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Kommentare: 7 | Lesungen: 5059 | Bewertung: 7.03 | Kategorie: Teen | veröffentlicht: 16.02.2011

Wie es mit Amelie und Tobias weiter geht

von

Schneewittchen, oder was aus Amelie und Tobias wurde.

Ich weiß nicht ob jemand das kennt, wenn man ein sehr gutes Buch liest und am Ende des Buches bleiben einer oder mehrere Charaktere übrig und schreien einen förmlich an ihre Geschichte weiter zu spinnen. So ging es mir mit Amelie und Tobias. Die Charaktere der beiden sind von der Autorin so liebevoll herausgearbeitet worden und am Ende des Buches bleibt eine Spannung, die sich förmlich aufzwängt noch weiter erzählt zu werden. Keine Ahnung ob man so etwas darf, oder ob man hier schon mit dem Urheberrecht kollidiert, indem man die Figuren eines fremden Buches weiterleben lässt. Deshalb sei hier der Titel und die Autorin des Buches nicht verraten. Wer es aber gelesen hat, wird wohl die beiden sofort wiedererkennen.


Amelie ist ein 18-jähriges Mädchen aus Berlin, die von ihrer Mutter, als sie mit ihr nicht mehr Herr wurde, zu ihrem Vater in die Einöde des Taunus verfrachtet wurde. Dort lebt sie nun seit beinahe 2 Jahren bei ihrem Vater und ihrer „Stieffamilie“, geht noch zur Schule und jobbt nebenher in der Dorfkneipe, um sich möglichst bald den Rückzug nach Berlin zu finanzieren. Eigentlich kommt sie mit ihrer Familie gut klar, sie lassen sie weitgehend machen was sie will, sie haben sogar aufgehört an ihren Piercings und Gothic-Klamotten rumzunörgeln. Aber sie versucht sie auf Abstand zu halten. Sie fühlt sich in dieser Einöde wie in der Verbannung und möchte wieder zurück nach ihrem Berlin, so schnell wie möglich.


Aufregende Abwechslung ist erst in Sicht, als der 30-jährige Tobias nach zehnjährigem Knastaufenthalt ins Dorf zurück kehrt. Sie ist sofort von ihm fasziniert, vor allem weil ihn der Rest des Dorfes zu hassen scheint und er wie sie ein Fremdkörper in diesem Dorf ist. Sie freundet sich mit ihm an und beginnt zu recherchieren, warum er im Knast war. Das wird im Laufe der Geschichte für sie, wie für ihn gefährlich, was ihn letztendlich sogar mit einer Schussverletzung ins Krankenhaus bringt. Sie kommt ihm dadurch zwar näher, aber nicht so wie sie es will. Sie ist in ihn verliebt, für ihn ist sie aber nur eine gute Freundin. Er sieht sie als Mädchen, dass er zugegeben sehr sympathisch findet, aber viel zu jung, dass da mehr sein könnte. Ihr Gothic-Style mit den ganzen Piercing und den mit Gel zur Bürste gestylten Haaren unterstreicht das noch. Zum anderen ist sein Herz in der Vergangenheit so oft durch den Wolf gedreht worden, dass er eigentlich nicht bereit ist sich auf eine neue Beziehung einzulassen.


Amelie mag sein wie sie will, aber er genießt die beinahe täglichen Besuche von ihr im Krankenhaus. Wie sie neben seinem Bett hockt und in beinahe endlosen Gesprächen sie Gott und die Welt durchkauen. Nur das Geschehene blenden sie aus.


Amelie würde um nichts in der Welt auf die Besuche bei ihm verzichten, dennoch verlaufen sie für sie unbefriedigend, weil sie in Tobias nichts erkennen kann, dass er in ihr mehr als eine gute Freundin sieht. Er behandelt sie wie einen guten Kumpel, oder noch schlimmer, wie eine kleine Schwester.


