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Lesungen: 230 | Bewertung: 8.00 | Kategorie: BDSM | veröffentlicht: 23.12.2024

Wildes Alpenland

von

Nach langer Zeit, nachdem ich mir ein Leben fernab aufgebaut habe, hat mich das Heimweh wieder zu einem Besuch in meiner Heimatregion, tief in den Alpen, getrieben. In mich gekehrt spaziere ich durch ein mir gut bekanntes, jetzt aber etwas menschenleer wirkendes Örtchen. Es fröstelt mich, denn es ist sehr kalt.


Wie lange war ich schon nicht mehr in dieser Jahreszeit hier gewesen?


Und wie weit weg waren die jugendlichen, ersten erotisch-zartharten Erfahrungen, die ich hier gemacht hatte und die mich auf den Geschmack nach mehr brachten?

*

In den Bergen war, gerade im Winter, vieles anders als im Flachland. Tagsüber hatte noch die Sonne geschienen, der Himmel war tiefblau und wolkenlos, die Sonne stand niedrig und konnte kaum erwärmen, was sie beschien. Das ganze Tal lag unter einer dicken Schneedecke begraben und ganz obenauf lag ein Meer von Reif-Kristallen, die sich nachts bildeten und bei diesen Temperaturen selbst tagsüber kaum wegschmolzen.

An den schneebedeckten Dächern der gediegenen Häuser wuchsen stolze Eiszapfen und verwandelten jedes Häuschen in ein Kunstwerk aus Eis und Schnee. Der See lag still und starr unter einer stabilen Eisdecke, auf der sich einige Eisläufer breit machten und ihre Bahnen zogen. Die Bäume trugen dicke Schneehauben, die die Kälte, selbst einige Tage nach dem letzten Schneefall, noch an den Nadelbäumen festfrieren gelassen hatte.

Oft sah man Rehe und Rehböcke vor Hunger vom Waldrand zu den Dörfern ganz nah an die Häuser staken. Die scheuen Waldbewohner hinterließen, wie auch Füchse, Hasen, Katzen und Hunde, unzählige Spuren im tiefen Weiß, die jedes Kind gerne zu lesen wusste.


Die Landschaft glich einem verzauberten Winterwonderland.

Das idyllische Alpental war umkränzt von steilen bewaldeten Hängen und darüber erhoben sich Berge, mächtig und gebieterisch über die ganze Region und dominierten den Blick, egal wohin man sah. Die sanfteren Wipfel lagen gleichmäßig unter dem hohen Schnee bedeckt und die eine oder andere Piste zeigte sich, wo Schifahrer wie kleine dunkle Punkte auf dem strahlenden Weiß hin und her tanzten.

Die Gipfel, die als beeindruckendes Felsmassiv am Horizont standen, waren ebenfalls von meterhohen Schnee bedeckt, auch wenn dieser sich nicht an den Felsen halten konnte und sie freigab.

Wenn man ganz genau auf die nahen und schroffen Bergkämme sah, konnte man sogar die riesigen Schneeverwehungen und Überhänge sehen, die der Sturm in den Höhen aus dem Schnee formte.

In manchen Bereichen kam für Monate keine Sonne hin, viele Zentimeter dicke Reifschichten türmten sich dort auf, da sie kein Sonnenstrahl den ganzen Winter über abtauen konnte. Auch im restlichen Tal verschwand das helle Gestirn früh hinter den hohen Gipfeln, überzog den weißen Schnee auf ihnen im Sinken mit einem zarten Rosa und dann nahm der kleine Sonnenball schnell jedes Licht mit sich.

Die Dunkelheit beherrschte dann über viele Stunden das waldreiche Tal und brachte klirrende Kälte mit sich. In klaren Nächten sah man das Band der Milchstraße beeindruckend deutlich in der tiefen Schwärze des Himmels leuchten. Unendlich viele Sterne zeigten sich am Firmament, da das Alpental abgelegen von der Lichtverschmutzung der Ballungszentren lag.


In Vollmondnächten war es dafür besonders hell, der Mondschein spiegelte sich glitzernd auf dem hellen Weiß und in den Milliarden der Eiskristalle, die in jeder Nacht auf der Schneedecke wuchsen.

*

So viele Erinnerungen kommen in mir auf, als ich mich durch die winterliche Umgebung meiner Vergangenheit bewege. Doch eine davon ist besonders mit diesem, wie leer gefegten Ort, an dem ich gerade bin, verbunden und lächelnd nehme ich vor meinem inneren Auge wahr, was sich damals zugetragen hatte. Dabei fahren mir wohlige Schauer durch und durch und ein heißes Kribbeln in den Schoß, denn auch mein Körper erinnert sich nur allzu gut daran.

*

Es war damals in der gleichen Ortschaft am frühen Abend und es war bereits stockdunkel um mich. Zu dieser Zeit war ich eine junge Frau mit gerade mal 19 Jahren gewesen. Auf dem Gehweg, wo ich mich zu diesem Moment befand, lag plattgedrückter, fester Schnee und wenn man länger darauf stand, zog er kalt durch die Sohlen in die Schuhe.

Bereits eine Weile wartete ich und war damit nicht allein. Der ganze Straßenzug der Ortschaft war gesäumt von vielen Menschen, die sich mit Punsch und Gesprächen die Zeit vertrieben. Einige standen auch direkt auf der Straße, die ebenfalls von dem zusammengepressten Weiß bedeckt war, denn Autos würden uns an diesem Abend nicht überraschen. Die große Menge aber hielt sich respektvoll auf dem Gehsteig auf.

Angespannt trippelte ich damals hin und her, was ein knirschendes Geräusch auf dem eher trockenen Schnee verursachte und hoffte sehr, dass es bald losgehen würde. Diese Tage versetzten mich immer in eine ganz spezielle Aufregung, eingebettet in eine besondere Zeit.

