Wie alles begann
von SvenSven
Vor dem Club sprang ich sofort in ein Taxi und fuhr wütend und vor allem enttäuscht zu Steffi´s Wohnung zurück. Ich wollte nur noch meine Sachen holen und dann sofort verschwinden. Lieber wollte ich bis zu meinem Flug durch die Straßen laufen, als auf Steffi und ihre Drogentussi zu warten.
Meinen Kram hatte ich nach ein paar Minuten im Rucksack verstaut und war abmarschbereit. Ich wechselte nur noch die unbequemen Stiefel gegen meine Sandalen und schulterte den Rucksack. Erst überlegte ich, Steffi wenigstens eine Nachricht da zu lassen, aber mir fiel nichts angemessenes ein. Wenn sie in nüchternem Zustand wirklich ein schlechtes Gewissen haben sollte, würde sie sich schon bei mir melden.
Ich trat in die schwül-warme Kreuzberger Nacht und sah auf die Uhr. Halb vier. Ich widerstand dem Wunsch, meine Freundin Celine um diese Uhrzeit anzurufen, aber ich fühlte mich unendlich allein. Ich war aber auch trotzig. Steffi sollte schon sehen, was sie davon hat. Diese Drogentussi würde es ihr wohl kaum so gut besorgen, wie ich gestern abend. In mir reifte ein Entschluß. Ich würde die Nacht nicht auf der Straße oder in einer Bar verbringen, sondern im Bett mit einer Frau. Ich würde mir jetzt eine Lesbenbar suchen und hemmungslos flirten. Was hatte ich denn schon zu verlieren? Mich kannte hier doch sowieso niemand.
Ich wischte mir die vereinzelten Tränen ab, die ich zu meinem Ärger nicht zurück halten konnte und lief Richtung Görlitzer Bahnhof, dem Mittelpunkt des berühmt-berüchtigten Stadtteils SO36. Von hier wollte ich die belebteren Straßen nach einer passenden Bar absuchen. Ich ging an einer düsteren Kneipe vorbei, vor der eine große Gruppe besoffener Punks rumhingen. Ein Absturzladen ganz nach meinem Geschmack, nur gab es hier kaum Frauen. Also zog ich weiter.
Ein paar Minuten später fiel mir ein Laden mit der Regenbogenfahne der Schwulen- und Lesbenbewegung im Fenster auf. Sofort lief ich auf den Laden zu, aber drinnen wurde ich erneut enttäuscht. Es gab keine einzige Frau und die schwulen Männer sahen mich nicht grade freundlich an. Wahrscheinlich haben sie mich nicht als Lesbe identifizieren können, was bei dem bunten Gemisch auf den Kreuzberger Straßen auch kein Wunder war. Trotzdem fragte ich einen jungen Mann, ob er hier in der Gegend eine Lesbenbar kennen würde, aber er lachte nur und meinte, “Keine Ahnung, ich weiß nur wo es hier Schwänze gibt.” Ich verließ den Laden.
An einem Dönerstand besorgte ich mir erst mal eine Dose Bier und beschloß, ein wenig durch die dunklen Seitenstraßen zu ziehen. Zwar war mir doch etwas mulmig auf den schmalen Gehwegen zwischen den heruntergekommenen und mit Graffitis beschmierten Fassaden, aber ich war jetzt auch schon so angetrunken, das ich das ungute Gefühl verdrängte. So lief ich noch eine Weile und die Gegend wurde langsam immer unheimlicher. Auf den Gehwegen und in den vereinzelten Baulücken lagerten alle möglichen Sorten von Müll. Von vergammelten Küchenabfällen über kaputte Möbel bis hin zu verrosteten Autowracks. Es gab hier auch kaum noch Geschäfte. Die wenigen waren mit stabilen Metallgittern gesichert. Das einzige Geräusch war das Klatschen meiner nackten verschwitzten Füße in den Sandalen.
Als mir schließlich noch eine Gruppe junger Türken entgegen kam, fühlte ich mich gar nicht mehr wohl in meiner Haut. Aber jetzt konnte ich auch nicht mehr umkehren. Ich verfluchte mich, weil ich nur die Schuhe, nicht aber den super kurzen Minirock und das knappe Top gegen was Vernünftiges getauscht hatte. Zum Glück beachteten sie mich kaum, nur einer bemerkte im Vorbeigehen: “Ey Süße, lass dir ma de Haare wachsen.” Ein Anderer lachte und schlug seinem Kumpel auf die Schultern. Ich konnte mir grade noch einen dummen Kommentar verkneifen und ging mit heftig klopfendem Herz weiter. Ich wagte nicht, mich umzusehen, aber anscheinend hatten die Türken kein weiteres Interesse an mir. Vielleicht sollte ich doch lieber zur belebten Hauptstraße zurück gehen, wer weiß wer mir als nächstes begegnen würde.
Ein paar Meter weiter meinte ich plötzlich leise Musik zu hören, die sich für mich aus der Entfernung wie Ska oder Reggae anhörte. Ich schöpfte neuen Mut und ging der Musik nach. Ich bog an der nächsten Straßenecke ab und sah in einiger Entfernung einen riesigen Skinhead an der Wand lehnen. Die gedämpfte Musik kam eindeutig aus dem Laden hinter ihm. Die Scheiben waren mir schwarzer Pappe verklebt und der Eingang bestand aus einer schwarzen Metalltür, die einen Spalt offen stand. Ein Schild gab es nicht.
Vorsichtig näherte ich mich dem Skin bis ich sehen konnte, das er einen ‚Sharp‘ Aufnäher auf dem Ärmel hatte. Zumindest war das also kein rechter Laden. Ich stellte mich neben ihn und versuchte so cool wie möglich zu klingen: “Hey du, ist da drin noch was los?” Er sah mich an und ich merkte, das er sehr betrunken war: “Nee, nur noch´n paar Leutchen. Ick mach jetzt ooch´n Abflug.” Darauf hin wankte er davon.
Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und betrat die Kneipe. Ich war positiv überrascht. Es lief Ska in angenehmer Lautstärke und die Einrichtung war einfach aber nicht vergammelt. An den Wänden hingen unzählige Tourplakate, aber auch eine Jamaica-Fahne und ein großes Poster, auf dem eine Faust ein Hakenkreuz zerschlägt. In einer Ecke saß ein Grüppchen von vielleicht fünf Skinheads und ein paar Punks, dabei auch zwei Mädels. Alle waren ziemlich großflächig tätowiert und kümmerten sich überhaupt nicht um mich. An einem Billardtisch spielten zwei Schwarze mit langen Rastalocken und an der Bar saß eine ältere Frau, von mindestens fünfzig Jahren. Sie unterhielt sich mit der Barfrau, die wohl so Mitte zwanzig und nicht viel größer und etwas zierlicher als ich war. Sie trug ihre schwarzen Haare in diesem typischen Haarschnitt der Skinhead-Mädels. Sehr kurz geschnitten auf dem Kopf mit längeren Haaren an den Seiten, im Nacken und in die Stirn. Sie war nicht wirklich hübsch, aber interessant. Sie trug so eine Art Schottenrock, ein graues enges T-Shirt von Lonsdale und weinrote Springerstiefel. Beide Arme waren bis zu den Handgelenken tätowiert und auch auf der Brust hatte sie zwei Tattoos. Zwei Schwalben, die ein Spruchband in den Schnäbeln mit dem Schriftzug ‚Rude Girl‘ trugen.
Ich setzte mich auf einen Barhocker und die Frau nickte mir zu: “Was darf´s denn sein?” - “Ein Becks und nen doppelten Wodka.”, bestellte ich. Sie grinste mich an: “Willst dir am frühen morgen wohl noch den Gong geben, wa?” Sie hatte einen leichten Akzent, wahrscheinlich aus Osteuropa. Sie stellte mir die Drinks hin und unterhielt sich weiter mit der älteren Frau, die aussah wie eine Mischung aus Obdachloser und Sozialpädagogin.
“Ey Mille, bring ma noch drei Becks!”, rief einer der Skins von dem hinteren Tisch. Sie holte drei Flaschen aus dem Kühlschrank und rief zurück: “Bin ick deine Mama, Rico? Hol’s dir jefälligst ab!” Er grinste und kam zur Bar, dabei musterte er mich von Kopf bis Fuß. “Warst noch nich oft hier, wa?”, fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf und sagte so selbstbewusst wie möglich: “Nee, ich komm nicht von hier.” - “Prost, ick bin Rico.”, sagte er und hielt mir seine Becksflasche entgegen. “Anja.”, sagte ich nur und stieß mit ihm an. Beide nahmen wir einen langen Schluck. “Kannst ooch jerne zu uns an´n Tisch kommen, wenn de willst.”, schlug er vor. “Nee danke, mir ist heute nicht so nach Gesellschaft.”, entgegnete ich freundlich. Er zwinkerte mir zu und sagte: “Schade, aber wer nich will, der hat schon.” Damit verzog er sich wieder zu seinen Kumpels.
“Mach dir nüscht draus, der probiert´s bei jeder!”, sagte Mille zu mir und grinste.
“Schon in Ordnung, mir ist nur nicht nach vielen Leuten jetzt.”, erklärte ich.
“Scheiß Tag gehabt?”
“Und wie!”
“Und jetzt willste dich volllaufen lassen?”
“Ja, vielleicht.” Ich kippte den Wodka runter und schüttelte mich.
“Willste reden?”
“Ja, warum nicht.”
“Also, wat is´n passiert?”
“Stress mit einer Freundin, die ich hier besucht hab.”
“Wo kommst´n her?”
“Aus der Nähe von Koblenz..... gibt mir mal noch nen Wodka, bitte. Und dir auch einen, wenn du willst.”
“Ick komm eigentlich aus Litauen, bin aber schon fünf Jahre in Berlin. Hier dein Wodka.”
“Prost. Ich bin Anja.” Ich hielt ihr das Schnapsglas entgegen.
“Ludmilla, sag aber lieber Mille, is kürzer!” Wir stießen an und kippten den Wodka runter.
“Und, wo wohnste hier?”, fragte Mille.
“Das ist ja das Problem, ich hab bei meiner Freundin geschlafen. Mit der hab ich mich aber zerstritten und jetzt muss ich die Zeit bis 17 Uhr rumkriegen. Dann geht mein Flieger nach Hause.”
“Wenn de willst, kannste bei mir pennen. Musst nur warten bis wir hier Feierabend machen.”
“Danke, wär nicht schlecht noch ein paar Stunden zu schlafen.”
“Keen Problem, ick wohn auch gleich um die Ecke. War´s ne jute Freundin?”
“Ja. Dachte ich zumindest.”
“Nur jute Freundin oder lesbisch?” Mille war ganz schön direkt, aber das war mir jetzt grade recht.
“Lesbisch.”, antwortete ich und sah ihr dabei in die Augen.
“Is ok, bin auch bi.” Sie zwinkerte mir zu.
Bingo! Dachte ich mir. Jetzt würde ich Steffi schon zeigen, wer von uns beiden feige ist. Diese Frau anzubaggern hätte sie sich sicher nicht getraut.
“Biste verliebt in deine Freundin?”, wollte Mille wissen.
“Nicht direkt verliebt, ich kannte sie erst seit gestern. Vorher nur vom Internet.”
“Was is´n dann passiert?”
“Wir waren im Sage-Club. Sie hat da eine Freundin getroffen und die beiden wollten mich zum koksen überreden. Ich nehm aber keine Drogen. Dafür haben sie mich ausgelacht und haben miteinander rumgemacht.”
“Hättest ihr die Fresse polieren sollen!”, stellte Mille fest, als wäre das die normalste Sache der Welt. Ich mußte lachen. Ich bin zwar eigentlich gegen Gewalt, aber der Gedanke, Steffi zu verprügeln, gefiel mir in meinem angetrunkenen Zustand.
“Ja, vielleicht hätte ich das tun sollen.”, grinste ich sie an.
“Definitiv! Wat machste denn so in Koblenz?”
“Ich geh noch zur Schule, bin durchs Abi gefallen.”
“Und danach? Schon Pläne?”
“Ich werd wohl irgendwas studieren, weis nur noch nicht genau was.”
“Studier doch in Berlin. Als Lesbe kannste hier ein geiles Leben haben.”
“Kann ich mir schon vorstellen. Sag mal Mille, wie sieht´s denn so in deinem Privatleben aus?”
“Ick hab nen Freund, falls du dit meintest. Aber den seh ick im Moment kaum.”