Sie merkte dass sie in einer Sackgasse angelangt war. So kam sie nicht weiter. Sie musste etwas ändern. Er musste endlich in ihr eine Frau sehen und nicht mehr das kleine Mädchen.


Sie stand vor ihrem Schrank und beschloss etwas zu wagen. Sie wollte ihn heute, am Tag nach ihrem 18. Geburtstag wieder besuchen, nachdem sie zwei Tage nicht bei ihm gewesen war und ihm eine neue Amelie präsentieren. Eine erwachsene Amelie.


Sie wandte sich an ihre Stiefmutter und bat sie ihr etwas auszuleihen. Ihre Schränke waren voll von modischer Kleidung, mit der sie sich offensichtlich die Einöde im Taunus erträglich gemacht hatte.


Barbara Fröhlich war hin und her gerissen. Auf der einen Seite freute es sie, dass Amelie wohl offensichtlich mal was anderes als ihre Gothic-Klamotten anziehen wollte, auf der anderen Seite hatte sie keine Lust, dass sie zukünftig ihren Schrank mit Amelie teilen mußte.


„Was willst du denn haben?“


Sie standen vor Carmen Fröhlichs Schrank. Sie versuchte sie ernsthaft zu beraten.


„Einen Rock, eine Bluse. Keine Ahnung, irgendetwas Schickes.“


Die Prozedur dauerte eine Weile. Unglaublich was ihre Stiefmutter alles in ihrem Schrank hatte. Amelie entschloss sich schließlich für einen schwarz-weiß karierten Faltenminirock und eine weiße Bluse dazu. Barbara Fröhlich meinte eine gute Wahl.


„Willst du lieber eine blickdichte Strumpfhose dazu?“


„Keine blickdichte.“


Barbara Fröhlich war erstaunt und gespannt, sie hatte ihre Stieftochter erst einmal in einem Rock gesehen und erst recht nicht in so einem gewagten. Eine blickdichte Strumpfhose hätte sie vielleicht sicherer gemacht, aber sie sagte nichts und ließ Amelie machen.


Amelie ging ins Bad und richtete sich. Als sie sich endlich Barbara Fröhlich präsentierte war sie beeindruckt. Sie sah verführerisch aus, geradezu perfekt für einen Fetenbesuch oder ähnliches. Aber es war gerade einmal später Vormittag.


„Hast Du mir noch ein paar Schuhe? Ich kann ja schlecht dazu meine Springerstiefel anziehen.“


Ihre Steifmutter nickte und ging zum Schuhschrank.


„Wo willst du eigentlich heute hin?“ Sie kramte in ihrem Schuhschrank und suchte ein paar schwarze Stiefel, die sie eh selten anhatte, weil der Absatz ihr nicht lag.


„Wohin wohl?“ entfuhr es Amelie trotzig. Trotziger als sie eigentlich klingen wollte. „Zu Tobias ins Krankenhaus.“


Sie sagte nichts darauf, auch wenn es ihr missfiel. Stattdessen reichte sie ihr die Stiefel. Tobias hatte einiges bei Amelie bewirkt. Hatte sie in ihren Augen vernünftiger werden lassen. Aber sie sah auch dass Amelie über beide Ohren in ihn verliebt war. Und dafür hielt sie ihn für gänzlich ungeeignet. Er war viel zu alt für Amelie und zudem nachdem was er in den letzten Wochen alles durchgemacht hatte wohl auch der Falsche für sie.


Die Stiefel saßen perfekt, vielleicht etwas eng, aber das störte Amelie nicht. Ihre Stiefmutter hatte wohl noch kleinere Füße als sie.


„Jetzt brauche ich nur noch einen Mantel.“


Ihre Mutter reichte ihr aus der Garderobe ihren dunklen Kurzmantel.


„Amelie, bitte verspreche dir nicht zuviel von Tobias.“


Sie streifte sich den Mantel über und drängte Richtung Haustüre, sie musste jetzt hier raus, bevor noch eine Predigt von Barbara kam.


