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Position: Forum  >  Liebe  >  Liebesglück
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Thema17.11.04, 11:15 - Betreff: Was ist Liebe?
katalina
Beiträge: 48/663
dabei seit: Jan '01
katalina
ich habe zur zeit ein ziemliches definitionsproblem mit dem begriff liebe.

wo hört starke zuneigung auf, wo fängt liebe an? was ist der unterschied zwischen liebe und "wahrer" liebe? ist liebe jediglich ein sammelbegriff für intensive zuneigung, interesse, nähebedürfniss, verständnis, reiz, faszination, begierde, bewunderung, verehrung usw...? verwechseln nicht viele solche gefühle und gründe als liebe? ist liebe mehr als das, und wenn ja in welcher form?

was ist liebe für euch, wie hebt ihr liebe von anderen intensiven gefühlen ab? welche arten von liebe gibt es? wie kann man sie überhaupt von einander trennen, bewerten usw.?

so viele fragen, die mich hemmen diesen begriff "liebe" überhaupt noch zu verwenden...

lg kata
Beitrag17.11.04, 12:01 Uhr
Huii
Beiträge: 0/21
dabei seit: Dez '03
Huii
wenn ein Mensch einen anderen Menschen liebt, dann weiß er es. Meiner Ansicht nach, ist es müßig, eine genaue Abgrenzung zwischen starker Zuneigung und Liebe zu finden, da diese Gefühle individuell sind.

Ich liebe meine Partnerin. Wann der Übergang von starker Zuneigung zur Liebe erfolgte kann ich nicht sagen. In unsere Beziehung, wie sicherlich in vielen anderen Beziehungen auch, gehören zur Liebe Attribute wie Vertrauen, Verständnis und für den Anderen Verantwortung zu übernehmen. Diese Attribute bauen sich langsam mit der Zeit auf.
Mein Tipp; Verwende das Wort Liebe, wenn es sich für Dich richtig anfühlt.

LG Huii
Beitrag17.11.04, 23:10 Uhr
Nonamokles
Beiträge: 1/46
dabei seit: Okt '04
"Eigentlich" hat Huii schon eine ganze Menge gesagt, so daß man kaum noch etwas anfügen müßte. Aber ich kann halt nicht widerstehen, auch mal meinen Senf dazu zu geben.

Zunächst unterscheide ich immer zwischen "Liebe" und "Verliebtsein". Letzteres sind die Schmetterlinge im Bauch, das Fasziniert sein, Herzklopfen, auf Wolke Sieben schweben. Wenn eine neue Beziehung anfängt, hält dieser Zustand meist ein paar Wochen oder so an. Die Ratio ist dabei meist ausgeschaltet.

Irgendwann kommt man zurück in die Realität, dieser Übergang ist aber, wie Huii schon schrieb, recht fließend. Jedenfalls entscheidet sich dann, ob sich "echte" Liebe ergibt.

Nebenbei bemerkt, es gibt natürlich auch noch die freundschaftliche Liebe, die Geschwister-Liebe und die elterliche Liebe. Diese nun noch mit zu definieren, würde m.E. hier jedoch den Rahmen sprengen.

Mehr schreibe ich jetzt nicht, denn dazu müßte ich quasi Huiis Bemerkungen wiederholen.

HTH,

Nonamokles
Beitrag17.11.04, 23:36 Uhr
Petra-H
Beiträge: 1/13
dabei seit: Okt '04
Petra-H
katalina:
ich habe zur zeit ein ziemliches definitionsproblem mit dem begriff liebe.

was ist liebe für euch, wie hebt ihr liebe von anderen intensiven gefühlen ab? welche arten von liebe gibt es? wie kann man sie überhaupt von einander trennen, bewerten usw.?

lg kata


Hi kata,

nun diese Frage haben sich mit Sicherheit schon sehr viele Menschen gestellt und sind wahrscheinlich auf die verschiedensten Antworten gekommen.
Jeder hat dafür wohl seine eigene Interpretation. yes
Für mich bedeutet Liebe in erster Linie:
"Die Bedürfnisse des Anderen über meine eigenen zu stellen, jederzeit und absolut". Wenn ich einmal Jemanden liebe, dann gibt es Nichts und Niemand, der dieses Gefühl jemals in Frage stellen könnte. Auch derjenige selbst nicht, egal was er macht oder wie er sich verhält.
Beispiel: meine Tochter, meine Eltern und Geschwister. waving

Da ich dieses Gefühl noch niemals bei einem Partner hatte, hab ich z.B. auch nie einen Heiratsantrag angenommen.no Dies würde ich nur dann tun, wenn ich mir meines Gefühls in seiner Endgültigkeit sicher wäre.