Zunehmend fror ich immer mehr. Die Stiefeletten, die ich anhatte, waren zwar gefüttert und der Anorak war dick und fluffig, den Kopf und meine Hände wärmte ich mit einer Wollmütze und Woll-Handschuhen, aber meine Beine hatte ich lediglich in eine dünne, knalleng anliegende Jeans gesteckt und auch nur einen knappen Tanga darunter angezogen.


Dies hatte ich nicht aus Nachlässigkeit gemacht, nein, ich hatte meine Gründe.

Trotzdem kroch mir die Kälte der Dunkelheit unbarmherzig beißend in den Körper. Ich sah zu, wie mein Atem in der kalten Luft zu feinen Tröpfchen kondensierte und wie ein Nebelhauch aus mir wich und hochstieg. Über mir war nur tiefe Dunkelheit, kein einziger Stern war mehr da, es hatte zugezogen und eine dichte Wolkendecke trennte nun die Erde vom Himmel.

Ungeduldig fragte ich mich:


Wie würde es diesmal werden?


Würde es sich lohnen?

Auf einmal trat eine spürbare Unruhe in die Menschen um mich herum und dann konnte ich es auch hören. Dieses unheilvolle Geräusch, das jeder, der in dieser Gegend aufgewachsen war, seit seiner Kindheit kannte. Niemanden, der wusste, was nun geschehen würde, konnte dieser Klang kalt lassen.

Erst war er noch leise und weit weg, doch er kam immer näher. Wir alle waren über Jahre und Jahrzehnte auf diesen Laut hin konditioniert worden und verbanden damit ganz bestimmte Gefühle, Empfindungen und Erinnerungen.


Gebannt lauschte ich weiter und ließ diesen Schall auf mich wirken, spürte wie er alle Fasern in meinem Körper aktivierte und alarmierte.

Noch klang es verhalten durch den, die Geräusche dämpfenden Schnee, der sich überall im Ort ausgebreitet und alles bedeckt hatte. An den Straßen und Gehwegen war ein Großteil des kalten Weiß abgeschoben und in hohen Schneehügeln da aufgetürmt, wo gerade Platz dafür war. Der verbliebene, plattgedrückte Schnee auf den Straßen, Gehwegen und in den großen Haufen dazwischen, glitzerte magisch im Licht der paar Straßenlaternen, die die tiefe Dunkelheit mit ihrem mattem Licht durchbrachen.

Jetzt hörte ich das Geräusch aber deutlicher, es kam auf uns zu und ich spitzte die Ohren.


`Tschugong, Tschugong, …` vernahm ich mit einem Zittern, das nicht von der Kälte kam.


Mir zog sich die Magengrube zusammen und so tief nach unten, dass ich es direkt in meinen Unterleib spürte. Es war, als würde sich mein vor Angst unangenehm ziehender Magen direkt mit meiner sich vor Lust windenden Yoni verknoten.

*

In Verbindung mit diesem Geräusch kommen noch weiter zurückliegende, freilich noch unschuldige, Kindheitserinnerungen in mir hoch.

Ebenfalls im Winter, wenn es schon früh dunkel wurde, trafen wir Kinder uns mit anderen aus dem Dorf und zogen dann los. Im Dunklen, ohne Erwachsene, was allein schon spannend und aufregend war.


Und wir hatten eine besondere Aufgabe. Dafür zogen wir durch das ganze Dorf, um mit unserem eigenen `Tschugong, Tschugong …` alle an die bevorstehende, besondere Zeit zu erinnern.

Natürlich klang unser `Tschugong, Tschugong...` eher wie ein `Klöng, Klöng..`, wir waren ja schließlich nicht so gut ausgestattet wie die Großen.


Aber es reichte, um dem einen oder anderen Kind, das zu Hause geblieben war, ebenfalls dieses besondere Ziehen im Magen zu verursachen oder entsprechende Kindheitserinnerungen in den Erwachsenen heraufzubeschwören.

Was wir taten, liebte ich und genoss es, diese Vorfreude auf das, was kommen sollte, zu zelebrieren. Genauso liebte ich das Spiel mit der Angst, die immer damit verbunden war.


Und das bezog sich nicht nur auf das, was uns in ein paar Tagen bevorstehen würde. Denn trafen wir auf andere Kindergruppen aus dem gleichen oder dem Nachbardorf, dann lief es immer auf dasselbe raus:


Wir landeten alle raufend und uns wälzend am Boden und versuchten uns gegenseitig mit dem überall reichlich vorhandenen Schnee einzureiben.


Das war geliebt und gefürchtet zugleich.

Hart wurde es nur, wenn man an etwas größere Kinder kam und nur noch einstecken musste. Allerdings kam für uns Mädchen irgendwann immer der Zeitpunkt, an dem die Jungs einfach stärker waren und wir nicht mehr gegen sie ankamen. Und die eine oder andere genoss das vielleicht auch heimlich.


Zumindest ging es mir so.

*

Aber das war nur ein kleiner, harmloser Kinderspaß im Vergleich zu dem, was uns gleich bevorstehen würde in dem Ort, wo ich mit meinen 19 Jahren gerade auf dem plattgetretenen Schnee stand und wartete.

Das zunehmend laute und dröhnende `Tschugong, Tschugong …” kam nun immer näher und wand sich nicht allein durch die Erinnerungen und Assoziationen, die ein jeder damit hatte, tief in die Eingeweide, nein, allein schon die tiefen Schallwellen meinte man direkt im Körper vibrieren zu spüren. Und bei mir liefen all diese Vibrationen tief in meinem Schoß zusammen und türmten sich dort immer mehr auf.

