01.02.2012 - Autorkommentar (Auden James) | |
Vorweg: Ich bin der Autor der Übersetzung. ;-) @ Einwand: Es sei 'nur' eine Übersetzung! Wie Helios53 sehe ich keinen Grund, der dagegen spräche, eine übersetzte Story für sich zu beurteilen. Denn wenn wir einen übersetzten Roman lesen, dann sagen wir ja auch nicht: nö, dazu können wir nichts sagen, das sei 'nur' eine Übersetzung. Ganz im Gegenteil: Wir sagen trotzdem, was uns gefällt oder nicht gefällt. Und ich möchte anfügen, daß eine gelungene interlinguale literarische Übersetzung nicht weniger schwierig ist, als eine eigene Story zu schreiben, denn der Übersetzer nimmt die Mühe auf sich, eine Story in einer neuen Sprache praktisch von Grund auf neu zu schreiben, und hat bei dieser Aufgabe mit x prinzipiellen Widersprüchen zu kämpfen. Zu der Schwierigkeit, die dies bedeutet, zitiere ich Wilhelm von Humboldt: "Alles Übersetzen scheint mir schlechterdings ein Versuch zur Auflösung einer unmöglichen Aufgabe." @ Frage: Was macht eine gute literarische Übersetzung aus? Dazu kann man geteilter Meinung sein. Ich erkläre im Folgenden bezüglich dieser Kontroverse kurz meine Maßstäbe: A) Die Übersetzung sollte den Sinn des Originals richtig und umfänglich wiedergeben. B) Die Übersetzung sollte jedoch neben dem Sinn (Inhalt) auch die Ausdrucksweise (Form) beachten. C) Die Übersetzung sollte die größtmögliche Treue zu textinternen Merkmalen des Originals halten. D) Die Übersetzung sollte als solche erkennbar sein, insofern als sie: 1. eine gewisse Fremdheit bewahrt, z.B. fremde Inhalte 'fremd beläßt'; 2. die Zielsprache bereichert, z.B. sprachschöpferisch sprachliches Brachland urbarmacht; 3. die zielsprachliche Kultur bereichert, z.B. uns Wissen über und Zugang zu Ideen, Literatur und Leben anderer Völker vermittelt und ermöglicht. |
30.01.2012 - erovide | |
Auden James, bist du der Autor oder bist du der Übersetzer? Egal, leider kann ich dem Enthusiasmus des Einlesers nicht folgen. Und das liegt nicht an dem Genre. Für mich ist diese Kunst zu schwerfällig. |
30.01.2012 - BenjaminBi | |
Der Einleitung und dem Schlusswort nach ist er wohl der Übersetzer, was angesichts des besonderen Stils ja nicht hoch genug bewertet werden kann. Ich finde die Geschichte übrigens toll - vor allem die Atmosphäre ist wirklich geradezu mit Händen zu greifen! |
30.01.2012 - wieauch | |
Der Übersetzter, so steht es in der Nachbemerkung. Auch deshalb ist mir die Einleserwertung ein Rätsel. Handwerklich ist das sehr gut geschrieben bzw. übersetzt, wenn gleich mir die Handlung bzw. die Motivation des Polizisten merkwürdig vorkommt. Aber vielleicht kann ich das als Hetero einfach nicht nachvollziehen. Schwere Kost, die unabhängig vom Genre nicht mein Fall ist. Etwas einfacher zwischendurch und weniger Wort-/Satzakrobatik wäre der Sache meiner Meinung nach dienlicher gewesen. Aber so wäre es wahrscheinlich keine Übersetzung mehr geworden. |
31.01.2012 - tegernseepirate | |
Hallo Auden James, zuerst verdienst du meinen Respekt und meine Anerkennung für deine Übersetzung. Auch das muss man schließlich erst einmal Bewerkstelligen und kostet sicher viel Zeit und Mühe, die passenden Begriffe und Formulierungen zu finden, Chapeau. Aber... Für meinen Geschmack ist es etwas zu schwülstig aber das ist nur meine Meinung. Ich möchte an dieser Stelle klarstellen, dass ich deine Geschichte nicht bewertet habe und auch nicht werde. Und dies aus gutem Grund. Die Klassifizierung der Einleser und User gliedert sich in Erotik/Sex - worunter ich die Wirkung verstehe, die eine Geschichte auslöst- Stil - worunter die Wortwahl/ Ausdrucksweise usw. zählt - und zu guter Letzt der Inhalt - wo u.a. die Geschichtenlänge und die verwirklichte Idee ihren Niederschlag finden. Bei den ersten beiden Punkten kann ich eine hohe Bewertung des Einlesers also noch nachvollziehen, jedoch spätestens beim Punkt Inhalt wäre dann Schluss. Nochmals. Ich möchte diese Leistung nicht schmälern, jedoch bin ich der Meinung, dass man diese Geschichte außer Konkurrenz hätte veröffentlichen müssen. Ich empfinde es als einen Schlag ins Gesicht, wenn ein Vergleich mit einer Geschichte geführt wird, die sich ein Autor in Tagen/Wochen/Monaten erdacht hat, versucht hat, sich in die verschiedenen Rollen zu versetzen und eine möglichst spannende und anregende Geschichte zu kreieren. Andere Geschichten, denen anzumerken ist, dass Passagen oder Ideen aus fremden Geschichten übernommen sind, werden (zurecht) in der Luft zerrissen. Bei deiner Geschichte handelt es sich "nur" um eine Übersetzung. Wie ein Einleser hierfür die Höchstnote ziehen kann, ist mir ein Rätsel. Ich fordere daher 10 Punkte für Babylon und Google. Nix für Ungut, aber das musste mal gesagt werden |
