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Position: Forum  >  Triebe  >  BDSM
Thema28.4.05, 20:13 - Betreff: liebesbeziehung vs. spielbeziehung
katalina
Beiträge: 48/663
dabei seit: Jan '01
katalina
meine erfahrungen gestalten sich zwar als eher bescheiden diesbezüglich,
dennoch bin ich ev. zu dem schluss gekommen,

dass bdsm in einer liebesbeziehung eher "leidet" (in form von schwächer werden, weniger oft, weniger intensiv, weniger erfüllend, weniger "hart", usw...) als in einer spezifischen spielbeziehung?

natürlich kann man eine spielbeziehung nur auf bdsm reduzieren, während in einer liebesbeziehung auch sm-kontroverser verhalten gezeigt werden kann und muss.

aber irgendwie zeigt sich so eine tendenz auch innerhalb einer voranschreitende liebesbeziehung. je länger man zusammen ist, desto mehr "leidet" bdsm darunter.

empfinden das andere ähnlich oder sitze ich da einer wahrnehmungsverzerrung auf?
Beitrag29.4.05, 22:18 Uhr
Mind84
Beiträge: 0/1
dabei seit: Nov '03
Ich würde mal sagen, dass auf Dauer jede sexuelle Spielart mit der Zeit seinen Reiz verliert. Ich schätze mal, das geht in einer reinen BDSM-Beziehung sogar schneller als in einer normalen Liebesbeziehung, da man es öfter praktiziert und der Reiz schneller verfliegt(hab aber keine Erfahrung mit BDSM-Beziehung...). Vor allem dadurch, dass man in einer Liebesbeziehung nicht jede Nacht die Peitsche rausholt, sondern es halt als Variante sieht und nicht als Hauptteil der Beziehung(gibt sicherlich auch andere... ist halt schwer zu verallgemeinern).

Aber auch in einer normalen Beziehung kommt es sicherlich sehr auf die Art an, wie es dazu kam und wie es sich entwickelt.
Wenn man vorher SM-unerfahren war und beide zusammen es entdecken, dann dürfte es nicht so schnell langweilig werden. Im Gegenteil, dann wird es immer besser, da man schrittweise austestet, wie weit man gehen kann und den Partner immer besser kennenlernt.
Beitrag29.4.05, 22:44 Uhr
Maduschka
Beiträge: 10/95
dabei seit: Okt '03
Maduschka
Hallo,

katalina:
dass bdsm in einer liebesbeziehung eher "leidet" (in form von schwächer werden, weniger oft, weniger intensiv, weniger erfüllend, weniger "hart", usw...) als in einer spezifischen spielbeziehung?


Ich kann hier nur sehr theoretische Vermutungen anstellen, die sich Hauptsächlich auf unser Text-Rollenspiel beziehen, aber vielleicht stellt es eine gewisse Paralelle zu deinen Empfindungen dar.

Ein Mitspieler sagte mir mal: "Ich kann XXX in der Spielhandlung nicht mehr so hart behandeln wie zu Anfang, weil ich sie dafür inzwischen privat viel zu gern habe."

Gehen deine Vermutungen in diese Richtung, oder beziehst du das "schwächer werden" eher auf die auch in "nicht BDSM-Beziehungen" eintretende Phantasielosigkeit?

Ich kann mir gut vorstellen, dass "die Härte" in einer reinen Spielbeziehung nicht so schnell abflaut, weil man sich ja genau dafür trifft. Wenn man merkt, es fließt nicht mehr, dann macht man eine Pause, sammelt neue Ideen und auch neue Energie und macht dann erst wieder weiter, wenn man wirklich Lust hat.

In einer "auch BDSM-Beziehung" ist das meiner Meinung nach schwerer, weil man dem anderen ja nicht aus dem Weg gehen kann und so der Erwartungsdruck höher ist. Und nichts killt die Phantasie mehr als das Wissen darum, dass es "erwartet" wird.