“Warum?”
“Der sitzt. Schwere Körperverletzung. Hat sich mit nem Nazi gekeilt. Wenn du mich fragst, Notwehr! Scheiß System.”
Auf der einen Seite war ich enttäuscht, das sie einen Freund hatte. Andererseits würde er uns wohl kaum stören und ich wollte ja schließlich auch nur einen One-night-stand.
Wir tranken noch einige Wodka zusammen und redeten über Musik, Konzerte und anderes belangloses Zeug, bis Mille endlich sagte, das sie den Laden jetzt zumacht. Es waren sowieso nur noch ein Punk, der an seinen Tisch eingeschlafen war, und die ältere Frau da, die uns die ganze Zeit beobachtet aber nichts mehr gesagt hatte.
“So Leute, ick mach jetzt dicht. Entweder ihr jeht nach Hause oder ihr sauft woanders weiter.”, rief Mille in den Raum. Sie schaltete die Musik aus und das Licht an. Sofort wurde es taghell in dem Laden und die ältere Frau stöhnte unwillig. Langsam trollte sie sich zur Tür, während Mille den völlig betrunkenen Punk zum Ausgang eskortierte. “Bis morgen, Dicker.”; verabschiedete sie ihn und schloß die Tür ab.
“Nimm mal noch´n paar Bier mit, dann machen wir uns auch davon.”, sagte Mille zu mir und ich stopfte einige Flaschen in meinen Rucksack. Wir verließen den Laden durch die Hintertür in einen kleinen Innenhof. Es war schon ziemlich hell draußen und ich musste lange gähnen. “Komm Süße, ab nach Hause.”, sagte Mille und hakte sich bei mir unter. Schweigend liefen wir die Straßen entlang, die im hellen nicht mehr ganz so beängstigend wirkten. Wir kamen zu einem kleinen Park und schlenderten hinein.
“Wollen wir hier noch ein Bier trinken?”, fragte ich sie. Ich fand es hier irgendwie schön. “Klar, wenn dir nich zu kalt ist. Hast ja kaum wat an.” Wir setzten uns im Schneidersitz gegenüber auf die total verlassene Wiese und öffneten zwei Bier. Nach einigen Schlucken beugte ich mich vor und küsste Mille auf den Mund. Sie war nicht im geringsten überrascht sondern schlang die Arme um meinen Hals und küsste mich leidenschaftlich zurück. Ich griff um ihre Taille und zog sie so fest ich konnte an mich. Wir fielen eng umschlungen auf die Seite. Durch ihr Shirt konnte ich ihre hart gewordenen Brustwarzen spüren. Mille küsste richtig wild. Ihre Zunge war überall in meinem Mund und sie rieb ihr Knie zwischen meinen Beinen. Sofort wurde ich feucht.
Nachdem wir uns einige Minuten intensiv geküsst hatten sah mir Mille tief in die Augen und sagte: “Ey Anja, du hast ja richtig Kraft!” Ich merkte, das ich sie immer noch so doll ich konnte an mich drückte. Sofort ließ ich locker: “Sorry, ich war grad so erregt.”, flüsterte ich ihr grinsend zu. Sie lachte: “Nee, ick fand dit toll. Ick steh uff starke Frauen.” Sie griff mir um den Oberarm und forderte mich auf, meine Muskeln anzuspannen, was ich dann auch tat.
“Nich schlecht, nich schlecht.”, murmelte sie und nahm einen tiefen Schluck Bier. Ich fand ihr verhalten jetzt doch etwas seltsam. Sie setzte sich auf und sah mich an: “Haste Lust, mit mir zu kämpfen?” Ich war total überrascht und wusste gar nicht was sie meinte: “Wie, kämpfen? Was meinst du damit?” Sie sah mich immer noch ernst an: “Ick mein keene Klopperei. Ich will mit dir Ringen, ohne Schlagen, Beißen, Kratzen und so. Einfach unsere Kräfte messen, dit find ick total erotisch.” - “Und wie soll das ablaufen?”, fragte ich unsicher. “Ick hab´n großet Wohnzimmer. Wir ziehn uns aus und Ringen einfach. Und die Siegerin kann mit der andern machen wat se will.” Mille hatte ein funkeln in den Augen. Das hörte sich für mich sehr seltsam an. Aber auch interessant.
“Hast du sowas schon mal gemacht?”, fragte ich sie. “Ja schon´n paar mal und war immer saugeil. Du bist doch durchtrainiert. Wenn du wie´n Weichei aussehen würdest, hätt ick nich jefragt. Aber wenn de nich willst, kannste natürlich auch so bei mir pennen.” Sie grinste. “Sex jibts aber nur wenn de vorher mit mir kämpfst.”
Ich war jetzt total verunsichert. Ich kannte diese Frau doch erst seit ein paar Stunden. Und immerhin hatte sie einen Freund der wegen schwerer Körperverletzung im Knast sitzt. Andererseits hatte ich mir doch vorgenommen, nach der Pleite mit Steffi heute etwas ganz außergewöhnliches zu erleben. War das nicht eine einmalige Chance? “Naja, wenn wir es erst mal langsam angehen, ich hab sowas in der Art noch nie gemacht.”, schlug ich vor, aber Mille hatte andere Pläne: “Nee, nee. Volle Power oder jar nich. Musst dich schon entscheiden, Süße.”
Ich musste wieder kurz überlegen. Ich muss zugeben, ich hatte einen mächtigen Respekt vor Mille, obwohl sie nicht so durchtrainiert wie ich aussah. Aber was hatte ich denn zu verlieren, selbst wenn sie mich besiegen würde? Der Alkohol tat das Seine dazu und ich sagte: “Ok, Mille. Dann freunde dich schon mal mit dem Gedanken an, meine Füße zu küssen!” Sie warf mir einen Blick zu, der mich kurz in Angst versetzte. War ich zu weit gegangen? Aber gleich grinste sie breit und hakte mich wieder unter. “Dann lass uns mal schnell abzischen, bevor dich der Mut verlässt.”
