6.4.05, 23:23 Uhr | |
KoshvonThar | katalina: Puh... wenn dem so wäre, wären viele Menschen grundsätzlich unfähig eine glückliche, zeitlose Liebe zu erfahren. Ist euch schonmal aufgefallen, dass die meisten Leute, die zu der offeneren Sorte Mensch in Sachen Sex zählen, meistens auch eine ganze Reihe Enttäuschungen hinter sich haben? Hab noch keine/n getroffen, bei dem das nicht so war. Diejenigen, die an feste Zweierbeziehung mit ewiger Liebe festhalten, waren alle auch ein Stück weit naiv. Kannten viele Dinge nicht, die für mich z.B. schon völlig normal sind. Oh, und noch etwas: Wir sollten unterscheiden zwischen ewiger/dauerhafter Beziehung und ewiger Liebe. Das ist NICHT dasselbe. Wie Angelus schon sagte: Jede Ehe die es bis ins hohe Alter schafft, hatte ihre Höhen und Tiefen. Das hat mehr mit Rationalismus und Diplomatie zu tun, als mit der wahren Liebe. Die ist "nur" das Fundament. Ohne die gehts nicht. Aber eine Beziehung zu führen ist meiner Meinung nach ein Kunstsück. |
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6.4.05, 23:26 Uhr | |
KoshvonThar | -Angelus-: Wow... hattest du nicht weiter oben gesagt, du glaubst nicht an die wahre Liebe? Dafür klingt das jetzt aber echt romantisch. Und ich denke es ist echt treffend. Schöne Beschreibung. |
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6.4.05, 23:43 Uhr | |
KoshvonThar | Why-Not: Das heißt: Wahre gibt es nicht. Ist nur eine Erfindung, begründet auf den Trieben. Nunja. Wir Menschen waren schon immer gut darin, Dinge zu leugnen, die wir als unmoralisch eingestuft haben. Weil das soziale Leben gesichert sein musste und Fremdgeher nur Ärger gemacht haben, haben wir Nicht-Monogame Beziehungen geächtet. Jedenfalls die meisten Völker. Damit hätten wir eine echt lange Zeit lang lediglich unserer Triebe geleugnet und uns der Illusion hingegeben, so etwas wie eine Beziehung bis zum Lebensende sei ein Muss. Klingt plausibel. Hat was nietzscheanisches. Und es erklärt unsere große Verwirrung. Nämlich die, dass wir nicht wissen, ob wir uns nun gegen die Triebe oder gegen die gesellschaftliche Norm stellen sollen. Vielleicht sind wir wirklich grad in einem großen Entwicklungsprozess in dem wir die alten Normen ablegen und zu unseren Trieben stehen lernen... |
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7.4.05, 01:15 Uhr | |
Why-Not | KoshvonThar: Hmm. Da fühle ich mich jetzt ein "kleinwenig" mißverstanden. Ich sehe zunächst mal keinen Widerspruch darin, daß sich starke Gefühle, die wir haben (z. B. Liebe), in wesentlichen Teilen auf Triebe (bzw. Hormonpegel) zurückführen lassen. Ein Steak kann mir ja auch schmecken, obwohl Geschmack ja eigentlich nur aus gewichteten Nervenimpulsen besteht. (Mir schmeckt's trotzdem. ) Ewige Liebe ist ein romantisch verklärter Begriff, ähnlich ewigen Glücks. In der Realität umfaßt langfristige Liebe (ewig ist mir zu absolut) ein Geben und Nehmen, ein Aufeinandereingehen, durchaus Konfliktfähigkeit, sowie den Willen und die Fähigkeit, Konflikte konstruktiv zu lösen. (Ewige, ununterbrochene Glücksseligkeit klingt für mich nach Koma.) Ich bin übrigens nicht davon überzeugt, daß die Verwirklichung von Grundbedürfnissen und Zweierbeziehungen sich ausschließen. Die Grundbedürfnisse Geborgenheit, Nähe, Vertrauen und Zuneigung lassen sich durchaus in traditionellen Zweierbeziehungen befriedigen - wenn diese "gut" laufen. Ich lebe beispielsweise seit bald zwei Jahrzehnten in einer relativ harmonischen Zweierbeziehung. Nicht in komatöser Glücksseligkeit, aber bisher mit einer klar positiven "Bilanz". Why-Not |
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7.4.05, 07:33 Uhr | |
-Serenity- | Why-Not: Kann ich für mich ebenfalls bestätigen Und das Spiel "Geben und Nehmen" macht immer noch sehr viel Spaß. Serenity *der nicht immer so wortkarg ist* |
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7.4.05, 19:15 Uhr | |
Angelus- Beiträge: 15/408 dabei seit: Okt '02 | KoshvonThar: Stimmt so ganz Unrecht hast du da nicht, jedoch bezog ich das mehr auf die Dauerhaftigkeit von der Liebe über Jahrzehnte hinweg. Wobei ich dann auch dazu hintendiere, es dann als eine harmonischen Beziehung zu bezeichnen. Wie sagte mir mal eine Frau...grübel Liebe ist wie ein Strohfeuer, glühend heiß und auflodernd Wahre Liebe ist die Glut die im verborgen weiter vor sich her glüht:-) LG Angelus |
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14.4.05, 12:32 Uhr | |
katalina | meine meinung findet sich im beitrag von Why-not recht gut wider gespiegelt! *dafür dankt es nicht selbst formulieren zu müssen * |
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