Und sie setzte schon dazu an. „Ich denke nicht, dass er ….“ Sie kam nicht weiter.


„Danke für alles, ich muss los.“ Und verschwand in den kalten Dezember Vormittag, auf den Weg zur Bushaltestelle.


Amelie fühlte sich gut, auch wenn sie sich die Idee mit dem Minirock für einen wärmeren Tag hätte aufsparen sollen. Aber was soll es, sie hat nicht ewig Zeit. Tobias sollte sie endlich als Frau sehen. Und bei Männern geht eben alles über die Augen. Was ist da schon ein wenig frieren an der Bushaltestelle.


Endlich kam der Bus. Er war zum Glück nicht voll, wie selten in der Gegend.


Aber dennoch hatte sie das Gefühl, das jeder in dem Bus sie musterte, während sie sich einen einsamen Sitzplatz suchte. Beim Hinsetzen klaffte der Mantel auf und gab ihre Beine preis. Sie fühlte sich nackt. Vielleicht hätte sie sich doch einen längeren Rock aussuchen sollen. Sie presste ihre Beine zusammen, sie war das einfach nicht gewöhnt. An der nächsten Haltestelle stieg ein älterer Mann, bestimmt schon im Rentenalter in den Bus. Zielstrebig setzte er sich neben sie, obwohl noch einige Doppelsitze im Bus frei waren.


Der Bus fuhr an und sie spürte wie der Blick des Mannes sich an ihre Knie und ihre Schenkel heftete. Sie versuchte sie wieder mit dem Mantel zu bedecken und presste ihre Beine noch enger zusammen. Ein mulmiges Gefühl beschlich sie. Jetzt wusste sie wieder, warum sie eigentlich nie Röcke trug. Hoffentlich hatte es bei Tobias den gleichen Effekt.


Sie war froh, als sie am Krankenhaus endlich aus dem Bus aussteigen konnte.


Der Mann neben ihr, machte keine Anstalten ihr Platz zu machen und sie musste sich an ihm vorbeipressen.


Vor dem Krankenhaus pfiff ihr ein wartender Taxifahrer hinterher, was ihr ein schmunzeln aufs Gesicht zauberte. Das Outfit schien zu funktionieren.

Voller Vorfreude betrat sie Tobias Zimmer. Er lag immer noch alleine in seinem Zimmer. . Auch sein Blick hellte sich auf als er sie sah.


„Hey, wo bist du die letzten Tage gewesen. Ich dachte du kommst nicht mehr.“


Sie zog ihren Mantel aus und legte ihn über den Stuhl.


„Es ging nicht. Ich hatte doch gestern meinen 18. und da konnte ich nicht einfach abhauen.“


„Du hattest Geburtstag, wieso hast du mir das nicht erzählt?“


„Ich dachte du weißt es.“ Tat sie etwas enttäuscht.


„Jetzt hab ich gar kein Geschenk für dich.“


„Ein Geburtstagskuss würde mir schon genügen.“


Er winkte sie zu sich ans Bett und ihr Herz machte einen Sprung. Sie beugte sich über ihn und gab ihm einen Kuss. Nur Lippen auf Lippen, mehr traute sie sich nicht. Aber schon dieser kleine Kuss schickte heiße Blitze durch ihren Körper. Ihre Knie wurden weich. Und entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit setzte sie sich nicht auf den Stuhl neben dem Bett, sondern auf seine Bettkante.


„Und neues Outfit? Wow.“


„Nur geliehen. Gefällt es dir?“


„Ja, sehr gut. Wirklich steht dir gut.“


Ein Zweifel huschte über ihr Gesicht. Denn eigentlich sah sie so aus wie eine Kopie von Tobias Ex-Freundin, der Schneeberger, auch Schneewittchen damals genannt.


„Was ist?“ fragte er als er ihren Zweifel bemerkte.