Bald würde es so weit sein und sie würden kommen und um die Ecke biegen. Diejenigen, die noch mitten auf der Straße herumstanden, verzogen sich nun schleunigst auf die Seite, ja, selbst der ganze Menschensaum auf dem Gehweg drückte sich etwas mehr nach hinten, näher an die Häuserwände.


Man machte Platz, man hatte Respekt.

Das Erste, das ich von ihnen sehen konnte, war das flackernde, rote Widerlicht der Fackeln an den Fassaden. Die Häuser, die den Straßenzug säumten, trugen wie alle anderen dicke Schneehauben und das glitzernde Weiß verwandelte sich ebenfalls in bedrohliches Rot und verstärkte das gespenstische und tanzende Licht noch mehr.

Es dauerte nicht lange, dann hörte man selbst durch das immer lauter werdende `Tschugong, Tschugong, …` erste Schreie. Sie bestanden aus dumpfem, tiefem, archaisch anmutenden Gebrüll und aus hellem, spitzem und ängstlichem Gekreische.

Sie waren schon so nah! Es konnte nur noch um ein paar Sekunden gehen.


Meine Brustwarzen versteiften sich und rieben gegen meinen BH und mein Höschen wurde immer feuchter vor Vorfreude.

Jetzt war es soweit!


Sie bogen um die Ecke und rannten auf uns zu. Die meisten von ihnen waren dunkel und hoben sich kontrastreich vom hellrot beleuchteten Schnee auf der Straße ab. Sie waren die Vorhut einer wilden, mächtigen und riesigen Horde, begleitet von dem nun unüberhörbaren Lärm, komponiert aus unzähligen `Tschugongs, Tschugongs, …”, sowie menschlichen und scheinbar unmenschlichen Lauten.


Einzelne sprinteten vor und sorgten dafür, dass auch wirklich die Allerletzten Platz machten.

Sie nahmen den Ort ganz für sich ein, Teufelsfratzen mit bizarr verdrehten Grimassen tauchten aus der Dunkelheit auf, untermalt vom scheppernden Klang von Kuh- und Zugschellen, in einem seltsamen, durch eine spezielle Laufweise bestimmten Rhythmus. Sie sahen riesig, angsteinflößend und schrecklich aus. Aufgerissene geifernde Mäuler mit riesigen, spitzen Zähnen und Hauern, zottige Haare, spitze Ohren, blutige Narben, beängstigende, stechende Augen, von denen manche bösartig rot zu glühen oder weißlich hellblau zu leuchten schienen.

Wenn sie sprangen oder rannten, sah man die langen Haare der Tierfelle, in die sie vollständig gehüllt waren, mit der Fliehkraft fliegen, was diese imposanten Gestalten noch größer machte. Beeindruckend waren auch ihre riesigen Hörner, manche waren so hoch und lang wie von prächtigen Steinböcken, manche waren eingedreht wie die von kräftigen Widdern. Die wilden Wesen hatten oft zwei und manche sogar drei Paar Hörner auf ihrem Haupt und waren dadurch bis zu 3 Meter hoch.


Alle waren sie unterschiedlich, aber eines hatten sie gemeinsam:


Sie sahen abartig, wild, furchteinflößend und äußerst bedrohlich aus.


Kreaturen, wie aus der tiefsten Hölle!

*

Wieder kommen frühe Kindheitserinnerungen in mir hoch.

Es war an Nikolaus, auf den wir Kinder uns natürlich sehr freuten, denn er brachte uns Schokolade, Erdnüsse, Mandarinen und weitere Leckereien mit. Als ich klein war, schlich sich der Nikolaus allerdings nicht heimlich von Tür zu Tür, um die Schuhe zu befüllen, sondern er machte uns höchstpersönlich seine Aufwartung. Natürlich in entsprechender kirchlich-herrschaftlicher Bischofs-Montur. Manch einem Kind war selbst der so auftretende Nikolaus schon zu viel und es brach in Tränen aus.

Doch das war nicht alles, was wir Kinder in den Bergen an Nikolaus zu erwarten hatten. Denn die zum Leben erweckte Bischofs-Legende hatte einen wirklich furchteinflößenden Begleiter und der war nur wenig zu vergleichen mit dem harmlosen Knecht Ruprecht, den man nördlicher meiner Heimat kennt.

Bei uns in den Alpen kam der Krampus mit dem Nikolaus und der war ein ganz anderes Kaliber. Ganz in Fell gekleidet, mit klirrenden Ketten und Kuhglocken umhangen, teuflischen Hörnern und einer unheimlichen Fratze, aus der hechelnd eine Zunge hing.


Und er hatte natürlich sein wichtigstes, gefürchtetes Werkzeug dabei!

Da der Nikolaus, ganz im Sinne der kirchlichen Tradition und Scheinheiligkeit, den guten Cop mimen durfte, war es die Aufgabe des Krampus den Kindern ordentlich zu drohen, sie das Fürchten zu lehren, verfehlte Erziehungsziele, die von Kirche und Erwachsenen aufgebläht wurden, zu ahnden und bei Nicht-Befolgen nicht zu selten auch strafend und gewaltsam einzubläuen.

Um letzteres noch deutlicher umsetzen zu können, trat der höllische Begleiter deshalb auch immer mit einer Rute auf. Im Auftrag der Kirche sollte der Krampus das Böse, also scheinbar Kinder, bestrafen.


Und so erschien das ungleiche Pärchen direkt in den vermeintlich sicheren, warmen Stuben und heizte uns Knirpsen ordentlich ein.

Da ich nicht gerade zum schüchternsten Nachwuchs gehörte und auf mich bei diesem Brauchtum nicht sonderlich Rücksicht genommen werden musste, durfte der wild und fürchterlich aussehende Krampus sich richtig an mir austoben. Sein ganzes Repertoire an Drohgebärden spulte er ab, brüllte, sprang bedrohlich und lauernd herum und versuchte, mir gemäß seiner Aufgabe Angst zu machen.

