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Kommentare: 11 | Lesungen: 5871 | Bewertung: 7.96 | Kategorie: Bi | veröffentlicht: 16.11.2009

Wie es der Zufall will - Teil 1

von

„Post?“, denke ich mir mit meiner ersten Tasse Kaffee des Morgens vorm PC. Na, das kann ja nur wieder ein notgeiler Hetero sein, der sich einhändig wichsend vorm Rechner, nicht in der Lage sieht die Anzeigen, welche er beantwortet, auch durchzulesen.


Wenn man biologisch eine Frau ist und auch so aussieht, braucht man nicht damit zu rechnen, von irgendeinem Typen im Internet ernst genommen zu werden, wenn man schreibt, dass man sich eher als Mann fühlt und auch nur einen Bi-Mann sucht, damit die ganze Palette der Bedürfnisse, die man als Girlfag so hat, abgedeckt werden kann. Da schaut man am Tag nach der Anmeldung das erste Mal in sein Postfach und was sieht man? Rund einhundert Nachrichten, fast alle von Heteros, die zwar nicht lesen aber dafür schreiben können und ein kleiner Bruchteil davon von bisexuellen Männern. Wenn man von diesen dann noch diejenigen abzieht, die nur schreiben, dass sie bi seien um ihre Chancen zu erhöhen, beläuft sich der Erfolg einer solchen Suche auf fast null. Wenn man 21 Jahre jung ist und einigermassen hübsch aussieht, schalten sich die Hirne der Kerle eben gleich reihenweise ab.

Somit verdrehte ich nur entnervt die Augen, als ich den Mauszeiger Richtung „Neue Nachrichten“ bewegte. Als ich die Nachricht öffnete war ich eigentlich gerade dabei mich zu fragen, warum ich hier überhaupt noch angemeldet bin aber plötzlich liess dieser Text vor mir meine entmutigten Gedankengänge versiegen. Dort stand doch tatsächlich geschrieben, dass ein mir noch unbekannter Mann, der sich unter dem Nicknamen „Erik1090“ angemeldet hatte, mehr auf Männer stehe und meine Vorlieben, sowie Orientierung für ihn nicht nur schön, sondern sogar unbedingt notwendig seien. Weiterhin gab er bekannt, dass er etwas Festes suche und ihm mein Bild gefiel. Erst jetzt sah ich neben dem Briefsymbol seiner Mail ebenfalls eine kleine Büronadel – das sichere Zeichen eines Anhangs. Unsicher, ob ein Mann der so gut schreibt, auch gut aussehen kann, scrollte ich nach unten und wurde nicht enttäuscht. Er war zwar kein Adonis aber dafür hatte er ein sympathisches Gesicht, das von hellbraunen Haaren eingerahmt wurde. Was man unter der Kleidung so erahnen konnte, wies auf einen normalen Körperbau hin, wo war also der Haken? Ein Klick auf sein Profil verriet mir dann auch noch, dass er nur 50km von mir entfernt wohnt. Ich schrieb ihm zurück, dass ich sehr an einem Kennen lernen interessiert sei und noch nicht mal eine Stunde später hatte ich schon wieder eine positive Antwort von ihm.

Eine Woche später war es dann schliesslich so weit: Ich hatte die Nacht kaum geschlafen und fieberte unserem Date entgegen. Nach einer ausgiebigen Dusche gab ich mir alle Mühe, die Spuren meiner schlaflosen Nacht zu vertuschen. Ein kurzes Telefonat mit Erik gab mir die Gewissheit, dass er es ernst meinte und zum verabredeten Treffpunkt erscheinen würde. Ich setzte mich also ins Auto und fuhr zu dem Lokal, das er vorgeschlagen hatte. Die ganze Fahrt über war ich sehr aufgeregt und meine Gedanken drehten sich immerzu im Kreis. Am Treffpunkt angekommen, konnte ich zuerst meinen Augen nicht trauen. Konnte das wirklich die Kneipe sein, die er meinte? Das Schild liess keinen Zweifel offen, hier ging es zu der Bar „Nachtschwärmer“. Von aussen konnte ich schon erahnen, welches Publikum hier verkehrte aber als ich eintrat, wurde es mir endgültig klar. Überall sassen aufgetakelte Leute, die sich vor Überheblichkeit fast überschlugen. Meine Enttäuschung wuchs: Wir hatten doch so lange telefoniert, hat er denn nicht gemerkt, dass ich nicht so war? Unter den abfälligen Blicken von manch anderem Gast, der mein Outfit mit gerümpfter Nase beäugte, suchte ich mir einen freien Tisch. Klar, fiel ich mit meinen Jeans und dem einfachen Shirt auf, schliesslich trugen hier fast alle teure Markenklamotten und keinem kam es in den Sinn, in seinen masslos überteuerten Stoffhosen Löcher in die Kniegegend zu reissen.