„Gefällt es dir wirklich? Oder nur weil ich so aussehe wie die Schneeberger?“


„Nein es gefällt mir wirklich.“ Tobias ergriff ihre Hand, die auf ihrem Schenkel ruhte. Wieder jagten Lichtblitze durch ihren Körper. „Es gefällt mir weil du ohne dieses ganze Metall im Gesicht und nicht in den Gruftklamotten wirklich hübsch aussiehst. Aber hübsch als Amelie nicht als Schneewittchen.“


Sie versuchte ein Lächeln. „Danke, das war lieb. Aber jetzt lass uns von etwas anderem reden. Was war denn die letzten zwei Tage so bei dir los?“


Tobias stieg sofort ein auf den Themawechsel und erzählte ihr, dass er bald in Reha dürfte. Einen genauen Termin hätte er noch nicht, aber es könnte nicht mehr lange dauern. Die ganze Zeit hielt seine Hand ihre Hände auf ihrem Schoß fest umschlungen. Ihre Konzentration bei ihrem Gespräch wurde dadurch erheblich beeinflusst. Sie genoss seinen festen Griff um ihre Hände und auch wie seine Augen immer wieder ihren Körper abfuhren. Die Sehnsucht in ihr brannte immer heißer. Und sie war sich nicht sicher, ob das nun heute als Erfolg zu verbuchen war oder nicht.


Klar, so nah war sie ihm noch nie. Sie hatte sich ja auch noch nie getraut auf seine Bettkante zu sitzen. Zu was zittrige Knie manchmal gut waren. Aber irgendwie hatte sie nicht das Gefühl, dass er wirklich auf sie angesprungen war. Wobei soviel Erfahrung hatte sie auch nicht. Klar sie hatte in Berlin mal den einen oder anderen Freund, für ein paar Tage aber meistens nur. So gut wie Tobias kannte sie bisher keinen Mann. Aber trotzdem war es damals mit den Gothic-Kumpels irgendwie einfacher. Aber das war damals auch nur körperlich, verliebt war sie in keinen von denen. Und in Altenhain hat sie gelebt wie eine Nonne. Bevor Tobias kam gab es da ja auch nicht wirklich jemand, in den man sich hätte verlieben können.


„….Amelie! Amelie! Hörst du mir überhaupt zu?“ drang es in ihre Gedanken durch.


„Was denn? Natürlich höre ich dir zu.“


„Na dann sag, was willst du von mir zu deinem Geburtstag. Der 18. ist ja was ganz besonderes.“


Wenn du wüsstest was mein einziger Wunsch ist, dachte sie. Aber das konnte sie doch nicht zu ihm sagen. Aber was dann? Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und fasste einen Entschluss. In die Offensive zu gehen.


Sie löste eine Hand aus seiner Umklammerung.


„Na sag schon, was wünscht du dir?“


Sie war viel zu verkrampft, sie versuchte ein Lächeln. Ihre Hand wanderte unter die Bettdecke zu seinem Bein. Sanft streichelte sie seinen Schenkel.


Tobias schaute sie mit weit aufgerissenen Augen an.


„Hey was machst du?“


Sie streichelte weiter nach oben. „Lass mich nur machen!“ presste sie nur hervor. Ihre Anspannung war zu groß, als das ihr etwas anderes in den Sinn gekommen wäre. Ihre Hand war an seinem prallen Glied angekommen. Sie berührte es sanft. Ihr Herz pochte wie verrückt.


„Bitte hör auf! Das halte ich nicht lange aus.“


Jetzt brachte sie gar nichts mehr raus. Unschlüssig weiterzumachen. Aber so nah war sie noch nie dran. Wie könnte sie jetzt aufhören. Wer weiß, ob er es noch mal zulassen würde. Sie streichelte weiter und weiter.


