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Kommentar: 1 | Lesungen: 1717 | Bewertung: 7.44 | Kategorie: BDSM | veröffentlicht: 10.03.2010

Wolvesgrey Kapitel 11 und 12

von

XI

Der dunkelblonde Mann leerte die Taschen seines Freunds, stand schwerfällig auf und sammelte sich langsam wieder. Er stieß einen schrillen Pfiff auf zwei Fingern aus. Keine zwei Minuten später standen vier seiner Sicherheitsleute auf der Lichtung. Er gab ihnen sofort Anweisungen: Einen schickte er ins Haus, um jedem Bescheid zu geben, dass die Party nun einen anderen Verlauf nehmen müsse. Ein anderer musste den Piloten holen und sich um die Leiche kümmern. Er würde sehen, dass er einen Totenschein bekam und er bei seiner Frau auf seinem Grundstück beerdigt würde. Die anderen zwei sollten die Hunde holen und Ernesto suchen. Er wollte ihn tot oder lebendig.

"Dominik, auch deine Hilfe brauche ich. Du musst im Keller dafür sorgen, dass alles seine Ordnung hat und die Sklavinnen alle bekleidet sind. Ich werd mich nicht um alles kümmern können, erst muss ich ein paar Papiere vernichten."


Dominik nickte und eilte zum Haus. Leonard reichte der Sklavin seine Hand und war ihr beim Aufstehen behilflich. Vorsichtig öffnete er die Maske und zog sie vom Kopf. Er sah seiner Schwester das erste Mal ins Gesicht und war erstaunt. Sie war sein weibliches Gegenstück.

"Schön, dass ich dich gefunden habe."

Sie schüttelte verwirrt den Kopf, dann hellte sich ihre Miene auf und sie griff sich an die Ohren. Sie zog zwei Wattestöpsel heraus.


"Verzeiht, ich hab ganz vergessen, dass die Dinger in meinen Ohren waren. Was habt Ihr bitte gesagt?"

"Ich sagte, schön, dass ich dich gefunden habe, Schwesterchen.“


Er lächelte sie an, was zu einem Grinsen wurde, als er sah, dass sie den Mund nicht zubekam.

"Ist das ein Scherz? Mein Bruder ist seit vielen Jahren tot."

"Nein, das ist kein Scherz. Ich habe bis vor kurzem auch nicht gewusst, dass ich eine Schwester habe. Aber lass uns bitte später darüber reden, wir haben ein kleines Problem."

Erst jetzt sah sie die Leiche hinter ihrem Bruder. Sie unterdrückte einen Schrei und ging unvermittelt einen Schritt zurück. Dabei stieß sie mit Steve zusammen, der hinter ihr stand. Ihr entfuhr nun doch ein kleiner Schrei. Erschrocken drehte sie sich um, ihre Augen wurden groß.


"Was machst du denn hier? Ich dachte, du wärest tot? Ich bin umringt von Toten, die nicht tot sind."

"Wäre dir das lieber? Dann müsstest du mich wenigstens nicht mehr anlügen.“

Luisa wurde erst rot und dann weiß im Gesicht. Die Kälte in seiner Stimme verletzte sie bis tief in ihre Seele. Heiße Tränen traten in ihre Augen, während sie ihm hinterher sah und der Wald ihn verschluckte. Ihr Bruder legte ihr sanft die Hand auf ihre Schulter.


"Komm, er wird sich schon wieder beruhigen. Du wirst schon sehen. Aber wenn du ihn belogen hast, musst du jetzt da durch. So hart es auch für dich ist."

"Ja, ich weiß. Auch wenn ich nicht anders konnte. Wo ist eigentlich Ernesto?“


Sie sah sich ängstlich um, denn sie hatte ihn gänzlich vergessen.


"Vergiss ihn, er gehört nicht mehr zu dir. Gott stehe ihm bei, wenn ich ihn in die Hände bekomme. Lass uns zurück ins Haus gehen."

Auf der kurzen Strecke, die sie zurücklegten, sah Leonard sie immer wieder verstohlen an.


"Wir sehen uns sehr ähnlich.“


" Nun, wir sind doch auch Zwillinge.“

"Darum musstest du auch die Maske tragen. Er hatte Angst, dass mir etwas auffallen könnte und ich Fragen stelle."

Sie betraten das Haus, er herrschte ein wenig Chaos, aber ein geregeltes Chaos. Es wurde einiges umgeräumt und die Gäste waren schon alle bekleidet. Janet kam auf beide zugerannt, ihre Wangen glühten vor Aufregung. Nachdem Leonard ihr versichert hatte, dass alles okay wäre, schickte er sie mit Luisa los, damit seine Schwester etwas zum Anziehen bekam. Als er den beiden hinterher sah, fühlte er ein kleines Stück Glück in sich. Und das in dieser Situation! Es verwunderte ihn selbst. Sein Butler störte seinen Gedankengang, als dieser unvermittelt vor ihm stand.


"Gut, dass Sie da sind, Sir! Mr. Sniefe ist mit Mr. Cleoth wohl von der Straße abgekommen. Ihr Auto ist zwischen den Bäumen explodiert."

"Das war sicherlich kein Unfall, dafür kannten sie den Weg zu gut. Sagen Sie jedem Chauffeur oder Autobesitzer Bescheid, sie sollen ihre Autos vor der Heimfahrt kontrollieren. Besonders die Bremsschläuche. Nun weiß ich, was Ernesto draußen gemacht hat. Wenn die Polizei auf dem Weg hierhin ist, sag mir Bescheid."