Mein Bruder sagte einmal zu mir, das wenn er wählen müsste zwischen dem Leben seiner Frau oder dem seiner Kinder (die er über alles liebt), er in jedem Fall das seiner Frau wählen würde. Denn wäre das Leben seiner Frau vorbei, hätte auch er keines mehr.
Ich finde das ist eine gute Erklärung für die Absolutheit des Gefühls "Liebe". yes

Viele herzliche Grüße

Petra-H
Beitrag18.11.04, 12:16 Uhr
katalina
Beiträge: 48/663
dabei seit: Jan '01
katalina
Huii:
In unsere Beziehung, wie sicherlich in vielen anderen Beziehungen auch, gehören zur Liebe Attribute wie Vertrauen, Verständnis und für den Anderen Verantwortung zu übernehmen.


vertrauen, verständnis und verantwortung zu übernehmen mögen zur liebe gehören, können doch aber genauso ohne sie bestehen?
Beitrag18.11.04, 12:23 Uhr
katalina
Beiträge: 48/663
dabei seit: Jan '01
katalina
Petra-H:
"Die Bedürfnisse des Anderen über meine eigenen zu stellen, jederzeit und absolut". Wenn ich einmal Jemanden liebe, dann gibt es Nichts und Niemand, der dieses Gefühl jemals in Frage stellen könnte. Auch derjenige selbst nicht, egal was er macht oder wie er sich verhält.


aber kann man dies auch nicht für jemanden empfinden, den man nicht liebt? wenn man denenjenigen nur ungemein wert schätzt und bewundert und tiefe zuneigung verspürt?

bezüglich des letzten zitierten satzes drängen mir sehr viele assoziationen und gefühle auf. ist liebe die bereitschaft zu völligen selbstaufgabe und die bereitschaft zu einer möglichen selbstzerstörung? ist das denn so erstrebenswert?
Beitrag18.11.04, 13:47 Uhr
Nonamokles
Beiträge: 1/46
dabei seit: Okt '04
katalina:
ist liebe die bereitschaft zu völligen selbstaufgabe und die bereitschaft zu einer möglichen selbstzerstörung?


Nein! Nie und nimmer!! Genau das ist auch der Fehler, den ich schon mehrfach beobachtet habe. Und wenn dann die Beziehung auseinander geht, ist der Suizid nicht mehr weit.

Ich glaube aber, daß ein Merkmal sein kann(!), daß man in Gedanken sehr häufig bei der geliebten Person ist, sich quasi in dessen Gedankenwelt einfindet, mitfühlen kann und entsprechend handeln.

Hm, es ist schon verrückt, nicht wahr? (Fast) jeder kann von sich behaupten schon geliebt zu haben, aber eine richtige Definition gibt es wohl nicht. Aber ist es nicht das, was sie so unaussprechlich schön macht?

Nonamokles, nachdenklich
Beitrag18.11.04, 16:02 Uhr
Daniel_69
Beiträge: 0/8
dabei seit: Sep '04
katalina:
ist liebe die bereitschaft zu völligen selbstaufgabe und die bereitschaft zu einer möglichen selbstzerstörung? ist das denn so erstrebenswert?


Nein das ganz bestimmt nicht!!!


Meiner Meinung nach ist Liebe der Ausdruck für eine Kombination von vielen Eigenschaften. Vertrauen, Verantwortung, Verständniss, Achtung, Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Erotik, Begehren ..... diese Liste lässt sich wohl unendlich, und für jeden anderst, fortsetzen.

Je nach dem wie sich die Gewichtung zwischen den Komponenten ergibt berwertet man die Liebe anders.

Ganz sicher nicht dazu gehören Selbstaufgabe, Selbstzerstörung und Abhängigkeit. Sobald eine dieser Optionen dazu kommt würde ich nicht von Liebe sonder vom hörig sein sprechen.

Hm und die grosse Liebe .... da hab ich oft den Eindruck, dass viele Leute dieser hinterher hetzen, ohne zu wissen was sie suchen, und dabei vergessen einfach glücklich zu sein mit dem was man hat und nicht das Glück zu suchen was man meint haben zu müssen.

