20.8.04, 15:39 - Betreff: Umfrage Rassismus in Geschichten | |
-Serenity- | Wie darf/kann/sollte ich als weißer Deutscher einen Menschen anderer Rasse/Hautfarbe nennen ... um nicht in den Verdacht zu kommen, ich würde einen rassistischen Sprachgebrauch pflegen. Ist es politisch opportun, einen Menschen im deutschen Sprachgebrauch, speziell in erotischen Geschichten, z.B. als Schwarzen zu bezeichnen, wenn seine Hautfarbe dies nahelegt? Oder darf ich ihn nur mit Adjektiven beschreiben, um nicht in den "Geruch" zu kommen? Dies ist nur ein kleines Beispiel, es läßt sich auf viele Begriffe, Begriffskombinationen ausdehnen. Was ist lege artis, um mal bei dem Wort für Schreiben als Kunst zu bleiben? Wie darf ich Menschen nennen, ohne sie zu diskriminieren. Oder ist es auch der Kontext, in den ich sie stelle? Als kleine Einstimmung ein Link, wie man in der Alpenrepublik damit umgeht: Schwarzer (Damit der Link nicht falsch verstanden wird) Dann lasst mal lesen Serenity *der auf viele konstruktive Beiträge hofft, um sich dem Thema zu nähern* |
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20.8.04, 16:50 Uhr | |
DrJekyll Beiträge: 1/33 dabei seit: Jan '02 | Also manchmal denke ich, man kann es auch übertreiben. Kaffee ist nunmal schwarz, da kann auch der Mensch afrikanischer Herkunft nichts ändern. Der weitläufige Begriff "Schwarzarbeit" wäre dann auch hinfällig und als diskriminierend zu erachten. Ich meine wenn man in den 50igern einen Afroamerikaner als einen "Schwarzen" bezeichnet hätte, wäre das eine Beleidigung gewesen. Damals war der Begriff "Neger" allgegenwärtig und von jedermann akzeptiert. Geh´ heute mal nach L.A. und nennen einen Schwarzen "Neger" oder "Nigger"... Du wirst keine 5 Meter weit kommen... Ich habe kein Problem mit Menschen afrikanischer Herkunft, ich habe früher mal einen Ferienjob gehabt, wo auch ein "Schwarzer" arbeitete. Wir haben uns super verstanden... Aber für manche ist es auch beleidigend wenn man "afrikanischer Herkunft" sagt. Da hieß es einmal in einer Situation die ich mal erlebt habe, daß das zwar stimme, derjenige sich aber trotzdem als Deutscher fühle, da er hier geboren wurde und auch Freunde und Arbeit hier gefunden hätte, etc. Familie hat er gegründet, usw. usw. Also was ist nun richtig? Die "Schwarzarbeit" verbieten? Ist schon verboten |
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20.8.04, 17:13 Uhr | |
-til- |
Wenn gerade in der Hautfarbe/Rasse der erotische Kick einer Geschichte liegt, kommt man gar nicht darum herum, klarzustellen, welche Hautfarbe/Rasse jemand hat. Klar, dass man dann auf Begriffe achten muss, die man verwendet. "SchwarzeR" fand ich bisher ok, habe jetzt im Netz aber auch anderes gelesen. Wenn es überhaupt eine Bezeichnung gibt, mit der alle zufrieden sind, dann lernen wir sie vielleicht in diesem Thread kennen.
