20.7.04, 17:44 - Betreff: wie real sind eure bdsm beziehungen? | |
Damon1347 Beiträge: 8/66 dabei seit: Jul '04 | dazu muss ich etwas ausholen: bisher hatte ich immer sehr ausgewogenen und gleichberechtigte beziehungen mit ebenfalls sehr characterstarken partnern. wenn ich mir nun vorstelle in dieser beziehung einen auf dom zu machen, beim fruehstuecken am nachesten morgen die dame aber wieder nach ihrer meinung uber z.B. meine arbeit fragen muesste, oder schlimmer noch nach mehr persoenlichen ratschlaegen, bin ich nicht sicher, ob das funktionieren wuerde. Wuerde ich als bottom auftreteten saehe das problem vielleicht so aus, dass ich bestimmte neigungen nicht zwangsweise im realen leben eingestehen wuerde (so ist man halt erzogen worden, gell?) und haette wohl sorgen, dass mir mein partner nicht die wertschaetzung (ich meine damit auf einer beziehungslosgeloesten ebene) entgegenbringt, die ich erwarten wurde. JETZT DIE FRAGE Das heisst, fuer mich waere eine bdsm basierte beziehung nur moeglich, wenn sie kontinuierlich echt waere (klar hat nix mit fehlen von safewords und so zu tun... das ist eine ganz andere ebene). WIE IST DAS BEI EUCH? Haltet, und wenn ja wie, ihr eure verschiedenen Leben auseinander? Funktioniert das? |
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20.7.04, 18:02 Uhr | |
Walter1958 Beiträge: 0/7 dabei seit: Mai '02 | Ja, wir halten "unsere Leben" auseinander, und nein, wir tun es nicht. Das klingt nur verwirrend, ist es aber nicht. Zur Erklärung: Wir leben seit fast zwei Jahren getrennt in zwei verschiedenen Orten, wobei die Zeit, die wir zusammen leben, sich ständig verlängert. Wir denken darüber nach, demnächst zusammenzuziehen. Meine Partnerin, meine sub, meine Liebe ist eine kluge, selbstbewußte Frau und "natürlich" sind wir gleichberechtigt. Das gilt stets ausserhalb von "Spielen", da spielen wir halt mit Macht und Unterwerfung, mit Lust und Schmerz. Und auch un diesem Zusammenhang sind wir gleichberechtigt, gleich viel wert, gleich stark, denn was ist Dom ohne sub und vice versa? Natürlich "trennen" wir, teilen wir das Leben auf, und ich denke, daß es auch nicht anders gehen kann. Zum einen geht es nicht, den Kindern permanent in Leder, mit Handschellen am Gürtel und Gerte unterm Arm zu begegnen, zum anderen soll es tatsächlich noch Menschen geben, die für ihr Geld arbeiten müssen, so daß im wirklichen Leben 24/7 nicht die Regel sein dürfte. Gestatte mir noch eine Bemerkung: "Einen auf Dom machen" hat in meinen Augen mit BDSM als Lebenseinstellung, als Lebensstil herzlich wenig zu tun. Wenn Du in diesem Forum ebenso wie in einschlägigen Communities liest oder wenn Du Dich (beispielsweise bei einem SM-Stammtisch) mal mit SM'lern unterhältst, wirst Du vermutlich sehr schnell feststellen, daß die meisten Doms und subs ihre Neigung nicht als Rolle sehen, die sie spielen, sondern als einen wichtigen Teil ihrer Sexualität und ihres gesamten Lebens. |
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20.7.04, 18:22 Uhr | |
katalina |
ich sehe das ähnlich, auch meine beziehung ist in einer ähnlichen phase wie die deine. eine 24/7-s/m-beiehung wäre für mich nicht lebbar. ich hätte weder die kraft mich ständig unterdrücken zu lassen, noch denke ich meine partner hätte die kraft, ständig stark sein zu müssen. man hat nun mal nicht immer lust dazu sich bevormunden zu lassen bzw. ständig lust immer zu führen. allerdings kann ich auch nicht sagen, dass in meinem leben sm an der bettkante enden sollte. s/m ist für mich nicht nur eine wunderbare variante sich sexuell auszuleben, sondern sie ist auch in meinem charakter ausgeprägt bzw. sind menschen von natur aus dominant, ohne, dass das einen sexuellen kontext haben muss. diese charakterzüge sind nun mal in mir und in jedem anderen mehr oder weniger stark ausgeprägt. ich fühle mich von dominanten menschen angezogen, unabhängig davon ob sie sich dessen bewusst sind und es auch sexuell ausleben. d.h. aber nicht dass ein dominanter mensch immer nur dominant zu sein hat und ein mensch der sich führen lassen kann, immer geführt werden will. es ist also immer die sache des richtigen zeitpunkts und es kann niemandem abgenommen werden ein gespür dafür zu entwickeln. |
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20.7.04, 18:41 Uhr | |