Auch ein Traum gehört da mal dazu, aber bitte nicht das Aufwachen vergessen denn die Realität ist oftmals noch viel besser (auch wenn man sich dessen nicht bewust ist).

in dem Sinne

LG

Daniel69
der sich jetzt fast einen abgebrochen hat ... und hofft dass es noch einer verstehen kann :-)
Beitrag21.11.04, 16:57 Uhr
katalina
Beiträge: 48/663
dabei seit: Jan '01
katalina
Daniel_69:

Meiner Meinung nach ist Liebe der Ausdruck für eine Kombination von vielen Eigenschaften. Vertrauen, Verantwortung, Verständniss, Achtung, Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Erotik, Begehren ..... diese Liste lässt sich wohl unendlich, und für jeden anderst, fortsetzen.

Je nach dem wie sich die Gewichtung zwischen den Komponenten ergibt bewertet man die Liebe anders.


also habe ich doch recht, liebe ist die summe solcher gefühle. ist das ganze nn mehr als die summe seiner teile?

und wieso werden einzelne gefühle dieser "liebessammlung" so dermaßen degradiert?

warum darf man (nach der gesellschaft) nur sex haben, wenn man nicht einzelne dieser gefühle empfindet, sondern nur diesem ominösen oberbegriff liebe?

und wieso wird verliebt sein so gerne ebenfalls in ähnlicher form legitimiert, wenn es doch eigentlich nicht viel mehr als begierde, neugierde, interesse und sympathie ist? wenn es man jedoch nicht als verliebt sein betitelt sondern als das was es an einzelgefühlen ausmacht, scheint man seine empfindungen gesellschaftlich ebenfalls zu degradieren...

wieso?


Daniel_69:
Hm und die grosse Liebe .... da hab ich oft den Eindruck, dass viele Leute dieser hinterher hetzen, ohne zu wissen was sie suchen, und dabei vergessen einfach glücklich zu sein mit dem was man hat und nicht das Glück zu suchen was man meint haben zu müssen.



meine rede. so viele hetzen diesen oberbegriff liebe hinther, weil er so rein und untastbar erscheint. und das auskosten dieser ganzen einzelnen anderen gefühle, weil sie anscheinend unedingt als minderwertig neben diesem begriff liebe erscheinen müssen, scheint als moralsch verwerflich.
entweder liebe oder es gibts nix.
entweder fixe beziehung oder gar nichts, geschweige denn etwas verwerfliches wie ein ons.
entweder alles oder nichts.

hat man denn bei dieser art zu denken keine angst die unzählbaren grauschattierungen, zwischen schwarz ud weiß, zwischen liebe und nicht-liebe zu versäumen?
Beitrag21.11.04, 19:09 Uhr
Angelus-
Beiträge: 15/408
dabei seit: Okt '02
Salü Katalina
Warum diese Frage versuchen zu ergründen, da haben sich schon ganz andere den Kopf drüber vergeblich zerbrochen.
Wie schon treffender Weise gesagt wurde, wenn du einen liebst weißt du es, aber wieso weshalb oder wie es sich anfühlt kann man nicht beschreiben.
Weshalb ich überhaupt hier was schreibe, sind deine anderen Bemerkungen.
Also Ons und Liebe sind für mich schon erhebliche Unterschiede und da will ich das auch nicht mit anderen Begründungen kaschieren.

ONS ist für mich reiner bezugsloser Sex, also essen wie bei McDonalds, schnell und ohne Geschmack. Ich halte nix davon, aber wie zum Teufel kommst du darauf das die Gesellschaft das als verwerflich ansieht? Wer behauptet denn das Liebe rein und unantastbar ist, wäre doch öde und langweilig wenn es so wäre.

Ich bin dafür ehrlich im Umgang zu sein, das heißt aber auch in der eigenen Lebensweise zu sich selber. Wenn einem danach ist Sex mit anderen zu genießen, soll er sich nicht hinter das Wort Liebe verstecken.

Liebe beinnhaltet eine Summe vieler Dinge, das ist nun mal so. Und ein Fick unter Fremden bleibt ein Fick, Türe zu und schon vergessen. Wie sagte mal ein Freund zu mir, als ich ihn fragte, warum vögelst du wild durch die Gegend. "Sie lag auf dem Weg" war die Antwort, also wenn du dich gerne als Straßenbelag siehst, tu es doch einfach. Aber bitte komm nicht mit der Erklärung das hätte irgendwie etwas mit Liebe zu tun.

