einige hervorragende Geschichten des Autors gelesen habe. Er möge bitte weitermachen oder bereits fertiggestellte Stories hier einstellen. Zu unser aller Vergnügen !!!«

Andotsch
dabei seit: Mai '03
Kommentare: 6
schrieb am 11.06.2018:
»Danke für die schöne Zeit mit dieser wundervollen Geschichte:)«

eumel
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 5
Eumel
schrieb am 13.06.2018:
»Wouw! Was für eine Geschichte! Superklasse!«

veetee2u
dabei seit: Nov '02
Kommentare: 30
schrieb am 11.07.2018:
»Eine wirklich kreative Story mit wunderbaren Details beim Sex, aber nie plump oder brutal. Hopper ich ein echter Könner - oder eine Könnerin?«

tellme
dabei seit: Mär '01
Kommentare: 1
schrieb am 27.07.2018:
»Von 836 gelesenen Geschichten hat sich diese direkt aufs Treppchen katapultiert. Wirklich eine klasse Idee und ein toller Schreibstil.

Ich kann mich den Wünschen nach einer Fortsetzung nur anschliessen :)«

Zimbo72
dabei seit: Jun '04
Kommentare: 22
schrieb am 30.07.2018:
»Das Beste was ich seit langem gelesen habe!«

zackfundiver
dabei seit: Apr '05
Kommentare: 1
schrieb am 05.08.2018:
»Klasse Geschichte....«

kundera
dabei seit: Jul '04
Kommentare: 1
schrieb am 16.11.2018:
»Intelligent, fun and sassy. One of the best stories I have read here. Worth my first comment. Thank you !!!«

Volvotrucker
dabei seit: Apr '03
Kommentare: 10
schrieb am 16.11.2018:
»Die mit Abstand beste Geschichte, die ich gelesen habe!«

veilchenaue
dabei seit: Dez '18
Kommentare: 2
schrieb am 05.12.2018:
»ja unglaublich. publizieren sie auch anderswo?«

Bruchpilot
dabei seit: Jul '04
Kommentare: 15
schrieb am 08.04.2019:
»Klasse fantasievolle Geschichte.Daumen hoch. Was muß man einwerfen um auf die Idee zu kommen?«

Galinha
dabei seit: Jul '19
Kommentare: 2
schrieb am 28.07.2019:
»Was für eine tolle Geschichte.«

marcelb25
dabei seit: Jul '02
Kommentare: 9
schrieb am 28.08.2019:
»Was soll man sagen.
Einfach nur perfekt!«

Jogie335
dabei seit: Dez '19
Kommentare: 252
schrieb am 24.12.2019:
»Einfach Spitze!!!«

Blacketblanc69
dabei seit: Jan '16
Kommentare: 115
schrieb am 23.04.2020:
»Beste Geschichte ever! Die ich hier gelesen habe. Sehr interessanter Aufbau und geschickt platzierte innere Stimme. Irgendwie geht es doch jedem Mann so, wenn er ehrlich zu sich selbst ist. Man braucht ab und zu die Stimme im Ohr. Hier ist eine historische mit elegantem Bezug. Bravo, super!«

hoedur
dabei seit: Apr '06
Kommentare: 87
hoedur
schrieb am 10.05.2020:
»Einfach unglaublich, das schriftstellerische Niveau könnte in JEDEM Genre in den Top 10 mithalten, die erotisch/sexuellen Ideen sind genialst integriert , diesem/dieser Hopper wünsche ich ein phantastisches Liebesleben, das weitere Ideen hervorsprudeln lässt. Ach ja und eine ganz zufällige knisternde Begegnung mit mir... falls "er" denn doch eine "sie" sein sollte!
Hab vielen Dank Hopper!«

radixspin
dabei seit: Apr '13
Kommentare: 2
schrieb am 24.06.2020:
»Klasse Idee und klasse geschrieben.
Ich konnte nicht aufhören zu lesen!!«

rainer44
dabei seit: Feb '03
Kommentare: 27
schrieb am 10.12.2020:
»Eine Supergeschichte!«