Der verlinkte Artikel (Standard) ist ja wohl hoffentlich ironisch gemeint. Ich lege m. E. ziemlich viel Wert auf (sprachliche) p. c., aber das geht wirklich zu weit. Ich bin mir nicht sicher, ob es auf der Welt einen Menschen gibt, der an Afrikaner usw. denkt, wenn jemand sagt: "Ich trinke meinen Kaffee schwarz." In diesem Zusammenhang sollte man sich eher Gedanken darüber machen, woher der Kaffee kommt und wie es den Leuten geht, die ihn produziert haben. Das wäre p. c.! |
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20.8.04, 19:54 Uhr | |
Maduschka |
Hallo, ich hab gerade den Artikel und die darunter geschriebenen Kommentare gelesen. Ich glaube eine gewisse Sensibilisierung ist nie flasch, aber wenn ich in einer Geschichte lese: "Der Schwanze lag plötzlich auf mir..." und ich denke in dem Moment >der Schreiber könnte rassistisch sein< dann stimmt doch was mit mir nicht, oder? In meinem Sprachschatz kommen Worte wie Amerikaner, Russe, Franzose, Engländer, Wiener u.s.w. vor. Wenn mein Mann sagt: "Bring mir bitte einen dunklen Amerikaner mit" denk ich dabei nicht an einen dunkelhäutigen Bürger der USA, der fähnchenschwinged hinter mit her läuft! Allein die Tatsache, dass mir nichts einfällt, dass im normalen Sprachgebrauch Asiat, Indianer, Mongolen, Afrikaner u.s.w. heisst, sagt doch schon viel. Alle Menschen sind gleich!!! Ist das Fehlen der Nationalitätsbezeichnungen hier nicht alleine schon rassistisch? Und dem "grossen Schwarzen" im Kaffeehaus einen rassistischen Unterton zu geben, das ist für mich Rassismus pur. (siehe Beispiel: "Der Schwanze lag plötzlich auf mir...") Ich glaube, solange in unseren Köpfen ein Unterschied besteht, helfen auch alle "vermiedenen" Worte nix, im Gegenteil! Die, die diese Wörter vermeiden wollen, machen einen Unterschied. Gruss Sabine |
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20.8.04, 19:59 Uhr | |
-Serenity- |
Eine kleine Prise Provokation ins Feuer der Diskussion Ich denke mal, das "kleine Schwarze" steht hoffentlich auch jenseits von Gut und Böse. Serenity |
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20.8.04, 20:01 Uhr | |
Why-Not | Zunächst mal zum verlinkten Artikel und den Zuschriften: Wenn ein Farbwort in diesem Sinne gebraucht wird, paßt der Begriff "Sprachparanoia", der in einer Zuschrift fiel, meines Erachtens sehr gut. Polical Correctness ist eine US-Erfindung, die dort im Land der Anwälte und irrwitzigen Schadensersatzklagen auch eine verständliche Ursache hat. Und auch darin, daß Rassismus dort ein alltägliches Problem ist. Ein dunkelhäutiger Kollege, mit dem ich in den Niederlanden zu tun hatte und der sehr gut deutsch sprach, machte sich mal über den Ausdruck "Farbiger" lustig. So würden wir jemanden wie ihn in Deutschland ja wohl nennen. Dabei sei er gar nicht bunt. Und er hatte großen Spaß daran, Kolleginnen Negerküsse anzubieten - und zwar kalorienfreie direkt von der Quelle. Ein anderer Freund und Kollege bezeichnet seinen dunkelhäutigen Schwager gerne politisch korrekt und bis über beide Ohren grinsend als "pigmentstark". Ich finde, viel wichtiger als die Benennung ist es doch, was wir in einer Geschichte ausdrücken. Bedienen wir gängige und evtl. herabwürdigende Klischees? Verteilen wir Charaktereigenschaften unserer Protagonisten wie gut und böse, schlau und dumm oder zivilisiert und animalisch nach ethnischen Gesichtspunkten? Oder ist beispielsweise die Hautfarbe lediglich ein exotischer Aspekt einer handelnden Person? Natürlich gibt es Ausdrücke, die eine Herabwürdigung bereits beinhalten, wie Nigger, Schlitzauge, Zwockel (für Östereicher), Hakkeklikker (holl. für Deutsche) usw. Die braucht man ja wirklich nicht zu benutzen. Soweit meine Meinung. Why-Not |
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20.8.04, 20:54 Uhr | |