Schliesslich bestellte ich mir eine Cola und wartete auf Erik. Plötzlich kam ein Mann Ende vierzig, mit Glatze und einem dicken Bauch zur Tür herein, sah mich, hob die Hand zum Gruss und setzte sich zu mir. Ich wollte ihn gerade fragen, ob wir uns kennen sollten, als er sich schon mit einem „Hallo Jasmin, ich bin Erik!“ vorstellte. Ich sah genau hin: Ja, unter dem Doppelkinn und den Hängebacken konnte ich tatsächlich einige Züge ausmachen, die wohl einmal zu dem netten jungen Mann gehörten, dessen Bild ich im Internet sah.


Er musste wohl mein sprachloses Staunen bemerkt haben, denn etwas verlegen fügte er nun hinzu: „Leider hatte ich kein aktuelles Bild und so habe ich dir eines geschickt, auf dem ich erst 23 Jahre alt war. Ich hoffe es macht dir nichts aus.“ Total deprimiert musste ich erkennen, dass wieder mal ein Traum geplatzt war. Von seinem Foto hatte ich einfach auf sein aktuelles Alter geschlossen und ihn somit erst gar nicht danach gefragt. Es war doch klar, dass so ein Kerl, einen Haken haben muss, irgendetwas stimmt doch immer nicht mit solchen perfekten Typen. Und obwohl wir uns schon am Telefon darüber unterhielten, dass ich mit Spiessern nichts anfangen kann, sah seine Kleidung wesentlich angepasster an diese Location aus, als meine. Wenn man mal von seiner Unehrlichkeit absieht, so ist ein Sakko und ein fein gebügeltes Hemd, so ziemlich das letzte, was ich an einem Mann sexy finde.

Erik stand immer noch verdutzt über meine Reaktion da, während ich nun in meinem Geldbeutel nach drei Euro für die Cola kramte. Schliesslich fand ich nur zwei Zwei-Euro-Stücke und knallte sie wortlos auf den Tisch und ging. Erik unternahm nicht den Versuch mir zu folgen und mich umzustimmen, wofür ich ihm sehr dankbar war. Ich lief zu meinem Wagen, während ich innerlich kochte. Ich hatte eine Wut auf ihn, weil er so unehrlich war und auf mich, weil ich so dumm war, auf so etwas reinzufallen. Als ich losfahren wollte, spürte ich wie sich heisse Tränen Wege meine Wangen hinab bahnten. Wieder einmal eine Hoffnung zerstört, ich hatte mich so gefreut, endlich jemanden gefunden zu haben, der mich so akzeptiert wie ich bin und dann kommt so eine herbe Enttäuschung. Ich schnäuzte in ein Taschentuch, wischte mir die Tränen vom Gesicht und fuhr los. Ich beschloss mich ein wenig abzulenken und schaltete das Radio ein. Auf einem Sender war heute Hard-Rock-Abend und ich drehte die Musik so laut auf, wie es das Gerät zuliess. Draussen begann sich das Wetter meiner Stimmung anzupassen und dicke schwarze Wolken verdunkelten den klaren Sternenhimmel. Nur ein paar Blitze liessen vereinzelt die Nacht hell aufleuchten. Ich machte das Fenster auf, um die klare Luft auszunutzen, die sich jetzt ihren Weg durch diese stickige Sommernacht bahnte. Jedoch prasselten bald dicke Regentropfen im Eiltempo vom Himmel, weshalb ich das Fenster bald wieder schloss.