"Ja, Sir."

Leonard atmete tief ein und ging eilig in sein Arbeitszimmer. An der linken Wand hing ein großes Ölgemälde, zügig ging er darauf zu und nahm es herunter. Die Türe eines Safes wurde sichtbar. Nach einigen Sekunden zog er sie auf. Er war so sehr damit beschäftigt, dass er einen Sprung zur Seite machte, als Steve ihn ansprach.

"Du solltest die Türe zumachen, oder soll das jeder mitbekommen?“

"Verdammt, du hast mich erschreckt.“


Steve grinste ihn an und schloss die Türe hinter sich. Leonard musste über sich selbst lachen, das waren die Nerven. Er nahm einen ganzen Stapel Akten aus dem Safe und fing an, sie durch den Schredder zu jagen.


"Wirst du später mit meiner Schwester reden?“

"Natürlich, wegen ihr bin ich ja unter anderem auch hier aufgetaucht. Anders hätte ich sie nur schwer finden können. Aber soll sie sich ruhig noch ein paar Gedanken machen. Ich lasse mich nicht gerne anlügen."

"Das kann ich verstehen, aber vergiss nicht die Situation, in der sie war. Wäre sie dein Eigentum, wärest du stolz auf sie."

"Ich hab das sicher nicht vergessen und werde es auch nicht so schnell vergessen. Kann ich dir behilflich sein?"

"Nein, danke. Davon weißt du besser nichts."

Keiner von beiden hätte den anderen als Freund bezeichnet, trotzdem herrschte ein ungezwungener Umgang zwischen ihnen. Steve sah ihm einige Zeit beim Schreddern zu. Plötzlich nahm er die Schnipsel und warf sie in die Glut des Kamins.


"Wenn schon, dann mach es direkt richtig und frag mich nicht nach dem Warum.“

Schweigend vernichteten sie auch noch die letzten Akten. Er hängte das Bild an seinen Platz, es schwang noch leicht nach, als es klopfte und der Butler eintrat.


"Blaulicht kommt den Weg herauf, Sir Leonard.“

"Danke, es ist soweit alles fertig?“

"Ja, alles ist so, wie Sie es angeordnet haben.“

"Gut, dann lasst uns zu den anderen gehen.“

Der Butler ging wieder an seinen Platz, und die zwei anderen Männer mischten sich unter die Gäste.

XII


Das Blaulicht der Autos zauberte ein bizarres Farbenspiel in die Räumlichkeiten. Es hatte dann doch länger gedauert, als Leonard vermutet hatte, bis die Polizei schließlich da war. Er hatte die Zeit genutzt und Dominik gesagt, dass der Rat nur noch aus ihnen bestand. Sein Freund war geschockt, so hätte der Abend nicht ablaufen sollen.


Der Kommissar war ein älterer Mann mit silbernem Haar und mürrischem Gesichtsausdruck. Auf seinem dunkelblauen Filzmantel waren einige eingetrocknete Kaffeeflecken, und an den Ärmeln waren starke Gebrauchsspuren. Sein Kollege war um einiges jünger, sicher sollte er später einmal den Älteren ersetzen. Sie schauten sich genau um, als sie das Haus betraten. Leonard beantwortete zuerst ihre Fragen, danach mussten die Gäste sich die Fragen gefallen lassen. Der Kommissar war mit den Antworten nicht zufrieden. Er nahm sich Steve draußen zur Seite, nachdem er ihn bei der Aufnahme der Personalien erkannt hatte.

"Mr. Kingston, Sie hier? Das verwundert mich. Was haben Sie mit diesen Verbrechern zu tun?"

"Mr. Lancy, wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen. Welche Verbrecher? Ich bin hier auf einer Party und amüsiere mich. Verbrecher habe ich keine gesehen."

"Sie wissen wohl nicht, dass Sie es hier mit dem organisierten Verbrechen zu tun haben? Aber da Sie Polizist waren, würden Sie mir wohl sagen, wenn hier etwas nicht stimmen würde. Oder irre ich mich?"

"Sicher würde ich das. Ich habe hier niemanden gefragt, was er beruflich macht. Aber ich kann Ihnen eine Person nennen, die sich etwas komisch verhalten hat. Ernesto Rodrigez, der Name sagt Ihnen sicherlich etwas."

"Ja, das tut er allerdings. Ich werde mich darum kümmern. Nun gut, Mr. Kingston, passen Sie auf sich auf. Sie bewegen sich hier auf gefährlichem Pflaster."

Sie gaben sich die Hand und kurz darauf verschwand der Wagen im Dunkeln.

"Danke!“

Steve schaute über seine Schulter, Leonard stand im Türrahmen.


"Wofür Danke? Ich habe nur gesagt, was ich weiß, nicht mehr und nicht weniger."

"Wir wissen beide, dass du mir die Hölle hättest heiß machen können.“

"Die Sache ist im Grunde ganz einfach, und ich habe es mir auch gut überlegt. Aber mi

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Kommentare


jeanny608
dabei seit: Mär '04
Kommentare: 10
schrieb am 28.03.2010:
»und wieder so schnell vorbei ... freue mich schon auf den nächsten Teil«



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