LIM90
dabei seit: Feb '01
Kommentare: 32
schrieb am 12.07.2021:
»Einfach nur klasse und es wäre super, irgendwann mal wider was von Naqia zu lesen ;-).«

Denem
dabei seit: Mai '04
Kommentare: 1
schrieb am 25.07.2021:
»Ganz große Klasse, und historisch erschreckend gut recherchiert.«

Bee
dabei seit: Nov '21
Kommentare: 93
schrieb am 15.12.2021:
»WAOW - Herrlich - an der Geschichte gibts NIX auszusetzen!

Bussi von Bee«

Feuerolli
dabei seit: Jan '22
Kommentare: 3
schrieb am 12.01.2022:
»Klasse«

jason459
dabei seit: Mai '22
Kommentare: 1
schrieb am 22.05.2022:
»Super-Geschichte! Spannend von der ersten bis zur letzten Zeile, genau die richtige Portion Sex und ein nach Fortsetzung schreiender Plot (vllt. Kommt Naqia ja durch einen blödenZufall nochmal zu ihm?)«

rainer1212
dabei seit: Aug '04
Kommentare: 4
schrieb am 25.08.2022:
»Gerne fortsetzung«

kceg
dabei seit: Jan '11
Kommentare: 2
schrieb am 28.01.2023:
»Klasse Geschichte, raffiniert einfach lesenswert!«

Shivasinistra
dabei seit: Feb '17
Kommentare: 2
schrieb am 17.06.2023:
»Überragend geschrieben, toller Plot, phantasievoll, und dazu noch fantastische Dialoge. Chapeau«

sigi-w
dabei seit: Jun '23
Kommentare: 10
schrieb am 26.06.2023:
»Einfach super geschrieben!«

mackiex
dabei seit: Sep '03
Kommentare: 7
schrieb am 24.10.2023:
»Meine Lieblingsgeschichte hier. Ein schönes Märchen mit allen Zutaten, die ein Märchen haben sollte, eine prickelnde Erotik und eine schöne Sprache.
Schade, dass Hopper das Schreiben hier aufgegeben hat. Ich würde gern wissen, ob er oder sie sein oder ihr Talent an anderer Stelle leuchten lässt.«

swaggart
dabei seit: Mai '03
Kommentare: 79
schrieb am 30.11.2023:
»Phantastische Geschichte!«

HansiMaier
dabei seit: Nov '20
Kommentare: 7
schrieb am 30.11.2023:
»Mehr davon!«

Ooen5
dabei seit: Jan '22
Kommentare: 1
schrieb am 23.03.2024:
»Eine echte Traumgeschichte. Coole Story, respektvoller Umgang mit den Personen, wahnsinnig erotisch. Soo schön, wie wirklich guter Sex.
Vielen Dank!!!«

lefuet
dabei seit: Jun '01
Kommentare: 48
schrieb am 14.05.2024:
»Echt der Hammer diese Story.

Ein wenig Fantasy, ein wenig so menschliche Menschen und dann die Königin. Herrlich. Es macht einfach Spaß Satz für Satz zu lesen und ich werde es sicher ein zweites Mal tun, um jeden Satz zu genießen - gerade wollte ich einfach immer nur wissen wie es weiter geht.

DANKE«

anguan
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 3
schrieb am 08.09.2024:
»Die perfekte Geschichte!«

Pieskaret
dabei seit: Dez '24
Kommentare: 1
schrieb am 15.12.2024:
»Tolle Idee! Mann möchte mehr lesen von der assyrischen Königin Naqia.«

sumofee
dabei seit: Dez '03
Kommentare: 1
schrieb am 16.04.2025:
»Groß-Art-ige Geschichte! Außergewöhnliche Phantasie, Humor, Erotik und ein wortgewandter, eleganter Schreibstil - es war mir ein Fest, diese Geschichte zu lesen :)«


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