Ich verlangsamte mein Tempo und fuhr immer noch wütend die einsame Landstrasse Richtung Heimat entlang, als ich in einiger Entfernung zwei Gestalten, neben der Strasse auf einem Wanderweg, im Scheinwerferlicht aufblitzen sah. „Was für Idioten!“, dachte ich bei mir, „Wie kann man bei diesem Wetter hier nur nachts spazieren gehen?! Die müssen doch total besoffen sein!“ Als ich ihnen immer näher rückte, erkannte ich, dass einer den Daumen rausstreckte. Ich nehme nie Tramper mit und schon gar keine Betrunkenen, da kann es schütten wie es will. Ich reduzierte die Geschwindigkeit noch weiter, damit mir keiner vors Auto fällt und fuhr langsam auf die beiden zu. Als die Scheinwerfer sie grell anstrahlten, erkannte ich zwei völlig durchnässte, gutaussehende junge Männer – sofort hatte ich meinen eisernen Grundsatz, niemanden mitzunehmen, verworfen. Schliesslich hielt ich neben ihnen an, drehte das Radio ab, kurbelte das Fenster runter und ein grinsender, blonder Kerl, etwa 25 Jahre alt, kam auf das herunter gekurbelte Fahrerfenster zu: „Dürfen wir mitfahren? Wir wollen Richtung Frankfurt.“ Nun kam auch sein Freund heran und grinste mich frech an. Die beiden sahen aus, als hätten sie sich in voller Montur unter die Dusche gestellt aber was soll’s, mir war nach dieser Enttäuschung so gut wie alles egal und ich nahm die beiden mit. Die zwei stiegen hinten ein und ich freute mich endlich das Fenster wieder schliessen zu können, durch das vereinzelte Regentropfen vermischt mit kühlem Wind unablässig in mein Gesicht flogen. Und obwohl die zwei keinen gefährlichen Eindruck auf mich machten, schaltete ich vorsichtshalber das Licht der Innenbeleuchtung auf Dauerbetrieb. Wir hielten etwas Small Talk und so erfuhr ich, dass die beiden gerade von einem Konzert kamen, sich hier nicht gut auskannten und eigentlich auf der Suche nach einer Bushaltestelle waren. Sie stellten sich mit „Chris“ und „Andi“ vor. Chris, der Blonde, war etwas gesprächiger, als sein dunkelhaariger Freund, der nur ab und zu etwas einwarf. Die beiden schienen im selben Alter zu sein und waren ungefähr gleich gross. Umso öfter ich sie im Rückspiegel betrachtete, desto besser gefielen sie mir. Andi trug ein weisses T-Shirt, das mit dem Logo einer Band bedruckt war, die ich nicht kannte und dazu eine schwarze Lederhose. Chris hingegen hatte ein Träger-Shirt und eine Jeans an. Die Klamotten waren so durchtränkt vom Regen, dass sich die Oberkörper durch sie abzeichneten und was da zum Vorschein kam, fand ich ziemlich lecker: Während Chris eindeutig mehr Bauchmuskeln hatte, waren sie bei Andi hingegen nur angedeutet, doch ich fand beide Varianten sehr sexy. Ob die beiden wussten, welche Anziehungskraft sie auf mich hatten? Ich kann es nur ahnen aber was darauf folgen sollte, brachte mich endgültig um den Verstand. Wir hatten uns schon über das Wetter, und das Konzert unterhalten und so langsam wurde es ruhig im Innenraum.