Walter1958 Beiträge: 0/7 dabei seit: Mai '02 | So so, subs werden also unterdrückt???? |
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20.7.04, 21:41 Uhr | |
katalina |
na klar und wie! du solltest mich mal sehen wenn sich der meinige auf mich wirft, da bin ich nicht nur unter- sondern sogar plattgedrückt! |
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20.7.04, 23:38 Uhr | |
neela Beiträge: 7/31 dabei seit: Mai '01 | bisher hatte ich immer sehr ausgewogenen und gleichberechtigte beziehungen mit ebenfalls sehr characterstarken partnern. Mein Liebster und mein Sub ist ein sehr charakterstarker Mensch, denn sonst könnte er sich mir gar nicht hingeben. Allerdings ist er auch gleichberechtigt innerhalb unserer Lebensentscheidungen, *fg* auch wenn ich sowieso die besseren Argumente habe. Aber mal ehrlich? Hat das Kind nicht nur einen interessanten Namen bekommen und wurde das Prinzip SM nicht immer schon gelebt? - auf die eine oder andere Art - Für mich persönlich bedeutet es eigentlich nur einen viel bewußteren Partner zu haben - und jemanden mit dem ich mich viel bewußter und intensiver über das UNS auseinander setzen kann. Der Rest ist das Bett - und DAS ist ja ein Tabuthema. *lol* |
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22.7.04, 02:09 Uhr | |
markushochl Beiträge: 1/7 dabei seit: Dez '02 | Bohhhh.... So eine Diskusion hatten wir auch schon auf Lady A´s Board. Die Meinungen gingen teilweise sehr weit auseinander, denn ein Teil war der Meinung, das man in einer festen BDSM Beziehung kein "normales Leben" führen kann, andere jedoch als Beispiel für ein JA ihre eigene Beziehung angaben. Ich für meinen Teil kann bis jetzt nur vom Spiel reden, denn alles andere wäre nur geheuchelt!!! |
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22.7.04, 13:34 Uhr | |
neela Beiträge: 7/31 dabei seit: Mai '01 |
Heucheln ist der Tod jedweder Lust |
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22.7.04, 17:20 Uhr | |
domknight Beiträge: 1/2 dabei seit: Mai '01 | bei mir hat das Interesse an SM so mit 14 Jahren angefangen. Damals wusste ich noch nicht so in welche Richtung ich tendiere. Ich hatte damals sowohl dominante als auch devote "Masturbationsträum". In meinen Beziehungen habe ich versucht herauszufinden, was meine wahre Einstellung ist. Am Anfang habe ich geswitcht, aber schnell gemerkt, dass ich nur noch den dominanten Part darstellen möchte. Diese Einstellung hat sich darauf ausgewirkt, dass ich mich nur noch nach Partnerinnen umgeschaut habe, wo ich meine Vorstellungen nicht nur spielen, sondern auch leben kann. Leider findet man nicht immer an jeder Ecke Frauen, die auch ihr Leben als bottom leben und nicht spielen wollen. Wobei 24/7 auch für mich nicht möglich ist, da dieses keine gleichberechtigte Parnerschaft wäre. Meine letzte Beziehung dauerte eineinhalb Jahre. Meine Partnerin war auch gern devot. Allerdings nur wenn sie "geil" war. Sozusagen nicht natur-devot, wenn es das so gibt. Ich hab sie oft versucht, zu SM-Stammtischen mitzunehmen, allerdings wollte sie das nicht. Letztendlich habe ich dann die Beziehung beendet, da ich mehr wollte. Es tat zwar sehr weh, aber wenn man nicht glücklich ist, kann man keine Beziehung weiterführen. Kann das gesagte jemand verstehen ? Es grüßt der knight P.S.: Kurze Frage : Spielt für euch Fetisch eine große Rolle bei SM ? Bei mir überhaupt nämlich überhaupt nicht. |
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22.7.04, 20:07 Uhr | |
homei Beiträge: 0/2 dabei seit: Nov '00 | @ knight : Kann ich schon verstehen, dass Du die Beziehung beendet hast. Auf Dauer sind die Kompromisse halt doch sehr kraftraubend und unbefriedigend . Unsere BDSM-Beziehung (ich dom, mit meiner Freundin, sub) ist schon real. Allerdings nicht 24/7, sondern schön dosiert, wenn eben Zeit ist (wir haben beide Kinder), dann aber durchaus heftig und auch länger andauernd. Kleine Gemeinheiten der lustvollen und luststeigernden Art können auch ohne viel Aufwand in das Liebesleben eingebaut werden ... Auch hier gilt ja, dass das meiste im Kopf stattfindet. Ein Klaps auf den Po kann je nach Sichtweise auch schon Teil eines Spieles sein (wobei das Wort spielen für BDSM-Aktivitäten steht und nicht bedeutet "aufgesetztes Spielen"). Zum Fetisch : Es gibt schon Kleidung, die anmacht, aber auch hier liegt der Reiz eher in dem was ich (vor meinem geistigen Auge) sehe ... Fetisch ist aber nicht notwendiger Bestandteil, jedenfalls bei uns. LG Homei |