Den weiteren Weg sprachen wir kaum noch, bis wir auch schon an ihrer Wohnung angekommen waren. Als die Tür ins Schloss gefallen war, nahmen wir uns wieder in die Arme und küssten uns stürmisch. So standen wir fast fünf Minuten. Dann entzog sich Mille meinem Griff und grinste breit: “So, jetzt wird’s ernst. Mitkommen!” Sie führte mich in ihr spärlich eingerichtetes Wohnzimmer und machte Musik. Mein Herz begann zu klopfen wie verrückt. Am liebsten hätte ich die ganze Aktion abgesagt, aber ich wollte es jetzt auch durchziehen. Rein von der Optik her standen meine Chancen nicht schlecht, sie zu überwältigen. Vielleicht wollte sie ja genau das.
Mille zog sich ihre Springerstiefel aus und ich fragte, ob ich auch meine Sandalen ausziehen sollte. “Is mir Wurscht! Gleich machen wir uns sowieso nackig!”, antwortete Mille. Wir räumten den Couchtisch zur Seite und hatten so eine Fläche von rund 4 mal 5 Meter für unseren Ringkampf. Mille zog sich das T-Shirt aus. Sie hatte noch zahlreiche weitere Tattoos auf Bauch und Rücken, dann ließ sie den Rock fallen. Sie stand jetzt in einem einfachen weißen Slip vor mir. “Na los, nich so schüchtern.”, ermutigte sie mich. Ich zog mein Top aus und zog mir den Rock zusammen mit meinen Tanga herunter. Zum Schluss zog ich die Sandalen aus. Jetzt streifte auch Mille ihren Slip ab. Ihr dichtes Schamhaar hatte sie rot gefärbt und sie trug ein Piercing durch eine Schamlippe.
Sie stellte sich mir gegenüber und stemmte die Arme auf ihre Hüften. “Los, greif mich an!”, forderte sie mich auf. Aber ich wusste nicht wie. “Greif du mich doch an!”, erwiderte ich. Bevor ich den Satz beendet hatte, stand Mille neben mir und drückte mich nach hinten. Sie hatte ein Bein hinter mich gestellt und ich landete total überrascht auf dem Boden. Mille stürzte sich auf mich und wollte mich in den Schwitzkasten nehmen. Aber ich hatte ihre Handgelenke gepackt und drückte sie von mir weg. Es gelang mir, sie wegzuschieben, obwohl sie sich mit ihrem ganzen Gewicht auf mich drückte. Ich hatte definitiv mehr Kraft als sie.
Ich schaffte es, sie seitlich von mir zu stoßen, ohne ihre Handgelenke loszulassen. Ich wollte sie auf den Rücken wälzen, aber jetzt hatte sie ein Bein zwischen uns geschoben und drückte mich damit weg. Ich musste schließlich ihre Arme loslassen und wir belauerten uns gegenseitig auf allen Vieren. Plötzlich schoss Mille mit katzenartiger Geschicklichkeit nach vorn. Sie schob ihren Arm zwischen meinem Körper und meinem Arm durch und drehte sich um 180 Grad. Dadurch wurde mir mein Arm auf dem Rücken gedreht. Sie konnte in diesem Griff mit ihrer Schulter starken Druck auf meinen Arm ausüben ohne ihre Hände benutzen zu müssen. Der Schmerz in meiner verdrehten Schulter zwang mich flach auf den Boden wo ich heftig keuchend liegen blieb. Mille´s Griff war dermaßen fest, das ich nicht wagte mich zu rühren. Ich hatte mich mit meiner Niederlage abgefunden. Nur sah das Mille anscheinend anders. “Los, wehr dich Anja!” - “Ich kann nicht, ich geb auf.”, stöhnte ich. Mille hielt mich weiter im Griff: “Doch, du kannst. Musst nur wollen. Los, wehr dich!”
Sie verstärkte den Druck und ich hatte Angst, sie würde mir die Schulter auskugeln. Ich musste einsehen, das sie mich wohl nicht einfach loslassen würde. Ich begann mich in ihrem Griff zu winden, dann kam mir die rettende Eingebung. Ich drehte mich auf dem glatten Boden in Mille hinein, so das mein Arm wieder in einer normalen Position war. Mille war von meiner plötzlichen Befreiungsaktion wohl überrascht. Ich schlang schnell einen Arm um ihren Hals und zog mit aller Kraft zu. Schnell hatte ich sie im Schwitzkasten und wälzte mich auf sie. Jetzt hatte ich sie auf dem Rücken, ihr Kopf wurde schon langsam rot. Obwohl ich schon völlig ausser Atem war, keuchte ich ihr ein: “Jetzt hab ich dich.” entgegen. Mille zerrte mit beiden Armen an meinem Arm, mit dem ich sie würgte. Aber durch mein regelmäßiges Fitness-Training konnte ich sie weiter im Griff halten. Auch Mille geriet jetzt ganz schön ausser Atem, aber ich war von ihrem letzten Angriff gewarnt.
Fast drei Minuten konnte sie sich nicht aus meinem Griff befreien, trotzdem würgte ich sie weiter. Mille keuchte schwer, sie sah fast hilflos aus. Aber genau so plötzlich und unvermittelt wie das letzte mal griff sie wieder an. Sie zog ihre Beine an und schlang sie um meinen Hals. Sie versuchte mich nach hinten zu ziehen, aber ich hielt sie weiter so fest ich konnte im Schwitzkasten. Irgendwie schaffte sie es, das ihr einer Fuß genau auf meinem Kehlkopf lag und drückte jetzt kräftig zu. Der Druck auf meinen Hals wurde so stark, das ich sie aus dem Schwitzkasten entlassen musste. Wieder erinnerte mich ihre Reaktion an eine Raubkatze. Sie hatte es geschafft mich mit ihren Beinen auf den Rücken zu ziehen. Schnell wand sie sich unter mir hervor und sprang auf mich. Sie saß sofort breitbeinig auf meiner Brust und packte meine Handgelenke.
Wieder hatten wir die Situation, das sie mit ihrem ganzen Gewicht versuchte, meine Arme auf den Boden zu drücken. Allerdings war ich jetzt durch den Kampf so geschwächt, das ich ihr Gewicht nicht lange hoch drücken könnte. Wir keuchten und stöhnten beide vor Anstrengung aber Zentimeter um Zentimeter näherten sich meine Arme dem Boden. Mille war jetzt eindeutig in der besseren Position. Ihre Adern am Hals traten von der Anstrengung hervor und sie war knallrot im Gesicht. Ihre Entschlossenheit war verblüffend.
