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Kommentare: 7 | Lesungen: 3650 | Bewertung: 7.63 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 05.06.2013

Zuflucht

von

Ich hätte mich besser vorher im Café unseres Einkaufszentrums umschauen sollen. Jetzt, mit der Kaffeetasse auf dem sperrigen Tablett in meinen Händen, war es zu spät. Ich entdeckte nirgendwo einen freien Platz. Auf der freien Bank im Gang wollte ich mich nicht niederlassen.


Mein Blick fiel auf eine halbkreisförmige Sitzgruppe mit einem Tisch in der Mitte, an dem zwei Frauen in einem Gespräch vertieft waren. Zögernd trat ich auf sie zu: "Entschuldigung, ist hier noch ein Platz frei?"


Die schwarzhaarige Frau am Ende der Sitzbank schaute mich musternd an, als müsste sie mich erst begutachten; die andere, eine Frau mit fuchsroten krausen Haaren, lächelte mir entgegenkommend zu, wartete aber die Reaktion ihrer Nachbarin ab. - "Bitte!", sagte die Schwarzhaarige und gab mir mit der Hand ein Zeichen, dass ich mich setzen durfte, ans äußerste andere Ende des Halbkreises.


Die beiden Frauen vertieften sich wieder in eine Reihe von Postkarten, die die Rothaarige in ihren Händen hielt. Vermutlich waren sie gerade aus dem Urlaub zurückgekehrt und besprachen ihre Erlebnisse. Dafür sprach auch die Kleidung, die die braun gebrannte Rothaarige trug: Eine dünne cremefarbene Bluse und einen kurzen blauen Rock; für das hiesige kühle Wetter ziemlich unpassend.


Die Postkarten, die sie in den Händen hielt, waren zu meiner Überraschung Ansichtskarten von unserer Stadt. Trotz der Entfernung konnte ich von meinem Platz aus erkennen, dass auf der Rückseite in der Anrede nur männliche Vornamen geschrieben standen. ‚Lieber Mario‘, konnte ich lesen, und ‚lieber Georg’, ‚lieber John’. "Dem schreibst du auch?" Die Rothaarige nickte. "Allen schreibe ich!" - "Wie viel waren das?" - "Dreizehn, wenn du es genau wissen willst." Die Schwarzhaarige schaute sie ungläubig an. "Wirklich dreizehn?" Die rothaarige Frau nickte mehrfach. Die andere blickte auf eine Einkaufstüte aus dem großen Textilgeschäft unseres Einkaufszentrums. "Und warum hast du dir gleich zwei BHs gekauft, Vicky?" - "Ich habe alle im Urlaub irgendwo liegen gelassen." - "Du meinst wohl, bei irgendjemandem." Die rothaarige Frau errötete und blickte verlegen zu mir herüber.


Erst jetzt wurden sich beide Frauen bewusst, dass ich ihnen zuhören konnte. Sie rückten enger zusammen und redeten nur noch im Flüsterton, als sie sich weiter den Postkarten widmeten.


Die Frau mit den fuchsroten Haaren ließ sich nach hinten gegen die Lehne der Sitzbank fallen und blickte verträumt zu mir herüber, durch mich hindurch irgendwohin: "Im Kopf bin ich immer noch am Strand in Südfrankreich. Am liebsten wäre ich gleich da geblieben?" Die Schwarzhaarige stieß einen Seufzer aus. "Keine Sorge, irgendwann kommst du auch im Kopf wieder hierher zurück." - Die Frau, die mit ‚Vicky’ angeredet wurde, setzte sich wieder aufrecht an den Tisch und blickte mich sehnsüchtig an.


Ein Handy klingelte. Die Schwarzhaarige kramte es umständlich aus ihrer Handtasche, drückte eine Taste und meldete sich mit einem knappen "Hallo!" Die Wortfetzen verrieten, dass jemand sie treffen wollte: "Ich bin mit Vicky im Einkaufszentrum", erklärte sie. "Also gut, du bist schon am Eingang ... Ich komme."


Sie schaute erst mich dann Vicky an: "Willst du noch etwas hierbleiben?" Vicky nickte. "Du erzählst mir später alles?" - "Ja, natürlich!"


Kaum war die Schwarzhaarige verschwunden, warf Vicky mir wieder einen Blick zu. Ich rückte näher an sie heran: "Sie waren in Südfrankreich am Mittelmeer?", fragte ich. "Ja, bei Cape d'Agde", entgegnete sie. - "Oh, kenne ich", erklärte ich. "Die Strände dort sind himmlisch weit, nicht so überlaufen und jetzt im Herbst ist das Wasser des Mittelmeers noch wunderbar warm." Sie beugte sich näher zu mir: "Alles dort war wunderbar, der Strand, das Essen, die Musik, Tanzen, die M...", sie zögerte einen Augenblick, " ... die Menschen." Sie schaute mir lange in die Augen, als könnte ich ihr die vergangenen Tage des Urlaubs zurückbringen.


Ich rückte näher, bis ich direkt neben ihr saß. Sie wich auch nicht aus, als ich sie berührte. "Erinnerungen an einen schönen Urlaub am Meer, am Strand, sind etwas Unvergessliches, nicht wahr?" Vicky schloss die Augen, ein sicheres Zeichen, dass sie im Kopf weiter Urlaub machte; bestimmt spazierte sie gerade in Gedanken am Strand entlang, wiegte sich im Wind des Meeres, himmelte die Sonne an, vielleicht in Begleitung eines Mannes, mit dem sie die Nacht verbringen würde. Ich spürte, wie sie sich sanft gegen meine Schulter neigte, sich an mich lehnte, - ja sich an mich schmiegte, redete ich mir jedenfalls für einen Augenblick ein.