Als mir das noch immer nicht die frechen Antworten und das Lächeln aus dem Gesicht trieb, packte mich der Krampus und verhaute mich, dem Protokoll entsprechend, vor den Augen meiner Eltern mit einer Rute. Freilich nicht mit roher Gewalt, aber schon so, dass es auch gut weh tat.

Ich war schon früh anders als die meisten Kinder, hatte damals zwar sicher keine sexuelle Lust an den Schlägen, aber so eine gewisse Art von Thrill, denn ich liebte dieses Brauchtum schon damals sehr.


Das merkte der Krampus und lud mich ein, in seine Kraxe zu steigen, um die nächsten Kinder, denen man einen Besuch abstattete, besonders realistisch erschrecken zu können. Traditionsgemäß trägt der Nikolaus-Krampus nämlich einen Korb auf dem Rücken, um die bösen Kinder zu verschleppen.


Die Kirche war schließlich schon geübt darin, große und kleine Menschen mit Gewalt und Schrecken gefügig zu machen.

Da ich wohl schon früh meine Freude daran hatte, mich mit dem "Bösen" zu verbinden, fühlte ich mich geehrt und kletterte mit Freude und Aufregung in das Tragegerät des Höllenwesens. Als der Krampus sich mit mir erhob, riss der Riemen und der Korb, der wohl nur als Dekoration konstruiert war, purzelte mit mir wieder zu Boden. Der eben noch so bösartige Krampus war plötzlich höchst besorgt um mich, ob ich mir weh getan hätte.


Das kam mir erstaunlich vor, denn beim Verkloppen war er schließlich nicht so rücksichtsvoll gewesen.

Aber schon als Kind bekam ich von all dem nicht genug und nachdem Nikolaus und Krampus wieder abgezogen waren, überredete ich meinen Vater mit mir und unserem Hund noch einen kleinen Abendspaziergang durch das Dorf zu machen. Mich reizte der Kitzel der erneuten Gefahr.

Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, wie leicht ich es ihnen machte. Mit dem, dass der Nikolaus und der Kampus einfach nur hinten auf dem offenen Verdeck eines Pickups saßen, hatte ich nicht gerechnet.


Als sie mich erkannten, gaben sie dem Fahrer unmittelbar Bescheid, dieser brachte das Fahrzeug zum Stehen und der Krampus, vielleicht etwas erbost über meine Dreistigkeit noch einmal aufzutauchen, stürmte erneut auf mich zu und verdrosch mich auf der Straße gleich ein zweites Mal.

Nachdem der Unhold wieder von mir abgelassen hatte und weiter gezogen war, drückte mir mein Vater schmunzelnd die Leine unseres Hundes in die Hand. Etwas irritiert darüber folgte ich mit meinen Augen der Leine bis zum anderen Ende, doch dort war nur noch ein leeres Halsband zu sehen. Unser Wachhund hatte die Flucht ergriffen, das Höllenwesen war ihm einfach zu viel gewesen.

Zum Glück brauchte ich seinen Schutz nicht, wenn ich mit den Dämonen spielte …

*

`Tschugong, Tschugong …`, das alles durchdringende, bassige Geläute holte mich wieder in die Zeit meines 19 jährigen Ichs zurück, an die Straße des verträumten, unter dickem Schnee liegenden Örtchens, wo ich gerade stand, mit kribbelnden Nippeln und einem feuchtwarmen Schoß und auf die Horde der Höllenwesen wartete, die sich unaufhaltsam auf uns zu wälzte.

Neben dem Fell, bei manchen dunkel, bei manchen hell oder gefleckt, trugen die Gestalten große, kunstvoll detailreich geschnitzte, realistisch bemalte und erschreckende Holzmasken mit echten Tierhörnern. Um die Mitte trugen sie alle einen breiten Gurt, an dem riesige Glocken hingen. Keine einfachen Ziegen- oder kleine Kuhglocken, wie wir sie als Kinder für das sogenannte "Vorläuten" benutzt hatten, sondern riesige, wuchtige Kuhglocken, die pro Stück mehrere Kilo schwer waren. Die Träger mussten schon richtig springen oder sprinten, um das enorme Gehänge zum Läuten zu bringen und das berüchtigte `Tschugong, Tschugong …` erklingen zu lassen.

Jetzt waren die Ersten schon so nah, dass die Geräuschkulisse der Glocken übermächtig an die Ohren drang und dröhnte.


Und man konnte nun auch die wichtigste Ausstattung der Höllengesellen erkennen. Manchmal waren es Reisigbündel, ansonsten Rosshaarschweife oder Kuhschwänze.


Diese Ruten waren das gefürchteste Werkzeug der beeindruckenden Wilden und sie wurden auch benutzt.

Auf- und erregt sah ich zu, wie sich die Ersten vor mir einzelne der Zuschauer einfach rausgriffen, festhielten und sie die Schlagutensilien spüren ließen. Junge Burschen, die erwischt wurden, versuchten einen auf cool zu machen, aber es war ihnen anzusehen, dass es ihnen alles andere als leicht fiel. Und die jungen Frauen kreischten, was das Zeug hielt.

Während alle anderen einen Schritt zurücktraten, trat ich noch einen vor.

Die Kälte war mir nun völlig egal, denn mich erfasste eine Hitze, die dem Schnee und den Minusgraden trotzte, mich innerlich aufheizte und meinen feuchten Schoß gegen die gefrierenden Minusgraden schützte. Auch meine Wangen erröteten nicht nur von der Kälte, doch dies fiel im Höllenfeuer der Fackeln niemandem auf.