Sobald meine Arme den Boden berührten, machte sie einen Satz nach vorn auf mir und drückte mir die Knie auf die Oberarme. Dabei saß sie auf meinem Busen, was alles andere als angenehm war. Für den Moment war ich hilflos. Ihre Knie auf meinen Armen schmerzten und zusätzlich hielt sie immer noch meine Handgelenke am Boden fest. Schweiß rann ihr vom Gesicht und tropfte auf meinen Körper. Außerdem konnte ich den herben Geruch ihrer Scheide wahrnehmen, die kaum 20 Zentimeter von meinem Gesicht entfernt war. “Los, wehr dich!”, keuchte sie wieder. Jetzt aber auch deutlich erschöpfter.
Diesmal kämpfte ich sofort gegen sie an, denn mein Ehrgeiz war geweckt. Ich konnte nicht verstehen wie sie mich immer wieder in so ausweglose Situationen brachte, wo ich doch deutlich mehr Kraft hatte. Ich zappelte wie wild und nahm die Schmerzen in meinen Armen kaum noch wahr. Aber Mille ließ sich nicht abschütteln. Ich änderte die Taktik und versuchte, meine Beine um sie zu schlingen. Mille hatte dies aber sofort durchschaut und lehnte sich so weit nach vorn, das ich sie nicht erreichen konnte. Der Druck ihrer Knie auf meinen Bizeps wurde jetzt so heftig, das ich laut jammern musste. Das nahm Mille zum Anlass, ihre Knie rhythmisch auf meinen Armen zu reiben. Mein Jammern verstärkte sich und ich gab den Versuch, sie in eine Beinschere zu nehmen, auf.
Ich lag jetzt lang ausgestreckt auf dem Rücken und versuchte etwas Luft zu schnappen, da kam schon Mille´s nächste Attacke. Sie ließ meine Handgelenke los und lehnte sich weit nach hinten. Ehe ich reagieren konnte, hatte sie ihre Arme unter meine Kniekehlen gelegt und schwang sich nun wieder nach vorn. Sie kniete weiter auf meinen Armen, saß jetzt aber fast auf meinem Hals. Meine Beine hielt sie eng an ihren Hüften. Jetzt presste sie noch ihre Oberschenkel zusammen, so das mein Kopf wie in einem Schraubstock eingeklemmt war. Nur das dieser Schraubstock aus weicher, schwitzender Haut bestand und ihr Schamhaar schon mein Kinn berührte.
“Ergib dich, der Kampf ist vorbei!”, keuchte sie mir triumphierend zu.
“Ok, ich ergebe mich.”, presste ich nach einiger Zeit mühsam zwischen ihren Schenkeln hervor. Ich fühlte mich ihr total ausgeliefert, aber der strenge Geruch ihrer feuchten Muschi erregte mich.
“Und, wer hat nu jewonnen?” Auch ihre Stimme klang jetzt sehr erregt. Sie kostete ihren Sieg voll aus.
“Du hast gewonnen.”
“Ick kann jetzt mit dir machen, wat ick will!”
Ich nickte.
“Sag es!”
“Du kannst mit dir machen, was du willst.”
“Leck mich zum Orgasmus!”
Sie öffnete die Schenkel etwas, so das ich meinen Kopf wieder bewegen konnte. Sie kam noch ein Stück näher und ich legte meinen Mund um ihre Schamlippen. Sie schmeckte salzig, sehr salzig, denn sie hatte sehr stark geschwitzt. Die Scheidenflüssigkeit strömte geradezu aus ihr heraus und verteilte sich über mein Gesicht. Ich begann mit meiner Zunge ihre Klitoris zu reizen. Ich weiß von anderen Freundinnen, das ich es beim Oralverkehr echt drauf habe. Abwechselnd leckte und saugte ich ihren Kitzler, worauf sie sofort laut zu stöhnen begann. Ich umkreiste den Kitzler mit der Zunge, dann saugte ich wieder fest daran. Mille stöhnte: “Oh ja, du hast verloren. Du musst mich lecken. Ich hab dich voll in meiner Gewalt. Leck meine Möse. Ich zwinge dich dazu. Du hast keine Chance dich zu wehren.”
Ein leichter Biss in ihre Schamlippe, dann schlabberte ich mit der Zunge wie ein durstiger Hund über ihre Muschi. Mein Mund war voll von ihrem salzigen Scheidensaft. Ich schluckte ihn. Sie drückte ihren Unterleib fest gegen mein Gesicht so das ich mit der Zunge tief in sie eindringen konnte. Ich leckte das innere ihrer Scheide.
Bald ließ Mille in Ekstase meine Beine los, die kraftlos auf den Boden sanken. Sie fing an sich die Brüste zu massieren. Dabei wand sie sich wie eine Schlange. Ich konnte spüren wie ihr Kitzler immer weiter anschwoll. Ich biss sanft hinein, worauf Mille schrie vor Lust. Nach weiteren kreisenden Bewegungen meiner Zunge um ihre Klitoris kam sie heftig zum Orgasmus. Ihr ganzer Körper bebte und zuckte. Sie presste die Schenkel so stark zusammen, das mir fast die Luft weg blieb.
Schnell hatte sie sich von ihren Orgasmus erholt und sprang von mir herunter. Allerdings hatte ich kaum die Zeit einmal tief durchzuatmen, da war sie schon wieder über mir. Sie kniete neben mir und packte mit einer Hand meine beiden Handgelenke, die sie auf den Boden presste. Dann kniete sie sich auf mich, wobei ein Knie auf meinen Hals und eines auf meinen Bauch drückte. Ich begann zu röcheln, lag aber still. Ich war viel zu erschöpft, um mich zu wehren.
“Beine breit!”, herrschte sie mich an und ich gehorchte. Mit der flachen Hand schlug sie mir ein paar mal klatschend zwischen die Beine. Meine Scheide pochte vor Schmerz aber auch vor Erregung. Sofort stieß sie grob mehrere Finger in mich hinein und bearbeitete meine Klit mit dem Daumen. Das sie dabei so grob vorging, steigerte meine Lust. Ich musste um jeden Atemzug kämpfen, was nach kurzer Zeit meine Wahrnehmung veränderte. Ich sah und hörte kaum noch etwas. ich fühlte nur noch. Und was ich fühlte war gut. Richtig gut.