Dann riss sie irgendetwas aus ihren Träumen: "Mein Gott, die Postagentur schließt gleich. Ich muss noch die Postkarten aufgeben." - "Die Postagentur ist ein Stock höher." - "Ja, ich weiß", sagte sie und stand auf. "Darf ich Sie begleiten?" Sie zwinkerte mir mit ihren Augen zu; ich folgte ihr.


In der Postagentur reihten wir uns in die Schlange der Wartenden ein. Ich stellte mich ganz nah hinter Vicky, sodass ich ihre Körperwärme wahrnehmen und ihr Haar an meinen Lippen spüren konnte, das nach Jasmin duftete. Sie wich den Berührungen meiner Hände nicht aus. Ihre Gedanken waren sicher wieder an den Urlaubsstrand zurückgekehrt. Vielleicht war ihr deshalb auch entgangen, wie sehr sie mich erregte, wie sehr sich mein Glied in meinem Schoß aufbäumte. Sie musste es spüren, als sie sich mit ihren Rücken gegen mich lehnte. Sie drehte sich um, wandte mir gedankenverloren eine Wange zu, so nah, dass ich einen Kuss darauf hauchen konnte. Unsere Lippen fanden sich, und ich spürte ihre Zunge dazwischen. Jemand tippte hinter mir auf meine Schultern. "Das machen sie besser zuhause im Schlafzimmer, nicht hier vor dem Postschalter. Sie sind jetzt dran!"


Vicky löste sich von mir, eilte die paar Schritte zum Schalter, legte den Packen Postkarten auf die Theke und bezahlte. Hand in Hand verließen wir die Postagentur und fanden uns unvermittelt in einer großen Menschentraube wieder, die sich weitläufig um ein Podium scharte, auf dem ein Reisebüro seine Last-Minute-Angebote vorstellte: Viel Strand war auf einer weißen Leinwand zu sehen, Meeresrauschen ertönte aus einem Lautsprecher und leise Musik untermalte die Szene.


Vicky neben mir blieb stehen und umklammerte meine Hand fester. Sie drehte sich lächelnd zu mir und küsste mich auf den Mund. Unsere Zungen spielten miteinander. Hier, mitten in der Menge der Zuschauer, schlang sie ihre Arme um mich, als wären wir allein an einem Strand, würden innig umarmt in den Sand sinken, unsere Kleidung abstreifen, wenn wir nicht schon nackt waren. Auch ich schloss die Augen und überließ mich dem Spiel ihrer Hände.


Eine krachend scheppernde Musik aus den Lautsprechern fuhr zwischen unsere sehnsüchtigen Träume, ein Moderator brüllte noch lauter in ein Mikrofon, bis er das "eng umschlungene Paar dahinten" zu sich auf die Bühne rief. Er meinte ganz sicher uns, aber wir verspürten keine Lust, vorne im Rampenlicht der Scheinwerfer als Paar vorgestellt zu werden, sondern zogen uns weiter zurück, bis wir uns in einer Pizzeria an einem freien Tisch wiederfanden. Ein Kellner erschien; wir bestellten zwei Gläser Rotwein - französischen.


"Vicky", stellte sie sich vor. "Wulff", entgegnete ich. Ich umarmte sie, presste meine Lippen auf ihren Hals, den sie mir darbot. Dann wandte sie mir ihr Gesicht zu, das ich mit beiden Händen umfasste; wir gaben uns einen langen leidenschaftlichen Kuss, bei dem die Zungen die Hauptrolle übernahmen, verschränkten unsere Finger erst unter dem Tisch ineinander, dann oben auf dem Tisch, wo ich ihre Finger spreizte, und meine bedeutungsvoll dazwischen schob.


Sie schaute mich an, lächelte mir zu. Sie musste wissen, welche Wünsche ich mit dieser Geste verband, sie zog ihre Finger nicht aus meinen heraus, schob sie im Gegenteil noch tiefer dazwischen. "Ja!", hauchte sie und schaute mir eine Ewigkeit in die Augen. Sie wirkte sehr erregt, lächelte nicht mehr, als ich meine freie Hand auf ihre Schenkel legte und begann, mich aufwärts vorzutasten. Sie atmete tiefer un

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Kommentare


profilers
dabei seit: Sep '01
Kommentare: 19
schrieb am 06.06.2013:
»da freut mann sich schon auf die fortsetzung...«

helios53
dabei seit: Aug '11
Kommentare: 404
Helios53
schrieb am 07.06.2013:
»Gute Ausreden machen sich bezahlt! ;)
Nette Geschichte, auch wenn die Pointe jetzt nicht so überraschend war.
Ob Wulff wohl auch noch eine Postkarte kriegt?«

katrinkatrin
dabei seit: Feb '03
Kommentare: 358
schrieb am 07.06.2013:
»Sehr schön !!!«

rad50
dabei seit: Apr '05
Kommentare: 3
schrieb am 08.06.2013:
»oh ja eine nette Geschichte«

bolle01
dabei seit: Mär '01
Kommentare: 312
bolle
schrieb am 10.06.2013:
»die idee gefällt mir, sie hätte nur etwas umfangreicher ausgearbeitet werden können. schön erzählt aber für meinen geschmack etwas sparsam erotisch.«

Marshal
dabei seit: Jul '11
Kommentare: 161
James Cooper
schrieb am 02.10.2014:
»Schöne Idee...aber etwas zu "soft".«

Jogie335
dabei seit: Dez '19
Kommentare: 252
schrieb am 14.01.2020:
»Geile Geschichte.
Weiter so!!!«



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