„Bitte hör auf!“ flehte er sie an. „Was sollen denn die Schwestern denken, wenn ich mein Bett versaut habe.“


Sie streichelte weiter. Es war zu schön. „Mach dir keine Sorgen, sie werden nichts merken.“


Er war schon nicht mehr fähig etwas darauf zu antworten. Sein ganzer Körper begann sich langsam zu spannen. Jetzt musste sie entweder los lassen oder etwas anderes machen. Das hatte sie noch nie. Noch nie war ein Mann in ihrem Mund gekommen. Aber hier blieb ihr ja nichts anderes übrig. Dem Bett zuliebe. Und natürlich aus Tobias zuliebe.


Sie tauchte ab unter seine Bettdecke. Schnell hatte sie seine Eichel in ihrem Mund.


Ihre Lippen schlossen sich fest um seinen Schaft, während sie ihn mit der Hand weiter streichelte. Sie roch ihn, sie schmeckte ihn. Sie spürte seine Erregung. Sie konnte ihn unter Bettdecke leider nicht beobachten. Seine Hand war kurz an ihrem Hinterkopf. Aber er zog sie schnell wieder weg.


Immer wieder jagten Zweifel durch ihren Kopf. Du bist verrückt, sagte sie sich. Aber sie konnte nicht mehr anders, es war zu schön und sie viel zu erregt, um es noch zu stoppen. Ein Zucken ging durch ihn. Sie schloss ihre Lippen noch fester um seine Eichel. Er spritzte. Und wie er spritzte, in ihren Mund. Das hatte sie noch nie erlebt. Es schmeckte alles andere als toll, aber es war von ihm. Sie traute sich nicht ihre Lippen von seinem Schaft zu lösen, weil sie nicht wusste ob noch was kam. Tobias lag reglos, keuchend auf dem Bett. Mit ihrer Zunge berührte sie seine Eichel nur noch ganz leicht und selten, weil er heftig darauf reagierte.


Vorsichtig küsste sie ihn jetzt sauber. Er lag still auf seinem Bett, nur das ein oder andere Zucken durchfuhr ihn, als sie zu heftig seine Eichel berührte.


Sie würde jetzt gleich ins Bad gehen und sich den Mund ausspülen. Mit der Zunge fuhr sie durch das Sperma in ihrem Mund. Das war schön. Auch wenn das Zeug nicht schmeckte. Aber es war so schön.


Als sie unter der Bettdecke wieder auftauchte, schaute sie ein verwirrter Tobias an.


„Was hast du getan?“


In dem Moment ging die Tür auf. Der Schreck hockte ihr in den Knochen. Die Visite kam. Oh zum Glück nicht eine Minute früher. Und auf dem Bett ein Tobias, der wohl die Welt nicht fassen konnte. War er ihr böse? So sah er aus. Wie konnte er ihr böse sein, jeder Mann sehnt sich doch danach dass das seine Frau mit ihm macht. Sonst würde es nicht so viele Pornos darüber geben. Sie wurde unsicher. Das Ärzteteam nährte sich dem Bett. Schnell schluckte sie. Nichts wie raus hier. Sie griff ihren Mantel und stürmte aus dem Zimmer und hinterließ einen völlig fassungslosen Tobias.

Zum Glück musste sie nicht lange auf den Bus warten. Und ihr war auch dieses mal scheißegal wer neben ihr saß und wer sie irgendwie musterte. Das war jetzt alles völlig unwichtig. Was hatte sie getan? Tobias schien alles andere als begeistert gewesen zu sein. Hatte es sie nicht gut gemacht? Aber er war doch gekommen. Sie schmeckte sein Sperma noch im Mund. Jetzt schmeckte sie es gerne, wer weiß ob sie es jemals wieder schmecken würde.


Aber was ging schief. Sie hat ihm doch gefallen.