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23.7.04, 17:36 Uhr | |
Antaeus Beiträge: 4/20 dabei seit: Dez '00 | hm-- wie real sind meine SM Beziehungen bisher ? Sehr real, kann ich da nur sagen! Wobei anzumerken ist, daß ich verheiratet bin und SM ausserhalb meiner Ehe auslebe ( zur Zeit Pause! )! Bisher ist es mir immer gelungen, eine Partnerin zu finden, die SM genau wie ich, als EINE oder gar DIE sexuelle Spielart sieht! Wobei auch immer neben der rein sexuellen SM Beziehung eine wirkliche Freundschaft bestand ( Voraussetzung ??? ) und auch nachdem die SM Beziehung beendet was die Freundschaft noch fortbestand! Auf Grund dieser Umstände konnten wir uns NICHT täglich und auch NICHT wöchentlich REAL treffen, sondern in unregelmässigen Abständen. Aber die Zwischenzeit war ein ständiger Kontakt per Tel. / E Mail und Chat, der teilweise dann auch DOM / Dev ausfiel .... ( man muss ja Punkte sammeln ) bei dem aber wichtige Lebensdinge ( Ehe - Arbeits - Kinder - und sonstige Probleme ) nie aussen vor blieben! Unsere Treffen allerdings, waren dann auch meist rein SM - mässig geprägt, und sozusagen wie Rollenspiele .... bis dann hinterher zum " gemütlichen " Teil übergegegangen wurde, wo wieder die FREUNDSCHAFT zum tragen kam! Interessanterweise habe ich meine bisherigen Partnerinnen ausnahmslos im Internet ( Chat, Bdsm Liste , Kontaktanzeige etc. ) kennengelernt! Antaeus ( " Sir " seines Zeichens und stocklesbisch! ) |
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25.7.04, 02:59 Uhr | |
Why-Not | Wir haben eine "normale", gleichberechtigte Partnerschaft. Und wir spielen SM-mäßig. Wobei die Spiele im Laufe der Zeit auch ins normale Leben einzufließen beginnen. Von einer 24/7-SM-Beziehung ist das allerdings noch meilenweit entfernt. Wobei ich einer solchen nicht abgeneigt bin. Aber auch das würde für mich nicht bedeuten, permanent den grimmig blickenden Dom geben zu müssen, der immer bestimmt. Umgekehrt will ich auch nicht, daß sich meine intelligente Frau mit eigenem Kopf in ein devotes Dummchen verwandelt. Ich denke, für eine gesunde Beziehung (egal, ob mit SM) ist es gut, wenn beide Partner etwa gleich "stark" sind. Das erleichtert es deutlich, gegenseitig Achtung vor einander zu haben. Es wäre für mich eine Gruselvorstellung, mit einem "dummen Weibchen" verheiratet zu sein, und wenn sie hundertmal devot wäre. - Außerdem, wo bliebe denn da die Herausforderung?
Es gibt zwar einige "Gerätschaften", die ich ausgesprochen reizvoll finde (insbesondere Keuschheitsgürtel), aber die sind für mich wegen ihrer Funktion interessant. Ein leerer KG versetzt mich nicht in Entzücken. Von daher: Nein, mit Fetisch habe ich nichts am Hut. Why-Not |
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22.8.04, 18:51 Uhr | |
sany Beiträge: 0/19 dabei seit: Nov '00 | Wie real .... hmmm Also erstma am anfang .... BDSM ist ein Teil meines Lebens und nicht mein Leben. Eine 24/7 - Beziehung stell ich mir schwer vor, kenne aber Paare wo es klappt ... Also mein Freund und ichsind nun seid fast 3 Jahren zusammen. Beide switchen wir und entscheiden uns jedes mal sozusagen neu für eine Rolle Meist klappt das auch das nicht beide dominanten Adern aufeinanderprasseln ... Allerdings frage ich mich bei solchen diskussionen immer, warum eine D/s - Beziehung nicht gleichberechtigt sein kann? Ist es denn nicht so, dass eine Person mit der devoten Ader, nicht ganz und gar wie eine wunderschöne Rose aufblüht, wenn sie in ihrer Rolle bestätigt wird? Umgekehrt doch genauso .. ein guter Dom / gute Domme wird man doch nur durch die Bestätigung des Gegenüber. Gleichberechtigung heißt doch nicht, das Handeln und Tun des Gegenüber immer anzuzweifeln, sondern doch eher in einer Situation, wo sich der Dom / die Domme mal überschätzt auch deutlich nein sagen zu können. Also lebte und genießt real euer BDSM ambesten mit einem Partner der euch gewachsen ist, nur so kann es irgendwo 100% passen ... LG die Sany |
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