Weiß nicht wo du lebst, aber verstehe nicht was du mit fixen Beziehungen meinst. Wo wird die denn verlangt? Es gibt in allen größeren Städten einen sehr hohen Singleanteil und die Gesellschaft toleriert das, vielleicht zu einfach. Aber alle diese Menschen haben Sex wie auch immer, da brauchen wir uns doch nix vormachen.

Nein ich habe nicht die Angst was zu versäumen, auch wenn ich nicht alles ausprobieren möchte was möglich ist. Schätze jeder hat seine eigene persönliche Moralvorstellung und Ethik, was für ihn gut und richtig ist. Und das ist auch gut!

Womit ich dann aber auch zum Schluß kommen möchte (puh was ich mal wieder sabbel) Ich glaub jeder weiß für sich tief im Innern was Liebe ist und verbindet damit was ganz bestimmtes. Deswegen ist das andere aber weder verwerflich oder unmoralisch noch minderwertig.
Sind halt die kleinen Freuden des Alltags wink aber mit Liebe hat das nun wirklich nix zu tun!
LG
Angelus
Beitrag21.11.04, 19:57 Uhr
katalina
Beiträge: 48/663
dabei seit: Jan '01
katalina
-Angelus-:
Salü Katalina
Warum diese Frage versuchen zu ergründen, da haben sich schon ganz andere den Kopf drüber vergeblich zerbrochen.
Wie schon treffender Weise gesagt wurde, wenn du einen liebst weißt du es, aber wieso weshalb oder wie es sich anfühlt kann man nicht beschreiben.


das liegt einfach daran, dass ich tagtäglich erlebe, wie viele denken, dass sie lieben, aber wenn man einmal tiefer gehend mit ihnen spricht, merkt man, dass sie einzelne, erwähnte, gefühle mit liebe verwechseln. und genau diesem fehler will ich nicht auch unterliegen.


-Angelus-:

Also Ons und Liebe sind für mich schon erhebliche Unterschiede und da will ich das auch nicht mit anderen Begründungen kaschieren.
ONS ist für mich reiner bezugsloser Sex, also essen wie bei McDonalds, schnell und ohne Geschmack. Ich halte nix davon, aber wie zum Teufel kommst du darauf das die Gesellschaft das als verwerflich ansieht? Wer behauptet denn das Liebe rein und unantastbar ist, wäre doch öde und langweilig wenn es so wäre.



ich habe nie gesagt ons und liebe seinen dasselbe. ich sagte lediglich es gäbe unzählige schattierungen dazwischen, die nicht vernachlässigt oder verleugnet werden sollten.

es freut mich, dass du in einer welt lebst, in der ons nicht sozial bestraft wird. vielleicht liegt das daran, dass du glück hast, daran dass du diesbezüglich nicht feinfühlig genug bist, daran, dass du in der stadt lebst oder daran, dass du ein mann bist.
jedenfalls lebst du diesbezüglich auf einer insel der seligen, denn ich werde direkt oder indirekt deswegen oft genug sozial degradiert und ich bin nicht bereit das einfach als gegeben anzunehmen.

was denkst du wie oft mit vorgeworfen ich sei leicht zu haben, nur weil ich sex und liebe trennen kann?
abgesehen davon, dass ich nicht gehabt werde, sondern aktiv habe, was soll das?
haben männer angst davor, wenn eine frau erfahrung hat? denken sie eine frau würden jeden nehmen, nur weil sie weiß, dass man mit männern auch ohne liebe spaß haben kann? was wäre wenn frauen so denken würden? wieviele männer dürften wir dann noch achten oder als unsere zukünftigen betrachten?

lg katalina
Beitrag21.11.04, 21:17 Uhr
Angelus-
Beiträge: 15/408
dabei seit: Okt '02
Hey Katalina

ne ich hasse nur Scheinheiligkeit, nach dem Motto ein Kerl vögelt wie wild, also ein toller Hecht und wenn Frau das selbe macht wird sie abgestempelt.