Als sie zuhause ankam verzog sie sich schnurstracks in ihr Zimmer. Zog die Stiefel aus und warf sich aufs Bett. Sie war überzeugt dass sie alles falsch gemacht hatte. Wie blöd, das ganze Outfit. Und dann noch unter seine Bettdecke krabbeln. Sie war sich sicher, sie hatte es versaut. Stille Tränen flossen und begossen ihr innerliches Elend. Sie sah sein erschrockenes Gesicht vor sich, als sie wieder unter der Bettdecke aufgetaucht war.

Am nächsten Tag zog sie wieder ihre Gothic-Klamotten an. Man war eben wer man war. Ihre Steifmutter hatte auch eifrig wieder ihre Klamotten zu sich geholt.


Sie traute sich auch nicht ihn zu besuchen. Sie hatte Angst vor der nächsten Begegnung. Wie sollte sie ihm jemals wieder unter die Augen treten. Sie hatte ihre Freundschaft kaputt gemacht. Indem sie den schmalen Grat überschritten hatte. Aber was war diese Freundschaft wert, sie wollte mehr. Ja sie brauchte förmlich mehr. Jetzt hatte sie wohl offensichtlich nichts mehr. Da wäre die Freundschaft zu ihm ein kleiner Trost gewesen. Aber dieser Trost hätte sie aufgefressen, spätestens in dem Moment, als Tobias sich in eine andere verliebt hätte.


Sie zog sich in sich zurück. Es kam niemand an sie ran. Sie sprach so gut wie kein Wort und versuchte mit Schule (wie kläglich) und mit jobben in einer Kneipe im Nachbarort ihren Schmerz zu verdrängen.

Mitte Januar, als sie von der Schule nachhause kam, lag ein Brief auf ihrem Bett. Es traf sie wie ein Hammer, er war von Tobias. Die Tränen standen ihr wieder in den Augen, die letzten Wochen hatte sie mehr oder weniger erfolgreich aus ihrem Kopf verbannt, obwohl die Szene bei ihrem letzten Besuch sich immer wieder schmerzlich in ihr Bewusstsein schlich. Sie zögerte den Brief zu öffnen. Wiegte ihn immer wieder hin und her. Es brauchte einige Tränen, bis sie den Mut zusammen hatte um ihn endlich aufzureißen und zu lesen.


„Liebe Amelie,


wo bist Du?


Warum hast Du mich nicht mehr besucht? Ich habe täglich auf Deinen Besuch gewartet. Bist Du schon wieder zurück nach Berlin? Vielleicht haben Dir Deine Eltern den Brief dann nachgeschickt


War Dein letzter Besuch etwa Dein Abschiedsbesuch? Ein Abschiedsgeschenk an mich? Ein schmerzliches Abschiedsgeschenk. Wie Du hier aufgetaucht bist. Unglaublich hübsch. Verführerisch. Ohne dieses Metall im Gesicht und nicht in diesen schwarzen Klamotten. Ein Bild das ich nicht mehr aus dem Kopf bekomme. Genauso wenig, wie das was Du mit mir angestellt hast. Das hat noch keine so vorher mit mir gemacht. Und dann verschwindest Du. Ohne einen Kuss, ja ohne sogar Lebewohl zu sagen.


Mich packt die Eifersucht, wenn ich daran denke, dass Du jetzt wieder in Berlin bist. Hoffentlich hast Du jetzt wieder Deine schwarzen Klamotten an und das Metall im Gesicht. Das die nicht meine schöne Amelie sehen können.


Schreib mir doch mal. Und gib mir Deine neue Adresse, ich würde Dich gerne einmal in Berlin besuchen.


Quatsch.


Ich muss Dich wieder sehen.


Übrigens, auch ich bin umgezogen. Bin jetzt nicht mehr im Krankenhaus sondern in Reha. Die Adresse findest Du auf dem Kuvert. Also bitte schreib. Ich brauche so dringend eine Antwort von Dir.

Kuss Tobias

Ihr liefen noch mehr die Tränen runter. Sie las den Brief wieder und wieder. Konnte das denn sein. Er dachte sie wolle ihn nicht mehr. <Sind wir denn beide verrückt?> dachte sie.