LG
Sabine
Beitrag4.5.05, 18:31 Uhr
katalina
Beiträge: 48/663
dabei seit: Jan '01
katalina
Maduschka:

Ein Mitspieler sagte mir mal: "Ich kann XXX in der Spielhandlung nicht mehr so hart behandeln wie zu Anfang, weil ich sie dafür inzwischen privat viel zu gern habe."



du hast genau das erfasst was ich meinte!

ich kann es ja verstehen und es liegt wohl in der natur der dinge, aber da ich das eben nicht weiß, frage ich mich ob es paare gibt wo das nicht passiert?
Beitrag21.7.05, 02:42 Uhr
5heena
Beiträge: 0/1
dabei seit: Nov '02
Meine Erfahrungen sind auch nicht ganz so groß, aber trotzdem mein Eindruck...

katalina: ...bdsm in einer liebesbeziehung eher "leidet"
(in form von schwächer werden, weniger oft, weniger intensiv, weniger erfüllend, weniger "hart", usw...)

Da man in einer Beziehung den Partner immer bessen kennenlernt als anders und auch mehr Vertrauen da ist, ist der BDSM-Teil sicher nicht "schwächer" oder gar "weniger intensiv" sondern noch tiefer...

Gegen den eingewendeten Punkt, daß BDSM weniger wird, da man den Partner lieber mag und deshalb nicht sooo hart sein kann, spricht meiner Ansicht nach, daß man ja will, daß es dem anderen gut geht - und da der andere es ja so will und er/sie ja so die absolute Erfüllung bekommt dürfte das kein Hindernis sein.

Was ich schon hörte ist, daß in einer "normalen" Beziehung der wechsel zwischen gleichberechtigten Partner und BDSM schwierig sein soll - was aber durch bspw. Masken gut aufzuheben ist.

Im Allgemeinen läßt sich finde ich sagen, daß jede Beziehung sexuellen Schwankungen unterliegt - bedingt durch bspw. Streß - und nach einer gewissen Zeit immer die Gefahr besteh, daß der Partner nicht mehr soo sexuell anziehend ist, wie am Anfang, da einfach der Alltag eingekehrt ist.

Dies zu vermeiden liegt in den Händen beider Teile dieser Partnerschaft und mit Phantasie dürfte das auch glücken :)
Beitrag15.8.05, 17:30 Uhr
Antaeus
Beiträge: 4/20
dabei seit: Dez '00
Zitat: Da man in einer Beziehung den Partner immer bessen kennenlernt als anders und auch mehr Vertrauen da ist, ist der BDSM-Teil sicher nicht "schwächer" oder gar "weniger intensiv" sondern noch tiefer...
Gegen den eingewendeten Punkt, daß BDSM weniger wird, da man den Partner lieber mag und deshalb nicht sooo hart sein kann, spricht meiner Ansicht nach, daß man ja will, daß es dem anderen gut geht - und da der andere es ja so will und er/sie ja so die absolute Erfüllung bekommt dürfte das kein Hindernis sein.
Zitat Ende

Also - ich habe ausschließlich BDSM Erfahrungen ausserhalb meiner ( glücklichen aber seit einiger zeit sexlosen ) Ehe !
Und zwar in erster Linie DOM > Sub Erfahrungen, die immer auch leicht sadistische / masochistische Züge trugen!
Allerdings habe ich diese Erfahrungen ausschließlich jüngeren Frauen gemacht ... 25 bis 35 und ( noch ) keine Erfahrungen mit Frauen gleichen Alters ( ich bin über 50 ) . Die jüngsten 25 bis 30 waren unverheiratet und ungebunden aber es waren auch gebundene offen gelebte BDSM Beziehungen dabei .... !

Dabei musste ich lernen, daß bei bisher ALLEN Dom > Sub Beziehungen sich nach bereits kurzer Zeit aus einer an sich " sachlchen " ( BDSM und sonst NIX ) Beziehung doch eine Beziehung wurde, die neben dem ohnehin erforderlichen Vertrauen auch zumindest starke Zuneigung beiderseits ( Liebe ist ein zu großes Wort! ) nach sich zog! Und daß Gefühle ( zwischenmenschliche ) doch immer wieder immer stärker wurden!