Kadiya | Auch ich finde, dass es weniger darum gehen darf, politisch korrekte Begriffe zu benutzen. Ich, die ich ausgesprochen sensibel auf rassistische Inhalte in sevac-Geschichten reagiere, habe schon Stories eingelesen, in denen der eindeutig negativ besetzte Begriff Neger verwendet wurde, wenn der Grundtenor der Geschichte jedoch voellig unproblematisch war. Auf die Palme klettere ich allerdings, wenn Menschen anderer Hautfarbe und Herkunft in Geschichten herabgesetzt werden, wenn Autoren sie in der Infinitivsprache reden lassen, als waeren sie gerade erst von der Palme heruntergeklettert, sie als ungepflegt und/oder geistig minderbemittelt darstellen und ihre Daseinsberechtigung in der Erotikgeschichte einzig und allein daraus ableiten, dass sie ueber den vielzitierten Riesendoedel verfuegen. Solche Geschichten verursachen mir extreme Uebelkeit, und ich weigere mich, so etwas bei sevac ins Netz zu stellen. Nicht uebel nehme ich es jedoch jemandem, der aus einer gewissen Unbedarftheit heraus vielleicht mal einen Begriff benutzt, der von manchem als politically not correct angesehen wird. Ich lebe in einem Land, in dem meine Hautfarbe und Abstammung zur Minderheit gehoert und wo solche muessigen Diskussionen ueber Begriffsdefinitionen gluecklicherweise schon lange der Vergangenheit angehoeren. Und ich kann herzlich darueber lachen, wenn ich von jemandem, dessen Haut eine starke Pigmentierung aufweist (schlichtweg ge-ni-ale Beschreibung ...... danke Why-Not) als ein halber Liter Milch bezeichnet werde, solange der Kontext, in dem dieser Spruch zustande kommt, eindeutig freundlich ist. Mancher halbe Liter Milch sollte deshalb auch mal von der Palme heruntergeschuettelt werden, um mitten in einem Teller mit Buchstabensuppe zu landen und an dessen Grenze vielleicht verdutzt festzustellen, dass es ein Leben jenseits des Tellerrandes gibt findet Kadiya |
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21.8.04, 23:35 Uhr | |
axus Beiträge: 20/160 dabei seit: Feb '03 | Das ist endlich mal ein richtig guter Thread in diesem Forum, einer "literarischen" Seite - auch wenn es "nur" um Erotik geht - würdig. Der Umgang mit diesem Thema scheint mir generell typisch deutsch zu sein (auch schon ein Vorurteil ?), immer etwas verkrampft und betont politisch korrekt. Einen Angehörigen einer bestimmten Nation "Türke", "Italiener" oder "Belgier" zu nennen, daran ist wohl nichts falsch. Bei dem Begriff "Araber" wird es schon schwieriger, der ist zwar per se nicht rassistisch, ist aber meines Erachtens zu ungenau. Begriffe wie "Neger" etc. verbieten sich wohl von selbst, das war wohl eher zu Kolonialzeiten gebräuchlich, als Menschen mit dunkler Hautfarbe in hiesigen Breiten noch selten waren. Ich persönlich würde auch "Schwarze(r)" vermeiden, finde aber die z.B. die Formulierung "schwarzes Mädchen" o.k., ist halt beschreibend. "Mädchen afro-amerikanischer Herkunft"....au weia ! Kadya hat sicher recht. Aber wenn man ausländische Charaktere beschreibt und sie Dialoge führen läßt, dann finde ich es nicht schlimm, wenn sie vielleicht holperig sprechen, das ist doch nicht so selten. Es gibt - na klar - auch genug Menschen aus anderen Ländern, die hervorragend deutsch sprechen. Manchmal ist es aber interessant, Unterschiede zu betonen, das ist doch keine große Sache. Ich war einige Jahre im Ausland und musste eine nicht so übliche Sprache vollkommen erlernen, ich weiß wie man sich da fühlt, da muß man halt durch. Und was machen wir mit dem berühmten "Zigeunerschnitzel" ? Darf man das noch sagen...oder heißt das jetzt "Szinti und Roma - Schnitzel" ? Im übrigen werden in China die Europäer als "Langnasen" oder "Barbaren" bezeichnet ! Ist doch auch nett ! |
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22.8.04, 04:12 Uhr | |
XXX-Zine | Auch in anderen Geschichten wird der Begriff Neger und die noch wesentlich ausgeprägteren Formen angewandt. Wichtig hierbei ist es, das man diese Begriffe im richtigen Konsens benutzt. Bei wörtlicher Rede oder der Ich-Form in den Geschichten muss das zur Geschichte passen. Wenn der Protagonist (oder hier evtl. besser der Antagonist) ein grobschlächtiger Mensch ist, danm ist es nicht glaubwürdig, wenn er auf einen weniger rassistisch wirkenden Begriff zurückgreift. Ansonsten sollte der Erzählstrom der 'Norm' entsprechen, zumal hier nicht der Protagonist/Antagonist, sondern der Erzähler spricht. |