Ich sah zu, wie ein paar junge Mädchen schreiend vor den drohenden und sich wild gebärdenden Gestalten davonliefen und eigene Erinnerungen an dieses Alter stiegen in mir auf.

*

Es war Krampus-Tag (also ein Tag vor Nikolaus), an dem in Österreich übrigens traditionell recht anzügliche und im wahrsten Sinne des Wortes ein-schlägige Postkarten mit entsprechend frivol gezeichneten Krampus-Bildern darauf an Freunde, Freundinnen, vor allem von mehr oder weniger heimlichen Liebhabern versandt wurden.

An genau diesem Tag befand ich mich damals auf dem Hauptplatz meines Heimatortes. Der Nikolaus hatte, begleitet von einem Engelchen, gerade seine Ansprache gehalten.


Es war mir eigentlich völlig egal, welche christlichen Moralpredigten er hielt, ich war damals gerade ein junger Teenager geworden und konnte mit der ganzen Religion und dem alten Bischof nicht mehr viel anfangen.

Mich lockte nur der Krampus oder besser gesagt die Krampusse. Denn nach dem feierlichen Reden ging es richtig rund und das Krampustreiben wurde eröffnet.

Allein in meinem sehr kleinen Heimatstädtchen fiel eine gut Hundert Mann große Horde ein und nahm die Straße am Hauptplatz mitsamt den Passanten völlig ein.


Trotz ihrer bis zu 40 kg schweren Gewänder rannten die höllenhaften Krampusse zum Teil in schnellem Lauf wie die wildgewordenen Teufel durch die Straße.

Unter diesen infernalen, animalischen und beängstigenden Gestalten befanden sich natürlich nur allzu menschliche, junge und kernige Männer, die im Schutz der Anonymität endlich ihrem Bedürfnis nach Wildheit, Macht und Aggression nachgehen konnten. Damals durchaus auch noch in Kombination mit Alkohol, was auch immer mal wieder zu der einen oder anderen tatsächlich unschönen Eskalation führte.


Zu dieser Zeit war das Ganze also nicht immer nur eine so harmlose Show wie heutzutage.

Der Krampus gilt als Eroberer, er ist stark, unerschrocken und voller gewaltiger Maskulinität und genauso fühlten sich die Männer in dieser Rolle. Und eben diese rohe Männlichkeit brauchte natürlich auch einen Gegenpol, und das waren wir jungen Mädchen. Wir waren wie Freiwild für die Krampusse und sie machten regelrecht Jagd auf uns.

Und wir Mädchen genossen dieses Spiel, liefen davon, blieben stehen, reizten die unheimlichen Gestalten, kreischten als würde es um unser Leben gehen und wurden früher oder später dann doch erwischt und von den unheimlichen, riesigen Monstern gepackt und nicht zimperlich mit den Ruten durchgezogen.

In diesem Alter schwang dadurch bereits eine starke sexuelle Komponente mit, ergab sich ganz natürlich aus den extremen Ausprägungen der Geschlechter, die diese Rollen bereit hielten: Der wilde starke Mann auf der Jagd nach Machtausübung über junge, körperlich und scheinbar mental-emotional unterlegene Mädchen, die dadurch einen besonderen Reiz auf ihre Verfolger ausübten.


Ich liebte als junges Girlie dieses Spiel und die sexuelle Spannung, die daraus entstand.

*

Meine Gedanken kehrten wieder in die Situation zurück, als ich, gerade volljährig geworden, am Wegesrand auf dem Schnee stand und erregt und, von meiner eigenen Hitze aufgewärmt, auf mein direktes Aufeinandertreffen mit der wilden Horde wartete, den ersten Kontakt sehnsüchtig herbeiwünschend.

In wohliger Vorbereitung auf das Kommende, hatte ich bei dieser Kälte zwar einen dicken und warmen Anorak gewählt, aber darauf geachtet, dass er nur kurz war und oberhalb von meinem Hintern endete. Meine Jeans war bewusst dünn und hauteng gewählt, damit ich alles so direkt wie möglich spüren konnte.

Eigentlich verlangte es der Ehren-Codex bei solchen Veranstaltungen, dass nur auf die Beine geschlagen wurde, aber vielleicht konnte mein prall in der Jean sitzendes, voll geschwungenes Hinterteil den einen oder anderen doch verleiten, mit seinen groben Zuwendungen auch mal ein bisschen höher zu rutschen.

Gleich würde es so weit sein, gleich würde ich es am eigenen Leib fühlen können!

*

Es gab in dem Alpental, in dem ich aufgewachsen war, ein paar Ortschaften, doch die waren eher klein. Die meisten Einheimischen wohnten in kleinen Dörfchen verstreut oder ganz vereinzelt. Alle heizten mit Holz und viele fühlten sich gerade im tief verschneiten Winter wie Einsiedler. Alles lag so friedlich, still und wie verzaubert unter der weißen Decke, dass man leicht vergessen konnte, dass die idyllische Winterlandschaft auch eine andere Seite hatte.

In den Bergen herrscht ein rauerer Ton, die Gewalten der Natur sind viel ausgeprägter und wilder und die Menschen sind der Natur dort direkter ausgeliefert als anderswo. Oft gibt es Stromausfälle, da Bäume die Schneelast nicht mehr tragen können und auf Stromleitungen fallen. Meterhoher Schnee und extreme Schneefälle machen Straßen und ganze Gegenden unpassierbar. Lawinenabgänge in höheren Lagen sorgen immer wieder für Tote.

Und wie musste das erst früher gewesen sein, so ohne Technik, ausreichend Nahrungsmitteln und Information?


Gefangen in einem kargen Winter, der einen unbarmherzig festhalten konnte?


Diese Zeit musste einem wahrlich bedrohlich vorkommen, entschied über Leben und Tod und man brauchte damals Glück, um sie zu überstehen.