Mille hatte jetzt die ganze Hand in mir und massierte das innere meiner Scheide mit den Fingern. Die Schmerzen in meiner Kehle und im Magen, auf dem sie immer noch kniete, spürte ich nur sehr unterschwellig. Grob zog sie ihre Hand aus mir, nur um mir drei Finger in den Darm zu rammen. Sie fickte mich hart mit ihren Fingern und bald steckte sie ihrem Daumen in meine Muschi. Sie rieb das dünne Häutchen zwischen Darm und Scheide zwischen ihren Fingern. Ich spürte einen mächtigen Orgasmus auf mich zu rollen. Ich stöhnte und grunzte, ich war kurz davor zu hyperventilieren. Bevor es mir kam, zog sie ihre Finger aus meinen Po und kniff mir kräftig in den Kitzler. Ich hätte geschrien, wenn ich dafür genug Luft bekommen hätte. Sie begann wieder mit der flachen Hand auf meine Muschi zu schlagen. Da meine Klit extrem angeschwollen war, durchzuckte es mich bei jedem Schlag. Dann drangen ihre Finger, ich glaube diesmal waren es vier, wieder in meinen Darm. Sie dehnte meinen Schließmuskel, indem sie die Finger weit spreizte. Ich fühlte einen brennenden Schmerz aber auch extreme Lust. Sie rammte ihre Finger hin und her, dann zog sie sie wieder aus mir. Ich weiß nicht, ob es am Sauerstoffmangel lag, aber als sie jetzt die vier Finger in meine Muschi schob und mit dem Daumennagel heftig in meine Klitoris drückte, bekam ich einen Orgasmus wie ich ihn noch nie erlebt hatte. Ich zuckte und stöhnte, dabei lief mir Spucke aus dem Mundwinkel. Und es hörte nicht auf. Mir kam es wie eine Stunde vor, aber es konnte kaum mehr als eine Minute gewesen sein.
Als meine normale Wahrnehmungsfähigkeit langsam zurück kehrte, merkte ich, das ich wieder Luft bekam. Mille saß jetzt neben mir und streichelte mir übers Haar. Gierig sog ich die Luft ein. Meine Kehle brannte und ich musste husten. Dabei spürte ich die Schmerzen in meinem Bauch. Ich lag bestimmt noch fünf Minuten so da, aber Mille streichelte mich geduldig.
Ich hatte mich etwas beruhigt, als Mille mir ins Ohr flüsterte: “Und, war´s geil für dich?” Ihre Stimme war jetzt so sanft, wie ich es bei ihr noch nicht gehört hatte. Ich nickte mühsam. “Bist ja ooch janz schön heftig gekommen.” Sie grinste mich an und flüsterte weiter: “Hatte schon Schiß, ick wär zu grob gewesen.” Langsam fand ich meine Stimme wieder: “Naja, war schon hart an der Grenze. Hätte nicht gedacht, das du so heftig zur Sache gehst.” Sie streichelte mir wieder über den Kopf.
“Musste so grob werden, hast mir nämlich nen sehr beeindruckenden Kampf geliefert. Wurde schon lange nich mehr so jefordert.”
“Ach Quatsch. Ich hatte doch gar keine Chance.”
“Weist du, warum du verloren hast?”
“Warum denn?”
“Die Einstellung. Ick hatte einfach den nötigen Willen, nich zu verlieren.”
“Ich hab aber auch mein bestes gegeben.”
“Nee, Anja. Ick jebt dit ungern zu, aber wenn de wirklich allet gegeben hättest, dann hätt ick janz sicher verloren.”
“Glaubst du wirklich?”
“Als du mich so heftig gewürgt hast, war ick janz kurz davor aufzugeben. Noch ne halbe Minute und ick wär am Ende jewesen.”
“Ja, aber dann hast du mich doch noch runter gekriegt.”
“Darfst nie die Kraft vom menschlichen Willen unterschätzen. Du hast dir bestimmt jedacht, ‚Wenn ick verliere is ooch nich so schlimm‘, wa?”
“Naja, stimmt schon.”
“Und außerdem hab ick Erfahrung mit solchen Kämpfen. Üb noch´n paar mal, dann machste mich alle. Darfst nur eins nie verjessen, Anja. Du musst im Leben immer kämpfen.”
Ich nickte nur erschöpft. Aber ich war auch sehr glücklich, das sie meine Gegenwehr wohl doch sehr beeindruckt hatte. Ob ich sowas noch mal machen würde, wusste ich aber nicht. Mit wem denn auch? Mit meiner zarten Celine?
Mille streichelte mir immer noch übers Haar und sagte: “Kannste wieder stehen? Ick muss noch´n paar Stunden Schlaf kriegen. Komm, wir jehn ins Bett.” Mühsam rappelte ich mich auf. Ich war total erschöpft und mir tat alle weh. Sie führte mich in ihr kleines Schlafzimmer und wir fielen wie tot ins Bett. In ihren Arm gekuschelt, schlief ich sofort ein.
Die Sonne, die mir ins Gesicht schien, weckte mich. Ich war allein im Bett. Ich hatte Kopfschmerzen, mein Mund war ausgetrocknet, meine Kehle brannte und mein Bauch tat weh. Auch meine Arme schmerzten. Langsam kehrte die Erinnerung zurück. Wie spät mochte es wohl sein. Um 17 Uhr ging mein Flieger.
Ich kroch unter der Bettdecke hervor und war geschockt von den blauen Flecken auf meinen Oberarmen. Da waren richtig heftige Blutergüsse und genau so fühlte es sich auch an. Auch auf meinem Bauch sah ich einige blaue Flecken, aber nicht ganz so schlimm.
Ich sah auf die Uhr an der Wand. 14 Uhr. Immerhin hatte ich noch ein wenig Zeit, um mich frisch zu machen. Mein ganzes Gesicht war mit getrocknetem Scheidensaft verklebt.
An der Zimmertür hing ein Zettel. Ich stelle mich davor und las. Er war von Mille:
‚Liebe Anja!
War sehr schön mit dir. Hoffe, du hast dich etwas erholt. Musste leider schon wieder los, wollte dich aber nicht wecken. Kannst gerne noch duschen und dir was zu essen machen.
Wenn du mal wieder in Berlin bist, würd´s mich freuen, von dir zu hören.