Hängt vielleicht damit zusammen das ich mit zwei Schwestern auf gewachsen bin, da lernt man das auch von der anderen Perspektive aus zu betrachten. Und ich bin für gleiches Recht für alle alles andere wäre in meinen Augen unfair. Das mag daran liegen in einer Großstadt aufgewachsen zu sein, aber auch an meiner eigenen Freihheitsliebe, die ich eben anderen auch zugestehe.

Vorurteile sind immer einfach, aber diesen Weg gehe ich nicht. Ich beurteile immer nach eigenem Ermessen und bilde mir selber ein Urteil über eine Person. Und Sex ist doch nur eine Facette eines Menschen und für mich nicht der wichtigste, da gibt es andere Eigenschaften die für mich wichtiger sind.

Vielleicht liegt es auch einfach daran das ich ein Kölner bin, schon von eh ein Lebenslustiges Völkchen und Anarchisten.....zwinker
LG
Angelus
Beitrag22.11.04, 19:15 Uhr
katalina
Beiträge: 48/663
dabei seit: Jan '01
katalina
-Angelus-:

ne ich hasse nur Scheinheiligkeit, nach dem Motto ein Kerl vögelt wie wild, also ein toller Hecht und wenn Frau das selbe macht wird sie abgestempelt.


wenn nur mehr so wie du denken würden... und einen hang zu kölnern entwickle ich sowieso schon. wink

lg kata
Beitrag24.11.04, 06:47 Uhr
dummdidumm
Beiträge: 2/25
dabei seit: Jan '01
dummdidumm
Hallo,

wenn ich den Thread so durchlese, hört es sich so an, als wäre Liebe nur ein besonderes Gefühl. Aber ist Liebe nicht insofern mehr, als sie auch Bereitschaft ist? Bewußte Entscheidung?

Jeder definiert Liebe anders und das ist wohl auch gut so, weil jeder Mensch anders ist und andere Bedürfnisse hat. Die Frage ist mal wieder, wie so oft, was ich selber vom Leben erwarte.

Liebe für mich selber als Gregor bedeutet, daß mir, mit allen Gefühlen, mit allen Empfindungen, mit den Erfahrungen und mit der zusammen erlebten Geschichte ein Mensch für mich so wichtig geworden ist, daß ich mich grundsätzlich für ihn entscheiden kann. Daß ich mich so auf den Menschen einlasse, daß ich bereit bin, mit dem Menschen mein Leben zu teilen, die Zuverlässigkeit und Geborgenheit, die Treue und Hingabe genauso zu geben, wie ich es mir auch zurück erhoffe.

Gefühle allein wandeln sich sehr schnell, und wenn Liebe nur ein Gefühl ist, ohne bewußtes Wollen, kann es - so glaube ich - lange Durststrecken nicht überstehen.

Das ist aber, wie schon erwähnt, nur meine ganz persönliche Definition. Entscheidend ist wahrscheinlich, daß die Definitionen zweier Liebender zusammen passen...

Ansonsten finde ich das, was Angelus geschrieben hat, sehr lebensnah. Jeder muß sich selber definieren und schauen, was er vom Leben haben will. Da hilft auch keine Moral. Man selber möchte schließlich glücklich werden. Und ich kann nur so leben, wie ich es für richtig halte...
Beitrag24.11.04, 12:28 Uhr
MarquisSauvage
Beiträge: 33/161
dabei seit: Jun '03
Marquis Sauvage
Es gäbe vielleicht noch eine andere Definition von Liebe, wobei ich mich wundere, dass sie nicht bereits von der Thread-Starterin erwähnt wurdewink

Liebe ist...

..nichts weiter als ein biochemischer Zustand des Organismus, ein Rausch aus Hormonen und körpereigenen Drogen.

MS
Beitrag24.11.04, 18:31 Uhr
katalina
Beiträge: 48/663
dabei seit: Jan '01
katalina
MarquisSauvage:
Es gäbe vielleicht noch eine andere Definition von Liebe, wobei ich mich wundere, dass sie nicht bereits von der Thread-Starterin erwähnt wurdewink

Liebe ist...

..nichts weiter als ein biochemischer Zustand des Organismus, ein Rausch aus Hormonen und körpereigenen Drogen.