Und um die kälteste und härteste Jahreszeit in den Bergen zu archaischen Zeiten zu überleben, brauchte es jede Unterstützung, die man sich nur ausdenken konnte. Die Wurzeln dieses derb anmutenden Brauchtums, dem ich nun bewohnte, lagen bereits im Heidentum, und es war die Aufgabe der wilden Gesellen, den lebensbedrohlichen Winter wieder auszutreiben.

Die ursprünglichere Variante des Krampus-Treibens fand also nicht um Nikolaus herum statt, sondern in den Rauhnächten, etwa zwischen Weihnachten und dem “Drei heiligen Könige”-Tag. Die Rauhnächte waren für die Menschen die gefürchteste Periode im Jahr. Es war die Zeit der wilden Jagd, die schon in der germanischen Mythologie wurzelte und zu Bräuchen geführt hatte, die noch heute im Alpenland Bestand haben.

Zu dieser Zeit hießen die wilden Gesellen mit den Glocken und den Holzmasken dann nicht Krampus, sondern Perchten. Ursprünglich wurden sie angeführt von der Frau Perchta, die als Sagengestalt die unbändige, unbezwingbare und auch bedrohliche Natur darstellen sollte und möglicherweise aus der nordischen Wikinger-Göttin Frigg hervorgegangen ist.

Und auch wenn die Kirche letztendlich daraus eine Bestrafung gemacht hatte, waren die Ruten-Streiche der wilden Perchten ursprünglich als Glücksbringer gedacht. Und für mich waren sie das tatsächlich, sie machten mich glücklich. Doch ein paar leichte, einzelne Streiche mit der Rute reichten mir nicht, ich wollte das ganz große Glück!

*

Die Nikolauszeit war vorbei, aber meine Chancen auf diesen außergewöhnlichen Genuss glücklicherweise noch nicht. Es war zum Ende des Jahres und wir befanden uns mitten in der dunkelsten und kältesten Zeit im Jahr, während ich im Schnee stehend, als gerade Erwachsengewordene, immer noch auf meinen ersten Kontakt mit den diabolischen Gestalten wartete.

Auf diesen Perchtenlauf, der gerade auf mich zustürmte, freute ich mich besonders. Er fand nämlich in einer Ortschaft statt, in der ich eine Freundin hatte, die ich oft besuchte und ich war sehr angetan von den Burschen dort. Die meisten von ihnen, wenn nicht sogar alle, steckten nun unter diesen bestialischen Holzmasken, auch Larven genannt, und waren vollgepumpt mit Testosteron.

Das heißt, ich war nicht nur eine junge, hübsche Frau, die einladend in der ersten Reihe stand (ganz im Gegensatz zu den meisten anderen Mädchen und Damen, die sich ängstlich nach hinten und hinter ihre Begleiter verzogen hatten), sondern ich war jemand, den sie mindestens vom Sehen kannten und mit der einige junge Burschen noch eine Rechnung offen hatten.

In diesem Alter war ich nämlich eine nicht zu haltende, sehr umtriebige und treulose, junge Frau. Ich kokettierte für mein Leben gern und ließ junge Männerherzen höher schlagen, in der Hoffnung, mehr bei mir anbahnen zu können. Beim nächsten Mal wählte ich dann aber immer bereits einen anderen Kandidaten für meine Vergnügungen.

Auf Beziehungen, die die meisten dann doch anstrebten, hatte ich damals einfach keine Lust und wollte lieber die Fülle der vielen jungen Männer genießen, wie ein fleißiges Bienchen, das von Blüte zu Blüte flog, um sich bestäuben zu lassen.

Und so war an diesem Perchtentreiben sicher der eine oder andere junge Mann beteiligt, der seinen Frust darüber, bei mir nicht andauernd oder exklusiv landen zu können, gerne im Schutze der Anonymität direkt an der Verursacherin abreagieren wollen würde.

Mir war das nur recht, denn allein die Vorstellung, dass dies noch mehr Würze in das Bevorstehende bringen würde, machte das Ganze ungemein prickelnder für mich und trieb mir wieder einen Schwall von Nässe in die schmalen Stoffbahnen meines Tangas.

Nun war die Meute direkt vor mir.

Natürlich war da der Impuls zu fliehen.


Das bedrohliche `Tschugong, Tschugong` der schweren Kuhglocken, die bösartigen wilden Fratzen, die mächtigen Hörner, die animalischen Tierfelle, all das machte die Männer zu unmenschlich erscheinenden angsteinflößenden Dämonen, die wild und ungebändigt auf mich zu stürmten und das löste auch bei mir noch gewisse Fluchtimpulse aus.

Aber ich war kein kleines Mädchen mehr, ich war eine junge Frau.


Und ich wusste genau was ich wollte.


Ich wollte genau das hier!

Es war zu dieser Phase meines Lebens meine einzige Chance, diese Seite in mir auszuleben, zu bekommen, was ich tief in mir brauchte.

Und während ich aus den Augenwinkeln bemerkte, wie so mancher gestandene Mann reflexartig einen Schritt nach hinten machte, blieb ich stehen, wo ich war und bot mich an.

Bereits die Vorhut konnte mich nicht übersehen und der erste von ihnen sprang mit wütendem Gebrüll auf mich zu, packte mich am Arm, hielt mich fest und fing an, mit seiner Rosshaarpeitsche auf meine Schenkel einzuschlagen.

Endlich!


So lange hatte ich darauf gewartet.

Mein erster Wohltäter hielt sich zwar noch ziemlich zurück, aber trotzdem tat es gut, den Druck, die Wucht und den leichten Schmerz an meinen Beinen zu spüren und ich genoss das Gefühl, von so einem wüsten Genossen gepackt und festgehalten zu werden.