Küsschen,
Mille‘
Ich fand es schade, Mille wohl nicht mehr zu sehen, aber irgendwie war ich auch froh. Ich war ziemlich fertig und mir war nicht wirklich nach Gesellschaft. Ich ging in den Flur, um das Badezimmer zu suchen. Meine Erinnerung an Mille´s Wohnung war sehr begrenzt.
Ich probierte die erste Tür mit einer eingelassenen Milchglasscheibe und stand in der Küche. An dem großen Esstisch saß eine etwa dreißigjährige Mulattin mit kurzen krausen Haaren. Sie blickte von ihrem Teller auf und sah mich an. “Morgen. Du bist bestimmt Anja. Mille hat mir von dir erzählt.”
Noch völlig benebelt sah ich sie an, da würde mir bewusst, das ich splitternackt und dazu noch ziemlich übel zugerichtet war. Die Frau am Küchentisch schien das überhaupt nicht zu irritieren. Sie redete weiter: “Ich bin Carmen, Mille´s Mitbewohnerin. Du siehst ja ganz schön mitgenommen aus. Hat Mille ja nicht übertrieben.”
Ich wusste nicht so wirklich, was ich sagen sollte, deshalb fragte ich: “Ich bin ziemlich verkatert. Wo ist Mille denn hin?” Carmen lächelte mich an: “Die ist schon wieder im Snipers, das ist ihre und Ron´s Kneipe, wo ihr euch gestern kennen gelernt habt. Seit Ron im Knast ist, schmeisst Mille den Laden alleine. Echt ne Powerfrau die Kleine. Willst du was Frühstücken, Anja?” - “Ich glaub, ich geh erst mal unter die Dusche und mir was anziehen.”, murmelte ich und wollte schon die Küche verlassen, da bot Carmen mir noch an, mir was zum Frühstück zu machen während ich duschte. “Nen Kaffee und vielleicht ein paar Eier? Das wäre echt lieb von dir, mir geht´s nicht ganz so gut.” Ich verließ die Küche und machte mich weiter auf die Suche nach dem Bad.
Als ich frisch geduscht war und mir die Zähne geputzt hatte, ging es mir schon etwas besser. Ich holte meine Armeehose und ein langärmeliges Shirt aus dem Rucksack und ging zurück in die Küche. Dort stand schon ein Teller mit Rühreiern und eine dampfende Tasse Kaffee auf dem Tisch.
“Danke, lieb von dir!”, wiederholte ich mich und stürzte mich auf das Frühstück. Carmen grinste: “Schon gut, kannst auch noch ein paar Brötchen haben.” Ich nickte nur mit vollem Mund.
“Bei euch ging´s ja hoch her heute früh.” Carmen lächelte mich an.
“Haben wir dich geweckt?”, fragte ich schüchtern, aber Carmen lachte nur: “Kein Wunder bei eurem gekeuche und gestöhne. Aber mach dir mal keine Sorgen, ich bin das von Mille gewohnt. Deswegen haben mich deine blauen Flecken auch nicht überrascht. Für mich wär das ja nichts, aber wenn´s euch gefällt.” - “Sag mal, warum ist Mille´s Freund denn nun im Knast. Sie hat nur was von einer Schlägerei mit einem Nazi erzählt.”, fragte ich Carmen. Ihr Gesicht wurde ernst: “Ja, war eine üble Geschichte. Der Typ kam ins Snipers, war total besoffen und hat die Leute angemacht. Ron wollte den dann rauswerfen, aber der hat sofort auf ihn eingeschlagen. Irgendwann hat Ron ihn dann mit einem Barhocker raus geprügelt. Der Typ ist die Stufen am Eingang runter und auf dem Gehweg geknallt. Ziemlich übel, lag ne Weile im Koma. Jedenfalls haben´s die Cops so gedreht, das die Verletzungen von den Schlägen und nicht vom Sturz kommen sollten. Hat 4 Jahre gekriegt. Dabei ist Ron sonst ein total friedlicher Typ.”
“Das ist ja übel! Und jetzt muss Mille den Laden alleine schmeißen?”, fragte ich.
“Ja, sieht so aus. Um jemand einzustellen reicht das Geld nicht. Wirklich ne Powerfrau, unsere Mille.” Ich konnte ihr nur zustimmen: “Ja, das hab ich gestern gemerkt. Naja gestern, ich mein heute früh.”
Wir redeten noch eine Weile, dann war es für mich an der Zeit, zum Flughafen zu fahren. Ich trug Carmen auf, Mille ein Küßchen von mit zu geben und ich musste ihr versprechen, mich zu melden, wenn ich das nächste mal nach Berlin kommen würde. Ich suchte noch schnell meine Klamotten zusammen und verstaute alles im Rucksack. Dann schlüpfte ich in meine Sandalen und verschwand Richtung U-Bahn.
Am Flughafen angekommen, hatte ich noch genug Zeit, mich in ein Cafe zu setzen, wo ich eine große Cola bestellte. Bald schon würde ich in Köln landen, wo mich meine süsse Celine abholen wird. Entspannt lehnte ich mich zurück und dachte daran, wie ich sie vor 3 Monaten kennen gelernt hatte.
Es war der erste Tag nach den Sommerferien und meine Laune trotz des traumhaften Wetters auf dem Tiefpunkt. Ich war mit Pauken und Trompeten durchs Abi gefallen und wollte nun die 13. Klasse wiederholen. Was heißt schon ich wollte? Vielmehr zwang mich mein Vater. Schließlich muß seine ‚ach so intelligente‘ Tochter doch studieren. Nicht das ich mich für dumm halte, aber ich hasse die Schule. Als bekennende Lesbe hatte ich nur wenig Bekanntschaften und schon gar keine echten Freundschaften auf dem noblen Elitegymnasium. Von meinen Mitschülern hatte ich, nach einer alten Al Bundy Folge, den wenig schmeichelhaften Spitznamen ‚Schiffsmädchenjunge‘ bekommen. Wohl wegen meiner kurzen schwarzen Haare, die ich mit Unmengen von Gel frisierte, um wie Dave Gahan, der Sänger von Depeche Mode, in den 80ern auszusehen. Ausserdem kleidete ich mich sehr burschikos. So hatte ich auch heute ein graues Lonsdale T-Shirt, eine knielange Jeans, die ich mit Domestosflecken versehen hatte, und meine geliebten Dock Martens Springerstiefel mit Stahlkappen an.