Sie ließ ihren Tränen freien Lauf. Wie konnte er so was glauben.


Hübsch und verführerisch nannte er sie. Und er meinte wohl wirklich sie, nicht sein verflossenes Schneewittchen. Die Tränen flossen immer weiter. Sie merkte gar nicht wie ihre Steifmutter nachhause kam. Nicht einmal wie sie in ihr Zimmer kam mit dem Satz. „Da ist ein Brief für dich….“ und Stocksteif in der Tür stehen blieb, als sie sie sah.


Sie ging auf sie zu und nahm sie in den Arm.


„Barbara? Hast Du eine große Tüte für mich? Einen Altkleidersack oder so was?“


„Was ist denn los?“


Amelie befreite sich aus ihrer Umarmung und ging zu ihrem Schrank. Mit einem Griff warf sie die meisten Klamotten auf den Boden. Was hängen blieb holte sie einzeln heraus und warf es auf den Haufen.


„Das brauche ich alles nicht mehr. Ich will das los werden!“


Ihre Springerstiefel pfefferte sie noch dazu.


Ihre Stiefmutter wusste nicht wie ihr geschah. Aber sie traute sich auch nichts dagegen zu sagen. Nur sie jetzt nicht unterbrechen, wenn sie das Zeug auf den Müll werfen wollte. Sie schlich sich stumm und holte eine große Tüte.


Sie half ihr die Klamotten in die Tüte zu stopfen.


„Bist Du sicher das du das alles wegwerfen willst?“ Jetzt packte sie doch die Skepsis, als Amelie ihre Piercings entfernte.


„Ja, ganz sicher, ich will das nicht mehr. Ich will es nicht mehr haben. Das muss weg…“


„Ja, ja schon gut.“ Sie stopfte eifrig weiter und entfernte sich dann mit dem prall gefüllten Kleidersack.


Amelie ging an ihre Schublade und suchte ihr Geld zusammen. Das Geld das sie beim Jobben verdient hatte und das eigentlich für ihre Rückkehr nach Berlin gedacht war. Sie nahm die hälfte des Geldes und ging nach unten zu Bar

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Kommentare


Ketzer
dabei seit: Dez '01
Kommentare: 55
Ketzer
schrieb am 16.02.2011:
»Die Idee, ein fremdes Buch weiterzuschreiben finde ich eigentlich ganz charmant...und verstößt auch nicht gegen das UrhG. ;-) Leider endet die Geschichte aber etwas plump.«

Xaver10
dabei seit: Mär '03
Kommentare: 541
schrieb am 17.02.2011:
»Eine schöne Liebesgeschichte.«

Coy
dabei seit: Jul '04
Kommentare: 156
Kojote
schrieb am 18.02.2011:
»Etwas eilig hast du es scheinbar gehabt.
Sowohl inhaltlich, als auch handwerklich.
Dir sind einige Flüchtigkeitsfehler durch gerutscht, falls Steifmutter nicht neuerdings ein TM hat. ;-)
Außerdem hast du die Story wirklich ohne Rücksicht auf Verluste vorangetrieben.
Aber du hast (absichtlich oder nicht) etwas interessantes produziert:
Ich mochte Tobias nicht.
Ich sah lediglich eine verliebte Teenagerin, die sich auf einen eher egozentrischen Typen einlässt, der weniger auf ihre Bedürfnisse achtet, als auf seine.
Sicherlich war die Entwicklung etwas lückenhaft und der Sprung von 'Freundin/Schwester' zu Partnerin wenig nachvollziehbar, aber zumindest ihre Position verstehe ich durchaus: Blick und Vernunft durch wirbelnde Schmetterlinge aus dem Bauch völlig blockiert.
Er hingegen hätte hier sich hier widerwillig zeigen können. Aber er hat sich stattdessen lieber einen blasen lasen und sich gefreut, dass Amelie sich ihm zuliebe verbiegt und ihren Stil seinem Geschmack (und seiner Verflossenen) anpasst.
Das schreit geradezu nach einem Teil 02, der porträtiert, wie Amelie bitter enttäuscht wird, weil Tobias nicht sie liebt, sondern nur eine Ikone.