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23.8.04, 01:50 Uhr | |
Kadiya |
Was waere Deiner Meinung nach ein "richtiger Konsens"? *raetzel*
Richtig ...... deshalb werden grobschlaechtige Kommentare grobschlaechtiger Menschen in Bezug auf Menschen anderer Hautfarbe gar nicht erst ins Netz gestellt. Gruesse, Kadiya |
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23.8.04, 01:58 Uhr | |
-til- |
Ich habe bisher noch keine Problematik im Begriff "SchwarzeR" gesehen. Wieso findest Du ihn nicht optimal? Und: Welche anderen Möglichkeiten würdest Du vorziehen? LG -til- |
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27.8.04, 17:47 Uhr | |
MarquisSauvage |
So weit brauchst du nicht einmal zu gehen, um unangenehm aufzufallen. An mich trat einmal eine Person heran, die mir nahe legte, doch bitte die Begriffe "herrlich" und "dämlich" aus meinem Vokabular zu streichen, weil die Wortstämme "Herr" und "Dame" sind und damit die Frau diskrimieren. Zu erwähnen, von welchem Geschlecht diese Person war, erübrigt sich wohl. Die Bahn wurde auch aufgefordert, Züge mit einer besonderen Aufgabe nicht mehr Sonderzüge zu nennen, weil so die Züge genannt wurden, die früher die Juden deportierten. Sommersemester sollte auch nicht mehr mit SS abgekürzt werden. All diese Forderungen sind wirklich gestellt worden. Die Frage ist einfach, wo zieht man die Grenze? Nur weil irgend jemand einen Begriff "versaut" hat, kann er doch nicht einer Sprache genommen werden, oder? MS |
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17.9.04, 18:18 Uhr | |
mondstern70 |
Hi, also ich weis das die "Farbigen" Amis das Wort "black" als neutralen Begriff akzeptieren. Wir haben 3 Kanninchen, ein weißes, ein schwarzes und ein graues!!! Ich denke das wir halt durch unsere Geschichtliche Altlast so verklemmt sind. Rassistische Geschichten sind aber etwas völlig andere, und zu Recht zu ächten Anja :-) |
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17.10.04, 20:49 Uhr | |
norikus Beiträge: 1/12 dabei seit: Nov '02 | Hallo Serenity! die interessante frage ist für mich doch warum es überhaupt als erregend empfunden wird sex "mit einem schwarzen" sich vorzustellen, zu beschreiben... in dem augenblick in dem du die hautfarbe als "wert an sich" empfindest bzw. als an-/abtörnend bist du schon mitten drin in der falle. die überlegungen wie du es sprachlich am besten verkaufst sind dann zweitrangig. |
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17.10.04, 22:55 Uhr | |
XXX-Zine | abche: Unsereins ist es gewohnt, Sex mit einem 'Bleichgesicht' (bin ich jetzt eigenrassistisch?) zu haben. Die Sexuelle Lust wird hierbei durch die Andersartigkeit (hier Hautfarbe) hevorgerufen. Es ist ja auch Erregend, mal eine andere Frau (oder Mann) als den eigenen Partner nackt zu sehen oder gar Sex mit ihm zu haben, oder sich das zumindest vorzustellen. Weil es eben was neues und anderes ist. Genauso ist es auch aufregend, Sex an anderen Orten zu haben. Weil es was anderes neues ist. Rassistisch wird es dann, wenn ich die Andersartigkeit abwerte. Also z.B. sage, Andersfarbige sind minderwertig oder ähnliches. Und damit muss man vorsichtig sein. |
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27.10.04, 14:28 Uhr | |