Bald ließ er mich aber los und rannte zum Nächsten, denn er gehörte zur Vorhut, sollte der Masse die entsprechende Schneise frei schlagen und Respekt verschaffen. Da er sich nur kurz mit mir aufhielt, ging ich davon aus, dass es keiner von den jungen Männern war, mit denen ich schon nähere Bekanntschaft geschlossen hatte.

Rauchbomben wurden plötzlich geworfen, aus denen dichter Qualm aufstieg und der die ganze Straße vernebelte, und aus diesem Rauch tauchte nun die große Menge der in Fell gekleideten, gehörnten Figuren unter dem Heidenlärm des `Tschugong, Tschugong …` ihrer Kuhglocken auf. In ihrem Schlepptau führten sie eiserne Karren mit gusseisernen Kesseln und darin flackerndem Feuer mit sich.


Man fühlte sich direkt wie in der leibhaftigen Hölle.

Inzwischen kam der nächste der wilden Gesellen auf mich zu, er trug eine dunkle, widerwärtige Teufelsfratze und eher dezente Glocken an seinem Körper. Er schien gar nicht an mir vorbei zu können, umschlang mich mit seinen Pranken, schien die Umarmung zu genießen, packte mich kurz und neckisch am Haar und dann schlug auch er mit seinem Kuhschwanz nach meinen Beinen.

Lächelnd seufzte ich in seinen Armen, den animalisch wilden Geruch eines Tierfells in der Nase, gleichzeitig seine wärmende Nähe, die mächtige große Maske über mir und die Schläge, deren Energien ich gut und wohlig schmerzhaft an meinen Unter- und Oberschenkeln spüren konnte.

Das Gefühl zu haben, so in den Fängen des Bösen zu sein, genoss ich ungemein. Gleichzeitig spürte ich diese halb erzwungene, aber gleichzeitig auch so gewünschte Verbindung, als wäre ich Teil davon, die Braut der Dämonen. Vor Lust entfacht versuchte ich mich so in seine Umarmung zu legen, dass ich ihm meinen Po hinstrecken konnte, in der Hoffnung, auch dort Hiebe abzubekommen.

Doch der unbekannte Percht ließ sich nicht verleiten, gab mir nur mit seinen krallenbewerten Handschuhen einen Klaps auf den Hintern und zog weiter. Wehmütig sah ich ihm nach, trauerte seinen liebevollen Schlägen hinterher und rätselte, welcher von den jungen Männern das wohl gewesen war.

Nun folgten ein paar weitere dunkle Gestalten mit Fackeln in der Hand, die ein paar Feuer-Tricks auf Lager hatten und Feuerspucken konnten. Das gab dem Ganzen etwas Infernales und noch Dämonischeres und stieß die besondere Stimmung noch weiter in ein wildes, heißblütiges, rot glühendes und gefährlich anmutendes Ambiente, umgeben von den kalten Schneemengen, die zwar überwiegend beiseite geschoben waren, aber sich dazwischen immer mal wieder aufgehäuft zu mächtigen Schneebergen auftürmten.


In diesen Schneehaufen und den Eiszapfen an den Hausdächern spiegelten sich die Flammen bedrohlich rosa-rötlich wider.

Feuer und Eis.


Freude und Angst.


Lust und Schmerz.

Langsam näherte sich der Hauptpulk und ich hatte längst nicht mehr alle Perchten im Blick, als ich plötzlich von hinten gepackt wurde, an der Taille ergriffen und ein solches höllisches Ungetüm mit einem Reisig-Bündel auf meine Beine einschlug. So von hinten geschnappt konnte ich ihn gar nicht richtig sehen, aber ich war auch viel zu sehr mit dem beschäftigt, was er mit seinem Werkzeug anstellte.

Die Reisig-Rute zog gleich ganz anders über meine Schenkel. Durch die eng und dünn anliegende Jeans spürte ich durchaus ordentliche Schmerzen, obwohl die Gestalt gar nicht so kraftvoll durchzuziehen schien. In solchen Momenten war ich immer hin und hergerissen:


Sollte ich meinen Impulsen nachgeben und stöhnen und wimmern, würde ihn das anstacheln noch mehr zuzuschlagen oder musste ich befürchten, dass er dann von mir ablassen würde, da er nicht übers Ziel hinausschießen wollte?


Wohlgemerkt sein Ziel, nicht meines.

Vorsichtshalber verkniff ich mir lieber jede Lautäußerung, ich wollte die Höllengestalten ja schließlich nicht verschrecken.


Doch so schnell wie ich in seine Krallen geraten war, so schnell ließ er auch wieder von mir ab und mich wieder am Straßenrand verdutzt stehen.

Zwischendrin sprang auch mal eine von den wilden Hexen herum, die damals ebenfalls von Männern gemimt wurden, und fegte mir zur Abwechslung frech über die Füße, was mich ein wenig amüsierte und ablenkte.

Immer mehr der animalischen Unholde waren nun um uns und um mich herum und ein besonders großer Percht, in dunkles Fell gehüllt, mit teuflischen Augen, einen doppelten Hornpaar von Widder und Steinbock und riesigen, fletschenden Zähnen schien direkt zu mir hinzusehen und kurz erstarrt zu sein. Dann rannte er gezielt auf mich zu und ich musste den Atem anhalten und mich sehr darauf konzentrieren, meinem Fluchtreflex nicht nachzugeben. Mit klopfendem Herzen blieb ich stehen und harrte dem, was da auf mich einstürmen würde.

Ohne Umschweife packte mich dieses infernale Höllenmonster noch mit der Wucht des Anschwungs grob an der Taille und fing direkt an, wie entfesselt und mit roher Kraft auf meine Beine und Schenkel einzuschlagen. Das war definitiv anders als vorhin, das war kein Schlagen, um des Rituals und des Spaßes wegen, das war das Schlagen von jemandem, der sich abreagieren musste. Die Hiebe mit seiner Rute waren nicht nur spürbar, sondern taten auch richtig weh und er zerrte mich dabei wild hin und her.