Ich vermute, dass es nicht deine Absicht war, es so darzustellen.
Versuch mal, etwas weniger zu schildern und etwas mehr zu zeigen. Weniger Erläuterungen und mehr Gefühle, Ich-Botschaften und Dialoge.
Achte dabei aber auf die Motivation der Charaktere und lass sie sich quer stellen, wenn sie das tun wollen. Dein Job als Autor ist es dann, diesen Widerstand notfalls auch durch äußere Umstände überwindbar zu machen.

Ich gebe dir eine mittlere Wertung, weil das Ganze sehr konstruiert wirkt, aber andererseits auf jeden Fall Potential aufzeigt.«

cooloff
dabei seit: Jun '01
Kommentare: 64
schrieb am 05.03.2011:
»Ich kann Coys Kritik nicht ganz nachvollziehen. Gerade den Stil samt Rechtschreibung der Geschichte finde ich hervorragend, besonders im Vergleich zu vielen anderen Geschichten hier.
Auch die Idee, ein Buch fortzusetzen, finde ich nett. Du kannst Titel und Autorin ruhig nennen, das ist ganz sicher völlig legal.
Nur die Erotik kommt für meinen Geschmack etwas sehr zu kurz.«

kprstory
dabei seit: Feb '02
Kommentare: 21
schrieb am 06.03.2011:
»Eine schöne Verbindung von Gefühlen und Sex ist diese Geschichte! Bitte fortsetzen, z.B. mit einen schönen Streit in dem Er lernt Sie mit ihren Wünschen und Nicht-Wünschen mehr zurespektieren und Sie sich nicht zu sehr von Seine Wille zu bebeugen. Am Schluß dann natürlich ein auführlich geschilderte Versöhnungssex!«

Moglotti
dabei seit: Sep '04
Kommentare: 38
Jopi Wingerather
schrieb am 19.03.2011:
»Ich musste grinsen, als ich diese Überschrift hier las, denn ich habe das Buch vor ein paar Tagen auch erst zu Ende gelesen und dabei den gleichen Gedanken wie du gehegt. Die eigentliche Story war zwar beendet, doch wie es mit Tobias und Amelie weitergehen soll, stand in den Sternen.

Trotzdem weichst du meiner Meinung nach zu sehr vom Buch ab, wenn du die Geschichte weitererzählen möchtest. Zum Beispiel ändert Amelie bereits zur Mitte der Geschichte ihren Stil und ich glaube auch, dass Tobias in Amelie mehr sieht, als das kleine Blowjob-Püppchen, an dem er seine sexuellen Bedürfnisse befriedigen kann.

Das ist meiner Meinung nach daran zu erkennen, dass sich seine Beziehung zu Nadja nie in Liebe äußerst, sondern lediglich in sexueller Gier, was nach so einem langen Gefängisaufenthalt verständlich ist. Seine Gefühle zu Amelie sind anderer Natur, aber das kommt hier leider gar nicht heraus.

Wie auch immer, ich habe die Entwicklung der Charaktere etwas anders gesehen. Wenn du magst, können wir uns ja darüber mal etwas austauschen.«

feuerwasser
dabei seit: Mai '01
Kommentare: 4
schrieb am 14.09.2011:
»Sicher ist das Ende etwas kurz gefasst, aber davor! Ich habe selten so gut geschriebene Geschichten gelesen. Ein wunderbarer Ausdruck. Ich finde nicht, wie hier kritisiert, dass die Erotik zu kurz kommt. Außerdem muß ja nicht immer das ganze Programm durchexerziert werden. Weniger ist manchmal mehr!«



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