Als wir alle schwiegen, schauten sie sich auf einmal ganz innig an, dann nahm Andi Chris’ Hand und gab ihm einen leidenschaftlichen Zungenkuss. WOW, rief ich geradezu in meinem Kopf aus. Was war das? Dann sassen sie wieder da als sei nichts gewesen. Meine Augen wanderten nicht ganz unfreiwillig immer wieder zu den zwei Jungs im Fond. Ach, dachte ich, das habe ich mir sicherlich nur eingebildet, so etwas nennt man Wunschdenken. Es dauerte wahrscheinlich nur zwei Minuten, die ich aber als wesentlich länger empfand, bis Chris eine Frage an mich richtete, die meine Wahrnehmung aber noch bestätigen sollte. „Du, hast du vielleicht etwas dagegen, wenn wir beiden hier ein bisschen kuscheln?“ Zum Glück konnten sie meinen Gesichtsausdruck nicht sehen, ich glaube dieser glich einer Mischung aus Überraschung und Freude. Stammelnd brachte ich heraus: „Nein, nur zu! Tut was ihr nicht lassen könnt.“ Und da geschah es auch schon wieder: Die vollen Lippen der beiden Männer berührten sich, sie schlossen die Augen und liessen ihre Zungen miteinander spielen, während sie die Arme umeinander geschlungen hatten. Das war zu viel, ich spürte wie ich geil wurde und konnte es kaum noch erwarten, nach Hause zu kommen, um mir selbst Erleichterung zu beschaffen. Die beiden mussten doch schwul sein, oder? Oder hatte ich dank des missachteten Grundsatzes, keine Tramper mitzunehmen, gerade wirklich zwei Bi-Boys aufgegabelt, bei denen ich womöglich vielleicht sogar noch eine Chance hätte? Ich beschloss, dass das zu schön wäre, um wahr zu sein und verwarf den Gedanken wieder. Aber egal ob schwul oder bi, die beiden wurden immer intimer. Nun wollte Chris, dass Andi sich auf seinen Schoss setzt. Es gab einiges Durcheinander im Auto, bis Andi sich richtig auf Chris Oberschenkeln positioniert hatte. Chris zog nun Andis T-Shirt hoch, um seine Küsse an Andis Hals, den Weg nach unten suchend, bis zu seiner Brust zu verteilen. Andi gefiel das sichtlich und während er mit der einen Hand durch Chris’ nasses, gebleichtes Haar strich, hielt er ihn mit der anderen umschlungen. Obwohl ich nicht alles sehen konnte, da ja nun Andi mit seinem Gesicht zu Chris zugewandt sass und mir somit den Rücken zukehrte, hatte ich echte Probleme meinen Blick noch auf die Strasse zu zwingen. Das war das erste Mal, dass ich etwas derart Erregendes live mit ansehen konnte. Vergessen waren billige, meist osteuropäische Schundpornos, bei denen die Kerle nur für Geld miteinander schliefen, vergessen war Erik, vergessen war auch das Lokal voller Yuppies und Leuten die sich für ach so elitär hielten. Ich war von diesen beiden Männern wie in einen Bann gesogen worden. Voller Lust beobachtete ich, wie nun auch Andi das Shirt von Chris hochzog und mit ihm die Prozedur wiederholte, die er vorher so genüsslich empfangen hatte. Dann folgten wieder leidenschaftliche Küsse, während die beiden sich streichelten. Schließlich nestelte Andi an Chris’ Hose herum. Das war nun endgültig zu viel, ich war kurz davor meinen Verstand zu verlieren, gleich würde ich so geil sein, dass ich durchdrehe! Schluss jetzt, meldete sich der rationale Denkbereich in meinem Kopf ein letztes Mal, wie das letzte Aufflackern einer Kerze, die jeden Moment zu erlöschen droht, ich musste wieder zur Besinnung kommen, wenn ich und die beiden Traumtypen, wie ich sie schon in Gedanken nannte, sicher nach Hause kommen sollten. Eine Konzentration auf die Strasse, die unter dem dichten Schauer ohnehin kaum zu erkennen war, war an diesem Punkt für mich nicht mehr möglich.