MS


tongue2tongue2tongue2tongue2tongue2tongue2tongue2
Beitrag24.11.04, 19:27 Uhr
Nonamokles
Beiträge: 1/46
dabei seit: Okt '04
Von Ambrose Bierce gibt es auf Englisch "The Devil's Dictionary". Hier ein Auszug:

Love, n. A temporary insanity curable by marriage or by removal of the patient from the influences under which he incurred the disorder. This disease, like caries any many other ailments, is prevalent only among civilized races living under artificial conditions; barbarous nations breathing pure air and eating simple food enjoy immunity from its ravages. It is sometimes fatal, but more frequently to the physician than to the patient.

--

Ich versuche mal, es einigermaßen treffend zu übersetzen:

"Eine temporäre Geisteskrankheit, die entweder durch Heirat geheilt werden kann oder durch Entfernung des Patienten von den Einflüssen, welche die Funktionsstörung hervorgerufen haben. Diese Krankheit, wie Karies und andere Gebrechen ist nur unter zivilisierten Rassen und unter künstlichen Konditionen vorherrschend; barbarische Nationen, die reine Luft atmen und einfache Nahrung essen, genießen Immunität gegenüber ihren Verwüstungen. Sie ist manchmal tödlich, jedoch meistens für den Arzt und nicht für den Patienten.

--

Nonamokles, der dieses Buch grandios findet und es nur jedem empfehlen kann! clap
Beitrag25.11.04, 20:43 Uhr
katalina
Beiträge: 48/663
dabei seit: Jan '01
katalina
Nonamokles:
Nonamokles, der dieses Buch grandios findet und es nur jedem empfehlen kann! clap


dein wenig heuchlerischer und humorvoller standpunkt gefällt mir. wink
Beitrag29.11.04, 12:51 Uhr
KoshvonThar
Beiträge: 91/412
dabei seit: Jan '03
Artex
Ich weiß nicht... ich finde das alles, was ihr bisher darüber gesagt habt, ja nicht falsch. Aber irgendwie ziehe ich in Zweifel, dass man ein Gefühl, speziell Liebe, beschreiben kann.
Das ist, glaub ich, so als wolle man erklären, was grün ist.

Nennt mich idealistisch, aber ich denke, dass Dinge der Liebe nichts mit dem Kopf zu tun haben sollten. Sie sollten mit dem Herzen behandelt und entschieden werden. Ob man jemanden liebt oder nicht ist keine Sache der Entscheidung oder der rationalen Schlussfolgerung, sondern des Gefühls. Man weiß es einfach. Es durchdringt einen.

Dabei ist Liebe, da stimme ich meinem Vorredner absolut zu, nochmal ein anderes Gefühl als verliebt-sein.

Meine Ex hat mal einen, wie ich finde, intelligenten Satz von sich gegeben: "Liebe ist, wenn man feststellt, dass der Partner noch besser zu einem passt, als man es zu Anfang gedacht hätte."
Viele Beziehungen gehen nach dem ersten Jahr kaputt. Wie meine bisherigen z.B. Warum? Weil das Verliebt-Sein aufhört und nach ca. einem Jahr, manchmal auch früher oder später, die Phase der Eigenständigkeit einsetzt. Beziehung ist zum Alltag geworden. Da, an diesem Punkt, muss Liebe spätestens begonnen haben, sonst ists vorbei.

Die Fragen, die du stellst, liebste Katalina wink, können, so glaube ich, nicht beantwortet werden, weil sie versuchen, das Thema rational zu erfassen. Ich glaube, das klappt nicht.

Liebe passiert einfach und sie trifft uns oft, wenn wir es am wenigsten erwarten.yes
Beitrag29.11.04, 18:12 Uhr
-Serenity-
Beiträge: 129/1799
dabei seit: Aug '02
Serenity
Eine weitere, interessante Definition von dem, was Liebe ist, kann man in der neuesten Geschichte "Die Shexe" vom Schlaflosen Single finden. Wie ich finde, trifft sie den Nagel ziemlich auf den Kopf.

Serenity
Beitrag29.11.04, 23:41 Uhr
MarquisSauvage
Beiträge: 33/161
dabei seit: Jun '03
Marquis Sauvage
Serenity_chance:
Eine weitere, interessante Definition von dem, was Liebe ist, kann man in der neuesten Geschichte "Die Shexe" vom Schlaflosen Single finden. Wie ich finde, trifft sie den Nagel ziemlich auf den Kopf.

Serenity


Kannst du besagte Definition für diejenigen, die keine 50 Seiten lesen wollen, kurz anreißen?cool

Oder wäre das ein Spoiler?