gamaco Beiträge: 0/1 dabei seit: Jan '04 | Serenity_chance: Vorweg: eine feste und fertige Meinung dazu habe ich noch nicht und finde auch deshalb diesen Diskussionsstrang interessant und wichtig! Ich weiß schlichtweg nicht, wie die Betroffenen selbst die verschiedenen Bezeichnungen empfinden. In meinem Alltag gehe ich mit verschiedenen Nationalitäten und dunkelhäutigen Menschen um, und habe auch ein relativ unbelastetes Verhältnis zu diesen Personen. Ich selbst verwende je nach Situation und inhaltlichem Kontext u.a. die Begriffe Schwarze, Schwarzafrikaner (zugegebenermaßen nie Braunafrikaner für die im Norden/Weißafrikaner für Teile der Sübafrikaner) Nie habe ich an Gestik, Mimik oder Äußerungen (ich halte mich für sensibel genug, darin zu lesen)eine negative Reaktion bemerkt, und man hätte mir das sicher auch klar ins Gesicht gesagt! Sicher ist das gesprochene Wort mit der dazugehörigen Gestik/Mimik leichter zu bewerten, als das geschriebene Wort ohne Körpersprache. Ich halte es für die schlechteste Methode, anhand hochgezüchteter Wortakrobatik, ein unheimlich krötöschös (=Modewort für "kritisches") vorurteilsfreies Bewußtsein vorzugaukeln. Wir alle leben mit unseren Vorurteilen und denen der Gegenübers. Ich denke, ein sensibler Gebrauch der Sprache ist zwar anstrengend, aber in jedem Fall besser, als in eine nicht gesprochene künstliche Sprachwelt zu entgleiten, zumindest innerhalb der Geschichtenschreiber hier. Sicher kein Freibrief für echte Denunziation und Respektlosigkeit, aber eine Haltung gegen eine Verunstaltung der Sprache zum Kunstgebilde, wie z.B. im Beamtendeutsch! Ich freue mich aber auf weitere Äußerungen und Diskussionsbeiträge!!! |
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5.11.04, 01:30 Uhr | |
paolo Beiträge: 0/1 dabei seit: Jan '01 | Man kann sich noch so viel Mühe geben, politische Fettnäpfen lauern überall. Wenn's nicht gerade der aktuelle Terminus ist (denn der ändert sich auch mit der Zeit: Neger - Schwarzer - Farbiger - ...), dann ist es eine Bezeichnung, die hierzulande OK, im Ausland aber ganz ganz schlimm ist! Beispiel: im Englischunterricht lasen wir in einem Buch, das aus den frühen 80'ern stammte, Berichte über Diskriminierung in den USA, konkret wurde dort ein (Achtung!) "Afro-Amerikaner" als "black" bezeichnet. Zu meiner Schulzeit war die Bezeichnung "Schwarzer" meines Wissens absolut korrekt, so dass wir als Schüler die Diskriminierung in dem Artikel nicht einmal gefunden haben. Erst unser Lehrer klärte uns auf, dass dies damals ein übles Schimpfwort in den Staaten war. Und ich weiss auch, Zigeuner heißen heute Sinti und Roma. Was ist, wenn ich mal einem begegne? Soll ich dann sagen: "Ich habe heute einen Sinti und Roma getroffen..."? Oder muss ich jetzt ein Sinti-und-Roma-Schnitzel bestellen? Kaliningrader Klöpse gar? Und wenn ich jetzt bitteschön nicht mehr als Weißer, sondern als Farbloser bezeichnet werden will? Darf ich dann sagen: "Heyh, man hat mich als Weißer beschimpft!"? Kommt es nicht viel mehr darauf an, wie es gemeint ist? Wenn ein Freund zu mir sagt: "Du Arschloch!", weil ich beim Sport gegen ihn gewonnen habe, dann weiss ich, wie es gemeint ist. Und ich denke, es weiss jeder, wie es gemeint ist! |
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9.11.04, 19:13 Uhr | |
andik3 Beiträge: 0/3 dabei seit: Feb '02 | Ts, ts, ts, Sachen gibt's. Nur als Anmerkung: In Österrich heisen Negerküsse Indianer. Ergo: Laut dem Artikel ist der Begriff rassistisch. Das ist aber völlliger Blödsinn wenn man weiß warum der Inidianer Indianer heisst: Ein Zuckerbäcker in Wien tarf mal einen Inder und war fasziniert von dem Farbkontrast zwischen seiner dunklen Hautfarbe (war das jetzt politisch korreket?) und seinen schneeweissen Zähnen. Also kreierte er ein Gebäck das aussen dunkle Schokolade und innen weisse Sahne hatte um an den Inder zu erinnern. Was ist daran rassistisch??? |
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14.11.04, 23:24 Uhr | |
Kai155 Beiträge: 20/104 dabei seit: Mai '04 | sehen wir mal die andere Seite... fahrt mal nach New York in die entsprechenden Viertel....ein "Weißer" wird dort als Schneeflocke, Weißbrot bezeichnet...das sind aber nur die weniger harten Beschreibungen... ich denke wir sollten uns nicht über Eier aufregen, die hier im Forum von einem "Betroffenem" noch nie gelegt wurden |