Also nahm ich all meinen Mut zusammen und warf beherzt ein: „Es tut mir leid aber ihr beide macht mich so an, dass ich gleich nicht mehr fahren kann. Entweder ihr hört auf oder ich halte an und ihr lasst mich mitmachen.“ Plötzlich stieg Andi von Chris und beide, Chris obendrein noch mit einem offenen Hosenstall, schauten mich so verdutzt an, wie ich wohl vorhin bei ihrem ersten Kuss auch ausgesehen haben muss. Auf einmal wollten beide gleichzeitig etwas sagen, einigten sich aber darauf, dass Andi anfangen sollte: „Dir gefällt das? Dich macht das tatsächlich an?“ Während Andi einen fast schon erschreckt-interessierten Eindruck auf mich machte, verzogen sich Chris’ Lippen zu einem breiten Grinsen. Diesmal war es sogar noch breiter als vorhin, als er mich fragte, ob ich sie mitnehmen könnte. Ich wusste nicht was ich mit dieser Reaktion anfangen sollte und suchte eine Stelle, um kurz rechts ran zu fahren. „Ja, verdammt es macht mich wahnsinnig. Ich kann wegen euch schon gar nicht mehr richtig auf den Weg achten. Es ist für mich extrem sexy und es bringt mich einfach um den Verstand so etwas live zu sehen. Nun ja, wahrscheinlich haltet ihr beiden mich für verrückt und wollt auch ganz sicher nichts von mir aber…“ „Du meinst das ernst!“, stellte er lauthals fest. Andi hatte sich zwischen den Sitzen zu mir nach vorne gebeugt, gleichzeitig sass nun Chris hinter dem Beifahrersitz und hatte den Kopf lachend in den Nacken geworfen: „Das darf doch nicht wahr sein!“ Ich schämte mich bis auf die Knochen: „Also gut, dann macht euch ruhig lustig darüber, es ist eben so und ich kann es nicht ändern. Hetero-Männer schauen sich schliesslich auch gerne Lesben an, wieso sollte mir das gleiche Recht umgekehrt nicht auch vergönnt sein?“ Sofort hielt Chris inne: „Oh nein, so war das doch gar nicht gemeint. Ich fand nur den Zufall so komisch.“ „Ach ja, welchen Zufall denn?“, fragte ich skeptisch. „Ähm, offensichtlich glaubst du wohl, wir hätten kein Interesse an Frauen.“, fing Andi zögernd an. „Auch wenn ich mich nicht wirklich als Frau fühle aber ich könnte es euch nicht verdenken, wenn ihr aufgrund meines weiblichen Körpers nichts von mir wollt. Ich will euch auch gar nicht angraben oder so.“ Nun fing Chris wieder an zu lachen und fasste sich noch zusätzlich mit einer Hand an die Stirn. Ich fühlte mich ein bisschen wie in „Versteckte Kamera“ oder „Verstehen Sie Spass?“ und hatte keinen blassen Schimmer, was ich mit dieser Situation anfangen sollte. Als er seine Fassung wiedererlangte sagte er: „Du weißt doch noch worüber wir gestern abend mal wieder so lange gesprochen haben, Andi?! Los erzähl’s ihr!“ Total verwirrt, fand ich eine Stelle, wo ich den Wagen für ein paar Minuten stehen lassen konnte. Nun war es nicht mehr meine Erregung, sondern es waren jetzt andere Gefühle, die verrückt spielten. Ich fühlte mich unsicher und etwas peinlich berührt. Schliesslich drehte ich den Zündschlüssel herum und meinte mit bedächtiger Stimme: „So, jetzt können wir reden. Was soll das?“ Da sprudelte es auch schon aus Andi heraus: „Das ist bloss so eine überraschende Fügung des Schicksals für uns beide und weißt du auch warum? Weil wir die ganze Zeit nach jemandem wie dir gesucht haben.“ „So so, wirklich?“, fragte ich immer noch skeptisch. „Nun sei nicht so misstrauisch, was ich dir jetzt sage ist absolut ernst gemeint, auch wenn Chris sich gerade nicht mehr eingekriegt hat. Dafür gibt es auch einen guten Grund.“, Andi schaute zu Chris, wieder zu mir, lächelte mich an und ich erkannte, dass es keine Belustigung, sondern vielmehr ein Ausdruck der Freude war. „Da bin ich jetzt aber mal gespannt.“, gab ich immer noch leicht zweifelnd zur Antwort. Und Andi fing überhaupt nicht schüchtern an: „Was Chris meint, also gestern abend und das alles, seine Reaktion und so weiter… Wir haben schon sehr lange auf so eine Frau wie dich gewartet. Erst gestern abend führten wir wieder ein langes Gespräch miteinander, wie sie denn sein sollte.“ Nun musste ich auch grinsen. Gespannt lauschte ich Andis Worten, als er fortfuhr: „Wir kamen darin überein, dass sie nicht nur an uns beiden interessiert sein, sondern auch mit unseren Gefühlen, die wir füreinander haben, klar kommen muss. Ausserdem wäre es ungemein von Vorteil, wenn sie charakterlich eher einem Mann entspräche, weil wir schon ziemlich chaotisch sind und außerdem mit femininen Eigenschaften nicht viel anfangen können, dafür aber mit einem weiblichen Körper sehr wohl.“ Jetzt war es an mir laut zu lachen. „Ihr verarscht mich! Wer hat euch geschickt? Na los, raus mit der Sprache, wer hat das hier eingefädelt?“ Da kam nun eine Stimme aus Richtung rechter Fond: „Ich weiss das klingt im Zusammenhang mit dieser Situation hier unglaublich und wir kamen auch zu dem Schluss, dass es so eine Frau niemals geben werde und nun sitzt du hier und erzählst uns allen Ernstes, dass du auf Männerliebe stehst und dich sogar auch noch als Mann fühlst. Bitte glaub uns, für uns ist das mindestens genauso überraschend wie für dich! Noch vor wenigen Stunden hätte ich alles was ich habe darauf gewettet, dass es so eine Frau einfach nicht geben kann und wenn es sie gäbe, würden wir sie niemals finden. Und ganz plötzlich sitzen wir in ihrem Auto und sie sagt, dass sie uns das nicht abnimmt.“ Beide sahen nun ein bisschen betrübt zu mir nach vorne und wirkten in dieser Mischung aus leichtem Schmollen und erwartungsvoller Hoffnung, einfach nur süss. „Ok, ok, ich glaube euch ja schon. Bitte schaut mich nicht mehr mit diesem Hundeblick an, das ist ja kaum auszuhalten.“ „Also was meinst du? Gibst du uns eine Chance auf ein Kennenlernen ausserhalb dieses Wagens? Mein Vorschlag wäre. wir geben dir unsere Nummer, du bringst uns jetzt nach hause und morgen rufst du uns einfach an, wenn du mal drüber geschlafen hast und uns noch einmal sehen möchtest.“ Meine Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: „Chris, Andi, ich glaube nicht, dass es da etwas zum drüber schlafen bei mir gibt. Zwei Jungs wie ihr, das ist mein sehnlichster Wunsch. Ich kam gerade von einem geplatzten Date, als ich euch auflas und war dabei alle Hoffnung auf die Erfüllung dieses Traums zu verlieren und jetzt kommt ihr beide so einfach daher, ohne dass ich damit im Entferntesten rechnete, seid mir bitte nicht böse, wenn ich so skeptisch deshalb war. Eigentlich wollte ich nur schnell nach Hause, mich sinnlos betrinken und morgen ohne Erinnerung aber dafür mit Kopfschmerzen wieder aufwachen. Ich habe so sehr diese Erfüllung gesucht, dass es für mich einfach nur so aussergewöhnlich ist, dass ihr zwei mir jetzt ohne eigenes Zutun, quasi auf dem Silbertablett präsentiert werdet.“ Mist, ich war gerade dabei vor zwei wildfremden Kerlen einen Seelenstriptease hinzulegen. Wir standen jetzt bestimmt schon 10 Minuten auf diesem Parkplatz und fuhren bereits etwa dreimal so lange auf dieser Landstrasse und trotzdem sprachen die beiden schon so mit mir. Konnte es vielleicht sein, dass s