Dumpf und animalisch brüllte der Rasende unter der Maske, aber ich konnte nicht heraushören, wem diese Stimme gehörte. Es musste jemand sein, der mich kannte, der sauer auf mich war.


Aber wer konnte es sein?


Vielleicht der junge Mann, den ich wenige Monate zuvor etwas bier- und weinselig an dem einen Kirchtag zutraulich angeschmust hatte und der sich nur allzu gerne meinen Liebkosungen hingab? Der so zärtlich war und so traurig, als ich gehen musste und ihn zurückließ?

Bereits am nächsten Wochenende war ich wieder bei meiner Freundin in der gleichen Ortschaft gewesen. Doch da waren so viele junge Männer, die so herrlich um meine Aufmerksamkeit buhlten und ich konnte mich ihnen einfach nicht entziehen.


Als besagter junger Mann dann zu unserer Gruppe stieß, hatte er wohl erwartet, dort weitermachen zu können, wo wir aufgehört haben.


Aber längst war ein Anderer bei mir an der Reihe gewesen.

Der rasende Percht, der mich gerade in der Gewalt hatte, steigerte sich immer mehr in seine Schläge hinein und sie schmerzten mich zunehmend ernsthaft. Meine Oberschenkel loderten und die zornige Gestalt mit der furchteinflößenden gehörnten Maske ging weiter äußerst rüde mit mir um.

Aber ich wehrte mich nicht.


Es war etwas, das wir beide brauchten.


Es war wie eine Katharsis.


Er konnte sein Liebesleid, seinen Schmerz noch mal durchleben und an mich abgeben. Er schlug und schlug und schlug nach mir und ich spürte jeden einzelnen Hieb und die Emotionen, die er in sie hinein legte, bis tief in meine Seele. Und ich nahm diese Qual und diese Gefühle gerne von ihm an, nahm sie in mich auf und ließ sie von meinen brennenden Schenkeln durch meinen ganzen Körper ziehen, selbst in mein Herz, das bedauerte, ihm die Beziehung, die er sich gewünscht hatte, nicht geben zu können.


Mit allem, was ich war, nahm ich das Leid entgegen, das von seinem zu meinem wurde und ließ mich für das, was ich tat, bestrafen und durch den Schmerz wieder reinwaschen.

Nachdem wir beide wie in einem Rausch geläutert wurden, kam der junge Mann wieder zu sich selbst, konnte sich wieder fangen, schob mich betreten von sich und stapfte davon.

Meine Oberschenkel glühten immer noch von seiner zügellosen Exaltation und das Glühen zog unablässig heiß in meine aufgepeitschte Vulva, die sich an dem Spektakel und seinen Auswirkungen weidete und hungrig und gierig nach mehr verlangte.

Seelig sah ich der wilden Gestalt nach.


Später, zu Hause, würde ich nach dem Ausziehen meiner Hose Striemen auf meinen Schenkeln finden und noch einmal erfüllt werden von diesem sonderbaren Gefühl von Stolz, Dankbarkeit, Genugtuung und einem wohligen Glücksgefühl.

Lange währte meine Pause nicht, ich befand mich jetzt mitten im Hauptpulk der gut hundert Perchten, die durch den Ort strömten und wurde schon von den nächsten dämonischen Wesen gepackt, mit Rosschweifen, Kuhschwänzen und Reisigruten geschlagen. Meist traf es die Oberschenkel, die immer empfindlicher wurden und ich damit immer zufriedener.

Die dämonenhaften Fratzen waren nun überall um mich herum und ich wurde einfach nur noch weitergereicht. Jeder, der mich zu fassen bekam, hielt mich fest, mal an den Armen, mal die befellten Pranken um meine Taille geschwungen und verdrosch mir die Schenkeln. Ich wusste bald gar nicht mehr wie mir geschah, wo ich mich gerade genau befand und welche Gestalt mich gerade in der Gewalt hatte und gab mich einfach dem hin, was ich bekommen konnte.

Nach einer gewissen Zeit wurden jedoch die Pausen zwischen den Momenten, in denen mich die Perchten in der Hand hatten, immer länger und der Hauptpulk des dämonischen Zuges zog die Straße entlang weiter. Der eine oder andere von ihnen tat sich noch an mir gütlich, aber mit traurigen Herzen wurde mir klar, dass es im Großen und Ganzen langsam vorbei war. Und keinen von ihnen konnte ich verleiten, mir auf meinen bedürftigen Arsch zu schlagen, der bei solchen Veranstaltungen tabu war.

Ein bisschen wehmütig sah ich noch den letzten Perchten zu, die wild herumsprangen und ein paar Zuschauern auf die Beine schlugen, um noch einen letzten bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Einem von diesen Nachzüglern schien ich dann aber doch noch in die Augen gefallen zu sein, denn er sah mich irgendwie sonderbar an und mir wurde dabei ganz warm, obwohl ich nur seine dämonische Fratze sehen konnte.

Die Höllengestalt ging gemächlich auf mich zu und neugierig beobachtete ich, was er vorhatte. So gelassen sich das teuflische Wesen mir auch näherte, so sehr überraschte er mich, als er bei mir ankam, denn er packte mich nicht nur an der Taille, sondern hob mich auch daran hoch und trug mich einfach so mit sich.

Amüsiert schmunzelte ich, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Noch verwunderter registrierte ich, dass er sogar noch ein Gespräch mit mir begann. Seine Stimme klang durch die Larve, also seine Maske, sehr dumpf und tief und das bassige Vibrieren seiner Stimme fühlte sich wie ein V

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