Ich glaube dass hier im DOM > Sub Bereich eine scharfe Trenung gar nicht möglich ist , anders als im reinen Sado Maso und / oder Spanking Bereich !

Eine echte Dom / Sub Beziehung scheint mir ohne starke Zuneigung der Sub überhaupt nicht denkbar !

Daher erscheint es mir auch besonders wichtig, daß DOM immer die Beziehung in Kontrolle hat, und zumindest falls beide oder einer gebunden ist, dafür Sorge trägt, daß keinereli reale Abhängigkeit / überstarke Zuneigung entstehen kann ! Ich finde das liegt unabdingbar in der Verantwortlichkeit des DOM s !

P.S. daher erschrecke ich auch heftigst, wenn ich lese " Bin 20 und total unerfahren und suche ..... " und darauf melden sich sogenannte Doms die auch total unerfahren sind .... ! Aber zumindest sehen sie das selbst ein, wie sie schreiben ! Gefährlich ist es trotzdem!

Antaeus
Beitrag17.8.05, 12:25 Uhr
Deirdre
Beiträge: 1/17
dabei seit: Dez '02
Antaeus:


Dabei musste ich lernen, daß bei bisher ALLEN Dom > Sub Beziehungen sich nach bereits kurzer Zeit aus einer an sich " sachlchen " ( BDSM und sonst NIX ) Beziehung doch eine Beziehung wurde, die neben dem ohnehin erforderlichen Vertrauen auch zumindest starke Zuneigung beiderseits ( Liebe ist ein zu großes Wort! ) nach sich zog! Und daß Gefühle ( zwischenmenschliche ) doch immer wieder immer stärker wurden!

Ich glaube dass hier im DOM > Sub Bereich eine scharfe Trenung gar nicht möglich ist , anders als im reinen Sado Maso und / oder Spanking Bereich !

Eine echte Dom / Sub Beziehung scheint mir ohne starke Zuneigung der Sub überhaupt nicht denkbar !

Daher erscheint es mir auch besonders wichtig, daß DOM immer die Beziehung in Kontrolle hat, und zumindest falls beide oder einer gebunden ist, dafür Sorge trägt, daß keinereli reale Abhängigkeit / überstarke Zuneigung entstehen kann ! Ich finde das liegt unabdingbar in der Verantwortlichkeit des DOM s !



aus meiner erfahrung heraus wage ich zu behaupten daß Ds und Sm gar nicht trennbar sind da sich nur die anteile verschieben, aber letztlich beides seinen platz hat. vertrauen und die emotionale ebene sind für eine stärker Sm orientierte beziehung ebenfalls unverzichtbar. kein halbwegs vernünftiger mensch läßt sich von einem partner fesseln, schlagen und evtl noch mehr wenn diese emotionale basis fehlt.

wo ich widerspreche ist die these daß die verantwortung für die emotionale entwicklung ausschließlich auf der top-seite liegt. schließlich ist diese gefühlsbindung keine einbahnstraße, muß auch der passive part fähig und willens sein den aktiven nötigenfalls aufzufangen und der aktive umgekehrt bereitschaft mitbringen zuzugeben wenn so ein fall eintritt und sich auffangen zu lassen.
im fordergrund steht immer der mensch, da gibt es außerhalb der session auch kein machtgefälle. der umgang miteinander ist notwendigerweise offener und in mancher hinsicht intimer als außerhalb des bdsm. nichtsdestotrotz gehören zu einer beziehung, auch der spielbeziehung, immer mindestens zwei personen die auch gleichermaßen verantwortlich sind.
Beitrag17.8.05, 17:25 Uhr
andix1966
Beiträge: 0/1
dabei seit: Jan '05
hallo zusammen,

von meiner seite mal ein paar ganz allgemeine bemerkungen zu einem thema was mir hier zu eng gefasst erscheint.