In meiner neuen Klasse wurde ich neugierig beäugt, denn es hatte sich natürlich längst herumgesprochen, das ‚die Lesbe‘, ‚der Schiffsmädchenjunge‘ sitzen geblieben war. Ich suchte mir einen freien Tisch und wartete schlecht gelaunt auf das neue Schuljahr. Nach kurzem Warten betrat Frau Demmeske, unsere Deutsch-Leistungskurs Lehrerin den Raum, aber sie war nicht allein. Zusammen mit der Lehrerin betrat Sie den Raum. Ich hatte dieses Mädchen auf unserer Schule noch nie gesehen, sie wäre mir garantiert aufgefallen. Sie war etwa 1,65m groß und auffallend zierlich gebaut. Ihre leicht gewellten hellblonden Haare fielen auf ihre Schultern und sie hatte das Gesicht eines Engels. Auf ihrer perfekt gebräunten Haut waren leichte Sommersprossen zu erkennen und zu ihrem luftigen Sommerkleid, das bis zu ihren Knien reichte trug sie leichte weiße Sandalen mit flachen Absätzen. Sie sah so süß und unschuldig aus, ganz anders als meine auch eher burschikosen Freundinnen. In mir begann sofort ein starkes Kribbeln.
“So alle hinsetzen, die Ferien sind vorbei und wir haben eine neue Schülerin.”, verschaffte sich Frau Demmeske etwas Gehör und einer der Jungs pfiff anerkennend. Die anderen Jungs waren auch heftig am Tuscheln. Dem wunderschönen Mädchen war das anscheinend etwas unangenehm, denn sie schaute vor sich auf den Boden und wackelte nervös mit ihren Zehen. Ich konnte sehen, das ihre Nägel weiß lackiert waren. “Das ist Celine, stell dich doch bitte kurz vor Celine.”, fuhr Frau Demmeske fort. Schlagartig war es still im Raum und Celine begann mit leiser aber bezaubernder Stimme: “Na ja, also ich bin die Celine, ich bin 18 Jahre alt und ich bin erst vor 3 Wochen mit meinem Vater hierher gezogen. Meine Mutter ist Französin, daher mein Name, und ich habe Deutsch und Kunst als Leistungskurse. Ich schreibe auch sehr gerne Gedichte, das ist mein Hobby.” - “Danke Celine, du wirst dich schon bald hier eingelebt haben. Such dir jetzt bitte einen Platz.”, sagte Frau Demmeske.
“Hier ist noch frei!”, rief einer der Jungs aus der letzten Reihe und ich hatte ihn töten können. Celine ging unentschlossen durch den Klassenraum, bis sie schließlich neben mir stehen blieb. “Ist hier noch frei?”, fragte sie leise und mein Herz klopfte so heftig, das ich nur Nicken konnte. Anmutig setzte sie sich neben mich und schlug die Beine übereinander, so das ihr Kleid hoch rutschte und ich viel von ihren schmalen Oberschenkeln zu sehen bekam.
Während Celine aufmerksam dem Unterricht folgte, konnte ich mich überhaupt nicht konzentrieren. Immer wieder mußte ich Celine aus den Augenwinkeln betrachten. Obwohl ich bei anderen Frauen sehr kritisch bin, konnte ich nichts, aber auch wirklich gar nichts entdecken, das nicht absolut perfekt war an ihr. Ständig war sie in Bewegung, fuhr sich durchs Haar, streckte die Beine lang aus und zog sie dann wieder an. Ich glaubte, aus den Augenwinkeln erkennen zu können, das sie keinen BH trug. Sicher war ich mir da aber nicht. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte der Stoff ihres weißen Sommerkleides ruhig noch etwas durchsichtiger sein können.
Nachdem einige Minuten verstrichen waren, beugte sich Celine nach unten und öffnete das Knöchelriemchen ihrer Sandale. Sie zog ihren Fuß aus dem zierlichen Schuh und ließ ihn an ihrem großen Zeh baumeln. Völlig fasziniert von dem Schauspiel starrte ich wohl etwas zu auffällig auf ihren Fuß, denn Celine hatte meinen Blick bemerkt. “Ist echt total warm heute, oder?”, flüsterte sie mir zu. Wieder konnte ich nur nicken und hoffen, das man mir nicht ansah, wie heiß mir gerade wurde. Ich fühlte mich ertappt. Im weiteren Verlauf der Unterrichtsstunde wagte ich nicht mehr, sie anzusehen. Meine Gedanken kreisten allerdings weniger um die Gedichtinterpretation von Frau Demmeske, vielmehr stellte ich mir vor, Celine´s Körper zu streicheln und zu küssen.
Die Klingel riss mich aus meinen Träumen. Grade wollte ich meinen ganzen Mut zusammen nehmen und Celine fragen, ob sie in der Pause mit mir in die Cafeteria gehen möchte, da stand auch schon einer von diesen glatt gebügelten Schicki-Micki-Schleimern vor unserem Tisch und lud sie auf einen Kaffee ein. Celine lächelte ihn an und sagte, das ein starker Kaffee ihr jetzt sehr gut tun würde. Am liebsten hätte ich gesagt: “Hey Celine, lass dich doch von dem nicht angraben. Diese Typen wollen doch immer nur das eine!” Ich mußte einsehen, das ich richtig eifersüchtig war.
Celine stützte ihren nackten Fuß an der Tischkante ab und angelte ihre Sandale unter den Tisch hervor. Ihr Kleid rutschte dabei so weit nach oben, das ich ihren Oberschenkel bis zur Hüfte hinauf betrachten konnte. Ich konnte keinen Rand eines Slips entdecken und mir schoss der Gedanke durch den Kopf, ob sie wohl völlig nackt unter ihrem Sommerkleid war. In diesem Moment hatte Celine schon das schmale Riemchen um ihren Knöchel geschlossen und verließ mit dem aalglatten Typen den Klassenraum. Meine Laune war auf einem erneuten Tiefpunkt angelangt.
In den
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GIbio «
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Wann geht es weiter???
Bin sehr gespannt.
Wenn alle Geschichten auch nur annähernd so wären..............«
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du hast einen super schreibstil. da macht das lesen richtig spass. danke und gruss«
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Smurf
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sehr schön zu lesen....nur der Wandel
von Bootgirl auf Modetante ist etwas schade ;)«
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