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23.5.05, 22:58 Uhr | |
miriam78 Beiträge: 0/2 dabei seit: Jun '04 | Kai155:Genauso ist es. Neger ist absolut in Ordnung. |
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23.5.05, 23:32 Uhr | |
-Serenity- | miriam78: Während Negerkuss obsolet ist |
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27.5.05, 14:09 Uhr | |
katalina | andik3: also indianer hab ich noch nie gehört für negerküsse, bei uns heissen die "schwedenbomben". ist das nicht auch schrecklich abwertend und diskriminierend für die armen skandinavier? ich muss ernsthaft mal einen fragen wie er sich dabei fühlt. |
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27.5.05, 14:52 Uhr | |
-Serenity- | andik3: Wo liegt Österrich? Ich kenne Östrich-Winkel im Rheingau, da gibt es keine Indianer, aber dafür guten Wein. Ob sich dort Neger küssen, entzieht sich meiner Kenntnis. Serenity |
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16.3.06, 13:13 Uhr | |
Gfrastsackl | Why-Not: Servus, Why-Not! Sag einmal, bitte was ist ein Zwockel? Bin sprachlich und auch umgangssprachlich sicher sehr bewandert, aber dass ich auch ein "ZWOCKEL" bin, das war mir bisher fremd. Erkläre dich bitte einmal, woher kommt das und in welchem Zusammenhang wird das gebraucht? lg maho69 |
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17.3.06, 01:10 Uhr | |
Why-Not | maho69: Sag einmal, bitte was ist ein Zwockel? Bin sprachlich und auch umgangssprachlich sicher sehr bewandert, aber dass ich auch ein "ZWOCKEL" bin, das war mir bisher fremd. Erkläre dich bitte einmal, woher kommt das und in welchem Zusammenhang wird das gebraucht? Ob dieser Begriff auch eine eigene Bedeutung hat, weiß ich nicht. Ich kenne ihn nur als abfällige Bezeichnung für Österreicher - so etwa wie "Piefkes" bei den Ösis für Deutsche. Eine nicht ganz offensichtliche Bedeutung kann ich im Moment höchstens für die Bezeichnung "Hakkeklikker" unserer niederländischen Nachbarn nachreichen. Das bezieht sich auf das militärische Zusammenschlagen der Absätze (Hacken), das die flachländigen Wohnmobilfahrer zusammen mit Humorlosigkeit und Kadavergehorsam den Deutschen unterstellen. Why-Not |
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19.4.06, 19:25 Uhr | |
dr-faust Beiträge: 0/1 dabei seit: Apr '06 | Hallo an alle - egal wie sie eingefärbt sind. Nachdem ich das alles gelesen habe, will ich unbedingt noch etwas über meine eigene Erfahrung mit schwarzer Haut dazu sagen. Es ist schon einige Jahre her, ich war so etwa 35 Jahre alt, da hatte ich eine farbige Freundin. In Afrika geboren, in Deutschland aufgewachsen. Als ich sie fragte, wie ich sie nennen soll, sagte sie: "Schatz!". Als ich fragte, was sie von der Bezeichnung "Schwarze" halten würde, sagte sie: "Ich bin braun!" (Aber "Braune" hätte ich nie über die Lippen gebracht). Als ich wissen wollte, wie sie Menschen gleicher Hautfarbe bezeichnen würde, sagte sie "Black's" (aber wenn sie sauer war nannte sie ihre eigene Schwester: "Nigger"). Also alles gar nicht so einfach. Doch bemerkenswert war, dass ich - je länger wir zusammen waren - immer weniger ihre Hautfarbe wahrnahm. Klar, es hatte seinen sexuellen Reiz (da nahm ich ihre Hautfarbe sehr deutlich wahr), aber sonst ... , da war sie für mich nur Mensch, mit all seinen Vor- und Nachteilen. Nur die anderen - die, die uns nicht kannten - hatten ihre Probleme mit der Hautfarbe. Die fragten tatsächlich, ob es denn unbedingt eine "Schwarze" hätte sein müssen. Dann antwortete ich: "Ich wollte eine liebe Freundin, nett, anschmiegsam, sexy, lustig, mit den und den Eigenschaften. Das habe ich bekommen. Wie wichtig ist da noch die Farbe der Lackierung ?" Und das ist meine Meinung: Rassismus ist, wenn die Farbe der Lackierung entscheidender ist als der Inhalt. Egal welche Worte man dabei benutzt. In diesem Sinne noch eine "bunte" Woche, DrFaust |
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