MS
Beitrag30.11.04, 07:53 Uhr
-Serenity-
Beiträge: 129/1799
dabei seit: Aug '02
Serenity
MarquisSauvage:
Kannst du besagte Definition für diejenigen, die keine 50 Seiten lesen wollen, kurz anreißen?

Nur ein Zitat:
"Die Liebe braucht keine Fantasie. Sie ist eine Kraft, die in der Welt wirkt, sie verschönert und blühen lässt."
Es ist nicht die einzigste Erklärung. Das Wort Liebe wird vielfältig erläutert. Dem Interessierten erspart es nicht das Lesen.
Tipp: Browsersuchfunktion. Findet alle Worte mit Liebe.wink

Serenity
*überhaupt keine Hintergedanken hat*lol3
Beitrag30.11.04, 14:02 Uhr
katalina
Beiträge: 48/663
dabei seit: Jan '01
katalina
*mal den thread kurz wieder an mich reisse, um ihn wieder etwas in die richtung in die wollte zu schieben*

also meine lieben, erst mal vielen dank für die offenen und interessanten kommentare! clap

aaaaaaber, worauf ich hintergründig hinauswollte (und was leider etwas untergegangen ist):

ich versuche prinzipiell alles zu hinterfragen und das trifft gerade auch für solche "heiligen" begriffe wie das selbst und die liebe zu:

ist es euch denn nicht auch schon passiert, zu denken liebe zu empfinden und hinterher zu merken, dass es wohl eigentlich andere gründe waren, die diese empfindungen ausgelöst haben, die sich wie liebe anfühlten?
habt ihr nicht auch schon gedacht, ihr liebt jemanden wirklich und (monate oder jahre) später, bei kritischer, ehrlicher und offener betrachtung musstet ihr euch dann eingestehen, dass es eigentlich hauptsächlich sexuelle hörigkeit, aufopferungssucht, angst, einsamkeit, schwäche, trägheit, freundschaft, begierde usw. ... war?
sicher wart ihr euch zu der damaligen zeit sicher, dass es liebe war, hinterher erkennt ihr aber doch etwas anderes dahinter.

kann es wirklich sein, dass ich die einzige bin, die jemals so empfunden hat?

wenn euch das vielleicht doch auch schon passiert ist, wie könnt ihr euch dann jemals sicher sein, dass es nicht wieder passiert?

wie sehr könnt ihr euren eigenen empfindungen und gefühlen trauen? wie stark ist die neigung sich selbst zu belügen, ohne es zu merken? wie gut kennt ihr euch selbst?

confused

lg katalina
Beitrag30.11.04, 14:12 Uhr
KoshvonThar
Beiträge: 91/412
dabei seit: Jan '03
Artex
katalina:
kann es wirklich sein, dass ich die einzige bin, die jemals so empfunden hat?

Nein, bist du nicht.

katalina:
wenn euch das vielleicht doch auch schon passiert ist, wie könnt ihr euch dann jemals sicher sein, dass es nicht wieder passiert?

Gar nicht.

katalina:
wie sehr könnt ihr euren eigenen empfindungen und gefühlen trauen? wie stark ist die neigung sich selbst zu belügen, ohne es zu merken? wie gut kennt ihr euch selbst?



Ich vertraue meinen Gefühlen völlig. Sie ändern sich zwar schnell, aber sie sagen mir zumindest, wie es mir geht. yes

Die Frage ist doch wohl eher, was man daraus schließt. Wie stark verändert es das eigene Weltbild? Geht man jetzt aus Angst nie wieder eine Beziehung ein? Oder versucht man es immer wieder, in der Hoffnung, eines Tages das Glück zu finden, dass man sucht.

Ich hab mich dazu entschieden, erstmal von Beziehungen Abstand zu nehmen. Eben weil es mich zu stark verkorkst hat und ich noch ein paar Dinge erleben will, die in eine "normale" Beziehung nicht passen. Aber ich bin mir sicher, dass sie mich eines Tages, quasi von hinten, überfallen wird okyes
Beitrag30.11.04, 15:09 Uhr
katalina
Beiträge: 48/663
dabei seit: Jan '01
katalina
KoshvonThar:
katalina:
wenn euch das vielleicht doch auch schon passiert ist, wie könnt ihr euch dann jemals sicher sein, dass es nicht wieder passiert?

Gar nicht.