31.01.2012 - helios53 | |
Wenn ein Text an sich perfekt ist und adäquat aus einer anderen Sprache übersetzt wird, warum soll dann das Gesamtwerk schon prinzipiell keine Höchstwertung erzielen dürfen. Die Wertung trifft dann eben Autor UND Übersetzer als Team. Es gibt ja hier bei Sevac verschiedene Teamwork-Texte, die also mehrere Urheber haben. ABER: Das Gesamtwerk hängt auch an der Qualität der Übersetzung. Eine wirklich gute Übersetzung besticht, wenn sie nicht sklavisch den Worten des originals folgt und trotzdem dieselbe Wirkung erzielt. Dazu gehört u.a., dass dem Text nicht mehr anzumerken ist, dass er ursprünglich NICHT auf Deutsch verfasst wurde. Das ist hier aber nicht annähernd der Fall. Bei so gut wie jedem Satz fällt die amerikanische Sprachmelodie, Wortstellung und auch gelegentlich Wortwahl des Originals auf. >>Hin und wieder stand der Regen vor der Entscheidung zu fallen.<< >>Leningrad war die eine, die niemals fiel, aber der Regen würde immerzu.<< >>Meine Wange zwickte, und als er sich über sein ausgestrecktes Bein erneut vorwärts beugte, sprach ich, meine Stimme leise nachhallend im stillen, warmen Raum.<< ...sind Satzkonstruktionen, die einem im Deutschen so wohl nicht einfielen. |
01.02.2012 - tyami | |
Meine Anerkennung für die Mühen, die du dir mit der Übersetzung gemacht hast; ein wenig auch für den Mut, die erwartbaren Vorwürfe auszufechten. Und natürlich - quasi stellvertretend - für die Geschichte, die das ohne Zweifel wert ist. Ich muss mich aber leider der bereits mehrfach geäußerten Meinung anschließen, dass der Text ziemlich überladen und schwerfällig wirkt. Übrigens im Gegensatz zum Original. |
02.02.2012 - XXX-Zine | |
Kein leichter Stoff und mal alle Leser der Story gefragt: Wer war nicht versucht (oder hat es gar getan), bei dem ein oder anderen Wort dieses zu 'ergoogeln' oder zu 'wikifizieren'? Bei einer Stelle musste ich recht heftig grinsen: <<...drehte seinen glattkantigen Kiefer herum ...>> - okay, und was ist mit dem Rest des Schädels? Der hat sich doch hoffentlich auch mitgedreht? Ein übersetzungstechnischer Ausrutscher oder befand sich das 'Glatteis' schon im Original? Die Geschichte möchte zeigen und nicht nur erzählen, was sie auch tut, aber manchmal ein wenig zu sehr ;-) und wird dadurch zu einem wortgewaltig, aber damit teilweise schwer verdaulich. Beurteile ich nun den Übersetzer oder den Autor? Lese ich z. B. einen King oder Donaldson, so gilt mein Urteil primär dem Autor, zumal ich nicht weiß, wieviel 'Stück' Übersetzer ich dabei lese. Aber für mich ist von 'ES' bis 'Der Anschlag' (fast) jeder King für mich 'dabeisein' (was mir hier ein wenig fehlt - okay, ich bin nun auch nicht anders orientiert, da ist das vielleicht gar nicht so schlimm ;-). Oder wenn ich 'Die Chroniken des Zweiflers' beiseite lege und denke: 'Wie, schon zuende? Oh verdammt, wieder zwei Jahre auf die nächsten 900 Seiten warten', dann kommt sicherlich sehr viel vom Autor zu mir rüber (und das was mich davon fesselt) und nicht so viel von den unterschiedlichen Übersetzern (die dann wohl auch ihre Aufgabe gut gemacht haben). Aber sicherlich wäre es mal das Experiment wert, wie Tegernseepirat 'vorschlägt', dass Original einmal von Google oder Babylon übersetzen zu lassen - denn so einfach ist das nun auch nicht, mit dem Übersetzen. |
03.02.2012 - Adlerswald | |
Auden James schmückt sich immer mit fremden Federn. Ich habe von ihm noch kein "Werk" gelesen, das vollständig von ihm stammt. Seine Übersetzung ist passabel, aber das rechtfertigt noch lange nicht, dieses "Werk" so zu beurteilen, als ob es ganz von Auden James stamme. (Dies ist eine kleine Kritik am Einleser). Der erklärende Kommentar von AD, in dem er sich rechtfertigt, ist allerdings mehr als peinlich. Dieses Eigenlob stinkt! ERWIDERUNG: Mein lieber Auden James, Nun ja, ich wollte dein armes kleines Ego nicht zu sehr belasten und habe dieses Mal all meine sanftmütige Nachsicht in den Kommentar einfließen lassen. |
14.07.2012 - lovin | |
Mein bescheidener Intellekt reicht zu einer Bewertung dieses Kunstwerkes nicht aus ich passe. |
22.12.2013 - Ferrara | |
Grandios! |