schon allein die frage "leidet der bdsm-anteil in der beziehung wenn sie auf andrer ebene intensiver wird" ist eine absurdität an sich. denn es geht ja nicht um gewinn und verlust einzelner teile, sondern um das was unterm strich herauskommt. wenn ein verlust an "härte" durch vertiefung andrer teile der beziehung aufgewogen wird, kann man die trauer vielleicht in grenzen halten.

es kommt halt auch darauf an, welche art von beziehung man will. dass anfangs als reine "sex-beziehungen" gedachte geschichten sich unvorhergesehen entwickeln ist im übrigen in keinster weise auf bdsm beschränkt...

die "faszination" sm kann sich übrigens recht schnell abnutzen. genauso wie das beste lieblingsgericht auf dauer fad werden kann, wird purer erotischer kitzel auf dauer langweilig.

wenn ich in der zeitung lese, dass paare die über viele jahre zusammen sind, im bundesdeutschen schnitt weniger als 15 min am tag miteinander reden, ist eigentlich alles gesagt und erklärt.
in einer beziehung, in der das interesse an der PERSÖNLICHKEIT des andren nicht nachlässt, wird sich auf vielen gebieten eine spannung und abwechslung erhalten lassen. hier kann auch der sub-partner offen mit dem partner darüber reden, dass er härte vermisst. aber das ist ARBEIT, zu der man sich vielleicht auch ab und zu zwingen muss, denn da gibts noch so einen gemeinen gesellen, der nennt sich "innerer schweinehund", der einen doch immer wieder zur faulheit verführt...eine ganz fatale sache.

allen theoretikern unter den lesern schreib ich folgendes ins stammbuch: versucht aus der theorie praxis werden zu lassen, es ist genial, für den einen oder andren eröffnen sich gefühle die er nicht für möglich gehalten hatte. ABER vergesst eins nicht: um es dauerhaft geniessen zu können ist arbeit notwendig...gewisse fragen werden sich dann von selbst beantworten.
es wär ja auch zu schön gewesen, wenn einmal im leben der leichtere weg das bessere ergebnis gebracht hätte...das leben ist hart und schmerzhaft..auch für sadisten :-)

have fun!
andreas


p.s: dieses pseudovertrauen, das scheinbar daraus erwächst,sexuelle geheimnisse zu teilen und sich in sm-spielen in der ersten verliebtheit dem andren auszuliefern hat nichts mit wahrem vertrauen zu tun. bitte nicht verwechseln :-)
Beitrag3.9.05, 21:07 Uhr
grenzwolf
Beiträge: 0/1
dabei seit: Okt '01
katalina:
meine erfahrungen gestalten sich zwar als eher bescheiden diesbezüglich,
dennoch bin ich ev. zu dem schluss gekommen,

dass bdsm in einer liebesbeziehung eher "leidet" (in form von schwächer werden, weniger oft, weniger intensiv, weniger erfüllend, weniger "hart", usw...) als in einer spezifischen spielbeziehung?

natürlich kann man eine spielbeziehung nur auf bdsm reduzieren, während in einer liebesbeziehung auch sm-kontroverser verhalten gezeigt werden kann und muss.

aber irgendwie zeigt sich so eine tendenz auch innerhalb einer voranschreitende liebesbeziehung. je länger man zusammen ist, desto mehr "leidet" bdsm darunter.

empfinden das andere ähnlich oder sitze ich da einer wahrnehmungsverzerrung auf?


Hallo Katalina,

kann bei BDSM nicht mitreden, hatte aber einige Zeit eine 'Spielbeziehung', in der Kleidung und Spiegel eine Rolle spielten (sie war verheiratet). In meiner jetzigen (festen Liebes-)Beziehung tue ich mich schwer, die Spiele einzuführen, von daher kann ich Deine Gedanken nachvollziehen. Kann man Spielrollen mit einer echten Beziehung vereinigen?

Gruß, GW
Position: Forum  >  Triebe  >  BDSM
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