KoshvonThar:
Ich vertraue meinen Gefühlen völlig.


wie kannst du einerseits wissen, dass du mit deinen gefühlen bereits hin und wieder falsch gelegen bist und andererseits deinen gefühlen völlig vertrauen?

KoshvonThar:
Geht man jetzt aus Angst nie wieder eine Beziehung ein? Oder versucht man es immer wieder, in der Hoffnung, eines Tages das Glück zu finden, dass man sucht.


natürlich sollte man nicht in das extrem fallen und sich völlig verschließen, natürlich kann das nicht gut sein, auch wenn man dazu neigen mag.

aber andererseits verstehe ich nicht warum dann viele erzählen falsch gelegen zu sein und trotzdem bei jedem neuen verliebt sein (bzw. sei es nur theoretisch) darauf zu bestehen, zu wissen, dass man jetzt liebe, zu wissen was man jetzt wirklich fühle. wieso kann niemand sagen, vielleicht ist es liebe - vielleicht nicht, ich kann mir zwar nie ganz sicher sein, aber egal was es ist, hauptsache es fühlt sich gut an?

wenn du vor dir etwas essbares liegen siehst und nicht weißt was es ist, sagst du dann zu diesem undefinierbaren zeug immer gleich "torte", nur weil du gerne eine essen würdest? willst du nicht wissen ob du da wirklich eine torte isst? was ist dabei wenn es nur ein stückchen kuchen ist, das auch gut schmeckt? muss ich es denn gleich zu einer torte machen, nur damit es besser klingt?

KoshvonThar:
Ich hab mich dazu entschieden, erstmal von Beziehungen Abstand zu nehmen. Eben weil es mich zu stark verkorkst hat und ich noch ein paar Dinge erleben will, die in eine "normale" Beziehung nicht passen.


du weißt, wie gut ich das nachvollziehen kann, ...

KoshvonThar:
Aber ich bin mir sicher, dass sie mich eines Tages, quasi von hinten, überfallen wird okyes


du hast meine innigsten wünsche diesbezüglich...
aber was ist wenn liebe einen nicht überfällt, man ihr nicht passiv ausgeliefert ist,
sondern wenn man erst für sie bereit werden und sie aktiv lernen muss?

confused
Beitrag30.11.04, 23:46 Uhr
KoshvonThar
Beiträge: 91/412
dabei seit: Jan '03
Artex
katalina:
wie kannst du einerseits wissen, dass du mit deinen gefühlen bereits hin und wieder falsch gelegen bist und andererseits deinen gefühlen völlig vertrauen?


Weil Gefühle sich auch mal ändern können. Wenn ich liebe, liebe ich mit ganzem Herzen. Aber das ist kein starrer Zustand. Liebe schwankt in ihrer Stärke und sie kann auch wieder vergehn. Ob etwas wahre Liebe ist, wissen wir halt nie vorher. Aber wir glauben ganz fest dran. yes


aber andererseits verstehe ich nicht warum dann viele erzählen falsch gelegen zu sein und trotzdem bei jedem neuen verliebt sein (bzw. sei es nur theoretisch) darauf zu bestehen, zu wissen, dass man jetzt liebe, zu wissen was man jetzt wirklich fühle. wieso kann niemand sagen, vielleicht ist es liebe - vielleicht nicht, ich kann mir zwar nie ganz sicher sein, aber egal was es ist, hauptsache es fühlt sich gut an?

wenn du vor dir etwas essbares liegen siehst und nicht weißt was es ist, sagst du dann zu diesem undefinierbaren zeug immer gleich "torte", nur weil du gerne eine essen würdest? willst du nicht wissen ob du da wirklich eine torte isst? was ist dabei wenn es nur ein stückchen kuchen ist, das auch gut schmeckt? muss ich es denn gleich zu einer torte machen, nur damit es besser klingt?


Weil das keinen Sinn macht. Wenn man mit der Sicht drangeht, dass es ja eh alles wieder vorbei sein kann, sollte man es gleich lassen. Mit der Liebe ist es, denke ich, wie mit dem Glauben. (Man möge mir diese Analogie verzeienwink)
Man muss absolut glauben, damit der Glaube Berge versetzen kann. Man muss absolut lieben, damit es zu wahrer Liebe wird. Alles andere bringt es für mich einfach nicht. Alles andere scheint mir mehr eine Zweckgemeinschaft zu sein.
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