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Kommentare


akire
dabei seit: Feb '01
Kommentare: 134
schrieb am 17.11.2009:
»tolle geschichte, weiter so«

sanfte_suende
dabei seit: Apr '05
Kommentare: 7
schrieb am 19.11.2009:
»kann es das geben? Es wäre zu schön um wahr zu sein. Ich selbst bin bi und finde das auch gut so. Allein beim Lesen der Geschichte bin ich sowas von spitz geworden das es einfach
eine Fortsetzung davon geben MUSS !! Es ist herrlich, die Vorstellung das "Sie" spitz wird wenn ich ihn blase oder eben umgekehrt. liebe Grüße Achim«

scross63
dabei seit: Nov '04
Kommentare: 13
schrieb am 15.01.2010:
»Läßt sich gut an diese Serie, ich habe vor meiner Ehe mal 3er mit Paaren erlebt und kann nur sagen, dass es wirklich geil ist wenn man(n) die Wahl hat zwischen Muschi und Schwanz. Meine Frau hält leider garnix davon und meine Versuche hier in München ein nettes Paar zu finden waren - wohl weil ich verheiratet bin - bisher erfolglos. Gleiches gilt für einen ihn in ähnlicher Situation wie ich.

Bleiben mir halt leider nur so tolle Geschichten wie diese hier. Und von daher, bitte weiter so!!!«

fetus
dabei seit: Aug '03
Kommentare: 43
schrieb am 05.04.2010:
»Super Story, seeehr anregend geschrieben.«

jeambeam
dabei seit: Mär '01
Kommentare: 7
schrieb am 28.04.2010:
»absolut geile geschichte«

nsamaster
dabei seit: Jun '02
Kommentare: 2
schrieb am 22.09.2010:
»Sehr Phantasievoll, fesselnd und einfach nur geil!«

Rico1234
dabei seit: Apr '11
Kommentare: 16
schrieb am 24.04.2011:
»Super. Da wär ich gern dabei.«

ricketts
dabei seit: Jan '03
Kommentare: 93
schrieb am 23.01.2012:
»das ist so toll geschrieben, dass ich meine eigene Orientierung überdenke. Hoffentlich gibt es viele Fortsetzungen.«

69peter69
dabei seit: Sep '13
Kommentare: 14
schrieb am 16.09.2013:
»Warum laesst du niemanden korrekturlesen?

Dann waere die Bewertung besser ausgefallen.«

HerbertF
dabei seit: Jan '02
Kommentare: 117
schrieb am 03.11.2013:
»Geile Story«

Vanucci
dabei seit: Apr '15
Kommentare: 1
schrieb am 08.04.2015:
»Nun ja, mal sehe was mit Daniel noch so pasiert.«



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